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Pressemitteilung des BN

Pressemitteilung im Steigerwaldkurier vom 03.04.2007

Informationsveranstaltung zum geplanten Nationalpark
Informationsveranstaltung zum geplanten Nationalpark Steigerwald
Oberaurach. Eine Informationsveranstaltung zum geplanten Nationalpark Steigerwald findet am kommenden Donnerstag, 12. April, um 19.30 Uhr im Oberaurach-Zentrum in Trossenfurt statt.
Bereits mehrere Berichte im Bayerischen Fernsehen und in Tageszeitungen beschäftigten sich mit den Bestrebungen, eine Fläche von rund 11.000 Hektar des Steigerwalds zum Nationalpark zu erklären.
Da es in der Bevölkerung offenbar großen Informationsbedarf gebt, beschlossen der Bayerische Gemeindetag, die Forstwirtschaftlich Vereinigung und der Bauernverband, eine solche Informationsveranstaltung zu organisieren.
Der Bezirksvorsitzende des Bayerischen Gemeindetags, Josef Mend, hat dazu zahlreiche Fachleute eingeladen, natürlich auch Landrat Rudof Handwerker und die Nachbarlandräte aus Bamberg, Schweinfurt und Kitzingen sowie die betroffenen Bürgermeister.
Über die Bedeutung eines Nationalparks und die rechtlichen Regelungen soll der Präsident der Landesanstalt für Wald-und Forstwirtschaft Weihenstephan, Olaf Schmidt aufklären.
Dr. Georg Sperber wird darlegen, warum der Bund Naturschutz die Ausweisung eines Nationalparks befürwortet.
Auf der Referentenliste stehen außerdem der Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes Klaus Merkel und Dr. Veit Welsch vom Verband der Holzwirtschaft in Bayern. Die Landespolitik wird ebenso zu Wort kommen wie die Forstwirtschaftliche Vereinigung. Nach den Referaten wird ausgiebig Raum zur Diskussion gegeben sein.
Jeder, der sich für die Thematik Nationalpark Steigerwald interessiert, ist herzlich willkommen zu dieser Informationsveranstaltung. Unter anderem wird es darum gehen, ob die Ausweisung zum Nationalpark der richtige Weg für den Steigerwald ist, oder ob nicht ein Biosphärenreservat die passendere Schutzmaßnahme wäre.
Quelle. Steigerwaldkurier 2007 KW 15
„Als Titel kaum zu übertreffen“
Die Debatte um den Nationalpark Steigerwald ist ein Abwägungsprozess. Den
touristischen Vorteilen für die ganze Region stehen Einschränkungen in seiner Kernzone entgegen.
Lkrs. Bamberg — Der mögliche Nationalpark Steigerwald verspricht in Verbindung mit dem
Titel Weltnaturerbe hohe touristische Aufmerksamkeit für eine Region, die wegen ihrer Entfernung zu den Verkehrswegen wirtschaftlich zu kämpfen hat.
Dem stehen vor allem bei den Staatsforsten Einnahmenverluste gegenüber, sollten mehrere tausend Hektar aus der Nutzung genommen werden. Über mögliche Vorteile und Nachteile haben wir mit Tourismusexperten aus der Region, mit Reinhardt Neft, Vorstandsmitglied
des Unternehmens Bayerische Staatsforsten, und mit Landrat Dr. Günther Denzler gesprochen.
„Ein Nationalpark würde dem
Steigerwald Vorteile gegenüber
anderen Regionen verschaffen.“
HANS ARNOLD
Hans Arnold ist Geschäftsführer des Tourismusverband Steigerwald und des Naturparks Steigerwald mit Sitz in Scheinfeld. Aus touristischer Sicht gebe es höchstes Interesse an einer Aufwertung des Steigerwalds durch einen Nationalpark bzw. die Unesco-Auszeichnung
Weltnaturerbe, sagte Arnold auf unsere Frage. Solche Titel, so habe die Tourismusbranche
aus dem Beispiel Bayerischer Wald gelernt, könnten als Imageträger nicht nur für die Kernzone eines Nationalparks, sondern für den gesamten Raum des Steigerwalds starke Impulse auslösen. Er rechne auf Dauer mit einem deutlich höheren Bekanntheitsgrad
der Region , sollte es zu einem solchen Projekt kommen. Ein Nationalpark würde dem
Steigerwald gegenüber anderen konkurrierenden Landschaften und auch Naturparks in ganz
Deutschland wichtige Vorteile verschaffen. Auch für Infrastrukturprojekte wie den dringend nötigen Ausbau von Radwegen könne ein Nationalpark beschleunigende Wirkung haben.
