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2023-02
Ebracher Trittsteinkonzept unter den TOP 10 ...
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Ebracher Trittsteinkonzept unter den TOP 10 der wiederhergestellten Waldökosysteme in Deutschland

21/22.02.2023

15. Februar 2023, Ebrach – Im Zuge der weltweiten UN-Dekade „Ecosystem Restoration“ wurde dem „Ebracher Trittsteinkonzept“ abermals eine hohe Auszeichnung zuerkannt.

Auf Initiative des Vereins für Nachhaltigkeit e.V. hat eine Jury des Bundesumweltministeriums und des Bundesamts für Naturschutz das Ebracher Trittsteinkonzept in die TOP 10 der Projekte zur Wiederherstellung von Waldökosystemen in Deutschland aufgenommen. Das Konzept wurde im Forstbetrieb Ebrach (Bayerische Staatsforsten) für den Staatswald im Steigerwald entwickelt.
Der Vorsitzende des Vereins für Nachhaltigkeit e.V. Dr. Joachim Hamberger und der zweite Vorstand Thomas Schwab hatten das Ebracher Trittsteinkonzept für die Nominierung vorgeschlagen. „Das Konzept ist ein hervorragendes Beispiel für anspruchsvollen Arten- und Klimaschutz, das aber gleichzeitig eine wirtschaftliche Holznutzung ermöglicht. Damit ist es beispielgebend für die Idee einer nachhaltigen Entwicklung“, so Hamberger.

Mit dem Start des Trittsteinkonzepts im Jahr 2006 ist es gelungen, dass sich Arten wieder angesiedelt haben, die in großen Teilen der staatlichen Wälder im Steigerwald durch die intensive Holznutzung der früheren Jahre verschwunden waren. Ulrich Mergner, einer der „Väter des Trittsteinkonzepts“ nennt als Beispiel den Zunderschwamm, der inzwischen flächendeckend in den Wäldern vorkommt. „Vom Zunderschwamm leben Hunderte von Insektenarten. Eine davon ist der Schwarzkäfer, der überraschend schnell seinem Wirtspilz gefolgt und heute wieder im gesamten Waldgebiet anzutreffen ist“, erläutert der Waldexperte und frühere Leiter der Forstbetriebs Ebrach. „Auch Stachelbartpilze, die früher eine Rarität waren, sind keine Seltenheit mehr. Vom Konzept haben auch Vogelarten wie der Halsbandschnäpper, Fledermausarten wie die Mopsfledermaus oder Käferarten wie der Rosenkäfer profitiert“, so Mergner.

Seine Nachfolgerin Barbara Ernwein ergänzt, wie vorteilhaft es ist, dass das Ebracher Trittsteinkonzept auch die Holznutzung ermöglicht. „Damit können Holzprodukte hergestellt werden, die der Atmosphäre langfristig Kohlenstoff entziehen und damit zum Klimaschutz beitragen“, erläutert die Betriebsleiterin.

Die Elemente des Ebracher Trittsteinkonzepts

Das Ebracher Trittsteinkonzept ist eine Kombination aus größeren und kleineren ungenutzten Waldflächen, die sich über 10% der Fläche des Forstbetriebs verteilen. Diese Schutzflächen werden von tausenden Biotopbäumen und hohen Totholzmengen ergänzt. Mit diesem Netz ökologisch wirksamer Elemente entstanden in den bewirtschafteten Waldflächen neue Lebensräume für Waldarten, die sich sonst eher in Schutzgebieten finden. Da im Zuge des Waldmanagements auch seltene Baumarten und die ökologisch besonders wertvolle Eiche erhalten werden, ist die Artenvielfalt des integrativen Naturschutzkonzepts sogar höher, als wenn der Wald komplett aus der Bewirtschaftung genommen werden würde.

Überzeugend fand die Jury die Redlichkeit, mit der dieses Konzept von Anfang an umgesetzt wurde. Dazu zählte eine wissenschaftliche Begleitung, welche den Erfolg des Konzepts, insbesondere in Bezug auf die Wiederbesiedlung vormals artenarmer Waldbereiche, bestätigte.

Weitere Unterstützer des Antrags

Der Antrag des Vereins für Nachhaltigkeit e.V., das Ebracher Trittsteinkonzept als gelungenes Beispiel für die Wiederherstellung von Waldökosystemen vorzuschlagen, wurde unterstützt von:

- FAUN - Initiative Waldnaturschutz Integrativ
- Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF)
- Amt für Waldgenetik (AWG)
- Schutzgemeinschaft Deutscher Wald – Landesverband Bayern (SDW)

Die Aufnahme des Ebracher Trittsteinkonzepts in die Liste der TOP 10 - Projekte in Deutschland ist hier veröffentlicht.

Ein Wettbewerb im Rahmen der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen


Bei der UN-Dekade handelt es sich um eine Initiative des Umweltprogramms der Vereinten Nationen und der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO zur Wiederherstellung von Ökosystemen und zum Klimaschutz. In Deutschland wird sie im Auftrag des Bundesumweltministeriums (BMUV) und des Bundesamts für Naturschutz (BfN) umgesetzt. Die Vorstellung gelungener Beispiele im Rahmen des Wettbewerbs zielt darauf ab, den öffentlichen Diskurs über die Bedeutung intakter Ökosysteme zu fördern. So sollen Akteure aus Praxis, Forschung, Politik und Gesellschaft in den Austausch gebracht und neue Wiederherstellungs-Projekte angeregt werden. Die Projekte müssen einen bundesweit repräsentativen Beitrag zur Wiederherstellung, Erhaltung und/oder Pflege von Ökosystemen leisten und somit zur biologischen Vielfalt sowie zum natürlichen Klimaschutz in Deutschland beitragen.
 

Verein für Nachhaltigkeit e.V.

Das Ziel des Vereins ist es, das Thema "Nachhaltigkeit" stärker im Bewusstsein und im Handeln der Gesellschaft zu verankern. Die Mitglieder, wie in diesem Fall Ulrich Mergner, bringen auf vielfältige Weise ihre Erfahrungen im Ringen um nachhaltige Lösungen ein. Der Verein macht diese bekannter und für die Öffentlichkeit zugänglich.


In der Aufnahme
  • Über die Auszeichnung freuen sich (v.l.n.r.): Dr. Joachim Hamberger, Verein für Nachhaltigkeit e.V.; Barbara Ernwein, Betriebsleiterin Ebrach; Ulrich Mergner, Initiator Trittsteinkonzept & ehemaliger Betriebsleiter Ebrach. Foto: Ronja Brückmann (©) BaySF, Verein f. Nachhaltigkeit



Quelle
Bayerische Staatsforsten AöR

Tillystraße 2

D-93053 Regensburg

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Mehr Schutz für die Hohe See - UN-Staaten verhandeln in New York
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Mehr Schutz für die Hohe See - UN-Staaten verhandeln in New York

20/21.02.2023

  • WWF: Rechtslücken für die Hälfte des Planeten schließen

Ab Montag verhandeln die Vereinten Nationen in New York in einer hoffentlich letzten Runde über das internationale Abkommen zum Schutz der Hohen See. Diese bedeckt mehr als die Hälfte unseres Planeten, liegt außerhalb nationaler Hoheitsbefugnisse der Küstenstaaten und wird aufgrund fehlender Regulierungen massiv ausgebeutet.

Nachdem die vorherige Verhandlungsrunde im August 2022 ohne Ergebnis blieb, fordert der WWF mit Nachdruck, dass sich die Staaten jetzt auf ein rechtsverbindliches globales Meeresschutzabkommen einigen.
„Unter lautem Beifall beschloss die internationale Staatengemeinschaft im Dezember auf der Weltnaturkonferenz in Montréal, mindestens 30 Prozent der weltweiten Meere bis 2030 unter Schutz zu stellen. Jetzt müssen sie zeigen, dass sie es ernst meinen. Zwei Drittel des Ozeans liegen außerhalb nationaler Gewässer, wir brauchen also das Abkommen zum Schutz der Hohen See, um das Versprechen von Montréal einhalten zu können“, erklärt Karoline Schacht, Meeresschutzexpertin beim WWF Deutschland.

Während Länder in ihren Hoheitsgewässern eigenständig Schutzgebiete ausweisen können, fehlt dieses Mandat bisher auf der Hohen See. Das Abkommen würde diese Rechtslücke schließen und Zuständigkeiten und Verfahren zur Einrichtung vernetzter Meeresschutzgebiete in Regionen schaffen, die außerhalb von nationalen Gerichtsbarkeiten liegen. Es muss außerdem geeignete Leitplanken zum Schutz der Natur vor schädlichen Aktivitäten wie nicht nachhaltiger Fischerei oder Tiefseebergbau setzen. Der WWF fordert, dass alle Aktivitäten auf ihre Auswirkungen in der Hohen See untersucht werden müssen – vor allem unter Berücksichtigung von kumulativen Effekten sowie Wechselwirkungen mit den Folgen der Klimakrise. Außerdem braucht es eine Verwaltung, die dafür sorgt, dass die gemeinsamen Ressourcen der Hohen See erhalten und gerecht sowie nachhaltig genutzt werden.

Für die Gesundheit und Funktionalität der Meere spielt die Hohe See eine entscheidende Rolle. Sie ist der größte Lebensraum auf unserem Planeten, Hunderttausende von Arten sind auf sie angewiesen. Als CO2-Senke mildert sie die Auswirkungen der Klimakrise und liefert gleichzeitig Sauerstoff. Auch für die Fischerei ist sie von großer Bedeutung. Die Ozeane leiden allerdings immens unter Überfischung und illegaler Fischerei, Zerstörung von Lebensräumen, Plastik- und Lärmverschmutzung sowie zunehmender Versauerung. 25 Prozent der in der Hohen See bekannten Arten sind bereits bedroht.

Einer der entscheidenden Knackpunkte für das Zustandekommen des Abkommens ist die globale Gerechtigkeit. Die Länder im globalen Norden - und damit auch Deutschland - müssen den Ländern der Südhalbkugel verbindliche Zusagen für einen finanziellen Vorteilsausgleich aus der Nutzung mariner genetischer Ressourcen sowie für den Kapazitätsaufbau und Technologietransfer machen. Basis dieser Zusagen muss sein, dass der entstehende Profit aus der Nutzung von Allgemeingut auch allen zusteht. Zudem können sich die Länder im globalen Süden nur mithilfe von entsprechenden Mitteln und Kapazitäten an den Maßnahmen zum Schutz der Hohen See beteiligen.

„Die Länder müssen jetzt Eigeninteressen zurückstellen und ihre moralische Verantwortung für die Hohe See und die Gesundheit der Ozeane als Ganzes annehmen. Alle Seiten müssen den Mehrwert für die globale Gesellschaft in diesem Abkommen erkennen, damit nach rund 20 Jahren Verhandlungen endlich der Durchbruch gelingt. Nur so lässt sich der dramatische Verlust der Lebensvielfalt noch in diesem Jahrzehnt umkehren,“ betont Karoline Schacht.

Zum Hintergrund:
Die fünfte Regierungskonferenz (IGC5) zur Aushandlung eines rechtsverbindlichen Abkommens fand im vergangenen August statt, wurde aber am letzten Tag vertagt, weil zu viele Fragen ungeklärt waren. Die Konferenz wird vom 20. Februar bis zum 3. März 2023 im UN-Hauptquartier in New York zu den hoffentlich letzten Gesprächen zwischen den Regierungen wieder aufgenommen.


Quelle
WWF

Stand
17.02.2023


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In der Aufnahme von Ulrich Rösch

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Biologische Vielfalt an der Ostseeküste stärken
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Biologische Vielfalt an der Ostseeküste stärken

19/20.02.2023

  • Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Bundesumweltministerium
Bundesprogramm Biologische Vielfalt• Gebiete und Lebensräume•Arten

Berlin/Bonn. Die Region Westmecklenburgische Ostseeküste und Lübecker Becken ist ein Hotspot der biologischen Vielfalt. Doch die außerordentliche Vielfalt von Arten und Lebensräumen in der Region ist bedroht. Eine regionale Partnerschaft aus Naturschutzakteuren hat sich als „Forum der Vielfalt“ nun das Ziel gesetzt, die biologische Vielfalt der Region zu schützen und nachhaltig zu stärken. Hierfür wird heute der Förderbescheid zur Planungsphase in der Naturwerkstatt Priwall in Lübeck-Travemünde an die Projektverantwortlichen überreicht.

Das Bundesumweltministerium (BMUV) und das Bundesamt für Naturschutz (BfN) fördern die zweijährige Planungsphase für dieses groß angelegte Naturschutzprojekt mit rund 950.000 Euro im Bundesprogramm Biologische Vielfalt. Damit sollen Küstenlandschaften und Waldmoore renaturiert, Flächen im Grünen Band gesichert sowie Küsten- und Wiesenvögel besser geschützt werden. Seltene Arten der Agrarlandschaften sollen vor Ort gezielt geschützt und Bildungsprojekte erarbeitet werden.
Josef Tumbrinck, Sonderbeauftragter für das Nationale Artenhilfsprogramm im BMUV: „Die bundesweit 30 Hotspots der biologischen Vielfalt sind mit ihrer Lebensraumvielfalt und ihrem Artenreichtum ökologisch besonders wertvoll. Maßnahmen, die im Hotspot 28 jetzt entwickelt werden, können dafür sorgen, dass der durch menschliche Einflüsse degradierte Ostseeküstenraum wieder gesund, widerstandsfähig und vielfältig wird. Das ist nicht nur wichtig für die Tiere und Pflanzen in der Region – intakte Ökosysteme sind auch natürliche Klimaschützer und resilient gegen sich verändernde Umweltbedingungen.“

Dr. Alfred Herberg, Leiter des Fachbereichs „Schutz, Entwicklung und nachhaltige Nutzung von Natur und Landschaft“ im BfN: „Die Herausforderungen im Naturschutz, denen wir lokal, regional und global gegenüberstehen, sind immens. Umso wichtiger ist es, dass wir auf allen Ebenen entschieden handeln. Die Politik muss die Weichen dafür stellen – aber ohne die Menschen, die sich vor Ort einsetzen und vernetzen, kann Naturschutz nicht gelingen. Damit dieses langfristig und groß angelegte Naturschutzprojekt auch tatsächlich zu einem Erfolgsprojekt wird, werden regionale Partnerschaften entwickelt, um unterschiedliche Interessenslagen verschiedener Akteurinnen und Akteure bestmöglich und langfristig im Sinne des Naturschutzes zusammenzuführen.“

In der Planungsphase liegt der Schwerpunkt der Arbeiten des „Forums der Vielfalt“ unter anderem auf der Information und Abstimmungen mit Akteuren und Akteurinnen vor Ort und mit zuständigen Behörden. Außerdem soll in der Planungsphase im Bereich der Wismar-Bucht eine Naturschutzstation als Prototyp für ein aufzubauendes Netzwerk von Natura-2000-Stationen in Mecklenburg-Vorpommern projektiert und ab 2024 in der Umsetzungsphase realisiert werden.
Hintergrund

In den letzten Jahrzehnten ist es auch im Gebiet des Hotspots 28 zu drastischen Einbußen bei der biologischen Vielfalt gekommen. Ursache hierfür sind menschliche Aktivitäten, vor allem Hafenwirtschaft, Tourismus und intensive Landwirtschaft.

Dennoch weist das Hotspot-Gebiet auf einer Fläche von rund 700 Quadratkilometern mit seinen Bruchwäldern, trockenen Sand- und Dünenfeldern, Heiden und Magerrasen, Salzwiesen und Röhrichtfeldern bis hin zur Ostsee-Steilküste eine große biologische Vielfalt und überraschend ungestörte Lebensräume auf. Als Rastplatz auf der ostatlantischen Zugroute von Wasservögeln und als Brutgebiet von Küstenvögeln ist das Gebiet darüber hinaus von internationaler Bedeutung. Nationale Bedeutung erlangen die ausgedehnten naturnahen Biotoptypen der Flach- und Steilküsten, Flussmündungen und flachen Meeresbuchten sowie das abwechslungsreiche Küstenhinterland mit seinen Endmoränenzügen, Grundmoränenflächen und Sandergebieten. Eben diese Ökosysteme gilt es im Projekt „Forum Vielfalt“ zu schützen und wiederherzustellen.

Unter Beteiligung lokaler Interessens- und Zielgruppen entstehen nun gemeinsame Maßnahmen zum gezielten Arten- und Ökosystemschutz. So soll beispielsweise die biologische Vielfalt naturnaher Küstenökosysteme an Wismar-Bucht und Lübecker Bucht optimiert, wiederhergestellt und weiterentwickelt werden. Auch die Vernetzung mit den Lebensraumtypen des Hinterlandes ist geplant. Darüber hinaus sollen eine zentrale Anlaufstelle für Naturschutzaktivitäten sowie eine Zweigstelle eingerichtet werden. Denn ein wichtiger Aspekt im Projekt ist es auch, langfristige Partnerschaften und offene Kommunikationsstrukturen für eine anhaltende Entwicklung des Biodiversitätsschutzes in der gesamten Projektregion zu etablieren. Regelmäßige Informations- und Beteiligungsformate in den Gemeinden des Hotspot 28 ermöglichen einen multilateralen Austausch zwischen Verbundpartnern, Kooperationspartnern sowie Interessierten und fördern die Identifikation, das Engagement und die Wertschätzung der Menschen für die Natur in der Region.

Die Koordination des Projekts übernimmt der Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer e.V.; Projektpartner sind der BUND Mecklenburg-Vorpommern, die Gemeinde Ostseebad Insel Poel, die Hansestadt Lübeck sowie die Stiftung Umwelt- und Naturschutz Mecklenburg-Vorpommern.

In der Aufnahme
  • Imposante Steilküste bei Großklützhöved im Hotspot 28
© Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer e.V.



Quelle
Bundesamt für Naturschutz
Konstantinstraße 110
53179 Bonn

Stand
17.02.2023

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Fische schützen, Wasserkraft ermöglichen
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Neuer Mindestwassererlass

18/19.02.2023

  • Fische schützen, Wasserkraft ermöglichen

Hessen verbindet Gewässerökologie und die Förderung Erneuerbarer Energien. Grundlage dafür sind der neue Mindestwassererlass und die novellierte Förderrichtlinie zur Gewässerentwicklung und zum Hochwasserschutz, die am 13. Februar veröffentlicht werden.


„Mit den neuen Regelungen verbinden wir den Schutz der Artenvielfalt in Hessens Gewässern mit der Nutzung der Wasserkraft“, erklärte Umweltministerin Priska Hinz.

Der Mindestwassererlass regelt, dass auch beim Ableiten und Entnehmen von Wasser eine ausreichende Abflussmenge im Gewässer bleibt und schützt damit das Gewässer als Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Auch für das Funktionieren von Fischtreppen und Umgehungsgewässern ist bei Nutzung der Wasserkraft eine Mindestwasserführung entscheidend. Wandernde Fische wie die Barbe oder die Nase aber auch Lachs und Aal sind auf die Durchgängigkeit und ökologische Funktionsfähigkeit der gesamten Gewässersystems angewiesen.

Mindestwasserfestsetzung soll vor Ort und im Dialog geklärt werden


Der neue Mindestwassererlass berücksichtigt das CO2-Vermeidungspotential der Wasserkraft bei der Energiegewinnung und trägt den neuen Vorgaben des Erneuerbare-Energien-Gesetzes Rechnung. In Zukunft sollen in einem Beratungsgespräch der Wasserbehörde gemeinsam mit den Betreiberinnen und Betreibern die Möglichkeiten und Anforderungen im Einzelfall für eine Mindestwasserfestsetzung transparent geklärt werden. Zudem liegt künftig der Fokus bei der Mindestwasserfestsetzung auf der Vor-Ort-Messung als alternative Möglichkeit zum Berechnungsverfahren. Das Verfahren zur Vor-Ort-Messung wurde vereinfacht und im Untersuchungsumfang reduziert, sodass kostengünstigere Gutachten erstellt werden können. Beim Berechnungsverfahren sind nun bei geeigneten Abflussverhältnissen im Gewässer auch Reduzierungen der Mindestwassermenge zugunsten der Wasserkraft möglich. Das Trockenfallen des Betriebsgrabens bei Niedrigwasser soll durch eine entsprechende Abflussaufteilung verhindert werden.

Maßnahmen zur Schaffung der Durchgängigkeit von Betreibern der kleinen Wasserkraft werden jetzt gefördert

„Die Vereinbarkeit der Erneuerbaren Energien mit der Gewässerökologie ist zentral. Betreiberinnen und Betreiber der Wasserkraft, die an ihren Anlagen die Durchgängigkeit für Fische wiederherstellen, werden zukünftig hierbei durch das Umweltministerium gefördert“, so die Ministerin. Die novellierte Förderrichtlinie zur Gewässerentwicklung und zum Hochwasserschutz, die zeitgleich mit dem Mindestwassererlass vorgelegt wurde, ermöglicht das. Private Betreiberinnen und Betreiber von Wasserkraftanlagen mit einer Leistung von bis zu 250 kW können für Maßnahmen zur Wiederherstellung der Fischdurchgängigkeit 75 Prozent Förderung erhalten. Kommunen haben mit der Förderrichtlinie auch weiterhin die Möglichkeit, Maßnahmen für Gewässerrenaturierung und Hochwasserschutzmaßnahmen fördern zu lassen. Die Förderquoten liegen unverändert hoch bei bis zu 95 Prozent (Gewässerrenaturierung) oder bis zu 85 Prozent (Hochwasserschutz) der zuwendungsfähigen Kosten.

Hintergrund

Der Mindestwassererlass richtet sich an die Wasserbehörden und dient dem einheitlichen Vollzug der Anforderungen des europäischen und deutschen Wasserrechts bei der Festsetzung der Mindestwasserführung. Zur Neufassung wurde die bisherige Regelung aus dem Jahre 2018 durch das Hessische Umweltministerium evaluiert. Der Evaluierungsprozess fand unter Einbindung des Wirtschaftsministeriums, des Landesamts für Naturschutz, Umwelt und Geologie, der Wasser- und Fischereibehörden sowie der Wasserkraft-, Naturschutz- und Umweltverbände statt.

