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2024-01
Vertragsnaturschutz soll deutlich ausgeweitet werden
Glauber: Vertragsnaturschutz soll deutlich ausgeweitet werden

21/22.01.2024

  • Antragstellung für 2024 beginnt

Die Flächen des Vertragsnaturschutzes
in Bayern sollen deutlich ausgeweitet werden. Das betonte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber heute in München zum Start der Antragstellung für das Jahr 2024: "Das Bayerische Vertragsnaturschutzprogramm ist ein Erfolgsprojekt des kooperativen Naturschutzes. Es ist das größte Naturschutzförderprogramm in Deutschland.
Über 90 Millionen Euro wurden hier im Jahr 2023 eingesetzt. Wir haben uns ein ambitioniertes Ziel gesetzt. Wir wollen die Fläche im Vertragsnaturschutz auf 200.000 Hektar erweitern. Naturschutz gelingt gemeinsam am besten. 

Das Vertragsnaturschutzprogramm demonstriert den engen Schulterschluss mit der Landwirtschaft beim Naturschutz. Rund 28.000 Betriebe in Bayern sorgen mit ihrer naturschonenden Bewirtschaftung für den Erhalt von blütenbunten Wiesen und Weiden oder artenreichen Äckern." Landwirtinnen und Landwirte können ab sofort wieder Förderanträge für das Bayerische Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) stellen. Aktuell werden bayernweit 160.000 Hektar naturschutzfachlich hochwertige Flächen gefördert – im Jahr 2018 waren es erst 90.000 Hektar.

Mit dem Vertragsnaturschutzprogramm, für das bis zum 22. Februar 2024 neue Anträge gestellt werden können, fördert die bayerische Naturschutzverwaltung die naturverträgliche Landbewirtschaftung in ökologisch besonders wertvollen Gebieten durch die Bereitstellung von Fördermitteln. Das VNP ist zudem ein zentrales Instrument für die Umsetzung des Bayerischen Streuobstpakts, mit dem bis 2035 zusätzlich 1 Million Bäume gepflanzt und bestehende Streuobstwiesen erhalten werden sollen.

Weitere Informationen zum VNP sind im Internet verfügbar unter www.stmuv.bayern.de/vnp.htm. Einen unmittelbaren Eindruck vom Förderprogramm vermittelt auch die Kampagne "#Naturtalent", die das Vertragsnaturschutzprogramm sowie die Menschen dahinter vorstellt: www.naturtalente.bayern.de/themen/vertragsnaturschutz/


Quelle
Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz
Rosenkavalierplatz 2,
81925 München

Stand
16.01.2024

Für diese Information trägt ausnahmslos der/die Autor*in/Urheber*in die redaktionelle Verantwortung. Die kommunizierten Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers*in, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

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Südostlink: BN fordert Verzicht auf völligen Kahlschlag ...
Südostlink: BN fordert Verzicht auf völligen Kahlschlag im Landkreis Regensburg

21/22.01.2024

Angesichts der in der Presse angekündigten, großflächigen Waldrodungen
für den Bau des Südostlink im Forstmühler Forst bei Wiesent (Landkreis Regensburg) protestiert der BUND Naturschutz (BN) gegen die Schaffung vollendeter Tatsachen.

„Dies wären irreversible Eingriffe in das geschützte Waldgebiet, lange bevor die entsprechenden Pläne überhaupt genehmigt sind“, so Martin Geilhufe, BN-Landesbeauftragter. „Denn der Forstmühler Forst ist wichtiger Bestandteil des Waldgebiets im Osten von Regensburg, das auch einen bayernweit bedeutsamen Wanderkorridor für Wildkatze und Luchs darstellt.“
„Deswegen hat der BUND Naturschutz in seiner Stellungnahme auch gefordert, dass der Wald zumindest in Teilabschnitten der geplanten Trasse des Südostlink erhalten bleibt. Denn technisch ist es möglich, die Kabel in geschlossener Bauweise unter dem Wald hindurch zu verlegen. Dass nun der gesamte 3 Kilometer lange Abschnitt durch das Waldgebiet gerodet werden soll, ohne die naturschutzfachlichen Stellungnahmen zu berücksichtigen, sehe ich als Affront gegen den Naturschutz“, äußert sich auch Raimund Schoberer, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Regensburg, sehr besorgt.

„Der BUND Naturschutz kritisiert auch die Genehmigung der vorgezogenen Rodungen durch die Bundesnetzagentur. Die Maßnahmen eines vorzeitigen Baubeginns sind an die Bedingung geknüpft, dass die Flächen im Fall einer Änderung der Genehmigungspläne wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt werden können. Dies ist jedoch bei den betroffenen Waldflächen, die viele Jahrzehnte bräuchten, um wieder einen vergleichbaren Waldbestand aufzuweisen, eindeutig nicht der Fall“, so Reinhard Scheuerlein, BN-Regionalreferent für die Oberpfalz.


Quelle
BUND NATURSCHUTZ IN BAYERN E.V. (BN)
Dr.-Johann-Maier-Straße 4
93049 Regensburg

Stand
18.01.2024


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Der Agrardiesel ist nicht das Problem

Der Agrardiesel ist nicht das Problem – Landwirtschaft endlich umbauen!

21/22.01.2024

  • Bauernproteste: Die Landwirtschaft krankt an strukturellen Problemen, die angegangen werden müssen. 

Die Union - allen voran die CSU – hat diese Probleme jahrelang ignoriert. Vorschläge der Zukunftskommission Landwirtschaft und der Borchert-Kommission müssen endlich umgesetzt werden.

Der BUND Naturschutz in Bayern und die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V. fordern im Zuge der aktuellen Bauernproteste einen nachhaltigen und zukunftsfähigen Umbau der Landwirtschaft. „Die geplanten Streichungen der Agrardieselsubventionen sind nicht das eigentliche Problem. 

Das System Landwirtschaft krankt an unfairen Preisen, schlechter Marktstellung der Bauern gegenüber den Handelskonzernen und der Klimakrise. Hierfür braucht es gesellschaftlich getragene Lösungen. Vorschläge für eine ökologischere und zukunftsfähige Landwirtschaft mit mehr Tierwohl liegen längst auf dem Tisch!“, erklärt der BN-Vorsitzende Richard Mergner.
So hat die so genannte Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) gemeinsam mit Bauern- und Umweltverbänden Vorschläge erarbeitet, wie der dringend notwendige Umbau der Landwirtschaft gelingen kann – diese Vorschläge liegen seit 2021 vor und müssen von Bundesregierung und Bundestag mit Unterstützung der Bundesländer endlich umgesetzt werden. Die AbL hat zudem einen agrarpolitischen 6-Punkte-Plan vorgelegt.

„Es ist unanständig, wenn sich ausgerechnet die CSU an die Spitze der Bauernproteste stellt. Die CSU hatte 39 Jahre lang das Bundes-Landwirtschaftsministerium inne, zuletzt von 2005 bis 2018. Das dramatische Bauernhofsterben wurde weder in Bayern noch bundesweit gestoppt. Auch Wirtschaftsminister und Freie Wähler Vorsitzender Hubert Aiwanger täte besser daran an konstruktiven Lösungen mitzuwirken, anstatt mit populistischen Sprüchen die Gesellschaft weiter zu spalten um daraus politisches Kapital zu schlagen“, so Mergner weiter.

Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft kritisiert, dass die Bäuerinnen und Bauern zur kurzfristigen Konsolidierung des Bundeshaushalts herhalten müssen. Der AbL-Vorsitzende Josef Schmid unterstreicht: „Maßnahmen, wie beispielsweise eine Reduzierung der Subventionierung des Flugverkehrs oder die Abschaffung des Dienstwagenprivilegs würden viel mehr Geld bringen und hätten einen größeren Klimaschutzeffekt. Der jahrelange Frust über die verfehlte Agrarpolitik entlädt sich jetzt in diesen teils sehr heftigen Protesten. Die Streichung der Dieselsubventionen ist nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat.“

„Jetzt geht es darum, echte Verbesserungen für die Landwirt*innen zu erreichen“, so BN Arbeitskreissprecher Max Kainz. „Dazu gehört vor allem die Marktstellung der Landwirte so zu verbessern, dass die Erzeugerpreise nicht weiter von Lebensmittelkonzernen und Verarbeitungsunternehmen festgelegt werden. Umweltmaßnahmen müssen gerecht entlohnt werden, statt nur den höheren Aufwand zu ersetzen. EU-Subventionen müssen gerecht verteilt werden, um nicht länger über Flächenprämien Großbetriebe überproportional zu fördern. Außerdem muss der Umbau der Tierhaltung nach den Empfehlungen der Borchert-Kommission umgesetzt werden.“

Quelle
BUND NATURSCHUTZ IN BAYERN E.V. (BN)
Dr.-Johann-Maier-Straße 4
93049 Regensburg

Stand
15.01.2024

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LNG-Pläne für Rügen: Umweltverbände schlagen Alarm
LNG-Pläne für Rügen: Umweltverbände schlagen Alarm

20/21.01.2024

  • "Wachsende ökologische Schäden und Verfahrensfehler"

Die Umweltverbände BUND M-V, Deutsche Umwelthilfe (DUH), NABU M-V und das WWF-Büro Ostsee schlagen Alarm, weil durch die Aufnahme des Standortes Mukran in das LNG-Beschleunigungsgesetz und die Zerstückelung des Projekts in zehn einzelne Genehmigungsverfahren wesentliche Umweltvorgaben ausgehebelt werden. 

Ein heute veröffentlichtes Verbändepapier belegt, dass die ökologischen Folgen des geplanten LNG-Terminals vor Rügen immer gravierender werden, während der Nutzen schwindet. So ist inzwischen klar, dass das Terminal für die Energieversorgung in diesem Winter irrelevant ist. Zudem sind die Genehmigungsverfahren intransparent und fehlerhaft. Die Verbände fordern Bundesminister Habeck und Landesminister Backhaus deswegen auf, das LNG-Vorhaben auf Rügen endgültig zu stoppen und das LNG-Beschleunigungsgesetz mit Blick auf die beruhigte Erdgasversorgungslage außer Kraft zu setzen.
Corinna Cwielag, Landesgeschäftsführerin BUND M-V: „Das LNG-Beschleunigungsgesetz hebelt de facto Naturschutz aus, selbst wenn es um Schutzgebiete europäischen Ranges und vom Aussterben bedrohte Arten geht. Die aktuelle Verlängerung der Bauzeitenregelung ist fachlich und politisch ein Skandal. Gerade läuft ein weiteres Schnellverfahren für den Betrieb der zwei Regasifizierungsschiffe im Hafenbecken von Mukran. Deren Betrieb muss mit tausenden Kubikmetern Meerwasser gekühlt werden. Die Dimensionen sind gigantisch: Pro Stunde wird ein Wasserwürfel in der Größe von bis zu zwanzig Einfamilienhäusern angesaugt. Dabei werden große Mengen an Kleinstlebewesen im Ostseewasser angesaugt und gegebenenfalls erhitzt, die u.a. Fischen als Nahrung dienen. Dies soll über viele Jahre erfolgen. Ein angemessener Ausgleich für die Natur ist bisher nicht vorgesehen. Die Landesregierung muss diese Art der beschleunigten Genehmigungspraxis sofort einstellen.“

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer DUH: „Die Missachtung des Meeresschutzes beim LNG-Terminal Rügen ist skandalös. Mit der Genehmigung für Baggerarbeiten an der Anbindungspipeline in der Laichzeit mitten im wichtigsten Laichgebiet der Heringe hat das Bergamt Stralsund den Bogen nun überspannt! Mit unserem Eilantrag beim Bundesverwaltungsgericht haben wir erreicht, dass Gascade die Arbeiten vorläufig gestoppt hat. Das Bergamt, aber auch die Minister Backhaus und Habeck müssen diesen Baustopp nun zum Anlass nehmen, das Projekt neu zu bewerten. Dabei muss endlich auch berücksichtigt werden, dass die Erdgasversorgung auch ohne dieses zerstörerische Projekt gesichert ist.“

Dr. Rica Münchberger, Landesgeschäftsführerin NABU M-V: „Das so gefeierte Deutschlandtempo hat bisher nur dazu geführt, Natur zu zerstören. Ohne Not, ohne Bedarf wird die Nutzung fossiler Energieträger auf Jahrzehnte weiter zementiert auf Kosten sensibler Ökosysteme sowie auf Kosten des Klimas und unter Abbau zivilgesellschaftlicher Beteiligungsmöglichkeiten.“

Dr. Finn Viehberg, Leiter WWF-Büro Ostsee: „Die Verlegung der Nord-Stream-Pipelines und der Stromkabel haben die Riffe im Greifswalder Bodden bereits geschädigt. Die aktuellen Baumaßnahmen für die LNG-Pipeline verstärken den Schaden erheblich. Unter Schutz gestellte Tier- und Pflanzenarten leiden konstant unter den Eingriffen. Für jede einzelne Baumaßnahme wurden Ausnahmen von Naturschutzvorgaben genehmigt, ohne eine Umweltverträglichkeitsprüfung, die bei diesen Eingriffen Standard wäre. Als Ergebnis ist nun das Laichgebiet des Herings im Greifswalder Bodden gefährdet, Aale und Störe werden durch nach wie vor andauernde Arbeiten bei ihrer Wanderung durch die Schutzgebiete gestört. Wintervögel kommen in ihren Rastgebieten nicht zur Ruhe und die Seegraswiesen sind durch die Aufwirbelung von Sediment und Nährstoffen bedroht. Landes- und Bundespolitik haben sich Umweltschutz und Klimaschutz auf die Fahne geschrieben und tun stattdessen hier vor unserer Haustür alles, um ihn zu untergraben.“


Quelle
WWF

Stand 
16.01.2024

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Mit einem Glücksferkel ins neue Jahr
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Mit einem Glücksferkel ins neue Jahr

20/21.01.2024

  • Das Jahr 2024 steht in der Wilhelma in Stuttgart unter einem guten Stern.

Ein großer Erfolg für den Artenschutz war die Nachzucht bei den Hirschebern: Hier ist seit dem Jahreswechsel ein „Glücksferkel“ zu bestaunen, wenn es mit seinem Muttertier an milden Wintertagen die Außenanlage erkundet.
Hirscheber sind eine eigene Gattung aus der Familie der Echten Schweine, welche im indonesischen Sulawesi und anderen vorgelagerten Inseln beheimatet ist. Ihr Bestand gilt aufgrund von Lebensraumzerstörung als gefährdet. Charakteristisch für den Hirscheber sind die markanten oberen Eckzähne der Männchen, welche zu gebogenen, bis zu 30 cm langen Stoßzähnen ausgebildet sind und entfernt an das Geweih eines Hirschs erinnern. In Indonesien nennt man den Hirscheber darum „Babirusa“ – zusammengesetzt aus den indonesischen Begriffen für Schwein (babi) und Hirsch (rusa). Laut einer alten Legende  hängen sich die Eber zum Schlafen mit ihren Hauern in das Geäst der Bäume.

Die letzte erfolgreiche Nachzucht in der Wilhelma gelang 2017. Eltern des jüngsten Hirscheber-Sprösslings sind die 6 Jahre alte Sau Ndari und der 14 Jahre alte Eber Kendari. Für Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin ist der erneute Nachwuchs bei den Hirschebern eine besondere Freude: „Diese charismatische Tierart wird deutschlandweit in nur fünf Zoos gehalten – auch Nachzuchten sind schwierig und entsprechend selten. Jeder einzelne Hirscheber ist damit für das Ex-situ Programm des europäischen Zooverbands (EAZA) eine ungeheure Bereicherung. 

Wir haben mit unserer jüngsten Nachzucht allerdings nicht einfach nur ‚Schwein gehabt‘: Hinter jedem Zuchterfolg steckt ein hohes Maß an tierpflegerischem und biologischem Know-How.“

In der Aufnahme von Foto: Wilhelma Stuttgart / Birger Meierjohann
  • Das neu geborene Hirscheber-Ferkel erkundet mit seiner Mutter Ndari die Außenanlage.


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Schneeleopard offiziell zum Nationaltier Kirgisistans erklärt
Schneeleopard offiziell zum Nationaltier Kirgisistans erklärt

20/21.01.2024

  • NABU und Partner initiieren stärkere Schutzmaßnahmen für gefährdete Großkatze

Berlin/Bischkek – Der kirgisische Präsident Sadyr Zhaparov hat den Schneeleoparden offiziell zum Nationaltier Kirgisistans erklärt. Der NABU und seine Partner, die Snow Leopard Foundation KY und die Ilbirs Public Foundation, waren im Oktober 2023 mit der Initiative dazu an ihn herangetreten. 

Mit der Erklärung einher gingen auch verstärkte Schutzmaßnahmen für die Großkatze, wie beispielsweise höhere Strafen für Wilderei, wie Zhaparov verkündete. 

Der Schneeleopard gilt in allen zwölf Verbreitungsländern als gefährdete Art. Weltweit beträgt sein Bestand etwa 4.000-6.400 Tiere. In Kirgisistan wird seine Zahl auf etwa 300 geschätzt. „Bei uns steht der Schneeleopard seit jeher für Stärke, Mut, Tapferkeit und Ausdauer“, so Zhaparov. “Der Schneeleopard ist darüber hinaus aber auch ein Symbol für die Hochgebirgswelt Zentralasiens und ein wichtiger Indikator für die Stabilität und Gesundheit des Ökosystems in den Gebirgsregionen“, sagte Thomas Tennhardt, NABU-Direktor Internationales. 

Der NABU engagiert sich seit knapp 30 Jahren in Zentralasien für Naturschutz und nachhaltige Regionalentwicklung, wobei der Schutz des Schneeleoparden einen seiner zentralen Schwerpunkte darstellt. Seine Arbeit in Kirgisistan nahm der NABU Ende der 1990er Jahre auf und ist in dieser Region bis heute im Land aktiv.  

2001 schloss der NABU einen Vertrag mit der kirgisischen Regierung ab, eröffnete 2010 eine eigene Filiale in Bischkek und initiierte 2013 das weltweit erste internationale Schneeleopardenforum, das ein Durchbruch beim internationalen Schneeleopardenschutz bedeutete. Die Teilnehmer verabschiedeten die Bischkek-Deklaration und ein globales Schutzprogramm, das "Global Snow Leopard & Ecosystem Protection Program" (GSLEP).

Mit verschiedenen Umweltbildungsangeboten, dem Rehabilitationszentrum in Suluu-Terek, politischer Arbeit vor Ort und zwei Anti-Wilderer-Einheiten der „Gruppa Bars“ leistet der NABU weiterhin einen wichtigen Beitrag zur Rettung der bedrohten Großkatze.  

Weitere Informationen: www.schneeleopard.de


Quelle
NABU (Naturschutzbund Deutschland) e.V.
Charitéstraße 3 
10117 Berlin

Stand
17. JANUAR 2024    


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Naturschauspiel: 15. Singschwantage im Nationalpark Unteres Odertal erleben
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Naturschauspiel: 15. Singschwantage im Nationalpark Unteres Odertal erleben

19/20.01.2024

Criewen – Auch in diesem Jahr finden im Februar wieder die traditionellen Singschwantage im Nationalpark Unteres Odertal statt. 

Ab dem 2. Februar lädt der Nationalpark zu den nunmehr 15. Singschwantagen ein. Das ganze Wochenende bis zum 4. Februar findet ein buntes Programm für Jung und Alt statt. Neben Vorträgen wird es regelmäßig Exkursionen in den Nationalpark geben, um die Singschwäne in ihrer natürlichen Umgebung zu erleben.

Feierliche Eröffnung am Freitag

Die Singschwantage starten am 2. Februar um 15:30.Uhr mit einer offiziellen Eröffnung in der Criewener Kirche. Nach der Begrüßung durch Nationalparkleiter Dirk Treichel wird der Criewener Nationalpark-Chor sowie die Solistin Dagmar Budnik für musikalische Einstimmung auf die Singschwantage sorgen. Die Musikerinnen und Musiker kommen alle aus der Nationalparkregion und spielen passend zum Anlass unter anderem Musik von Edvard Grieg. Als besonderes Highlight wird das junge Duo Rebecca und Jessica Baudisch (12 Jahre) am Klavier spielen. Anschließend hören die Besucherinnen und Besucher einen Vortrag rund um den Vogel aus dem Norden und laufen dann mit Nationalparkleiter Dirk Treichel in den Nationalpark, um die Singschwäne bei ihrem abendlichen Einflug in die Aue zu beobachten und ihrem einmaligen Gesang zu lauschen.

Buntes Programm am Wochenende

Am 3. und 4. Februar gibt es in regelmäßigen Abständen RangerTouren direkt zu den besten Beobachtungspunkten der Singschwäne sowie Vorträge über das Leben der Vögel aus dem Norden. Was macht die Singschwäne so besonders? Warum machen sie immer im späten Winter Halt im Nationalpark? Diese und mehr Fragen beantworten die Rangerinnen und Ranger vor Ort. Zudem wird es wieder Leckereien aus der Region geben: Der Dorfverein Criewen bietet selbstgebackene Kuchen, der Lychener Handwerksbäcker verkauft seine Backwaren, das Café „Anitas Eisstube“ lädt zu leckeren Eisbechern, Fischer Zahn bietet frisch geräucherten Fisch an und vieles mehr. Auch für die Kinder ist gesorgt. Der Förderverein des Nationalparks präsentiert sich mit einem Bastelangebot für Kinder. Ebenso ist es wieder möglich, Nistkästen im NATURA 2000 Haus zu bauen. Neben den regelmäßigen Touren mit den Rangerinnen und Rangern des Nationalparks wird es auch zwei besondere Touren geben.

Spannende Touren zu besonderen Themen

  •     Samstag und Sonntag, jeweils um 10:30 Uhr, gibt es eine exklusive Fährtenlese-Tour mit Stefanie Argow von Hiddentracks. Die Kosten der Tour betragen 30 Euro.Bitte melden Sie sich bis zum 1.Februar 2024 unter info@hiddentracks.eu an.

  •     Ebenfalls findet am Samstag und Sonntag um 13:00 Uhr ein musikalisch-literarischer Bummel durch den Nationalpark statt. Unter dem Motto „Wenn ein Schwan singt…“ dreht es sich rund um den Zauber der (Sing-)Schwäne, die Sprache der Vögel und die Wunderwelt des Winters. In Begleitung von Dipl.-Soz. Thomas Röhlinger (MBA), Zertifizierter Natur- und Landschaftsführer, Autor und Musiker wandern Sie zwei bis drei Stunden in gemütlichem Tempo. Kosten: 15 Euro pro Person, Kinder bis 14 Jahre: 8 Euro.
    Anmeldung unter roehlitom@yahoo.de

Die 15. Singschwantage sind wie immer kostenlos für alle Besucherinnen und Besucher und geben einen einmaligen Einblick in die wertvolle Arbeit des Nationalparks Unteres Odertal für die Natur und die Region.

Aufnahme von Foto: P. Schröder


Quelle
Nationalpark Unteres Odertal – Verwaltung
Park 2 
16303 Schwedt/Oder OT Criewen


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Hier lebe ich. Hier bist du Gast.
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Hier lebe ich. Hier bist du Gast.

19/20.01.2023

  • So lautet unser Jahresthema 2024 im Nationalpark. 

Wir wollen die Perspektive wechseln und den tierischen Bewohnern des Nationalparks eine Stimme geben. Nicht nur die Haselmaus wird charmant daran erinnern, wie die zweibeinigen Gäste Natur erleben können ohne zu stören.
Die Faszination der Küstenlandschaft, der Zauber der Naturphänomene lässt mitunter vergessen, dass wir Menschen uns hier im Zuhause der Tiere und Pflanzen bewegen und jedes Naturerleben auch Spuren hinterlässt. Oft sind diese für den Einzelnen gar nicht sichtbar, mal lässt der 100. Fehltritt Orchideen wie das Weiße Waldvöglein verschwinden, mal reicht eine einzige unbedarfte Handlung, um Elterntiere der Hasen zu verjagen, mal sieht der Seeadler aus einem Kilometer Entfernung die mögliche Gefahr und zieht seine Kreise eben woanders. „Wir wollen die Perspektive wechseln. Zum einen, damit unsere Nationalpark-Gäste wissen, wie sie die Natur erleben können ohne zu stören, zum anderen um Verständnis zu wecken für unsere Natur,“ begründet Gernot Haffner, Leiter des Nationalparkamtes Vorpommern, die Wahl des Mottos.

Viele Menschen wissen oder ahnen, was Tiere stört, vergessen es leider oder beherzigen es nicht. Was am Ende bewirkt, dass eine Art aus ihrem Refugium ganz verschwindet, lässt sich schwer ergründen. Bis eine Art zurückkehrt, können Jahre oder Jahrzehnte vergehen, sofern sie überhaupt wiederkommt. Nationalparke bieten Raum für ursprüngliche Natur, in denen genug Platz und auch Ungestörtheit da sein sollte für alle Arten der Buchenwälder, Moore, Kalkkliffs oder Blockstrände.

So schön, so beliebt und ebenso so gut bereist sind die Nationalparks. Bis zu vier Millionen Besuche im Jahr zählt die Vorpommersche Boddenlandschaft. Der kleine Nationalpark Jasmund über eine Million. An Lieblingsorten ballen sich die Gäste. Die große Zahl der Naturfreund*innen in den Nationalparks führte in der Vergangenheit leider auch zu Schäden in Flora und Fauna. Häufig entstehen sie aus Unwissenheit oder einfach aus mangelnder Motivation, sich an bekannte einfache Regeln zu erinnern. Mitunter genügt eine kleiner Anstubser für ein „Aha“ oder „hatte ich vergessen“, damit es Frauenschuh, Wanderfalke, Kammmolch und Rotbauchunke gut geht. In diesem Sinne werden sie uns übers Jahr in die Augen schauen und erinnern, dass wir nur Gast in ihrem Zuhause sind, zu Gast in ihren raren Rückzugsorten.

In der Aufnahme von Jürgen Reich
  • Haselmaus, versteckter Bewohner im Nationalpark Jasmund.

Quelle
Nationalparkamt Vorpommern
Im Forst 5
D-18375 Born (Darß)

Stand
29.12.2023


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Grünere Städte für mehr biologische Vielfalt und besseres Klima
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Grünere Städte für mehr biologische Vielfalt und besseres Klima

19/20.01.2024

Berlin/Bonn. Biologische Vielfalt und Klimaschutz sind untrennbar miteinander verbunden: Überall dort, wo Lebensräume geschützt und Arten gefördert werden, wo sich Menschen für die biologische Vielfalt einsetzen, hat dies auch positive Effekte auf den Klimaschutz. 

Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und das Bundesumweltministerium (BMUV) fördern deshalb im Bundesprogramm Biologische Vielfalt nun weitere sechs Projekte, die Maßnahmen für ökologische Stadtnatur umsetzen, mit insgesamt 3,65 Millionen Euro. Mit dabei sind kommunale Biodiversitätsstrategien (KBS) in Moers, Mannheim und Verden, ein bundesweites Kleingartenprojekt, fassadenintegrierte Habitat-Systeme in Baden-Württemberg und Modellquartiere in München.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Besonders in Städten sind naturnahe Lebensräume, Bäume und Grünflächen unverzichtbar. Sie kühlen unsere Städte, speichern Wasser und machen sie für uns lebenswert. Sie bieten vielen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum.  Überall dort, wo wir uns für mehr biologische Vielfalt einsetzen, leisten wir zugleich einen großen Beitrag zum natürlichen Klimaschutz. Deshalb freue ich mich über die neuen Stadtnatur-Projekte, die wir im Bundesprogramm Biologische Vielfalt fördern.“

BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm: „Stadtnatur ist nicht nur positiv für das Klima, sondern beeinflusst auch die Menschen positiv: Sie schafft ein gesundes Umfeld und Raum für Erholung und Naturerleben direkt vor der Wohnungstür. Gerade in der Stadt haben Naturschutzmaßnahmen zudem eine wichtige Vorbildfunktion: Sie werden von vielen Menschen wahrgenommen. Sie sind Impulsgeber und machen erlebbar, welche positiven Effekte ein umwelt- und klimabewusstes Verhalten haben kann.“
Hintergrundinformationen


Förderschwerpunkt Stadtnatur

Mit dem Förderschwerpunkt Stadtnatur im Bundesprogramm Biologische Vielfalt wird eine zentrale Maßnahme des Masterplans Stadtnatur umgesetzt, den die Bundesregierung als Maßnahmenprogramm für lebendige und attraktive Städte verabschiedet hat. Ziel ist es, den Anteil an naturnahen, arten- und strukturreichen Grün- und Freiflächen im Siedlungsbereich durch ein ökologisches Grünflächenmanagement zu erhöhen und die biodiversitätsfördernde Durchgrünung von Städten und Gemeinden zu verbessern.

Kleingärten für Biologische Vielfalt

Mit ihrem Projekt „Kleingärten für Biologische Vielfalt“ fördern der Bundesverband der Kleingartenvereine Deutschlands e. V. und die Deutsche Schreberjugend e. V. gemeinsam und bundesweit die biologische Vielfalt in Kleingärten. Den Grundstein legt eine Bildungs- und Beratungskampagne: Gartenfachberater*innen und weitere Multiplikator*innen sollen geschult und dabei unterstützt werden, vor allem Gartenneulinge auf ihrem Weg zu mehr biologischer Vielfalt in ihren Gärten zu begleiten. Dazu werden online und analog praxistaugliche Formate und Veranstaltungen bedarfsgerecht entwickelt und erprobt. Alle Projektergebnisse wie zum Beispiel Arbeitsmaterialien, Bauanleitungen für Kleinbiotope und die im Aufbau begriffene Onlineplattform „Kleingärten für biologische Vielfalt“ stehen den Landesverbänden und deren kleingärtnerischen Organisationen und Multiplikator*innen für die Vertiefung der Bildungsarbeit zur Verfügung. Das digitale Starterpaket bietet Gartenneulingen die Möglichkeit, in „digitalen Gartencafés“ bzw. „digitalen Sprechstunden“ ihr Wissen zu erweitern und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Das Projekt läuft bis Juli 2026 und erhält von BfN und BMUV eine Förderung von rund 400.000 Euro.

BioDivHubs: Biodiversität ins Quartier

Mitten in der Millionenstadt München entstehen mit Beteiligung der Menschen vor Ort Modellquartiere nach dem Prinzip des Mehr-Zonen-Gartens. Basis dafür sind Gemeinschaftsgärten, in denen biodiversitätsfördernde gärtnerische Maßnahmen erforscht, bewertet, weiterentwickelt und implementiert werden. Diese Maßnahmen trägt das Projekt in die Quartiere und macht sich dafür stark, dass auch außerhalb der Gärten Maßnahmen umgesetzt werden. Die Projektverantwortlichen binden viele Stadtakteure in die Aktivitäten ein mit dem Ziel, die Zivilgesellschaft an der sozial-ökologischen Transformation der Stadt München zu beteiligen. Um die Menschen im Quartier bei der Begrünung ihres großstädtischen Wohn-, Arbeits- und Lernumfelds anzuleiten, werden in vier Modellquartieren sogenannte BioDivHubs eingerichtet. Dort entstehen in interdisziplinärer Zusammenarbeit Lernorte und Netzwerke. Ein großes Angebot an Bildungsmaßnahmen sowie zwei Symposien und ein Kongress sollen den Transfer der praktischen Erfahrungen gewährleisten. Das gemeinsame Projekt von BürgerStiftung München, Green City e.V., Münchner Umwelt-Zentrum e.V., Museum für Naturkunde Berlin und Technischer Universität München wird bis Mai 2028 mit rund 1,25 Millionen Euro gefördert.

UrbanInsects: Fassadenintegrierte Habitat-Systeme für Insekten

Künstliche Lebensräume für Insekten an Gebäuden stehen im Mittelpunkt des Projekts der Universität Stuttgart. Sie untersucht darin sowohl bauphysikalische Aspekte als auch die gesellschaftliche Einstellung zu fassadenintegrierten Habitat-Systemen für Insekten. Werden Habitate für Insekten an Bestands- und Neubauten im öffentlichen und privaten Bereich geschaffen, gilt es, Risiken und Hürden für die Gestaltung zu identifizierten und zu überwinden, um die biologische Vielfalt zu steigern. So dürfen die Systeme dauerhaft weder die Gebäudesubstanz und den Nutzerkomfort beeinträchtigen, während sich die Einstellung der Bewohnenden gegenüber Insekten im Umfeld der Gebäude positiv wandeln kann. Im Vordergrund stehen konstruktive und intelligente Gestaltungsvarianten, zum Beispiel passive und aktive Schicht- und Flächenbarrieren, integrierte Hohlraumsysteme und auch eine geeignete Werkstoffauswahl. Die Projektergebnisse sollen einen wichtigen Impuls liefern, um den transformativen Prozess hin zu einer biodiversitätsfördernden, nachhaltigen Stadt zu unterstützen. Mit rund 956.000 Euro fördern BfN und BMUV daher das Projekt bis Juni 2026.

