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Fischotter im Portrait
Bild zum Eintrag (1096589-160)
Der Fischotter (Lutra lutra) ist in Deutschland ein heimisches Säugetier, das zur Familie der Marder gehört. Hier sind einige Informationen über den Fischotter in Deutschland:

 Fischotter sind in ganz Deutschland verbreitet, jedoch sind sie vor allem in Gewässernähe zu finden. Sie bewohnen Flüsse, Bäche, Seen, Teiche und Feuchtgebiete.Sie bevorzugen Gewässer mit klarem Wasser, reichem Fischbestand und ausreichend Deckung. Sie bauen ihre Bauten, sogenannte "Holen", meist in Ufernähe.

Fischotter haben einen langgestreckten Körper mit kurzem Kopf, kräftigem Schwanz und dichtem, wasserabweisendem Fell. Die Färbung variiert, kann aber von dunkelbraun bis fast schwarz reichen. Wie der Name schon sagt, ernähren sich Fischotter vorwiegend von Fisch. Sie fangen jedoch auch andere Wassertiere wie Krebse, Amphibien und Insekten.

Diese Säuger sind gute Schwimmer und Taucher. Sie können mehrere Minuten unter Wasser bleiben und erreichen hohe Geschwindigkeiten beim Schwimmen. Die Fortpflanzungszeit liegt in den Wintermonaten. Die Tragzeit beträgt etwa zwei Monate, und die Jungen, auch Welpen genannt, werden im Frühling geboren. Ein Wurf umfasst normalerweise zwei bis drei Welpen.

Der Fischotter steht unter Schutz, da er in Deutschland lange Zeit vom Aussterben bedroht war. Schutzmaßnahmen, wie die Verbesserung der Wasserqualität und die Schaffung von Schutzgebieten, haben dazu beigetragen, dass sich die Bestände in den letzten Jahren wieder erholt haben. Die Hauptbedrohungen für Fischotter in Deutschland sind der Verlust ihres Lebensraums durch menschliche Aktivitäten, Verschmutzung von Gewässern und Verkehrsopfer.

Der Fischotter spielt eine wichtige Rolle im Ökosystem, insbesondere bei der Regulation von Fischbeständen. Der Schutz und die Erhaltung seines Lebensraums sind daher von großer Bedeutung für den langfristigen Fortbestand dieser faszinierenden Tiere.
Dem Fischotter eine Chance ?
Bild zum Eintrag (40349-160)
Fischotter
Bild zum Eintrag (1062054-160)
Steckbrief:
-          Gehört zur Familie der Marderartigen
-          100-140 cm lang, Weibchen 4-8, Männchen 8-12 kg schwer
-          Semi-aquatische Lebensweise: lebt im Wasser und an Land
-          Viele Anpassung ans Wasser (schlanker langer Körper, flacher Kopf, kurze Beine, Schwimmhäute)
-          Sehr dichtes Fell
-          Nahrungsoppurtunist (frisst alles an Beutetieren, was ihm vor die Schnauze kommt)

Ein flinker Wassermarder
Der Fischotter (lat.: Lutra lutra) gehört innerhalb der Ordnung der Raubtiere zur Familie der Marderartigen. Er ist der längste (100-140 cm Gesamtlänge, mit Schwanz) und nach dem Dachs der zweitschwerste einheimische Marder. Die Männchen (auch Rüden genannt) sind mit ihren 8-12 kg schwerer als die Weibchen (auch Fähen genannt) mit ca. 4-8 kg Körpergewicht.

Der Fischotter ist der am besten an das Leben im Wasser angepasste Marder in unseren Breiten. Um im Medium Wasser wendig und flink zu sein, hat er einen stromlinienförmigen Körper, kurze Beine und Schwimmhäute zwischen den Zehen. Die kräftigen Vibrissen (Schnurrhaare) helfen ihm bei der Jagd. Auch das Herz und die Lunge des wendigen Marders sowie der Stoffwechsel und die Blutkörperchen haben sich an eine leistungsfähige Jagd unter Wasser angepasst. Sein sehr dichtes Fell (mehr als 50.000 Haare pro cm 2 – der Mensch hat 120 Haare pro cm 2 ) hilft im, auch ohne eine Fettschicht, wie sie Meeressäger meist haben, nicht auszukühlen. Die dichte Unterwolle verhindert, dass Wasser auf die Haut gelangt. An Land können die Tiere sogar auf dem Eis schlafen, indem sie sich "zusammenringeln".

