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Ruinen für die Fledermaus
Bild zum Eintrag (40188-160)
Zabelstein im Landkreis Hassberge / Ufr.

20.08.2011

Zabelstein. Der Burgenforscher Joachim Zeune steigt dem Steigerwald aufs Dach. Die Ruine auf dem 489 Meter hohen Schauberg ist eine Herausforderung für ihn. Der Historiker räumt auf; auch mit vielen Halbwahrheiten.

Wohnau - Was hat er nur, der Doktor Zeune? Wo der Otto Normalbesucher auf dem Zabelstein eine Burgruine aus dem Bilderbuch bewundert, sieht der Historiker Sorgenkinder. Hätte er das Haupthaar nicht in einem Pferdeschwanz gebändigt, es würde ihm zu Berge stehen.
Joachim Zeune, der Burgenforscher aus Eisenberg im Allgäu, ist die erste Adresse, wenn man in der Region darangeht, die alten Mauern zum Sprechen zu bringen. Zuletzt war der Fachmann in Sachen Mittelalter auf der Schmachtenburg hoch über Zeil zu Gange.

Weil er bei passender Gelegenheit gerne betont, dass es nicht weit her ist mit dem romantisch verklärten Bild vom edlen Rittersmann, dem Minnesang und dem Burgfräulein mit dem güldnen Haar, macht das Zeune aber auch zur Reizfigur.

„Ich sag’ doch aber nur, was wahr ist“, sagt Zeune auf dem Zabelstein, seiner neuesten Baustelle. Hier, schon im Landkreis Schweinfurt, aber nicht weit von Wohnau im Landkreis Haßberge, stand bis Ende des 17. Jahrhunderts eine der spektakulärsten Burgen im ganzen Umkreis. „Man muss sich das Plateau ohne den heutigen Baumbestand vorstellen. Weithin sichtbar erhoben sich die Burgmauern als eindruckvolles Symbol der Macht des Würzburger Fürstbischofs“, sagt Zeune.

Die Bayerischen Staatsforsten als Eigentümer des Berges haben Zeune damit beauftragt, ein Konzept für die Sicherung, Erschließung und weitere Erkundung der Ruine Zabelstein zu erarbeiten. Dabei muss der Forscher bei Null anfangen, denn es gibt, wie er sagt, „noch nicht einmal ein brauchbares Aufmaß“, geschweige denn zeitgenössische Darstellungen, die einen Eindruck davon vermitteln könnten, wie die Burg einst ausgesehen hat. Die Zeichnung, die sich auf der Informationstafel unweit des Aussichtsturmes auf dem 489 Meter hohen Schauberg des Steigerwaldes befindet, ist laut Zeune „pure Fantasie“.


Mit Vorsicht zu genießen

Aber auch die konkreten Anschauungsobjekte, die der Besucher auf dem Burgberg findet, sind in den Augen des Experten mit größter Vorsicht zu genießen. Schon bei der ersten groben Inventarisierung hat Zeune jede Menge „Bausünden“ entdeckt, die wohl von Sanierungsarbeiten aus den 50er und 70er Jahren herrühren. „Damals hat man weder mit fachgerechtem Material gearbeitet noch sich an die historischen Tatsachen gehalten“, sagt Zeune.

Beispiele sind „restaurierte“ Mauern, die da stehen, „wo sicher nie eine stand“, nachgebaute Rundtürme, die den historisch korrekten Eindruck sogar verfälschen, und großflächig mit Zement und Zementputz gesicherte Mauerflanken, die durch das falsche Material mehr zerstört als erhalten werden.

Das größte Sorgenkind Zeunes ist ein großer Schutthügel, der auf der gut erhaltenen Ostmauer vor dem einstigen Halsgraben ruht; von dieser Seite erfolgte der Zugang zur Burg, die laut Zeune „erstaunlich viele Ähnlichkeiten“ mit der Bambergischen Schmachtenburg in Zeil zeigt. Nach Aussagen von Zeitzeugen, die Zeune befragt hat, hat die US-Armee nach dem Zweiten Weltkrieg den Hügel als Kugelfang aufgeschüttet.

Die Amerikaner betrieben eine Funk- und Horchstation auf dem Zabelstein. Der riesige Hügel drückt auf die mittelalterliche Mauer, immer wieder fallen große Steinquader in die Tiefe. „Das ist nicht nur aus der Sicht des Denkmalschutzes ein Problem, sondern eine Gefahr für die Besucher “, sagt Zeune.


Schritt für Schritt

Der Burgenforscher geht in mehreren Schritten vor. Bis zum Jahresende will er das historische Areal vermessen und die gefährdeten Bereiche kartiert haben. Mit einigen gezielten Grabungen will er versuchen, dem Zabelstein noch einige Geheimnisse zu entlocken. Vorrangig ist dann für ihn die Sicherung der historischen Befunde.
Dazu müssen wohl auch einige der Bäume auf dem Zabelstein-Plateau weichen. „Sie sind so groß, dass die Windlasten ein unkalkulierbares Risiko geworden sind“, sagt Zeune. Im Klartext: Bei einem Sturm könnten die Bäume umfallen, Besucher unter sich begraben und mit ihren Wurzelstöcken ganze Teile der Ruine ruinieren.

Die weiteren Schritte, sprich den möglichen Rückbau der unsachgemäßen Sanierungen, weitere Grabungen und Restaurierungen sowie die didaktische Erschließung der Ruine nach dem Vorbild des Burgenwinkels im nordöstlichen Landkreis Haßberge, „sind zunächst einmal Sache des Eigentümers“, sagt Zeune. Er wird ein Konzept vorlegen und Vorschläge machen, die den Zabelstein ein Stück weit zum Leben erwecken können.

Im Mittelalter galt die Burg als stärkste Befestigungsanlage nach der Feste Marienberg im gesamten Hochstift Würzburg. Gebaut wurde die Burg wohl im zwölften Jahrhundert. Einen Teil des ältesten Mauerwerkes hat Zeune entdeckt. Darüber freut er sich, der Doktor Zeune.


Quellenangabe: Fränkischer Tag / 20.08.2011 / Autor: Günter Flegel / www.infranken.de


Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

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