Kommunale Biodiversitätsstrategie Moers

Die niederrheinische Stadt Moers liegt am westlichen Rand des Ruhrgebietes. Jahrzehntelanger Steinkohlebergbau, die damit verbundene Urbanisierung, Nachfolgeindustrie und großflächiger Kiesabbau prägen das Landschaftsbild. Unter diesen Rahmenbedingungen soll der Anteil an naturnahen, arten- und strukturreichen Grün- und Freiflächen erhöht und die biologische Vielfalt gefördert werden. Dazu entwickelt die Stadt Moers eine kommunale Biodiversitätsstrategie, die das ökologische Potenzial der Stadt aufzeigt und konkrete Handlungsempfehlungen gibt. Beim Entstehungsprozess der Strategie setzt die Stadt auf eine breite Beteiligung der Bevölkerung. Informations- und Öffentlichkeitsarbeit soll das bürgerschaftliche Engagement für mehr Natur in der Stadt fördern oder wecken und zugleich dazu motivieren, Privatflächen in das Konzept zu integrieren. BfN und BMUV fördern das Projekt mit rund 183.500 Euro bis September 2025.

Kommunale Biodiversitätsstrategie Verden: Verden vervielfältigt

Aufgrund der geografischen Lage an Aller und Weser, zwischen Marsch und Geest mit Binnendünen, Wald, Moor und Heide hat das niedersächsische Verden eine besonders hohe Vielfalt an Lebensraumtypen und eine entsprechend hohe Verantwortung für die Biodiversität. Für deren Erhaltung und Verbesserung soll im Projekt gemeinsam mit dem ‚Runden Tisch Biodiversität‘ und einer externen Fachberatung eine kommunale Biodiversitätsstrategie erarbeitet und umgesetzt werden. Die Stadt hat sich zum Ziel gesetzt, die Motivation in den politischen Gremien, der Verwaltung, am Betriebshof sowie bei vor Ort aktiven Naturschutzverbänden zu bündeln und die Artenvielfalt in der Stadt und den Ortsteilen zu erhöhen. Die Maßnahmen zur Umsetzung sind zielgerichtet und bespielhaft: So sollen unter anderem bestehende Lebensräume im Stadtgebiet vernetzt und die Grünflächenpflege quantitativ und qualitativ umgestellt werden. Darüber hinaus sollen Naturerlebnisräume geschaffen werden, um so die Akzeptanz in der Bevölkerung für eine ökologisch wertvolle Grünraumpflege und Bepflanzung zu erhöhen. BfN und BMUV fördern das Projekt deshalb bis Oktober 2029 mit rund 637.000 Euro.

Kommunale Biodiversitätsstrategie Mannheim: Gemeinsam für mehr Vielfalt – Strategie zur Stärkung der biologischen Vielfalt der Stadt Mannheim

Mannheim ist als Stadt mit rund 310.000 Einwohnern das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Metropolregion Rhein-Neckar. Die Stadt liegt im Hotspot der biologischen Vielfalt „Nördliche Oberrheinebene mit Hardtplatten“ mit seltenen Lebensräumen wie unbeeinflussten Rheinauen, Flugsandfeldern und Binnendünen. In der Agrarlandschaft um Mannheim hat der Feldhamster sein letztes größeres Vorkommen in Baden-Württemberg. Ziel einer kommunalen Biodiversitätsstrategie für Mannheim ist es, die zahlreichen Einzelmaßnahmen zum Schutz der biologischen Vielfalt zu bündeln, diese in einen übergeordneten Kontext zu stellen und Synergien mit bereits bestehenden Maßnahmen, Programmen und Strategien zu schaffen. Die Stadt Mannheim erhält dafür bis November 2025 eine Förderung in Höhe von 218.490 Euro von BfN und BMUV.

Quelle
Bundesamt für Naturschutz
Konstantinstraße 110 
53179 Bonn

Stand
11.01.2024

Für diese Information trägt ausnahmslos der/die Autor*in/Urheber*in die redaktionelle Verantwortung. Die kommunizierten Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers*in, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

Artenschutz in Franken® - wir engagieren uns für die Erhaltung der Vielfalt in der Bundesrepublik Deutschland und darüber hinaus - im Sinne uns nachfolgender Generationen.

In der Aufnahme von Klaus Sanwald



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Am Ziel vorbei ...
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Alljährlich verlieren rund 60.000 Rabenkrähen im Freistaat Bayern durch Abschüsse ihr Leben!

18/19.01.2024

Dabei wird immer wieder die Aussage getätigt, dass es notwendig sei die Bestände zu reduzieren, da diese einen elementaren Beitrag zum Bestandsschwund anderer Vogelarten leisten. 

Doch aus langjähriger Erfahrung und einem entsprechenden Monitoring wissen wir, das Abschüsse sicherlich nicht die Lösung sein können. Im Gegenteil, durch die in unseren Augen sinnlosen Eingriffe in das Ökosystem wir dieser gar in seiner Struktur gestört.
Rabenkrähen sind ähnlich dem Kolkraben territorial anzutreffen und dabei gehen diese nicht gerade zurückhaltend gegenüber ihren Artgenossen um. Das angestammte Brutgebiet wird vehement verteidigt, andere Rabenkrähen werden daraus verdrängt. Stabile Brutreviere sind somit ein wichtiges Element zur Erhaltung intakter Gesamtlebensräume. Mit Abschüssen werden vormals stabile Strukturen zerstört und vielfach ernste Probleme erst erzeugt.

Wenn wir dann noch mit Aussagen konfrontiert werden die in etwas so klingen … immer mehr Rabenkrähen finden sich im urbanen Umfeld ein … dann sei darauf geantwortet: In der immer intensiver bewirtschafteten und zunehmend strukturarm gestellten Freiflur finden auch diese Tiere immer weniger auskommen. Wohin sollten diese denn bitte ziehen, als dorthin wo eine Spezies die ursächlich für diese Veränderungen ist, auch ursächlich für eben diese Ansiedlung ist.

Dabei spielt die Rabenkrähe (Corvus corone) eine bedeutende Rolle im ökologischen Haushalt auf zwar auf ganz verschiedene Weisen:

Regulierung von Schädlingen:
Rabenkrähen ernähren sich von einer Vielzahl von Insekten, kleinen Säugetieren und anderen potenziellen Schädlingen. Indem sie die Populationen dieser Tiere kontrollieren, tragen sie zur Aufrechterhaltung des ökologischen Gleichgewichts bei.

Aasfresser: Rabenkrähen sind Aasfresser und tragen dazu bei, die Kadaver toter Tiere zu beseitigen. Dies ist wichtig, um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern und die Gesundheit anderer Tiere sowie die öffentliche Gesundheit zu schützen.

Selektiver Druck auf andere Arten: Rabenkrähen sind intelligente Vögel und haben gelernt, sich an verschiedene Umgebungen anzupassen. Ihr Vorhandensein und ihre Fähigkeiten können einen selektiven Druck auf andere Arten ausüben, wodurch diese gezwungen werden, sich anzupassen oder zu evolvieren, um mit den Krähen zu konkurrieren oder ihrer Prädation zu entgehen.

Ökologische Indikatoren: Die Anwesenheit und das Verhalten von Rabenkrähen können auf Umweltveränderungen hinweisen. Beispielsweise reagieren sie oft sensibel auf Veränderungen in der Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln oder Umweltbedingungen, was Forschern hilft, ökologische Veränderungen zu überwachen und zu verstehen.

Samenverbreitung:
Rabenkrähen spielen auch eine Rolle bei der Verbreitung von Samen. Indem sie Früchte essen und dann an anderen Orten Kot ausscheiden, tragen sie zur Verbreitung von Pflanzensamen bei, was zur Biodiversität beiträgt.


Es ist wichtig zu beachten, dass die Rolle einer bestimmten Art im ökologischen Haushalt oft komplex und vielschichtig ist. Ein integrativer Ansatz zur Erhaltung der Artenvielfalt beinhaltet daher auch den Schutz von Arten wie der Rabenkrähe, um das Gleichgewicht in Ökosystemen aufrechtzuerhalten.


Besonders im Spätherbst und der Winterzeit fällt der rauhe Ruf der Rabenkrähen im Steigerwald auf. Kein Wunder, sind doch die „Stimmen des Sommerhalbjahres“ weitestgehend verstummt.

Rabenkrähen erreichen Körperlängen von fast 50 Zentimetern und ein Gewicht von nahe an die 700 Gramm.Bereits im März beginnen Rabenkrähen mit der Nistplatzanlage, die bevorzugt in mittelhohen bis hohen Bäume stattfindet. In dieses Nest, das auch von Nachmietern ( Baumfalke / Turmfalke etc. ) gerne verwendet wird, werden im Spätherbst 4 – 6 Eier gelegt und innerhalb 21 Tagen erbrütet.

Derzeit vermutet man Bayernweit etwa 80.000 bis 110.000 Brutpaare.

Nach etwa 30 – 35 Tagen verlassen die zwischenzeitlich von den Altvögeln mit reichlich Nahrung  versorgten Jungkrähen den Nistplatz. Sie werden hier noch etwa 14 Tage von den Eltern versorgt. Als Allesfresser leisten Rabenkrähe im Naturhaushalt vielfach wertvolle Dienste, denn so wird auch Aas „entsorgt“.




In der Aufnahme von Klaus Sanwald

  • Rabenkrähen noch unserer Seitweise vollkommen unzurecht als "Schädling" verurteilt.
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Verpaarungen mit Hauskatzen gefährden Wildkatzen
Bild zum Eintrag (1099222-160)
Deutsche Wildtier Stiftung - Verpaarungen mit Hauskatzen gefährden Wildkatzen

18/19.01.2024

  • Wer jetzt seine freilaufende Katze sterilisieren lässt, trägt zum Schutz der seltenen Art bei.

Hamburg. Die Wiederausbreitung der Europäischen Wildkatze (Felis silvestris) in Deutschland ist eine Erfolgsgeschichte. Gründe dafür sind unter anderem einige milde Winter in Folge und die Auflichtung von dunklen Nadelwäldern zum Beispiel durch Stürme der rund letzten 20 Jahre. 

Durch sie sind viele Versteckmöglichkeiten wie unaufgeräumte Lichtungen entstanden, in denen Wildkatzenmütter bevorzugt ihre Jungen aufziehen. Auch der Bau weiterer Querungshilfen wie Wildbrücken an Schnellstraßen hat vermutlich zur Ausbreitung der Art beigetragen - wandernde Wildkatzen sind stark gefährdet durch den Straßenverkehr.
Ausgehend von ihren letzten Rückzugsgebieten in Mittelgebirgsregionen wie Pfälzerwald, Eifel, Reinhardswald, Harz und Solling hat sich die Europäische Wildkatze somit viele Lebensräume zurückerobert. Mittlerweile reicht den Tieren der Platz in den Wäldern der Mittelgebirge nicht mehr aus - immerhin beträgt das Streifgebiet eines Katers etwa mindestens 30 Quadratkilometer. Und so sind immer mehr Wildkatzen auch im Flachland auf der Suche nach neuen Revieren. Inzwischen kommen sie sogar dort vor, wo man sie nie wieder vermutet hätte: etwa in der Rheinebene, in der Rhön, aber auch im Norddeutschen Tiefland von Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg.

Vor allem in der Ranzzeit, die jetzt im Januar begonnen hat, legen die Katzen auf der Suche nach einem Partner weite Strecken zurück. "Wildkatzen nutzen als neuen Lebensraum zunehmend auch kleinere Waldgebiete und versteckreiche Strukturen fernab der Mittelgebirge, häufig in Siedlungsnähe. Hier stoßen sie auf freilaufende oder verwilderte Hauskatzen - und das ist problematisch", sagt Malte Götz, Biologe bei der Deutschen Wildtier Stiftung.

Denn Haus- und Wildkatze können sich verpaaren und fruchtbare Nachkommen zeugen, sogenannte Hybride. "Eine zunehmende Hybridisierung gefährdet das Erbgut der streng geschützten Europäischen Wildkatze. Es besteht die Gefahr, dass evolutionäre Anpassungen der hier heimischen wilden Art durch Gene von Hauskatzen, die ursprünglich von der Afrikanisch-Asiatischen Falbkatze, Felis lybica, abstammen, verloren gehen", sagt Götz.

Bisher ermittelten Naturschutzgenetiker für die zentraleuropäischen Wildkatzen einen sehr geringen Anteil solcher Hybride. "Noch gehen sich die beiden Arten in großen Waldgebieten, in denen viele Wildkatzen leben, also erfolgreich aus dem Weg", so Götz. Für einzelne Gebiete in Baden-Württemberg, die von Wildkatzen wiederbesiedelt wurden, weisen neuere Untersuchungen aber bereits alarmierende Ergebnisse auf: Hier wurden Hybridisierungsraten der untersuchten Katzen von über 50 Prozent festgestellt. Auch in Sachsen-Anhalt, wo die Deutsche Wildtier Stiftung die Lebensraumansprüche von Wildkatzen in typischen Lebensräumen des Tieflandes untersucht, nimmt die Anzahl registrierter Hybride fernab der Harzwälder zu. Bislang handelt es sich noch um Einzelfälle. Schreitet die Hybridisierung aber fort, würden die jahrzehntelangen Anstrengungen für den Erhalt der Wildkatze zunichtegemacht.

"Die Besitzer der rund 15 Millionen Hauskatzen in Deutschland können bestimmt verstehen, dass es uns ein großes Anliegen ist, die einzigartige Europäische Wildkatze mit nur wenigen Tausend Exemplaren hier zu erhalten", sagt Malte Götz. "Daher bitten wir um Mithilfe von Katzen-Liebhabern: Wer jetzt seine freilaufende Hauskatze im ländlichen Raum sterilisieren lässt, unterstützt den Schutz der Europäischen Wildkatze in Deutschland." Bis Ende Februar ist die Ranzzeit der Wildkatzen, und die Sterilisation sollte rasch erfolgen, sodass eine mögliche Verpaarung folgenlos bleibt.

Quelle
Deutsche Wildtier Stiftung
Christoph-Probst-Weg 4
20251 Hamburg

Stand
12.01.2024

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In der Aufnahme von Johannes Rother


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Mutterglück bei Bonobo-Dame Liboso
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Mutterglück bei Bonobo-Dame Liboso

18/19.01.2024

  • Kurz vor Weihnachten, am 21. Dezember 2023, erblickte in der Wilhelma in Stuttgart ein Bonobo-Baby das Licht der Welt.

Noch hat es keinen Namen, da das Geschlecht des Säuglings, der von seiner Mutter gut behütet und umhergetragen wird, bislang nicht zu erkennen war. Seine Mutter Liboso ist 26 Jahre alt und kam über den niederländischen Zoo Apenheul in die Wilhelma. 

2006 wurde sie erstmals Mutter und hat seitdem vier weitere Jungtiere zur Welt gebracht. Bislang ist nicht klar, wer der Vater des Säuglings ist. Erst ein Gentest wird die Vaterschaft sicher beweisen.
Bei Bonobos, auch Zwergschimpansen genannt, handelt es sich um diejenige Menschenaffenart, die dem Menschen genetisch am nächsten steht. Ihr natürlicher Lebensraum sind die Regenwälder in Zentralafrika – und dort ausschließlich in der Demokratischen Republik Kongo. Laut der Weltnaturschutzorganisation IUCN, in welcher auch die Wilhelma Mitglied ist, gelten Bonobos als stark gefährdet. Gründe dafür sind in erster Linie die Abholzung von Regenwäldern und die Wilderei für so genanntes „Bush Meat“. 

Die Tatsache, dass Bonobos in nur einem einzigen Land der Welt vorkommen, verdeutlicht, wie wichtig es ist, einen miteinander vernetzten Zoobestand aufzubauen und weiterzuentwickeln. Nur so kann die Zukunft der Art gesichert werden, sollten die Populationen im Herkunftsland eines Tages zusammenbrechen. Seit 1977 erblickten in der Wilhelma insgesamt 41 Bonobo-Babys das Licht der Welt. Aktuell sind hier 23 Bonobos zu Hause – die größte Gruppe in ganz Deutschland und gleichzeitig eine der größten auf der Welt. Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin betont: „Die Wilhelma trägt damit eine besondere Verantwortung für die Zoopopulation dieser bedrohten Menschenaffenart“.

Gleichzeitig engagiert sich die Wilhelma für den Schutz der Bonobos in ihrem natürlichen Lebensraum: Mit finanziellen Mitteln, die über den Artenschutz-Euro erzielt werden, wird in der Demokratischen Republik Kongo die Auffangstation Lola ya Bonobo gefördert. Dort kümmert man sich um Bonobo-Waisen, welche ihre Mütter aufgrund von illegaler Jagd verloren haben. 2022 konnten 14 hier aufgezogene Bonobos erfolgreich in einem Schutzgebiet ausgewildert werden. Außerdem fördert die Wilhelma den Verein Bonobo alive, welcher im Gebiet des Salonga Nationalparks Anti-Wilderer-Patrouillen durchführt und die Bevölkerung vor Ort bei Bildungs- und Infrastrukturmaßnahmen unterstützt.

In der Aufnahme von Foto: Wilhelma / Lisa-Marie Grimmer
  • Das in der Wilhelma kurz vor Weihnachten geborene Bonobo-Baby wird von seiner Mutter gut behütet.

Quelle
Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart
Lieferanschrift: Wilhelma 13 
70376 Stuttgart

Stand
11.01.2024

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Keine Wasserkraft an der Salzach!
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Offener Brief an Ministerpräsident Söder: Keine Wasserkraft an der Salzach!

17/18.01.2024

  • Die grenzüberschreitende Aktionsgemeinschaft Lebensraum Salzach (ALS) hat sich in einem offenen Brief an den bayerischen Ministerpräsidenten gewandt. 

Darin fordert das Bündnis aus Naturschutz-, Fischerei- und Sportverbänden sowie der Stadt Burghausen die konsequente Renaturierung der Salzach im Tittmoninger Becken. Den von der Staatsregierung forcierten Bau eines Wasserkraftwerkes lehnt das Bündnis ab. 

Das Kraftwerk würde die schon laufende Renaturierung behindern und das Gewässer samt seinen Auen schädigen. Dabei würde das Kraftwerk keinen wesentlichen Beitrag zur Energiewende liefern.
Seit über 30 Jahren setzt sich die ALS für den Erhalt und die Renaturierung der Salzach und ihren Auen ein. Diese fließt als Grenzfluss zwischen Bayern und Österreich auf ihrer gesamten Strecke von über 60 Kilometer ohne Stauanlagen, womit sie einzigartig ist im Freistaat. Indes strebt die bayerische Staatsregierung aktuell den Bau eines Wasserkraftwerkes im Tittmoninger Becken an, welches sie mit 20 Millionen Euro finanziell unterstützt.

Erich Prechtl, einer der Sprecher der ALS, hob die Bedeutung der Salzach für den bayerischen Naturhaushalt hervor: „Die Salzach und ihre Auen bilden ein Ökosystem von europaweiter Bedeutung, welches den Alpenraum mit dem Donauraum verbindet. Zu Recht genießt diese Biotopverbundachse den höchsten Schutzstatus auf europäischer Ebene. Gerade im Hinblick auf den Klimawandelt bildet sie einen essentiellen Wanderkorridor sowie einen wichtigen Lebens- und Rückzugsraum für seltene und bedrohte Arten.“

Dr. Hannes Augustin vom Österreichischen Naturschutzbund sieht durch den Kraftwerksbau die laufenden Renaturierungen auf österreichischer und bayerischer Seite bedroht: „In Österreich wurden in den letzten Jahren über 700 Hektar der Salzachaue renaturiert. So entsteht derzeit ein großer Auenpark in dem sich Fluss und Aue zukünftig weitgehend natürlich entwickeln können. Auch auf bayerischer Seite werden Ufer entsteint und so eine eigendynamische Entwicklung des Flusses ermöglicht.“

Durch ein Wasserkraftwerk würde der Salzach die Energie genommen für die nötigen eigendynamischen Prozesse. Indes würden an den Turbinen Fische getötet und im Rückstaubereich die Lebensräume für Wasserorganismen beeinträchtigt. Auch würden die schon erfolgten Bemühungen zur Renaturierung des grenzüberschreitenden Lebensraums entwertet, sind sich die Sprecher der ALS einig.

Die jährlich bereitgestellte Energie des Kraftwerkes von maximal 35 GW/h entspräche etwa jener von zwei bis drei Windrädern. Damit wäre der Beitrag zur Energiewende sehr gering. Durch die Erneuerung von bestehenden Wasserkraftwerken könnte wesentlich mehr Energie bereitgestellt werden.

Das Bündnis betonte in dem offenen Brief ihre Bereitschaft an einem konstruktiven weiteren Austausch und an der Mitarbeit für eine nachhaltige Entwicklung der Salzach.

In der Aufnahme von Foto: ALS
  • Renaturierte Salzach

Quelle
BUND NATURSCHUTZ IN BAYERN E.V. (BN)
Dr.-Johann-Maier-Straße 4
93049 Regensburg

Stand
12.01.2024

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Haushalt ohne Geld und Ordnung
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Haushalt ohne Geld und Ordnung

17/18.01.2024

  • Krüger: Ohne öko-soziale Transformation wird es existenzgefährdend

Berlin -
Auch Wochen nach dem Urteil zum Klimafonds steht die Bundesregierung bei der Aufstellung des Bundeshaushalts vor großen ungelösten Herausforderungen. Entwicklungen, wie beispielsweise aktuell die Bauernproteste oder auch die weiter zunehmende gesellschaftliche Polarisierung erschweren die Aufgabe.
Gleiches gilt für die umstrittene Schuldenbremse. Aus Sicht des NABU wird die Frage nach der Zukunftsfähigkeit unseres Landes durch eine zu starke Gegenwartsorientierung nur unzureichend beantwortet. 

Auch die Krisen um Klima, natürliche Vielfalt und den Umbau der Wirtschaft erfordern eine vorausschauende Politik und eine nachhaltige Verteilung der Haushaltsmittel. Dazu gehört auch, die Wirksamkeit der einzelnen Instrumente in den Blick zu nehmen. NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger sagt dazu:   

“Die haushaltspolitischen Auseinandersetzungen gleichen stürmischen Gewässern, durch die die Steuerleute der Ampel versuchen, ein rettendes Ufer zu erreichen. Weil aber Karte und Kompass fehlen, wird das Schiff von jeder Welle hin und her geworfen. Diese Orientierungslosigkeit der Bundesregierung führt zu einem zunehmenden Vertrauensverlust in ihre Handlungsfähigkeit. Wir erleben gerade, wie bitter sich verspätetes, unzureichendes und unterlassenes Handeln der Vorgängerregierungen rächen. Der Druck, die öko-soziale Transformation voranzutreiben steigt enorm. Keine Lösungen für die anstehenden Herausforderungen zu finden ist existenzgefährdend - für Ökosysteme, Wohlstand und Wirtschaft.”

Nach Ansicht des NABU werden zur Umsetzung der Transformation auch starke Anreize und Investitionen benötigt. Fehlt das Geld könnten nur schärfere Vorschriften in Richtung der notwendigen öko-sozialen Transformation führen. Der NABU hat das anhand dreier Beispiele exemplarisch aufbereitet:  

Meeresschutz

Erlöse aus den Ausschreibungen für die Offshore-Windenergie sollen helfen, die Auswirkungen auf die Ökosysteme in Nord- und Ostsee, auf Seevögel, Schweinswale und ihre Lebensräume zu minimieren und den Umbau der Fischerei anzugehen. Je 670 Millionen Euro stehen dem Bundesumwelt- und dem Landwirtschaftsministerium dafür nach dem Windenergie-auf-See-Gesetz zur Verfügung.  Laut neuer Haushaltsplanung dienen nun fast 60 Prozent dieses Geldes nicht mehr dem Ausgleich zum Schutz der Meere, sondern fließen in den Bundeshaushalt ab, um dort Löcher zu stopfen und den Fortbestand umweltschädlicher Subventionen wie das Dienstwagenprivileg zu gewährleisten. Konkret bedeutet das: Es fehlt Geld, die langfristigen Auswirkungen der Windenergie auf die Nord- und Ostsee abzufedern und die Ökosysteme zu stabilisieren. Besonders scharf kritisiert der NABU, dass über die EU-Notverordnung gleichzeitig etablierte ökologische Standards für den Ausbau Erneuerbaren Energien auf See abgebaut werden und Versprechen des Koalitionsvertrags zur Umsetzung streng geschützter Meeresschutzgebiete oder die Wiederherstellung mariner Lebensräume nicht angegangen werden.  
 
Agrarnaturschutz  

Ein bewährter und in vielen Regionen Anreiz für landwirtschaftliche Betriebe stellen Agrarumweltmaßnahmen dar, die Naturschutzleistungen landwirtschaftlicher Betriebe finanziell ausgleichen. Dies trägt erheblich zu den Einnahmen von Landwirten, besonders auf ertragsarmen Standorten bei. Bleiben diese Einnahmen aus, werden die Naturschutzleistungen anderen Einnahmequellen weichen müssen, die vielleicht sogar eine gegenteilige Wirkung entfalten. Zwar wird im aktuellen Vorschlag im Bereich der Landwirtschaft verhältnismäßig wenig gekürzt. Es gilt aber zu beachten, dass bereits in der ersten Runde der Haushaltskürzungen geplant war, die Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur- und Küstenschutz, die das Hauptfinanzierungsinstrument für Natur- und Klimaschutzmaßnahmen in der Landwirtschaft darstellt, um fast 400 Millionen Euro zu kürzen. Auch wenn das zum Teil zurückgenommen wurden, werden hier über 200 Millionen Euro fehlen. Konkret geht es dabei beispielsweise um viele Agrarumweltmaßnahmen, wie den Schutz von extensivem Grünland mit seiner vielfältigen Artengemeinschaft oder dem zum Schutz von Ackerwildkräutern. Auch das Fehlen von Richtlinien trägt in diesem Fall dazu bei, dass Agrarumweltmaßnahmen nicht mehr finanziert werden können. Allein in Bayern betrifft das 12.000 ha an Flächen. Darunter leiden besonders Betriebe, die sich für den Naturschutz und damit Gemeinwohlleistungen einsetzen.  

Natürlicher Klimaschutz / Hochwasserschutz

Auch das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) soll um mind. 500 Millionen Euro gekürzt werden. Für angepasstes Waldmanagement sollen im Haushalt des BMEL außerdem eine halbe Milliarde Euro weniger bereitgestellt werden. Dabei gehören diese Maßnahmen mit ihrem Dreiklang aus Naturschutz, Klimaschutz und Klimafolgenanpassung zu den kosteneffizientesten im gesamten Bundeshaushalt und sind viel wirksamer als technische Lösungen. Trotzdem sollen Minderausgaben am Ende eines Jahres in den Gesamthaushalts zurückfließen und stünden dadurch nicht mehr zur Verfügung. Wie dringend wir bei der Bewältigung der Klimakrise auf die Hilfe der Natur angewiesen sind, zeigen die jüngsten Überschwemmungen in vielen Teilen Deutschlands. Renaturierte Flüsse und Auen halten das Wasser länger in der Landschaft und mindern so die Gefahr gefährlicher Hochwasserwellen. Das trägt außerdem zur Grundwasserneubildung bei und mildert die Folgen von Dürren.  

Quelle
NABU (Naturschutzbund Deutschland) e.V.
Charitéstraße 3 
10117 Berlin

Stand
12.01.2024   

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Stele der Biodiversität® - Unterfriesen
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Stele der Biodiversität® - Unterfriesen

17/18.01.2024

  •     Freischaltung des virtuellen Rundgangs

Ein innovatives Artenschutz- Umweltbildungsprojekt des Artenschutzes in Franken® und Turmstationen Kreis Borken-Coesfeld e.V. das unabhängig vom Bayernwerk, der Deutschen Postcode Lotterie und des Marktes Hirschaid unterstützt wird.

Unterfriesen / Bayern. Vormals als artenschutzrelevant vollkommen uninteressant einzustufen, kann es mit Aufgabe der Nutzung alter Trafostationen gelingen den Ansatz "Erhaltung der Vielfalt" in die Fläche zu bringen. 

Das entsprechende Wissen vorausgesetzt können die kleinen Baukörper zu einem Hotspot der Biodiversität, in einer zunehmend ausgeräumten Umwelt heranwachsen.
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Eichhörnchen in Bayern - die neue App ist da!
Bild zum Eintrag (1099176-160)
Eichhörnchen in Bayern - die neue App ist da!

16/17.01.2024

  • Der BUND Naturschutz hat seine App zum Erfassen von Eichhörnchen umfangreich überarbeitet. 

Ab sofort können auch verkehrstote Tiere gemeldet werden. Dadurch verspricht sich der Naturschutzverband sogenannte Roadkill-Hotspots zu identifizieren und als Schutzmaßnahme Eichhörnchen-Brücken zu bauen.
Bereits seit April 2020 sammelt der Bund Naturschutz mit Hilfe von Bürger*innen Daten über Eichhörnchen. „Durch jede Beobachtung erfahren wir mehr darüber, wo sich die Tiere aufhalten und wie sich ihre Zahl regional verändert“, erklärt Martina Gehret, Projektleiterin des Bürgerforscherprojektes. „Mit aktuell 52.000 Meldungen und über 66.000 gemeldeten Tieren konnten wir schon vielen spannenden Fragen nachgehen und unsere Erkenntnisse in zahlreichen Karten und Diagrammen aufbereiten“, so Gehret weiter (siehe hier: https://www.bund-naturschutz.de/aktionen/eichhoernchen-beobachten-und-melden/ergebnisse).
 
Jetzt hat die App ein umfangreiches Upgrade erhalten und kann ab sofort kostenlos im Google Play Store und im App Store aktualisiert bzw. neu heruntergeladen werden. In der neuen App-Version kann man jedem gesichteten Eichhörnchen eine eigene Fellfarbe zuordnen und hat mehr Auswahlmöglichkeiten bei den Aktivitäten; hier sind die Optionen „Eichhörnchen läuft über Straße“ und „Eichhörnchen tot“ hinzugekommen. Mit Hilfe dieser Daten möchte der BUND Naturschutz herausfinden, wo besonders häufig Eichhörnchen überfahren werden und wo Eichhörnchen-Brücken über Straßen helfen können.

 „Diese Informationen sind wichtig, um sogenannte Roadkill-Hotspots zu identifizieren, an denen Eichhörnchen wegen fehlender Bäume gezwungen sind, Straßen am Boden zu überqueren“, begründet die Naturschützerin. Denn: Eichhörnchen sind dafür bekannt, Hindernisse wie Straßen und Wege zu überwinden, indem sie von Baum zu Baum springen. Ist dies aber nicht möglich, da die Bäume zu weit auseinander stehen und die Kronen nicht geschlossen sind, müssen die Tiere zwangsläufig auf den Boden ausweichen. Beim Überqueren von Straßen ist die Gefahr für Eichhörnchen groß, von einem Auto erfasst zu werden. Mit Hilfe der neuen App lassen sich solche Gefahrenbereiche identifizieren und im Idealfall entschärfen indem Bäume neu gepflanzt und ausladende Kronen erhalten werden. Wo das nicht möglich ist, können an geeigneten Bäumen entlang vielbefahrener Straßen spezielle Seilbrücken einen gefahrlosen Übergang ermöglichen.

Neben der erweiterten Datenerfassung gibt es in der App auch einen neuen interaktiven Statistik-Bereich. Er ermöglicht Echtzeit-Analysen, verbessert die Benutzererfahrung durch visuelle Darstellungen und schafft somit eine schnelle Identifikation von Trends und Mustern der erfassten Eichhörnchen-Daten. „Auf den neuen Statistikbereich sind wir besonders stolz. Früher mussten wir regionale Datenanfragen recht aufwändig aus unserer Datenbank filtern. Ab sofort kann jeder Interessierte selbstständig bestimmte Datenabfragen vornehmen. Dadurch schaffen wir eine größtmögliche Datentransparenz und ein starkes, zukunftsfähiges Citizen Science Projekt “, freut sich Martina Gehret.

In der Aufnahme von Foto: BUND Naturschutz in Bayern e.V.
  • Eichhörnchen in Bayern - die neue App ist da!


Quelle
BUND NATURSCHUTZ IN BAYERN E.V. (BN)
Dr.-Johann-Maier-Straße 4
93049 Regensburg

Stand
10.01.2024

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Deutschlands größte heimische Wildart hautnah erleben
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Deutschlands größte heimische Wildart hautnah erleben

16/17.01.2024

  • Forstbetrieb München, Die Bayerischen Staatsforsten laden zu einer faszinierenden Begegnung mit heimischem Wild ein. 