Erlass und Förderrichtlinie sind abrufbar unter:
https://umwelt.hessen.de/wasser/fluesse-und-baeche

Quelle
Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Mainzer Straße 80
65189 Wiesbaden

Stand 13.02.2023

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Eine Kolonie Nacktmulle hat ihre Anlage im Grzimekhaus bezogen
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Neu im Zoo: Eine Kolonie Nacktmulle hat ihre Anlage im Grzimekhaus bezogen

18/19.02.2023

Zugegeben, es sind vielleicht nicht die allerschönsten Tiere, die im Frankfurter Zoo leben, aber sie sind ausgesprochen interessant:
Nacktmulle. Mit Hilfe des Fördervereins Zoo-Freunde Frankfurt e.V. ist in den letzten Monaten für die unterirdisch lebende Art ein Gehege im Nachttierhaus entstanden, das Einblicke in die verborgene Welt der Nagetiere bietet.
Bereits im April 2022 bekam der Zoo Frankfurt eine Gründungskolonie aus dem Zoo von Dresden. Die Tiere lebten seither „hinter den Kulissen“. Nun sind die sieben Nacktmulle in ihre neugestaltete Schauanlage im Grzimekhaus eingezogen. Das Leben der Nagetiere findet ausschließlich unter der Erde statt. Um einen Blick in das Reich der Kolonie werfen zu können, wurde eine etwa sechs Quadratmeter großen Anlage mit einem System aus einsehbaren Röhren und Höhlen ausgestattet. Finanziert wurde die neue Anlage von den Zoo-Freunden Frankfurt e.V. – dem 2021 gegründeten Förderverein des Zoos.

„Der 2021 gegründete Förderverein Zoo-Freunde Frankfurt unterstützt den Zoo bei der Erfüllung seiner Aufgaben tatkräftig und mit finanziellen Mitteln. Die Anlage für Nacktmulle ist das erste von den Zoo-Freunden geförderte Projekt. Über 5.700 Euro konnten dem Zoo für Umbau und Einrichtung des Geheges zur Verfügung gestellt werden. Für dieses wertvolle Engagement möchte ich mich bei allen Mitgliedern des Fördervereins herzlich bedanken. Mein Dank gilt aber auch dem Team des Frankfurter Zoos für die Realisierung dieses schönen Projekts, das die ohnehin schon große Attraktivität des Tag- und Nachttierhauses noch einmal steigert“, sagt Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft.

Nacktmulle (Heterocephalus glaber) sind etwa sieben bis elf Zentimeter lang, ihre faltige Haut ist nahezu unbehaart und meist rosafarben. Zwei große Grabzähne und einige Tasthaare zieren das Gesicht, Augen und Ohren sind winzig. Ihr einziges natürliches Verbreitungsgebiet sind die Halbwüsten Ostafrikas. In den Nacktmull-Kolonien pflanzt sich ausschließlich eine Königin mit ein bis drei Männchen fort. Die anderen Koloniemitglieder sind sexuell unterdrückt und für den Ausbau der Gänge oder das Bewachen des Baus zuständig. Nach einer Tragzeit von etwa 70 Tagen bringt eine Nacktmull-Königin bis zu 28 Junge zu Welt – und das vier bis fünf Mal pro Jahr. Eine Kolonie kann bis zu 300 Mulle umfassen.

„Über Nacktmulle lässt sich unendlich viel Interessantes erzählen“, erklärt Zoodirektorin Dr. Christina Geiger. „Angefangen von ihrer Sozialstruktur, der Atmung, der Ernährung bis hin zu ihrer Resistenz gegenüber bestimmten Krankheiten. Die Lebenserwartung von Nacktmullen ist um ein Vielfaches höher als die anderer Nagetiere, und sie sind unempfindlicher gegenüber Schmerzen. Aufgrund ihrer außergewöhnlichen Fähigkeiten sind sie interessant für unterschiedliche Forschungsbereiche. Die neuen Informationstafeln an der Anlage vermitteln bereits einiges Wissen über die Tiere, wir werden die Nacktmulle aber mit weiteren Angeboten wie Vorträgen, Podcast und Veranstaltungen sozusagen aus dem Verborgenen holen und unseren Besucherinnen und Besuchern näherbringen. Dass wir das nun tun können, verdanken wir zu einem großen Teil unserem Förderverein. Ich bin den Zoo-Freunden sehr dankbar für ihr finanzielles und tatkräftiges Engagement bei diesem Projekt, das wir ohne deren Hilfe aktuell nicht hätten realisieren können“, so Geiger.

„Die im Englischen auch sand puppies genannten Kleintiere wurden vor genau 181 Jahren vom bekannten Frankfurter Naturwissenschaftler Eduard Rüppell wissenschaftlich beschrieben. Sie gehören daher einfach in den Frankfurter Zoo“, gibt Prof. Dr. Bruno Streit, der 1. Vorsitzende der Zoo-Freunde Frankfurt e.V., zu bedenken, „Dies umso mehr, als wir in den letzten Jahren auch schier Unglaubliches über ihr Sozialsystem erfahren haben, welches an das der Bienen und Ameisen erinnert – aber wahrlich kein Vorbild für eine menschliche Gesellschaft wäre!“

Für die Nacktmull-Anlage wurde die ehemalige Tupaia-Anlage in der Tagabteilung des Grzimekhauses umgebaut. Die Glasscheibe wurde durch eine naturalistisch gestaltete Wand mit Einblicken in das Tunnel- und Höhlensystem der Nacktmulle ersetzt. Hinter der Wand verbergen sich Wohn- und Schlafhöhlen, die aus Kisten gebaut und mit Röhren verbunden wurden. Die Anlage bietet den Mullen einen großen Bewegungsspielraum und ist ausgelegt für mehrere Dutzend Tieren.

Informationen zum Förderverein Zoo-Freunde Frankfurt e.V. und wie man diesen unterstützen kann, gibt es unter https://www.zoofreundefrankfurt.de

In der Aufnahme von © Salome Roessler
  • Nacktmulle


Quelle
Zoo Frankfurt
Bernhard-Grzimek-Allee 1
60316 Frankfurt am Main

Stand
15.02.2023

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Feuchtgebiete in der EU ab heute bleifrei
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NABU: Feuchtgebiete in der EU ab heute bleifrei

18/19.02.2023

  • Miller: So werden eine Million Wasservögel jährlich gerettet / NABU und BirdLife haben jahrelang für das Verbot von Bleischrot gekämpft

Berlin - Großer Erfolg für den NABU-Dachverband BirdLife: Ab heute ist die Verwendung von Bleischrotmunition in und um Feuchtgebiete in allen 27 EU-Ländern sowie in Island, Norwegen und Lichtenstein verboten.

 „Mit diesem Gesetz werden jedes Jahr eine Million Wasservögel gerettet, die in der EU an Bleivergiftung durch Jagdmunition sterben“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Die anhaltende Vergiftung von Wildtieren in Feuchtgebieten wird damit endlich beendet. Dafür haben wir zusammen mit BirdLife mehr als 20 Jahre gekämpft.“
Bleischrot besteht aus winzigen Kugeln, die Jäger aus ihren Gewehren verschießen. Sie jagen damit sogenanntes Niederwild, das sind vor allem Vögel, Hasen und kleinere Raubtiere wie Fuchs und Waschbär – nicht nur in Feuchtgebieten. Es wird geschätzt, dass Jäger die Feuchtgebiete in der EU mit jährlich 4.000 bis 5.000 Tonnen Bleischrot verunreinigen. Dabei gibt es mittlerweile ungiftige Alternativen.

Bleischrot ist besonders problematisch für Wasservögel, da sie Bleipellets mit kleinen Stein- oder Sandpartikel verwechseln und diese schlucken, denn sie brauchen kleine Steine, um damit ihre Nahrung im Magen zu zerkleinern. Das Bleiverbot hilft auch Greifvögeln und Aasfressern. Sie werden vergiftet, wenn sie mit Bleischrot kontaminierte Beute fressen. Auch für Menschen, insbesondere Kinder, kann Blei schwerwiegende Folgen haben, wenn sie diesem giftigen Schwermetall ausgesetzt sind.

Der NABU begrüßt, dass das Verbot bereits das Mitführen von Bleimunition in und in einem Umkreis von 100 Metern um Feuchtgebiete umfasst. „Davon erhoffen wir uns eine gute Wirksamkeit des Verbots“, so Miller. „Außerhalb von Feuchtgebieten darf allerdings weiter mit Blei geschossen werden. Auch das muss nun dringend durch Gesetze unterbunden werden. Seit Jahrzehnten ist der giftige Stoff bereits in Produkten wie Farben und Batterien verboten. Die Vergiftung der Natur durch Bleimunition muss jetzt endlich komplett gestoppt werden.“ Zudem müsse der Gesetzgeber die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass Übungsplätze für Jäger zügig auf bleifrei umgestellt werden können.


Quelle
NABU (Naturschutzbund Deutschland) e.V.
Charitéstraße 3
10117 Berlin

Stand 15.02.2023   

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In der Aufnahme von Johannes Rother

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Forstbetrieb Ottobeuren legt Feuchtbiotop an
Bild zum Eintrag (1082542-160)
Forstbetrieb Ottobeuren legt Feuchtbiotop an

17/18.02.2023

3. Februar 2023, Ottobeuren
– Der Forstbetrieb Ottobeuren hat ein Feuchtbiotop angelegt, um verschiedenen Arten einen Lebensraum zu bieten und den Wasserhaushalt des Waldes zu stabilisieren. Denn Wald besteht nicht nur aus Bäumen: Mit einem guten Mix aus strukturreichen Mischwäldern, Blüh- und Offenlandflächen sowie Tümpeln leisten die Bayerischen Staatsforsten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität.

Der Forstbetrieb Ottobeuren hat im Heuwald, welcher nordöstlich von Ottobeuren liegt, ein großes Feuchtbiotop angelegt. „Amphibien wie die Gelbbauchunke oder der Kammmolch suchen sich je nach Jahreszeit unterschiedliche Lebensräume. Im Frühling wandern sie zu geeigneten Laichgewässern, die sich durch die warme Frühlingssonne schnell erwärmen und möglichst frei von Fressfeinden wie Fischen oder räuberischen Käfern sein sollten“, sagt Forstbetriebsleiter Dr. Hermann S. Walter. Das können auf natürliche Weise entstandene Wassermulden unter umgekippten Wurzeltellern sein, aber auch Fahrspuren am Straßenrand. Oder: Ein künstlich geschaffener Tümpel.
„Gerade durch den Klimawandel und extreme Trockenzeiten werden Stellen immer wichtiger, an denen Tiere zuverlässig Wasser zur Verfügung haben“, erklärt Walter. Der Kammmolch ist dafür ein gutes Beispiel – er ist die am meisten gefährdete heimische Molchart. Stehende Gewässer sind aber nicht nur bei Amphibien wie dem Kammmolch oder der Gelbbauchunke beliebt: Der seltene Schwarzstorch fliegt Feuchtbiotope zur Nahrungssuche gezielt an, Frösche und Kröten nutzen den begehrten Lebensraum, auf wasserstandorte spezialisierte Pflanzen bewachsen die Gewässer und sorgen für bunte Vielfalt.

In Zeiten des Klimawandels sind aber nicht nur Trockenperioden ein Problem: Trockenheit in Verbindung mit Starkregenereignissen verringert den Wasserrückhalt des Bodens. „Nur aufnahmefähige und humusreiche Waldböden nehmen Wasser auf und verlangsamen den Abfluss. Feuchtbiotope machen deshalb auch für den Hochwasserschutz und Grundwasserneubildung Sinn“, so der Forstbetriebsleiter.

Mit schwerem Gerät zur bunten Artenvielfalt

Das neue Feuchtbiotop im Staatswalddistrikt Heuwald wurde im Herbst 2022 mit einem Raupenbagger angelegt. Es wurde darauf geachtet, dass unterschiedliche Wassertiefen entstehen (südlich ausgerichtete Flachwasserzonen bis hin zu frostfreiem Tiefwasser) und eine möglichst gute Belichtung gegeben ist, denn der Laich der Amphibien kann sich nur unter Sonneneinstrahlung schnell entwickeln. „Die Uferlinien sind lang und geschwungen, sie bieten viele kleine Versteckmöglichkeiten für die Tiere. An den Rändern haben wir Überwinterungs- und Versteckmöglichkeiten aus alten Wurzelstöcken, Stein- und Totholzhaufen geschaffen, die schützen vor Frost und Fressfeinden“, erklärt der zuständige Revierleiter Julian Löhle. Nach den Erdarbeiten sieht die Fläche erstmal wüst aus, nach rund einem Jahr ist aber alles bewachsen und Leben kehrt ein. „Wir bepflanzen das Feuchtbiotop bewusst nicht, die Natur macht das recht schnell von allein. Wir helfen ihr nur etwas auf die Sprünge, indem wir den Tümpel so strukturreich wie möglich anlegen“.

Fakten & Zahlen: Der Forstbetrieb Ottobeuren pflegt dutzende Feuchtbiotope. Seit 2020 wurden im gesamten Bayerischen Staatswald 332 neue Feuchtbiotope mit einer Fläche von rund 26 Hektar angelegt (Stand: Februar 2022).

Hintergrund: Mit dem Aktionsprogramm „Der Wald blüht auf“ erhalten und fördern die Bayerischen Staatsforsten bayernweit die Lebensräume und Artenvielfalt von heimischen Insekten. Dazu gehören auch Feuchtbiotope. Dieses Naturschutzprojekt wird gefördert vom Freistaat Bayern (Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten) aus Mitteln für besondere Naturschutzleistungen im Staatswald. Mehr auf: www.baysf.de/waldbluehtauf

Quelle / Aufnahme
Bayerische Staatsforsten AöR

Tillystraße 2

D-93053 Regensburg

Stand 13.02.2023

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NABU: Keine Solarparks in Überflutungszonen
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NABU: Keine Solarparks in Überflutungszonen

16/17.02.2023

  • Miller: Natürlichen Wert von Flussschutzgebieten erhalten
_______________________________________

Berlin - Der Bundesrat hat in der vergangenen Woche die bayrische Gesetzesinitiative zum privilegierten Umgang von Freiflächen-Photovoltaikanlagen auf Überschwemmungsgebieten von Flüssen beschlossen. Bisher ist die Genehmigung solcher Anlagen nur in Ausnahmefällen möglich.

Die besondere Schutzbedürftigkeit dieser Flächen kommt darin zum Ausdruck und muss aus Sicht des NABU erhalten bleiben. Um die ehrgeizigen Ausbauziele bei der Solarenergie zu erreichen, müssen vielmehr bisher landwirtschaftlich intensiv genutzte Flächen in die Planungen einbezogen werden, die bereits vorbelastet sind.
Die Überschwemmungsflächen von Flüssen sind aktuell in einem desolaten Zustand. Sie können die zunehmenden Katastrophen nicht mehr abpuffern. Der Nutzungsdruck auf die wichtigen Auen- und Überschwemmungsflächen hat zu einem Verlust von mehr als zwei Drittel der Auen geführt, nur noch knapp ein Prozent ist intakt. Dabei bündelt sich gerade hier viel Potenzial für natürlichen Klimaschutz und zur Klimaanpassung, als hochwertige Flächen für die Biodiversität.

NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller kritisiert: „Diese Gesetzesinitiative ist zynisch, weil sie behauptet, man würde Klimaschutz im Einklang mit Hochwasserschutz betreiben wollen. Dabei ist das Gegenteil der Fall: Intakte Überschwemmungsflächen sind die einzigen bekannten und wirklich wirkungsvollen Mechanismen gegen Hochwassergefahren. Hier dürfen keine PV-Anlagen stehen. Gerade Überschwemmungsflächen bieten die Synergieeffekte, die wir aktuell für flächenbewusste Entscheidungen brauchen, um die Ziele des Gewässer-, Klima-, und Naturschutzes zu erreichen. Wir brauchen diese Flächen für die Renaturierung unserer Fluss- und Auenlandschaften.”

Dr. Rocco Buchta, Leiter des NABU-Instituts für Fluss- und Auenökologie, ergänzt: „Dass Überschwemmungsflächen ungeschützt Platz für Solaranlagen machen sollen, wäre eine Fehlentwicklung. Neben Hochwasserschutz sind hier kostbare Flächen für Natur und Erholung, die wir in den kommenden Jahren dringend weiterentwickeln müssen.“

Durch diesen Vorstoß wird klar, dass Gewässerentwicklungskorridoren dringend unter Schutz gestellt werden müssen. Die Ausweisung dieser Kategorie in der Raumordnung ist längst überfällig.

Die NABU-Renaturierungsstudie sowie die Analyse von gewässerökologischen Potenzialen stellen heraus, welche Potenziale und Synergieeffekte Flüsse und Auen haben und welche Flächen besonders geeignet für Renaturierungsmaßnahmen sind. Sie stellen eine wichtige Kulisse für die Umsetzung der Ziele des Weltnaturabkommens von Montreal und des zukünftigen EU-Renaturierungsgesetzes dar.


Quelle
NABU (Naturschutzbund Deutschland) e.V.
Charitéstraße 3
10117 Berlin

Stand 14.02.2023

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In der Aufnahme von Ulrich Rösch


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Ergebnisse der 2022er Wildvogelerfassung
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Ergebnisse der Wildvogelerfassung auf den Referenzflächen des Artenschutz in Franken®

16/17.02.2023

Seit nunmehr 17 Jahren führen wir vom Artenschutz in Franken® auf nunmehr 14 Referenzflächen Zählungen unserer Wildvogelarten durch. Über diese Erfassung sind wir recht gut darüber im Bild, wie es um unsere heimischen Vogelarten bestellt ist.

Da wir an 9 dieser Flächen auch ganz gezielt Nisthilfen zur Verfügung stellen und eine Ganzjahresfütterung umsetzen können wir ein weiterführendes Spektrum erfassen. Ergänzt werden diese umfangreichen Erfassungen auch noch durch die Bewertung von Nisthilfen und Futterspendern uvm.
Zusammenfassend können wir erkennen das auf den Flächen auf welchen wir aktiven Vogelschutz umsetzen die Populationsdichte von Feldsperling, Kohlmeise & Co. stabil bleiben konnte, während es auf Flächen die nicht mit diesem AiF-Unterstützungsprogramm ausgestattet wurden, weit schlechter aussieht.

Aber auch hier gibt es gravierende Unterschiede, denn liegen dieser Fläche inmitten intensiv bewirtschafteter Flächen lässt sich zwar ein deutlicher Rückgang der Brutvogeldichte ableiten, doch spielt die Größe und Qualität der Referenzfläche eine mitentscheidende Rolle wenn darum geht effektiven Artenschutz generieren zu können.

  • Eingestreute kleinere Flächen mit lediglich wenigen Hundert Quadratmetern sind kaum in der Lage einen effektiven Bestandsschutz sicherzustellen.

  • Flächen mit mehreren Tausend Quadratmetern leisten dagegen einen wertvollen Beitrag zum Artenschutz.

Idealerweise müssen große bis mittelgroße Bereiche in einem Korridor verbunden sein, die einen Austausch der Arten sicherstellen und hier sprechen wir nicht „nur“ Vogelarten an.

Doch was wir zunehmend in der Freifläche erkennen sind vielfach monotone Strukturen die kaum mehr einen ökologischen Wert in sich tragen.Einen in unseren wichtigen Ausgleich können Freiflächen Fotovoltaikanlagen leisten, wenn diese bereits in ihrer Planungsphase um den Ansatz des praktischen ergänzt werden und nicht nur einen Artenschutz von der Stange erhalten.

Das dieses mit Arbeit verbunden ist, scheint klar, doch es lohnt sich, denn diese Rückzugsräume bieten bei entsprechender Ausgestaltung eine große Chance zahlreiche unserer Wildtiere mit in die Zukunft zu führen. Durch die zunehmende Anzahl der Flächen bildet sich ein Netz der Ökosysteme, das sich über unser gesamtes Land zieht. Bleibt die Hoffnung das die Entscheidungsträger dieses Potenzial erkennen und dieses auch effektiv nutzen.

Das es bei der Anlage dieser Anlagen jedoch auch negative Erfahrungen gibt konnten wir vor wenigen Tagen selbst erkennen. Vielfach ist es ein erkennbares Defizit an Wissen zur Artenvielfalt welche diese negativen Erkenntnisse herbeiführt!

In der Aufnahme von Klaus Sanwald

Artenschutz in Franken®
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Graureiherbeschuss in NRW Rhein-Erft-Keis
Bild zum Eintrag (1082491-160)
Graureiherbeschuss in NRW Rhein-Erft-Keis

17/18.02.2023

Bedburg / NRW.
Am 13.02.2023 erhielt Herr Thiemann einen Anruf aus Bedburg, darin wurde geschildert, dass auf einem Feld am Rand der Bebauung Königshoven ein Graureiher sitzt. Nach langem hin und her zur Klärung der Zuständigkeit (leider fand sich kein Zuständiger der hier in der Lage war zu helfen) entschloss sich Herr Thiemann den Vogel zu bergen.

Da im Stadtgebiet in der Vergangenheit immer wieder illegal auf Tiere geschossen wurde oder Tiere an Vergiftungen starben, wurde der Vogel, der nicht mehr abfliegen konnte, vom Tierarzt untersucht. Es stellte sich heraus, dass der Reiher mit Blei-Spitzgeschossen (Diabolos) ins Visier genommen wurde. Die Elle und Speiche wurden getroffen und zertrümmert.

In diesem Fall wäre der Jagdpächter für den verletzten Graureiher zuständig.
Was aber wäre wohl passiert?
Er hätte wohl den Reiher ohne Nachschau erlöst und entsorgt.
 
Der Graureiher unterliegt wie alle europäischen Vogelarten dem allgemeinen Schutz der Europäischen Vogelschutzrichtlinie.Der Graureiher zählt als europäische Vogelart gem. § 7 Abs. 2 Nr. 13 zu den vom Bundesnaturschutzgesetz (BNatschG) besonders geschützten Arten.Nach § 2 Bundesjagdgesetz fällt der Graureiher unter die jagdbaren Arten. Nach der Landesjagdzeitenverordnung vom 31. März 2010 genießt der Graureiher weiterhin eine ganzjährige Schonzeit.
 
Mich erschüttert immer noch nach 50 Jahren Naturschutzarbeit die Gleichgültigkeit, Ignoranz und Respektlosigkeit gegenüber bestimmter Tierarten.

Beispielgebend:

  •     Da werden junge Waldohreulen die nächtelang ihre Bettelrufe abgeben beschossen.

  •     Da werden Schwalbennester von den Häuserfronten abgestoßen weil sie aus den Nester koten.

  •     Da werden Frösche getötet weil sie im Gartenteich Quaken.

  •     Da werden Greifvögel vergiftet oder beschossen weil sie Tauben schlagen.


