Es tröpfelt durchs Kirchendach

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Es tröpfelt durchs Kirchendach

20.10.2011

Der evangelische Pfarrer Bernd Grosser ist in Jesserndorf schon wieder als Bauherr gefragt. Für die Finanzierung fehlen 27 000 Euro.

Jesserndorf - Es schwang schon Verzweiflung in der Stimme mit, als Pfarrer Bernd Grosser kurz vor Antritt einer Kur über ein neues Projekt informierte. „Wir haben schon wieder eine Baustelle. Das Dach der Kirche in Jesserndorf muss saniert werden, weil’s reinregnet.“

Erst 2008 war der Innenraum des Gotteshauses umfassend für fast 200 000 Euro saniert und der Abschluss der Arbeiten zum 150. Jubiläum am 24. Oktober 2008 feierlich begangen worden. „Wir glaubten, damit für längere Zeit unsere Ruhe zu haben.“ Doch die Hoffnung trog. Bereits im feuchten Sommer 2010 tauchten die nächsten Probleme auf: Nach einem Wolkenbruch wurden Feuchtigkeitsflecken auf dem Dachboden von Kirche und dem angebauten Pfarrhaus entdeckt. Ein Dachdecker-Meister wurde zu Rate gezogen. Der empfahl zunächst eine langfristige Beobachtung, ob die Wasserflecken nur bei Starkregen auftreten. Dem war nicht so.

Bei einer Begehung mit Architektin Renate Schubart-Eisenhardt aus Setzelsdorf, Dachdeckermeister Hepp und dem bautechnischen Referenten der Landeskirche, Architekt Heidberg, wurde „dringender Sanierungsbedarf“ festgestellt. Die 35 Jahre alten Asbestschiefer-Ziegeln müssen runter und als Sondermüll entsorgt werden.

Ein Schock für die Protestanten im Dorf, weil das Decken mit neuen Schieferziegeln zunächst auf 100 000 Euro geschätzt worden war. „Das kann sich diese kleine Kirchengemeinde nicht leisten, weil die Kassen nach den vielen vorangegangenen Sanierungen leer sind“, klagt der Geistliche.

Deshalb vereinbarte er mit Vertretern der Denkmalschutzbehörde, dass Biberschwanz-Ziegeln verwendet werden dürfen, was zwar billiger kommt, aber immer noch 67 000 Euro kostet. 40 Prozent dieser Summe übernimmt die Landeskirche, 40 Prozent – etwa 27 000 Euro – müssen an Eigenmitteln aufgebracht werden. Ein Kraftakt, wozu die Kirchengemeinde ein Darlehen aufnehmen muss. Den Rest erhofft Pfarrer Grosser von Stadt, Bezirk und Denkmalschutz. Die Zuschussanträge seien gestellt, aber noch nicht bestätigt.

Erfreulich findet Grosser, dass die Arbeiten noch im Herbst anlaufen, um Schaden vom sanierten Innenraum der Kirche abzuwenden. „Wir hoffen auf gutes Herbstwetter und viele Spenden, damit wir nicht so viel Geld von der Bank holen müssen.“



Quellenangabe: Fränkischer Tag / Hassberge / Autor - Foto  Ralf Kestel |  20.10.2011  | www.proplanta.de        
   

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