Die alljährliche winterliche Schaufütterung am Forstbetrieb München bietet die Gelegenheit Rot- und Damwild hautnah zu erleben. Täglich versorgt der Berufsjäger die imposanten Tiere, die nicht nur durch ihre Größe, sondern auch durch die eindrucksvollen Geweihspitzen der Rothirsche – bis zu zwanzig an der Zahl – faszinieren.
Der Wildpark Forstenried umfasst eine Fläche von rund 2000 Hektar und beherbergt nicht nur die größte heimische Wildart – das Rotwild; auch Damwild kann in den Wintermonaten an der Schaufütterung beobachtet werden. Es bietet sich täglich die einzigartige Gelegenheit, mächtige Hirsche, junge Kälber, erfahrene Alttiere sowie die männlichen Junghirsche, genannt Spießer, zu beobachten. Da die beiden Wildarten natürlicherweise in den Wintermonaten zur Futtersuche sehr weite Strecken zurücklegen würden und dies im Wildpark nicht möglich ist, werden sie über die Wintermonate im Wildpark Forstenried, gefüttert.

Ein ausgewachsener Rothirsch verzehrt täglich etwa fünf Kilogramm Futter, das hauptsächlich aus Heu, Grassilage, gelegentlich Rübe und Wasser besteht. Der Tagesablauf der Tiere ist geprägt von Fressen, Wiederkauen und Ruhephasen. Rotwild ist von Natur aus eine scheue Wildart, das ursprünglich offene Landschaften bewohnte. Die eigentlich tagaktiven Wiederkäuer sind gerne ungestört und verlegen ihre Nahrungssuche deshalb immer mehr in die Nachtstunden. Die beste Beobachtungszeit an der Schaufütterung ist am späten Nachmittag, denn: in der frühen Dämmerung zieht das Rot- und Damwild zur Fütterung um zu „äsen“ – das ist Jägersprache und bedeutet „fressen“.

Interessierte sind herzlich eingeladen, das Rot- und Damwild an der Schaufütterung am Forstbetrieb München live zu erleben. Besucherinnen und Besucher können entlang der Staatsstraße 2065 von München richtung Schorn parken. Von dort ist es ein kurzer Spaziergang zur „Wildaussicht“ im Wildpark Forstenried. Alternativ kann am Endpunkt der Forstenrieder Allee auf den Parkplatz "Unterdill" bei der Gaststätte "Poseidon"für einen längeren Spaziergang geparkt werden, um an dieser faszinierenden Erfahrung teilzunehmen.

Die Schaufütterung findet täglich bis Mitte April statt und kostet keinen Eintritt. Es wird empfohlen, ein Fernglas mitzunehmen und sich der Fütterung leise zu nähern, damit die Tiere nicht flüchten. Wildschweine können im Wildpark Forstenried mit etwas Glück über das ganze Jahr hinweg beobachtet werden.

In der Aufnahme von (Foto: BaySF)
  • Rothirsch an der Schaufütterung

Quelle
Bayerische Staatsforsten AöR
Tillystraße 2
D-93053 Regensburg

Stand
10. Januar 2024

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NABU und Biosphere Expeditions vergeben kostenlosen Expeditionsplatz in Kirgisistan
NABU und Biosphere Expeditions vergeben kostenlosen Expeditionsplatz in Kirgisistan

16/17.01.2024

  • Mitmachen und Schneeleoparden im Tian-Shan-Gebirge erforschen

Berlin – Die Naturschutzorganisationen NABU und Biosphere Expeditions ermöglichen es Naturbegeisterten, aktiv am Schutz des Schneeleoparden im nördlichen Tian-Shan-Gebirge mitzuwirken. 

Ab sofort ist es unter www.nabu.de/expedition möglich, sich für einen kostenlosen Expeditionsplatz im Wert von 3.000 Euro zu bewerben. Einsendeschluss ist der 28. Januar 2024.
Bei der zweiwöchigen Expedition im Sommer 2024 lernen die Teilnehmenden die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt des Tian-Shan hautnah kennen. Gemeinsam mit den NABU-Wildhütern der „Gruppa Bars“ bauen sie in der Bergregion Fotofallen auf oder prüfen bereits aktive. Sie suchen und identifizieren Spuren von Schneeleoparden und führen Wildzählungen an Steinböcken, Murmeltieren und Vögeln durch. 
„Während unserer Expedition durch das kirgisische Gebirge fanden wir Wolfsfährten, Wolfslosung und Abdrücke einer Pallasatze. Ein anderes Team konnte die Funde toppen: Sie entdeckten den Pfotenabdruck eines Schneeleoparden“ so Sebastian Küster, Gewinner des Expeditionsplatzes vergangenen Jahres. 

„Informationen wie diese sind wichtig für unsere Arbeit und helfen uns dabei, wirksame Strategien für einen erfolgreichen Schneeleopardenschutz entwickeln“, sagte Tolkunbek Asykulov, Leiter der NABU-Filiale in Bischkek. Um die Akzeptanz für den Schneeleoparden in der lokalen Bevölkerung zu verbessern, gehört auch der Austausch mit örtlichen Hirtenfamilien zu den Aufgaben der Expeditionsteilnehmenden. 

Während der Expedition geht es zu Fuß oder im Geländewagen in Höhen bis zu 3.600 Meter hinauf. „Körperliche Fitness ist daher eine Teilnahmevoraussetzung“, erklärte Dr. Matthias Hammer, Gründer und Vorstand von Biosphere Expeditions, eine gemeinnützige Naturschutzorganisation, die sich auf die Einbindung von Bürgerwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern in Artenschutzprojekte weltweit spezialisiert hat. Außerdem müssen die Teilnehmenden zumindest gutes Schulenglisch sprechen. „Weitere Vorkenntnisse oder spezielle Fähigkeiten sind nicht erforderlich – was man für die Feldarbeit wissen muss, wird vor Ort im Rahmen einer zweitägigen Ausbildung zum Beginn der Expedition vermittelt“, so Hammer.

Weitere Informationen zum Wettbewerb und zur Teilnahme 

Hintergrund: Schneeleoparden gehören zu den am stärksten bedrohten Großkatzen der Welt. In Kirgisistan gibt es nur noch etwa 300 der seltenen Tiere. Der NABU engagiert sich bereits seit über 20 Jahren in der Tian-Shan-Region für deren Schutz. Seit 2014 bietet Biosphere Expeditions zusammen mit dem NABU die Laien-Forscherreisen in die Bergregion an. Das lokale Wissen der NABU-Filiale in Kirgisistan und die Erfahrung von 23 Jahren in nachhaltigen Bürgerwissenschaftsexpeditionen von Biosphere Expeditions bilden die Grundlage für die Arbeit in Kirgisistan. 


Quelle
NABU (Naturschutzbund Deutschland) e.V.
Charitéstraße 3
10117 Berlin

Stand
12.01.2024

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WWF: Statement zum Bundeshaushalt und Zweckentfremdung der Erlöse ...
Statement zum Bundeshaushalt und Zweckentfremdung der Erlöse aus Offshore-Wind-Auktionen

15/16.01.2024

Haushaltsdeal zu Lasten des Meeresschutzes

Die Bundesregierung hat Änderungen an ihrem Haushaltkompromiss angekündigt, über die heute im Haushaltsausschuss des Bundestags beraten wird. Insgesamt sollen über 785 Millionen Euro aus Auktionserlösen für Offshore-Windkraft-Lizenzen nicht wie geplant dafür eingesetzt werden, die negativen Auswirkungen des Ausbaus auf die Meeresumwelt abzumildern und die Fischerei umweltverträglicher zu machen. Der WWF kritisiert die nachträgliche Zweckentfremdung der Mittel scharf – neben den Kürzungen beim internationalen Klimaschutz und dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz.

Carla Langsenkamp, Expertin für Meeresschutz beim WWF Deutschland, sagt:
„Die Gelder aus den Offshore-Lizenz-Auktionen waren aus gutem Grund zweckgebunden: Sie sollten investiert werden, um der Klimakrise und die Biodiversitätskrise im Meer gleichzeitig entgegenzuwirken. Es ist nun fraglich, wie ernst die Regierung diese Absicht noch nimmt. Zusätzliche Offshore-Windenergie ist für die Energiewende nötig, verursacht aber über die nächsten Jahrzehnte Schäden an der Meeresumwelt. Nord- und Ostsee sind Lebensräume für unzählige Arten und als natürliche Kohlenstoffsenken entscheidend im Kampf gegen die Klimakrise. Doch den Meeren geht es schlecht. Die Gelder sind daher zwingend erforderlich, um den geplanten Ausbau der Windanlagen mit dem Meeresschutz zu vereinbaren und die zwingend erforderliche Transformation hin zu einer umweltschonenden Fischerei voranzutreiben. Diese Zweckentfremdung darf keinen Dammbruch darstellen: Wir erwarten, dass die Gelder aus den Offshore-Auktionen vollständig für ihren ursprünglichen Zweck eingesetzt werden. Sie müssen als Grundstein für viele Jahrzehnte Schadensausgleich im Meer dienen. Etwa um Lebensräume zu schützen und wiederherzustellen oder die Krabbenfischerei für fischereifreie Zonen in den Wattenmeer-Nationalparken zu entschädigen.“


Marianne Lotz, Klimaexpertin beim WWF Deutschland, ergänzt:

„Darüber hinaus sind milliardenschwere Kürzungen bei der Finanzierung des Klima- und Biodiversitätsschutzes im Kernhaushalt sowie im Klima- und Transformationsfonds vorgesehen. Bis 2027 summieren sich die Kürzungen auf mindestens 32 Milliarden Euro. Damit wird auch das Versprechen des Bundeskanzlers, jährlich 6 Milliarden für die internationale Klimafinanzierung bereitzustellen, in Frage gestellt - und damit die Glaubwürdigkeit Deutschlands auf dem internationalen Klimaschutzparkett. Schon vor dem Karlsruher Urteil und den Haushaltskürzungen reichten die jährlichen öffentlichen Mittel des Bundes nicht aus, um die Klimaziele 2030 zu erreichen. Statt übereilter Haushaltskürzungen wäre die Bundesregierung gut beraten, die Finanzierung von Klimaschutz und Transformation auf eine langfristig sichere und verlässliche Grundlage zu stellen. Dazu gehört eine klima- und naturverträgliche Ausrichtung des Bundeshaushalts - ebenso wie bei Steuern, Abgaben und Subventionen. Ausgaben für Klima- und Naturschutz sind keine Verfügungsmasse zur Haushaltskonsolidierung, sondern sie sichern unsere Lebensgrundlagen.“

Hintergrund:

Die geplanten Änderungen im Haushaltskompromiss sehen vor, statt bislang jeweils fünf Prozent der Erlöse aus Offshore-Lizenz-Auktionen 2023 nur noch ein Prozent an den Fischereisektor bzw. 3,125 Prozent an den Meeresschutz bereit zu stellen. Dies bedeutet, dass von den Erlösen aus 2023 für die nachhaltige Fischerei nur noch 20 Prozent der ursprünglichen 670 Millionen Euro zur Verfügung stehen (134 Millionen Euro ans BMEL) und für den Meeresnaturschutz noch knapp 62 Prozent oder 420 Millionen Euro ans BMUV gehen. Dafür muss das Windenergie-auf-See-Gesetz geändert werden.  Der WWF kritisiert auch die Kürzungen der Mittel für den Natürlichen Klimaschutz um rund 30 Prozent, die im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz beispielsweise in die Stärkung und Wiederherstellung von Wäldern, Mooren und Auen fließen sollen. Von ursprünglich bis 2027 vorgesehenen 5 Milliarden Euro stehen hierfür voraussichtlich nur noch 3,5 Milliarden zur Verfügung. Die internationale Klimafinanzierung soll um rund 800 Millionen Euro gekürzt werden.

Quelle
WWF

Stand
11.01.2024

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Mehr Meisen, Buntspechte und Eichelhäher
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Mehr Meisen, Buntspechte und Eichelhäher

15/16.01.2024

  • Viele Waldvogelarten häufiger als 2023 bei der „Stunde der Wintervögel“ gesichtet

Berlin – Hast du eine Meise? Ja, ganz viele! Bei der Mitmachaktion „Stunde der Wintervögel“ von NABU und seinem bayerischen Partner LBV am vergangenen Wochenende hatten Meisen ihren großen Auftritt. 

Die Kohlmeise liegt auf Platz zwei der Vogel-Top-Ten mit einem Plus von 14 Prozent zum Vorjahr, die Blaumeise gleich dahinter (plus 10 Prozent). Auf Platz eins ist wieder der Haussperling geflattert. Die Zahl der insgesamt im Schnitt pro Garten gesichteten Vögel liegt mit 34,7 leicht über dem Vorjahr (34,0).
Im Vorfeld hatten Ornithologen bereits vermutet, dass mehr Waldvögel an die Futterstellen kommen würden als im vergangenen Jahr, als es durch das Mastjahr besonders viele Baumfrüchte in den Wäldern gegeben hatte. Allerdings bestätigte sich das nur zum Teil. „Zwar gab es außer bei den Meisen auch ein Plus bei Eichelhähern, Buchfink, Gimpel und Buntspecht. Aber Grünfinken, die auch Waldbewohner sind, wurden kaum häufiger als im vergangenen Jahr beobachtet“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Hier liege die Vermutung nahe, dass die Population immer noch durch die Auswirkungen der Trichomoniasis leide – die tödliche Krankheit ist seit einigen Jahren unter Grünfinken verbreitet.

Amseln zeigten sich in diesem Jahr wieder mehr am Futterhaus (plus 20 Prozent). Zusammen mit Artgenossen aus Osteuropa gesellten sich auch „Waldamseln“ zu den „Stadtamseln“ in größeren Siedlungen und sorgten so für vermehrte Meldungen. Typische Wintergäste, wie Erlen- und Birkenzeisige, wurden ebenfalls häufiger als 2023 gesichtet – ein Plus von 30 Prozent, bzw. 87 Prozent.

Auch spektakuläre Sichtungen gab es am Wochenende: Im Rhein-Neckar-Raum konnte ein Schwarzstorch beobachtet werden – bisher sehr ungewöhnlich im Winter, denn er ist Langstreckenzieher und überwintert eigentlich in Afrika.

Der Wetterumschwung pünktlich zum Start der Vogelzählung sorgte für ideale Bedingungen für die Vogelbeobachtung. Der Freitag startete ganz in Weiß und der Wintereinbruch nach den vorangegangenen tagelangen Regenfällen mit Hochwasser lockte offenbar viele Vogelfreundinnen und -freunde an die Futterstellen in Gärten und Parks. Bisher haben fast 98.000 Menschen ihre Vogelsichtungen an NABU und LBV gemeldet. Es dürften aber noch weit mehr werden, denn noch bis 15. Januar kann unter www.stundederwintervoegel.de und mit der App „NABU Vogelwelt“ nachgemeldet werden.

Die „Stunde der Wintervögel“ ist Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion und findet bereits zum 14. Mal statt. Im vergangenen Jahr haben knapp 100.000 Menschen mitgezählt.

Die NAJU lädt mit der „Schulstunde der Wintervögel“ noch bis 12. Januar 2024 alle Kinder ein, die heimischen Wintervögel spielerisch kennenzulernen, zu beobachten und zu zählen. 

  • Alle Infos unter www.NAJU.de/sdw.


Quelle
NABU (Naturschutzbund Deutschland) e.V.
Charitéstraße 3 
10117 Berlin

Stand
09.01.2024  


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Artenschutz in Franken® - wir engagieren uns für die Erhaltung der Vielfalt in der Bundesrepublik Deutschland und darüber hinaus - im Sinne uns nachfolgender Generationen.

In der Aufnahme von Helga Zinnecker


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Stele der Biodiversität® - Unterweiler
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Stele der Biodiversität® - Unterweiler

15/16.01.2024

Ein innovatives Artenschutz- Umweltbildungsprojekt des Artenschutz in Franken® das vom Markt Burgwindheim, dem Bayernwerk und der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt wird.

Unterweiler / Bayern. Vormals als artenschutzrelevant vollkommen uninteressant einzustufen,kann es mit Aufgabe der Nutzung alter Trafostationen gelingen den Ansatz "Erhaltung der Vielfalt" in die Fläche zu bringen. Das entsprechende Wissen vorausgesetzt können die kleinen Baukörper zu einem Hotspot der Biodiversität, in einer zunehmend ausgeräumten Umwelt heranwachsen.
Denn wenn (selbst in noch geeigneten Nahrungsstrukturen) keine geeigneten Reproduktionsräume vorhanden sind, ist die Erhaltung der Artenvielfalt geleichfalls zum Scheitern verurteilt. 

Ein Projekt des Artenschutz in Franken® das vom Markt Burgwindheim, dem Bayernwerk und der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt wird setzt hier an und gestaltet Bauwerke die sich in einem geeigneten Umfeld befinden so um, das sie sich zukünftig als "Kinderstube der Biodiversität" bewähren können.





In der Aufnahme
  •       Mit der Freischaltung des virtuellen Rundgangs geben wir Ende Dezember 2023 einen weiteren Projektbaustein frei.
Artenschutz in Franken®  
Monatliche Neuigkeiten zu den hessischen Wölfen
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Monatliche Neuigkeiten zu den hessischen Wölfen

14/15.01.2024

  • Drei bestätigte Nutztierübergriffe im November

Wiesbaden.
Das Wolfszentrum Hessen im Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) informiert über die nun vorliegenden Ergebnisse des hessischen Wolfsmonitorings sowie der Begutachtung von Nutztierschäden im November:
Im November haben in Hessen nachweislich drei Übergriffe von Wölfen auf Nutztiere stattgefunden. Die Fälle ereigneten sich in den Landkreisen Fulda, Lahn-Dill sowie Rheingau-Taunus. Insgesamt wurden bei den Übergriffen vier Schafe und eine Ziege getötet. Ein weiteres Schaf gilt als vermisst. In allen drei Fällen konnte Wolfs-DNA sichergestellt werden. Mithilfe der sogenannten Genotypisierung gelang es dem Zentrum für Wildtiergenetik des Senckenberg Instituts auch die einzelnen Individuen nachzuweisen. 

Demnach ist der Übergriff im Lahn-Dill-Kreis auf die Wölfin GW2479f zurückzuführen. Das Tier gilt seit dem Monitoringjahr 2022/2023 in dem Bereich als sesshaft. Im Rheingau-Taunus-Kreis wurde die Wölfin GW3059f nachgewiesen. Sie ist ein Nachkomme aus dem Territorium Rüdesheim, in welchem seit 2020/2021 ein Wolfspaar sesshaft ist. Das Paar hat im Jahr 2022 den ersten hessischen Wolfsnachwuchs bekommen. Im Landkreis Fulda wurde das Wolfspaar GW3222m und GW3092f zum wiederholten Male an einem Nutztierschaden nachgewiesen. Das Paar wurde schon mehrfach in den Grenzregion Hessen- Bayern genetisch erfasst.

In zwei der drei Fälle waren die Tiere zum Zeitpunkt des Übergriffs nicht ausreichend geschützt.

Da in ganz Hessen jederzeit mit durchziehenden Wölfen zu rechnen ist, sind Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter dazu aufgerufen, unbedingt für einen sachgerechten Schutz ihrer Tiere zu sorgen. Dies reduziert das Risiko eines Übergriffs deutlich und vermeidet, dass Wölfe lernen, Nutztiere als leicht zugängliche Nahrungsquelle einzuordnen. Zu geeigneten Herdenschutzmaßnahmen berät der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen. Informationen zu Fördermöglichkeiten gibt es bei der Landwirtschaftsverwaltung des jeweiligen Landkreises. Seit April 2023 ist in ganz Hessen eine landesweite Förderung von Schaf-, Ziegen- und Damwildhaltungen möglich. Ausführliche Informationen zu der Richtlinie sind auf der Homepage der WI-Bank zusammengestellt.

Rissverdachtsfälle sollten weiterhin innerhalb von 24 Stunden über die Wolfshotline gemeldet werden. Die amtliche Wolfshotline (0641 2000 95 22) ist hierfür montags bis sonntags sowie an Feiertagen von 8:00 Uhr bis 16:00 Uhr erreichbar. Außerhalb der Sprechzeiten sollten die für den Landkreis zuständigen ehrenamtlichen Wolfsberaterinnen und Wolfsberater direkt kontaktiert werden. Die Liste mit den Kontaktdaten ist auf der Homepage des WZH einsehbar.

Tierhalterinnen und Tierhalter können unter bestimmten Voraussetzungen für nachweislich von Wölfen verursachte Schäden an Nutztieren einen finanziellen Ausgleich erhalten. Die Abwicklung der Ausgleichszahlung läuft über die jeweiligen Regierungspräsidien.


Quelle
Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie
Rheingaustraße 186
D-65203 Wiesbaden

Stand
04.01.2024

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In der Aufnahme von Johannes Rother

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Viel Natur in der Stadt Bremen
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Viel Natur in der Stadt Bremen

14/15.01.2024

  • Bremen erhält das Label "Stadtgrün naturnah" in Silber

Weniger Mähen, mal eine wilde Ecke oder Totholz stehen lassen, Wildblumenwiesen aussäen: das sind ganz konkrete Maßnahmen für mehr biologische Vielfalt in der Stadt. Mit diesen und mit vielen weiteren Maßnahmen wird die Pflege des Bremer Stadtgrüns umgestellt, um zum Beispiel die Insektenvorkommen zu fördern. 

Diese Bemühungen werden nun ausgezeichnet: Für drei Jahre darf die Stadtgemeinde Bremen das Label "Stadtgrün naturnah" der Kommunen für biologische Vielfalt e.V. tragen. Gemeinsam mit 23 weiteren Kommunen bekommt Bremen die Auszeichnung heute 28. September 2023, in Dortmund feierlich überreicht.
"Die biologische Vielfalt ist unsere Lebensgrundlage. Als Stadtnatur bietet sie Naherholung in den Parks und Grünflächen, kühlenden Schatten im Sommer und Nahrung und Lebensraum für viele Tierarten", sagt Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf: "In Bremen bringen viele haupt- und ehrenamtlich Engagierte mehr biologische Vielfalt in unsere Stadt. Das tut uns Menschen gut und das tut der Natur gut. Ich freue mich, dass die Aktivitäten meines Ressorts, der städtischen Grünpflege, der Umweltbildung und der Verbände und Initiativen sichtbar sind und nun honoriert werden."

Viola Hellwag, Geschäftsführerin des Umweltbetrieb Bremen (UBB) ergänzt: "Seit vielen Jahren arbeiten wir gemeinsam dem Umweltressort und verschiedensten Maßnahmen darauf hin, die Artenvielfalt im urbanen Grün zu erhöhen. Daher freuen wir uns sehr über diese Auszeichnung. Es gibt in Bremen inzwischen viele extensiv gepflegte Flächen und Wildblumenwiesen. Diese werden nicht nur von Insekten, sondern auch von Bürgerinnen und Bürgern sehr begrüßt und es sollen noch mehr werden. Ein besonders schönes Beispiel ist am Wendekreisel der Straßenbahn an der Hollerallee zu bewundern."

Der Auszeichnung war ein einjähriger Prozess mit einer umfassenden Bestandsaufnahme und darauf aufbauenden Maßnahmenplanung vorausgegangen. Auch ein Besuch der Label-Jury gehörte dazu. Der Prozess in Bremen wurde begleitet durch eine Arbeitsgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern der Referate Naturschutz und Landschaftsplanung sowie Grünordnung bei der Senatorin für Umwelt, des Umweltbetrieb Bremen, des BUND und des NABU.

Bremerhaven hat das Label bereits seit 2019: Die Stadt konnte sich eine Rezertifizierung in Silber für weitere drei Jahre sichern.

In der Aufnahme von Foto: Umweltressort
  • Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Kathrin Moosdorf und die 1. Geschäftsführerin der Umweltbetriebe Bremen, Viola Hellwag, freuen sich über die Auszeichnung „Stadtgrün naturnah“ in Silber.

Quelle
Senatskanzlei Bremen
Pressestelle des Senats
Am Markt 21
28195 Bremen

Stand
28.09.2023

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Nachhaltige Wegepflege im "naturnahen" Wirtschaftswald
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Nachhaltige Wegepflege im "naturnahen" Wirtschaftswald

14/15.01.2024

Oberer/Nördlicher Steigerwald. Abermals ist es uns gelungen eindrucksvolle Impressionen aus einem "naturnahen" (oder was manche unter naturnah verstehen) Wirtschaftswald bildgebend festzuhalten. 

Und obwohl wir in den vergangenen Jahrzehnten doch schon das eine oder andere "Interessante" und "Unglaubliche" in naturnah und nachhaltig bewirtschafteten Waldabteilungen gesehen und dokumentiert haben, sind wir tatsächlich noch immer von dem was manch andere unter naturnah zu verstehen ist, überrascht.
Links und rechts zahlloser Forstwege wurde die Vegetation und mit ihr nahezu alles Leben das sich an den Pflanzen etc. befunden hatte eliminiert. Zurück bleiben aufgerissene Wunden, die einen Hauch des Todes durch den Forst wehen lassen.

  • Was ist das für ein Schutzkonzept, das einen solchen Eingriff rechtfertigt?

In unseren Augen sehen effektive und ökologisch-professionelle Maßnahmen zur Erhaltung der Artenvielfalt ganz anders aus.

Zusammenfassend können wir vermelden ... surprise - surprise ... "Überraschung" gelungen ... doch sehen Sie selbst und lassen auch Sie sich überraschen, was in einem naturnahen Wirtschaftswald so alles an Naturnähe umgesetzt wird!

In der Aufnahme
  • So also sehen gelungene Naturschutzkonzepte aus - für uns ist das nicht mehr als die Zerstörung vormals wertvoller Lebensräume. Auch aus diesem Grund haben wir die Zusammenarbeit mit der hierfür verantwortlichen Organisation vor einigen Jahren beendet!
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Polar Bears International - Top 10 Conservation Highlights in 2023
Top 10 Conservation Highlights in 2023

13/14.01.2024

 
As we look back over the past year, we wanted to take a moment to highlight the progress we made together on behalf of polar bears. Here are our Top 10 highlights from 2023, all made possible because of your support and generosity.Protecting Moms and Cubs
Denning is the most vulnerable time in a polar bear’s life. Your support allowed us to deploy 3 remote cameras at den sites in Svalbard, Norway, adding to our understanding of the needs of denning families. We also conducted 6 ultra-band radar tests to detect dens under the snow and provided expert commentary on Arctic National Wildlife Refuge protections. 



Quelle
Polar Bears International – US
PO Box 3008,
Bozeman, MT
59772

Polar Bears International – Canada
PO Box 4052, 1155 Main Street, Station B
Winnipeg, MB
R2W 5K8

Stand
26 Dec 2023


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Hagenbecks Eisbärin Anouk feiert ersten Geburtstag
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Hagenbecks Eisbärin Anouk feiert ersten Geburtstag

13/14.01.2024

  • Schulklasse überbringt Geburtstagsständchen

Sie ist quietschfidel,
neugierig und liebt es, im Wasser zu toben. Die Rede ist von der
jungen Eisbärin Anouk aus dem Eismeer, die morgen ihren ersten Geburtstag im
Tierpark feiert. 

Bereits heute hat das Hagenbeck-Team zusammen mit rund 20 Erstklässlern der Eisbärenklasse der Schule Forsmannstraße, dem Tierpfleger-Team undMedienvertretern die ca. 110 Kilogramm schwere Jungeisbärin gebührend gefeiert.
Nach einer kurzen Begrüßung durch unseren Zootierarzt Dr. Flügger wurden Mutter
Victoria und Jungtier Anouk auf die Außenanlage gelassen, auf der die Tierpfleger des
Eismeeres bereits eine Eistorte aus Fleisch und Fisch, einen Weihnachtsbaum und ein
Spielzeug aus Wasserschläuchen platziert haben. Beide Eisbären stürzten sich
gleichermaßen auf die schmackhafte Geburtstagsüberraschung und wurden
anschließend mit einem weiteren Geschenk, das die Tierpfleger in das Gehege fallen
ließen, überrascht. Ein großer, ballähnlicher Bootsfender lockte Anouk direkt von den
Resten der Eistorte ins Wasser.

Als gebührenden Abschluss des Geburtstagsprogramms gaben die Erstklässler der
„Eisbärenklasse“ der Schule Forsmannstarße ein Geburtstagsständchen für Anouk vor
der Kulisse des Eismeeres. Farbenfrohe Weihnachtsdekorationen, die die Schüler für den Geburtstag von Anouk gebastelt haben, wurden anschließend an einen
Weihnachtsbaum gehängt.

Auch Für Anouk war die Feier ein kleines Spektakel. Im Wasser zeigte das Geburtstagskind wieder mal seine wasserakrobatischen Fähigkeiten. Mittlerweile frisst Anouk täglich zwischen drei und fünf Kilo Fleisch, Fisch, Reisbrei und Obst. Zusätzlich wird sie nach wie vor von Mama Victoria gesäugt.

Und Anouks prominenter Taufpate „Sasha“? Auch er hat sich zum Geburtstag seines
Patentieres zu Wort gemeldet und herzliche Grußworte geschickt. Er ist überwältigt, wie
schnell sein Patenkind gewachsen ist.


Quelle / Aufnahme
Tierpark Hagenbeck Gemeinnützige Gesellschaft mbH
Lokstedter Grenzstr. 2 
22527 Hamburg

Stand
Hamburg, den 18.12.2023


Für diese Information trägt ausnahmslos der/die Autor*in/Urheber*in die redaktionelle Verantwortung.Die kommunizierten Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers*in, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

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Die Wilhelma in die Zukunft führen
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Die Wilhelma in die Zukunft führen

13/14.01.2024

  • Lokführer, Astronaut, Zoodirektor: Wilhelma-Chef Dr. Thomas Kölpin hat einen der Jobs, der bei vielen Kindern früher ganz oben auf der Berufs-Wunschliste stand.

Seit zehn Jahren ist der gebürtige Hamburger Direktor des Zoologisch-Botanischen Gartens in Stuttgart. Dabei wollte er als kleiner Junge eigentlich Tierforscher werden. Nach dem Biologiestudium arbeitete er vier Jahre im Hamburger Tierpark Hagenbeck, 2009 übernahm er die Leitung des Thüringer Zooparks in Erfurt. 

2014 wurde er Direktor der Wilhelma. „Es hatte mich gereizt, einen großen, international renommierten Zoo zu führen“, sagt Kölpin. Allerdings ist sein Beruf eher ein Manager- als ein Traumjob, wie sein eng getakteter Terminkalender zeigt: Kölpin trägt nicht nur die Verantwortung für 330 Mitarbeitende und ein jährliches Budget von 26 Millionen Euro, sondern letztlich auch für die rund 11.000 Tiere und 8.500 Pflanzenarten auf dem 30 Hektar großen Gelände am Neckar.
In den letzten zehn Jahren hat der Zoologisch-Botanische Garten Stuttgart seine Attraktivität massiv gesteigert: Im europäischen Zoo-Ranking ist er von Platz 14 auf Platz 5 gerutscht, auch beim Preis-Leistungs-Verhältnis liegt die Wilhelma weit vorne. „Mir ist es wichtig, dass sich Familien den Besuch leisten können“, betont Kölpin. 2023 konnten rund 1,8 Millionen Besucher*innen empfangen werden – eine halbe Million mehr als 2016. Dazu haben sicher auch die von ihm neu eingeführten Veranstaltungsformate wie die Artenschutztage, der Kindertag und der Christmas Garden beigetragen. Einen Run auf die Eintrittskarten gibt es auch an Halloween: Seit 2015 ergänzt an diesem Tag schaurig-schöner Gruselspaß das Zoo-Erlebnis.

Zehn große Bauprojekte wurden unter Kölpins Ägide in der Wilhelma verwirklicht, darunter die Schneeleopardenanlage, das neue Haus für Kleinsäuger, Vögel und Insektivoren und als „absolutes Highlight“ die im Juli 2023 eröffnete Terra Australis. „Ich bin sehr stolz, dass wir es geschafft haben, dass die Koalas dort jetzt auf dem Baum sitzen“, sagt er. Vier Jahre hatte der Umbau des alten, nicht mehr zeitgemäßen Menschenaffenhauses in die attraktive Anlage mit Nachttierhaus-Segmenten gedauert, beharrlich und über Jahre hinweg hat der Wilhelma-Direktor darauf hingearbeitet, die zwölf Tierarten, die nun in der Terra Australis wohnen, an den Neckar holen zu können.

Auch das Engagement für den Artenschutz hat Thomas Kölpin energisch vorangetrieben. Wurden 2014 etwa 30.000 Euro für Artenschutzprojekte ausgegeben, ist dieser Betrag im letzten Jahr (2023) auf über eine Million Euro angestiegen – auch dank des Artenschutzeuros, der seit 2018 im Eintrittspreis enthalten ist. „Meine Vision von der Wilhelma ist eine Artenschutzorganisation, die einen zoologisch-botanischen Garten betreibt“, sagt Kölpin. Die Tiere und Pflanzen im Zoo sind für ihn auch Botschafter für ihre Artgenossen in der freien Natur, die vom Klimawandel und anderen menschlichen Eingriffen bedroht sind. „Mit ihnen können wir auf eine sympathische Art und Weise auf wichtige Themen aufmerksam machen, ohne gleich den erhobenen Zeigefinger auspacken zu müssen“, so der Direktor.