Mehr zum Thema hier auf unseren Seiten

In der Aufnahme
    Flugunfähiger Graureiher kurz nach dem Auffinden und der Tierarztuntersuchung


Quelle
Autor / Aufnahmen
Rolf Thiemann
Naturschutzberater
Eisvogelweg 1
50181 Bedburg
Gewässer und Naturschutz im Erftkreis
Flora-Fauna-Artenschutz
Naturschutzökologie

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Amphibienschutz im Unterliezheimer Forst
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Amphibienschutz im Unterliezheimer Forst

17/18.02.2023

Kaisheim - „Wer in letzter Zeit durch den Unterliezheimer Forst gewandert ist, dem wird aufgefallen sein, dass entlang der Wege zahlreiche kleine Tümpel angelegt wurden.“, so der Leiter des Forstbetriebs Kaisheim der Bayerischen Staatsforsten, Helmut Weixler.

„Diese Feuchtbiotope sollen Amphibien wie der Gelbbauchunke oder dem Kammmolch sicheren Lebensraum bieten. Diese Tümpel sind mit Flachwasser- und Tiefwasserzonen angelegt, um sich rasch zu erwärmen, aber auch um Trockenperioden zu überstehen. Damit sind sie eine Lebensversicherung für viele Tierarten, die auf Wasserflächen angewiesen sind.
Im Frühling suchen die genannten gefährdeten Amphibienarten geeignete Laichgewässer auf, die sich durch die Frühlingssonne rasch erwärmen. Bäche oder größere Teiche sind dafür ungeeignet, da sie bereits mit Fressfeinden wie Fischen oder anderen Räubern besetzt sind und der Laich diesen zum Opfer fällt.

Gerade Gelbbauchunken lieben als Laichgewässer frisch angelegte Kleingewässer. Dies können solche Tümpel sein, aber auch Wassermulden wie sie in tiefen Fahrspuren entstehen. Dort ist ihr Nachwuchs vor Fressfeinden sicher.  

Die angelegten Tümpel haben neben dem Amphibienschutz auch noch einen großen weiteren Vorteil: Sie dienen bei Starkregenereignissen auch dem Hochwasserschutz. In ihnen sammelt sich das Niederschlagswasser und wird zurückgehalten. So kann hier schon keine Hochwasserspitze entstehen. Zudem verbleibt die Feuchtigkeit im Wald und sorgt für ein ausgeglicheneres Klima.

Quelle / Aufnahme
Bayerische Staatsforsten AöR

Tillystraße 2

D-93053 Regensburg

Stand 10. Februar 2023

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Erstes Netzwerktreffen der Nationalpark-Kitas in der WildnisSchule
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Erfolgreiche Kooperation - Erstes Netzwerktreffen der Nationalpark-Kitas in der WildnisSchule

16/17.02.2023

  • Fortbildung zum Thema Nationalpark – Erfahrungsaustausch – Zertifizierung der Kita Sachsenhausen als 18. Partner-Kita

Edertal-Hemfurth. Am heutigen Freitag fand das erste Netzwerktreffen der Nationalpark-Kitas in der WildnisSchule in Edertal-Hemfurth statt. Das Treffen bildet den Auftakt für eine regelmäßig stattfindende Austauschplattform. „Ein kontinuierlicher Erfahrungsaustausch nicht nur zwischen der Nationalparkverwaltung und der jeweiligen Kita, sondern zwischen allen an der Kooperation teilnehmenden Partner-Kitas ist uns besonders wichtig“, sagte Stefanie Schaub, Teamleiterin Bildung.
„So können sich alle regelmäßig auf einen Stand bringen, gegenseitig von unterschiedlichen Ideen profitieren und Inspirationen für neue Projekte und Konzepte im oder zum Thema Nationalpark mitnehmen.“ Über den Erfahrungsaustausch hinaus ist während der Netzwerktreffen eine Fortbildungsreihe vorgesehen, durch die die Erzieherinnen und Erzieher sowie der Nationalpark mit seinen Rangern und Mitarbeitenden neue Kenntnisse erlangen und eine lernende Gemeinschaft bilden. Begonnen wird mit einem allgemeinen Vortrag zum Nationalpark Kellerwald-Edersee, um zu Beginn alle auf den gleichen Kenntnisstand zu bringen, sowie mit wichtigen Hinweisen zur Gefahreneinschätzung im Wald und zum Verhalten im Schutzgebiet. Die Besichtigung des BoggelReichs im BuchenHaus rundete das heutige Treffen ab und gibt Anreize, was speziell auch mit kleineren Kita-Kindern wetterunabhängig unternommen werden kann.

Darüber hinaus stand die Zertifizierung der Kita Sachsenhausen als neue Partner-Kita auf dem Programm. „Wir freuen uns sehr mit der Kita Sachsenhausen nun bereits die 18. Nationalpark-Kita als Kooperationspartner gewinnen zu können“, sagte Schaub während der Zertifikatsübergabe. Mit jeder weiteren Kita, die sich für eine Kooperation mit dem Nationalpark entscheidet, wachse das Netzwerk, wovon alle profitieren. Im Laufe der Woche habe sich ganz aktuell Webers Kindertagesstätte in Bad Wildungen dazu entschlossen, ebenfalls Nationalpark-Kita zu werden. Die Zertifizierung wird derzeit vorbereitet, beim Netzwerktreffen konnten zwei Erzieherinnen bereits dabei sein und haben erste Lernmaterialien überreicht bekommen.

Seit Beginn der Kooperation im September vergangenen Jahres seien in den Kitas schon viele schöne Projekte auf die Beine gestellt worden, um den Kleinsten das Thema Naturschutz und den Nationalpark vor der eigenen Haustür näher zu bringen. Mit viel Freude sei davon berichtet worden, wie viel Spaß es den Kindern bereite, sich mit den Themen auseinanderzusetzen Neues zu lernen und mit allen Sinnen zu erforschen. „Mit diesem großem Engagement möchten wir die Kooperation weiterführen. Wir sind gespannt auf alle kleinen und großen Projekte und Maßnahmen, die in den verschiedenen Einrichtungen künftig noch realisiert werden, um unser Schutzgebiet bereits bei den Allerkleinsten nachhaltig im Gedächtnis zu verankern“, so Schaub.

Quelle
Nationalparkamt Kellerwald-Edersee
Laustraße 8
34537 Bad Wildungen

Stand
10.02.2023

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Auch legale Schadstoffeinleitungen sind schädlich
Oder-Katastrophe: Auch legale Schadstoffeinleitungen sind schädlich

15/16.02.2023

  • WWF begrüßt Geld für Forschungsinitiative, fordert aber auch unverzügliches Handeln

Nach der Oderkatastrophe wird das Bundesumweltministerium ein Forschungsprojekt für eine bessere Frühwarnung an der Oder mit 4,8 Millionen Euro fördern. Der WWF Deutschland begrüßt dies. Neben mehr Forschung sei es aber unerlässlich, auch unverzüglich zu handeln und zentrale Ursachen der Katastrophe abzustellen.

Hierzu müssen beispielsweise auch die legalen Einleitungen von schädlichen Stoffen in die Oder radikal gedrosselt werden.
Der Leiter des WWF-Büros Ostsee, Dr. Finn Viehberg, sagte: „Wir müssen verhindern, dass sich das katastrophale Fischsterben in der Oder wiederholt. Dafür müssen alle Anrainerstaaten die menschlichen Einleitungen von Schadstoffen mindestens so weit herunterfahren, wie es ein guter Gewässerzustand verlangt. Maßstab muss die europäische Umweltgesetzgebung sein.

Zudem brauchen wir einen besseren Informationsaustausch unter den Oderanrainerstaaten. Hierzu ist das Mandat der Internationalen Kommission zum Schutz der Oder zu stärken. Und nicht zuletzt müssen sich auch Deutschland und Polen endlich von ihren Ausbauplänen für die Grenzoder verabschieden, so wie es die Republik Tschechien vorgemacht hat. Wir fordern Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing auf, mit Polen über eine Beendigung des Ausbaus zu verhandeln und naturverbessernde Maßnahmen für die Stärkung des Ökosystems zu unterstützen.“

Quelle
WWF

Stand: 14.02.2023

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Von der Natur lernen: Neue Methode entfernt Öl von Wasseroberfläche
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Von der Natur lernen: Neue Methode entfernt Öl von Wasseroberfläche

15/16.02.2023

  • DBU fördert vielversprechendes Projekt der Universität Bonn

Bonn. Ölverschmutzungen auf Binnengewässern gefährden weltweit wichtige Ökosysteme und die Süßwasserversorgung. Rettung verspricht eine Idee der Universität Bonn: Textilien mit einer dem Schwimmfarn ähnlichen Oberfläche, die Öl vom Wasser trennen und in einen Sammelbehälter leiten.

Das Projekt wurde von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) fachlich und finanziell mit rund 365.000 Euro gefördert. Teamleiter Prof. Dr. Wilhelm Barthlott hat schon einmal auf seinen Erfindergeist aufmerksam gemacht: Vor mehr als 20 Jahren erhielt er den Deutschen Umweltpreis der DBU, damals für seine weltweit erfolgreichen Forschungen zum Lotuseffekt. Bei dem geht es ebenfalls um biologische Oberflächeneffekte und ihre technischen Anwendungen.

Sauberes Wasser essenziell für Menschen und Ökosysteme

Ölverschmutzungen auf Gewässern sind weltweit ein großes Umwelt-Risiko. „Sauberes Wasser ist aber für die Gesundheit von Menschen und Ökosystemen essenziell“, sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. Nach seinen Worten muss das Bestreben darauf gerichtet sein, Erdöl als Energieträger durch nachhaltige Alternativen zu ersetzen. Bonde: „Das Ende fossiler Energieträger verringert nicht nur die Erderwärmung, sondern minimiert auch das Risiko von Ölkatastrophen im Meer und auf Gewässern. Wir brauchen effiziente Wege, um Ölverschmutzungen zu vermeiden.“

Öl verbreitet sich wie ein Film rasant auf der Wasseroberfläche

Sind Binnengewässer von einer Ölverschmutzung betroffen, ist die Reinigung oft mit einem hohen personellen und mechanischen Aufwand verbunden. „Schon geringe Öl-Verunreinigungen können Feuerwehr und Umweltbehörde tagelang in Atem halten“, sagt Franz-Peter Heidenreich, Leiter des DBU-Referats Wasser, Boden, Infrastruktur. Der Grund: Das Öl verbreitet sich als dünner, schmieriger Film rasant auf der Wasseroberfläche und belastet so rasch enorme Flächen – eine Gefährdung für Tiere, Pflanzen und Trinkwasserressourcen. Heidenreich: „Oftmals verdunstet zudem viel Öl, wodurch erhebliche Schadstoffmengen in die Luft gelangen.“

Salvinia molesta bringt Forschungsteam auf die zündende Idee

Ein Forschungsteam der Universität Bonn hat nun mit DBU-Mitteln unter Leitung von Umweltpreisträger Barthlott einen schwimmenden sogenannten Bionischen Öl-Adsorber entwickelt (Bionic Oil Adsorber, BOA). An der Oberfläche des BOA bleibt Öl von Gewässeroberflächen haften und wird so vom Wasser abgetrennt. Nach einem physikalischen Prinzip – ganz ohne Energieaufwand – wird es dann in einen Behälter weitergeleitet und gesammelt. „Abgeschaut haben wir das Phänomen in der Natur“, sagt Barthlott. Grundlage waren nach der Entdeckung des Lotuseffektes seit 2008 Arbeiten zu effizienter Adsorption und schnellem passiven Transport von Öl auf biologischen Oberflächen. Barthlott: „Es fanden sich dabei vor allem Pflanzen wie der Schwimmfarn Salvinia molesta, der mit teilweise höchst komplexer Oberflächenstruktur optimal dazu in der Lage ist.“ Im DBU-geförderten Projekt gelang die Umsetzung in die Praxis.

Prototyp trennt in Tests bis zu drei Liter Öl pro Stunde von Gewässeroberfläche


In Zusammenarbeit mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen und der Heimbach-Gruppe in Düren wurden geeignete Funktionstextilien identifiziert, die Diesel-, Heiz- oder Motoröl über sechs Zentimeter breite Streifen von einer Wasseroberfläche in einen Sammelbehälter transportieren. Barthlott: „Der kann dann entleert und das Öl gegebenenfalls sogar wiederverwendet werden.“ Nach den Worten des Wissenschaftlers ergaben die Tests, „dass ein vergleichsweise kleiner BOA-Prototyp bis zu drei Liter Öl pro Stunde von einer Gewässeroberfläche sammeln kann – ohne Energieaufwand“. Ein „umweltfreundliches und besonders effizientes“ Verfahren. Dabei sei das Tempo der Reinigung von der Viskosität des Öls abhängig. Barthlott: „Aufgrund der geringeren Zähflüssigkeit wird Diesel 50-mal schneller transportiert als Motoröl.“ Die innovative Technik der Öl-Wasser-Trennung kann laut Umweltpreisträger vorwiegend in Binnengewässern eingesetzt werden. „Denkbar wäre aber auch der Einsatz im Bereich der Schifffahrt oder in industriellen Anlagen.“ Aufgrund der hohen Effizienz der ersten Prototypen rechnet er mit einer zeitnahen industriellen Produktion des Bionischen Öl-Adsorbers für die Öl-Wasser-Trennung.

Deutscher Umweltpreis der DBU 1999 für die Entdeckung des Lotuseffekts

Barthlott wurde als Entdecker des sogenannten Lotuseffekts bekannt. Ihm und seinem Team gelang vor mehr als zwei Jahrzehnten der Nachweis, dass durch bestimmte raue Mikrostrukturen auf der Blattoberfläche der Lotusblume Wassertropfen sofort abperlen und die anhaftenden Schmutzpartikel mitreißen. Von der Natur lernen und die Erkenntnisse auf Alltagsgegenstände wie Fassadenfarben oder Polymeroberflächen zu übertragen, hilft Reinigungsmittel und Wasser einzusparen, was ein immenses Umweltentlastungspotenzial birgt. Barthlott ist dafür 1999 mit dem Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) ausgezeichnet worden.

In der Aufnahme von © Wilhelm Barthlott
  • Auf dem Blatt des Schwimmfarns Salvinia molesta perlt ein Wassertropfen ab. Öl dagegen wird schnell und vollständig aufgesaugt und weitertransportiert. Diesen Effekt macht sich ein von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördertes Projekt unter Leitung von Prof. Dr. Wilhelm Barthlott zunutze. Das Ziel: Ölverschmutzungen auf Binnengewässern zu bekämpfen.



Quelle
Deutsche Bundesstiftung Umwelt
An der Bornau 2
49090 Osnabrück

Stand
09.02.2023

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Tiergarten Nürnberg und Yaqu Pacha e.V. kämpfen für bedrohte Delfinarten
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Tiergarten Nürnberg und Yaqu Pacha e.V. kämpfen für bedrohte Delfinarten

15/16.02.2023

Knapp die Hälfte aller Walarten sind aktuell gefährdet oder vom Aussterben bedroht:
Zu dieser Einschätzung kommt die Weltnaturschutzunion IUCN. Zu den Walarten zählen auch Delfine. Den Tieren wird zum Verhängnis, dass sich ihre Interessen mit denen der Menschen überschneiden. Wie kann es in der gebotenen Eile gelingen, beide in Einklang zu bringen, damit das Überleben von Mensch und Tier nachhaltig gesichert wird?

An einer Antwort auf diese Frage arbeiten der Tiergarten Nürnberg und die ihm angegliederte Artenschutzgesellschaft Yaqu Pacha e. V. gemeinsam mit einem internationalen Netzwerk von Naturschützerinnen und Naturschützern sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.
Ihr Fokus liegt dabei auf bedrohten Kleinwalarten. In dem Workshop "Lokale Lösungen für globale Probleme: Einbezug der Bevölkerung in den Schutz küstenbewohnender Meeressäuger", der im Religionspädagogischen Zentrum Heilsbronn stattfand, haben Biologinnen, Psychologen, Sozialwissenschaftlerinnen und Pädagogen aus 15 Ländern im Dezember 2022 ihr Wissen und ihre Erfahrungen gebündelt.

Ihr Ziel: Einen Leitfaden zu entwickeln, der Naturschützern und den Menschen vor Ort hilft, die Tiere zu schützen und den Menschen ein nachhaltiges Einkommen zu bieten. Denn die bittere Armut großer Teile der Bevölkerung, die in Mittel- und Südamerika, Afrika und Indien in unmittelbarer Nähe zu den Delfinen lebt, ist eine der größten Herausforderungen im Kampf um das Überleben der bedrohten Kleinwalarten.

Armut erschwert Artenschutz

Wer nicht weiß, wie er seine Familie ernähren soll, hat für Artenschutz oft keine Kraft. Delfine verfangen sich und ertrinken in den Netzen, die Fischer auslegen, um ihren Nahrungsbedarf zu decken oder um durch den Verkauf der Fische ein Einkommen zu erzielen.

Die Chance auf ein überdurchschnittlich hohes Einkommen bietet der Fang des so illegal wie teuer gehandelten Totoaba. Dieser Fisch wird im Golf von Kalifornien wegen seiner Schwimmblase gejagt: sie gilt in China als Heilmittel und Delikatesse und kostet inzwischen auf dem Schwarzmarkt mehr als Kokain. Der Kalifornische Schweinswal – der Vaquita – endet als Beifang.

So bezahlen Totoaba und Vaquita einen noch höheren Preis als Konsumenten der Totoaba-Schwimmblase. Beide Arten sind inzwischen vom Aussterben bedroht, das Ende des Vaquitas ist nicht mehr abzuwenden: Es gibt nur noch etwa neun Tiere.

Mit diesem Schicksal sind sie nicht allein. Am Baiji, einem chinesischen Flussdelfin, ist deutlich geworden, wie schnell eine Art verschwinden kann: er gilt seit 2007 als ausgestorben. Vaquita und Baiji zeigen, was passiert, wenn Naturschützer, Gesellschaft und Politik nicht rechtzeitig und entschieden eingreifen, um das Schwinden einer Art zu bremsen.

Das Netzwerk um Yaqu Pacha e. V. und den Tiergarten Nürnberg, zu dem auch namhafte Vertreterinnen der IUCN gehören, ist fest entschlossen, den Verlust weiterer Kleinwalarten zu verhindern.

Denn auch bei anderen Kleinwalarten nimmt der Bestand drastisch ab: Unter anderen beim Amazonasdelfin (Inia geoffrensis), dem La-Plata-Delfin (Pontoporia blainvillei), dem Amazonas-Sotalia (Sotalia fluviatilis) und dem südamerikanischen Lahille Tümmler (Tursiops truncatus gephyreus) ebenso wie bei dem afrikanischen Kamerunflussdelfin (Sousa teuszii), dem Bleifarbenen Delfin (Sousa plumbea) und bei den südasiatischen Flussdelfinarten (Platanista gangetica spp.) sowie dem ebenfalls in Asien beheimateten Irawadidelfin (Orcaella brevirostris).

Bei ihrem Schutz kommt der Bevölkerung vor Ort eine Schlüsselrolle zu."Das Wichtigste ist, dass wir die Menschen, die dort manchmal als Ursache der Probleme gesehen werden, für den Artenschutz gewinnen", sagt der Kurator für Artenschutz und Forschung des Tiergartens Nürnberg und Vorsitzende von Yaqu Pacha e. V., Lorenzo von Fersen.

"Um das zu erreichen, brauchen wir nicht nur Biologen, wir brauchen Sozialpsychologen, wir brauchen Wirtschafts- und Kommunikationsexperten. Im Grunde ist es ein fächerübergreifender Ansatz, der dazu führt, dass wir die Menschen, die früher das Problem waren, gewinnen, um zur Lösung beizutragen."

Artenschutz als umfassende, gemeinsame Anstrengung

Zusätzlich zur Arbeit der Naturschützer vor Ort unterstützen zoologische Gärten und Aquarien die Artenschutzbemühungen mit ihrer Infrastruktur und ihrer Forschungsarbeit. Lässt sich der Verlust der Tiere in der Natur nicht bremsen, haben sie die Kapazitäten, eine Reservepopulation in ihren Einrichtungen aufzubauen – mit dem Ziel, das Aussterben der Art zu verhindern und Tiere dann wieder auszuwildern, wenn die Gegebenheiten in ihren Lebensräumen es zulassen.

Ob des rasanten Schwindens tausender Tier- und Pflanzen- sowie Pilzarten ist Artenschutz eine zunehmend komplexe Aufgabe, die nur gemeinsam bewältigt werden kann – der Kampf um die bedrohten Kleinwalarten ist hierfür ein eindrückliches Beispiel.

Nur, wenn Naturschützer vor Ort und Artenschützer, die sich für den Erhalt der Arten außerhalb ihres natürlichen Lebensraumes einsetzen, die Bevölkerung und politische Entscheidungsträger zusammenarbeiten, können sie deren Überleben sichern.

In diesem Sinn unterstützen Yaqu Pacha e. V., der Tiergarten Nürnberg und der Verein der Tiergartenfreunde Nürnberg e. V. im Rahmen des Netzwerkes ihre Partner zum Beispiel bei der Anschaffung von Forschungsausrüstung wie auch bei der Erarbeitung von Arbeitsmaterialien, in denen die lokale Bevölkerung etwas über den Wert der Delfinarten, deren Schutz und ihre Rolle dabei erfährt.

Jede Art, die stirbt, nimmt weitere mit


Warum die ganze Mühe – ist es wirklich so schlimm, wenn der Planet eine Handvoll Kleinwalarten verliert? Ja. Denn jede Art spielt eine Rolle in dem Ökosystem, in dem sie lebt. Tier- und Pflanzenarten haben in Jahrtausenden der Evolution gelernt, auf die Eigenschaften, die Hinterlassenschaften, die Gewohnheiten der anderen zu reagieren und sie zu nutzen.

Delfine stehen am Ende der Nahrungskette und erfüllen wichtige Funktionen in ihrem Ökosystem. Verschwinden sie, gerät das System aus dem Gleichgewicht. Andere Arten werden mitgerissen und sterben ebenfalls aus. Je mehr Arten wir Menschen aufgeben, desto fragiler wird unsere eigene Lebensgrundlage. Nichts weniger als das bedeutet eine gesunde Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt.

Quelle und Aufnahme
Tiergarten Nürnberg
Am Tiergarten 30
D-90480 Nürnberg

Stand
09.02.2023

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Artenschutz in Franken® - wir engagieren uns für die Erhaltung der Vielfalt in der Bundesrepublik Deutschland und darüber hinaus - im Sinne uns nachfolgender Generationen.

