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Methusalembaum - M4 wird gesprengt 06.12.2012
Methusalembaum - M4 wird gesprengt
Methusalembaum - M4 wird gesprengt
06/07.12.2012
Weil ein Teil der riesigen alten Buche bei Ebrach zur Gefahr für Radfahrer werden könnte, muss am Samstag eine Seite „weichen“.
Ebrach - Zuschauer brauchen sich erst gar keine Hoffnung machen auf einen spektakulären Akt. Auf eine überaus ungewöhnliche Aktion macht der Forstbetrieb Ebrach aufmerksam: Am kommenden Samstag, 8. Dezember, so teilt Forstbetriebsleiter Ulrich Mergner mit, muss der Forstbetrieb Ebrach am Radstein eine der mächtigsten Buchen im Steigerwald sprengen lassen. Grund: Der Baum stellt eine Gefahr für den neuen Radweg dar. Die Sprengung wird von einem Sprengkommando des Technischen Hilfswerkes Forchheim durchgeführt. Dafür muss die B 22 zeitweise gesperrt werden.
Wie es seitens des Forstbetriebs heißt, weist einer der beiden Hauptstämme des Methusalembaumes „M4“ einen langen, tief ins Holz führenden Riss im unteren Stammteil auf. „Der bedrohliche Riss war nach dem starken Gewittersturm am 30. Juni 2012 aufgetreten und bei einer Routinekontrolle erkannt worden“, so Fabian Löchner, der zuständige Revierleiter der Bayerischen Staatsforsten.
Mächtige Altbäume
Der Methusalempfad ist ein Weg, der am Radstein an der B 22 zwischen Breitbach und Ebrach beginnt. Der Weg wurde vom Forstbetrieb Ebrach angelegt, um interessierten Waldbesuchern und Touristen den Anblick von mächtigen Altbäumen zu ermöglichen. Neun imposante Buchen, Eichen und Ahorne können entlang des Weges bestaunt werden. Ein Teil des Methusalempfades wird derzeit als Radweg ausgebaut, der von Würzburg über den Steigerwald nach Bamberg führt.
Wegen der Verkehrssicherung dieses Radweges war zunächst überlegt worden, den beschädigten Methusalembaum zu fällen. „Damit hätten wir einen der größten Altbuchen im Steigerwald verloren“, so Mergner. Der Forstbetrieb entschied sich deshalb für die Sprengung, um einen Teil des Erdstammes sowie den zweiten Stamm der gewaltigen Buche nach Möglichkeit zu erhalten. Zur Umsetzung des Vorhabens konnte die Fachgruppe Sprengen des Technischen Hilfswerkes Forchheim gewonnen werden, die bereits viel Erfahrung mit der Sprengung von Bäumen hat.
Die Sprengaktion findet am Samstag statt. Dazu muss die B 22 in der Zeit zwischen 10 und 12 Uhr für etwa 15 bis 20 Minuten gesperrt werden. Die Detonation wird vermutlich weit ins Frankenland zu hören sein.
Intensiv habe man sich mit den verschiedenen Möglichkeiten auseinandergesetzt. Ein reguläres Fällen hätte mit dem übrig bleibenden Stumpf eine große Angriffsstelle geschaffen. Mit dem Hubsteiger hoch und von oben fällen, dazu fehlten die qualifizierten Kräfte.
Letztlich entschied man sich für die Sprengung und zwar unterhalb des ersten Astes und somit auf einer Höhe von etwa 5 bis 6 Metern – der gesamte Baum misst so um die 30 Meter. Unter dem ersten Ast werden dann vier Löcher gebohrt, in die zwei Kilo Sprengstoff verteilt werden. Man erhofft sich vom dann gekappten zweiten Stamm nicht nur einen gewissen Schutz, sondern auch ein verhältnismäßig natürliches Aussehen und zugleich Sicherheit für die Nutzer des neuen Radweges.
Bleibt der zweite Stamm stehen?
Freilich könne man nicht hundertprozentig vorhersagen, wie sich die Sprengung genau auswirkt. Das heißt, ob wie vorgesehen der eine Stamm tatsächlich stehen bleibt und nicht infolge der Druckwelle möglicherweise umkippt, führt Löchner dazu weiter aus.
Auf jeden Fall aber wird rum um M4 großflächig, das heißt in einem Radius von 300 Metern abgesichert. Hier dürfen sich nach Anbringung der Sprengladung keine Menschen aufhalten. Auch nicht Löchner. Das ist für ihn insofern schwierig, weil der Forstbetrieb diese bei uns doch recht seltene Sprengaktion dokumentieren, also filmen möchte.
Hat Revierleiter Löchner derartiges schon einmal erlebt? Hat er. Bei der Bundeswehr. Da mussten Bäume gesprengt werden, damit eine Straßensperre errichtet wird. „Da mussten wir relativ weit weg in Deckung und dann war das ein Riesenknall.“ Den wird man bei Ebrach am Samstag auch hören.
Vor allem die von den Sperren ausgebremsten Autofahrer werden sich wundern. Eine Umleitung hätte sich zeitlich nicht gelohnt, erklärt der Forstmann. Neben Löchner und seinem Chef werden vermutlich eine ganze Reihe von THW-Leuten und auch Polizei vor Ort sein. Die Reste vom gesprengten Stamm und Krone werden zum Teil als Altholz im Wald bleiben und zum Teil Brennholz werden. Löchner sieht der Aktion jedenfalls mit Spannung entgegen. an
In der Aufnahme von Konrad Götz
Fabian Löchner vom Forstbetrieb Ebrach nimmt Maß am Baum mit dem Namen M4.