Ein Zoo muss sich stetig weiterentwickeln, in die Haltung und den Bau neuer Anlagen fließen stets die neuesten Erkenntnisse zum Tierwohl ein. Als seine „Schicksalsanlage“ bezeichnet Kölpin den Neubau des Elefantengeheges. Die menschenbezogene Haltungsform, wie sie jahrzehntelang in Zoos praktiziert wurde, ist mittlerweile out. Stattdessen soll die Wilhelma eine neue Elefantenwelt bekommen, die in drei Bereiche unterteilt werden kann, um den natürlichen sozialen Bedürfnissen der Dickhäuter entgegenkommen zu können: „Elefanten sind Tiere, die in Phasen ihres Lebens Zusammenleben und Trennung brauchen“, sagt Kölpin, der seit März 2018 Vorsitzender der Elefanten-Spezialistengruppe der europäischen Zoovereinigung EAZA ist. In einer solchen „Fission-Fusion“-Anlage ist eine getrennte Haltung der Geschlechter möglich: Elefantenkühe mit ihrem Nachwuchs, eine „Junggesellenherde“ und einzelne Bullen können wie in der Natur getrennte Wege gehen. Die Wilhelma wird der erste Zoo weltweit sein, der diese Vorgabe erfüllt. Ob es die neue Anlage wie geplant 2025 in den Landeshaushalt schafft, steht allerdings noch in den Sternen: „Wir stehen da natürlich in Konkurrenz zu anderen Bauprojekten des Landes“, so Kölpin.

Die größte Herausforderung der letzten zehn Jahre ist die Corona-Pandemie gewesen – und das nicht nur wegen der Einnahmen, die während der sieben Monate währenden Schließzeit komplett weggefallen waren. In den Phasen, in denen der Zoologisch-Botanische Garten Stuttgart öffnen durfte, mussten die sich ständig ändernden Hygienekonzepte umgesetzt und Sicherheitskräfte eingestellt werden, die die Einhaltung der Maßnahmen überwachten. Das Personal wurde in zwei Teams aufgeteilt, die sich nicht begegnen durften: „Es musste vermieden werden, dass zum Beispiel die Orchideengärtner*innen oder die Elefantenpfleger*innen komplett ausfallen“, so Kölpin. Aktuell sind die gestiegenen Energiepreise und die hohe Inflation sehr belastend, die die Kosten für Futter, Löhne und die aktuellen Bauprojekte in die Höhe treiben.

Ans Aufhören denkt der 55-Jährige, der mit seiner Familie auf dem Gelände der Wilhelma wohnt, noch lange nicht. Daneben ist Dr. Kölpin seit 2016 Mitglied im Führungsgremium (Council) der europäischen Zoovereinigung EAZA und seit 2022 Schatzmeister der Organisation. Viel Spaß macht ihm auch die Lehrtätigkeit an der Uni Stuttgart im Fachbereich Tiergartenbiologie und Systematik: „Ich freue mich, dem Nachwuchs etwas mit auf den Weg geben zu können.“

Und was ist das Lieblingstier eines Zoodirektors? „Schon von Berufs wegen liegen mir alle Tiere am Herzen“, betont Thomas Kölpin. Derzeit sind aber die drei Quokkas in der Terra Australis seine Favoriten: „Eigentlich kleine unscheinbare Kängurus, aber mit einer positiven Ausstrahlung“, sagt er.  Die Wilhelma ist übrigens der einzige Zoo in Europa, der Quokkas halten darf. Außerhalb Australiens gibt es die putzigen Beuteltiere nur noch in einem weiteren Zoo in Japan zu sehen.

In der Aufnahme von Wilhelma / artismedia Olaf Kühl
  • Koalas sind in Deutschland nur in vier Zoos zu sehen. In der Wilhelma leben seit 2023 vier Tiere,die direkt aus einem australischen Zoo nach Stuttgart kamen.


Quelle
Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart
Wilhelma 13 
70376 Stuttgart

Stand
02.01.2024

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Baumhöhlen - mehr als nur Löcher im Stamm
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Baumhöhlen - mehr als nur Löcher im Stamm

12/13.01.2024

•    Die Bedeutung von Baumhöhlen in Buchenwäldern: Lebensräume im Mikrokosmos der Natur

Bäume sind nicht nur majestätische Symbole der Natur
, sondern auch komplexe Ökosysteme, die eine Vielzahl von Lebensräumen bieten. Besonders in Buchenwäldern nehmen Baumhöhlen eine herausragende Rolle ein. Diese natürlichen Hohlräume sind nicht nur faszinierende Phänomene, sondern auch von entscheidender Bedeutung für die Artenvielfalt und das Gleichgewicht des gesamten Ökosystems.

Buchenwälder, geprägt von ihren dichten Kronen und schlanken Stämmen, verbergen in ihren Wipfeln und Stämmen oft geheimnisvolle Höhlen. Diese Baumhöhlen sind weit mehr als nur leere Nischen im Holz - sie sind Zufluchtsorte, Nistplätze, Kinderstuben und Futterquellen für zahlreiche Arten, die in einem einzigartigen Zusammenspiel miteinander leben.
Ein zentraler Aspekt der Bedeutung von Baumhöhlen in Buchenwäldern ist ihre Rolle als Lebensraum für Vögel. Zahlreiche Vogelarten, darunter Spechte, Eulen, Meisen und Kleiber, nutzen Baumhöhlen als Nistplätze. Die Höhlen bieten Schutz vor natürlichen Beutegreifern, extreme Wetterbedingungen und fungieren als geschützte Brutstätten für den Nachwuchs. Dieser enge Bezug von Vögeln zu Baumhöhlen erstreckt sich über verschiedene Jahreszeiten, und die Höhlen dienen nicht nur zur Brut, sondern auch als sichere Übernachtungsstätten.

Neben Vögeln finden auch andere Arten in den Baumhöhlen Schutz und Heimat. Kleinsäuger wie Fledermäuse, Siebenschläfer und Baummarder nutzen die Hohlräume als Schlaf- und Ruheplätze. Aber auch zahlreiche Insekten und Käferarten leben in diesen Habitatstrukturen. Für viele dieser Tiere sind Baumhöhlen essentiell, da sie eine geschützte Umgebung bieten, in der sie ihre Jungen aufziehen können. Durch diesen vielfältigen Gebrauch von Baumhöhlen entsteht ein Netzwerk von Lebensräumen, das die gesamte biologische Vielfalt in Buchenwäldern fördert.

Die Bedeutung von Baumhöhlen geht jedoch über die Tierwelt hinaus. Die natürlichen Hohlräume sind auch entscheidend für den Kreislauf von Nährstoffen im Wald. Der Zerfall von organischen Materialien in den Höhlen trägt zur Humusbildung bei, was wiederum das Wachstum der Buchen und anderer Pflanzen fördert. So sind Baumhöhlen nicht nur Heimat für Lebewesen, sondern auch Akteure im komplexen Tanz des Ökosystems.

In Zeiten des Klimawandels und der fortschreitenden Zerstörung natürlicher Lebensräume wird die Erhaltung von Baumhöhlen in Buchenwäldern zu einer Aufgabe von entscheidender Bedeutung. Der Schutz dieser natürlichen Hohlräume sichert nicht nur das Überleben vieler Arten, sondern trägt auch zur Stabilität und Resilienz des gesamten Waldökosystems bei. Die Anerkennung der großen Bedeutung von Baumhöhlen in Buchen unterstreicht die Notwendigkeit, nachhaltige Schutzmaßnahmen zu ergreifen und die Sensibilität für den Schutz dieser faszinierenden Mikrolebensräume zu schärfen. Nur durch ein umfassendes Verständnis und eine aktive Bewahrung können wir sicherstellen, dass die Baumhöhlen in Buchenwäldern auch für kommende Generationen ein Quell der Bewunderung und eine Schlüsselkomponente eines intakten Ökosystems bleiben.

Jedem sollte eigentlich die Bedeutung dieser Bereiche bekannt sein, zumindest im Forst sollte der Begriff Baumhöhle nicht zu einem Fremdwort mutieren. Aber anscheinend spielt das auch in naturnah bewirtschafteten Flächen keine große Rolle und wenn doch, wie leicht kann der Aspekt der Verkehrssicherung als dann bekannter Begriff zurückgeführt werden.

In der Aufnahme
•    "Naturnah gefällt" ein mit einer langjährig frequentieren Baumhöhle ausgestattete Buche im bayerischen Steigerwald.
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Renaturierung Lengelbach
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Renaturierung Lengelbach

12/13.01.2024

  • 3,9 Millionen Euro Förderung für Maßnahmenpaket

Die Stadt Frankenberg
erhält vom Land einen Förderbescheid über rund 3,9 Millionen Euro für umfangreiche Renaturierungen am Lengelbach, einem Nebengewässer der Eder. Mit der Umgestaltung des rund 11 km langen Lengelbaches soll dem Gewässer wieder Raum für seine natürliche Entwicklung gegeben werden.
Renaturierung stärkt Artenvielfalt und Hochwasserschutz

Mit einem ganzen Maßnahmenpaket soll der Lengelbach naturnäher werden. Geplant ist ein bis zu 10 Meter breiter Uferrandstreifen zu beiden Seiten des Gewässers: damit wird es vor unerwünschtem Nährstoffeintrag geschützt und die Ufervegetation kann sich natürlich entwickeln. Im Lengelbach sollen die teilweise auf langen Strecken vorhandene Ufersicherung und der Verbau aus Wasserbausteinen und Bauschutt entnommen und das Material nach Möglichkeit bei Maßnahmen im Bachlauf wiederverwendet werden. Weiter sind punktuelle Maßnahmen entlang des gesamten Lengelbaches geplant, um den ökologischen Zustand aufzuwerten.

Zur besseren Vernetzung der Aue sollen einmündende Bäche und Gräben auf der Breite des neuen Uferrandstreifens geweitet und Verrohrungen geöffnet werden. Flachwasserbereiche und Schilfanpflanzungen können zukünftig zur Verbesserung der strukturellen Diversität beitragen und den direkten Nährstoffeintrag von landwirtschaftlich genutzten Flächen in das Gewässer verringern. „Mehr natürlicher Lebensraum wird dafür sorgen, dass die Artenvielfalt hierher zurückkehrt. Zudem wird mit diesen Maßnahmen nicht nur die Gewässerökologie, sondern auch der Hochwasserschutz für die unterliegenden Anwohner verbessert“, betonte Umweltministerin Priska Hinz. So wird die Aue als Überschwemmungsbereich angelegt, damit kleinere Hochwasser genügend Platz zum Ausbreiten und im Boden versickern haben.

 
Hintergrund
Damit setzt Hessen einen weiteren Schritt zur Erfüllung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie um. Diese fordert, dass die Gewässer so weit verbessert werden, dass bis spätestens 2027 der gute ökologische Zustand erreicht wird.


Aufnahme von Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Quelle
Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Mainzer Straße 80
65189 Wiesbaden

Stand
28.12.2024

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Wenn Bäume zerfallen - wie entsteht Humus aus Holz?
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Wenn Bäume zerfallen - wie entsteht Humus aus Holz?

12/13.11.2024

  •     Der Zerfall von Laubbäumen und die Umwandlung ihres Holzes in Humus sind wichtige Prozesse im Ökosystem, die zur Nährstoffkreislauf und Bodenbildung beitragen.

Hier sind die grundlegenden Schritte dieses Vorgangs:


Absterben der Blätter und Äste: Im Herbst verlieren Laubbäume ihre Blätter. Auch Äste und Zweige sterben im Laufe der Zeit ab. Dieser abgestorbene organische Materialanteil stellt die Ausgangsbasis für den Zerfallsprozess dar.

Zersetzung durch Mikroorganismen: Sobald das Laub und abgestorbene Holz auf den Boden fällt, beginnen Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze mit dem Zersetzungsprozess. Diese Mikroorganismen nutzen das Holz als Nahrungsquelle, zerlegen komplexe organische Verbindungen in einfachere Moleküle und setzen dabei Energie frei.Bodenlebewesen beteiligen sich: Neben Mikroorganismen sind auch Bodenlebewesen wie Insekten, Würmer und andere Kleinstlebewesen am Zersetzungsprozess beteiligt. Sie tragen dazu bei, das abgestorbene Material zu zerkleinern und zu durchmischen.
Humifizierung: Durch die fortgeschrittene Zersetzung entsteht Humus. Humus ist eine dunkle, krümelige Substanz im Boden, die reich an organischen Stoffen ist. Diese Humifizierung ist ein entscheidender Schritt, bei dem das organische Material in eine stabilere Form umgewandelt wird. Nährstofffreisetzung: Während des Zersetzungsprozesses werden Nährstoffe aus dem abgestorbenen Material freigesetzt. 

Diese Nährstoffe sind für Pflanzenwachstum essentiell. Sie werden von den Pflanzenwurzeln aufgenommen und tragen zur Nährstoffversorgung im Ökosystem bei.Bodenbildung: Der entstehende Humus trägt zur Bodenbildung bei, indem er die Bodenstruktur verbessert, Wasser speichert und die Fruchtbarkeit erhöht. Ein gesunder Boden, der reich an Humus ist, bildet die Grundlage für ein vielfältiges Pflanzenwachstum.

Zusammenfassend ermöglicht der Zerfall von Laubbäumen und die Humifizierung des Holzes einen nachhaltigen Kreislauf von organischen Materialien im Ökosystem. Dieser Prozess ist entscheidend für die Erhaltung der Bodenqualität, die Verfügbarkeit von Nährstoffen für Pflanzen und letztendlich für die Gesundheit des gesamten Ökosystems.


In der Aufnahme
  •     Im Sturm gefallen - ein Biotopbaum der sich nunmehr in seine "Bestandteile auflösen lässt".
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Neues Jungtier und ein Totfund
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Luchsmonitoring im Landkreis Eichsfeld: Neues Jungtier und ein Totfund

11/12.01.2024

  • Im Dezember wurde durch das Fotofallenmonitoring des BUND Landesverbandes und der Uni Göttingen eine Luchsin mit einem Jungtier im Landkreis Eichsfeld nachgewiesen...

Dem Kompetenzzentrum Wolf, Biber, Luchs (KWBL)
wurde zum Jahresende ein toter Luchs bei Breitenworbis im Eichsfeld gemeldet. Der Kadaver war stark abgemagert. Hinweise auf illegale Handlungen wurden im Rahmen der Vor-Ort Begutachtung nicht festgestellt.Der tote Luchs ist zum Zweck der Untersuchung an das Leibnitz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung nach Berlin gebracht worden. Es handelt sich um den zweiten tot aufgefundenen Luchs im Jahr 2023. Bereits im Juni 2023 war ein illegal beschossener Luchs im Landkreis Eichsfeld tot aufgefunden worden.
Ebenfalls im Dezember wurde durch das Fotofallenmonitoring des BUND Landesverbandes und der Uni Göttingen eine Luchsin mit einem Jungtier im Landkreis Eichsfeld nachgewiesen. Vermutlich handelt es sich um eine "alte Bekannte", die auch in den vergangenen Jahren regelmäßig Nachwuchs hatte. Damit wäre es – nach dem Nachweis von mindestens zwei Jungtieren im Landkreis Nordhausen im September – ein weiterer Nachweis von Nachwuchs im laufenden Monitoringjahr 2023/2024.

Hinweis: Die Aufnahme aus dem Landkreis Eichsfeld (Anhang) zeigt die adulte Luchsin im Hintergrund und das Jungtier vorn. Die Quelle des Fotos ist: "BUND Thüringen & Universität Göttingen".

Hintergrund:
Das Kompetenzzentrum geht derzeit von vier standorttreue Luchsen aus, mit mindestens drei Jungtieren. Alle Luchse leben im Südharz und den vorgelagerten Waldinseln in den Landkreisen Nordhausen und Eichsfeld. Einzelne Luchsnachweise gab es darüber hinaus in den Landkreisen Hildburghausen, Kyffhäuser, Saalfeld-Rudolstadt und Sonneberg. Das Kompetenzzentrum Wolf, Biber, Luchs des Thüringer Umweltministeriums nimmt Hinweise auf Luchse, wie z.B. Sichtbeobachtungen unter der zentralen Rufnummer 0361 573 941 941 entgegen.

Luchse kommen heute in Deutschland nur in drei voneinander isolierten Verbreitungsgebieten vor: dem Harz, dem Bayerischen Wald und dem Pfälzerwald. Ein Austausch von Tieren zwischen diesen Populationen findet noch nicht statt. Mit einem vom Thüringer Umweltministerium geförderten Projekt wollen der BUND Thüringen, die Wildtierland Hainich gGmbH und der WWF Deutschland wieder eine Verbindung zwischen diesen Populationen schaffen. Zum Projekt gehören ein verstärktes Monitoring durch Wildkameras und ein eigens konzipiertes Luchsgehege im Wildkatzendorf Hütscheroda. Mit diesem Gehege möchte das Wildkatzendorf Teil eines Netzwerkes aus Zoos und Wildgehegen werden, welches sich die Zucht geeigneter Luchse für Freilandprojekte auf die Fahnen geschrieben hat. In diesem Gehege sollen in Gefangenschaft geborene Tiere unter möglichst natürlichen Bedingungen ohne Kontakt zu Menschen aufwachsen, um später ausgewildert zu werden.

Aufnahme von Quelle: "BUND Thüringen & Universität Göttingen"


Quelle
Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN)
Pressesprecher Tom Wetzling
Beethovenstraße 3
99096 Erfurt

Stand
04.01.2024

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„Bau schlau“ für Fledermäuse und Mauersegler
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 „Bau schlau“ für Fledermäuse und Mauersegler

11/12.01.2024

  • Ministerium veröffentlicht mit NABU und Architektenkammer Broschüre für den Umgang mit Gebäudebrütern

Gemeinsam mit der Kompetenzstelle für Vogelschutz im Saarland
, mit dem NABU und der Architektenkammer des Saarlandes hat Umweltministerin Petra Berg am 4. Januar 2024 die neue Broschüre „Bau schlau“ vorgestellt. Die Broschüre zeigt Handlungsempfehlungen für Architektinnen und Architekten, Bauherrinnen und Bauherren sowie für Interessierte auf, die einen wichtigen Beitrag zum Siedlungsnaturschutz leisten wollen.
„Niststätten von Gebäudebrütern stehen unter Schutz und dürfen nicht beschädigt, zerstört oder unzugänglich gemacht werden. Kann man Brutplätze nicht erhalten, müssen sie durch künstliche Nisthilfen ersetzt werden“, erklärt Berg. „Mit der Broschüre unterstützen wir Bauherrinnen und Bauherren im Umgang mit Gebäudebrütern und zeigen, dass es möglich ist, mit Vögeln und Fledermäusen unter einem Dach zu leben.“ Die Mauersegler, Schwalben und Fledermäuse sowie andere Tiere bevorzugen Nischen in Rollladenkästen, Fenstersimsen, hinter Verkleidungen oder im Dachgebälk. Umbauten und energetische Sanierungen zerstören oftmals unwissend Brutquartiere von Gebäudebrütern und bedrohen so ihre Population.

„Gebäudebrüter, wie zum Beispiel die Mauersegler, aber auch Gebäude bewohnende Fledermäuse geraten im Zuge der energetischen Sanierung zunehmend in Wohnungsnot. Die Bestände haben in den letzten Jahren deutlich abgenommen. In der neuen Broschüre werden die Notwendigkeit einer dringenden Verbesserung der Vorgehensweise und auch die Möglichkeiten der Schaffung von Nistplätzen bei Umbauten, Sanierungen und Abrissarbeiten zum Schutz unserer Gebäudebrüter thematisiert“, sagt Dr. Julia Michely, Vorsitzende des NABU Saarland. „Der Gebäudebrüterschutz muss dringend in die relevante Handwerks- und Architektenausbildung integriert werden, damit Land, Kommunen und private Bauherrinnen und Bauherren nachrüsten und in den kommenden Jahren den benötigten Lebensraum schaffen können.“

Und auch die Architektenkammer des Saarlandes sieht Handlungsbedarf beim Gebäudebrüterschutz und will ihre Mitglieder weiter dafür sensibilisieren: „Bei Sanierungen von Gebäuden wird oft unwissentlich in den Lebensraum von Gebäudebrütern eingegriffen. Planerinnen und Planer sowie Bauherrinnen und Bauherren stehen hier in gemeinsamer Verantwortung, geeignete Ersatzangebote zu schaffen“, erklärt Markus Kiwitter, Architekt und Vorsitzender der Kammergruppe Saarbrücken.

Ministerin Petra Berg bilanziert: „Dass wir den NABU und die Architektenkammer als Partner gewinnen konnten, freut mich besonders. Beide sind wichtige Multiplikatoren. Insbesondere die Architektenkammer trägt die Bedeutung von Artenschutz in die Reihen ihrer Mitglieder, die die unterschiedlichen Möglichkeiten in der Praxis berücksichtigen.“
Hintergrund

Die Kompetenzstelle für Vogelschutz wird vom NABU Saarland, dem Ornithologischen Beobachterring Saar und dem Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz (LUA) gemeinsam durchgeführt und durch das Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz finanziert. Die Kompetenzstelle hat drei Bereiche des Vogelschutzes übernommen: den wissenschaftlichen Vogelschutz, den praktischen Vogelschutz und das Zugvogelmonitoring an der Beringungsstation „Mittleres Saartal“. Die Zusammenarbeit von nichtstaatlichen Organisationen und Land ist in dieser Form exemplarisch in unserem Bundesland.




In der Aufnahme von Foto: Daniel Bittner
  • v.l.n.r.: Kim Ahrend, stellvertretende Geschäftsführerin der Architektenkammer des Saarlandes, Markus Kiwitter, Architekt und Vorsitzender der Kammergruppe Saarbrücken, Dr. Julia Michely, Landesvorsitzende des NABU Saarland und Umweltministerin Petra Berg stellen die neue Broschüre „Bau schlau“ vor


Quelle
Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz
Keplerstraße 18
66117 Saarbrücken


Stand
04.01.2024

Für diese Information trägt ausnahmslos der/die Autor*in/Urheber*in die redaktionelle Verantwortung.Die kommunizierten Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers*in, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

Artenschutz in Franken® - wir engagieren uns für die Erhaltung der Vielfalt in der Bundesrepublik Deutschland und darüber hinaus - im Sinne uns nachfolgender Generationen.

A.i.F - A.i.F -A.i.F - A.i.F - A.i.F -A.i.F - A.i.F - A.i.F -A.i.F - A.i.F - A.i.F -A.i.F - A.i.F - A.i.F -A.i.F
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Baumarten für den Frankenwald im Klimawandel
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Baumarten für den Frankenwald im Klimawandel

11/12.01.2024

  • Rothenkirchen - Auch das zurückliegende Jahr stand im Frankenwald wieder im Zeichen von Borkenkäfer und Waldschäden. 

Mit besonderer Trockenheit im Frühjahr und später mehreren ausgeprägten Dürrephasen reihte es sich in die Abfolge von Hitzejahren seit 2018 ein, die zu immer größeren waldfreien Flächen und inzwischen einer sichtbaren Landschaftsveränderung in der „grünen Krone Bayerns“ geführt haben. 

Auf den ersten Blick liegen die entstandenen Freiflächen kahl und ohne Baumbewuchs zwischen abgestorbenen oder deutlich geschädigten Fichtenresten. Trotzdem tut sich etwas auf diesen Lücken und genauso unter den verbliebenen Altbeständen: Die Forstleute und Waldbesitzer begründen den Frankenwald der Zukunft.
„Der Frankenwald hat ein Problem und eine Mission“, sagt Peter Hagemann vom Forstbetrieb Rothenkirchen der Bayerischen Staatsforsten. „Aufgrund unserer geologischen Ausgangssituation sind wir leider gewissermaßen in einer Vorreiterrolle.“ Die Fichte als wasserbedürftige Gebirgsbaumart werde sich im Zuge des Klimawandels aus dem Flachland und den unteren Mittelgebirgen weitgehend verabschieden. Eine Entwicklung, mit der man im niederschlagsarmen Nordbayern gerade genauso konfrontiert sei wie im angrenzenden Thüringen. 

Die weiter nördlich gelegenen fichtengeprägten Mittelgebirge wie der Harz oder das Sauerland seien inzwischen weitgehend waldfreie Landschaften. Aktuell würden die Veränderungen im Frankenwald mit seinen steinigen Böden und steilen Hängen besonders schnell sichtbar. „Und genau daraus wächst unsere Verantwortung“, so der Forstbetriebsleiter weiter. „Der Frankenwald muss den Wandel hin zu einer zukunftsfähigen und stabilen Waldbestockung vorbildhaft schaffen. Und dafür tickt die Uhr.“ Die Herausforderung: Alle Leistungen des Waldes zum einen kurzfristig erhalten und zum anderen langfristig nachhaltig sichern.

„Kurzfristig ist es im Frankenwald vor allem die Bodenschutzfunktion der Wälder, die es zu sichern gilt. An den Steilhängen brauchen wir wurzelstarke Baumarten, die den flachgründigen Humusboden mit den mineralischen Gesteinslagen wirkungsvoll verbinden. Wenn erst das jetzt noch vorhandene Wurzelwerk der abgestorbenen Bestände verrottet ist, wird das weder der Graswuchs noch die dadurch zusätzlich verzögerte natürliche Wiederbewaldung leisten können.“ Mit großer Sorge beobachte er deshalb bereits jetzt die aktuellen Regenfälle, die aber noch lange kein echter Starkregen seien, so Hagemann.

„Mittel- und langfristig geht es neben dem Bodenschutz natürlich auch um den Trinkwasserschutz, die Biodiversität, die Walderholung und nicht zuletzt um die Rolle des Waldes als Holzlieferant und Speicher für klimaschädliches CO 2. Gerade Letzteres erfordere stabile und vor allem zuwachsstarke Baumarten, die in möglichst kurzer Zeit zu vorratsreichen Waldbeständen heranwachsen könnten. „Ein gemischter Wald aus zuwachskräftigen Nadelhölzern und artenreichem Laubholz stellt einen vielseitig nutzbaren Holzvorrat und gleichzeitig eine langfristig wirksame Kohlenstoffspeicherung sicher.“ So ein holzreicher Wald könne auf gleicher Fläche bis zu fünfmal mehr für den Klimaschutz und die nachhaltige Rohstoffproduktion leisten als eine sich allmählich von Natur aus einstellende „Pionierbestockung“.

„Leider lassen uns weder die kahlen Hanglagen noch der dramatische Klimawandel im Moment Zeit für eine natürliche Wiederbewaldung“, bedauert Hagemann. Das heiße allerdings nicht, dass Forstleute und Waldbesitzer gegen die Natur arbeiten würden. „Ganz im Gegenteil: Wir nutzen den Schutz der Altbestände um im Staatswald weiter mit Hochdruck schattenertragende Baumarten wie Buche und Tanne zu pflanzen oder zu säen und so die eigene Arbeit und die unserer Vorgängerinnen und Vorgänger zu komplettieren.“ Auf den Freiflächen nutze man die Naturverjüngung von Lärche und Douglasie. Beides Baumarten, die sich seit Generationen im Frankenwald bewährt hätten und jetzt auch Trockenheit und Borkenkäfer trotzten. „Und selbstverständlich auch die der Fichte. Wir müssen nur immer für ausreichend Beimischung sorgen.“ Dafür seien neben den Baumarten der natürlichen Waldgesellschaft wie der Buche mit ihren Edellaubholz-Begleitern Berg- und Spitzahorn, Ulme, Sommerlinde und Wildkirsche auch zunehmend wärmeliebende Laubhölzer wie Stiel- und Traubeneiche mit ihren Begleitern Winterlinde und Hainbuche geeignet.

„Dazu kommen selbstverständlich auch zuwachskräftige Arten mit uns vergleichbarer Klimazonen und Höhenlagen anderer Länder und Regionen.“ Die Stärken von Douglasie und Europäischer Lärche kenne man hier seit langem. Hemlocktanne, Riesenlebensbaum und Küstentanne hätten Forstpioniere seit inzwischen 70 Jahren im Frankenwald erfolgreich getestet. „Das ermutigt uns, in der aktuellen Situation im Staatswald zusätzlich weitere Baumarten wie die nordamerikanische Roteiche oder die mediterrane Esskastanie, seit Jahrhunderten in Deutschland leistungsfähige Waldbäume, auch hier anzubauen. Gezielt Neuland betreten wir mit Versuchsanbauten von Schwarzkiefern aus den Gebirgen Korsikas, Weißtannen aus Rumänien oder der Rumelischen Kiefer vom Balkan. Wenn nicht jetzt, wann dann?“

Trotz des Klimawandels sei die Baumartenpalette groß, auch wenn zu den Witterungsextremen neben der sommerlichen Dürre auch nach wie vor schnee- und frostreiche Frankenwaldwinter zählten, so Hagemann. Das Ziel bleibe ein stabiler, arten- und vorratsreicher, in jeder Hinsicht leistungsfähiger Zukunftswald. „Wenn wir das hier unter zeitlichem Druck und trotz anhaltender Extremwetterlagen schaffen, dann wird´s auch woanders klappen.“



In der Aufnahme von Bild: Bayerische Staatsforsten
  • Junge Eichen als Hoffnung für den Frankenwald: Forstrevierleiter Christian Goldammer auf seiner Saatfläche am Rennsteig

Quelle
Bayerische Staatsforsten AöR
Tillystraße 2
D-93053 Regensburg

Stand
28. Dezember 2023


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Artenschutz in Franken® - wir engagieren uns für die Erhaltung der Vielfalt in der Bundesrepublik Deutschland und darüber hinaus - im Sinne uns nachfolgender Generationen.

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Pressestatement zur Einigung auf Bundesebene ...
Pressestatement zur Einigung auf Bundesebene zur geringeren Belastung von landwirtschaftlichen Betrieben und zu den Vorfällen in Schlüttsiel (SH)

10/11.01.2024

Pressestatement von Landwirtschaftsminister Axel Vogel zur Einigung auf Bundesebene zur geringeren Belastung von landwirtschaftlichen Betrieben und zu den Vorfällen in Schlüttsiel (SH): „Positiv ist, dass Belastungen der landwirtschaftlichen Betriebe nun geringer ausfallen sollen als ursprünglich von der Bundesregierung geplant. Gut ist, dass die Kfz-Steuerbefreiung bestehen bleibt.

Klar ist, dass klimaschädliche Subventionen abgebaut werden müssen. Dazu braucht es ausreichend Vorlauf und Unterstützungen der Landwirte für einen betriebsverträglichen Umstieg. Deshalb muss der vorliegende Fahrplan zum Ausstieg aus Agrardieselsubventionen im parlamentarischen Verfahren überprüft werden. Bisher ist eine Reduzierung des Entlastungssatzes um 40 Prozent in 2024 und auf 30 Prozent in 2025 geplant.
Außerdem sollten heimische Biokraftstoffe für die Landwirtschaft zugänglich gemacht werden, statt sie beizumischen. Eine Steuerbefreiung von Biodiesel für den Einsatz in landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugen sollte kurzfristig wieder eingeführt werden.

Die Betriebe erwarten Hilfen beim Umstieg auf geänderte Antriebssysteme. Bisher wurden im BMEL-Bundesprogramm zur Steigerung der Energieeffizienz und CO2-Einsparung in Landwirtschaft und Gartenbau Förderungen für emissionsfreie Maschinen in der Landwirtschaft angeboten. Angesichts der geplanten Kürzungen beim Klima- und Transformationsfonds (KTF) ist eine Fortsetzung jedoch derzeit fraglich. Solche Unterstützungen sind für die landwirtschaftlichen Betriebe aber erforderlich für einen betriebsverträglichen Ausstiegspfad aus den Agrardieselbeihilfen.

Die Ergebnisse der Förderung des Bundes von Forschung und Innovationen für den Klimaschutz in der Landwirtschaft im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms Klimaschutz in der Landwirtschaft sind zudem ebenso in die Praxis umzusetzen wie diejenigen der Arbeitsgruppe des Kuratoriums für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.V. zur Verwendung erneuerbarer Antriebsenergien in landwirtschaftlichen Maschinen.

Darüber hinaus ist eine Intensivierung des Dialogs mit den landwirtschaftlichen Berufsverbänden und der Landmaschinenindustrie erforderlich, um gemeinsam herauszuarbeiten, welche Maßnahmen und Schritte für die Einführung anderer Antriebssysteme in der Landwirtschaft realistisch sind und mit Aussicht auf Erfolg ergriffen werden können.

