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Berglemming (Lemmus lemmus)
Bild zum Eintrag (1119500-160)
Ich bin ein Berglemming (Lemmus lemmus), ein kleiner Überlebenskünstler aus den kalten, wilden Berglandschaften Skandinaviens. Mein Zuhause ist die raue Tundra und die Hochlagen der Fjällregionen — ein Ort, der wunderschön, aber auch gnadenlos sein kann.

Mein Lebensraum – ein harter Ort zum Überleben

Ich lebe in felsigen Gebieten, in der Nähe von Moosen, Flechten und anderen Pflanzen, die ich als Nahrung finde. Besonders wohl fühle ich mich in Regionen mit dichter Schneedecke im Winter — denn paradoxerweise bietet mir genau diese kalte, weiße Decke Schutz. Unter dem Schnee grabe ich ein ausgedehntes Netzwerk aus Gängen und Kammern, wo ich Nahrung finde und vor Feinden sicher bin.

Doch wenn der Schnee ausbleibt oder zu instabil wird, habe ich ein großes Problem. Ohne diese schützende Decke bin ich Wind und Kälte schutzlos ausgeliefert — und meine Räuber, wie Eulen und Polarfüchse, finden mich viel leichter.

Mein Leben im Zyklus der Natur

Was mich besonders macht, ist mein extremer Populationszyklus. Etwa alle drei bis fünf Jahre kommt es zu einer plötzlichen Explosion unserer Zahl. In solchen Jahren sind wir so viele, dass unser Lebensraum kaum noch ausreicht. Dann beginnt die große Wanderung: Viele von uns ziehen aus ihren gewohnten Gebieten hinaus, um neue Lebensräume zu suchen.

Manche sagen, wir würden dabei in blindem Wahn von Klippen springen — aber das ist ein Mythos. Wenn wir in großer Zahl unterwegs sind, versuchen wir einfach verzweifelt, neue Lebensräume zu finden. Dass dabei einige von uns in Flüssen oder unüberwindbaren Geländeabschnitten ihr Leben verlieren, ist traurige Realität — aber keine bewusste Entscheidung.


Meine Bedrohungen – das fragile Gleichgewicht

Die Natur hat uns mit unserem Lebenszyklus und unseren Wanderungen über Jahrtausende hinweg perfekt angepasst. Doch jetzt gerät dieses Gleichgewicht ins Wanken:


  •     Klimawandel: Der Schneedeckenrückgang ist für mich verheerend. Ohne diese isolierende Schutzschicht sinken meine Überlebenschancen im Winter dramatisch.

  •     Veränderte Pflanzenwelt: Mit wärmeren Temperaturen drängen neue Pflanzenarten in mein Revier und verdrängen die Moose und Flechten, von denen ich mich ernähre.

  •     Störungen durch den Menschen: Tourismus und Erschließung von Gebirgsregionen bedrohen meine Rückzugsorte und unterbrechen meine Wanderrouten.


Was mir helfen könnte

Ich bin klein, aber wichtig. Wenn ich verschwinde, leiden auch meine Feinde wie Schneeeulen, Polarfüchse und Hermeline — denn ich bin eine entscheidende Nahrungsquelle für sie. Mein Überleben sichert somit das gesamte Gleichgewicht der arktischen Bergwelt.

Damit wir Berglemminge weiterwuseln können, braucht es vor allem eins: den Schutz unserer natürlichen Umgebung. Die Erhaltung intakter Fjälllandschaften und der Verzicht auf massive Eingriffe in diese empfindlichen Ökosysteme ist entscheidend. Auch Forschende, die sich intensiv mit meinem Lebenszyklus beschäftigen, helfen dabei, Maßnahmen zu entwickeln, die mein Überleben sichern.

Ich mag unscheinbar wirken, doch ich bin ein Symbol für die Zerbrechlichkeit und zugleich Widerstandskraft der Natur. Wenn ihr euch für den Erhalt meiner Heimat einsetzt, bewahrt ihr nicht nur mich — sondern helft, ein ganzes Ökosystem im Gleichgewicht zu halten.

Piep... Ich hoffe, dass ich und meine Nachkommen auch in Zukunft durch die Tundra huschen können.

In der Aufnahme von Helga Zinnecker
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