Nutznießer wären aus seiner Sicht neben der zurzeit eher schwach ausgeprägten Hotellerie
im Steigerwald die gesamte Gastronomie und alle, die vom Wochenendtourismus aus den umliegenden Städten profitieren. Ein Nationalpark könne deshalb zur gesamten wirtschaftlichen Stärkung der Region beitragen.
Beste Erfahrungen mit dem Titel Weltkulturerbe hat Andreas Christel, Leiter des Tourismus- und Kongressservice der Stadt Bamberg, gemacht. Christel, der selbst im Steigerwald wohnt, kann aus touristischer Sicht nur Positives über die Anziehungskraft eines möglichen Nationalparks und Weltnaturerbes sagen.
„Ein solcher Titel ist aus meiner Erfahrung eigentlich kaum zu übertreffen, denn er
stellt ein Alleinstellungsmerkmal par excellence dar. Für den Steigerwald und ganz Franken bieten sich Nationalpark und Weltnaturerbe schon deshalb gut an, sagt Christel, weil die Bestrebungen ohnedies in Richtung Qualitätstourismus laufen. U.a. soll ein Panoramaweg
Steigerwald angelegt werden. Christel: „Das passt perfekt.“
Reinhardt Neft, Vorstand des Unternehmens Bayerische Staatsforsten, hat im Gespräch
mit unserer Zeitung dem Eindruck widersprochen, ein Großteil des Holzeinschlages aus dem
Steigerwaldes werde zur Verarbeitung nach Österreich geliefert. Aus den jetzt im Forstbetrieb Ebrach anfallenden 105000 Festmetern Holz werden nach Neft nur fünf Prozent nach Österreich geliefert, wo sie in einem Zellstoffwerk für die Viscose-Produktion verarbeitet werden. Auch habe der seit eineinhalb Jahren bestehende Forstbetrieb bislang kein Holz nach China geliefert. „95 Prozent des Holzes bleiben in einem Umkreis von 150 Kilometern
um den Steigerwald“, sagte Neft.
„Der Gewinn im Forstbetrieb Ebrach mit 17 000 Hektar Fläche lag 2006 bei 500 000 Euro.“
REINHARDT NEFT
Eine Aufgabe der wirtschaftlichen Nutzung eines Teils des Buchenwalds im Steigerwald hätte
für den Staatsforstbetrieb mit Sitz in Regensburg nicht unerhebliche Einnahmenverluste zur Folge. Für den Forstbetrieb Ebrach mit 17 000 Hektar betrug der Gewinn im vergangenen Jahr 500 000 Euro, sagte Neft. Mit dem Holz aus diesem Bereich sei ein Umsatz von 4,5 Millionen Euro erzielt worden. In die Entscheidung des Freistaats Bayern als Eigentümer
wollen sich die Staatsforsten nicht einmischen. Dennoch weist Neft darauf hin, dass der Staatsforstbetrieb kein unbedeutender Lieferant der mittelständischen Sägewerke auch in der Region ist.
Insgesamt bewirtschaftet das Unternehmen Bayerische Staatsforsten 805 000 Hektar Wald in
Bayern; die für einen möglichen Nationalpark im Gespräch befindlichen Flächen im Steigerwald betragen davon ca. 1,4 Prozent, rund 11 000 Hektar, von denen allerdings nicht mehr als die Hälfte aus der Nutzung genommen werden müssten.
Neft bezifferte die Menge von Brennholz, die derzeit aus dem Forstbetrieb Steigerwald im Umkreis von 150 Kilometern verbleiben mit 25 000 Festmetern. Seine Aussage, ein Nationalpark führe dazu, dass die Holzwerber der Region nicht mehr bedient werden
könnten, wird indes von Landrat Dr. Günther Denzler angezweifelt.
Bei einer Fläche von 130 000 Hektar des gesamten Naturparks Steigerwald glaubt der Landrat
nicht daran, dass sich die Nachfrage nach Brennholz und der Wunsch nach einem Nationalpark ausschließen. Dies setze allerdings voraus, dass die Staatsforsten wieder mehr Holz an die Bewohner abgeben würden, statt es an Großunternehmen oder ins
Ausland zu verkaufen.