Demonstrationen und Proteste sind in unsere demokratischen Grundordnung fest verankert und auch emotional geführte Debatten sind dabei absolut legitim. Die jüngsten Ereignisse in Schüttsiel verurteile ich aber auf Schärfste. Ich gehe davon aus, dass sich alle brandenburgischen Landwirtschaftsverbände eindeutig und unmissverständlich distanzieren.“


Quelle
Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) des Landes Brandenburg
Henning-von-Tresckow-Straße 2-13, Haus S
14467 Potsdam

Stand
05.01.2024

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Luftqualität Bayerns 2023 erneut deutlich verbessert
Luftqualität Bayerns 2023 erneut deutlich verbessert

10/11.01.2024

  • Feinstaub in der Silvesternacht kurzzeitig erhöht

Die Luftqualität in Bayern
hat sich im letzten Jahr für Stickstoffdioxid (NO2) weiter deutlich verbessert. Die Auswertung vorläufiger Messergebnisse des Lufthygienischen Landesüberwachungssystems Bayern (LÜB) verzeichnet auch für Feinstaub PM10 und PM2,5 gegenüber dem Vorjahr rückläufige Werte. Nur das Silvesterfeuerwerk führte kurzzeitig zum Anstieg der Feinstaubwerte.
Für Stickstoffdioxid wurde im Jahr 2023 an 47 von 48 LÜB-Messstationen der geltende Jahresmittelgrenzwert von 40 µg/m3 deutlich unterschritten. Insbesondere im städtischen Bereich setzt sich der bereits seit mehreren Jahren anhaltende, rückläufige Trend deutlich fort. An der verkehrsreichen LÜB-Messstation Landshuter Allee in München lag der Jahresmittelwert bei 45 µg/m3 (Vorjahr: 49 µg/m3). Der zweithöchste Jahresmittelwert für Stickstoffdioxid wurde mit 30 µg/m3 in Passau in der Angerstraße ermittelt. Der NO2-Stundenmittelgrenzwert von 200 µg/m3 wurde an allen LÜB-Messstationen ganzjährig unterschritten. Zulässig wären 18 Überschreitungen für Stickstoffdioxid im Kalenderjahr.

Durch die beim Silvesterfeuerwerk freigesetzten Feinstäube wurden an den städtischen Messstationen für Feinstaub PM10 nur kurzzeitig höhere Werte gemessen. Der Tagesmittelgrenzwert von 50 µg/m3 wurde an Silvester und Neujahr nach vorläufigen Daten an keiner Messstation überschritten. Je Messstation und Kalenderjahr sind 35 Überschreitungen des Tagesmittelgrenzwerts für Feinstaub zulässig. Entscheidenden Einfluss auf die gemessenen Feinstaubkonzentrationen haben verschiedene meteorologische Einflussfaktoren. Die Windgeschwindigkeit beeinflusst die Durchmischung der Luft, Inversionswetterlagen können einen vertikalen Austausch mit Frischluft aus höheren Schichten verhindern. Niederschläge bewirken durch Auswaschung von Feinstäuben eine Reduzierung.

Die im Rahmen der Qualitätssicherung endgültig geprüften Messergebnisse des Jahres 2023 liegen voraussichtlich Mitte des zweiten Quartals 2024 vor. Die vorläufige Jahreskurzauswertung 2023 mit den Jahreskenngrößen für Stickstoffdioxid und Feinstaub (PM10, PM2,5) aller LÜB-Messstationen wird zeitnah im Internetangebot des Bayerischen Landesamtes für Umwelt veröffentlicht.


Quelle
Bayerisches Landesamt für Umwelt
Bürgermeister-Ulrich-Straße 160
86179 Augsburg

Stand

 04. Januar 2024

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Sensation im Eichenwald - Förster findet den nahezu ausgestorbenen Heldbock
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Sensation im Eichenwald - Förster findet den nahezu ausgestorbenen Heldbock

10/11.01.2024

Freising/Schweinfurt, : In einem Wald in Unterfranken wunderte sich Reiner Seufert, Mitglied der Vorstandschaft der Waldkörperschaft Gehaid über „Mordslöcher“ im Eichenholz. 

Bei der großen Dimension der Löcher stand ein Verdacht über den Verursacher schnell im Raum: Doch konnte eine solche Sensation wirklich stimmen? Der frühere Revierleiter der Bayerischen Forstverwaltung suchte weiter und fand im Holz eine frisch abgestorbene, verpuppte Larve. 

Eine DNA-Analyse, veranlasst durch die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) brachte nun Klarheit: Es handelt sich um den heimischen Heldbock (Cerambyx cerdo), den größten Käfer in unseren Wäldern. Der Fund gilt als absolute Besonderheit, da die Art vom Aussterben bedroht ist.
Deshalb ist der Heldbock nach Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt. In Deutschland sind Exemplare zwar in fast allen Bundesländern nachgewiesen, meistens jedoch mit wenigen und sehr kleinflächigen Vorkommen. In Bayern war die Art seit rund 70 Jahren nur noch im Luisenhain in Bamberg anzutreffen. Mehrere Ansiedlungsversuche in verschiedenen Gebieten Bayerns missglückten. Als sogenannte „Schirmart“ steht der Heldbock stellvertretend für die Lebensgemeinschaft wärmebegünstigter, alter und stark dimensionierter Eichenwälder mit langer Habitattradition. Umso erfreulicher ist der jetzige Zufallsfund an einem südexponierten Waldrand eines ehemaligen Eichen-Mittelwaldes der Waldkörperschaft Gehaid in Unterspiesheim/Gemeinde Kolitzheim.

heimischen Eichenwälder für die Biodiversität besitzen.“ erklärt Dr. Peter Pröbstle, Präsident der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft. „Ein Erhalt dieser Lebensräume im Rahmen einer integrativen Waldbewirtschaftung ist besonders wichtig, um die Habitatkontinuität für naturschutzfachlich wertvolle Arten wie den Heldbock auch künftig sicherzustellen“ ergänzt Stephan Thierfelder, der Bereichsleiter Forsten am AELF Schweinfurt.

Daher erarbeitet das AELF Schweinfurt gemeinsam mit der Waldkörperschaft Gehaid konkrete Erhaltungsmaßnahmen, um der Art auch weiterhin einen geeigneten Lebensraum bieten zu können. „Mit unserem Beratungs- und Förderangebot unterstützen wir die Waldbesitzer selbstverständlich auch in den Belangen des Waldnaturschutzes,“ so Bereichsleiter Thierfelder.

Mit 24 bis 53 mm Kopf-Rumpf-Länge und rund 110 mm Fühlerlänge bei den Männchen ist der Heldbock der größte heimische Käfer. Weitere Bezeichnungen für diesen Käfer sind „Großer Spießbock“ oder „Großer Eichenbock“. Er ist braunschwarz mit helleren rotbraunen Flügeldeckenspitzen. Seine häufigere Geschwisterart ist der Kleine Eichenbock (Cerambyx scopolii), welcher jedoch ganz schwarz und mit 17 bis 28 mm deutlich kleiner ist. Die Larven des Heldbocks entwickeln sich über 3 bis 5 Jahre im Holz alter, starker und lebender Eichen, selten auch in anderen Laubbäumen. 

Die nach der Verpuppung geschlüpften Käfer sind von Mai bis August in warmen Abend- bzw. Nachtstunden aktiv. Die Eiablage erfolgt vorrangig über Generationen an demselben Baum, bis dieser schließlich abstirbt. Nur im Bast und Splint von lebenden Bäumen finden die Larven die für ihre Entwicklung benötigte nährstoffhaltige Flüssigkeit.


Der Heldbock zählt zu den europaweit geschützten Arten der Fauna-Flora-Habitat-Richt-linie (FFH-RL) und ist in den Anhängen II und IV gelistet. Alle 6 Jahre wird ein Bericht über den Zustand unter anderem auch des Heldbocks verfasst und an die Europäische Kommission übermittelt. 

Die LWF wird nun künftig auch das neue Vorkommen des Heldbocks in Bayern beobachten und die Entwicklung der Population dokumentieren.

Hintergrundinformationen zum Heldbock finden Sie in einer Broschüre der LWF (Seite 28) zu wichtigen FFH-Arten: Praxishilfe - Tiere und Pflanzen der FFH-Richtlinie im Wald



In der Aufnahme von © L. Straßer, LWF
  • Heldbock





Quelle
Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft
Hans-Carl-von-Carlowitz-Platz 1
85354 Freising

Stand
14.12.2023

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Bewährungsprobe an der Elbe
Bewährungsprobe an der Elbe

09/10.01.2024

  • Biosphärenreservat Mittelelbe: Deichrückverlegung im Lödderitzer Forst entlastet bei Hochwasser

Dessau/Berlin. Rund sieben Jahre nach Fertigstellung des neuen Elb-Deichs durch den Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) am Lödderitzer Forst nahe Dessau stehen 600 Hektar Wald erstmals unter Wasser. Der Wald ist damit nach über 180 Jahren wieder ein überfluteter Auenwald geworden und trägt aktuell maßgeblich zum Hochwasserschutz an der Elbe bei. 

Das größte WWF-Projekt in Deutschland im Biosphärenreservat Mittelelbe hat damit seine Bewährungsprobe bestanden: neben einem neuen, sicheren Deich wurden durch dessen Rückverlegung zusätzliche natürliche Überflutungsflächen geschaffen. Davon profitieren neben den Menschen in den umliegenden Orten wie Aken, Lödderitz, Kühren und Breitenhagen derzeit auch die Ober- und Unterlieger entlang des Flusses.

Neben dem Schutz seltener Tier- und Pflanzenarten zielte das WWF-Projekt im Biosphärenreservat Mittelelbe von Beginn an auch auf die Stärkung des ökologischen Hochwasserschutzes und des natürlichen Wasserrückhaltes ab. Wenn sich die Elbe wieder freier ausbreiten kann, sinkt auch das Risiko für die Bevölkerung. 

Die 600 Hektar neue Überflutungsfläche schaffen bereits bei einer Überstauung von einem Meter bis zu sechs Millionen Kubikmeter Raum für das Elbewasser. Dies kann am ortsnahen Pegel Aken eine Senkung der Hochwasserwelle von bis zu 30 cm bewirken. Wichtige Zentimeter, die bei einem zukünftigen Extremhochwasser einen entscheidenden Unterschied ausmachen können.  

Letztlich verbessert die Deichrückverlegung regional und überregional die Anpassung an die Folgen der Klimakrise insbesondere beim Hochwasserschutz und beim Wasserrückhalt für Trockenzeiten.

Hintergrund

Das Biosphärenreservat Mittelelbe als ältestes deutsches UNESCO-Reservat (1979 gegründet) zeichnet sich durch eine enorme Artenvielfalt aus. Mehr als 1.000 verschiedene Pflanzenarten, 40 Säugetiere und 315 Vogelarten, darunter Fischadler und Mittelspecht, sind hier beheimatet. Zu den Bewohnern zählt auch der Elbebiber, der hier sein Hauptverbreitungsgebiet hat.  

Da an allen großen Flüssen in Deutschland und Europa ursprüngliche Auenbereiche überwiegend vom Fluss getrennt und zerstört sind, engagiert sich der WWF seit vielen Jahren sowohl an der Elbe als auch bundes- und europaweit für den Schutz und die Renaturierung dieser Hotspots der Artenvielfalt.  An der Elbe, die etwa 80 Prozent der naturnahen Auen verloren hat, wird diese Arbeit auch weiterhin und langfristig durch das WWF-Büro Mittlere Elbe fortgesetzt.

Das Naturschutzgroßprojekt Mittlere Elbe wurde seit 1994 vom Biosphärenreservat Mittelelbe vorbereitet und ab 1999 gemeinsam mit dem WWF als Träger entwickelt. Der Start erfolgte 2001 im Rahmen einer Förderung durch das Bundesprogramms „chance.natur-Bundesförderung Naturschutz“. Die Finanzierung erfolgte zu 75% mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (vertreten durch das Bundesamt für Naturschutz), zu 15% durch das Land Sachsen-Anhalt und zu 10% durch den WWF Deutschland. Der Erfolg des Projektes begründet sich auch in der engen Zusammenarbeit mit zahlreichen Projektpartnern, besonders sind hier der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt als Bauherr des Deiches und das Biosphärenreservat Mittelelbe als Initiator bzw. begleitende Gebietsverwaltung zu nennen. 

Weitere Informationen: www.wwf.de/mittlere-elbe/ & www.mittelelbe.com 

Quelle
WWF

Stand
05.01.2024

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Zustand der Süßwasserfische und Neunaugen deutlich verschlechtert
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Rote Liste: Zustand der Süßwasserfische und Neunaugen deutlich verschlechtert

09/10.01.2024

  • Bonn.Der Zustand der Süßwasserfische und Neunaugen Deutschlands hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verschlechtert. 

Das zeigt die neue Rote Liste, die das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und das Rote-Liste-Zentrum (RLZ) jetzt veröffentlicht haben. Gefährdungsursache Nummer eins sind menschliche Eingriffe, etwa der Ausbau und die Regulierung von Gewässern. 

Darüber hinaus wirken sich vermehrt auftretende Dürresommer und höhere Gewässertemperaturen auf Fische und Neunaugen aus. So sind heute mehr als die Hälfte der 90 bewerteten einheimischen Süßwasserfisch- und Neunaugen-Arten bestandsgefährdet oder ausgestorben.
Während in der letzten Roten Liste von 2009 noch 22 Arten als bestandsgefährdet galten, sind es jetzt 38 Arten. Die neue Rote Liste zeigt auch: Insgesamt 11 Arten sind direkt vom Aussterben bedroht, darunter bekannte Arten wie der Lachs und das Meerneunauge. Weitere 9 Arten, zum Beispiel der Europäische Stör oder der Bodensee-Kilch, sind bereits ausgestorben oder verschollen. Überraschend ist, dass etwa 30 Prozent der mäßig häufigen bis sehr häufigen Arten, beispielsweise die weit verbreitete Brasse, eine negative Bestandsentwicklung in den letzten 20 Jahren aufweisen.

„Es ist ein Warnzeichen, dass inzwischen auch bei den häufigeren Arten der Süßwasserfische eine schlechte Bestandsentwicklung festzustellen ist. Die zwischenzeitige Erholung von Fischbeständen Ende des 20. Jahrhunderts durch die Verbesserung der Wasserqualität unserer Gewässer hat allerdings gezeigt, dass mit den richtigen Maßnahmen Erfolge für den Artenschutz erreicht werden können. Es sind aber weitere gezielte Anstrengungen für die Erhaltung der einheimischen Arten und die Renaturierung ihrer Lebensräume notwendig“, sagt BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm.

Die Hauptgefährdungsursachen für Süßwasserfische und Neunaugen sind bereits seit langem bekannt: Barrieren und Querbauwerke stellen meist unüberwindbare Wanderhindernisse dar. So führte dies vielerorts zum Aussterben des Lachses. Wasserkraftwerke können daneben zu Verletzungen und hohen Todesraten bei Fischen führen. Die Gewässerregulierung und der -ausbau haben ökologisch wertvolle Flachwasserbereiche am Ufer und in der Aue zerstört und sowohl Verlauf als auch Fließgeschwindigkeit und Dynamik der Fließgewässer verändert. Das dramatische Fischsterben in der Oder im August 2022 zeigte weitere direkte und indirekte Folgen von Gewässerverschmutzung im Zusammenspiel mit dem Gewässerausbau auf.

Daneben können Folgen des voranschreitenden Klimawandels beobachtet werden: „Die vermehrt auftretenden Dürre- und Hitzejahre haben vielerorts die Fischfauna beeinträchtigt. Stark betroffen sind die zahlreichen hitzeempfindlichen Arten wie unsere einheimische Forelle, welche nun als gefährdet eingestuft werden musste. Die neue Rote Liste dokumentiert den Beginn einer tiefgreifenden Veränderung der Fischbestände unserer Gewässer“, erklärt Dr. Jörg Freyhof, Hauptautor der Roten Liste und Wissenschaftler am Museum für Naturkunde Berlin.

Veränderungen der Fischbestände gehen auch mit der zunehmenden Verbreitung gebietsfremder und zum Teil invasiver Arten wie der Regenbogenforelle oder dem Sonnenbarsch einher: Neben der Konkurrenz um Nahrung und Lebensraum können gebietsfremde Arten auch Fischkrankheiten übertragen, sich mit einheimischen Arten hybridisieren oder diese als Beute nutzen.

Neben der Gefährdungssituation haben die Autoren und Autorinnen der Roten Liste auch die Verantwortlichkeit Deutschlands für die weltweite Erhaltung der Fisch- und Neunaugenarten eingeschätzt: Für 21 Arten besteht eine erhöhte nationale Verantwortlichkeit; sieben davon sind Endemiten für Deutschland. So kommen beispielsweise die vom Aussterben bedrohten Arten Ammersee-Kilch, Fontane-Maräne, Chiemsee-Renke oder Schaalsee-Maräne nur in Deutschland vor.
Hintergrund
Die Roten Listen der Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands

Die bundesweiten Roten Listen werden vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) herausgegeben und in dessen Auftrag vom Rote-Liste-Zentrum (RLZ) koordiniert. Erstellt haben die Rote Liste der Süßwasserfische und Neunaugen Fachleute des Museums für Naturkunde Berlin in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung, des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei, des Rote-Liste-Zentrums sowie Vertreterinnen und Vertreter aller Bundesländer.

In den bundesweiten Roten Listen wird der Gefährdungsstatus von Tier-, Pflanzen- und Pilzarten für den Bezugsraum Deutschland dargestellt. Die Roten Listen sind zugleich Inventarlisten für einzelne Artengruppen und bieten Informationen nicht nur zu den gefährdeten, sondern zu allen in Deutschland vorkommenden Arten der untersuchten Organismengruppen. Die Autorinnen und Autoren bewerten die Gefährdungssituation insbesondere anhand der Bestandssituation und der Bestandsentwicklung. Die Grundlagen für die Gefährdungsanalysen werden von einer großen Zahl von ehrenamtlichen Artenkennerinnen und Artenkennern ermittelt. Die Roten Listen selbst werden von den Autorinnen und Autoren ebenfalls in weiten Teilen ehrenamtlich erstellt.

Für den Schutz der Artenvielfalt in Deutschland stellen Rote Listen eine entscheidende Grundlage dar. Sie dokumentieren den Zustand von Arten und mittelbar die Auswirkungen menschlichen Handelns auf die Natur. Damit sind sie Frühwarnsysteme für die Entwicklung der biologischen Vielfalt.
Das Rote-Liste-Zentrum

Das Rote-Liste-Zentrum koordiniert seit Dezember 2018 im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz die Erstellung der bundesweiten Roten Listen. Das Bundesumweltministerium fördert das Zentrum mit jährlich 3,1 Millionen Euro. Es ist am Projektträger im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Bonn angesiedelt und wird fachlich vom BfN betreut. Das Rote-Liste-Zentrum unterstützt die Autoren und Autorinnen sowie weitere beteiligte Fachleute der Roten Listen, indem es sie bei der Erstellung fachwissenschaftlich begleitet und Kosten für die Koordination, die Arbeitstreffen der Fachleute und andere vorbereitende Arbeiten übernimmt.


In der Aufnahme von © Jörg Freyhof
  • Der in vielen Seen und Flüssen verbreitete Kaulbarsch Gymnocephalus cernua befindet sich nun auf der "Vorwarnliste"


Quelle
Bundesamt für Naturschutz
Konstantinstraße 110 
53179 Bonn

Stand
04.01.2024

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Verein Jordsand bietet Vortrag über den Seevogel des Jahres 2024
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Verein Jordsand bietet Vortrag über den Seevogel des Jahres 2024: den Sterntaucher

09/10.01.2024

Ahrensburg.
Am 11. Januar bietet der Verein Jordsand die Chance, den Seevogel des Jahres 2024 - den Sterntaucher (Gavia stellata) - besser kennenzulernen: Der Vortrag von Dr. Volker Dierschke, der online und in Präsenz angeboten wird, beleuchtet die Biologie der Sterntaucher in den verschiedenen Jahreszeiten und beschreibt die dabei auftretenden Gefährdungsfaktoren.
 
Sterntaucher brüten an kleinen Seen in Taiga und Tundra, verbringen aber den größten Teil ihres Lebens auf dem offenen Meer. Waren die sehr scheuen Vögel einst vor allem im Brutgebiet gefährdet, werden sie neuerdings mit immer mehr Gefahren in ihrem marinen Lebensraum konfrontiert.
Der renommierte Meeresornithologe Dr. Volker Dierschke beschäftigt sich seit 25 Jahren mit Sterntauchern und anderen Seevögeln. Von ihm erschienen diverse Vogelbestimmungsbücher im Kosmos Verlag.

Der Verein Jordsand hat den Sterntaucher zum Seevogel des Jahres 2024 gekürt, da die Fragmentierung und Verkleinerung seiner Lebensräume in Nord- und Ostsee durch menschliche Aktivitäten eine schwerwiegende Belastung für ihn darstellen – allen voran der zunehmende Ausbau der Offshore-Windkraft.
 
Der Vortrag wird als Hybridveranstaltung angeboten: er kann im Haus der Natur in Ahrensburg oder online verfolgt werden.



  • Auf der Website des Vereins wird es einen Link zum Livestream geben. 
Beginn ist um 19:30 Uhr.
 
  • Für die Präsenzveranstaltung bittet der Verein Jordsand um vorherige Anmeldung bei hdn@jordsand.de oder telefonisch unter 04102 32656.




Bis Ende Februar 2024 bietet die Jordsand-Vortragsreihe regelmäßig donnerstagabends Beiträge aus Wissenschaft, Umwelt und Natur.

In der Aufnahme von Ralph Martin
  • Sterntaucher im Prachtkleid


Quelle
VEREIN JORDSAND zum Schutz
der Seevögel und der Natur e. V.
- Geschäftsstelle -
Bornkampsweg 35
22926 Ahrensburg

Stand
05.01.2024


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Gewässerperlen in Bayern und BaWü
Gewässerperlen in Bayern und BaWü

08/09.01.2024

  • WWF-Analyse zu Bächen und Flüssen in Süddeutschland: Nur rund ein Prozent sind noch „naturnah“

Zum Jahresauftakt hat der WWF Deutschland so genannte „Gewässerperlen“ in Süddeutschland bekanntgegeben. Eine vom WWF beauftragte Analyse kommt zu dem Ergebnis, dass nur noch wenige Fließgewässer weitgehend naturnah und unangetastet sind. 

In Bayern sind dies 56 Gewässerabschnitte mit einer Gesamtlänge von 348,7 km (1,3% aller Fließgewässer), dazu zählen die oberbayerische Ammer, die Tirschenreuther Waldnaab in der Oberpfalz oder die Breitach im Allgäu.
In Baden-Württemberg wurden 24 Abschnitte mit einer Länge von 125,8 km (0,9% aller Fließgewässer) identifiziert, darunter drei im Südschwarzwald, nämlich Wutach, Ibach und Schwarzenbach. Voraussetzung für diesen „Naturnahen Zustand“ sind eine natürliche Gewässerstruktur, eine natürliche Wasserführung, ein natürlicher Geschiebehaushalt und eine gute Wasserqualität, sowie keine oder nur eine geringfügige Verbauung..

Insgesamt beschränken sich die Abschnitte auf die Mittelgebirge sowie die (Vor-) Alpenregion. In Regionen mit höherer Landwirtschafts- und Siedlungsdichte sind die Fließgewässer bereits zu stark verändert. „Die Lage ist ernüchternd, kaum ein Bach oder Fluss fließt noch annähernd natürlich. Aber trotz der Hiobsbotschaften: Es gibt sie noch, die Perlen unter den Fließgewässern, die sich ihren natürlichen Charakter erhalten konnten. Die Menschen dort können stolz auf dieses besondere Stück Heimat sein!“, so Franka Lenz, Referentin Gewässerperlen beim WWF Deutschland. Sie stellen zudem wertvolle Rückzugsräume für Tier- und Pflanzenarten dar und bieten außergewöhnliche Naturerlebnisse für Menschen.  

Nun gelte es, so der WWF, mit gemeinsamem Engagement vor Ort diese Gewässerperlen zu bewahren. Dafür brauche es einen nachhaltigen Entwicklungsplan, in dem Maßnahmen festgelegt werden, um den guten Zustand der Flussstrecke zu erhalten oder wo nötig zu verbessern, aber auch um die Erlebbarkeit für den Menschen zu ermöglichen, ohne dabei sensible Arten oder Lebensräume zu stören. Um diese Ziele zu erreichen, führt der WWF das Label „Gewässerperlen PLUS“ in Süddeutschland ein.

Quelle
WWF

Stand
03.01.2024

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Zwergmausmonitoring 2024
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Die Zwergmaus (Micromys minutus) ist die kleinste Mausart in Europa und eine der kleinsten Säugetierarten weltweit.

08/09.01.2024

  • Hier sind einige grundlegende Informationen über diese winzigen Nager:

Die Zwergmaus erreicht eine Körperlänge
von etwa 5 bis 9 Zentimetern, während der Schwanz noch einmal etwa genauso lang ist und das Fliegengewicht Zwergmaus wiegt normalerweise zwischen 4 und 12 Gramm. Das Fell der Zwergmaus ist oberseits graubraun und unterseits weißlich. Der Schwanz ist lang und dünn, mit einer dunklen Oberseite und einer helleren Unterseite.

Zwergmäuse kommen in einer Vielzahl von Lebensräumen vor, darunter Felder, Wiesen, Gärten, Uferbereiche von Gewässern und Grasland. Sie sind vorwiegend nachtaktiv und verbringen den Tag in Nestern, die sie in Grasbüscheln oder anderen Verstecken bauen.

Sie ernähren sich hauptsächlich von Samen und kleinen Insekten. Die Fortpflanzung kann das ganze Jahr über erfolgen, aber sie variiert je nach geografischem Standort und Klima. Ein Wurf besteht aus durchschnittlich 4 bis 6 Jungtieren.

Kleine Säugetiere wie die Zwergmaus spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, da sie Beute für natürliche Beutegreifer sind und auch selbst Insektenpopulationen regulieren können. Es ist wichtig, zu betonen, dass der Schutz von Lebensräumen und eine nachhaltige Landnutzung dazu beitragen, den Fortbestand von Arten wie der Zwergmaus zu sichern.

Aufgrund ständig zunehmender Lebensraumbeeinträchtigungen durch den Menschen erkennen wir einen deutlichen Bestandsrückgang dieser Art in nahezu allen von uns seit 20 Jahren erfassten Bereichen. Mit dem sinnlosen Mähen von Grabenssystemen werden zahllose dieser Tiere getötet und deren Lebensräume mehr als beeinträchtigt. In Bayern steht das Säugetier unter gefährdet auf der Roten Liste, in Deutschland wurde sie in die Vorwarnliste aufgenommen.

Nun Anfang Januar machen wir uns auf, um eine entsprechend aussagekräftige Nistplatzerfassung durchzuführen. Abermals sind die vorgefundenen Nester und intakten Lebensräume zurückgegangen. Häufig zeigt sich die industriell geführte Landwirtschaftung, jedoch auch ein fast schon krampfhafter Hygieneanspruch so mancher Kommune als mit ursächlich für vermeidbare Lebenraumzerstörungen.



Artenschutz in Franken setzte sich aktiv für die Erhaltung der Zwergmauspopulationen in Bayern ein!


In der Aufnahme
  • Zwergmausnest - in unserem jährlichen Monitoring erfassen wir seit Jahren systematisch Lebensräume und Populationen.
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Weltnaturerbe mit Knalleffekt?
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Weltnaturerbe mit Knalleffekt?

08/09.01.2024

  • Forschungsergebnisse belegen räumlich und zeitlich weitreichende Störwirkungen der Vogelwelt durch Feuerwerk. 

Das Wattenmeer zählt zu den besonders davon betroffenen Lebensräumen. Fachleute empfehlen feuerwerksfreie Pufferzonen entlang von Schutzgebieten. Die Gemeinde Wangerland ist Vorreiter für einen stimmungsvollen naturfreundlichen Jahreswechsel.
Kaum ist das letzte Weihnachtspapier weggeräumt, bereitet man sich auf den Jahreswechsel vor. Jede*r kennt verschiedene Rituale, um positiv ins neue Jahr zu kommen: ein gutes Essen im Freundes- oder Familienkreis, Tanzen, Gesellschaftsspiele, „Dinner for One“ gucken, Bleigießen (aus gesundheitlichen Gründen heutzutage mit Zinn), Kaffeesatz-Lesen, Wunderkerzen, Knallbonbons, kleine Glücksbringer, Tischfeuerwerk, Luftschlangen, Konfetti … Für viele gehört immer noch ein privates Feuerwerk mit Böllern und Raketen dazu und alljährlich wird diskutiert, ob das noch zeitgemäß ist.

Es gibt zahlreiche Aspekte in der Diskussion um Feuerwerke: Lärm, Müll, Feinstaub, Schwerverletzte, überlastete Notfallambulanzen, Angriffe mit Feuerwerkskörpern auf Polizei und Rettungskräfte. „Für uns als Nationalparkverwaltung steht die Verantwortung für den Schutz wildlebender Tiere im Fokus, insbesondere tausende Vögel, die an der Küste und auf den Inseln überwintern“, erklärt Peter Südbeck, Leiter der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer. „Für einen Zugvogel ist jeder einzelne Tag entscheidend für das Überleben. Er kann nicht ohne Folgen für Kondition und Gesundheit über Stunden immer wieder aufgescheucht durch die Gegend fliegen, ohne zu fressen, zu ruhen, zu schlafen.“ Bereits die niedrigen Temperaturen erhöhen den Energiebedarf, gleichzeitig ist die Nahrung knapper als im Sommer. Ungestörte Zeitfenster für intensive Nahrungssuche müssen sich abwechseln mit ausreichenden Ruhezeiten, in denen der Energiebedarf deutlich heruntergefahren wird. Jede Störung gefährdet den sensiblen Energiehaushalt der gefiederten Wintergäste. Vor diesem Hintergrund, so Südbeck, lässt sich auch die Störungswirkung durch Silvesterfeuerwerk für die Vögel der Umgebung nicht kleinreden.

Es gibt mittlerweile zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen zu den Auswirkungen von Feuerwerk auf wildlebende Vögel. Im Rahmen der Zugvogelforschung sind zahlreiche Vögel mit GPS-Sendern ausgestattet, mit denen sich ihre Flugbewegungen genau nachverfolgen lassen. Auch mit Radaranlagen zur Wetterüberwachung lassen sich Bewegungen von Vögeln, sogar in verschiedenen Größenklassen, quantifizieren. So lässt sich feststellen, dass Vögel in Massen ihre nächtlichen Schlafplätze verlassen und sehr hoch und sehr weit fliegen, um einem Feuerwerk auszuweichen. Das Maximum lag bei 500 km Flugdistanz und 700 m Flughöhe in der Silvesternacht – solche Distanzen und Anstrengungen leisten die Vögel sonst nur während der eigentlichen Zugzeit. Da in der Silvesternacht allerorten Feuerwerk gezündet wird, ist es schwer, einen sicheren Ruheplatz entlang der Küste zu finden. Das Fluchtverhalten ist verbunden mit Energieverlusten, die sie jetzt in der winterlichen Rastzeit schwer kompensieren können. Sie müssen in den Tagen und Wochen danach noch mehr Futter suchen. Oft kehren die Tiere erst Tage später, manchmal auch gar nicht mehr, zu ihrem angestammten Schlaf- und Ruheplatz zurück.

Untersuchungen aus den Niederlanden mit Differenzierung verschiedener Lebensräume kamen zum Ergebnis, dass der Störeffekt in Feuchtgebieten wie dem Wattenmeer deutlich höher ist als im Wald und halboffenen Lebensräumen. Schall und Licht können sich in offenen Lebensräumen weiter ausbreiten und für größere Vögel wie Gänse, Enten und Möwen ist die Entfernung zum nächsten Zufluchtsort vor Feuerwerkskörpern größer als für kleine Arten, die weniger exponierte Lebensräume bewohnen. In Offenlandschaften reicht die Störwirkung bis zu 10 km weit.

Aufgrund dieser Forschungsergebnisse empfehlen Wissenschaftler*innen, im Umfeld von Vogelschutzgebieten feuerwerksfreie Pufferzonen einzurichten. Als erste Kommune am Weltnaturerbe Wattenmeer hat die Gemeinde Wangerland dies unlängst umgesetzt, was ausgesprochen positiv zu bewerten ist und angemessen für die Region am Weltnaturerbe Wattenmeer.

Übrigens: In jeder Silvesternacht feiern wir auch in den Geburtstag des Nationalparks hinein – am 1. Januar 1986 wurde das Niedersächsische Wattenmeer unter diesen höchsten Schutzstatus gestellt. Ein Grund mehr, um Mitternacht Geburtstagskerzen anzuzünden und mit Windlicht oder Laterne, ohne vogelscheuchenden Knalleffekt, den ersten Tag des neuen Jahres am Deich mit Blick auf diese weltweit einzigartige Naturlandschaft vor unserer Haustür zu begrüßen. Die Wangerland Touristik lädt wieder zum gemeinsamen Deichleuchten ein – Nachahmung erwünscht für ein friedliches Lichtermeer am Weltnaturerbe Wattenmeer. https://www.wangerland.de/event/wangerlaender-deichleuchten

In der Aufnahme von © Thorsten Krüger
  • Weißwangengänse rasten im Winter zu Zehntausenden im Nationalpark Wattenmeer. Ihre Heimat sind menschenleere Gebiete in der Arktis, entsprechend empfindlich reagieren sie auf anthropogene Störreize wie z.B. Feuerwerk.