Der Jäger
Der Otter ist ein Stöberjäger, er sucht also aktiv seine Beute im Gegensatz zum Lauerjäger. Er Untersucht die Ufer, stöbert in Höhlungen und Unterschlupfen herum. Bei der Jagd unter Wasser helfen ihm seine Augen, bei trübem Gewässer verlässt er sich auf seine Vibrissen. Der Otter bringt es auf Tauchgeschwindigkeiten von 7 km/h und mehr (weshalb ein Otter einer gesunden flüchtenden erwachsenen Forelle im natürlichen Biotop auch nicht hinterher kommen kann). Die Tauchzeit kann in extremen Situationen bis zu 7 Minuten betragen. Meist taucht der Otter aber nur 1-2 Minuten. Der Schwanz dient beim schwimmen und tauchen nicht als Ruder oder Antriebsorgan, er verbessert nur die Stromlinienform des Körpers und verringert Wasserverwirbelungen.

Kein Feinschmecker
Anders als sein Name es andeutet, ist der Fischotter kein ausschließlicher Fischspezialist. Er nimmt alles, was ihm vor die Schnauze schwimmt. Das schließt nicht nur Fisch ein, sondern auch Amphibien, Reptilien, Säugetiere (z.B. Ratten und Mäuse, Bisam, bis zum Kaninchen), Insekten (Wasserkäfer, Regenwürmer, usw.), Vögel und Krebse. Wieviel von welcher Sorte hängt vom Angebot im Lebensraum ab und ist daher vollkommen variabel, abhängig von der Beutetierzusammensetzung vor Ort und natürlich davon beeinflusst, wie leicht die Beute zu erjagen ist. Sein Speiseplan ändert sich aber auch saisonal, z.B. während der Amphibienwanderung oder bei zugefrorenem Gewässer.

Der Otter frisst meist sein Beutetier komplett, nur bei großen Beutetieren bleiben regelmäßig reste zurück. Und spezielles wie die giftige Haut der Kröten (Kröten wird vor dem fressen die Haut durch umstülpen ausgezogen) oder Hechtschädel (spitze Gaumenzähne) werden nicht angerührt.

Etwas wählerisch muss aber auch ein Otter sein. Selbst wenn er z.B. mit einer Kapfenteichanlage in enger Hälterung und ohne Schutzmaßnahmen ein Fangparadies geboten bekäme, er könnte sich rein physiologisch nicht von 100% Karpfen ernähren (er enthält das Enzym Thiaminase, welches das Vitamin B6 zerstört; der Otter würde an der Chastekschen Paralyse sterben). Also ist für das Wildtier Otter ein abwechslungsreicher Speiseplan auch bei leichten Fangbedingungen lebensnotwendig.

…und wie groß beliebt der Beutefisch zu sein?

Früher wurde dem Otter nachgesagt, er würde nur die "besten Zuchtfische" vertilgen. Durch die äußerst zahlreichen Untersuchungen an Otterkot, welche für ganz Europa und die unterschiedlichsten Biotope durchgeführt wurden (auch in Lebensräumen mit Teichanlagen), weiß man, dass die am häufigsten gefressene Fischgröße bei bis 10cm, gefolgt von der Größenklasse 10-20cm, liegt. Vermutlich weil diese nicht nur den größten Biomasseanteil stellen, sondern –zumindest in den meisten Gewässertypen, auch am leichtesten zu erbeuten sind.

Wieviel darf`s heute sein?
Die Nahrungsmenge, welche der Otter täglich benötigt, hängt natürlich ganz vom Energiegehalt der Nahrung ab. Ein fetter Aal bringt mehr Kalorien als mageres Froschfleisch und schraubt die benötigte Grammzahl an Nahrung pro Tag nach unten. Wichtig ist auch der überhaupt verwertbare Anteil des Beutetieres. Dieser liegt z.B. beim Beutetier Maus viel höher als dies beim Krebs der Fall ist. Und der Fischotter ist im Gegensatz zu vielen anderen Raubtieren ein schlechter Verwerter.

Im groben Mittel benötigt ein durchschnittlich großes Weibchen ca. 500-900 g pro Tag, ein durchschnittlich großes Männchen 800-1200 g pro Tag.