Ihm gehe es als Landrat bei der Vision eines Nationalparks und Weltnaturerbes vor allem um den gesamtwirtschaftlichen Nutzen für die Region und natürlich den Steigerwald.
Günther Denzler:
„Den Gemeinden vor Ort kann
im Grunde gar nichts Besseres
passieren.“
Quelle . Fränkischer Tag 15 KW Autor Michael Wehner
Nationalpark bereitet Sorgen
Untersteinbach. Viele Fragen zum Thema „Nationalpark Steigerwald“ muss Bürgermeister Oskar Ebert bis zur nächsten Gemeinderatssitzung klären.
Die Mitglieder des Gemeinderats Rauhenebrach wünschen dringend Aufklärung über den weg zum Nationalpark und die Auswirkungen auf Rauhenebrach, nachdem mehrfach über das Vorhaben berichtet wurde.
Betroffen wäre eine Fläche von 11 000 Hektar Wald zwischen Ebrach, Rauhenebrach und Eltmann – 1 000 Hektar mehr als die Mindestfläche eines Nationalparks.
Rauhenebrach wäre von der Ausweisung am stärksten betroffen, so Ebert, könnte vielleicht aber auch am meisten profitieren, wenn Vor- und Nachteile klar wären.
Diese Aufklärung vermissen die Rauhenebracher als Hauptbetroffene bisher komplett, so das Ratsgremium. Ebert erklärte, dass im Nationalpark 51 Prozent der Fläche komplett aus der Nutzung genommen werden, im Weltkulturerbe müssten es 75 Prozent sein.
Wer stellt den Antrag?
Aus dem Umweltministerium verlautete, dass der Nationalpark nicht „von oben“ verordnet werden solle; der Impuls müsse aus der Region, von der Basis, kommen.
Vom Landtagsabgeordneten Heinrich Rudrof war zu hören, dass er mit einem Antrag rechne.
Wer diesen Antrag denn stellt, wollten Gemeinderatsmitglieder wissen. Das sei bisher nicht klar. Eventuell der Kreis der Landräte und des Naturpark – Vorstands, so Ebert.
Das sei aber nicht die Basis, hielt Gemeinderat Hermann Hotz dem entgegen.
Bürgermeister Ebert befürchtet eine weitere Verknappung des Brennholzes, auch sorgt er sich um die Holzbetriebe im Steigerwald und um die Belange der Landwirtschaft.
Für den Nationalpark werde geworben mit etwa 120 Arbeitsplätzen, die durch die Verwaltung entstünden und durch einen Zuwachs im Tourismus.
Sebastian Finster sah keinen Vorteil, wenn künftig Leute aus Steuergeldern bezahlt würden, die derzeit die Waldbewirtschaftung finanziert – und dabei Gewinn erzielt.
„Ein Riesenproblem für Rauhenebrach"
Monika Weinbeer
Gerade in Rauhenebrach seine viele Menschen auf das Heizmaterial Holz angewiesen.
Dem schloss sich Monika Weinbeer an, die ein „Riesenproblem für Rauhenebrach“ sieht. An die großen Chancen aus dem Tourismus mag sie nicht glauben, „die sollen lieber ordentliche Radwege bauen, da ist mehr für den Fremdenverkehr getan“. Hermann Weigl fragte sich, wer allein wegen der Buchen in den Steigerwald komme.
Jürgen Schug fragte nach den Erfahrungen im Bayerischen Wald. Dort stelle sich eine andere Situation dar, sagte der Bürgermeister. Vergleiche können nur schwer gezogen werden.
„Jein“ lautet Eberts Antwort auf die Frage von Klaus Markfelder nach Betretungsverboten im Nationalpark. Es gebe erlaubte, aber auch gesperrte Wege und Zonen. Probleme für die Landwirtschaft durch eine starke Vermehrung der Wildschweine sehen Michael Gocht, Alfred Bauer, und Hermann Hotz. Das Wildschweinproblem wurde in den letzten Jahren nur mühsam beherrscht, so Hotz. Die Jagdpächter hätten angekündigt, „die Flinte ins Korn zu werfen“, wenn der Nationalpark kommt.
Wenn die Sauenschäden sich verstärken, würden Landwirte bestimmte Flächen nicht mehr bewirtschaften, die Kulturlandschaft sei bedroht, so Alfred Bauers Blick in die Zukunft.
Sägewerkbesitzer Dietmar Zipfel sieht sich in der Existenz bedroht, wenn er kein Holz mehr aus dem Ebracher Forst beziehen kann.