Quelle
Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein
Nationalparkverwaltung
Schlossgarten 1
25832 Tönning

Stand
29.12.2023

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In allen Mooren ist Ruh`
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In allen Mooren ist Ruh`

07/08.01.2024

  • Die Stille der winterlichen Moorlandschaft im Jasmund trägt Symbolkraft. 

In diesem Jahr endeten die Freiwilligen-Einsätze zur Revitalisierung von insgesamt 43 Mooren. Flora und Fauna belegen den Erfolg des Engagements.
Seit dem Jahr 2017 wurde jeden Sommer geschippt, gekarrt, gehämmert, oft in sengender Hitze oder im strömenden Regen. Auf jeden Fall in der Freizeit und mit dem Willen, in dieser etwas Sinnvolles zu vollbringen, einen kleinen persönlichen Teil zum Schutz von Natur und Klima beizutragen. Etwa 25 Helfer pro Einsatzwoche, Studenten und Menschen aller Berufsgruppen aus der ganzen Republik, packten in den 3 alljährlichen Sommerwochen mit an. Bergwaldprojekt e.V. koordinierte die Einsätze professionell, hier wie auch an anderen Einsatzstellen bundesweit. Die mühsame Handarbeit schweißte nicht nur die Menschen zusammen, die Moore zeigten oft schon nach kurzer Zeit Veränderungen des Wasserspiegels. Nach und nach kehrten geschützte Arten wie Wollgras und Rotbauchunke in die Refugien zurück.
 
Neben den sichtbaren Erfolgen bleiben die unsichtbaren, für das Klima so wichtigen. Messungen der Kohlendioxid-Emissionen in ausgewählten Mooren belegten, dass die wieder vernässten Moore des Jasmund erheblich geringere Mengen des Treibhausgases freisetzen (Nationalpark-Info 33, S. 14/15 Moore im Jasmund - Renaturiert für Klima- und Artenschutz).

Am Ende des Jahres, das unter dem Motto MoorWildnis stand, findet im Nationalpark Jasmund das Kapitel aktiver Moorschutz auf ein vorläufiges Ende. Alle Moore, die in das Schutzgebiet eingebettet sind können wieder wachsen. Etwas 57 Hektar umfasst die revitalisierte Fläche. Es verbleiben noch Moorgebiete, die in den Nationalpark hineinragen und landwirtschaftlich genutzt werden. Einige sind nach jahrzehntelanger Entwässerung bereits sehr gestört. Hier liegt noch Potenzial für kommende Projekte, die über den Bau von Grabenstauen mit Freiwilligen-Einsatz hinausgehen und mehrere Akteure und Interessen vereinen müssen.

In der Aufnahme von © I. Stodian
  • Die Rikowsche Wiese war im Jahr 2023 das letzte Moor, das die Freiwilligen revitalisiert haben.

Quelle
Nationalparkamt Vorpommern
Im Forst 5
D-18375 Born (Darß)

Stand
18.12.2023

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Vortrag am 11.1.2024: Wasserkreislauf, Artenvielfalt & Klimawandel im Amazonas
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Vortrag am 11.1.2024: Wasserkreislauf, Artenvielfalt & Klimawandel im Amazonas

07/08.01.2024

  • Donnerstag, 11. Januar 2024, 19.30 Prof. Dr. Harald Beck, Department of Biological Sciences, Towson Universität, Maryland, USA,

„Wasser ist Leben“ und essentiell für jedes Lebewesen.
Der riesige Amazonas-Regenwald ist ein weitestgehend eigenes meteorologisches System mit einem nahezu unabhängigen Wasserkreislauf.
Viele Nebenflüsse entspringen in den Anden und vereinigen sich zum gewaltigen Amazonasbecken. Flüsse und Seen sind einmalige Lebensräume für viele endemische Arten. Gleichzeitig erodieren mäandernde Flüsse viele Waldgebiete und verursachen monatelange Überschwemmungen, erschaffen aber auch neue Lebensräume. 

Die komplexe Ökologie des Amazonas ermöglicht den artenreichsten Lebensraum weltweit. Entwaldung, Waldbrände und nicht zuletzt der Klimawandel haben verheerende Auswirkungen auf die Wasser- und Windkreisläufe und damit auch negative Folgen für viele Tier- und Pflanzenarten. 

Was ist also die Zukunft für tropische Ökosysteme? 
Wie stark und nachhaltig ist die „ökologische Widerstandskraft“?

In der Aufnahme von Tiergarten Nürnberg
  • Ein Amazonasgebit im Kleinen: Das Manatihaus im Tiergarten Nürnberg.

Quelle
Tiergarten Nürnberg
Am Tiergarten 30
D-90480 Nürnberg

Stand
20.12.2023

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Vom Glücksbringer zum Pechvogel - Therme Bad Rodach
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Vom Glücksbringer zum Pechvogel - Therme Bad Rodach

07/08.01.2024

  • Virtueller Rundgang freigeschaltet

Ein Projekt des Artenschutz in Franken®, der ThermeNatur Bad Rodach und der Stadt Bad Rodach das von der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt wird.

Bad Rodach / Bayern. Die Mehlschwalben sind weitläufig bekannte Vögel, die oft mit ihren markanten, keilförmigen Schwänzen in Verbindung gebracht werden. Traditionell haben sie ihre Nester in natürlichen Höhlen und Nischen in Felsen und Lehm gebaut.

 In der heutigen Zeit, geprägt von modernen Bauwerken und urbaner Entwicklung, sind die Mehlschwalben jedoch mit neuen, elementaren  Herausforderungen konfrontiert.
Mehlschwalben sind perfekt an die natürliche Umwelt angepasst, um in ländlichen Gebieten zu leben, dort wo offene Felder, Viehweiden und Lehmpfützen reichlich vorhanden sind. Allerdings stellen moderne Bauwerke eine zunehmend ernsthafte Bedrohung für ihre Lebensweise dar. Viele Mehlschwalben bevorzugen es, ihre Nester an den Wänden von Gebäuden zu bauen. In alten Zeiten waren die Wände von Bauernhöfen und Scheunen aus Lehm oder Holz, was ideale Orte für diese Form des Nestbaus darstellte. Doch moderne Bauwerke sind in der Regel aus Beton und Stahl gefertigt, was das Anheften von Nestern wirklich schwierig macht.

Mehlschwalben zeigen sich auch empfindlich gegenüber Verschmutzung und Pestiziden, die in urbanen Gebieten häufig vorkommen. Dies hat ihren Bestand weiter dezimiert. Nahrungsmangel ist eine weitere große Sorge für diese Vögel. Mehlschwalben ernähren sich hauptsächlich von fliegenden Insekten, die über offenen Feldern reichlich vorhanden sind. Doch die intensive Landwirtschaft und der Einsatz von Pestiziden haben die Insektenpopulationen dramatisch verringert, was zu graviendem Nahrungsmangel führt.

Aktuell sind die Auswirkungen der urbanen Entwicklung und der Umweltverschmutzung deutlich zu spüren. Mehlschwalben finden immer weniger geeignete Orte zum Nestbau und leiden unter dem Mangel an Insekten, die ihre Hauptnahrungsquelle sind. Dies hat zu einem Rückgang der Mehlschwalbenpopulationen geführt und sie sind in vielen Regionen selten geworden.

Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Maßnahmen ergriffen werden, um die Mehlschwalben zu schützen. Dies kann durch den Erhalt natürlicher Lebensräume, den Einsatz umweltfreundlicher Landwirtschaftspraktiken und auch die Entwicklung und Montage spezieller Nisthilfen an modernen Gebäuden geschehen. Nur so können wir sicherstellen, dass diese faszinierenden Vögel eine Zukunft in unserer modernen Welt haben.




In der Aufnahme
  •  Mit der Freigabe des virtuellen Projektrundgangs schließen wir den Entwicklungszyklus fast ab, eine Maßnahme - hier liegen uns noch keine aktuellen Aufnahmen vor - wird noch gestaltet und widmen uns dann ab März / April 2024 dem Monitoring ... mal sehen wie sich die Mehlschwalben verhalten. Eine Projektcam die wir hier dann freischalten wird Liveaufnahmen von diesem Projekt ermöglichen und wir werden Sie dann ausführlich informieren!
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Schwerer Stand für Natur- und Umweltschutz
Jahresbilanz: Schwerer Stand für Natur- und Umweltschutz – BN zieht trotzdem positive Bilanz

06/07.01.2024

  • Koalitionsvertrag der neuen Regierung leider unbefriedigend. BN gewinnt zahlreiche Klagen. Freude über Ende der Atomkraft. Blick auf Jahresschwerpunkt 2024.

Der BUND Naturschutz in Bayern
zieht eine positive Bilanz für 2023. „Auch wenn Natur- und Umweltschutz aufgrund der weiterhin unsicheren Weltlage und der Querelen in der Ampelregierung - flankiert von verbalen Querschüssen aus Bayern - in der Bevölkerung einen schweren Stand hatten, sehen wir doch weiterhin großes Interesse und Engagement für unsere lebensnotwendigen Themen“, bilanziert der BN-Vorsitzende Richard Mergner. Das zeigt auch die Mitgliederentwicklung von Bayerns größtem und ältestem Naturschutzverband.
Trotz Krise konnte abermals ein Zuwachs verzeichnet werden. Mit einer Steigerung um 1.000 hat der Verband nunmehr 266.000 Mitglieder und Förderer „Der Koalitionsvertrag der neuen Staatsregierung spiegelt das nach wie vor hohe Interesse in der Bevölkerung an Natur- und Umweltschutzthemen allerdings nicht wider. Bezüglich der Klima- und Biodiversitätskrise und was die Erhaltung unserer Heimat angeht ist das Regierungsprogramm unambitioniert und in vielen Bereichen sogar rückschrittlich“, so Mergner.  
 
So hält die neue Staatsregierung weiterhin an der 10h-Abstandsregel für Windräder fest, die umweltschädliche und wenig effiziente Wasserkraft soll hingegen wie an der Salzach massiv ausgebaut werden. Das Flächensparziel von fünf Hektar am Tag wurde weiter aufgeweicht (im vergangenen Jahr wurden pro Tag satte 12,2 Hektar verbraucht!). Ein dritter Waldnationalpark – etwa im Steigerwald – wurde im Koalitionsvertrag explizit ausgeschlossen. „Ich appelliere an Ministerpräsident Markus Söder und die neue Regierung, sich darauf zu besinnen, dass der Schutz unserer Lebensgrundlagen - gerade auch hier in Bayern – oberste Priorität haben sollte!“, so Mergner.

Die Positionen des BN wurden auch durch wegweisende Gerichtsentscheidungen bestätigt: So konnte ein geplanter Halli-Galli-Tourismus an der Kampenwand per Gerichtsurteil verhindert werden. Auch dem Abschuss des Fischotters an Teichanlagen hat das Gericht einen Riegel vorgeschoben. Die Klage gegen die umstrittene Wolfsverordnung ist noch nicht entschieden, Mergner ist aber „sehr zuversichtlich, dass wir auch diese Klage gewinnen werden.“ Und: Die bayerische Staatsregierung wurde verpflichtet, die entstandenen Schäden durch den Bau des Kramertunnels bei Garmisch zu beheben.

Einen großen Erfolg gab es auch aus Mittelfranken zu vermelden: Das mitten im Nürnberger Reichswald geplante ICE-Werk konnte nach langen Protesten unter anderem des BN verhindert werden. Mergner dazu: „Die grüne Lunge Nürnbergs bleibt damit verschont und für das Werk kann nun ein besserer Standort gefunden werden. Die Entscheidung gegen diese sensible Stelle ist absolut richtig!“

Etwa 1.500 Menschen feierten Mitte April auf dem Münchner Odeonsplatz das Ende der Atomkraft in Deutschland und damit auch das Abschalten von Isar 2 bei Landshut. „Der 15. April 2023 war ein historischer Tag für viele Menschen aus der Umweltbewegung und ein Festtag für die Demokratie. Denn es waren die jahrzehntelangen zivilgesellschaftlichen Proteste, die am Ende dazu geführt haben, dass der Bundestag den Atomausstieg beschloss und den Erneuerbaren Energien der Weg geebnet wurde. Der naturverträgliche Ausbau der preiswerten Bürgerenergie wird auch im kommenden Jahr ein wichtiges Thema für den BUND Naturschutz auf allen Ebenen“, erklärt der BN-Landesbeauftragte Martin Geilhufe.

Daneben gab es viele weitere größere und kleinere Erfolge wie der Stopp des geplanten Seilbahnausbaus am Grünten, der gewonnen Bürgerentscheid „Rettet die Wälder“ in Niederbayern, die Beerdigung der jahrzehntelang geplanten Ortsumfahrung Teublitz in der Oberpfalz oder die positive Machbarkeitsstudie für ein Biosphärenreservat im Spessart in Unterfranken. Außerdem hervorzuheben ist das von der Bundesregierung geförderte sechsjährige Großprojekt „Wildkatzenwälder von morgen“, welches der BN im Freistaat umsetzt und die Wiederausbreitung der Wildkatze zum Ziel hat.

Ein Blick ins neue Jahr: Schwerpunkt des BN in 2024 wird das Thema Wasser sein. „Durch die Klimakrise vermehrte Hitzeperioden mit extrem hohen Temperaturen, Dürren, akuter Wassermangel aber auch Überschwemmungen - all diese Probleme werden uns auch in Bayern zukünftig immer mehr beschäftigen. Wir wollen mit unserem Schwerpunkt beispielsweise den Wasserrückhalt in der Fläche, die Gefahren für unsere Grundwasser oder auch die massive Verschwendung dieser wertvollen Ressource in die Öffentlichkeit bringen“, so Geilhufe abschließend.

Quelle
BUND NATURSCHUTZ IN BAYERN E.V. (BN)
Dr.-Johann-Maier-Straße 4
93049 Regensburg

Stand
28.12.2023

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Neu im Tiergarten: seltene Luxkaninchen
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Neu im Tiergarten: seltene Luxkaninchen

06/07.01.2024

  • Im Tiergarten Nürnberg sind seit Kurzem zwei Luxkaninchen (Oryctolagus cuniculus dom.) im Kinderzoo zu sehen. 

Die Haltung der seltenen Kaninchenrasse,
die zur Rasse 2023 gewählt wurde, kam durch eine Kooperation des Zentralverbands der deutschen Rassekaninchenzüchter (ZDRK) und des Tiergartens zustande. In Mittelfranken gibt es bislang nur wenige Züchter von Luxkaninchen. Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e. V. (GEH) zählt sie zu den stark gefährdeten Rassen.
Neben den zwei weiblichen Luxkaninchen, die im Kinderzoo zu sehen sind, leben hinter den Kulissen noch zwei männliche Tiere. Sie sollen zu gegebener Zeit für die Zucht zusammengelassen werden. Zwei der Tiere kommen von Anja Leibold vom Kleintierzuchtverein Ottensoos, die beiden anderen wurden bereits im Sommer von Bernd Graf, Präsident des ZDRK, an den Tiergarten übergeben. Bereits im Sommer dieses Jahres hat der Tiergarten über den ZDRK vier Japaner­Kaninchen aufgenommen. Diese Rasse zählt laut GEH sogar als "extrem gefährdet". Sie haben sich bereits gut in ihrem neuen Zuhause eingelebt, sodass demnächst die Zucht beginnen kann. Damit hält der Tiergarten nun zwei Kaninchenrassen, die in den höchsten Gefährdungsstufen geführt werden.

"Seltene Haus­ und Nutztierrassen haben bei uns im Tiergarten seit vielen Jahrzehnten einen hohen Stellenwert. Seit 1981 halten und züchten wir beispielsweise Rotkopfschafe – eine bedrohte Nutztierrasse, die ursprünglich aus den Pyrenäen stammt", sagt Dr. Katrin Baumgartner, Tierärztin im Tiergarten Nürnberg und zuständig für die Zucht seltener und bedrohter Haustierrassen. "Dank der Kooperation mit dem ZDRK bauen wir unsere Aktivitäten in diesem Bereich weiter aus. Nach dem Einzug der Japaner-Kaninchen können wir mit den Luxkaninchen nun zum Erhalt einer weiteren seltenen Kaninchenrasse beitragen."

"Mit diesem besonderen Gemeinschaftsprojekt möchten wir nicht nur gefährdete Kaninchenrassen züchten, sondern auch den Besucherinnen und Besuchern des Tiergartens den Wert alter Haus­ und Nutztierrassen näherbringen. Sie verfügen oft über Eigenschaften, die sie widerstandsfähiger oder langlebiger machen, und sind ein wichtiger Baustein moderner Tierhaltung", sagt Markus Fischer, 1. Vorsitzender des Bezirksverbands Mittelfranken der Kaninchenzüchter e. V.

Auch das Tierwohl spielt bei der Zucht der Rassekaninchen eine zentrale Rolle: ZDRK und Tiergarten möchten zeigen, dass eine erfolgreiche Zucht unter Berücksichtigung des Wohlbefindens der Tiere möglich ist.

Gehege umgestaltet

Die Luxkaninchen sind in das Gehege eingezogen, in dem bislang die Zwergkaninchen zu sehen waren. Diese hat der Tiergarten an Privathalter abgegeben. "Gemeinsam mit Kollegen der technischen Abteilung haben wir die Inneneinrichtung umgestaltet", sagt Lisa Kukuk, Tierpflegerin und stellvertretende Revierleiterin. "Den Kaninchen stehen nun zwei Wurfboxen, eine neue Raufe und viele Versteckmöglichkeiten auf zwei Etagen zur Verfügung. Daneben können sie auch die Außenanlage nutzen."

Die Haltung der Lux­- und Japaner­-Kaninchen im Tiergarten wird über zwei fortlaufende Spenden der mittelfränkischen Firmen Wimpit GmbH und Hemmerling GmbH von je 500 Euro finanziell unterstützt. Außerdem erhält der Tiergarten eine Futterspende der mifuma Mischfutter Werke Mannheim GmbH. Über die Kooperation erhält der Tiergarten auch Futtertiere über den ZDRK, also überzählige Kaninchen, die an Zootiere verfüttert werden. Zudem erhält der Tiergarten auch junge Kaninchen, die er auf dem betriebseigenen Bio­Bauernhof Gut Mittelbüg großziehen und zu gegebener Zeit ebenfalls als Futtertiere im Zoo einsetzen kann.

Wechselnde Fellfarbe


Luxkaninchen zählen mit einer Gewichtspanne von 2,5 bis 3,25 Kilogramm zu den kleinen Rassen. Die Rasse wurden erstmals 1919 auf einer Ausstellung vorgestellt. Ziel war es ursprünglich, eine Kaninchenrasse mit einer Fellfarbe zu züchten, die der eines Luchses nahekommt. Die besondere Schreibweise rührt vermutlich daher, dass die Imitation des Luchses nicht ganz gelungen ist. "Lux" könnte in diesem Zusammenhang für "Licht" stehen, da sich die Kaninchenrasse insbesondere durch ihre Deckfarbe auszeichnet: Diese ist hellsilberblau mit einem leicht rötlichen Schimmer, der durch die bräunliche Zwischenfarbe entsteht.

Bedeutung von Zoos für den Erhalt alter Nutztierrassen

Der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ), in dem auch der Tiergarten Nürnberg Mitglied ist, setzt sich gemeinsam mit Partnern für den Erhalt alter Nutztierrassen ein. Denn bei der Produktion tierischer Nahrungsmittel werden aktuell nur einige wenige Hochleistungsrassen eingesetzt, die schnell mehr Gewinn einbringen. Viele Nutztierrassen drohen daher auszusterben. In Deutschland sind zum Beispiel 56 der 80 einheimischen Großtierrassen stark in ihrem Bestand gefährdet. Gemeinsam mit dem Tierpark Arche Warder e. V. setzte der VdZ von 2020 bis 2023 ein vom Bundeslandwirtschaftsministerium gefördertes Projekt um, das die Erhaltung alter Rassen stärkt. Die Ergebnisse des Nutztierrassenprojekts, darunter Zuchterfolge, Bildungsmaterialien, ein Nutztier­Leitfaden für zoologische Einrichtungen und wissenschaftliche Forschungsstudien zeigen, dass Zoos das öffentliche Bewusstsein für die Bedeutung alter Nutztierrassen steigern und die landwirtschaftliche Biodiversität stärken können.

In der Aufnahme von Foto: Thomas Hahn
  • Luxkaninchen zählen zu den kleinen Rassen. Sie zeichnen sich insbesondere durch ihre Deckfarbe aus: Diese ist hellsilberblau mit einem leicht rötlichen Schimmer, der durch die bräunliche Zwischenfarbe entsteht.

Quelle
Tiergarten Nürnberg
Am Tiergarten 30
D-90480 Nürnberg

Stand
28.12.2023

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"Naturnähe" wie Dritte sie sehen ...
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"Naturnähe" wie Dritte sie sehen ...

06/07.01.2023

Oberer/Nördlicher Steigerwald.
Naturschutzkonzept hin oder her – es ist eines Konzepts in unseren Augen einfach, unwürdig solch eine Außenwirkung zu kommunizieren. Wo sich vormals ein in sich gefundenes Ökosystem abbildete, in welchem zahllose Tiere und Pflanzen ihren Lebensraum fanden, findet sich nun eine ökologische Katastrophe vor.

Wir sprechen den hierfür Verantwortlichen jegliches Fingerspitzengefühl für die Erhaltung sensibler Bereiche ab und haben für solch ein schockierendes Vorgehen wirklich keinerlei Verständnis. Maßnahmen dieser Art zeigen uns auf, was wirklich hinter einem „naturnahem Konzept“ stehen mag.
Wenn wir in der Verantwortung stünden, ein Ökosystem auch in einem Wirtschaftsforst zu erhalten, so sähe unser Konzept sicherlich nie aus. Wir wüssten, was zu tun wäre, wenn es darum ginge, den Aspekt des „Nützen und Schützen“ zusammenzuführen.

Hier erkennen wir nur Zerstörung und können das Gerede von Naturnähe und Nachhaltigkeit einfach nicht mehr hören. Auch hören wir der Argumentation der Verantwortlichen schon lange nicht mehr zu, denn der ist in keiner Form mit unseren Ansätzen deckungsgleich.

Klimawald – Klimawald her, das Konzept, das hier zu erkennen ist wird dem, was wir in ein solches hineinpacken würden, nie gerecht. Eigentlich wäre es an der Zeit die Verantwortung der Fläche, mal für einige Jahrzehnte in die Hände anderer zu legen. Nach Ablauf dieser Frist wäre dann eine weitere Bewertung zu leisten. Man wäre wohl überrascht was aus einem, sich in unseren Augen hinsichtlich der Biodiversität immer negativer entwickelndem Forst, herauskristallisieren könnte – ein Wald, der dem Ansatz der Naturnähe tatsächlich gerecht würde.

Aber so wird weiter an der „Naturnähe“, die nach unserer Auffassung schon lange keine mehr ist, herumgebastelt, zerstückelt, zersägt und herumgepflanzt in der Hoffnung das der Wirtschaftsforst auch in der Zukunft noch eine Chance hätte. Wir sind der Auffassung, dass er diese eben nicht mehr haben wird, der zunehmend Wandel des Klimas wird dem Wirtschaftsforst sehr bald dessen Grenzen aufzeigen. Anstatt von dem was uns die Natur täglich vor Augen führt zu lernen, scheint man der Überzeugung zu sein das man es wohl besser wüsste.


Ein Ansatz, der nach unserer Sichtweise zum Scheitern verurteilt ist.

So werden wir auch weiterhin das in unseren Augen unsägliche „Treiben“ dokumentieren und dieses auch kommunizieren, denn letztendlich hat die breite Öffentlichkeit das Recht sich einen persönlichen Eindruck von dem zu verschaffen, was der Öffentlichkeit gehört.



In der Aufnahme
  • ... ein ganzes Ökosystem niedergemacht ... im Interesse des "Klimawaldes" ...
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„Jede dritte Pflanzenart in Rheinland-Pfalz gilt heute als bestandsgefährdet“
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Katrin Eder: „Jede dritte Pflanzenart in Rheinland-Pfalz gilt heute als bestandsgefährdet“

05/06.01.2024

  • Neue Rote Liste der Farn- und Blütenpflanzen in Rheinland-Pfalz erschienen – Lediglich 900 von 2000 bewerteten Arten können als ungefährdet eingestuft werden

„Von den planetaren Grenzen ist die der Biosphäre, zu der auch die Artenvielfalt zählt, am stärksten überschritten. Die biologische Vielfalt ist unsere Lebensgrundlage, die wir erhalten müssen. Jede dritte Pflanzenart in Rheinland-Pfalz gilt heute als bestandsgefährdet. In den Kategorien der Roten Liste heißt das: gefährdet, stark gefährdet, vom Aussterben bedroht oder ausgestorben. 

Von den etwa 2000 heimischen Pflanzenarten können weniger als die Hälfte – nämlich nur 900 Arten – wirklich als ungefährdet eingestuft werden. Das zeigt uns: Die Biodiversitätskrise ist alarmierend, es herrscht dringender Handlungsbedarf“, sagte Klimaschutz- und Umweltministerin Katrin Eder angesichts der neu erschienenen Roten Liste der Farn- und Blütenpflanzen.
Die Ministerin betonte, dass ein Rückgang der Pflanzenvielfalt unmittelbare Folgen auf die Tierwelt zeigt, insbesondere bei den Insekten. Viele Insektenarten sind auf das Vorhandensein bestimmter Pflanzen angewiesen, manchmal sogar auf eine einzige Art. Das gilt insbesondere für Schmetterlinge, die sie zur Eiablage und somit als Nahrungspflanze für ihre Raupen benötigen. Um den Bestand bedrohter Pflanzenarten zu stärken, setzt das Land Rheinland-Pfalz auf zahlreiche Maßnahmen, wie den Vertragsnaturschutz, den Einsatz von Biotoppflegerinnen und -pflegern und die Durchführung verschiedener Aktion-Grün-Projekte.

In der neuen Roten Liste „Farn- und Blütenpflanzen Rheinland-Pfalz“ hat das Autorenteam um Hauptautor Dennis Hanselmann im Auftrag des Landesamtes für Umwelt (LfU) rund 2000 heimische Pflanzen nach ihrem Gefährdungsgrad bewertet. Beim LfU sind zudem weitere Rote Listen wie beispielsweise Geradflügler, Großschmetterlinge, Libellen oder Brutvögel verfügbar. „Rote Listen sind ein wichtiges Instrument des Naturschutzes. Sie dienen beispielsweise als Grundlage für Umweltplanungen, Bewertung von Eingriffen oder auch der Einrichtung von Pflegemaßnahmen“, verdeutlichte Dr. Frank Wissmann, Präsident des LfU.  

Vier Prozent aller heimischen Arten ausgestorben oder verschollen

In der aktuellen Publikation werden rund vier Prozent aller heimischen Farn- und Blütenpflanzen als ausgestorben oder verschollen eingestuft. Vom Aussterben bedroht sind circa sieben Prozent aller bewerteten Arten. Dazu zählen beispielsweise die Sand-Lotwurz (Onosma arenaria) oder die Gewöhnliche Wassernuss (Trapa natans). Stark gefährdet sind elf Prozent, darunter beispielsweise die Bopparder Schleifenblume (Iberis linifolia subsp. boppardensis), die ausschließlich nur in Rheinland-Pfalz vorkommt. „Insgesamt hat die Zahl der bisher ungefährdeten Arten deutlich abgenommen. Das entspricht dem bundesweiten Trend, der ebenfalls eine Abnahme ungefährdeter Arten verzeichnet“, so LfU-Präsident Dr. Frank Wissmann. Auch sind mehr Arten inzwischen auf der sogenannten Vorwarnliste zu finden. Das betrifft auch einige allgemein bekannte und früher sehr weit verbreitete Arten wie die Kornblume (Centaurea cyanus) und den Gewöhnlichen Teufelsabbiss (Succisa pratensis), die 1996 noch als ungefährdet galten.

Vielfältige Ursachen für Artenrückgang

Die Ursachen für die Gefährdung von Farn- und Blütenpflanzen in Rheinland-Pfalz sind vielfältig und haben sich seit der letzten Listenerstellung 1996 auch kaum geändert. Zu ihnen zählen der Landnutzungswandel (zum Beispiel Aufforstung oder Trockenlegung von Mooren) und auch die Intensivierung der Landwirtschaft, damit einhergehend der Einsatz von Herbiziden sowie die Überdüngung, die Ackerwildkräuter oder Magerkeitszeiger weiter zurückdrängen. Auch die zunehmende Versiegelung von Flächen bedroht verschiedene Pflanzenarten. Hinzu kommen dann noch gebietsfremde Pflanzen, sogenannte Neophyten, die einheimische Arten verdrängen und auch der Klimawandel, der gerade das Verbreitungsgebiet von kälte- und feuchteliebenden Pflanzen, wie beispielweise in Mooren, weiter verschmälert. „Viele der Gefährdungsursachen für Farn- und Blütenpflanzen sind auf Eingriffe durch den Menschen in die Natur zurückzuführen – das heißt aber auch: Es gibt eine Möglichkeit gegenzusteuern“, so Umweltministerin Katrin Eder.

Auch positive Entwicklungen zu verzeichnen

Es gibt aber auch gute Nachrichten: 20 Arten gelten nach der neuen Roten Liste nicht mehr als verschollen. Dazu zählen die Gewöhnliche Grasnelke (Armeria maritima subsp. elongata), die Blume des Jahres 2024, oder die Sumpf-Gladiole (Gladiolus palustris), die auch nach einer Europäischen Naturschutzrichtlinie geschützt ist und einem Monitoring in Rheinland-Pfalz unterliegt. Die Kugelfrucht-Binse (Juncus sphaerocarpus) konnte sogar so zahlreich gefunden werden, dass sie nun von ehemals verschollen als ungefährdet eingestuft werden konnte. Erholen konnten sich auch wärmeliebende Orchideen wie beispielsweise die Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera).

Auch Schutzmaßnahmen haben sich positiv auf den Bestand ausgewirkt wie beim Gewöhnlichen Schwimmfarn (Salvinia natans). Hier haben Wiederansiedlungsmaßnahmen in über zehn Gewässern zwischen Wörth und Altrip zu einer Verbesserung der Bestandssituation geführt. Er gilt aber weiterhin als stark gefährdet. „Dass 20 Arten, die als verschollen galten, dabei sind sich zu erholen, zeigt, dass sich unsere Anstrengungen und Bemühungen im Natur- und Biodiversitätsschutz auszahlen. Mein Dank gilt deshalb ausdrücklich allen, die sich in ihrer täglichen Arbeit oder ehrenamtlich in diesen beiden Bereichen engagieren. Dazu zählt auch das Autorenteam sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des LfU, die uns mit der Erstellung der Roten Liste ein wichtiges Entscheidungsinstrument an die Hand geben“, so Eder.

Hintergrundinformationen zur Roten Liste


In Rheinland-Pfalz werden seit den 1980er Jahren Rote Listen erstellt und regelmäßig aktualisiert. Hierfür werden Kartierungen und Literaturquellen ausgewertet und Expertinnen und Experten befragt, um nach standardisierter Methodik eine Aussage zur Gefährdung von einzelnen Arten in Rheinland-Pfalz treffen zu können. Diese resultieren in einer Einstufung in Kategorien nach einem bestimmten Zahlensystem von 0 (ausgestorben oder verschollen) über 1 (vom Aussterben bedroht), 2 (stark gefährdet), bis hin zu 3 (gefährdet). Höhere Zahlen entsprechen dabei einer geringeren Gefährdungsstufe. Eine wichtige weitere Kategorie ist die sogenannte Vorwarnliste. In dieser werden Arten eingestuft, die einen merklichen Rückgang erfahren haben, aber noch nicht als gefährdet gelten. Sie dient damit als Übergangsstufe zwischen den ungefährdeten und den als gefährdet eingestuften Arten und soll darauf hinweisen, dass bei Fortbestand der Risikofaktoren in absehbarer Zeit eine Einstufung in die Kategorie 3 (gefährdet) erfolgen wird. Hinzu kommt auch noch die Einschätzung kurzfristiger sowie langfristiger Trends, die ebenfalls in den Tabellen aufgeführt werden.

Die Bewertungen einer Roten Liste sind auch immer eine Momentaufnahme und stellen den Datenstand bis zu einem bestimmten Zeitpunkt dar. Sie muss regelmäßig aktualisiert werden, um weiterhin in der Naturschutzarbeit nützlich zu sein und aktuelle Bestandsentwicklungen aber auch Artenkonzepte darstellen zu können. Dies erfolgt im Rahmen von Aktion-Grün-Projekten, die vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität ermöglicht und gefördert werden.