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... Startschuss für neuen Jugend-Klimaschutz-Wettbewerb
Umweltminister Meyer gibt Startschuss für neuen Jugend-Klimaschutz-Wettbewerb

14/15.02.2023

Die Klimakrise ist die aktuell größte Bedrohung der Menschheit. Die Landesregierung hat ehrgeizige Klimaziele und will auch für die kommenden Generationen alles tun, um unter der 1,5-Grad-Grenze des Pariser Klimaabkommens zu bleiben.

„Das sind wir der jungen Generation schuldig. Daher wollen wir den Klimaschutz gerade mit Kindern und Jugendlichen umsetzen – Gute Ideen in die Tat umsetzen!“, unter diesem Motto startet Umweltminister Christian Meyer den neuen Jugendklimawettbewerb des Landes Niedersachsen. In Summe stellt das Umweltministerium 250.000 Euro für die besten Projektvorschläge von Kindern und Jugendlichen zum Klimaschutz zur Verfügung.
„Bei Kindern und Jugendlichen ist das Thema Klimaschutz allgegenwärtig. Viele engagieren sich bereits für mehr Klimaschutz oder wollen aktiv werden. Dieses Engagement möchten wir unterstützen und haben deshalb diesen Wettbewerb ins Leben gerufen“, so Umweltminister Meyer. „Die junge Generation ist von den Folgen des Klimawandels am stärksten betroffen, deswegen wollen wir ihre Forderungen und Ideen einbeziehen. Vielleicht kann sich die Politik an der ein oder anderen Stelle auch noch etwas abgucken.“

Kinder und Jugendliche können sich in der ersten Wettbewerbsrunde bis zum 31.03.2023 mit einer Kurzvorstellung des geplanten Projekts bei der NBank bewerben. Eine Fachjury wählt die besten Ideen aus und als Preis gibt es die erforderlichen Mittel zur Umsetzung.

Die Projekte müssen einen klaren Bezug zu Klimaschutz oder zur Klimafolgenanpassung haben. Denkbar wären Vorschläge, wie man den CO2-Ausstoß reduzieren oder Energie einsparen kann. Von Informationskampagnen zu Lebensmittelverschwendung über Projekte zur Bewältigung von Extremwetterereignissen bis zu Strandsäuberungsaktionen – all solche Projekte wären möglich.

Wichtig ist nur, dass die Ideen eigenständig von jungen Menschen in Niedersachsen umgesetzt werden. Antragsberechtigt sind Kinder und Jugendlichen bis zu einem Alter von 27 Jahren, wenn sie sich mit einer gemeinnützigen Organisation, einem Sportverein, einer Schülerfirma, einer Studenteninitiative o. ä. zusammenschließen.

Die Antragsunterlagen und weitere Teilnahmebedingungen können auf der Internetseite der NBank und der KEAN abgerufen werden. Der Wettbewerb soll ab jetzt zweimal im Jahr durchgeführt werden.

Quelle
Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz
Archivstraße 2
30169 Hannover

Stand PI 013/2023

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Werden Sie Flussbefreier:in!
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Werden Sie Flussbefreier:in!

14/15.02.2023

  • WWF startet Wettbewerb zur Unterstützung des Rückbaus von drei nicht mehr genutzten Querbauwerken, z.B. Wehren, in deutschen Flüssen und Bächen

Bäche und Flüsse durchziehen Deutschland
auf einer Länge von rund 400.000 Kilometern. Für Menschen, Tiere und Pflanzen ist das von unschätzbarem Wert. Flüsse, Bäche und Rinnsale sind unentbehrlich für die Erholung und zugleich Hotspots der biologischen Vielfalt. Doch durch menschliche Eingriffe geht diese Vielfalt immer mehr verloren, nur wenige naturnahe Gewässer sind noch übrig.

Gerade Querbauwerke wie Wehre, Abstürze, Sohlschwellen und andere Barrieren, durch die Fließgewässer unterbrochen, aufgestaut und ausgeleitet werden, stellen ein Problem dar. Meist behindern sie die Wanderung von Fischen, zerstören typische Flusslebensräume und verhindern den Transport von Geschiebe, dem natürlichen „Flussbaumaterial“. Über 200.000 solcher Querbauwerke in Fließgewässern gibt es in ganz Deutschland.
Der WWF, der seit langem daran arbeitet, die wenigen letzten naturnahen Flussrefugien zu schützen und zudem überflüssige Querbauwerke in Fließgewässern zu beseitigen, schlägt nun ein neues Kapitel beim sog. „Dam-Removal“ auf. Unterstützt von der Deutschen Postcode Lotterie wird er den Rückbau von drei weiteren Querbauwerken mit jeweils 30.000 Euro teilfinanzieren. Unter dem Motto „Werden Sie Flussbefreier“ startet er am morgigen Mittwoch, dem 8.2., einen Wettbewerb, bei dem sich bundesweit u.a. Kommunen, Besitzer von Kleinwasserkraftwerken und Verantwortliche aus der Wasserwirtschaft mit Vorschlägen für konkrete Rückbauprojekte bewerben können. Teilnahmefrist ist der 31.5.2023. Die Gewinner sollen Anfang August 2023 bekannt gegeben werden, der Rückbau idealerweise bis zum Ende des ersten Quartals 2024 erfolgen. Mehr Informationen für Interessierte gibt es unter https://wwf.de/werden-sie-flussbefreier.

Das WWF-Büro in Weilheim engagiert sich seit über zehn Jahren im Gewässerschutz. Von 2014 bis 2021 koordinierte der WWF das Projekt „Alpenflusslandschaften“ und setzte sich mit vielen Partnern dafür ein, die ökologische Situation von Ammer, Isar und Lech zu verbessern. 2021 entfernte er zusammen mit dem Wasserwirtschaftsamt Kronach ein unnützes Wehr an der Baunach in Franken.

Die Deutsche Postcode Lotterie ist eine private, staatlich lizenzierte Soziallotterie. Seit 2016 konnte die Lotterie bereits 150 Millionen Euro sammeln und über 4400 wohltätige Projekte und gemeinnützige Zwecke für Mensch und Natur unterstützen. Vergangenes Jahr verlieh die Deutsche Postcode Lotterie dem WWF-Projekt „Lebendige Flüsse Deutschland“ zur Renaturierung von Flüssen ihren „Traumtaler“ über 1,5 Millionen Euro. Mit diesen Mitteln sollen u.a. durch die Beseitigung von Querbauwerken Flusslebensräume wieder miteinander vernetzt werden.

Quelle
WWF

Stand: 07.02.2023

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In der Aufnahme von Klaus Sanwald

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Entnahme eines Wolfes im Landkreis Teltow-Fläming
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Entnahme eines Wolfes im Landkreis Teltow-Fläming

14/15.02.2023

Potsdam - In der Nacht vom 27. auf den 28. Januar wurde im Landkreis Teltow-Fläming ein männlicher Wolf entnommen. Die Entnahme eines Wolfs war vom Landesamt für Umwelt (LfU) bereits 2022 auf Grundlage der Wolfsverordnung freigegeben worden.

Die von dem erlegten Tier genommen Proben sind in der Zwischenzeit genetisch analysiert worden. Es handelt sich dabei um einen Nachkommen des schadstiftenden Wolfes GW1339m.
Zuvor war es im Revier des Rudels Dahmetal innerhalb eines halben Monats in vier Fällen zu Übergriffen auf Weidetiere gekommen, die nach den vom Land empfohlenen Herdenschutzmaßnahmen geschützt waren. Hierbei wurden mindestens 34 Schafe getötet und zehn weitere verletzt. In allen Fällen wurde der Wolfsrüde GW1339m als Verursacher identifiziert. Nach der Entnahmefreigabe kam es zu weiteren Übergriffen. Seit 2022 wurde der Wolf GW1339m bei 16 Übergriffen als Verursacher identifiziert. Hierbei wurden insgesamt mindestens 65 Nutztiere getötet, 23 Tiere verletzt und elf Tiere waren nach den Übergriffen verschollen. Die Entnahme wurde deshalb in Übereinstimmung mit Paragraf 45a des Bundesnaturschutzgesetzes auf ein räumlich eng begrenztes Gebiet um die betroffenen Weidetierbestände beschränkt.

Bei dem nun geschossenen Rüden handelt es sich um einen Nachkommen des zum Abschuss freigegebenen Wolfs GW1339m. Daher werden die Bemühungen, GW1339m zu entnehmen, fortgesetzt.
Hintergrund

Der schadenverursachende Wolf GW1339m ist nicht durch individuell erkennbare körperliche Merkmale (zum Beispiel ungewöhnliche Zeichnung oder sichtbare Verletzungen) von anderen Wölfen unterscheidbar. In einem solchen Fall sieht der Paragraf 45a des Bundesnaturschutzgesetzes den sukzessiven Abschuss von Wölfen in engem räumlichen und zeitlichen Zusammenhang mit bereits eingetretenen Rissereignissen bis zum Ausbleiben von Schäden vor. So soll mit hoher Wahrscheinlichkeit die Tötung desjenigen Wolfs sichergestellt werden, der für die Nutztierrisse verantwortlich ist.

Quelle
Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) des Landes Brandenburg
Henning-von-Tresckow-Straße 2-13, Haus S
14467 Potsdam

Stand
10.02.2023

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Artenschutz in Franken® - wir engagieren uns für die Erhaltung der Vielfalt in der Bundesrepublik Deutschland und darüber hinaus - im Sinne uns nachfolgender Generationen.

In der Aufnahme von Johannes Rother

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Waldrapp-Projekt in Burghausen wird ausgeweitet
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Glauber: Waldrapp-Projekt in Burghausen wird ausgeweitet

13/14.02.2023

  • Förderung von 46.000 Euro

Das Umweltministerium unterstützt den weiteren Ausbau des Waldrapp-Projekts in Burghausen. Das betonte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber heute in München: "Der Waldrapp soll in Bayern wieder eine Heimat finden. Das ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die zielgerichtete Projekte und großes Engagement erfordert.

Die Burghauser Burg ist ein Symbol für die Wiederansiedlung des Waldrapps in Bayern geworden. Die Stadt Burghausen und die ehrenamtlichen Helfer des Fördervereins Waldrappteam sind Pioniere beim Schutz des Waldrapps. Ich danke allen Beteiligten vor Ort für ihren großen Einsatz." Der Waldrapp war als Brutvogel in Bayern lange ausgestorben.
Im Rahmen des Projekts sollen zum einen die bestehenden Nisthilfen für den Waldrapp erweitert werden. Da die Tiere auf der Burgmauer am Pulverturm brüten, sind dabei auch Belange des Denkmalschutzes zu berücksichtigen. Die Nistkonstruktionen sollen sich schonend in das Ensemble einfügen. Zum anderen können die Besucher zukünftig im Rahmen einer Erlebnistour das Artenschutzprojekt Waldrapp unmittelbar kennenlernen. Ziel ist es, die Tiere an einem Aussichtspunkt über die Entfernung beobachten zu können und dabei über die Bedrohung des Waldrapps sowie die Themen Artenschutz und Biodiversität zu informieren. Auch das Interesse für die Geschichte der Burg soll geweckt werden.

Daneben wird die digitale Öffentlichkeitsarbeit weiter ausgebaut, indem digitale Infopunkte zum Waldrapp auf der Plattform "natur.digital.bayern" eingerichtet werden. Um die einzelnen Punkte gemeinsam im Jahr 2023 umzusetzen, wurde eine Kooperationsvereinbarung mit der Stadt Burghausen und dem Förderverein Waldrappteam unterzeichnet. Die finanzielle Unterstützung des Umweltministeriums für das Projekt beträgt 46.000 Euro.

Der Waldrapp ist ein gänsegroßer Schreitvogel, der in Deutschland im 17. Jahrhundert ausgerottet wurde. In Burghausen laufen seit 2004 Projekte zur Wiederansiedlung des Waldrapps. Ziel ist es, den Waldrapp wieder zum europäischen Brutvogel zu machen.


Quelle
Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz
Rosenkavalierplatz 2,
81925 München

Stand
09.02.2023

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In der Aufnahme von Ulrich Rösch

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Stele der Biodiversität® - Neuhausen
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Stele der Biodiversität® - Neuhausen

Ein innovatives Artenschutz- Umweltbildungsprojekt des Artenschutzes in Franken® und der Gemeinde Priesendorf das unabhängig von Privateigentümern, der Deutschen Postcode Lotterie und der Steuerkanzlei Bauerfeind aus München unterstützt wird.

Neuhausen / Bayern. Vormals als artenschutzrelevant vollkommen uninteressant einzustufen, kann es mit Aufgabe der Nutzung alter Trafostationen gelingen den Ansatz "Erhaltung der Vielfalt" in die Fläche zu bringen. Das entsprechende Wissen vorausgesetzt können die kleinen Baukörper zu einem Hotspot der Biodiversität, in einer zunehmend ausgeräumten Umwelt heranwachsen.
In einem weiteren Projektschritt wurde nun die Projektinformation entwickelt die sich zuzunftig am Bauwerk wiederfinden wird und die großen und kleinen Besucher*innen mit wertvollem Wissen über die anzusprechenen Arten ausstatten wird.



In der Aufnahme
  •   Die Projektinfo lässt bereits nun erahnen wie sich der kleine Baukörper in wenigen Monaten zeigen wird.
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Rappenalpbach: Wasserkraftwerk am noch unberührten Abschnitt geplant
Bild zum Eintrag (1082408-160)
Rappenalpbach: Wasserkraftwerk am noch unberührten Abschnitt geplant

12/13.02.2023

Der BUND Naturschutz ist entsetzt über die Absichten eines privaten Investors, am noch unberührten Abschnitt des Rappenalpbachs und der Stillach ein Wasserkraftwerk zu bauen. 100% Erneuerbare Energien ist das Ziel, doch Naturschutzgebiete müssen tabu bleiben.

Nach den Zerstörungen im Oberlauf des Rappenalpbachs droht nun eine weitere erhebliche Beeinträchtigung des noch natürlichen und unzerstörten Abschnitts des Rappenalpbaches, der im weiteren Verlauf zur Stillach wird. Wie in der gestrigen Gemeinderatssitzung des Marktes Oberstdorf bekannt wurde, gibt es Bestrebungen von einem privaten Investor im Bereich Einödsbach/Stillachklamm ein Wasserkraftwerk zu errichten.
Schon vor Jahren war ein Wasserkraftwerk in diesem Bereich geplant und dann wieder verworfen worden, nachdem es auf erheblichen Widerstand des BUND Naturschutz stieß. Die Kraftwerkspläne liegen zum größten Teil im Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen und einem europäischen Fauna-Flora-Habitat-Gebiet. Der Bach ist als Biotop geschützt und einer von nur noch zwei Oberflächenwasserkörpern in Bayern, der vor der Zerstörung im Oberlauf mit einem „sehr guten ökologischen Zustand“ bewertet wurde.

„Wir fordern den bayerischen Umweltminister Thorsten Glauber und die Oberallgäuer Landrätin Indra Bayer-Müller auf, diesen Plänen sofort einen Riegel vorzuschieben“, so Richard Mergner, Landesvorsitzender des BUND Naturschutz. „Es geht jetzt darum, den Rappenalpbach so gut wie möglich zu renaturieren und nicht noch weiter zu zerstören.“

„Mit dem Kraftwerk würde Rappenalpbach und Stillach ein erheblicher Teil ihres Wassers entzogen“, erläutert Christina Mader, Geschäftsstellenleiterin der BN-Kreisgruppe Kempten-Oberallgäu. „Doch ein Wildbach der nur noch eine Restwassermenge Wasser führt, gleicht einem Rinnsal und verliert seine hohe ökologische Qualität.“

Der BUND Naturschutz bekennt sich zu einer 100-prozentig erneuerbaren Energieversorgung. Die großen Potenziale liegen in der Sonnen- und Windenergie und der Energieeinsparung. Das Wasserkraftpotenzial ist in Bayern weitgehend ausgeschöpft. Wasserkraftwerke in Schutzgebieten widersprechen einer ökologischen Energiewende.

Quelle
BUND NATURSCHUTZ IN BAYERN E.V. (BN)
Dr.-Johann-Maier-Straße 4
93049 Regensburg

Stand
10.02.2023

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Rappenalpbach: Wasserkraftwerk am noch unberührten Abschnitt geplant
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Rappenalpbach: Wasserkraftwerk am noch unberührten Abschnitt geplant

13/14.02.2023

Der BUND Naturschutz ist entsetzt über die Absichten eines privaten Investors, am noch unberührten Abschnitt des Rappenalpbachs und der Stillach ein Wasserkraftwerk zu bauen. 100% Erneuerbare Energien ist das Ziel, doch Naturschutzgebiete müssen tabu bleiben.

Nach den Zerstörungen im Oberlauf des Rappenalpbachs droht nun eine weitere erhebliche Beeinträchtigung des noch natürlichen und unzerstörten Abschnitts des Rappenalpbaches, der im weiteren Verlauf zur Stillach wird. Wie in der gestrigen Gemeinderatssitzung des Marktes Oberstdorf bekannt wurde, gibt es Bestrebungen von einem privaten Investor im Bereich Einödsbach/Stillachklamm ein Wasserkraftwerk zu errichten.
Schon vor Jahren war ein Wasserkraftwerk in diesem Bereich geplant und dann wieder verworfen worden, nachdem es auf erheblichen Widerstand des BUND Naturschutz stieß. Die Kraftwerkspläne liegen zum größten Teil im Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen und einem europäischen Fauna-Flora-Habitat-Gebiet. Der Bach ist als Biotop geschützt und einer von nur noch zwei Oberflächenwasserkörpern in Bayern, der vor der Zerstörung im Oberlauf mit einem „sehr guten ökologischen Zustand“ bewertet wurde.

„Wir fordern den bayerischen Umweltminister Thorsten Glauber und die Oberallgäuer Landrätin Indra Bayer-Müller auf, diesen Plänen sofort einen Riegel vorzuschieben“, so Richard Mergner, Landesvorsitzender des BUND Naturschutz. „Es geht jetzt darum, den Rappenalpbach so gut wie möglich zu renaturieren und nicht noch weiter zu zerstören.“

„Mit dem Kraftwerk würde Rappenalpbach und Stillach ein erheblicher Teil ihres Wassers entzogen“, erläutert Christina Mader, Geschäftsstellenleiterin der BN-Kreisgruppe Kempten-Oberallgäu. „Doch ein Wildbach der nur noch eine Restwassermenge Wasser führt, gleicht einem Rinnsal und verliert seine hohe ökologische Qualität.“

Der BUND Naturschutz bekennt sich zu einer 100-prozentig erneuerbaren Energieversorgung. Die großen Potenziale liegen in der Sonnen- und Windenergie und der Energieeinsparung. Das Wasserkraftpotenzial ist in Bayern weitgehend ausgeschöpft. Wasserkraftwerke in Schutzgebieten widersprechen einer ökologischen Energiewende.

Quelle
BUND NATURSCHUTZ IN BAYERN E.V. (BN)
Dr.-Johann-Maier-Straße 4
93049 Regensburg

Stand
10.02.2023

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366.000 Euro für den Tierschutz ausgezahlt
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366.000 Euro für den Tierschutz ausgezahlt

12/13.02.2023

Die Stiftung Hessischer Tierschutz hat im vergangenen Jahr 34 Projekte mit insgesamt 366.000 Euro unterstützt. „Tierheime und Wildtierstationen leisten unverzichtbare Arbeit für den Tierschutz. Oftmals sind die Mittel knapp. Daher bin ich froh, dass die Stiftung Hessischer Tierschutz unterstützen kann.

Gemeinsam arbeiten wir für das Wohl der Tiere“, erklärte Umweltministerin und Stiftungsratsvorsitzende Priska Hinz. Mit breit aufgestellten Fördermaßnahmen und persönlicher Beratung unterstützt die Stiftung Tierheime und Wildtierstationen in ganz Hessen.
Investitionen wie beispielsweise die Erneuerung von Hunde- und Katzenausläufen, der Bau von Zäunen oder Volieren, die Anschaffung von Transportern oder auch andere notwendige Ausgaben wie Gebäudesanierungen können gefördert werden. Auch laufende Kosten wie der Kauf von Futter, Tierarztbehandlungen oder Katzenkastrationskosten werden unterstützt.

In 2022 wurden aus Nordhessen rund 74.000 Euro, aus Mittelhessen knapp 49.000 Euro und aus Südhessen etwa 243.000 Euro Fördergelder bei der Stiftung beantragt und bewilligt. Dabei lag der Schwerpunkt 2022 auf Umbauten oder Erneuerungen von verschiedenen Tiergehegen.
Hintergrund:

Die Stiftung finanziert ihre Förderungen aus Erträgen des Stiftungskapitals, Zuwendungen des Landes Hessen sowie Spenden. Ziel der Stiftung ist es neben der finanziellen Förderung von Tierschutzeinrichtungen, den Tierschutzgedanke und Wissen über Heim- und Wildtiere in der Gesellschaft zu verbreiten.

Quelle / Aufnahme
Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Mainzer Straße 80
65189 Wiesbaden

Stand
09.02.2023

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Wilderei auf Nashörner in Südafrika weiterhin besorgniserregend
Wilderei auf Nashörner in Südafrika weiterhin besorgniserregend

12/13.02.2023

  • 448 Nashörner fielen der illegalen Jagd 2022 in Südafrika zum Opfer

Mit Sorge reagiert der WWF Deutschland
auf die heute vom südafrikanischen Ministerium für Forstwirtschaft, Fischerei und Umwelt (DFFE) veröffentlichten Wildereizahlen zu Nashörnern in Südafrika. Insgesamt wurden in Südafrika im vergangenen Jahr 448 gewilderte Nashörner registriert.
Damit liegen die Zahlen auf dem Niveau von 2021, als 451 Tiere der Wilderei in Südafrika zum Opfer fielen. Da das Land mit Abstand die meisten Nashörner auf dem Kontinent beherbergt, ist es auch am stärksten von Wilderei betroffen. Besonders bedenklich ist der anhaltende Anstieg der Nashornwilderei in der Provinz KwaZulu-Natal, wo 2022 244 Nashörner getötet wurden, mehr als doppelt so viel als 2021. In den letzten 10 Jahren sind somit mindestens 8.000 Nashörner allein in Südafrika ums Leben gekommen.