Maria Pfaff bedauerte es, dass es weder Gemeinderat noch Bürgern ermöglicht wurde, sich ein Bild zu machen. Hermann Hotz bezeichnete das bisherige Vorgehen als „politisches Unding“. Ebert erklärte, dass kein offizieller Antrag gestellt sei. Es herrsche aber große Verunsicherung. Als meist betroffener Bürgermeister hätte er sich erhofft, früher in diese wichtige Diskussion einbezogen zu werden. Jetzt sei es relativ schwierig, sich eine objektive Meinung zu bilden.
Schon vieles unter Schutz
Abschließend zeigte er auf, dass es im geplanten Nationalpark Gebiet bereits sechs Naturschutzgebiete und mehrere Naturwald Reservate gibt, 200 Hektar seien allein der Natur überlassen.
In Deutschland gebe es bisher 15 Nationalparks, dazu zahlreiche Biosphärenreservate wie in der Röhn.
Das sieht Ebert als Alternative für den Steigerwald: Im Biosphärenreservat müssen nur drei Prozent der Fläche aus der Nutzung genommen werden, in der so genannten Entwicklungszone ist die naturnahe Bewirtschaftung vorgeschrieben – im Steigerwald gang und gäbe.
Quelle. Fränkischer Tag vom 13.April 2004, Autor Sabine Weinbeer
Streit um den Nationalpark Steigerwald
Trossenfurt – Kontrovers diskutiert werden derzeit in der Region die Überlegungen, den Steigerwald zum ersten fränkischen Nationalpark zu deklarieren.
12.04.07 hatten unter anderem der Bayerische Gemeindetag und der Bauernverband zu einer Informationsveranstaltung nach Trossenfurt im Landkreis Hassberge eingeladen.
Rund 400 Land- und Forstwirte sowie zahlreiche Kommunal- und Landespolitiker kamen, um sich Informationen zu holen.
Dabei kam es schon im Vorfeld zu einem Eklat, weil sowohl der Vertreter des Bayerischen Umweltministeriums wohl auf Druck seiner Behörde als auch Landrat Rudolf Handwerker ( Kreis Hassberge ) kurzfristig ihre Teilnahme abgesagt hatten – mit der Begründung, das Vorhaben sei derzeit noch zu wenig konkret.
Zugpferd nur für andere?
Deutlich wurde in Trossenfurt, dass die Bürger vor Ort Bedenken gegen die Nationalpark Pläne haben. Sie befürchten, dass die Waldnutzung weiter eingeschränkt wird und dass der Nationalpark vor allem ein Werbe-Zugpferd für die Tourismus-Zentren in der Umgebung wie Bamberg und Würzburg sein würde.
Der Oberauracher Bürgermeister und Bezirksrat Siegmund Kerker machte deutlich, das noch nicht einmal eine Vorentscheidung zum „Nationalpark Steigerwald“ gefallen ist.
Am 14.Mai wird sich der Vorstand des Naturparks Steigerwald zwar mit den Plänen beschäftigen aber rein informativ.
Eine Entscheidung wird auch an diesem Tag noch nicht fallen sagte Kerker.
Quelle Fränkischer Tag vom 14. April 2007 , Autor Sabine Weinbeer
Ebrach möchte neutrale Infos
In der Sitzung des Marktgemeinderats ging Bürgermeister Schneider auf die aktuelle
Diskussion zu diesem Thema ein.
Vor einer Stellungnahme stehen fundierte Kenntnisse, meint man.
Ebrach — Es war zwar kein eigener Punkt der Tagesordnung, das Thema ist derzeit jedoch in
aller Munde und Gegenstand einer breit geführten Diskussion. Deswegen sprach Erster Bürgermeister Max-Dieter
Schneider den Sachstand zum „Nationalpark Steigerwald“ in der Montagssitzung des Marktgemeinderates an.
„Es ist absolut noch nichts entschieden“, versicherte er.
Mit dem „Thema Nationalpark“ habe der Landrat wohl den Zeitgeist getroffen. Allerdings meinte Schneider angesichts
der Dimensionen, welche die daraus entstandene Diskussion angenommen hat, dass im Vorfeld mehr Informationsarbeit
bei den Betroffenen hätte erfolgen sollen. Den Grund für die Eigendynamik und Verselbständigung der Diskussion sieht
Schneider in der der Verschiebung der Vorstandssitzung des Naturparks Steigerwald. In jener habe Denzler das Thema
erst einmal ansprechen und prinzipiell darüber informieren wollen. Es gehe dabei darum zu entscheiden, ob man den entsprechenden
Antrag übe
Oberaurach. Eine Informationsveranstaltung zum geplanten Nationalpark Steigerwald findet am kommenden Donnerstag, 12. April, um 19.30 Uhr im Oberaurach-Zentrum in Trossenfurt statt.