Die nun veröffentlichte Fassung der Roten Liste Farn- und Blütenpflanzen entstand im Auftrag des Landesamtes für Umwelt durch den Hauptautor Dennis Hanselmann und weiterer Autoren sowie unter der Mitarbeit zahlreicher versierter Botaniker. Auch die ehrenamtlich Tätigen, die mit ihrem Wissen und ihren Erfassungen zu diesem Werk beigetragen haben, sollten nicht unerwähnt bleiben. Sie alle haben dazu beigetragen, ein möglichst umfassendes Bild zum Artbestand und dessen Verbreitung als Grundlage für die anschließende Bewertung zu erhalten. Bei Farn- und Blütenpflanzen ist die Abgrenzung von Arten nicht immer ganz einfach, sodass häufig, wie auch in dieser Publikation, von Sippen gesprochen wird. Dies ist eine Bezeichnung nicht nur für Arten, sondern auch Unterarten aber auch übergeordnete Gruppen. Der Einfachheit halber wird hier aber von Arten gesprochen.

Weitere Informationen, wie Steckbriefe ausgewählter Arten sowie die Rote Liste Farn- und Blütenpflanzen zum Download, sind zu finden unter  https://lfu.rlp.de/de/startseite/2023/rote-liste


Quelle
Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz
Kaiser-Friedrich-Straße 1
55116 Mainz

Stand
19.12.2023

Für diese Information trägt ausnahmslos der/die Autor*in/Urheber*in die redaktionelle Verantwortung. Die kommunizierten Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers*in, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

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In der Aufnahme von Helga Zinnecker

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BN fordert Weiterentwicklung der Skilager
BN fordert Weiterentwicklung der Skilager und Skikurse an Schulen

05/06.01.2023

  • Skilager und Schulskikurse sind in Zeiten der Klimakrise in der jetzigen Form nicht mehr zeitgemäß. 

Zudem haben sich die Kosten fast verdoppelt, was viele Familien vor Probleme stellt. Der BN fordert, das Angebot durch Wintererlebniswochen zu erweitern.
Noch führen etwa 20 Prozent der Schulen in Bayern Schulskikurse oder Skilager durch. Angesicht von zuletzt zwölf zu warmen Wintern hintereinander ist dies nicht mehr zeitgemäß findet der BUND Naturschutz in Bayern. Der BN-Vorsitzende Richard Mergner erklärt: „Aufgrund der Klimakrise werden inzwischen fast überall Schneekanonen benötigt, um einen Skibetrieb zu ermöglichen. Schneekanonen verursachen umfangreiche Baumaßnahmen am Berg sowie einen erheblichen Energiebedarf, ihr Einsatz widerspricht fundamental dem Prinzip der Nachhaltigkeit, das für die Schulen inzwischen ein wichtiges Unterrichtsprinzip darstellt“.

Axel Doering, Sprecher des BN-Landesarbeitskreise Alpen und Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Garmisch-Partenkirchen, erklärt: „Alpinskifahren ist kein Breitensport mehr. Auf Grund der Klimakrise gibt es insbesondere in Bayern immer weniger Skigebiete und diese werden immer teurer. Die oftmals weite Anreise zu den Gebieten ist zudem der Hauptverursacher der CO2-Emssionen beim Skifahren. Es ist wichtig die Schülerinnen und Schüler an Sportarten und Betätigungsfelder heranzuführen, die sie umweltfreundlich und kostengünstig im Wohnumfeld ausüben können.“

Zudem sind Skilager seit Corona immer teurer geworden. Im Gymnasium Bruckmühl beispielsweise sind die Kosten für Skikurse inzwischen von 250 Euro auf 400 Euro gestiegen. „In Zeiten der Inflation macht es keinen Sinn, Geld für Ausrüstung, Skipass, Transport und Unterbringung auszugeben, damit Kinder zum ersten und womöglich letzten Mal die Skier anschnallen können“, so Hans Jürgen Fahn, Sprecher des BN-Arbeitskreises Umweltbildung.

Daher fordert der BN, Kultusministerin Anna Stolz auf, das Angebot der Schulskikurse und Skilager weiterzuentwickeln und den Schüler*innen bei Wintererlebniswochen die Vielzahl der Möglichkeiten von Naturerlebnissen im Winter aufzuzeigen. So soll Orten mit entsprechend nachhaltiger Infrastruktur bezüglich Verkehr-, Lift- und Unterkunft der Vorrang gegeben werden. Die Bergsteigerdörfer böten hierfür die idealen Voraussetzungen. In einem Gesamtangebot aus Wintersport und nachhaltigen Naturerlebnissen sieht der BN ein tragfähiges zukunftsorientiertes Lernkonzept. Der BN steht bei der Erarbeitung entsprechender Angebote gerne beratend zur Verfügung.

Zudem verweist der BN auf das Angebot seiner Umweltstationen.

Eine Liste der anerkannten Umweltstationen finden interessierte Lehrkräfte und Eltern auf der Seite www.umweltbildung.bayern.de.


Quelle
BUND NATURSCHUTZ IN BAYERN E.V. (BN)
Dr.-Johann-Maier-Straße 4
93049 Regensburg

Stand

22.12.2023

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“Planungsbeschleunigung” ist Dinosaurier des Jahres 2023
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“Planungsbeschleunigung” ist Dinosaurier des Jahres 2023

05/06.01.2024

  • NABU-Präsident Krüger: Es ist nicht die Natur, die besserer Planung im Weg steht

Berlin
– Mit dem Negativpreis “Dinosaurier des Jahres” zeichnet der NABU in diesem Jahr das per Deutschlandpakt beschlossene Maßnahmenpaket zur “Planungsbeschleunigung” aus. 

Die von Bundeskanzler Olaf Scholz und den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder im Eiltempo entwickelten Richtlinien drohen auch die Naturkrise zu beschleunigen, obwohl der Verlust der natürlichen Vielfalt zu den größten Bedrohungen der Menschheit zählt. 

Mit der Begründung des “überragenden öffentlichen Interesses” soll schneller gebaut werden – klimaschädliche Infrastruktur, Autobahnen, Gewerbe- und Wohngebiete. Der Negativpreis geht stellvertretend und per Express an den turnusgemäßen Vorsitzenden der Ministerpräsidentenkonferenz und hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein.
NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger begründet die Entscheidung der NABU-Jury: “Ja, es ist wichtig, Planungsverfahren zu beschleunigen. Aber was wir derzeit bei der Planungsbeschleunigung an politischer Leistung erleben, ist ein Wettlauf um die Zerstörung von Landschaften. Es ist nicht die Rücksichtnahme auf die Natur, die eine schnellere Planung verhindert. Es sind Menschen, ineffiziente Prozesse und überbordende Bürokratie bei gleichzeitigem Personalmangel. Es sind die Bundesländer, die nicht bereit sind, sich auf bundesweit einheitliche Standards zu einigen. Wer darauf setzt, Planungsprozesse zu beschleunigen, indem er nicht mehr so genau auf die Natur schaut, wird langfristig verlieren. 

Um unsere Lebensgrundlagen zu erhalten, brauchen wir eine andere Grundhaltung. Eine, die gesellschaftliche Bedürfnisse, Ökonomie und Ökologie zusammenbringt. Anders sind die großen Krisen nicht zu bewältigen - und mit markigen Sprüchen, blindem Aktionismus oder vergiftetem Populismus noch weniger.”

Ministerpräsidenten und Bundeskanzler stellen sich einen Bauboom auf der grünen Wiese wie in den 70ern vor, ohne Rücksicht auf Flora und Fauna. Dabei assoziieren wohl die wenigsten Menschen mit diesem Baustil eine lebenswerte Umgebung. Erschwerend kommt hinzu, dass dieses rücksichtslose und kurzsichtige Vorgehen erhebliche Schäden im Bereich des Natur- und Artenschutzes auslöst. So kann schon das Verschwinden einer Art Ökosysteme aus dem Gleichgewicht bringen – etwas, was die Entscheidenden bei diesem Thema nicht ausreichend berücksichtigen.

Der Ruf von Wirtschaft und Politik nach schnelleren Baugenehmigungen – etwa für die dezentrale Energieversorgung und andere Infrastrukturprojekte – ist verständlich. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine im Jahr 2022 steht die deutsche Politik unter großem Druck. Deutschland braucht schnell alternative Energiequellen. In Windeseile aber LNG-Anlagen an den deutschen Küsten zu bauen und Bedenken hinsichtlich der damit verbundenen Eingriffe in sensible Meeresökosysteme per EU-Notverordnung vom Tisch zu wischen, ist eine Rechnung, die langfristig nicht aufgehen wird. 

Die damit einhergehende Naturzerstörung kann mit der Aufnahme von Schulden verglichen werden: Irgendwann sind sie zu hoch und nicht mehr rückzahlbar. Welchen Schaden diese Vorgehensweise anrichtet, erkennt der NABU in vielen Einzelgesetzen. Der NABU fordert daher auf, die wahren Bremser politisch anzugehen, statt sich auf Scheindebatten zu versteifen.    
 
Seit 1993 zeichnete der NABU mit dem “Dinosaurier des Jahres” zunächst Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus, die sich durch besonders rückschrittliches öffentliches Engagement in Sachen Natur- und Umweltschutz hervorgetan hatten. Seit 2020 prämiert der NABU nicht mehr Personen, sondern die Umweltsauerei des Jahres. Preisträger 2021 war das Baugebiet Conrebbersweg in Emden stellvertretend für den Flächenfraß in ganz Deutschland. Im vergangenen Jahr erhielt die “Oder” den Preis.

In der Aufnahme von NABU/Julian Bethke
  • Dinosaurier des Jahres

Quelle
NABU (Naturschutzbund Deutschland) e.V.
Charitéstraße 3 
10117 Berlin

Stand
27.12.2023   

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Gewinner und Verlierer 2023
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Gewinner und Verlierer 2023

04/05.01.2024

  • WWF: Der Mensch kann die Aussterbe-Welle stoppen

Die Naturschutzorganisation WWF Deutschland zieht unter Artenschutzgesichtspunkten eine durchwachsene Jahresbilanz. 

Stellvertretend für tausende bedrohte Arten stehen die Verlierer aus dem Tierreich 2023: Löwen, Humboldt-Pinguinen, Atlantischen Lachsen, Flussdelfinen im Amazonas, dem Kabeljau in der Nordsee und den Amphibien weltweit geht es schlechter. Insgesamt weist die Internationale Rote Liste jetzt über 44.000 Tier-, Pflanzen- und Pilz-Arten als bedroht aus. „Die größte Aussterbe-Welle seit Ende der Dinosaurierzeit rollte auch 2023 praktisch ungebremst über unsere Natur hinweg“, so Kathrin Samson, Vorständin Naturschutz beim WWF Deutschland. 

Hauptursachen dafür seien Lebensraumzerstörung, Wilderei, Übernutzung, invasive Arten, Umweltverschmutzung sowie die Klimakrise. „Alle Faktoren, die das Artensterben befeuern, sind menschengemacht. Wir Menschen sind hier Täter und Opfer. Schließlich sind wir für unser eigenes sicheres und gesundes Leben auf vitale Ökosysteme und Artenvielfalt angewiesen.“
Doch auch 2023 gibt es Lichtblicke, wie die Gewinner des WWF-Jahresresümee zeigen: Vom Schneeleoparden in Bhutan über Indiens Tiger und Afrikas Nashörner bis zu Wisenten im Kaukasus. „Der Mensch hat das Artensterben verursacht. Er steht damit in der Verantwortung die Krise zu beenden“, so Samson. Bundeskanzler Scholz müsse daher seine Versprechen zur Erhöhung der internationalen Biodiversitätsfinanzierung einhalten. „Wir brauchen ambitionierten Naturschutz in Deutschland und weltweit. Dabei dürfen die globalen Abkommen zum Klimaschutz und zum Biodiversitätsschutz nicht gegeneinander ausgespielt werden. Das betrifft auch die Finanzierungszusagen.” Ohne eine nachhaltige und sozialverträgliche Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft sei die Rettung der Biodiversität zum Wohl von Mensch und Natur nicht zu schaffen.

Ein Beispiel ist laut WWF das deutsche Wasser- und Flussmanagement. „Amphibien wie Frösche und Kröten, aber auch zahlreiche Süßwasserfische sind bedroht. Gleichzeitig wird immer deutlicher, dass Deutschland in Zeiten der Erderhitzung einen neuen Umgang mit Wasser lernen muss. Wir brauchen intakte Moore, Auwälder und Flusslandschaften, damit sie ihre unersetzlichen ökologischen Dienstleistungen erfüllen können, etwa als Wasserspeicher oder zum Schutz gegen Überschwemmungen. Ein Ausbau von Flüssen, wie er an Oder, Ems oder Weser droht, läuft einem nachhaltigen, verantwortungsvollen Umgang mit Wasser vollkommen entgegen.” Der WWF fordert daher auch anlässlich des Jahreswechsels einen Stopp der Ausbaupläne in 2024.

 
Gewinner 2023

Breitmaulnashörner: Die Zahl der Breitmaulnashörner ist nach zehn Jahren Rückgang zum ersten Mal wieder gestiegen – und zwar um gut fünf Prozent auf insgesamt rund 16.800 Exemplare. Zudem hat die Naturschutzorganisation African Parks 2023 das größte Nashornzucht-Projekt der Welt erworben. Mehr als 2.000 Breitmaulnashörner sollen ausgewildert werden. Die Dickhäuter bleiben damit zwar weiterhin durch Wilderei bedroht, die positiven Nachrichten sind trotzdem mutmachend, denn 2022 hat der WWF die Breitmaulnashörner noch als Verlierer gewertet.

Wisente im Kaukasus: Vor genau 100 Jahren startet ein Rettungsprogramm für die, in freier Wildbahn damals ausgestorbenen Wisente. Mit Erfolg: Inzwischen streifen wieder über 8000 europäische Bisons durch die Wälder. Und auch 2023 sind es wieder mehr geworden: Zehn Wisente verließen im November den Tierpark Berlin und den Wildpark „Alte Fasanerie“ Hanau in Richtung Aserbaidschan, wo sie im Shahdag Nationalpark ein neues Zuhause finden werden. Im Rahmen des WWF-Wiederansiedlungsprojekts wurden dort bislang 36 Wisente ausgewildert. Die Tiere haben sich bereits vermehrt und der Bestand ist auf 50 angewachsen. Bis 2028 sollen insgesamt 100 Tiere ausgewildert werden.

Saiga-Antilopen: Die in Zentralasien beheimatete Saiga-Antilope wird auf der Roten Liste nicht mehr als „vom Aussterben bedroht" geführt. Die Population in Kasachstan, wo 98 % aller Saigas leben, ist in den vergangenen Jahren dank intensiver Schutzbemühungen von knapp 100.000 auf rund 1,3 Mio Tiere gestiegen. Und auch in der Mongolei erholten sich die Bestände. Die Art ist sehr anfällig für Krankheitsausbrüche und war 2010, 2011, 2015 und 2016 von großen Massensterben betroffen. Auch illegale wie legale Jagd bleibt ein Problem.

Schneeleoparden in Bhutan: Bei einer Erhebung in Bhutan konnten 134 Schneeleoparden gezählt werden. Im Jahr 2016 waren es nur 96 Individuen. Im Rahmen der nationalen Schneeleopardenstudie wurden über 300 Wildtierkameras auf einer Fläche von 9.000 km² platziert.

Tiger: Die Zahl der Großkatze ist in einigen asiatischen Ländern erfreulich nach oben gegangen: In Bhutan hat sie sich seit 2015 von 103 auf 131 erhöht. Indien vermeldete 2023 über 3600 Tiger – und vereint damit in seinen Landesgrenzen Zweidrittel des globalen Bestands. Hoffnung, dass auch in Südostasien die Tiger trotz kleiner Bestände nicht verloren sind, machen zudem Aufnahmen aus Kamerafallen in Malaysia.

Sarus-Kraniche in Nepal: Dank intensiver Schutzbemühungen hat sich mit über 700 Exemplaren die Zahl der Sarus-Kraniche in Nepal seit 2010 verdoppelt. Damals gab es in dem Land nur noch 350 der majestätischen Vögel. Das Wort “Sarus" stammt eigentlich vom Sanskrit-Begriff "Saras" (Kranich) ab. In der nepalesischen Gesellschaft und Kultur symbolisieren die Vögel Liebe, Glauben und Hingabe. Die Art gilt weltweit allerdings weiterhin als „gefährdet“.

Fischotter in Bayern: Beinahe wäre der Fischotter 2023 zu einem Verlierer geworden, denn die bayerische Staatsregierung unter Ministerpräsident Markus Söder wollte die kleinen Marder zum Abschuss freigeben. Bis vor Kurzem galten Fischotter in dieser Region als ausgerottet. Ihr Bestand ist weiterhin „gefährdet“. Ab Dezember hätten Jäger die Tiere ohne jegliche Auflagen trotzdem direkt schießen dürfen, doch ein Verwaltungsgericht stufte die entsprechenden Verordnungen in letzter Minute als rechtswidrig ein.


Verlierer 2023

Afrikanische Löwen: Die Löwenpopulation in Afrika wird auf etwa 23.000 geschätzt. Bereits zwischen 2006 und 2018 brach die Population der afrikanischen Löwen um ein Viertel ein. Dank verstärkter Schutzmaßnahmen konnte der Abwärtstrend zwar verlangsamt, aber nicht aufgehalten werden. 2018 bis 2023 ging der Gesamtbestand um weitere 8% zurück, wobei die stärksten Rückgänge in West- und Zentralafrika vermutet werden. Der WWF arbeitet beispielsweise im KAZA-Schutzgebietskomplex zu Lebensraumschutz und Mensch-Löwen-Konflikten.  

Flussdelfine im Amazonas: Weit über 200 Flussdelfine sind seit September im Lago Tefé im brasilianischen Bundesstaat Amazonas ums Leben gekommen – betroffen sind sowohl der Rosa Flussdelfin als auch der Tucuxi, der grau und etwas kleiner ist. Zehn Prozent der Flussdelfin-Population im Lago Tefé starb in nur einer Woche. Wahrscheinlich haben hohe Wassertemperaturen von bis zu 39,1 Grad Celsius zum Tod der Flussdelfine geführt. Neben Wasserkraftwerken oder Quecksilberverschmutzung sind die Süßwasserdelfine nun auch direkt von der Klimakrise betroffen. Der WWF startete eine Rettungsaktion vor Ort. Zugleich wurde im Oktober eine globale Erklärung unterzeichnet, um den Rückgang der Populationen in Südamerika zu stoppen und die Flussdelfinpopulationen in Asien zu verdoppeln.

Amphibien: Das große Sterben im Reich der Frösche, Kröten und Salamander geht auch 2023 weiter:  Über 40 Prozent aller Amphibienarten weltweit sind laut der Roten Liste akut  bedroht. Vor allem aufgrund der Zerstörung ihrer Lebensräume und der Klimakrise. Damit sind sie die am stärksten bedrohte Wirbeltierklasse – noch vor Säugetieren, Reptilien oder Vögeln. Unter den Amphibien sind die Salamander die am stärksten bedrohte Gruppe. Mehr als jede zweite Salamanderart ist bedroht. Vier Amphibienarten wurden in den letzten drei Jahren für ausgestorben erklärt. 185 Amphibienarten werden nun als „möglicherweise ausgestorben“ geführt.

Atlantische Lachse: Der Atlantische Lachs gilt laut der neuen Roten Liste global als «potenziell gefährdet». Die weltweite Population ist in den vergangenen Jahren um 23 Prozent geschrumpft. Die Fischart, die in Flüssen schlüpft und dann ins Meer wandert, leidet unter vielen Bedrohungen: Dämme und andere Hindernisse versperren den Zugang zu den Laich- und Futterplätzen, während Wasserverschmutzung und Sedimentation, vor allem durch Holzeinschlag und Landwirtschaft, zu einer höheren Sterblichkeit der jungen Lachse führen. Zudem bedroht die Lachslaus, die oft Lachszuchten befällt, auch Wildbestände.

Humboldt-Pinguine: Die Vogelgrippe fegte auch 2023 durch das Tierreich und kommt dabei selbst in entlegensten Weltregionen an. Infolge der aktuellen Vogelgrippekrise sind bis Oktober bereits ca. 3.000 der ungefähr 10.000 in Chile brütenden, gefährdeten Humboldt-Pinguine verendet sowie mehr als 18.000 Mähnenrobben. Nun fürchten Artenschützer:innen eine Ausbreitung des tödlichen Virus auch in der Antarktis und auf den Galapagos-Inseln, die viele Arten beherbergen, die nur dort vorkommen.

Kabeljau in der Nordsee: Der Kabeljau gehört 2023 abermals zu den Verlierern. In den Übereinkommen der EU mit Norwegen und Großbritannien liegen die neuen, erlaubten Fangmengen über den wissenschaftlichen Empfehlungen. Der Kabeljau in der Nordsee wird damit weiterhin überfischt. Auch im dänischen Meeresgebiet Kattegat fehlt Raum zur Erholung. Die beschlossene Kürzung der Fangmenge um zehn Prozent wird wenig nutzen, da die Schollenfischerei im gleichen Gebiet um 19 Prozent angehoben wird. Dort landet der Kabeljau als Beifang im Netz.

Quelle
WWF

Stand
27.12.2023

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In der Aufnahme von Johannes Rother
  • Teichmolch - Männchen in Paarungstracht... wir brauchen nicht weit in die Ferne schweifen, auch hier bei uns in Deutschland stehen zahlreiche Arten förmlich am Rand des Aussterbens. Gerade bei "unseren" Amphibien macht sich der Klimawandel und damit deren prekäre Situation sehr stark sichtbar. 

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Windkraft in Schleswig-Holstein weiterhin auf Platz 1 beim Zubau
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Windkraft in Schleswig-Holstein weiterhin auf Platz 1 beim Zubau

04/05.01.2024

  • Tobias Goldschmidt: "„Windkraft ist der Motor der Energiewende und Schleswig-Holstein drückt aufs Gaspedal“"

KIEL.
Windkraftanlagen gehören inzwischen zum Landschaftsbild – vor allem in Schleswig-Holstein, wo der Wind selten eine Atempause einlegt. Zeit für einen Rückblick auf die vergangenen zwölf Monate.

In diesem Jahr sind in Schleswig-Holstein 232 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 1,2 GW in Betrieb gegangen: Das sind 33 Prozent aller neuen Windkraftanlagen in Deutschland. Damit werden in Schleswig-Holstein 3.169 WKA mit einer Leistung von 8,37 GW betrieben. "„Auf die hervorragenden Ausbauzahlen können wir Schleswig-Holsteiner wirklich stolz sein. Windenergie hat bei uns einen hohen Akzeptanzwert. Wir können mit Fug und Recht behaupten – wir sind Deutschlands Wind-Motor!“", so Energiewendeminister Tobias Goldschmidt.
Neugenehmigt wurden dieses Jahr 221 Windkraftanlagen (WKA) mit einer Leistung von 1,16 GW. Damit wurde eine Investition von rund 831 Millionen Euro ermöglicht – mehr als doppelt so viel wie 2022. In die erbrachte Energieleistung sind dabei noch nicht die 383 Anlagen mit einer Leistung von 1,96 GW eingerechnet, die genehmigt, aber noch nicht betrieben werden. Anhängig sind beim Landesamt für Umwelt noch 293 Anträge, 170 davon aus diesem Jahr, die eine Leistung von weiteren 1,55 GW versprechen. Das sind 103 offene Anträge weniger, als im Dezember des Vorjahres.

Energie-Infrastruktur

„Die Windräder gehen den Leitungen voran“ heißt es in der Energielandschaft Schleswig-Holsteins. So kann man auch 2023 an dieser Front gute Nachrichten verkünden. Im April wurde die neue 110-kV-Hochspannungs-Freileitung Flensburg-Weding eingeweiht und in Betrieb genommen. Seit Juni steht der Planfeststellungsbeschluss für die Seetrasse im Schleswig-Holsteinischen Küstenmeer der Offshore-Windanbindungsleitung BorWin6. Zwischen September und Dezember hat sich auch im Bereich der Ostküstenleitung im Kreis-Segeberg nach Lübeck und bei Henstedt-Ulzburg viel getan: Der 1. Abschnitt der Ostküstenleitung erlangte den Planfeststellungsbeschluss. "„Mit dem Erdkabel-Pilotprojekt bei Henstedt-Ulzburg sind wir überzeugt, eine sehr gute Lösung für die Gemeinde gefunden zu haben, um den Ausbau der Energieinfrastruktur für ganz Deutschland weiter anführen zu können,"“ so Goldschmidt.

Auch an der Westküste hat sich im ablaufenden Jahr einiges getan: Im Oktober wurde der 15 Kilometer lange 5. Abschnitt der Westküstenleitung zwischen Klixbüll und der deutsch-dänischen Grenze fertiggestellt. Inbetriebnahme des Abschnitts auf der dänischen Seite ist voraussichtlich 2025.

Vogelschutztechnik und Forschung

Um einen ausreichenden Standard der Antikollisionssysteme (AKS) zum Schutz von Vögeln zu erreichen und die Aufnahme dementsprechend geeigneter Systeme in Genehmigungsverfahren zu vereinfachen, erarbeitet Schleswig-Holstein derzeit einen Prüfrahmen zur Validierung von AKS. Dieser greift Prüfanforderungen sowohl aus naturschutzfachlicher als auch aus technischer Sicht auf. Derzeit ist das AKS IdentiFlight für den Rotmilan und den Seeadler einsatzfähig und für einen Windpark bereits genehmigt. Mit AKS können sich nähernde Vogelarten frühzeitig erkannt werden. Die Windenergieanlage wird dann in den sogenannten Trudelmodus versetzt. Dabei werden die Rotorblätter so gedreht, dass die Anlage innerhalb kürzester Zeit so langsam dreht, dass die Gefahr einer Vogelkollision verhindert wird. AKS gewährleisten damit ein hohes Schutzniveau für kollisionsempfindliche Vogelarten. Zusätzlich senken sie die Energieertragsverluste auf ein zumutbares Maß. Eine Anlage, die langfristig ausgeschaltet werden müsste, um so einem artenschutzrechtlichen Konflikt Rechnung zu tragen, etwa mit einem Seeadler, kann nun situationsspezifisch bei Annäherung der betroffenen Arten reagieren. "„Ich bin nicht nur Energiewende-, sondern auch Naturschutzminister: Bei allen Ausbauzielen verliere ich nie aus den Augen, dass die Schutzgüter abgewogen werden müssen. Mit dem Kabinettsbeschluss zur Windenergieplanung vom 19. Dezember haben wir unseren Beitrag zur Erreichung der Erneuerbaren-Energien-Ziele Deutschlands geleistet, ohne unsere schützenswerten Wälder, Tier- und Vogelarten zu sehr zu strapazieren. Deswegen besteht auch weiterhin zu Naturschutz- und FFH-Gebieten ein Schutzstreifen von 100 Metern,"“ so Goldschmidt." „Naturschutzgebiete bleiben natürlich weiterhin frei von Windenergieanlagen“."

Anderes Regelwerk

Klimawandel, übersäuerte Meere, Artenschwund, Unabhängigkeit von anderen Ländern – viele Gründe sprechen für einen schnellen Ausbau der treibhausgasneutralen Erneuerbaren Energien. Um diesen zügig umsetzen zu können, wurden 2023 einige Gesetze und Änderungen der Rechtslage auf den Weg gebracht – sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene. Mitte Dezember gab es dazu einen Eckpunktebeschluss in Kiel im Rahmen der Regionalpläne und des Landesentwicklungsplans Windenergie an Land: Die Höhenbegrenzung für WKA soll entfallen, die Abstände zur Wohnbebauung aber bestehen bleiben. Zudem verhindert das Bundesimmissionsschutzgesetz weiterhin, dass Siedlungen und Anwohner von Auswirkungen den WKA negativ beeinflusst werden. Mit der Einführung Gemeindeöffnungsklausel können Gemeinden ab Mitte Januar Bauleitpläne für Windenergiegebiete außerhalb der regional-planerisch festgelegten Vorrang-Gebiete aufstellen: Überall dort, wo keine Ziele der Raumordnung oder andere Gründe, wie Artenschutz entgegenstehen. „"Mit den neuen Kriterien haben wir eine verlässliche Planungs- und Rechtsgrundlage geschaffen für einen kontinuierlichen Windkraftausbau in Schleswig-Holstein“", betont Goldschmidt.

Quelle
Jonas Hippel, Martina Gremler | Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur | Mercatorstr. 3, 24106 Kiel | Telefon 0431 988-7044 | Telefax 0431 988-7137 | E-Mail: pressestelle@mekun.landsh.de


Stand
27.12.2023

Für diese Information trägt ausnahmslos der/die Autor*in/Urheber*in die redaktionelle Verantwortung. Die kommunizierten Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers*in, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

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In der Aufnahme von Klaus Sanwald
  • Habicht Weibchen mit erbeutetem Buntspecht ... wir vom Artenschutz in Franken® sehen die Installation von Windkraftanlagen an ungeeigneten Standorten seit jeher als kritisch an.Vielfach lesen sich "Untersuchungen" als optimistischer als es die Situationen hergeben. Wir konnten das am Beispiel von Rotmilan, Habicht und Schwarzstorch bereits hautnah im negativen Sinn erleben!
  • Nicht ohne Grund stehen wir der Installation von Photovoltaikanlagen weit optimistischer bei der Seite, ja wenn diese aber entsprechend so ausgelegt wurden das diese dem Artenschutzgedanken effektiv entgegenkommen!


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Artenschutz in Franken®  
Zustand der Wälder ist immer noch schlecht ...
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Forstminister Günther: »Zustand der Wälder ist immer noch schlecht und weiterhin besorgniserregend«

04/05.01.2024

  • Der Zustand der Waldbäume in Sachsen hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht verbessert. 

Insgesamt lag der Anteil der deutlich geschädigten Bäume wie auch 2022 bei 35 Prozent. Nur 23 Prozent wiesen keine Schäden auf. Der mittlere Nadel- und Blattverlust erreichte in diesem Jahr 26 Prozent. 

Er lag damit um einen Prozentpunkt unter dem langjährigen Höchststand von 2022. Darauf verwiesen Sachsens Forstminister Wolfram Günther und Landesforstpräsident Utz Hempfling am Montag (18.12.) anlässlich der Vorstellung des diesjährigen Waldzustandsberichts in Moritzburg.
Günther: »Es gibt keine Entwarnung in Sachsens Wäldern. Ihr Zustand ist gleichbleibend schlecht und weiterhin besorgniserregend. Klimakrise und Borkenkäfer hinterlassen tiefe Wunden. Insgesamt hat sich der Waldzustand bei uns seit 2018 sehr kritisch entwickelt. Infolge der Klimakrise ist es zu trocken und zu warm. Das macht die Bäume anfälliger für Schadinsekten wie den Borkenkäfer und der Waldboden trocknet aus. Unsere Antworten darauf lauten Waldumbau und integrative naturgemäße Waldbewirtschaftung. Hier sind wir bereits weit vorangekommen. Wir arbeiten intensiv am Wald der Zukunft. Wir schaffen und fördern klimastabile, arten- und strukturreiche Mischwälder und denken Naturschutz, Bodenschutz, Wasserschutz und Waldnutzung zusammen. Nur so werden unsere Forstleute das Ökosystem Wald ausreichend gegen die Klimakrise wappnen können.«

Landesforstpräsident Utz Hempfling erklärt:
»Es ist erfreulich, dass es den Forstleuten in Sachsen durch ihr engagiertes Vorgehen gelungen ist, auch in diesem Jahr die Waldschäden weiter einzugrenzen. Dennoch bewegen sich die Schäden weiter auf einem historisch hohen Niveau, in einigen Regionen des Freistaates sind sie in diesem Jahr sogar angestiegen. Die kritische Situation wird durch den aktuellen Kronenzustand der Waldbäume unterstrichen. Es besteht weiter dringender Handlungsbedarf: Auch in den kommenden Jahren müssen alle Möglichkeiten genutzt werden, um die Ausbreitung der Borkenkäfer einzugrenzen. Wenn es uns nicht gelingt, frischen Befall frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig zu sanieren, können die Schäden auch in bislang weniger stark betroffenen Regionen ein Niveau erreichen, das nicht mehr kontrolliert werden kann.«

Bei den Nadelbaumarten führen die im Wesentlichen durch die Klimakrise verursachten starken Vitalitätsverluste weiterhin zu starkem Befall durch Schadinsekten.

Der mittlere Nadelverlust der Fichte nimmt mit 27,0 Prozent den zweithöchsten jemals ermittelten Wert an und liegt damit rund neun Prozentpunkte über dem langjährigen Mittel. Tendenziell ging der Befall durch vor allem den Buchdrucker 2023 zwar weiter zurück. Dennoch blieben die Schäden auf einem hohen Niveau.