Quellenangabe: Fränkischer Tag / 06.12.2012 / Ausgabe Landkreis Bamberg / Autor an
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken
06/07.12.2012
Weil ein Teil der riesigen alten Buche bei Ebrach zur Gefahr für Radfahrer werden könnte, muss am Samstag eine Seite „weichen“.
Ebrach - Zuschauer brauchen sich erst gar keine Hoffnung machen auf einen spektakulären Akt. Auf eine überaus ungewöhnliche Aktion macht der Forstbetrieb Ebrach aufmerksam: Am kommenden Samstag, 8. Dezember, so teilt Forstbetriebsleiter Ulrich Mergner mit, muss der Forstbetrieb Ebrach am Radstein eine der mächtigsten Buchen im Steigerwald sprengen lassen. Grund: Der Baum stellt eine Gefahr für den neuen Radweg dar. Die Sprengung wird von einem Sprengkommando des Technischen Hilfswerkes Forchheim durchgeführt. Dafür muss die B 22 zeitweise gesperrt werden.
Wie es seitens des Forstbetriebs heißt, weist einer der beiden Hauptstämme des Methusalembaumes „M4“ einen langen, tief ins Holz führenden Riss im unteren Stammteil auf. „Der bedrohliche Riss war nach dem starken Gewittersturm am 30. Juni 2012 aufgetreten und bei einer Routinekontrolle erkannt worden“, so Fabian Löchner, der zuständige Revierleiter der Bayerischen Staatsforsten.
Mächtige Altbäume
Der Methusalempfad ist ein Weg, der am Radstein an der B 22 zwischen Breitbach und Ebrach beginnt. Der Weg wurde vom Forstbetrieb Ebrach angelegt, um interessierten Waldbesuchern und Touristen den Anblick von mächtigen Altbäumen zu ermöglichen. Neun imposante Buchen, Eichen und Ahorne können entlang des Weges bestaunt werden. Ein Teil des Methusalempfades wird derzeit als Radweg ausgebaut, der von Würzburg über den Steigerwald nach Bamberg führt.
Wegen der Verkehrssicherung dieses Radweges war zunächst überlegt worden, den beschädigten Methusalembaum zu fällen. „Damit hätten wir einen der größten Altbuchen im Steigerwald verloren“, so Mergner. Der Forstbetrieb entschied sich deshalb für die Sprengung, um einen Teil des Erdstammes sowie den zweiten Stamm der gewaltigen Buche nach Möglichkeit zu erhalten. Zur Umsetzung des Vorhabens konnte die Fachgruppe Sprengen des Technischen Hilfswerkes Forchheim gewonnen werden, die bereits viel Erfahrung mit der Sprengung von Bäumen hat.
Die Sprengaktion findet am Samstag statt. Dazu muss die B 22 in der Zeit zwischen 10 und 12 Uhr für etwa 15 bis 20 Minuten gesperrt werden. Die Detonation wird vermutlich weit ins Frankenland zu hören sein.
Intensiv habe man sich mit den verschiedenen Möglichkeiten auseinandergesetzt. Ein reguläres Fällen hätte mit dem übrig bleibenden Stumpf eine große Angriffsstelle geschaffen. Mit dem Hubsteiger hoch und von oben fällen, dazu fehlten die qualifizierten Kräfte.
Letztlich entschied man sich für die Sprengung und zwar unterhalb des ersten Astes und somit auf einer Höhe von etwa 5 bis 6 Metern – der gesamte Baum misst so um die 30 Meter. Unter dem ersten Ast werden dann vier Löcher gebohrt, in die zwei Kilo Sprengstoff verteilt werden. Man erhofft sich vom dann gekappten zweiten Stamm nicht nur einen gewissen Schutz, sondern auch ein verhältnismäßig natürliches Aussehen und zugleich Sicherheit für die Nutzer des neuen Radweges.
Bleibt der zweite Stamm stehen?
Freilich könne man nicht hundertprozentig vorhersagen, wie sich die Sprengung genau auswirkt. Das heißt, ob wie vorgesehen der eine Stamm tatsächlich stehen bleibt und nicht infolge der Druckwelle möglicherweise umkippt, führt Löchner dazu weiter aus.
Auf jeden Fall aber wird rum um M4 großflächig, das heißt in einem Radius von 300 Metern abgesichert. Hier dürfen sich nach Anbringung der Sprengladung keine Menschen aufhalten. Auch nicht Löchner. Das ist für ihn insofern schwierig, weil der Forstbetrieb diese bei uns doch recht seltene Sprengaktion dokumentieren, also filmen möchte.
Hat Revierleiter Löchner derartiges schon einmal erlebt? Hat er. Bei der Bundeswehr. Da mussten Bäume gesprengt werden, damit eine Straßensperre errichtet wird. „Da mussten wir relativ weit weg in Deckung und dann war das ein Riesenknall.“ Den wird man bei Ebrach am Samstag auch hören.
Vor allem die von den Sperren ausgebremsten Autofahrer werden sich wundern. Eine Umleitung hätte sich zeitlich nicht gelohnt, erklärt der Forstmann. Neben Löchner und seinem Chef werden vermutlich eine ganze Reihe von THW-Leuten und auch Polizei vor Ort sein. Die Reste vom gesprengten Stamm und Krone werden zum Teil als Altholz im Wald bleiben und zum Teil Brennholz werden. Löchner sieht der Aktion jedenfalls mit Spannung entgegen. an
In der Aufnahme von Konrad Götz
Fabian Löchner vom Forstbetrieb Ebrach nimmt Maß am Baum mit dem Namen M4.
Quellenangabe: Fränkischer Tag / 06.12.2012 / Ausgabe Landkreis Bamberg / Autor an
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken
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