Bereits mehrere Berichte im Bayerischen Fernsehen und in Tageszeitungen beschäftigten sich mit den Bestrebungen, eine Fläche von rund 11.000 Hektar des Steigerwalds zum Nationalpark zu erklären.
Da es in der Bevölkerung offenbar großen Informationsbedarf gebt, beschlossen der Bayerische Gemeindetag, die Forstwirtschaftlich Vereinigung und der Bauernverband, eine solche Informationsveranstaltung zu organisieren.
Der Bezirksvorsitzende des Bayerischen Gemeindetags, Josef Mend, hat dazu zahlreiche Fachleute eingeladen, natürlich auch Landrat Rudof Handwerker und die Nachbarlandräte aus Bamberg, Schweinfurt und Kitzingen sowie die betroffenen Bürgermeister.
Über die Bedeutung eines Nationalparks und die rechtlichen Regelungen soll der Präsident der Landesanstalt für Wald-und Forstwirtschaft Weihenstephan, Olaf Schmidt aufklären.
Dr. Georg Sperber wird darlegen, warum der Bund Naturschutz die Ausweisung eines Nationalparks befürwortet.
Auf der Referentenliste stehen außerdem der Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes Klaus Merkel und Dr. Veit Welsch vom Verband der Holzwirtschaft in Bayern. Die Landespolitik wird ebenso zu Wort kommen wie die Forstwirtschaftliche Vereinigung. Nach den Referaten wird ausgiebig Raum zur Diskussion gegeben sein.
Jeder, der sich für die Thematik Nationalpark Steigerwald interessiert, ist herzlich willkommen zu dieser Informationsveranstaltung. Unter anderem wird es darum gehen, ob die Ausweisung zum Nationalpark der richtige Weg für den Steigerwald ist, oder ob nicht ein Biosphärenreservat die passendere Schutzmaßnahme wäre.
Quelle. Steigerwaldkurier 2007 KW 15
„Als Titel kaum zu übertreffen“
Die Debatte um den Nationalpark Steigerwald ist ein Abwägungsprozess. Den
touristischen Vorteilen für die ganze Region stehen Einschränkungen in seiner Kernzone entgegen.
Lkrs. Bamberg — Der mögliche Nationalpark Steigerwald verspricht in Verbindung mit dem
Titel Weltnaturerbe hohe touristische Aufmerksamkeit für eine Region, die wegen ihrer Entfernung zu den Verkehrswegen wirtschaftlich zu kämpfen hat.
Dem stehen vor allem bei den Staatsforsten Einnahmenverluste gegenüber, sollten mehrere tausend Hektar aus der Nutzung genommen werden. Über mögliche Vorteile und Nachteile haben wir mit Tourismusexperten aus der Region, mit Reinhardt Neft, Vorstandsmitglied
des Unternehmens Bayerische Staatsforsten, und mit Landrat Dr. Günther Denzler gesprochen.
„Ein Nationalpark würde dem
Steigerwald Vorteile gegenüber
anderen Regionen verschaffen.“
HANS ARNOLD
Hans Arnold ist Geschäftsführer des Tourismusverband Steigerwald und des Naturparks Steigerwald mit Sitz in Scheinfeld. Aus touristischer Sicht gebe es höchstes Interesse an einer Aufwertung des Steigerwalds durch einen Nationalpark bzw. die Unesco-Auszeichnung
Weltnaturerbe, sagte Arnold auf unsere Frage. Solche Titel, so habe die Tourismusbranche
aus dem Beispiel Bayerischer Wald gelernt, könnten als Imageträger nicht nur für die Kernzone eines Nationalparks, sondern für den gesamten Raum des Steigerwalds starke Impulse auslösen. Er rechne auf Dauer mit einem deutlich höheren Bekanntheitsgrad
der Region , sollte es zu einem solchen Projekt kommen. Ein Nationalpark würde dem
Steigerwald gegenüber anderen konkurrierenden Landschaften und auch Naturparks in ganz
Deutschland wichtige Vorteile verschaffen. Auch für Infrastrukturprojekte wie den dringend nötigen Ausbau von Radwegen könne ein Nationalpark beschleunigende Wirkung haben.