Allerdings gibt es auch positive Entwicklungen. So konnten die Verluste durch Nashornwilderei im Krüger-Nationalpark erneut gesenkt werden, von 209 im Jahr 2021 auf 124 im vergangenen Jahr. Dieser Rückgang liefert wichtige Erkenntnisse über erfolgreiche Maßnahmen zum Schutz von Nashörnern in großen Schutzgebieten, etwa durch eine verbesserte Zusammenarbeit beteiligter Behörden, in einer von der organisierten Kriminalität ausgebeuteten Landschaft.

Auf dem gesamten Kontinent hat der anhaltende Wildereidruck zu einem deutlichen Rückgang der Nashornpopulation beigetragen. Die jüngsten Zahlen, die von der Weltnatur-   schutzunion (IUCN) im vergangenen August veröffentlicht wurden, zeigen eine Abnahme der Bestände der Breitmaulnashörner um etwa 25 % seit 2012 auf knapp unter 16 000 Tiere (2021). 2012 lebten noch rund 21 300 Breitmaulnashörner auf dem afrikanischen Kontinent.

Eine positive Tendenz gibt es jedoch bei den vom Aussterben bedrohten Spitzmaulnashörnern. Deren Gesamtzahl in Afrika ist auf 6 200 Tiere gestiegen (2021). Die Zunahme um 3 % pro Jahr ist zum Teil auf die langfristigen Bemühungen des WWF zurückzuführen, ihr Verbreitungsgebiet und ihren Bestand auf dem gesamten Kontinent aktiv auszuweiten.

„Die Corona-Verschnaufpause bei der Wilderei ist vorbei. Während der coronabedingten Ausgehbeschränkungen im Jahr 2020 sind die Wildereizahlen mit 394 gewilderten Tieren in Südafrika auf den niedrigsten Wert seit Beginn der Wildereiwelle 2008 gefallen. Seit 2021 beobachten wir mit Sorge, dass die Wilderei erneut anzieht und wieder mehr Nashörner der illegalen Jagd zum Opfer fallen. Anhaltende Bemühungen auf allen Ebenen sind mehr denn je notwendig. Neben der Eindämmung der Wilderei auf Nashörner und der Nachfrage nach Nashorn-Horn bedeutet das auch, Bestände aktiv aufzubauen,“ sagt Katharina Hennemuth, Expertin für Wilderei und illegalen Artenhandel beim WWF Deutschland.

Quelle
WWF

Stand
06.02.2023

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Ein Welterbe für einen „Global Player“
Bild zum Eintrag (1082373-160)
Ein Welterbe für einen „Global Player“

11/12.02.2023

Bamberg / Bayern.
In einem breit angelegten und inhaltlich sehr anspruchsvollen Kooperationsprojekt, welches durch den Verband Artenschutz in Franken® initiiert wurde, bringen sich in 2023 vielfältige Akteure in abgestimmt, zukunftsweisenden Maßnahmen für die praktische Erhaltung des Mauerseglers ein. Begleitet wird die wegweisende Maßnahme von vielfältig ausgerichteten, umweltpädagogischen Ansätzen.

Ein tragender Pfeiler des Mauerseglerschutzes in Bamberg befindet sich seit Anfang Februar 2023 an der Bamberger Mälzerei GmbH, hier konnten nach einer ersten Pilotphase die wir vor über 10 Jahren hier installiert hatten, 90 spezielle Mauerseglernisthilfen mittels Hubsteiger an einer günstigen Bauwerkseite angegracht werden.

Das Projekt wurde kooperativ von Turmstationen Kreis Borken-Coesfeld e.V. mit unterstützt und finanziell von der Deutschen Postcode Lotterie gefördert. Die Bamberger Mälzerei GmbH stellte den Baukörper zur verfügung und Artenschutz in Franken® brachte sich in vielen ehrenamtlichen Stunden in das Projekt ein.
Seit vielen Jahrhunderten lebt eine Vogelart, die mit ihrem Erscheinen wohl wie kaum eine andere Tierart des urbanen Umfelds für den herannahenden Sommer steht, auch in der Stadt Bamberg. Ursprünglich als Fels- und Baumbrüter anzutreffen gelang es der Art die Lebensraumzerstörungen, welche vornehmlich durch den Menschen hervorgerufen wurden, zu kompensieren. Dieses gelang den Mauerseglern, deren Körperlänge rund 17 Zentimeter und ein Gewicht von ca. 40 Gramm umfasst, durch die Besiedlung von sogenannten „Kunstfelsen“ innerhalb unserer Städte und Dörfer, die sie hier in Form von bevorzugt auch hohen Bauwerken, wie z. B. Kirchtürmen vorfanden.

Unter den Dächern dieser „Kunstfelsen“ brachten Mauersegler erfolgreich ihre Jungtiere zur Welt, denn diese Vogelart kommt ausnahmslos zum Zweck der Reproduktion auch in unsere Breiten. Finden die, den Seglern zuzurechnenden Vögel, nach ihrer Rückkehr keinen geeigneten Nistplatz mehr vor, pflanzen sich diese nicht fort. Aufgrund vielfach artenferner Sanierungsmaßnahmen ist dieses leider immer häufiger der Fall. Im Zusammenhang mit Baukörpersanierungen werden häufig (auch aus Unwissenheit über die Ansprüche der Art an ihre Lebensräume) traditionelle Nistplätze zerstört und damit den Tieren wertvollster Überlebensraum genommen.

Mauersegler zeigen sich als sehr Ortstreue Tiere, die nachweislich immer wieder in ihr ursprüngliches Brutgebiet, also an den Ort an dem sie ihre schützende Schale verlassen haben, zurückkehren. Durch das für einen Kleinvogel recht hohe Alter von bis zu 20 Jahren fallen Nistplatzverluste über Jahrzehnte hinweg meist kaum auf. Umso bedrückender ist nach Ablauf der 20 Jahre Frist und damit dem Ausbleiben der Tiere, die Erkenntnis des Zusammenbruchs ganzer Mauerseglerpopulationen.

Der Ruf der Mauersegler ist für immer erloschen!

Derzeit verbringen Mauersegler, welche den Zugvögeln (Langstreckenzieher) zugerechnet werden, den Winter im vornehmlich südlichen Afrika. Nahrungsreiche Regenwälder und Feuchtsavannen sind hier für rund 3 Monate ihr bevorzugter Lebensraum. Doch bereits in wenigen Wochen werden sich die Tiere erneut aufmachen um die nicht ungefährliche Reise von rund 10.000 Kilometern zu ihren Brutgebieten, die sich auch (noch) in Bamberg befinden, hinter sich zu bringen. Hier angekommen werden abermals zahlreiche, vormals aktive Reproduktionsorte, verschwunden sein. Artenschutz in Franken® setzt seit nunmehr über 23 Jahren auch in Bamberg ein aussagekräftiges Monitoring zur Art Mauersegler um. Innerhalb dieser Zeitspanne konnten auch zahlreiche, bevorzugt kooperativ geführte Maßnahmen zur Arterhaltung auf den Weg gebracht werden. Jedoch konnten diese Projektionen den Rückgang der Mauersegler im Stadtgebiet nicht stoppen, zu schnell wurden und werden auch heute noch wertvolle Mauerseglernistplätze einfach „wegsaniert“. Möchten wir dem Niedergang der Biodiversität nicht tatenlos zusehen, so ist es nach unserer Sichtweise höchste Zeit wirksame Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Spezialnisthilfen als Plattformen des praktischen Mauerseglerschutzes

Etwa 90 Prozent ihres Lebens verbringen Mauersegler im Flug, hier wird unter anderem Nahrung zu sich genommen und vielfach auch geschlafen. Doch zur Fortpflanzung benötigt diese Vogelart trotz aller evolutionären Entwicklungsschritte noch immer festen Boden unter den kleinen Füßchen.Um auf begrenzter Fläche eine möglichst effektives Reproduktionsergebnis zu erreichen, sind die Anforderungen an die entsprechenden Nistplätze möglichst hoch anzusetzen.

Hervorgerufen durch einen weiteren bestandslimitierenden Akteur, den Klimawandel, ist es unabdingbar, den Sekundärhabitaten hier gleichfalls entsprechend proaktive Eigenschaften zuzuordnen. Final steht die Auswahl der Montagestandorte im Projektmittelpunkt. Denn auch an diese stellen Mauersegler ganz besondere Anforderungen. Als Koloniebrüter erscheint ebenso die Anzahl der anzubringenden Nistmöglichkeiten als projektmitentscheidend.

Um eine effektive Kompensation der verloren gegangenen Nistplätze erreichen und damit eine tragfähige und nachhaltige Artenschutzprojektion erreichen zu können werden im Stadtgebiet rund 200 Nisthilfen installiert. Der „Kick-off“ fand an der Bamberger Mälzerei statt, hier wurden vor wenigen Tagen 90 Mauerseglernisthilfen inkl. der zwingend relevanten Prädatoren- und taubenabweisenden Ansitzsicherungen installiert.

Mittels Spezialhubsteiger wurden die Monteure an eine rund 30 Meter hohe Fassadenfläche gebracht. Diese Fläche wurde bereits vor etwa 10 Jahren mit 3 temporären Mauerseglernisthilfen ausgestattet. Der Erfolg dieser Maßnahme bestärkte uns den Standort nun weiterführend auszustatten und damit ein „Rückgrat des Mauerseglerschutzes“ im Welterbe Bamberg zu installieren.

Mauersegler stehen wie kaum eine andere Kleinvogelart für eine „grenzenlose Biotopverbindung“ im Sinne einer immer weiter zusammenrückenden Welt. Der „Global Player“ Mauersegler steht im Freistaat Bayern bereits als, im Bestand Gefährdet, in den Roten Listen. Im Interesse unserer Kinder und Enkelkinder muss es uns daher als aktuell verantwortliche Generation ein elementares Anliegen, sein alles daran zu setzen, die Spezies zu erhalten und ihr ein Überdauern in unserer Mitte zu ermöglichen.


In der Aufnahme
  • Viele Monate an Entwicklungs- und Planungszeit flossen in das nicht alltägliche Projekt ein. Vor wenigen Tagen wurden 90 Mauersegler Nistmodule an die Fassade der Bamberger Mälzerei montiert. Hoch funktional und optisch hervorragend auf den Baukörper zugeschnitten.
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Mehr Lebensraum für Kröte, Waldeidechse und Co
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Mehr Lebensraum für Kröte, Waldeidechse und Co

10/11.02.2023


  • Zugewachsene Teiche in Klingenbrunn Bahnhof wurden freigestellt

Klingenbrunn.
An und in den drei Teichen an der Nationalparkdienststelle in Klingenbrunn Bahnhof soll neues Leben einziehen. Mit verschiedenen Renaturierungs- und Naturschutzmaßnahmen wurden nun die dafür notwendigen Voraussetzungen geschaffen.
„Die Teiche, die von Fröschen, Kröten und Molchen gerne als Laichgewässer genutzt werden, sind in den vergangenen Jahren immer stärker zugewachsen“, erklärt Reptilienexperte Paul Hien, der die Nationalparkverwaltung bei dem Projekt unterstützt. „Die Sonne kam nicht mehr ans Wasser und der Laubfall erzeugte Faulschlamm.“ Deshalb wurden die Teiche auf zwei Dritteln ihrer Fläche vom Bewuchs befreit, um sie nicht nur für Amphibien attraktiver zu gestalten, sondern auch für Reptilien.

Dazu wurden einige Fichten umgeschnitten und deren Stämme und Äste am Gewässer- und Waldrand zu Haufen zusammengelegt. „Diese dienen als Lebensräume für Kreuzottern oder Waldeidechsen“, erklärt Tobias Friedmann, Leiter der Nationalparkdienststelle Riedlhütte. Markante Einzelbäume, wie beispielweise Birken, wurden stehen gelassen, durch die Maßnahmen sind an den Gewässern die verschiedensten Strukturen entstanden. „Wir haben Wasserflächen in der Sonne und im Schatten, gleiches gilt für die Asthaufen. So findet jede Art die für sie idealen Bedingungen“, sagt Friedmann. Im Herbst dieses Jahres geht die Maßnahme weiter, dann wird ein Teil des Faulschlamms entnommen. Ein Drittel der Fläche wird jedoch überhaupt nicht verändert, hier bleibt eine Verlandungszone bestehen.

Wo die Teiche liegen, war nicht immer ein Gewässer. Ursprünglich lagen dort die Schienen des Rangiergleises für die Waldbahn. Sie wurden abgesenkt um die Verladekante möglichst niedrig zu gestalten. Als die Waldbahn ihren Dienst als Holztransportmittel einstellte, baute man Dämme ein, um die Fläche als Fischweiher zu nutzen. Um das Wasser dafür zu bekommen, wurde per Hand ein mehrere hundert Meter langer Graben nach Osten zum Waldhüttenbach gegraben. Nachdem die Teiche aufgrund ihrer geringen Tiefe jeden Winter zufroren und daher die Fische jeden Herbst entnommen werden mussten, gab man diese unrentable Teichwirtschaft auf und überlies die Weiher sich selbst.

Bildunterschrift:

  • Damit wieder mehr Licht an die Teiche beim Gebäude der Nationalparkdienststelle in Klingenbrunn Bahnhof kommt, wurden Fichten entnommen. (Foto: Nationalpark Bayerischer Wald)

 
Quelle
Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald
Freyunger Straße 2
94481 Grafenau

Stand
06.02.2023

Für diese Information trägt ausnahmslos der/die Autor*in/Urheber*in die redaktionelle Verantwortung.Die kommunizierten Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers*in, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

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Halbes Jahr nach Oderkatastrophe noch keine Besserung in Sicht
Halbes Jahr nach Oderkatastrophe noch keine Besserung in Sicht

10/11.02.2023

  • WWF vermisst greifbare Konsequenzen zur Verbesserung des Zustands des Flusses

Der WWF Deutschland vermisst ein halbes Jahr nach dem Beginn der Umweltkatastrophe in der Oder Anfang August konkrete Maßnahmen, durch die sich der Zustand des Flusses verbessert. „Bundesumweltministerin Steffi Lemke bezeichnete die Umweltkatastrophe Ende September als `Weckruf´ und sagte, es brauche ein neues, gemeinsames Verständnis davon, was unseren Gewässern noch zugemutet werden könne.

Gleichzeitig hält Bundesverkehrsminister Volker Wissing an den veralteten Ausbauzielen der Oder fest. Und wir sehen bislang keine greifbaren Konsequenzen, die dem Zustand der Oder zugutekommen. Der Zustand ist weiterhin miserabel und sehr bedenklich“, sagte der Leiter des WWF-Büro Ostsee, Dr. Finn Viehberg
Die automatische Messgütestation Frankfurt (Oder) verzeichnete am 7.8.2022 die erste Erhöhung einschlägiger Parameter, die auf eine Verschlechterung des Oderzustands hindeuteten. Im Zuge der Umweltkatastrophe im August verendeten nach offiziellen Angaben mindestens 360 Tonnen Fische. Hinzu kamen Muscheln und Kiemenschnecken, die nun in der Nahrungskette fehlen und das Oderwasser nicht mehr filtern.


"Der Zustand der Oder ist weiterhin miserabel und sehr bedenklich."

Dr. Finn Viehberg, Leiter des WWF-Büros Ostsee

Erforderlich seien neben der Absenkung menschlicher Einleitungen in die Oder unter strenger Auslegung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie ein sofortiger Ausbaustopp, Maßnahmen zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit und zur Renaturierung des Flusses. „Hierbei muss ein ähnliches Tempo an den Tag gelegt werden, wie es derzeit beim Ausbau von Infrastrukturvorhaben gefordert wird. Wir brauchen ein Deutschland-Tempo für den Umwelt- und Naturschutz an Deutschlands Flüssen und Meeren“, sagte Dr. Finn Viehberg.

Als Ursache der Umweltkatastrophe in der Oder gilt ein Zusammenwirken von hohen Wassertemperaturen, hoher Salzbelastung und der besonderen Nährstoffsituation, die in der Summe zum explosionsartigen Wachstum einer Algenart geführt hatten, die dann Giftstoffe freigesetzt hat. „Es handelt sich um eine Belastung des Flusses durch legale und illegale Einleitungen, die andauert. Angesichts der Klimakrise, der damit einhergehenden Trockenheit und fehlenden Wassermengen in der Landschaft sollte uns bewusst sein, dass sich ein solches Fischsterben nicht nur in der Oder, sondern auch anderswo in Deutschland und Europa erneut ereignen kann. Zur Stärkung der Widerstandkraft der Flüsse sind naturbasierte Lösungen gefragt. Hierzu zählt zum Beispiel die Wiederanbindung von Flussauen, die sich positiv auf Artenvielfalt, Gewässergüte und Wasserhaushalt auswirkt“, sagte Dr. Viehberg.

Im Hinblick auf die Oder hatte der WWF gemeinsam mit den anderen Mitgliedern des Aktionsbündnisses lebendige Oder zudem den Stopp der laufenden Ausbauarbeiten der Grenzoder auf polnischer Seite gefordert, durch den die Selbstreinigungskraft des Flusses weiter abnimmt und seine Widerstandsfähigkeit geschwächt wird. „Deutschland hat diesen Ausbau in einem Abkommen von 2015 gemeinsam mit Polen beschlossen. Wir appellieren an das Bundesverkehrsministerium, von den Plänen Abstand zu nehmen und dazu mit Polen in Verhandlungen zu treten.“

Hintergrund: Der WWF Deutschland ist Mitglied des „Aktionsbündnis lebendige Oder“, in dem sich zehn deutsche Umwelt- und Naturschutzorganisationen zusammengeschlossen haben. Länderübergreifend haben sich deutsche, polnische und tschechische Umweltorganisationen im Bündnis „Zeit für die Oder“ zusammengeschlossen. Link: www.saveoder.org

Quelle
WWF

Stand: 03.02.2023
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NABU-BCG-Studie: Regenerative Landwirtschaft ist ein Gewinn für Natur ...
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NABU-BCG-Studie: Regenerative Landwirtschaft ist ein Gewinn für Natur, Ernährung und Betriebe

10/11.02.2023

  • Krüger: Geringere Kosten und höhere Ertragsresilienz gibt Landwirtinnen und Landwirten eine Zukunftsperspektive
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Berlin
– Die Suche nach Lösungen, die Landwirtschaft nachhaltig auszurichten, ist vor dem Hintergrund der Natur-, Klima- und Ernährungskrise eine große Herausforderung: Konventionelle Landwirtschaft liefert hohe Erträge zu Lasten von Natur und Klima. Biolandwirtschaft hat viele ökologische Vorteile bei geringeren Erträgen. Wie lassen sich die Vorteile von beiden verbinden?

Mit regenerativer Landwirtschaft – das zeigt eine gemeinsame Studie von NABU und der Boston Consulting Group (BCG). Demnach könnte regenerative Landwirtschaft allein in Deutschland einen ökologischen Nutzen von mehr als 8,5 Milliarden Euro jährlich erbringen – etwa durch geringere Kohlenstoffemissionen oder eine höhere Grundwasserqualität.
NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: „Die regenerative Landwirtschaft eröffnet den dringend benötigten Transformationspfad zu resilienter Ernährungssicherung und Natur- und Klimaschutz. Sie stärkt gezielt die zentralen Ökosystemleistungen unserer Natur und macht sie sich selbst zu Nutze – etwa die Bodenbiodiversität für die Erzeugung von Lebensmitteln. So trägt die landwirtschaftliche Produktion zum Schutz von Natur und Klima bei, anstatt sie zu zerstören.”

Doch in der Debatte in Deutschland wird diese Form der Landwirtschaft immer noch stiefmütterlich behandelt, so Krüger: “Das muss sich schleunigst ändern. Denn regenative Landwirtschaft stellt nicht nur unzählige Ökosystemleistungen bereit. Sie gibt auch den landwirtschaftlichen Betrieben eine Zukunftsperspektive und trägt in Zeiten von Dürren und Extremwetterereignissen zur Ernährungssicherung bei. Vor dem Hintergrund der Klima-, Natur- und Ernährungskrise gilt es jetzt, die regenerative Transformation voranzutreiben.”

Konkret zeigt die Studie, dass landwirtschaftliche Betriebe ihre Gewinne um bis zu 60 Prozent gegenüber der konventionellen Landwirtschaft steigern könnten. Grund sind geringere Kosten für Betriebsmittel und eine höhere Stabilität der Erträge bei Extremwetterereignissen. Auch Unternehmen, die Lebensmittel herstellen oder verarbeiten, sowie der Lebensmitteleinzelhandel profitieren laut Studie von der regenerativen Landwirtschaft. Demnach könnten die Risiken durch wetterbedingten Lieferkettenengpässen - etwa in Dürreperioden - halbiert werden.

Simon Krämer, Co-Autor der Studie und Experte für Ernährungssystem- und Bodenpolitik: “Die Agrar- und Ernährungswirtschaft ist derzeit ein Hauptverursacher der Klimakrise und des Verlusts der Artenvielfalt. Gleichzeitig ist sie mit am stärksten von den ökologischen Krisen betroffen. Von regenerativer Landwirtschaft profitieren Natur, Verbraucherinnen und Verbraucher sowie landwirtschaftliche Betriebe gleichermaßen – ganz gleich, ob sie bislang konventionell oder biologisch gewirtschaftet haben. In Anbetracht dieses Triple-Win-Effekts sollte der Weg zu einem regenerativen Agrar- und Ernährungssystem in Deutschland von allen Beteiligten gefördert werden.”

Hintergrund: Regenerative Landwirtschaft
Regenerative Landwirtschaft nutzt die Bodenbiodiversität, vor allem Pilze und Bakterien im Boden, als landwirtschaftliches Produktionsmittel. Gesündere Böden und Pflanzen erhöhen die Ertragsresilienz, die Pflanzengesundheit und wirken sich positiv auf die gekoppelten Kohlenstoff- und Wasserkreisläufe und den Artenreichtum aus. Weitere positive Folgen: Landwirtschaftliche Betriebe werden unabhängiger von Kunstdünger und den damit verbundenen Kosten. Nicht zuletzt regenerieren sich Agrarökosysteme und die daran gekoppelten Kohlenstoff- und Wasserkreisläufe, was die Versorgung mit Nahrungsmitteln sichert und gesünder macht.