Bei der Kiefer betrug der Nadelverlust im Mittel 23,8 Prozent. Er lag damit deutlich über dem langjährigen Wert von knapp 17 Prozent. Mit Stand 31. Juli 2023, nahm die Befallsmenge durch die holz- und rindenbrütenden Käfer an Kiefern im Vergleich zum Vorjahr wieder deutlich zu und erreichte zu diesem Zeitpunkt mit rund 21.600 Kubikmetern etwa das Doppelte im Vergleich zum Vorjahreswert.

In der Gruppe der sonstigen Nadelbäume gab es bei der mittleren Kronenverlichtung einen leichten Anstieg auf einen Wert von 23 Prozent. Es handelt sich hierbei um den höchsten je ermittelten Anteil und einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr in Höhe von 1,7 Prozentpunkten. Zu der Gruppe gehören in Sachsen vor allem die Europäische Lärche, die Serbische Fichte (Omorika-Fichte) sowie die Japanische Lärche.

Die Laubbaumarten wie Eiche, Buche, Ahorn, Eschen und Birken sind weiterhin infolge von Schädlingsbefall und Trockenheit geschädigt.

Der durchschnittliche Blattverlust bei Eichen betrug 36,2 Prozent. Etwa 68 Prozent der Eichen sind deutlich geschädigt, was gegenüber dem Vorjahr einer deutlichen Verschlechterung von neun Prozentpunkten entspricht. Der Befall durch Insekten wie Eichensplintkäfer und Eichenprachtkäfer bewegt sich auf einem hohen Niveau. Die Ursache ist eine fortdauernde Schwächung der Eichen infolge der langanhaltenden warmtrockenen Witterungslage.

Bei der Buche entspricht die mittlere Kronenverlichtung mit 19,7 Prozent etwa dem Vorjahresniveau. Insgesamt wurden für die Buche im Vergleich zu anderen Baumarten weniger starke Reaktionen auf die Trockenperioden der Jahre 2018 bis 2023 erfasst. Ähnlich wie bei den Eichen nahm die Populationsdichte von Käferarten wie dem Kleinen Buchenborkenkäfer zu. Diese Art besiedelt vor allem durch Trockenheit geschwächte Buchen.

Die Gruppe der sonstigen Laubbäume wird von der Birke dominiert. Der mittlere Blattverlust von 26,7 Prozent ist gegenüber dem Vorjahr quasi unverändert.

Zur Erfassung des Waldzustandes wurden an 6.552 Bäumen neben der Kronenverlichtung (Blatt- bzw. Nadelverlust) und dem Vergilbungsgrad weitere Merkmale wie Blüte, Fruchtbildung, Anzahl der Nadeljahrgänge sowie biotische, z. B. durch Insekten und Pilze verursachte, und abiotische, z. B. durch Dürre, Feuer und Sturm verursachte, Schäden aufgenommen.

Klimatische Einordnung:

Das hydrologische Jahr 2022/2023 war gegenüber dem Zeitraum 2021/2022 durch einen etwas günstigeren Witterungsverlauf geprägt. Die Temperaturen lagen zwar fast durchweg über dem langjährigen Mittel. Jedoch konnten die Waldböden auf Grund der durchschnittlichen bis überdurchschnittlichen Niederschläge im Winter und im zeitigen Frühjahr mehr Wasser speichern. Allerdings wurde das Niederschlagsdefizit der letzten Jahre bei weitem noch nicht ausgeglichen. Nach wie vor fehlt seit 2018 in der Gesamtbilanz eine durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge. Für die Grundwasserneubildung ist diese anhaltende Situation kritisch zu werten.

Link zum Herunterladen des Waldzustandsberichts 2023:
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/43261

Quelle
Sächsische Staatskanzlei 
Archivstraße 1
01097 Dresden

Stand

18.12.2023, 12:17 Uhr


Für diese Information trägt ausnahmslos der/die Autor*in/Urheber*in die redaktionelle Verantwortung. Die kommunizierten Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers*in, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.


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In der Aufnahme von Klaus Sanwald



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Haareis ein faszinierendes Naturphänomen
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Haareis ein faszinierendes Naturphänomen

03/04.01.2024

Haareis ist ein faszinierendes Naturphänomen, das unter bestimmten Bedingungen in der Natur entstehen kann. Es tritt in der Regel auf verrottendem Holz auf und sieht aus wie feine, haarähnliche Eisstrukturen, die aus dem Holz herausragen.

Hier sind die grundlegenden Schritte, wie Haareis entsteht:

Haareis bildet sich in der Regel auf verrottendem Holz von Laubbäumen, insbesondere von Laubholzarten wie Buche. Auf dem verrottenden Holz lebt ein Pilz namens "Exidiopsis effusa", der für die Bildung von Haareis verantwortlich ist. Das Myzel des Pilzes durchzieht das Holz.
In der Nacht, wenn die Luftfeuchtigkeit hoch ist und die Temperatur unter den Gefrierpunkt fällt, nimmt das Holz Wasser aus der umgebenden Luft auf. Der Pilz Exidiopsis effusa nutzt das im Holz gespeicherte Wasser und extrudiert es nach außen. Durch den Kontakt mit der kalten Luft gefriert das Wasser und bildet hauchdünne Eiskristalle.

Die entstehenden Eiskristalle wachsen weiter und bilden feine, haarähnliche Strukturen. Diese Strukturen sind in der Regel nur wenige Millimeter lang und haben einen Durchmesser von etwa 0,02 Millimetern.

Haareis ist ein temporäres Phänomen und kann bei Tageslicht oder wärmeren Temperaturen schnell schmelzen. Es wurde erstmals im Jahr 1918 von einem deutschen Botaniker namens Professor Alfred Wegener beschrieben. 

Das Phänomen ist nicht weit verbreitet, und es bedarf spezifischer Bedingungen, damit Haareis entstehen kann. Daher ist es eine eher seltene, aber faszinierende Erscheinung in der Natur.



In der Aufnahme vom Dezember 2023
  • Haareis an Buchenast
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Land fördert Biotopverbund für besseren Arten- und Naturschutz
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Land fördert Biotopverbund für besseren Arten- und Naturschutz

03/04.01.2024

  • Gefährdete Arten brauchen sichere und miteinander verbundene Lebensräume. 

Das Land hat sich daher das Ziel gesetzt, dass bis 2030 auf 15 Prozent der Offenlandfläche ein zusammenhängendes Netz an Biotopen entsteht. Ein gestecktes Zwischenziel haben Kommunen und Landwirte bereits ein Jahr früher erreicht.
Gefährdete Arten brauchen sichere und miteinander verbundene Lebensräume. Das Land hat sich daher das Ziel gesetzt, dass bis 2030 auf 15 Prozent der Offenlandfläche ein zusammenhängendes Netz an Biotopen entsteht. „Wir müssen das Artensterben unbedingt aufhalten – sowohl im Interesse der Natur als auch der Menschen. Der Schutz der Natur und der Artenvielfalt erhält auch unsere Lebensgrundlagen und Lebensqualität. Der Biotopverbund ist ein wichtiger Baustein dafür.

Ohne blütensuchende Insekten gibt es keine Früchte und kein Gemüse mehr. Sie fehlen als Nahrung für Vögel oder Amphibien. Mit den Insekten verschwinden auch viele andere Arten“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Dienstag (12. Dezember 2023) in Stuttgart im Anschluss an die Kabinettssitzung. Er betonte: „Die für Ende 2023 angepeilte Zwischenmarke von zehn Prozent der Offenlandfläche haben unsere Kommunen in Zusammenarbeit mit unseren Landwirtinnen und Landwirten und vielen weiteren Akteuren bereits ein Jahr früher erreicht. Das ist ein großartiger Erfolg.“

Zahlreiche Arten sind auf die Kulturlandschaft und ihre Biotope angewiesen. Typische Biotope des Offenlands sind Wiesen, Weiden, Streuobstbestände, Riedflächen, Tümpel, Hecken, Magerrasen, Wacholderheiden, Trockenmauern, Säume oder Gewässerrandstreifen. Viele in Baden-Württemberg heimische Tierarten haben sich an diese landwirtschaftlich genutzten Lebensräume gebunden. Darunter sind viele Insektenarten sowie Feldvögel und Wiesenbrüter wie die Feldlerche, der Kiebitz oder das Rebhuhn.

Umweltministerin Thekla Walker erläuterte: „Für diese Arten ist es wichtig, dass ihre Biotope miteinander verbunden sind. Die Klimakrise führt dazu, dass Arten ihren Standort wechseln müssen, um anderswo ähnliche klimatische Bedingungen vorzufinden. Wir schaffen dafür das Wegenetz: blühende Wegsäume, Bäche, Uferrandstreifen, Blühbrachen, Böschungen oder Tümpel, die Tieren den Wechsel zwischen geeigneten Lebensräumen ermöglichen.“


Zum Schutz der Natur und der Artenvielfalt ist ein zusammenhängendes Netz an Biotopen ein wichtiger Baustein. Ein gestecktes Zwischenziel haben Kommunen und Landwirte bereits ein Jahr früher erreicht. 


Das Land fördert Planungen der Kommunen für einen Biotopverbund mit 90 Prozent der Kosten sowie die Umsetzung der Maßnahmen – insgesamt mit 10 Millionen Euro pro Jahr. Über 40 Prozent der Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg arbeiten bereits an entsprechenden Projekten. Maßnahmen entstehen vor Ort in Zusammenarbeit mit den landwirtschaftlichen Betrieben und weiteren Akteuren.

Die Landschaftserhaltungsverbände beauftragen etwa Landwirtinnen und Landwirte mit der Pflege von Magerrasen oder Wacholderheiden. Diese mähen und beweiden die vorgesehenen Flächen nach einem abgestimmten, naturschutzfachlich sinnvollen Konzept. Oder sie passen ihre Bewirtschaftung gefördert über die Landschaftspflegerichtlinie oder das Agrar-Programm FAKT im Sinne des Biotopverbundes an, indem sie mehrjährige Buntbrachen und Altgrasstreifen anlegen oder breitere Saatreihenabstände nutzen.

Quelle / Aufnahme
Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg
Kernerplatz 9
70182 Stuttgart

Stand
12.12.2023

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Höchste Naturschutzehrung
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Höchste Naturschutzehrung

03/04.01.2024

  • Jörg Nitsch (BUND) erhält den Willy-Bauer-Preis

Als Anerkennung seiner besonderen ehrenamtlichen Verdienste und Leistungen im Naturschutz erhält Jörg Nitsch den Willy-Bauer-Preis. Umweltministerin Priska Hinz hat ihm den Preis heute persönlich in Wiesbaden überreicht. 

Zum sechsten Mal wird damit die höchste Ehrung im hessischen Naturschutz vergeben, zuletzt 2013. „Jörg Nitsch tritt mit der Auszeichnung in die Reihe der herausragenden Naturschützerinnen und Naturschützer in Hessen“, so Umweltministerin Priska Hinz. „Ohne sein Engagement hätten wir einige wesentliche Meilensteine für den Naturschutz in Hessen in den vergangenen Jahren nicht erreicht. Dafür möchte ich ihm im Namen des Landes und auch ganz persönlich herzlich danken.“
Jörg Nitsch hat als langjähriger Vorsitzender eine Ära des Landesnaturschutzbeirates geprägt und in dieser Funktion viele Landesregierungen beraten. Er ist ehrenamtlicher Vorsitzender des BUND Hessen und hat die naturschutzpolitische Debatte des Landes über mehr als drei Jahrzehnte geprägt. Auch auf Bundesebene hat Jörg Nitsch innerhalb des BUND vielfältig Verantwortung übernommen, unter anderem als stellvertretender Vorsitzender oder Sprecher der AG Wald. Mit seinem Namen eng verbunden ist die Ausweisung des Nationalpark Kellerwald, der hessischen Naturwaldentwicklungsflächen und des Grünen Bandes. Auch bei den großen Konflikten der hessischen Umweltbewegung von der Startbahn West bis zum Riederwaldtunnel stand Jörg Nitsch stets in vorderster Reihe.

„Jörg Nitsch ist aufrechter Streiter für den Naturschutz und ein Vorbild für ehrenamtliches Engagement. Ohne ihn wäre Hessens Natur und damit unser aller Leben und unsere Umwelt ärmer.“ würdigte Ministerin Hinz seine Leistung. „Er ist hartnäckig, aber auch pragmatisch, wenn es darum geht gemeinsam Lösungen für den Naturschutz zu erreichen. Auf diese Weise hat er auch mit dazu beigetragen, dass die Kooperationsvereinbarung Naturschutz-Landwirtschaft abgeschlossen werden konnte.“


Der Preisträger Jörg Nitsch

Der Diplom-Biologe Jörg Nitsch ist seit 1994 Vorsitzender des Landesnaturschutzbeirats. Seit 1993 ist er Mitglied des Landesvorstands des BUND Hessen e.V., die längste Zeit davon als Landesvorsitzender.

Jörg Nitsch gründete Anfang der 1980er Jahre die BUND Jugend Hessen e.V. Zahlreiche weitere Ehrenämter sowohl in Hessen als auch auf Bundesebene, einige Jahre auch als stellvertretender Bundesvorsitzender des BUND e.V., zeugen vom herausragenden Engagement Nitschs für den Naturschutz, wofür er im November dieses Jahres mit der Ehrennadel des BUND e.V. ausgezeichnet wurde. Als Leiter des Fachdiensts Umwelt des Landkreises Offenbach ist Jörg Nitsch auch hauptamtlich für den Natur- und Umweltschutz tätig.


Hessens höchster Naturschutzpreis

Die mit 5.000 € dotierte Auszeichnung wurde 1992 gestiftet und nach Willy Bauer benannt, um dessen Lebenswerk zu ehren. Willy Bauer war einer der Gründerväter der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) e.V. und mehrere Jahre Vorsitzender des Landesnaturschutzbeirates. Unter anderem geht die Ausweisung vieler bedeutender hessischer Naturschutzgebiete auf das Engagement von Willy Bauer zurück.

Nach dem Mauerfall bemühte sich Willy Bauer, den Naturschutz entlang der innerdeutschen Grenze voranzutreiben. In der Kommission „Naturschutz im Grenzraum Hessen-Thüringen“ setzte er sich für den Naturschutz im unmittelbaren Grenzgebiet ein. Aus diesem Engagement ging später zum Beispiel die Ausweisung des Biosphärenreservats Rhön hervor.

Quelle / Aufnahme
Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Mainzer Straße 80
65189 Wiesbaden

Stand
14.12.2023

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Austausch BN und Fränkischer Weinbauverband
Austausch BN und Fränkischer Weinbauverband - Klimawandel bedroht die fränkische Weinbaukultur

02/03.01.2024

  • BUND Naturschutz (BN) und Fränkischer Weinbauverband teilen Sorge um die Folgen des Klimawandels für Frankens Winzerinnen und Winzer.

Bei einer Besichtigung des Weinguts von Weinbaupräsident Artur Steinmann in Sommerhausen und anschließendem Fachgespräch tauschten sich die Spitzen von BUND Naturschutz und Fränkischem Weinbauverband über Herausforderungen durch Klimawandel und Globalisierung aus.

„Wir teilen mit den fränkischen Winzerinnen und Winzern die Sorge darüber, was aufgrund des Klimawandels auf sie zukommt. Zunehmende Trockenheit und Hitzestress bedrohen die jahrtausendealte regionale Weinbaukultur. Nun gilt es nicht nur nachhaltige Strategien zu entwickeln, wie sich der Weinbau an die Klimaveränderungen anpassen kann, sondern auch gemeinsam gegen die Erderhitzung zu kämpfen“, sagt Richard Mergner, Vorsitzender des BUND Naturschutz.
Der Präsident des Fränkischen Weinbauverbandes Artur Steinmann betont, dass Nachhaltigkeit für den fränkischen Weinbau insgesamt von größter Bedeutung ist: „Die fränkischen Winzerinnen und Winzer sind hier schon sehr weit. Inzwischen ist es zum Beispiel Standard, dass die Böden schonend bearbeitet und ganzjährig begrünt werden. Das verbessert den Humusgehalt und das Wasser fließt nicht so schnell ab. Inzwischen werden die Hälfte der fränkischen Weinbaufläche herbizidfrei und rund zwanzig Prozent ökologisch bewirtschaftet. Die Anpassung an den Klimawandel ist das Gebot der Stunde, und dafür müssen jetzt alle Weichen gestellt werden. Für die Zukunft wird es ohne Wasserspeicherung von Oberflächenwasser auch aus dem Main nicht gehen.“

Richard Mergner und Artur Steinmann sind sich einig, dass alles dafür getan werden muss, damit das Wasser im Boden und in der Landschaft gehalten wird. Angesichts zunehmender Wasserknappheit vor allem im Frühjahr und Sommer muss Wassersparen das oberste Prinzip für alle, die Wasser nutzen, werden. Die Entnahme von Grundwasser zur Bewässerung im Weinbau ist für die Vertreterinnen und Vertreter des BN und des Fränkischen Weinbauverbandes keine Option.

Steffen Jodl, Regionalreferent des BN für Unterfranken, ergänzt: „Es muss Transparenz über die Verbräuche von Wasser hergestellt werden. Da es immer mehr Konkurrenz um das für Mensch und Natur überlebenswichtige Gut Wasser gibt, braucht es ein Gesamtkonzept dafür, wer Wasser entnehmen darf, wie viel und für welchen Zweck. Bei Wasserentnahmen für Bewässerungen muss auch die Ökologie der Wasserkörper berücksichtigt werden.“

Hermann Schmitt, Geschäftsführer des Fränkischen Weinbauverbands, sagt, sowohl Wasserschutz, als auch eine sinnvolle Wassernutzung seien notwendig. Er wirbt um Verständnis für die Situation der fränkischen Winzerinnen und Winzer in einem globalisierten Markt. „Die über 630 selbst abfüllenden Betriebe stehen nicht nur für die lokale Produktion von Wein, sondern sie schaffen durch Direktvermarktung, Gastronomie und Tourismus eine enorme Wertschöpfung im ländlichen Raum.“

Moritz Tapp, Vorstand der BUNDjugend und Mitglied der Zukunftskommission Landwirtschaft, erklärt: „Der Weinbau hat in Franken einen hohen Stellenwert und die Arbeit der Winzerinnen und Winzer verdient großen Respekt. Dieses Potenzial gilt es zu erhalten. Der ökologische Weinbau kann dabei gerade auch in Zeiten der Klimakrise Lösungsmöglichkeiten aufzeigen.“

Quelle
BUND NATURSCHUTZ IN BAYERN E.V. (BN)
Dr.-Johann-Maier-Straße 4
93049 Regensburg

Stand
20.12.2023

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Eine Million für den Artenschutz
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Eine Million für den Artenschutz

02/03.01.2024

  • Was haben ein Wiederaufforstungsprojekt auf Borneo, ein Ranger-Spürhundeteam im kongolesischen Virunga-Nationalpark und eine Nashorn-Zuchtstation auf Sumatra gemeinsam? 

Alles drei sind Projekte, die dem Erhalt seltener Tier- und Pflanzenarten dienen und die von der Wilhelma unterstützt werden. 

2018 hat sich der Zoologisch-Botanische Garten in Stuttgart dazu entschlossen, sein Engagement für den Artenschutz auf eine breitere Basis zu stellen und ein eigenes Artenschutzbudget eingerichtet, 2019 kam der Artenschutzeuro dazu, ein freiwilliger Aufschlag auf den Eintrittspreis. Auch der Förderverein steuert zu einigen Projekten erkleckliche Summen bei. In diesem Jahr stand der Wilhelma erstmals ein siebenstelliger Betrag, nämlich genau 1.010.000 Euro, für den Artenschutz zur Verfügung.
Auf Borneo werden mit Unterstützung aus Stuttgart tausende einheimische Futterbäume für Orang-Utans gepflanzt, auf Sumatra finanziert die Wilhelma mit 50.000 Euro die aufwendige Betreuung der seltenen Sumatra-Nashörner mitten im Regenwald. Vor wenigen Wochen wurde dort ein Nashornkalb geboren, ein Hoffnungsfunken für eine Art, von der es vermutlich nur noch rund 40 Individuen gibt. Obwohl im Kongo ein Bürgerkrieg auch den Virungapark bedroht, unterstützt die Wilhelma weiterhin die Ranger und Hundeführer, die trotz der widrigen Umstände für den Schutz der Berggorillas kämpfen.

„Ich freue mich, dass wir es in so kurzer Zeit geschafft haben, die Wilhelma zu einem führenden Artenschutzzentrum auszubauen“, sagt Direktor Dr. Thomas Kölpin. „Mit so einem Betrag können wir richtig etwas anschieben.“ Denn Zoos und Botanische Gärten sind nicht nur dazu da, exotische Tiere und Pflanzen aus fernen Ländern zu zeigen, sondern auch, die oft vom Aussterben bedrohten Arten in ihren angestammten Lebensräumen zu schützen. „Das geht am besten, indem man Land erwirbt“, sagt Artenschutzkoordinatorin Stefanie Reska. So hat die Wilhelma 2023 rund 225.000 Euro an gemeinnützige Organisationen vor Ort weitergeleitet, die damit Regenwald erwerben und unter Schutz stellen. In Ecuador konnten so Naturreservate erweitert und vernetzt werden. Auch in Belize wurde mit Hilfe der Wilhelma ein biologischer Korridor durch den Kauf von Regenwald erweitert.

Rund 40 Projekte in der ganzen Welt hat die Wilhelma in diesem Jahr mit Summen zwischen 5.000 und 50.000 Euro unterstützt. „Ganz wichtig ist dabei die Einbeziehung der Bevölkerung“, erklärt Stefanie Reska. Aufklärung, Umweltbildung und Armutsbekämpfung sind wichtige Aspekte im Natur- und Artenschutz. Ein Beispiel aus Indien: Der vom Aussterben bedrohte Argala-Marabu gilt in manchen Regionen als „böser Vogel“, er wurde verfolgt und seine Nistbäume gefällt, um ihn zu vertreiben. „Wir unterstützen in Assam das Community-Projekt einer Wildtierbiologin, die die Frauen für das Schicksal des Vogels sensibilisiert und sie motiviert, sich für das Tier einzusetzen. Dass es die Art überhaupt noch gibt, ist vermutlich einzig ihr zu verdanken “, erzählt Reska. „Wir sind stolz auf die Erfolge, die sie mit unserer finanziellen Unterstützung erreicht hat.“

Die Artenschutzgelder werden zu 100 Prozent an die Projektpartner weitergegeben, Verwaltungskosten fallen keine an. Die Organisationen müssen in ihrem Jahresbericht genau darlegen, wofür sie das Geld verwendet haben, und mit Quittungen belegen. Daneben unterhält die Wilhelma noch einen Notfall-Fonds, um bei Naturkatastrophen wie Überschwemmungen oder Waldbränden, die Tier- und Pflanzenarten akut bedrohen, schnell helfen zu können.

„In den kommenden Jahren plant die Wilhelma ihren Beitrag zum in situ Artenschutz, also dem Schutz der Tierarten in ihren angestammten Lebensräumen, weiter auszubauen“, beton Dr. Thomas Kölpin. „So wird der Zoologisch-Botanische Garten Stuttgart noch weiter an Bedeutung im Artenschutz weltweit gewinnen.“

In der Aufnahme von Images courtesy of the Indonesian Ministry of Environment and Forestry
  •  Sumatra-Nashorn

Quelle
Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart
Wilhelma 13 
70376 Stuttgart

Stand
08.12.2023

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Die Mistel (Viscum album)
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Die Mistel (Viscum album)

02/03.01.2024

Misteln sind Pflanzen, die zur Familie der Sandelholzgewächse (Santalaceae) gehören. Es gibt etwa 1.300 Arten von Misteln, die auf der ganzen Welt verbreitet sind. Eine der bekanntesten Arten ist die Europäische Mistel (Viscum album). Misteln sind Halbschmarotzer, was bedeutet, dass sie Nährstoffe aus anderen Pflanzen extrahieren, ohne sie jedoch vollständig zu töten.

Ein charakteristisches Merkmal der Misteln ist ihre Fähigkeit, auf Bäumen zu wachsen, indem sie ihre Wurzeln in die Rinde der Wirtspflanze eindringen. Dieser parasitäre Lebensstil hat Misteln zu interessanten Pflanzen gemacht, die in der Mythologie, Folklore und Medizin eine Rolle spielen.
In vielen Kulturen werden Misteln als heilige oder magische Pflanzen angesehen. Insbesondere der Brauch, Misteln während der Weihnachtszeit aufzuhängen, hat in einigen Regionen eine lange Tradition. Es wird angenommen, dass Misteln Glück und Fruchtbarkeit bringen können.

Medizinisch werden Misteln auch in der anthroposophischen Medizin und der Naturheilkunde verwendet. Mistelpräparate werden manchmal als unterstützende Therapie bei bestimmten Krebserkrankungen eingesetzt, obwohl die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu ihrer Wirksamkeit umstritten sind und weitere Forschung erforderlich ist.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Mistelarten gleich sind und dass einige Arten aufgrund ihrer toxischen Inhaltsstoffe potenziell gefährlich sein können. Daher ist es ratsam, sich vor der Verwendung von Misteln zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.




In der Aufnahme
•    hier erkennen wir sehr gut wie die Mistel direkt an einem Astfortsatz ansetzt!
Artenschutz in Franken®  
Zum Jahreswechsel - Worte des Vorsitzenden- Artenschutz in Franken®
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Sehr geehrte Damen und Herren,

das Jahr 2023 neigt sich dem Ende entgegen und 2024 kündigt sich bereits an. 

Ich möchte diese Gelegenheit ergreifen um über ein Thema zu sprechen, das nicht nur die Zukunft Deutschlands betrifft, sondern die Zukunft der wohl gesamten Menschheit - den Artenschutz. 

In einer Zeit, in der die Welt von zahlreichen Umweltauswirkungen bedroht ist, ist es nach unserer Auffassung von entscheidender Bedeutung, dass Deutschland eine führende Rolle zum Schutz unserer biologischen Vielfalt einnimmt.

Unsere Heimat, Deutschland, ist reich an natürlicher Vielfalt, von den Alpen bis zur Nordsee. Doch diese Vielfalt gerät zunehmend in Gefahr. Der Verlust von Lebensräumen, Umweltverschmutzung und nicht zuletzt der Klimawandel setzen viele unserer einheimischen Arten unter einen elementaren Existenzdruck. Der Artenschwund ist nicht nur eine ökologische Krise, sondern auch eine Bedrohung für unsere Lebensgrundlagen.
Warum ist der Artenschutz jetzt wichtiger denn je?

Er ist entscheidend für das Gleichgewicht der Natur. Jede Art erfüllt eine einzigartige Rolle im Ökosystem. Der Verlust einer Art kann eine Kettenreaktion auslösen, die ganze Lebensgemeinschaften beeinträchtigt. Wir sind alle miteinander verbunden, und der Schutz von Pflanzen und Tieren ist der Schutz unserer eigenen Existenzgrundlagen.
Biodiversität ist mehr als nur Artenvielfalt; sie ist der Schlüssel zur Resilienz unserer Ökosysteme. Artenvielfalt sichert die Funktionalität von Naturdienstleistungen, von der Bestäubung unserer Nutzpflanzen bis zur Regulation des Klimas. Der Schutz von Lebensräumen und die Erhaltung der Vielfalt sind daher nicht nur moralische Verpflichtungen, sondern auch Investitionen in unsere Zukunft.

Deutschland hat bereits wichtige Schritte unternommen, aber es ist an der Zeit, unsere Anstrengungen zu intensivieren. Wir müssen die Zerstörung von Lebensräumen stoppen, nachhaltige Landwirtschaft fördern und die Bevölkerung für die Bedeutung des Artenschutzes sensibilisieren. Wir müssen innovative Lösungen finden, die den Schutz von Natur und die Bedürfnisse der Menschen miteinander vereinen.

Artenschutz ist jedoch nicht allein Sache der Regierung. Jeder Einzelne kann einen Beitrag leisten, sei es durch umweltfreundliches Verhalten, nachhaltigen Konsum oder ehrenamtliche Arbeit. Gemeinsam können wir einen Wandel bewirken und das Bewusstsein schärfen, dass der Schutz unserer Umwelt eine kollektive Verantwortung wird und nachhaltig ist.

In einer Welt, die von globalen Umweltproblemen geprägt ist, kann Deutschland eine Vorreiterrolle einnehmen. Wir haben die Ressourcen, das Wissen und die Verantwortung, einen Weg zu weisen. Indem wir die Herausforderungen des Artenschutzes in Angriff nehmen, gestalten wir nicht nur unsere eigene Zukunft, sondern tragen auch dazu bei, die ökologische Gesundheit unseres Planeten zu bewahren.

Lassen Sie uns gemeinsam handeln, um sicherzustellen, dass Deutschland nicht nur ein Land von kulturellem Reichtum, sondern auch von natürlicher Vielfalt bleibt. Der Artenschutz ist eine Investition in die Zukunft, eine Verpflichtung gegenüber kommenden Generationen und ein Beitrag zur globalen ökologischen Stabilität.

Artenschutz in Franken® engagiert ehrenamtlich sich in diesem Sinne seit nunmehr fast 30 Jahren. 

Innerhalb dieser Zeitspanne konnten wir bereits sehr viel erreichen, jedoch liegt weiterhin auch noch ein sehr langer Weg vor uns. Und die Herausforderungen dies zu erreichen werden keinesfalls geringer, im Gegenteil. 

Fast gewinnt man den Eindruck, dass an mancher Stelle die Uhren zurückgestellt wurden, als das eine neue Zeitspanne zur Erhaltung der Biodiversität eingeläutet würde.

Im Namen unserer Organisation möchte ich mich bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern, sowie bei all unseren Mitgliedern herzlich bedanken, denn es ist keinesfalls, als selbstverständlich anzusehen das diese Unterstützung nachhaltig gewährt wird.

Lassen Sie mich Ihnen allen Danke sagen und stellen wir uns auch weiterhin den immensen Herausforderungen, dies in praktisch, professionellen Maßnahmen, welche letztendlich zwei konkrete Ziele haben: Erstens, der Erhaltung der Artenvielfalt und zweitens, gerade im Interesse unserer Kinder und Enkelkinder.


Artenschutz in Franken® wünscht Ihnen allen auf diesem Weg einen guten Rutsch ins neue Jahr 2024.

Ihr
Thomas Artur Köhler
Vorsitzender des Artenschutz in Franken®.

Stand
31.12.2023
Artenschutz in Franken®  
Ein gutes neues Jahr 2024 - wünscht Artenschutz in Franken®
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Silvester-Böllerei verursacht Müll und Luftverschmutzung ...
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Silvester-Böllerei verursacht Müll und Luftverschmutzung und tötet zahlreiche Wildtiere

23/24.12.2023

  • Vögel und andere Wildtiere werden durch die Knallerei ungeheurem Stress ausgesetzt. Bürger*innen geben Millionen Euro aus, zurück bleiben riesige Müllberge.

Der BUND Naturschutz in Bayern appelliert an die bayerische Bevölkerung, zum Jahreswechsel auf Feuerwerkskörper und Böller zu verzichten. „Uns ist bewusst, dass für viele Menschen die Böllerei an Silvester einfach dazugehört. Trotzdem bitten wir die Bürgerinnen und Bürger, diesen Brauch einmal kritisch zu hinterfragen. 

Er verursacht Verletzungen, Unmengen Müll, wirkt sich negativ auf die Feinstaubbelastung aus und – was viele vielleicht nicht wissen – ist eine starke Belastung für viele Wildtiere in Städten und Siedlungen sowie an Waldrändern“, erklärt der BN-Landesbeauftragte Martin Geilhufe. 
So werden Vögel von ihren Schlafplätzen aufgescheucht und steigen hoch in die Luft, wobei sie ihre im Winter benötigten Energiereserven verbrauchen. Auch Familienverbände werden durch die Flucht auseinandergerissen. Winterschlaf haltende Wildtiere wie Igel verbrauchen viel mehr Energie, wenn sie aufgeschreckt werden. „Die hellen Blitze, der Lärm und der beißende Rauch bedeuten riesigen Stress für die Tiere. BN-Mitglieder berichten immer wieder von toten Tieren, die sie am Neujahrsmorgen und den darauffolgenden Tagen finden“, so Geilhufe weiter.

Abgesehen davon müssen die Kommunen in den Tagen nach Silvester tausende Tonnen Müll beseitigen. In den bayerischen Städten ist zum Jahresanfang so viel Müll angefallen wie noch nie. „Wenige Minuten Silvesterknallerei haben weitreichende ökologische Folgen. 

Wir appellieren daher, das Geld nicht für Feuerwerkskörper, sondern sinnvoll auszugeben.“, bittet Geilhufe abschließend.  


In der Aufnahme von Fotograf: Andreas Zahn, BN
  • Totes Rotkehlchen an Neujahr


Quelle
BUND NATURSCHUTZ IN BAYERN E.V. (BN)
Dr.-Johann-Maier-Straße 4
93049 Regensburg

Stand
22.12.2023

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