Nutznießer wären aus seiner Sicht neben der zurzeit eher schwach ausgeprägten Hotellerie
im Steigerwald die gesamte Gastronomie und alle, die vom Wochenendtourismus aus den umliegenden Städten profitieren. Ein Nationalpark könne deshalb zur gesamten wirtschaftlichen Stärkung der Region beitragen.
Beste Erfahrungen mit dem Titel Weltkulturerbe hat Andreas Christel, Leiter des Tourismus- und Kongressservice der Stadt Bamberg, gemacht. Christel, der selbst im Steigerwald wohnt, kann aus touristischer Sicht nur Positives über die Anziehungskraft eines möglichen Nationalparks und Weltnaturerbes sagen.
„Ein solcher Titel ist aus meiner Erfahrung eigentlich kaum zu übertreffen, denn er
stellt ein Alleinstellungsmerkmal par excellence dar. Für den Steigerwald und ganz Franken bieten sich Nationalpark und Weltnaturerbe schon deshalb gut an, sagt Christel, weil die Bestrebungen ohnedies in Richtung Qualitätstourismus laufen. U.a. soll ein Panoramaweg
Steigerwald angelegt werden. Christel: „Das passt perfekt.“
Reinhardt Neft, Vorstand des Unternehmens Bayerische Staatsforsten, hat im Gespräch
mit unserer Zeitung dem Eindruck widersprochen, ein Großteil des Holzeinschlages aus dem
Steigerwaldes werde zur Verarbeitung nach Österreich geliefert. Aus den jetzt im Forstbetrieb Ebrach anfallenden 105000 Festmetern Holz werden nach Neft nur fünf Prozent nach Österreich geliefert, wo sie in einem Zellstoffwerk für die Viscose-Produktion verarbeitet werden. Auch habe der seit eineinhalb Jahren bestehende Forstbetrieb bislang kein Holz nach China geliefert. „95 Prozent des Holzes bleiben in einem Umkreis von 150 Kilometern
um den Steigerwald“, sagte Neft.
„Der Gewinn im Forstbetrieb Ebrach mit 17 000 Hektar Fläche lag 2006 bei 500 000 Euro.“
REINHARDT NEFT
Eine Aufgabe der wirtschaftlichen Nutzung eines Teils des Buchenwalds im Steigerwald hätte
für den Staatsforstbetrieb mit Sitz in Regensburg nicht unerhebliche Einnahmenverluste zur Folge. Für den Forstbetrieb Ebrach mit 17 000 Hektar betrug der Gewinn im vergangenen Jahr 500 000 Euro, sagte Neft. Mit dem Holz aus diesem Bereich sei ein Umsatz von 4,5 Millionen Euro erzielt worden. In die Entscheidung des Freistaats Bayern als Eigentümer
wollen sich die Staatsforsten nicht einmischen. Dennoch weist Neft darauf hin, dass der Staatsforstbetrieb kein unbedeutender Lieferant der mittelständischen Sägewerke auch in der Region ist.
Insgesamt bewirtschaftet das Unternehmen Bayerische Staatsforsten 805 000 Hektar Wald in
Bayern; die für einen möglichen Nationalpark im Gespräch befindlichen Flächen im Steigerwald betragen davon ca. 1,4 Prozent, rund 11 000 Hektar, von denen allerdings nicht mehr als die Hälfte aus der Nutzung genommen werden müssten.
Neft bezifferte die Menge von Brennholz, die derzeit aus dem Forstbetrieb Steigerwald im Umkreis von 150 Kilometern verbleiben mit 25 000 Festmetern. Seine Aussage, ein Nationalpark führe dazu, dass die Holzwerber der Region nicht mehr bedient werden
könnten, wird indes von Landrat Dr. Günther Denzler angezweifelt.
Bei einer Fläche von 130 000 Hektar des gesamten Naturparks Steigerwald glaubt der Landrat
nicht daran, dass sich die Nachfrage nach Brennholz und der Wunsch nach einem Nationalpark ausschließen. Dies setze allerdings voraus, dass die Staatsforsten wieder mehr Holz an die Bewohner abgeben würden, statt es an Großunternehmen oder ins
Ausland zu verkaufen.
Ihm gehe es als Landrat bei der Vision eines Nationalparks und Weltnaturerbes vor allem um den gesamtwirtschaftlichen Nutzen für die Region und natürlich den Steigerwald.