Quelle
NABU (Naturschutzbund Deutschland) e.V.
Charitéstraße 3
10117 Berlin

Stand 06.02.2023  

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In der Aufnahme von Helga Zinnecker

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Axel Vogel wirbt für Brandenburger Naturschutzpreis
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Axel Vogel wirbt für Brandenburger Naturschutzpreis: Vorschläge und Bewerbungen ab sofort bis 28. April möglich

09/10.02.2023

Potsdam – Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg lobt den Brandenburger Naturschutzpreis 2023 aus. Bis zum 28. April 2023 können Vorschläge oder Bewerbungen bei der Geschäftsstelle der Stiftung eingereicht werden. Den Gewinnerinnen beziehungsweise Gewinnern winken Geldpreise.
Mit dem Naturschutzpreis ehrt die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg jedes Jahr richtungsweisende Leistungen im Bereich des aktiven, praktischen Naturschutzes, der nachhaltigen Landnutzung oder eine vorbildliche Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung. Darüber hinaus prämiert die Stiftung auch wissenschaftliche, planerische oder wirtschaftliche Leistungen.

Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel:


    „Ob der Einsatz für den Schutz von Amphibien und anderer bedrohter Arten, die Wiederherstellung naturnaher Lebensräume oder kreative Umweltbildung – in Brandenburg gibt es zahlreiche und teilweise langjährig Engagierte für den Naturschutz. Davon zeugen jedes Jahr aufs Neue auch die eingereichten Vorschläge für den Brandenburger Naturschutzpreis. Sie zeigen, dass jede und jeder Einzelne einen Beitrag für den Erhalt und den Schutz der Biodiversität leisten kann – und das auf vielfältige Art und Weise.“

Für den Brandenburger Naturschutzpreis können einzelne Personen, Verbände, Vereine, oder Unternehmen sowie Schulklassen, Kindergruppen oder Arbeitsgemeinschaften vorgeschlagen werden beziehungsweise sich selbst bewerben. Der Preis richtet sich auch an Menschen, die nicht in Brandenburg leben, sich jedoch in besonderem Maße um den Schutz von Natur und Landschaft zwischen Elbe und Oder verdient gemacht haben.

2022 stand mit dem ausgezeichneten Projekt zum Schutz der Wiesenweihe eine Greifvogelart im Fokus, die es ohne den herausragenden Einsatz der Ehrenamtlichen in Brandenburg nicht mehr geben würde. Den Nachwuchspreis verlieh Umweltminister Axel Vogel im vergangenen Jahr an die „Naturdetektive“ aus Vetschau.

 Die Arbeitsgemeinschaft des Hortes der Möglichkeiten im Schulzentrum „Dr. Albert Schweitzer“ setzt seit Jahren kreative Projekte zum Schutz der Tiere und Pflanzen in ihrer Umgebung um. Zu den Trägern des seit 1998 verliehenen Naturschutzpreises gehören beispielsweise auch Inge Sielmann, Mitgründerin der Heinz-Sielmann-Stiftung, der Initiator des Großtrappenschutzes Heinz Litzbarski und der richtungsweisende Landwirt Horst Möhring aus Lenzen. Ausgezeichnet wurden zudem Vereine wie der Blühstreifen Beelitz e. V. und Nachwuchsprojekte wie der Schulwald der Waldhofschule Templin oder die Umweltfüchse der Kita „Amalie Schmieder“ aus Lübbenau.

Bewerbungsformular, Auswahlkriterien und weitere Informationen unter:

www.naturschutzfonds.de/ueber-uns/naturschutzpreis/


Quelle
Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) des Landes Brandenburg
Henning-von-Tresckow-Straße 2-13, Haus S
14467 Potsdam


Stand 02.02.2023

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In der Aufnahme von Klaus Sanwald

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Tierschutzpreis 2022 des Landes Rheinland-Pfalz
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Tierschutzpreis 2022 des Landes Rheinland-Pfalz

09/10.02.2023

  • Katrin Eder: „Ehrenamtliches Engagement für den Tierschutz kann nicht hoch genug geschätzt werden“

Klimaschutzministerin verleiht rheinland-pfälzischen Tierschutzpreis 2022 an Verein „Tierschutz Wörrstadt – Hunde suchen ein Zuhause e.V.“ und die „Katzenschutzfreunde Rhein-Ahr-Eifel e.V.

Tiere haben keine Stimme in unserer Gesellschaft. Das macht den Tierschutz umso bedeutender. Viele Projekte in diesem Bereich werden vom immensen ehrenamtlichen Engagement einzelner Personen und Vereine getragen. Dieser Einsatz kann gar nicht hoch genug geschätzt werden. „Wir haben uns deshalb heute hier versammelt, um zwei vorbildliche Projekte mit dem Tierschutzpreis 2022 des Landes Rheinland-Pfalz auszuzeichnen“, eröffnete Klimaschutzministerin Katrin Eder die feierliche Preisverleihung im Umwelt- und Klimaschutzministerium.
„Der Preis soll eine Anerkennung für vollbrachte Leistungen sein und gleichzeitig zur Nachahmung anregen“, so Eder und weiter: „Im Jahr 2022 konnte das Klimaschutzministerium Tierheime, Tierschutzprojekte und das Ehrenamt im Tierschutz mit gut 834.000 Euro Fördergeldern unterstützen. Doch ohne das Engagement unserer heutigen Preisträgerinnen und Preisträger sowie der vielen weiteren Ehrenamtlichen im Land wären wichtige Tierschutzprojekte und –ziele nicht realisierbar.“
 
Seit 1994 und damit bereits zum 29. Mal wurde am heutigen Dienstag der rheinland-pfälzische Tierschutzpreis verliehen. Der Preis ist dotiert mit insgesamt 6.000 Euro und wird in diesem Jahr auf zwei Preisträger aufgeteilt: Je 3.000 Euro gehen an den rheinhessischen Verein „Tierschutz Wörrstadt – Hunde suchen ein Zuhause e.V.“ und die „Katzenschutzfreunde Rhein-Ahr-Eifel e.V.“ aus Schalkenbach im Landkreis Ahrweiler.

Preisträger „Tierschutz Wörrstadt – Hunde suchen ein Zuhause e.V.“

Der 2001 ins Leben gerufene Verein „Tierschutz Wörrstadt – Hunde suchen ein Zuhause e.V.“ unterscheidet sich von vielen anderen Tierheimen, da die Hunde in Wörrstadt nicht etwa einzeln in Zwingern, sondern ausschließlich in sorgfältig zusammengestellten Gruppen in großen Freigehegen (mit beheizten Hundehäusern) zusammenleben. Insbesondere liegen dem Ehepaar Karin Schramm und Christian Gansloweit alte Hunde am Herzen: Im Laufe der Jahre entstand zusätzlich ein Gnadenhof für alte, kranke und scheue Hunde sowie Hunde mit Behinderungen, die keine Chance mehr auf Vermittlung haben. Der Verein zählt aktuell etwa 140 Mitglieder, davon sind ca. 40 als ehrenamtliche Helferinnen und Helfer aktiv.

„In mühevoller Eigenarbeit haben Karin Schramm und Christian Gansloweit ein Hundeheim aufgebaut, das inzwischen auf 8.000 Quadratmeter herangewachsen ist. Tierschutz ist für sie eine besondere Herzensangelegenheit und deshalb widmen sie seit mehr als 20 Jahren ihr Leben komplett den Hunden. Für dieses außerordentliche Engagement im Sinne des Tierschutzes bedanke ich mich im Namen des Landes Rheinland-Pfalz“, erklärte Ministerin Eder.

Preisträger „Katzenschutzfreunde Rhein-Ahr-Eifel e.V.“

Der Verein „Katzenschutzfreunde Rhein-Ahr-Eifel e.V.“ kümmert sich seit 2009 mit inzwischen etwa 900 Mitgliedern und 80 aktiven Helferinnen und Helfern um die Aufnahme, Versorgung und Vermittlung von in Not geratenen Katzen. Ein weiterer Aspekt der Tierschutzarbeit des Vereins ist das Fangen, Kastrieren und Registrieren verwilderter Hauskatzen. Den Preis nahm, stellvertretend für die Mitglieder des Vereins, die erste Vorsitzende Andrea Brezina entgegen.

„Bereits seit 14 Jahren stehen die Katzenschutzfreundinnen und –freunde des Krei-ses Ahrweiler den in Not geratenen Tieren mit tatkräftiger Hilfe zur Seite – auch in der schweren Zeit der Flutkatastrophe: Durch das Errichten von Futterstellen und das Aufstellen von Lebendfallen konnten viele Tiere eingefangen werden. Insgesamt konnten so über 70 Katzen im Flutgebiet gerettet und viele davon an ihre Besitzerinnen und Besitzer zurückgegeben werden“, erläuterte Katrin Eder. „Ich danke allen Beteiligten des Vereins für ihr großartiges und feinfühliges Handeln nicht nur, aber insbesondere in dieser außerordentlich belastenden Zeit“, so Ministerin Eder.

Hintergrund

Das rheinland-pfälzische Klimaschutzministerium schreibt seit 1994 den Tierschutzpreis des Landes aus. Er ist mit insgesamt 6.000 Euro dotiert und sieht folgende Kategorien vor, in denen Vorschläge möglich sind:

    der besondere ehrenamtliche Einsatz für den Tierschutz
    ein vorbildlicher Einzelbeitrag für den Tierschutz
    der vorbildliche berufliche Umgang mit Tieren
    Projekte im Jugendtierschutz

Die Vorschläge können von allen für den Tierschutz tätigen Vereinen, Verbänden, Behörden und Gruppen oder vom Tierschutzbeirat des Landes eingebracht werden. Auch sonstige Vereine, Verbände oder Gruppen, die sich mit Tierschutzthemen befassen, können Vorschläge machen – jedoch keine Einzelpersonen. Bewerbungen in eigener Sache sind ebenfalls nicht möglich. Die Vorschläge für den Tierschutzpreis müssen Angaben zur Person oder Institution enthalten und die Art des Einsatzes beschreiben. Eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern des Tierschutzbeirates, des Landesuntersuchungsamtes Rheinland-Pfalz und des Umweltministeriums entscheidet über die Vergabe.

Weitere Informationen zum Tierschutzpreis sind online abrufbar unter: https://s.rlp.de/tierschutzpreis

In der Aufnahme
  • Klimaschutzministerin Katrin Eder mit den Preisträgern des Tierschutzpreises 2022 Rheinland-Pfalz; © MKUEM


Quelle
Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz
Kaiser-Friedrich-Straße 1
55116 Mainz

Stand  31.01.2023 |

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Flamingos oder Flugzeuge: Proteste gegen Flughafen in Albanien
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Flamingos oder Flugzeuge: Proteste gegen Flughafen in Albanien

09/10.02.2023

++ Weltfeuchtgebietstag lenkt Aufmerksamkeit auf globale Zerstörung von Flüssen, Seen, Mooren und Küsten ++ Große Protestaktion in Albanien gegen umstrittenen Flughafenbau ++ Gerichtsentscheid lässt Zweifel an Unabhängigkeit der albanischen Justiz im Fall Vlora-Flughafen aufkommen ++

Radolfzell, Vlora.
Anlässlich des heutigen Weltfeuchtgebietstages macht die international tätige Naturschutzstiftung EuroNatur auf die geplante Zerstörung eines bedeutenden Zugvogelgebiets an der Adria aufmerksam. Nahe der albanischen Küstenstadt Vlora soll ein internationaler Flughafen entstehen – mitten im Vogelparadies der Narta-Lagune, wo der Wildfluss Vjosa in die Adria mündet.
Gegen dieses Vorhaben haben unsere albanischen Partnerorganisationen PPNEA und AOS mit unserer Unterstützung Ende November 2022 eine Klage eingereicht. Diese wurde vom albanischen Verfassungsgericht als unzulässig eingestuft mit der Begründung, dass NGOs als Kläger überhaupt nicht befugt seien, das UVP-Verfahren (Umweltverträglichkeitsprüfung) sowie die Baugenehmigung anzufechten. „Nicht nur die Entscheidung selbst, sondern vor allem das Verfahren stimmen nachdenklich, ob die albanische Justiz in diesem Fall wirklich unabhängig agiert“, sagt Annette Spangenberg. Sie leitet den Bereich Naturschutz bei EuroNatur.

Auch bei der lokalen Bevölkerung stößt der Flughafenbau auf Widerstand. Am Samstag, 28. Januar protestierten zahlreiche albanische Bürgerinnen und Naturschützer gegen das naturzerstörerische Vorhaben der albanischen Behörden. Zudem weisen sowohl die EU-Kommission als auch der Ständige Ausschuss der Berner Konvention – eines der wichtigsten Naturschutzübereinkommen Europas – Albanien explizit darauf hin, dass die Narta-Lagune geschützt werden soll. „Dies zeigt, dass dieser Naturschatz nicht nur uns, sondern ganz Europa gehört und dass ausländische Regierungen mehr für den Schutz der Narta-Lagune tun als unsere Regierungsverantwortlichen“, sagt Zydjon Vorpsi von PPNEA.


Hintergrundinformationen:

  •     Weltfeuchtgebietstag 2023: Der World Wetlands Day wird jedes Jahr am 2. Februar gefeiert. In diesem Jahr steht er unter dem Aufruf „Revive and restore degraded wetlands“ https://www.worldwetlandsday.org

  •     Narta-Lagune: Die Narta-Lagune ist der zweitwichtigste Lebensraum für Wasservögel in Albanien. Das 42 km² große Feuchtgebiet spielt eine zentrale Rolle für den Vogelzug entlang der Adriaküste und ist ein bedeutender Nahrungsplatz für die bedrohten Krauskopfpelikane. Die Vjosa, einer der letzten großen, unverbauten Wildflüsse Europas mündet hier an einem weitestgehend unberührten Küstenstreifen in die Adria.

  •     Vlora-Flughafen: Nach Angaben der Regierung in Tirana sollen im Zusammenhang mit dem Flughafenbau rund 27.000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Außerdem wird der Flughafen als großer Impuls für den Tourismus gepriesen. Doch seine Lage in der Vjosa-Narta-Lagune – inmitten der Flugroute zahlreicher Zugvögel – sorgt bei Naturschützerinnen und Ornithologen für Empörung. Am 6. und 7. Februar findet in Tirana eine Konferenz zum Flughafenbau statt, deren Ziel es ist, die Bedeutung des Schutzgebiets Vjosa-Narta-Lagune für den Naturschutz in Albanien hervorzuheben und über die aktuelle Rechtslage zu informieren. Neben albanischen und internationalen Naturschutzorganisationen diskutieren auch eine EU-Delegation und mehrere Botschafterinnen und Botschafter über das umstrittene Infrastrukturprojekt.

In der Aufnahme
  • Ungeachtet aller Proteste schreiten die Bauarbeiten in der Narta-Lagune voran.
© Gabriel Schwaderer


Quelle
EuroNatur - Stiftung Europäisches Naturerbe
Westendstraße 3
78315 Radolfzell

Stand
02.02.2023


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„Feuchtgebiete leisten elementaren Beitrag zum Klimaschutz“
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Katrin Eder: „Feuchtgebiete leisten elementaren Beitrag zum Klimaschutz“

08/09.02.2023

  • Weltfeuchtgebietstag läuft in diesem Jahr unter dem Schwerpunkt „Wiederherstellung von Feuchtgebieten“

„Feuchtgebiete weisen wichtige ökologische Funktione
n auf und bieten zahlreiche Ökosystemdienstleistungen an. Sie bieten einen wichtigen Lebensraum für Tiere und Pflanzen, dienen der Trinkwasservorsorge, schützen vor Hochwasser und leisten als Kohlenstoff-Speicher einen höheren Beitrag zum Klimaschutz als jedes andere Ökosystem“ sagte Umweltministerin Katrin Eder anlässlich des Weltfeuchtgebietstags.
Mit dem „Übereinkommen über den Schutz von Feuchtgebieten“, der so genannten Ramsar-Konvention, wurde am 2. Februar 1971 eine Vereinbarung verabschiedet, die bisher von 172 Staaten unterzeichnet wurde. Ziele sind der Schutz, die Wiederherstellung und die nachhaltige Nutzung von Feuchtgebieten. Um auf die Bedeutung als wertvolle Ökosysteme hinzuweisen, wird seit 1977 an diesem Datum jährlich der Weltfeuchtgebietstag gefeiert. Der Schwerpunkt in diesem Jahr lautet „Wiederherstellung von Feuchtgebieten“.

„Seit 1970 sind weltweit 35 Prozent aller Feuchtgebiete insbesondere durch den Menschen vernichtet worden. 25 Prozent aller auf Feuchtgebiete angewiesenen Tier- und Pflanzenarten sind mittlerweile vom Aussterben bedroht. Damit gehören sie zu den weltweit gefährdetsten Ökosystemen. In Rheinland-Pfalz sind es vor allem die Auen. Sie spielen als natürliche Überflutungsflächen eine Schlüsselrolle im Kampf gegen die durch den Klimawandel immer extremer werdenden Hochwasserereignisse. Außerdem sind es effektive Kohlenstoff-Speicher für den Klimaschutz“, unterstrich Eder die Bedeutung der hiesigen Feuchtgebiete.

Eines der bedeutendsten Feuchtgebiete im süddeutschen Raum ist das Ramsar-Schutzgebiet „Rheinauen zwischen Eltville und Bingen“. Es wurde am 26. Februar 1976 in die Ramsar-Liste aufgenommen. Der rheinland-pfälzische Teil des Schutzgebietes besteht aus dem Naturschutzgebiet „Fulder Aue – Ilmen Aue“ im Landkreis Mainz-Bingen und umfasst 341 Hektar. Zum Schutzgebiet gehören im hessischen Teil mit 225 Hektar die Naturschutzgebiete „Mariannenaue“ und die „Rüdesheimer Aue“.
 
Der rheinland-pfälzische Teil beherbergt im Jahresverlauf tausende rastende und überwinternde Wasser- und Watvögel sowie Möwen aus dem gesamten europäischen Raum. Auf dem Frühjahrs- und Herbstzug nutzen je nach Wasserstand auch Bruchwasserläufer, Lachmöwen und Trauerseeschwalben das Gebiet zur Nahrungsaufnahme. Besonders im Winter kommt es zu großen Ansammlungen von Tafel-, Reiher- und Schellenten. Gründe hierfür sind die zahlreichen Nahrungshabitate wie die Flachwasserzonen sowie die Stillwasserzonen und Leitwerke, die als Ruhe- und Schlafplätze dienen.

„Feuchtgebiete sind Brutkammern des Lebens. Wer sie trockenlegt, gefährdet den Lebensraum aller“, so Eder.

Quelle
Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz
Kaiser-Friedrich-Straße 1
55116 Mainz

Stand 02.02.2023

Für diese Information trägt ausnahmslos der/die Autor*in/Urheber*in die redaktionelle Verantwortung.Die kommunizierten Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers*in, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

Artenschutz in Franken® - wir engagieren uns für die Erhaltung der Vielfalt in der Bundesrepublik Deutschland und darüber hinaus - im Sinne uns nachfolgender Generationen.

In der Aufnahme von Johannes Rother


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Neuer Dialog zu Weidetierhaltung und Wolf ist gestartet
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Neuer Dialog zu Weidetierhaltung und Wolf ist gestartet

08/09.02.2023

Es war der erste Dialog nach langer Zeit, anknüpfend an den bisherigen Arbeitskreis Wolf, der in den vergangenen Jahren nicht mehr getagt hat – und für Umweltminister Christian Meyer ein erster wichtiger Schritt in die richtige Richtung: „Wir wissen, wie schwierig das Thema Wolf ist und dass es keine einfachen Lösungen gibt.

Trotzdem wollen wir gemeinsam Verbesserungen für die Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter sowie im Wolfsmanagement erreichen. Wir wollen beim Herdenschutz und der Prävention zusammenzuarbeiten und Nutztiere besser schützen.
Das Land wird die Weidetierhaltung weiter unterstützen“, so Meyer. Wie im Koalitionsvertrag vereinbart hat die Landesregierung nach jahrelangen verhärteten Fronten wieder die Möglichkeit für einen neuen, institutionalisierten Dialog, zum Beispiel zwischen Naturschützern und Schafhaltern, zum Thema Weidetierhaltung und Wolf angeschoben. „Es war eine sehr gute, sehr konstruktive Atmosphäre mit viel Verständnis und großer Sachlichkeit. Mit Blick auf weitere Treffen bin ich mir darum sicher: Gemeinsam werden wir Lösungen erarbeiten für ein möglichst konfliktarmes Nebeneinander von Menschen, Weidetierhaltung und Wo

Auch für Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte war der Start des Dialogforums „ein wichtiger Schritt zu einem dauerhaften und transparenten Austausch“. „Unsere Weidetierhaltung sorgt durch den Erhalt wertvoller Flächen für Artenvielfalt. Zudem ist die Weidehaltung besonders tiergerecht und wird von der Gesellschaft honoriert. Wir möchten als Landesregierung alles dafür tun, damit die Haltung von Tieren auf der Weide möglichst konfliktarm gelingen kann. Dafür müssen alle Akteurinnen und Akteure wieder in einen Austausch kommen“, so die Ministerin.