Wer es ganz genau ausrechnen möchte:
Weibchen -> 740 Kilojoule pro Kilogramm metabolische Körpermasse pro Tag; Männchen -> 700 Kilojoule pro Kilogramm metabolische Körpermasse pro Tag - (metabolische Körpermasse = Körpermasse in kg x 0,75)

Oft wird dem Otter ein legendärer "Blutrausch" nachgesagt, er würde mehr Fische töten, als er zum leben benötigen würde. Tatsächlich kann so etwas in unnatürlichen Bedingungen vorkommen, wie z.B. in solchen Teichwirtschaften, in welchen Fische eng gehältert werden und welche nicht vor Beutegreifern wie dem Otter (auch Mink, Iltis, Fuchs und Co bedienen sich) durch Abwehrmaßnahmen geschützt sind. Kommt ein unerfahrener Otter zu einer solchen Hälterung und kennt so etwas nicht, kann das permanente Fluchtverhalten der Fische den Jagdtrieb des Otters über seinen Hunger hinaus auslösen. In freier Wildbahn kann solch ein "Blutrausch" nur unter sehr seltenen Umständen ausgelöst werden, z.B. wenn ein Bachlauf im Sommer austrocknet und sich die Fische in verbleibenden Restwasserstellen konzentrieren (was selten vorkommt). Der Otter fischt keine Gewässer leer, seine Jagd ist – wie bei den meisten Raubtieren – bestimmt vom Misserfolg. Immer entkommen ihm genügend Beutetiere, damit kein Bestand gefährdet wird. Der Otter ist bei den meisten Fischarten "die Gesundheitspolizei" des Gewässers, viele Arten sind im gesunden Zustand schlicht zu schnell für den Wassermarder. Durch seine großräumige und unstete Lebensweise verweilt der Otter auch selten über lange Zeiträume an einem Ort, was eine lokale Überbeanspruchung von Beutetieren vermeidet.

Lebensweise und Reviere:

Der Otter ist ein Einzelgänger, anders als dies bei vielen anderen Otterarten der Fall ist, welche oft in großen Verbänden zusammenleben. Solche Otterarten kommen in Europa aber nicht vor, bei uns ist nur der Eurasische Fischotter heimisch. Die Tiere verteidigen ihr Revier gegenüber Geschlechtsgenossen, die Reviere von Männchen und Weibchen überschneiden sich. Die Rüden besetzen größere Reviere als die Fähen, weshalb in einem Männchenrevier meist mindestens zwei Weibchenreviere liegen. So kann es maximal vorkommen, dass an einer Stelle (z.B. Teichanlage) 2 Otter (mit Jungtieren) auflaufen, durch die ausgedehnten Größen der Reviere aber immer nur kurzzeitig. Die Gesamtgröße solcher Otterreviere hängt stark von der Biotopqualität ab: wie gut ist die Dichte an Unterschlupfen und Versteckmöglichkeiten, wie ist die Nahrungsdichte, wie einfach kann Beute erjagt werden, wie störungsarm ist das Gebiet, wie stark zerschnitten von Strassen usw.! Am sinnvollsten wird die Reviergröße bei Ottern nicht in Quadratkilometern angegeben, sondern in Kilometer Flusslauf. Durch Telemetriestudien wurden Reviergrössen von bis zu 130km gefunden, am häufigsten zwischen 30-60km. Pro Nacht kann ein Fischotter 40km zurücklegen, was ihn als hochmobile Tierart ausweist.

Fortpflanzung
Die Tragzeit dauert 60-63 Tage. Ein Otter bekommt 1-3 Jungtiere, meist sind es zwei, wobei oft nicht beide Jungen durchkommen. Die Otterjungen werden noch sehr unterentwickelt geboren, sie wiegen nur etwa 200g, haben silbergraues Haar und geschlossene Augen. Mit ca. 3 Wochen öffnen sie die Augen, mit ca. 6 Wochen nehmen sie erstmals feste Nahrung auf und mit ca. 8 Wochen steht die erste Besichtung außerhalb des Baus an. Während dessen wird weder der Vater noch irgendein anderer Otter in der Nähe des Baus geduldet.

Verbreitung:
Der Eurasische Fischotter hat ursprünglich eines der größten Verbreitungsgebiete im Vergleich der größeren Beutegreiferarten. Das einstige Verbreitungsgebiet reicht von Irland bis Japan und vom nördlichen Polarkreis bis Nordafrika und Sri Lanka.