Günther Denzler:
„Den Gemeinden vor Ort kann
im Grunde gar nichts Besseres
passieren.“
Quelle . Fränkischer Tag 15 KW Autor Michael Wehner
Nationalpark bereitet Sorgen
Untersteinbach. Viele Fragen zum Thema „Nationalpark Steigerwald“ muss Bürgermeister Oskar Ebert bis zur nächsten Gemeinderatssitzung klären.
Die Mitglieder des Gemeinderats Rauhenebrach wünschen dringend Aufklärung über den weg zum Nationalpark und die Auswirkungen auf Rauhenebrach, nachdem mehrfach über das Vorhaben berichtet wurde.
Betroffen wäre eine Fläche von 11 000 Hektar Wald zwischen Ebrach, Rauhenebrach und Eltmann – 1 000 Hektar mehr als die Mindestfläche eines Nationalparks.
Rauhenebrach wäre von der Ausweisung am stärksten betroffen, so Ebert, könnte vielleicht aber auch am meisten profitieren, wenn Vor- und Nachteile klar wären.
Diese Aufklärung vermissen die Rauhenebracher als Hauptbetroffene bisher komplett, so das Ratsgremium. Ebert erklärte, dass im Nationalpark 51 Prozent der Fläche komplett aus der Nutzung genommen werden, im Weltkulturerbe müssten es 75 Prozent sein.
Wer stellt den Antrag?
Aus dem Umweltministerium verlautete, dass der Nationalpark nicht „von oben“ verordnet werden solle; der Impuls müsse aus der Region, von der Basis, kommen.
Vom Landtagsabgeordneten Heinrich Rudrof war zu hören, dass er mit einem Antrag rechne.
Wer diesen Antrag denn stellt, wollten Gemeinderatsmitglieder wissen. Das sei bisher nicht klar. Eventuell der Kreis der Landräte und des Naturpark – Vorstands, so Ebert.
Das sei aber nicht die Basis, hielt Gemeinderat Hermann Hotz dem entgegen.
Bürgermeister Ebert befürchtet eine weitere Verknappung des Brennholzes, auch sorgt er sich um die Holzbetriebe im Steigerwald und um die Belange der Landwirtschaft.
Für den Nationalpark werde geworben mit etwa 120 Arbeitsplätzen, die durch die Verwaltung entstünden und durch einen Zuwachs im Tourismus.
Sebastian Finster sah keinen Vorteil, wenn künftig Leute aus Steuergeldern bezahlt würden, die derzeit die Waldbewirtschaftung finanziert – und dabei Gewinn erzielt.
„Ein Riesenproblem für Rauhenebrach"
Monika Weinbeer
Gerade in Rauhenebrach seine viele Menschen auf das Heizmaterial Holz angewiesen.
Dem schloss sich Monika Weinbeer an, die ein „Riesenproblem für Rauhenebrach“ sieht. An die großen Chancen aus dem Tourismus mag sie nicht glauben, „die sollen lieber ordentliche Radwege bauen, da ist mehr für den Fremdenverkehr getan“. Hermann Weigl fragte sich, wer allein wegen der Buchen in den Steigerwald komme.
Jürgen Schug fragte nach den Erfahrungen im Bayerischen Wald. Dort stelle sich eine andere Situation dar, sagte der Bürgermeister. Vergleiche können nur schwer gezogen werden.
„Jein“ lautet Eberts Antwort auf die Frage von Klaus Markfelder nach Betretungsverboten im Nationalpark. Es gebe erlaubte, aber auch gesperrte Wege und Zonen. Probleme für die Landwirtschaft durch eine starke Vermehrung der Wildschweine sehen Michael Gocht, Alfred Bauer, und Hermann Hotz. Das Wildschweinproblem wurde in den letzten Jahren nur mühsam beherrscht, so Hotz. Die Jagdpächter hätten angekündigt, „die Flinte ins Korn zu werfen“, wenn der Nationalpark kommt.
Wenn die Sauenschäden sich verstärken, würden Landwirte bestimmte Flächen nicht mehr bewirtschaften, die Kulturlandschaft sei bedroht, so Alfred Bauers Blick in die Zukunft.
Sägewerkbesitzer Dietmar Zipfel sieht sich in der Existenz bedroht, wenn er kein Holz mehr aus dem Ebracher Forst beziehen kann.