Zum Dialogforum waren Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter eingeladen, Naturschutzverbände, Landwirtschaft, Wissenschaft, die zuständigen kommunalen Behörden sowie weitere Organisationen und Verbände. Nach Fachvorträgen vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, eines niedersächsischen Schäfers, der Landwirtschaftskammer, der Landesjägerschaft und des Niedersächsisches Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz haben sich die Teilnehmenden auf einen weiteren regelmäßigen Austausch und die Ausarbeitung konkreter Konzepte geeinigt. Am Ende sollen Lösungen stehen, die von möglichst vielen Akteuren getragen werden. Dazu soll es neben weiteren Dialogforen mehrere Arbeitsgruppen zu den Themenschwerpunkten Förderung der Weidetierhaltung, Herdenschutz, Information und Transparenz, Wolfsmanagement sowie Deichen geben, die weitere Verbesserungen vorschlagen sollen, damit Weidetierhalter nicht allein gelassen werden. „Mir erscheint es vor allem wichtig, Unterstützungsstrukturen zu schaffen, damit Tierhaltende, die von einem Wolfsriss betroffen sind, sofort praktische Akut-Hilfe erhalten“, so Landwirtschaftsministerin Staudte. „Tiere sind getötet, andere verletzt, der Zaun muss repariert werden und die Wahrscheinlichkeit, dass der Wolf in den nächsten Nächten wiederkommt, ist groß. In einer solchen Situation braucht man konkrete Unterstützung vor Ort.“

Trotz der unterschiedlichen Sichtweisen auf das Thema habe sich gezeigt, dass es ein gemeinsames Interesse an guter Zusammenarbeit gebe, so Umweltminister Meyer: „Klar ist auch: Der Wolf ist eine heimische Art und wird nicht wieder ausgerottet. Es muss ein Nebeneinander zwischen Wolf und Weidetieren gefunden werden. Hass und Hetze gegen Schafhalterinnen und Schafhalter, Jägerinnen und Jäger sowie Naturschützerinnen und Naturschützer sind zu verurteilen. Populismus und Verschwörungstheorien sind fehl am Platz. Das Land Niedersachsen kann auch nicht einfach eine Bejagung oder ähnliches anordnen. Gezielte Entnahmen von Problemwölfen bleiben schwierig, wie mehrere Gerichtsurteile zeigen. Und Gerichtsurteile pro oder kontra Wolf müssen von allen Beteiligten akzeptiert werden. Auch hier gilt die neue Transparenz, dass Abschussgenehmigungen nicht mehr geheim bleiben, sondern rechtsstaatlich überprüft werden können. Insgesamt wollen wir eine Versachlichung der Diskussion. Und wir wollen gemeinsam mit dem Bund und der EU daran arbeiten, ein regional differenziertes, europarechtskonformes Bestandsmanagement zu ermöglichen, aber auch Prävention und konkrete Unterstützung für Weidetierhalterinnen und Weidetierhalterinnen in den Wolfsregionen dauerhaft zu verbessern. Beides gehört eben zu Niedersachsen: Weidetierhaltung und Wolf.“

Quelle
Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Archivstraße 2
30169 Hannover

Stand
02.02.2023

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In der Aufnahme von Johannes Rother

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Großes Wiesel im Winterfell
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Das Hermelin (Mustela erminea)

08/09.02.2023


Das Hermelin, das auch Großes Wiesel genannt wird, zeigt sich in diesen Wochen in seinem markanten fast reinweißen Winterfell. Die Tiere, die der Familie der Marder zuzurechnen sind, werden mit Schwanz rund 40 Zentimeter lang und bis etwa 350 Gramm schwer.

Der bevorzugte Lebensraum umfasst strukturreiche Landschaften, jedoch meiden die Tiere (wie zahlreiche andere Arten auch) Geländeformationen, in welchen sie keine Deckung finden. In unserer zunehmend ausgeräumten, vornehmlich industriell geformten Landschaft sind sie in zahlreichen Bereichen selten geworden.

Während Hermeline im Sommer ein kastanienfarbenes Fell tragen wird dies mit dem winterlichen Fellwechsel weiß, dass auch, um optisch an ihren Lebensraum angepasst zu sein. Interessant wird es wie sich die Tiere mit dem Klimawandel verhalten. Liegen uns doch nun bereits erste Ergebnisse vor das sich der Fellwechsel in den vergangenen 25 Jahren zeitlich verzögert.
Hermelinweibchen sind sehr Ortstreue Tiere, die zuverlässig innerhalb ihres Reviers ganzjährig von uns angetroffen werden können. Diese Tiere ernähren sich bevorzugt von Fleisch und erbeuten deshalb gerne Kleinsäuger wie Feld-Rötel-oder auch Schermäuse. Jedoch stehen auch Amphibien und Reptilien neben Insekten auf ihrem Speiseplan.

Doch auch Säugetiere, die etwa die Größe eines Junghasen erreichen können, erfolgreich erbeutet werden. Alles kein Problem, denn dieser Beutegreifer trägt zur natürlichen Bestandsregulierung innerhalb des ökologischen Gleichgewichts bei.


Problematisch wurde dieses Vorgehen erst mit dem Auftreten des Menschen und dessen Zerstörung der Lebensräume. Vielerorts wurde und wird dieses wunderschöne Tier dann als „Raubtier“ betitelt und auch entsprechend bejagt.

Mehr zum Hermelin hier auf unseren Seiten


In der Aufnahme von Klaus Sanwald
  • Hermelin (Mustela erminea) im Winterfell
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Backhaus wehrt sich gegen Dünge-Kritik und sieht Berufsstand „mit im Boot“
Backhaus wehrt sich gegen Dünge-Kritik und sieht Berufsstand „mit im Boot“

07/08.02.2023

  • Zu den Vorwürfen des Bauernverbandes Mecklenburg-Vorpommern gegenüber der Düngelandesverordnung nimmt der zuständige Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus wie folgt Stellung:

„Die Debatte um die Düngelandesverordnung wurde von Anfang an emotional geführt. Das ist vollkommen nachvollziehbar, denn es geht nicht nur um wirtschaftliche Existenzen, sondern auch um die Versorgung der Gesellschaft mit gesunden und hochwertigen Lebensmitteln.

Ich muss mich allerdings sehr wundern, dass immer wieder Unwahrheiten verbreitet werden, die jeglicher fachlicher Grundlage entbehren und nicht nur die Arbeit meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diskreditieren, sondern auch die Bürgerinnen und Bürgern falsch informieren und verunsichern.

Fakt ist, wir haben ein Problem mit Nitrat im Grundwasser und das weiß auch der Bauernverband. Selbst das vom Verband eigens in Auftrag gebene Gutachten weist für einen Großteil der mit Nitrat belasteten Grundwassermessstellen des Landes aus, dass die Zustromgebiete in den allermeisten Fällen zwischen 80 und 100 Prozent landwirtschaftlich genutzt werden.

Was gibt es da noch zu diskutieren? Wir müssen endlich ins Handeln kommen und zwar gemeinsam. Mir geht es dabei nicht um die Schuldfrage – das habe ich immer wieder betont. Denn wir alle profitieren von der harten Arbeit der Landwirtinnen und Landwirte. Wir alle brauchen Lebensmittel zum Leben. Wir brauchen aber ebenso sauberes Wasser, gesunde Böden, reine Luft und intakte Naturlandschaften. Insofern liegt es für mich auf der Hand, dass wir zum Schutz des Klimas und unserer Umwelt gemeinsam Verantwortung übernehmen. Das funktioniert eben nicht ohne Einschränkungen für alle Beteiligten.“

Einzelne in den Medien aufgegriffene Aussagen kommentiert das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt wie folgt:


1)

„Knapp 200 Landwirte hatten vor allem die zugrunde gelegten Messstellen angezweifelt, gegen das Verfahren geklagt – und Recht bekommen.“

Das ist falsch: Das Urteil ist nicht wegen der zugrunde gelegten Messstellen gefällt worden: Das Oberverwaltungsgericht Greifswald sah einen Verfahrensschritt bei der Gebietsausweisung nicht angewandt.

2)

„Die Bauern bringt vor allem das Ausweisungsverfahren für die Roten Gebiete auf die Palme. So waren binnen vier Jahren durch neue Bewertungsverfahren plötzlich einstige Rote Gebiete beispielsweise auf der Insel Poel und auf Rügen gänzlich aus der Liste der nitratbelasteten Regionen herausgefallen.“

Das ist falsch: Die Insel Poel war weder zur DüLVO 2019, 2020 noch 2022 rotes Gebiet. Fraglich ist, warum sich darüber beschwert wird, dass auf Rügen jetzt weniger Flächen rot sind. Die Messstellen-Neubauten im Bereich Trent und Poseritz haben zu einer deutlichen Verkleinerung der roten Gebiete geführt. Diese Entwicklung ist im Sinne der Landwirtinnen und Landwirte.

 3)

„Dazu sollen beispielsweise mit Wasserversorgern Kooperationsvereinbarungen für mehr Trinkwasserschutz geschlossen und Felder in Trinkwasserschutzgebieten aus der intensiven Produktion genommen werden.“

„Die Düngeverordnung werde diesem Ziel aber nicht gerecht, kritisierte der Bauernpräsident.“

 […]

„Landwirte, die sich für den Trinkwasserschutz engagierten, müssten auch honoriert werden, forderte Kurreck.“

„Anreize und Motivation sind besser als Restriktionen und Bestrafung.“

Weder die Düngeverordnung noch die Düngelandesverordnung können diesem Ziel gerecht werden, da sie verpflichtende Instrumente mit Ge- und Verboten sind. Die Kooperationen sind freiwillig, können also nur über die Anforderungen der DüV und DüLVO hinausgehen. Die Herausnahme der intensiven Produktion in Trinkwasserschutzgebieten ist auch kein Gegenstand, der in der DüV und DüLVO geregelt werden kann.

Es geht zudem nicht nur um den Trinkwasserschutz (Schutzgut Mensch), sondern auch um das Schutzgut Umwelt, insbesondere die Eindämmung der Eutrophierung der Oberflächengewässer, die auch vom Grundwasser gespeist werden.

 4)

„Sie sei vielmehr „ein Mittel zur Abstrafung von Landwirten, die das Pech haben, in bestimmten Regionen zu wirtschaften“.“

Das ist falsch: Die Gebietsausweisung der DüLVO 2022 beruht auf nachvollziehbaren Daten von 824 geeigneten Messstellen im Land, die in das in MV anwendbare und wissenschaftlich fundierte deterministische Berechnungsverfahren „Inverse Distance Weighting“ (IDW) zur Abgrenzung der zu den belasteten Messstellen gehörenden Flächen einfließen.
Es gibt auch nach Stand von Wissenschaft und Forschung keine Zweifel daran, dass die landwirtschaftliche Düngung Hauptursache für die Nitratbelastung der Gewässer ist.
Auch die Daten zur Emissionssituation in M-V bestätigen die hohen Nitrateinträge in die Gewässer.

 5)

„Oft sei unklar, woher die Nitratbelastungen stammten.“ […]

„Vor allem sehen die Bauern das Verursacherprinzip in der neuen Verordnung nicht ausreichend berücksichtigt.“

Die Debatte um die Verursachergerechtigkeit ist eine Scheindebatte, die zum einen darüber hinwegtäuscht, dass es um eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung geht und die zum anderen suggeriert, dass die „wahren“ Verursacher wirklich ausgemacht werden könnten. Das ist mit Blick auf die flächenhaft diffusen Einträge schlichtweg unmöglich. Auch wird dieses Prinzip bei der Gebietsfestlegung anhand der Nitratwerte im Grundwasser von der EU ganz klar abgelehnt.  Sie hält allenfalls verursacherbezogene Ausnahmeregelungen bei den Maßnahmen, die in den mit Nitrat belasteten Gebieten gelten, für möglich. Allerdings lässt sie sich erst einmal nachweisen, dass die in Deutschland getroffenen Maßnahmen positive Auswirkungen auf die Nährstoffbelastung der Gewässer haben.

Quelle
Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern
Paulshöher Weg 1
19061 Schwerin

Stand 03.02.2023 

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Sachsen-Anhalt will ehemalige Moore revitalisieren
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Sachsen-Anhalt will ehemalige Moore revitalisieren

07/08.02.2023

  • Welttag der Feuchtgebiete am 2. Februar

Intakte Moore regulieren den Wasserhaushalt von Ökosystemen, speichern klimaschädliche Treibhausgase und bieten speziell angepassten Arten Lebensraum. Werden Moorflächen entwässert, um sie für die Land- und Forstwirtschaft nutzbar zu machen, verlieren sie ihren Feuchtgebietscharakter, ihre typischen Bodeneigenschaften und geben große Mengen Kohlendioxid und Lachgas in die Atmosphäre ab.

Durch Anhebung des Wasserstands im Moor kann die Freisetzung von Treibhausgasen verlangsamt oder gänzlich gestoppt und das Moorwachstum wieder angeregt werden.
Um den Erhalt und die Revitalisierung von Mooren in Sachsen-Anhalt zu unterstützen, wurde eine Arbeitsgruppe Moorbodenschutz beim Landesamt für Umweltschutz eingerichtet. Sie setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern mehrerer Ministerien und Fachbehörden zusammen. Eine ihrer Aufgaben ist es, geeignete Flächen zu identifizieren, auf denen gemeinsam mit Flächeneigentümern, Bewirtschaftern und anderen Partnern vor Ort Maßnahmen zur Revitalisierung durchgeführt werden.

Um solche Projekte erfolgreich umzusetzen, müssen im Vorfeld Hürden und Herausforderungen erkannt und im Gespräch mit allen Beteiligten geklärt werden. Der gesamte Prozess soll zunächst am Beispiel mehrerer Pilotflächen getestet werden. In diesem Zusammenhang wird derzeit ein geeignetes Beteiligungsformat für Moorschutzprojekte in Sachsen-Anhalt entwickelt. Die Arbeitsgruppe wird die Pilotprojekte fachlich begleiten und dokumentieren, um daraus Erkenntnisse für weitere Vorhaben dieser Art zu gewinnen.

Fachtag Moorbodenschutz

Moore und Moorbodenschutz in Sachsen-Anhalt sind auch Thema eines Fachtages, den die Arbeitsgruppe am 20. April 2023 in Magdeburg veranstaltet. Neben allgemeinen Informationen werden die Aktivitäten des Landes im Moorbodenschutz erläutert und Erfahrungen mit bereits laufenden Revitalisierungsprojekten vorgestellt.

In der Aufnahme von ©  LAU/F.Meysel
  • Ansicht eines Feuchtgebietes in Sachsen-Anhalt

Quelle
Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt
des Landes Sachsen-Anhalt
Leipziger Str. 58
39112 Magdeburg

Stand 02.02.2023

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Ara ist Zootier des Jahres – Tiergarten erfolgreich bei Zucht von bedrohten Hyazinth-Aras
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Ara ist Zootier des Jahres

07/08.02.2023

  • Tiergarten erfolgreich bei Zucht von bedrohten Hyazinth-Aras

Der Ara ist seit dieser Woche das Zootier des Jahres 2023.
Die Kampagne, die von der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e. V. (ZGAP) initiiert wird, wird sich dieses Jahr intensiv für den Schutz der bedrohten Papageien einsetzen. Mit seinen Hyazinth-Aras (Anodorhynchus hyacinthinus), der weltweit größten Papageienart, hält auch der Tiergarten Nürnberg eine gefährdete Ara-Art. Im Rahmen des Europäischen Zuchtprogramms EEP konnte der Tiergarten bereits viele Zuchterfolge erzielen und damit einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt der Art leisten.

Mit der Vorstellung des Zootiers 2023
endet auch das Jahr des Zootiers 2022, dem Pustelschwein. Passend dazu hat der Tiergarten im Sommer letzten Jahres Visayas-Pustelschweine (Sus cebifrons) als neue Tierart in seinen Bestand aufgenommen.
Durch Lebensraumverlust und Wilderei stark bedroht

Der eindrucksvolle blaue Hyazinth-Ara ist die weltweit größte Papageienart. Hyazinth-Aras sind geschickte Kletterer und haben einen großen kräftigen Schnabel, mit dem sie sogar steinharte Nüsse knacken können. Die Art kommt in den Regenwäldern Mittel- und Südamerikas vor und wird von der Weltnaturschutzunion (IUCN) aktuell als „gefährdet“ eingestuft.

Dieses Schicksal teilen die Hyazinth-Aras mit vielen anderen Großpapageien. Von den 19 bekannten Ara-Arten sind mehr als die Hälfte gefährdet, von der Ausrottung bedroht oder wurden bereits ausgerottet. Die Wildbestände vieler Ara-Arten sind in den vergangenen Jahren deutlich eingebrochen. Einer der Hauptgründe für den Rückgang ist der Verlust ihres Lebensraums durch die Zunahme der besiedelten und landwirtschaftlichen Flächen. Die verbliebenen Lebensräume sind mittlerweile so klein, dass einzelne Umweltereignisse eine ganze Population oder sogar eine komplette Art ausrotten könnten.

Aras sind auch durch Wilderei bedroht. Aufgrund ihres beeindruckenden Gefieders und ihres intelligenten Wesens sind sie schon seit langer Zeit als Ziervögel begehrt. Ihr Verkauf verspricht hohe Einnahmen. Zusätzlich werden die Papageien wegen ihrer Federn, zum Zeitvertreib oder als Ernteschädlinge gejagt.

Zuchterfolge bei den Hyazinth-Aras im Tiergarten

Der Tiergarten hält Hyazinth-Aras bereits seit 1996. Seit 2001 wird in Nürnberg im Rahmen des Europäischen Zuchtprogramms EEP erfolgreich gezüchtet. Ziel der Zuchtprogramme ist es, gesunde und stabile Populationen gefährdeter Arten außerhalb ihres natürlichen Lebensraums zu erhalten. Insgesamt sind im Tiergarten in den letzten 22 Jahren 25 Küken geschlüpft, von denen 17 aufgezogen wurden. Das erste Paar hat sieben Jungvögel aufgezogen. Nach dessen Tod (2007 und 2009) hat der Tiergarten mit dem letzten in Nürnberg geschlüpften Männchen und einem im Tierpark Berlin geschlüpften Weibchen ein neues Paar aufgebaut. Die beiden haben sich sofort gut verstanden und leben auch heute noch im Tiergarten. Seit 2015 gab es jedes Jahr Nachwuchs, das letzte Mal im Mai 2022.

Die in Nürnberg aufgezogenen Hyazinth-Aras wurden an verschiedene Zoos weltweit abgegeben, wo sie wiederum für Nachwuchs sorgten. Aktuell hält der Tiergarten vier Hyazinth-Aras, drei Weibchen und ein Männchen. Ihre Voliere befindet sich neben der Gorillaanlage.

In Europa leben derzeit mehr als 250 Hyazinth-Aras, die von rund 60 Zoos und anderen Einrichtungen im Rahmen des Europäischen Zuchtprogramms EEP gehalten werden.

Botschafter für Natur- und Artenschutz in Südamerika

"Wegen ihrer imposanten Erscheinung und ihres strahlend blauen Gefieders sind Hyazinth-Aras bei vielen Zoobesucherinnen und Zoobesuchern sehr beliebt. Sie eignen sich deshalb gut als Botschafter für den Schutz der südamerikanischen Regenwälder", sagt Dr. Lorenzo von Fersen, Kurator für Forschung und Artenschutz beim Tiergarten Nürnberg. "Gerade bei gefährdeten Tierarten ist eine stabile Reservepopulation in Zoos entscheidend, um das Überleben der Art zu sichern. Die koordinierte und gezielte Zucht wird deshalb auch für die Hyazinth-Aras immer wichtiger. Wir sind froh, dass wir mit unseren Zuchterfolgen in Nürnberg einen Beitrag dazu leisten können."

Als Zootier des Jahres 2023 sollen die Hyazinth-Aras und ihre Verwandten nun ein Jahr lang im Rampenlicht stehen. "Zusammen mit der Unterstützung unserer Kampagnenpartner und der Zoogemeinschaft wollen wir Lobbyarbeit für diese besonderen Papageien betreiben und ganz konkret Artenschutzprojekte vor Ort unterstützen", sagt Dr. Sven Hammer, 1. Stellvertretender Vorsitzender der ZGAP.

Pustelschwein: Zootier des Jahres 2022 kam neu in den Tiergarten

2022 war das Pustelschwein Zootier des Jahres. Passend dazu hatte der Tiergarten im Juli letzten Jahres drei weibliche Visayas-Pustelschweine in seinen Bestand aufgenommen. Bereits nach wenigen Wochen kamen drei Ferkel zur Welt – eines der Weibchen war trächtig in den Tiergarten gekommen. Die sechs Pustelschweine teilen sich eine Anlage mit dem Panzernashorn und sind entweder im Dickhäuterhaus oder auf der Nashorn-Außenanlage zu sehen.

Visayas-Pustelschweine kommen nach aktuellem Stand der Beobachtungen wahrscheinlich nur noch auf zwei Inseln der Philippinen vor und gelten laut Weltnaturschutzunion als "vom Aussterben bedroht". Für diese sogenannten endemischen Arten stellen Seuchen wie die Afrikanische Schweinepest eine existenzielle Bedrohung dar. Mit der Wahl zum Zootier des Jahres 2022 haben die Initiatoren darauf aufmerksam gemacht.

Kampagne "Zootier des Jahres" – Einsatz für stark gefährdete Arten

Die Artenschutzkampagne "Zootier des Jahres" wurde 2016 mit dem Ziel ins Leben gerufen, sich für stark gefährdete Tierarten einzusetzen, deren Bedrohung bisher nicht oder kaum im Fokus der Öffentlichkeit steht. Die Kampagne wird von der ZGAP initiiert. Partner sind die Gemeinschaft der Zooförderer, die Deutsche Tierpark-Gesellschaft und der Verband der Zoologischen Gärten. Für die Pustelschweine konnten im letzten Jahr 150.000 Euro gesammelt und in die Schutzprojekte vor Ort investiert werden. Diese Aktivitäten werden auch über das Jahr 2022 hinaus fortgesetzt.

In der Aufnahme von © Tom Burger
  • Hyazinth-Ara

Quelle
Tiergarten Nürnberg
Am Tiergarten 30
D-90480 Nürnberg


Stand 31.01.2023

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Welttag der Feuchtgebiete
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Welttag der Feuchtgebiete

06/07.02.2023

  • Nach zweijähriger Pause gibt es in Karlsruhe wieder eine Feier, um auf die bedrohten Arten im deutsch-französischen Ramsargebiet aufmerksam zu machen.

Erstmals nach zwei pandemiebedingten Absagen
findet am 2. Februar wieder eine zentrale Veranstaltung zum Welttag der Feuchtgebiete in Karlsruhe statt. Damit kann diesem Gedenk- und Aktionstag wieder angemessen gewürdigt und so auf das für die biologische Vielfalt bedeutende deutsch-französische Ramsar­gebiet am „Oberrhein – Rhin supérieur“ hingewiesen werden.
Verschiedene Fachvorträge zu Flussauen im Allgemeinen und im Besonderen zu konkreten Maßnahmen zum Schutz sechs bedrohter Arten am Rhein sowie eine Exkursion an den Wörthfeldsee runden den abwechslungsreichen Tag ab. Bereits am 31. Januar wurde der Film „Wetlands - die Erbschaft von Luc Hoffmann“ in der Schauburg im Süden der Stadt Karlsruhe vorgeführt und über das Thema Ramsar informiert.