Heute klafft eine riesige Lücke im europäischen Ottervorkommen, welche die Population in eine westliche und eine östliche teilt. Diese Populationen sind völlig voneinander isoliert. In vielen stark industrialisierten Ländern Mitteleuropas ist der Otter vollständig ausgerottet (z.B. Schweiz, Niederlande – hier gibt es lediglich einige ausgewilderte Individuen).

In Deutschland kehrt der Otter langsam wieder in einst angestammte Gebiete zurück, in vielen Bundesländern fehlt er aber noch vollständig. Gute Otterpopulationen konnten sich im Osten Deutschlands halten, v.a. in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Von dort aus kehrt er nun wieder nach Niedersachsen zurück. Schleswig-Holstein wird ebenfalls momentan wieder vom Otter von Norden aus (Dänemark) besiedelt. In Süddeutschland sieht die Lage sehr viel prekärer aus. In Baden-Württemberg gilt die Tierart als ausgestorben. In Bayern konnte sich eine gute, aber lokal sehr begrenzte Population im Bayerischen Wald halten. Diese sowie die Populationen in Tschechien und Österreich breiten sich momentan aus. An der bayerischen Ostgrenze zieht sich ein, noch lückiges, Band mit Otterbeständen entlang. Nach Oberfranken wandern im Moment auch wieder Otter aus Thüringen ein. Allerdings schreitet die Wiederbesiedlung Bayerns sehr viel langsamer voran, als dies z.B. in Niedersachsen der Fall ist.

In der Tschechischen Republik wurde 2006 ein Ottermonitoring durchgeführt und ergab erfreulicherweise, dass die einst getrennten drei Otterpopulationen nun wieder untereinander vernetzt sind. Die Otterdichte nimmt zu.

Gefährdung:
Der Otter ist eine hoch bedrohte Tierart. So wird er auf der Roten Liste Deutschland als "vom aussterben bedroht" geführt, die Flora-Fauna-Habitatrichtlinie führt ihn als Tierart unter Anhang II und IV, das Washingtoner Artenschutzabkommen regelt den Handel, die Berner Konvention stellt den Otter ebenfalls unter Schutz. In Deutschland unterliegt der Otter dem Jagdrecht, genießt aber eine ganzjährige Schonzeit.

Bedrohungen für den Fischotterbestand:
·  Veränderung der Lebensraumstrukturen (Verbauung und Begradigung von Fluss- und Bachläufen, Trockenlegung der Feuchtgebiete)
·  Verluste durch Opfer im Straßenverkehr, bedingt durch die zunehmende Zerschneidungswirkung von Strassen
·  Verschlechterung des Nahrungsangebotes (z.B. Rückgang der natürlichen Fischbestände)
·  Zersplitterung und Isolierung der europäischen Otterpopulationen
·  Verschmutzung der Gewässer
·  Verluste durch Fischreusen
·  Illegale Bejagung der Tiere

Möglichkeiten zum Schutz:
   * Renaturierung der Lebensräume bzw. Schaffung von Trittsteinbiotopen
   * Schaffung von geeigneten Strassenquerungen für den Otter (z.B. durch Uferstreifen unter den Brücken bzw. das nachträglichen Anbringen von Bermen)
   * Verwendung von Reusengittern
   * Förderung von Maßnahmen, welche die Nahrungsgrundlage des Otters nachhaltig verbessern
   * Förderung der Gewässerstruktur und Güte
   * Maßnahmen, welche die illegale Bejagung eindämmen
   * Informationsveranstaltungen und pädagogische Programme, welche für die Gefährdung und das Schutzbedürfnis der Tierart und seiner Lebensräume sensibilisieren

Weiterführende Informationen zu diesem Projekt im Netz unter otterfranken.de

Ansprechpartner des Projektes
Anschrift:
Unteres Schloß
96268 Mitwitz
Tel: 09266 / 82 52
Fax: 09266 / 64 42
Email: info@oekologische-bildungsstaette.de

Dipl. Biol. Dr. Katrin Ruff
Ökologische Bildungsstätte Oberfranken
Unteres Schloß
96268 Mitwitz
Tel: 09266 / 62 86
Fax: 09266 / 64 42
Email: katrin.ruff@oekologische-bildungsstaette.de

Mit freundlicher Genehmigung von Otterfranken - Dr.Katrin Ruff

Für die hier gelisteten Informtionen zeichnen die Autoren zuständig.
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