Maria Pfaff bedauerte es, dass es weder Gemeinderat noch Bürgern ermöglicht wurde, sich ein Bild zu machen. Hermann Hotz bezeichnete das bisherige Vorgehen als „politisches Unding“. Ebert erklärte, dass kein offizieller Antrag gestellt sei. Es herrsche aber große Verunsicherung. Als meist betroffener Bürgermeister hätte er sich erhofft, früher in diese wichtige Diskussion einbezogen zu werden. Jetzt sei es relativ schwierig, sich eine objektive Meinung zu bilden.
Schon vieles unter Schutz
Abschließend zeigte er auf, dass es im geplanten Nationalpark Gebiet bereits sechs Naturschutzgebiete und mehrere Naturwald Reservate gibt, 200 Hektar seien allein der Natur überlassen.
In Deutschland gebe es bisher 15 Nationalparks, dazu zahlreiche Biosphärenreservate wie in der Röhn.
Das sieht Ebert als Alternative für den Steigerwald: Im Biosphärenreservat müssen nur drei Prozent der Fläche aus der Nutzung genommen werden, in der so genannten Entwicklungszone ist die naturnahe Bewirtschaftung vorgeschrieben – im Steigerwald gang und gäbe.
Quelle. Fränkischer Tag vom 13.April 2004, Autor Sabine Weinbeer
Streit um den Nationalpark Steigerwald
Trossenfurt – Kontrovers diskutiert werden derzeit in der Region die Überlegungen, den Steigerwald zum ersten fränkischen Nationalpark zu deklarieren.
12.04.07 hatten unter anderem der Bayerische Gemeindetag und der Bauernverband zu einer Informationsveranstaltung nach Trossenfurt im Landkreis Hassberge eingeladen.
Rund 400 Land- und Forstwirte sowie zahlreiche Kommunal- und Landespolitiker kamen, um sich Informationen zu holen.
Dabei kam es schon im Vorfeld zu einem Eklat, weil sowohl der Vertreter des Bayerischen Umweltministeriums wohl auf Druck seiner Behörde als auch Landrat Rudolf Handwerker ( Kreis Hassberge ) kurzfristig ihre Teilnahme abgesagt hatten – mit der Begründung, das Vorhaben sei derzeit noch zu wenig konkret.
Zugpferd nur für andere?
Deutlich wurde in Trossenfurt, dass die Bürger vor Ort Bedenken gegen die Nationalpark Pläne haben. Sie befürchten, dass die Waldnutzung weiter eingeschränkt wird und dass der Nationalpark vor allem ein Werbe-Zugpferd für die Tourismus-Zentren in der Umgebung wie Bamberg und Würzburg sein würde.
Der Oberauracher Bürgermeister und Bezirksrat Siegmund Kerker machte deutlich, das noch nicht einmal eine Vorentscheidung zum „Nationalpark Steigerwald“ gefallen ist.
Am 14.Mai wird sich der Vorstand des Naturparks Steigerwald zwar mit den Plänen beschäftigen aber rein informativ.
Eine Entscheidung wird auch an diesem Tag noch nicht fallen sagte Kerker.
Quelle Fränkischer Tag vom 14. April 2007 , Autor Sabine Weinbeer
Ebrach möchte neutrale Infos
In der Sitzung des Marktgemeinderats ging Bürgermeister Schneider auf die aktuelle
Diskussion zu diesem Thema ein.
Vor einer Stellungnahme stehen fundierte Kenntnisse, meint man.
Ebrach — Es war zwar kein eigener Punkt der Tagesordnung, das Thema ist derzeit jedoch in
aller Munde und Gegenstand einer breit geführten Diskussion. Deswegen sprach Erster Bürgermeister Max-Dieter
Schneider den Sachstand zum „Nationalpark Steigerwald“ in der Montagssitzung des Marktgemeinderates an.
„Es ist absolut noch nichts entschieden“, versicherte er.
Mit dem „Thema Nationalpark“ habe der Landrat wohl den Zeitgeist getroffen. Allerdings meinte Schneider angesichts
der Dimensionen, welche die daraus entstandene Diskussion angenommen hat, dass im Vorfeld mehr Informationsarbeit
bei den Betroffenen hätte erfolgen sollen. Den Grund für die Eigendynamik und Verselbständigung der Diskussion sieht
Schneider in der der Verschiebung der Vorstandssitzung des Naturparks Steigerwald. In jener habe Denzler das Thema
erst einmal ansprechen und prinzipiell darüber informieren wollen. Es gehe dabei darum zu entscheiden, ob man den entsprechenden
Antrag übe
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