„Es ist wunderbar, dass es diesmal wieder eine zentrale Feier zum Welttag gibt, zumal wir vor zwei Jahren alle Veranstaltungen zum 50-jährigen Bestehen der Ramsar-Konvention absagen mussten“, sagte Umweltstaatssekretär Andre Baumann heute (02.02.) in Stuttgart. Die Rheinauen seien wertvolle Rückzugs­gebiete für Mensch und Natur. „Sie sind unser Klein-Amazonien. Reich an ein­zigartigen Lebensräumen und einer biologischen Vielfalt, die ihresgleichen sucht. Wir müssen alles dafür tun, solche Schätze zu bewahren und sie wieder­herzustellen.“

Jetzt handeln, um Feuchtgebiete vor dem Verschwinden zu bewahren

Der diesjährige Welttag der Feuchtgebiete widmet sich dem Motto „Wiederher­stellung von Feuchtgebieten“. Es sei ein Aufruf, finanzielles, menschliches und politisches Kapital zu investieren, um die Feuchtgebiete als Lebensadern vor dem Verschwinden zu bewahren und diejenigen wiederherzustellen, die durch menschlichen Einfluss stark beeinträchtigt sind, hob Staatssekretär Baumann hervor. „Gerade das Feuchtgebietssystem des Rheins mit seinen Auen wurde in den vergangenen 200 Jahren durch verschiedene Ausbaumaßnahmen ökolo­gisch stark beeinträchtigt.“
Länderübergreifende Zusammenarbeit für den Klima- und Naturschutz

Und hier setzten alle Beteiligten auch länderübergreifend an: In verschiedenen Teilen des grenzüberschreitenden Ramsargebiets wurden in dem durch die EU über das INTERREG-Programm geförderten Projekts „Ramsar Biodiversität“ eine Vielzahl von konkreten Maßnahmen zum Schutz von typischen Tierarten der Auenlebensräume umgesetzt. „Die Lebensräume von Auenbewohnern wie Bechsteinfledermaus und Wasserralle sind hochgradig gefährdet und brauchen unseren Schutz“, betonte die Karlsruher Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder.

Im Rahmen des INTERREG-Projekts „Rhinaissance“ konnte im Spätsommer 2022 eine Machbarkeitsstudie zur Renaturierung des Rheins und seiner Auen in den Naturschutzgebieten Taubergießen (Deutschland) und Île de Rhinau (Frankreich) abgeschlossen werden, ergänzte die Freiburger Regierungspräsi­dentin Bärbel Schäfer.

„Die Studie macht deutlich, dass eine naturnähere Gestaltung des Rheins im grenzüberschreitenden Naturraum Taubergießen und Ile de Rhinau möglich und als Anpassung an den Klimawandel auch wichtig wäre.“ Dies haben die vergan­genen Hitze- und Trockensommer eindrücklich gezeigt. Die vorgeschlagenen Maßnahmen sollen jetzt weiter konkretisiert werden mit dem Ziel, den Rhein zu­künftig dynamischer, lebendiger und widerstandsfähiger zu gestalten.

Ergänzende Informationen

Den internationalen Welttag der Feuchtgebiete gibt es seit dem Jahr 1997. Seit 2008 richten die französische Region Grand Est, die DREAL Grand Est, Alsace Nature und das Land Baden-Württemberg jährlich im Wechsel eine Fachtagung mit vielen Begleitveranstaltungen zum Welttag im Ramsar-Gebiet Oberrhein aus.

Das Übereinkommen zum Schutz der Feuchtgebiete, kurz Ramsar-Konvention, geht auf das Jahr 1971 zurück. Die Konvention ist nach der Stadt Ramsar im Iran benannt, in der 1971 die Verhandlungen zu dem Abkommen stattfanden.

Neben dem Oberrhein sind im Land noch das Wollmatinger Ried sowie der Mindelsee als Ramsar-Gebiet anerkannt.


Aufnahme von  © Arno Helfer

Quelle
Ministerium für Umwelt, Klima und
Energiewirtschaft Baden-Württemberg
Kernerplatz 9
70182 Stuttgart

Stand
02.02.2023

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Ein Welterbe für einen „Global Player“ -- Erlöserkirche Bamberg
Bild zum Eintrag (1082248-160)
Ein Welterbe für einen „Global Player“  --  Erlöserkirche Bamberg

06/07.02.2023

In einem breit angelegten und inhaltlich sehr anspruchsvollen Kooperationsprojekt, welches durch den Verband Artenschutz in Franken® initiiert wurde, bringen sich in 2023 vielfältige Akteure in abgestimmt, zukunftsweisenden Maßnahmen für die praktische Erhaltung des Mauerseglers ein. Begleitet wird die wegweisende Maßnahme von vielfältig ausgerichteten, umweltpädagogischen Ansätzen. Die Evangelisch-Lutherische Erlöserkirche Bamberg und Turmstationen Kreis Borken-Coesfeld e.V. engagieren sich an diesem Projektort intensiv mit uns. Die Deutsche Postcode Lotterie fördert dieses Projekt, von den Fachbehörden des Umweltschutzes wird dieses begleitet.

Bamberg / Bayern. Seit vielen Jahrhunderten lebt eine Vogelart, die mit ihrem Erscheinen wohl wie kaum eine andere Tierart des urbanen Umfelds für den herannahenden Sommer steht, auch in der Stadt Bamberg. Ursprünglich als Fels- und Baumbrüter anzutreffen gelang es der Art die Lebensraumzerstörungen, welche vornehmlich durch den Menschen hervorgerufen wurden, zu kompensieren.

Dieses gelang den Mauerseglern, deren Körperlänge rund 17 Zentimeter und ein Gewicht von ca. 40 Gramm umfasst, durch die Besiedlung von sogenannten „Kunstfelsen“ innerhalb unserer Städte und Dörfer, die sie hier in Form von bevorzugt auch hohen Bauwerken, wie z. B. Kirchtürmen vorfanden.
Kulturfolger Mauersegler
Unter den Dächern dieser „Kunstfelsen“ brachten Mauersegler erfolgreich ihre Jungtiere zur Welt, denn diese Vogelart kommt ausnahmslos zum Zweck der Reproduktion auch in unsere Breiten. Finden die, den Seglern zuzurechnenden Vögel, nach ihrer Rückkehr keinen geeigneten Nistplatz mehr vor, pflanzen sich diese nicht fort. Aufgrund vielfach artenferner Sanierungsmaßnahmen ist dieses leider immer häufiger der Fall. Im Zusammenhang mit Baukörpersanierungen werden häufig (auch aus Unwissenheit über die Ansprüche der Art an ihre Lebensräume) traditionelle Nistplätze zerstört und damit den Tieren wertvollster Überlebensraum genommen.

Mauersegler zeigen sich als sehr Ortstreue Tiere, die nachweislich immer wieder in ihr ursprüngliches Brutgebiet, also an den Ort an dem sie ihre schützende Schale verlassen haben, zurückkehren. Durch das für einen Kleinvogel recht hohe Alter von bis zu 20 Jahren fallen Nistplatzverluste über Jahrzehnte hinweg meist kaum auf. Umso bedrückender ist nach Ablauf der 20 Jahre Frist und damit dem Ausbleiben der Tiere, die Erkenntnis des Zusammenbruchs ganzer Mauerseglerpopulationen. Der Ruf der Mauersegler ist für immer erloschen!


Langsteckenzieher Mauersegler
Derzeit verbringen Mauersegler, welche den Zugvögeln (Langstreckenzieher) zugerechnet werden, den Winter im vornehmlich südlichen Afrika. Nahrungsreiche Regenwälder und Feuchtsavannen sind hier für rund 3 Monate ihr bevorzugter Lebensraum. Doch bereits in wenigen Wochen werden sich die Tiere erneut aufmachen um die nicht ungefährliche Reise von rund 10.000 Kilometern zu ihren Brutgebieten, die sich auch (noch) in Bamberg befinden, hinter sich zu bringen. Hier angekommen werden abermals zahlreiche, vormals aktive Reproduktionsorte, verschwunden sein.


Monitoring – Perspektiven
Artenschutz in Franken® setzt seit nunmehr über 23 Jahren auch in Bamberg ein aussagekräftiges Monitoring zur Art Mauersegler um. Innerhalb dieser Zeitspanne konnten auch zahlreiche, bevorzugt kooperativ geführte Maßnahmen zur Arterhaltung auf den Weg gebracht werden. Jedoch konnten diese Projektionen den Rückgang der Mauersegler im Stadtgebiet nicht stoppen, zu schnell wurden und werden auch heute noch wertvolle Mauerseglernistplätze einfach „wegsaniert“. Möchten wir dem Niedergang der Biodiversität nicht tatenlos zusehen, so ist es nach unserer Sichtweise höchste Zeit wirksame Gegenmaßnahmen einzuleiten.


Spezialnisthilfen als Plattformen des praktischen Mauerseglerschutzes
Etwa 90 Prozent ihres Lebens verbringen Mauersegler im Flug, hier wird unter anderem Nahrung zu sich genommen und vielfach auch geschlafen. Doch zur Fortpflanzung benötigt diese Vogelart trotz aller evolutionären Entwicklungsschritte noch immer festen Boden unter den kleinen Füßchen.

Um auf begrenzter Fläche eine möglichst effektives Reproduktionsergebnis zu erreichen, sind die Anforderungen an die entsprechenden Nistplätze möglichst hoch anzusetzen. Hervorgerufen durch einen weiteren bestandslimitierenden Akteur, den Klimawandel, ist es unabdingbar, den Sekundärhabitaten hier gleichfalls entsprechend proaktive Eigenschaften zuzuordnen. Final steht die Auswahl der Montagestandorte im Projektmittelpunkt. Denn auch an diese stellen Mauersegler ganz besondere Anforderungen. Als Koloniebrüter erscheint ebenso die Anzahl der anzubringenden Nistmöglichkeiten als projektmitentscheidend.

Um eine effektive Kompensation der verloren gegangenen Nistplätze erreichen und damit eine tragfähige und nachhaltige Artenschutzprojektion erreichen zu können werden im Stadtgebiet in 2023 rund 200 Nisthilfen installiert. An der Erlöserkirche konnten die vor 12 Jahren hier installierten Mauerseglernisthilfen, die Aufschluss darüber mit sich brachten dass Mauersegler diesen Bereich frequentieren, durch eine nächste Ausbaustufe ergänzt werden.


Global Player im Bestand gefährdet

Mauersegler stehen wie kaum eine andere Kleinvogelart für eine „grenzenlose Biotopverbindung“ im Sinne einer immer weiter zusammenrückenden Welt. Der „Global Player“ Mauersegler steht im Freistaat Bayern bereits als, im Bestand Gefährdet, in den Roten Listen. Im Interesse unserer Kinder und Enkelkinder muss es uns daher als aktuell verantwortliche Generation ein elementares Anliegen, sein alles daran zu setzen, die Spezies zu erhalten und ihr ein Überdauern in unserer Mitte zu ermöglichen.



In der Aufnahme
  • Schöpfung lebendig bewahren erfordert weit mehr als nur Worte darüber zu verlieren wie unsere Biodiversität nachhaltig geschützt werden kann. An der Erlöserkirche in Bamberg konnte praktischer Artenschutz und lebendige Umweltbildung sichtbar werden.

Artenschutz in Franken®
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Nationalpark: Sperrungen wegen Schneebruch-Gefahr
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Nationalpark: Sperrungen wegen Schneebruch-Gefahr

06/07.02.2023

  • Tier-Freigelände und Haus zur Wildnis geschlossen - Führungen abgesagt

Neuschönau/Lindberg. Die Wetterlage sorgt derzeit für viel Neuschnee im Nationalpark. Vor allem aufgrund der Nässe des Schnees sowie der weiteren Wetterprognosen besteht aktuell ein sehr hohes Schneebruch-Risiko im Wald.

Daher reagiert das Schutzgebiet mit der Sperrung der meisten Besuchereinrichtung sowie der Absage aller geführten Wanderungen.
Konkret von der Schließung betroffen sind die Tier-Freigelände in den Nationalparkzentren Lusen bei Neuschönau und Falkenstein bei Ludwigsthal. Daneben werden auch das Haus zur Wildnis bei Ludwigsthal, der Baumwipfelpfad in Neuschönau und das Waldspielgelände in Spiegelau gesperrt – jeweils bis vorerst inklusive Montag. Im selben Zeitraum sind auch alle Führungen des Nationalparks abgesagt. Weiter geöffnet bleibt das Waldgeschichtliche Museum in St. Oswald sowie das Hans-Eisenmann-Haus in Neuschönau, welches über den dortigen Parkplatz P2 zugänglich ist.

Bei den Wanderwegen im Gelände wird es erhebliche Behinderungen geben. Zum Teil gibt es auch Sperrungen - etwa im Reschbachtal bei Mauth, wodurch die dortige Dreikönigsloipe nicht nutzbar ist. Zudem weist der Nationalpark Bayerischer Wald eindringlich darauf hin, dass ein Aufenthalt im Wald bei der aktuellen Wetterlage mit einem hohen Risiko verbunden ist. Gerade in den totholzreichen Nationalparkwäldern wird die nasse und somit schwere Schneelast dafür sorgen, dass vielerlei Äste oder Baumkronen auf den Boden stürzen werden. „Daher raten wir dieses Wochenende dringend davon ab, sich in unseren Wäldern aufzuhalten“, so Martin Scholz, stellvertretender Leiter des Sachgebiets Wald- und Flächenmanagement.

In der Aufnahme
  • Gesperrt sind unter anderem die Tier-Freigelände. Archivbild: Lea Praml

Quelle
Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald
Freyunger Straße 2
94481 Grafenau

Stand 02.02.2023

Für diese Information trägt ausnahmslos der/die Autor*in/Urheber*in die redaktionelle Verantwortung. Die kommunizierten Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers*in, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

Artenschutz in Franken® - wir engagieren uns für die Erhaltung der Vielfalt in der Bundesrepublik Deutschland und darüber hinaus - im Sinne uns nachfolgender Generationen.

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Stadtplanung neu denken
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Glauber: Stadtplanung neu denken

05/06.02.2023

  • Modellprojekt für urbane Klimaanpassung und biologische Vielfalt in München abgeschlossen

Ein neuer Leitfaden für mehr Artenvielfalt in der Stadt ist das Ergebnis des Projekts "Animal Aided Design" (AAD) des Zentrums Stadtnatur und Klimaanpassung der Technischen Universität München (ZSK).

Kommunen und Planer sollen diese Handlungsempfehlungen künftig zur tierfreundlichen und naturnahen Gestaltung von Wohnbauprojekten nutzen können. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber hat das Projekt heute in München vorgestellt: "Klimaschutz und Naturvielfalt sind das Fundament für Bayerns Städte der Zukunft.
Für die Stadt von morgen müssen wir Architektur neu denken. Wir brauchen Schwammstädte mit viel blauer und grüner Infrastruktur. Und: Wir wollen in Bayern Artenvielfalt und Naturerlebnisse in unsere Städte zurückholen. Dafür sollen Städte als Hot Spots der Artenvielfalt gestaltet werden. Großstadtdschungel soll eine völlig neue Bedeutung bekommen: Ziel ist, Lebensraum für Mensch und Natur unter einem Dach zu schaffen. Die Ergebnisse des Modellprojekts sind zukunftsweisend: Städte, die Lebensräume für Tiere schaffen und bei Sanierungen und Neubau die Bedürfnisse von Tierarten berücksichtigen, können ihre biologische Vielfalt erhalten oder sogar erhöhen."
 
Beim Projekt AAD haben Wissenschaftler und Planer in der Münchner Brantstraße eine Wohnanlage nachverdichtet und erstmals schon in der Planungsphase die Bedürfnisse ausgewählter Tierarten – Grünspecht, Haussperling, Igel und Zwergfledermaus – gezielt integriert. Beispielsweise wurden speziell gefertigte Nistmöglichkeiten aus Holz für Spechte, Einbaukästen (Fassadenquartiere) und Plätze zum Staubbaden für Sperlinge, Fledermausquartiere in Fassaden und Mauernischen für Igel gebaut sowie ausgewählte Dachbegrünungen, extensive Wiesen, Stauden und Sträucher als Nahrungsquellen und Lebensräume angelegt. Hinweisschilder und Informationen helfen den Anwohnern, auf die tierischen Mitbewohner zu achten. Glauber: "Das Projekt hat gezeigt, wie man die Bedürfnisse von Menschen und Tieren auf begrenztem Raum unter einen Hut bringt. Oftmals sind es kleine Maßnahmen, die entscheidend dafür sind, dass sich bestimmte Tier- und Pflanzenarten in unserer unmittelbaren Umgebung ansiedeln." Das Bayerische Umweltministerium hat das mehrteilige Vorhaben der Begleitforschung mit insgesamt über 500.000 Euro finanziert. Die AAD-Maßnahmen wurden von der Wohnungsbaugesellschaft GEWOFAG finanziert.

Das Forschungsprojekt "Animal Aided Design" knüpft an die Handlungsempfehlungen des Leitfadens für Stadtbäume im Klimawandel an, der im November veröffentlicht wurde. Er zeigt Kommunen und Planern, welche Baumart an welchem Ort in der Stadt gepflanzt werden sollte, um in Zeiten des Klimawandels die Ökosystemleistungen von Stadtbäumen optimal zu nutzen. Für große Städte im trockenen Franken rät der Leitfaden zum Beispiel unter Berücksichtigung zukünftiger Klimabedingungen zur Pflanzung von Arten wie der Scheinakazie mit einem geringen Wasserverbrauch und einer hohen Trockenheitstoleranz. Hierzu wurden rund 2.000 Stadtbäume in ganz Bayern untersucht.

Über 70 Prozent der Bevölkerung Bayerns lebt in Städten. Städte sind auch ein wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen und können sehr artenreich sein. Allein in der bayerischen Landeshauptstadt München unterliegen rund 18 Prozent der Stadtfläche einem naturschutzrechtlichen Schutz, mit bisher über 3.000 kartierten Pflanzen- und Tierarten. Die Landeshauptstadt beherbergt damit auf weniger als 0,5 Prozent der Landesfläche je nach Artengruppe 30 bis 60 Prozent der in Bayern gefundenen Pflanzen- und Tierarten. Darunter befinden sich viele seltene und zu schützende Arten.

Das ZSK erarbeitet seit 2013 zusammen mit Kommunen und Partnern der Klima-Allianz praxisnahe Lösungen für eine nachhaltige und klimaangepasste Stadtentwicklung. Die Methode AAD hat der Lehrstuhl für Terrestrische Ökologie der TUM zusammen mit der Universität Kassel, der Technischen Universität Wien, der Wohnungsbaugesellschaft GEWOFAG und dem Klima-Allianz-Partner Bayerischer Landesbund für Vogelschutz e.V. (LBV) entwickelt und in München umgesetzt.

  • Die Leitfäden und weitere Informationen gibt es unter www.zsk.tum.de/zsk/veroeffentlichungen/ und www.zsk.tum.de.

Quelle
Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz
Rosenkavalierplatz 2,
81925 München

Stand
01.02.2023

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Artenschutz in Franken® - wir engagieren uns für die Erhaltung der Vielfalt in der Bundesrepublik Deutschland und darüber hinaus - im Sinne uns nachfolgender Generationen.

In der Aufnahme von Johannes Rother

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Artenschutz in Franken®  
Stele der Biodiversität® - Heldburg ... der Virtuelle Rundgang ist fertiggestellt
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Stele der Biodiversität®  - Heldburg

05/06.02.2023

Ein innovatives Artenschutz- Umweltbildungsprojekt des Artenschutz in Franken® und der Stadt Heldburg das von der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt wird.

Heldburg/Thüringen
.Vormals als artenschutzrelevant vollkommen uninteressant einzustufen,kann es mit Aufgabe der Nutzung der Baukörper gelingen den Ansatz "Erhaltung der Vielfalt" in die Fläche zu bringen. Das entsprechende Wissen vorausgesetzt können die Baukörper zu einem Hotspot der Biodiversität, in einer zunehmend ausgeräumten Umwelt heranwachsen.
Denn wenn (selbst in noch geeigneten Nahrungsstrukturen) keine geeigneten Reproduktionsräume vorhanden sind, ist die Erhaltung der Artenvielfalt gleichfalls zum Scheitern verurteilt.

Ein Projekt des Artenschutz in Franken® und der Stadt Heldburg das von der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt wird., setzt hier an und gestaltet Bauwerke die sich in einem geeigneten Umfeld befinden so um, das sie sich zukünftig als "Kinderstube der Biodiversität" bewähren können.



In der Aufnahme
  •        Der Virtuelle Rundgang konnte vor wenigen Tagen fertiggestellt werden.
Artenschutz in Franken®  
Beschleunigungsoffensive für natürlichen Klimaschutz und Biodiversität
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NABU: Beschleunigungsoffensive für natürlichen Klimaschutz und Biodiversität

05/06.02.2023

  • NABU-Rechtsgutachten liefert Vorschläge für nötige Rechtsänderungen
________________________________________

Berlin
– Selbst in Schutzgebieten befindet sich die Natur in keinem guten Zustand. Damit sich das zügig ändert, braucht es nicht nur erhebliche Finanzmittel, sondern vor allem auch Möglichkeiten einer beschleunigten Umsetzung von Renaturierungsvorhaben. An welchen Stellen hier weitestgehend mit kleinen Änderungen bestehender Gesetze erhebliche Beschleunigungswirkung entfaltet werden kann, zeigt ein neues NABU-Rechtsgutachten, das heute veröffentlicht wurde.
NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger kommentiert: “Wir müssen uns endlich um unsere natürlichen Lebensgrundlagen kümmern. Im vergangenen Jahr hat es viele, teils gravierende Gesetzesänderungen im Bereich von Planungs- und Genehmigungsbeschleunigung gegeben – nahezu alle gingen einseitig zu Lasten der Biodiversität. So wurden immer wieder Umweltstandards abgeschwächt, ohne zeitgleich für funktionierenden Ausgleich zu sorgen. Das Aktionsprogramm natürlicher Klimaschutz des Umweltministeriums oder der Entwurf einer Wiederherstellungsverordnung der EU-Kommission machen zwar Hoffnung, solange diese jedoch nicht von entsprechenden Gesetzen flankiert werden, besteht die Gefahr, dass sie zahnlose Papiertiger bleiben. Daher muss noch in die laufende Überarbeitung des Raumordnungsgesetzes ein entsprechender Passus mit konkreten Schutzzielen aufgenommen werden.”

Um diese Lücke zu schließen, adressiert das NABU-Gutachten unter anderem die folgenden Aspekte zur Sicherung von Renaturierungsflächen:


•    Zielführend ist eine Anpassung des Raumordnungsgesetzes, indem das überragende Gewicht des Schutzes der natürlichen Lebensgrundlagen aus Art. 20a Grundgesetz stärker betont und in konkrete Zielvorstellungen überführt wird.
•    Denkbar ist auch ein Bedarfsgesetz mit landes- und regionalplanerischen Planungsvorgaben für Wiederherstellungsflächen, etwa ein „Renaturierungsbedarfsgesetz“. Dies könnte sich an der Struktur des Windenergieflächenbedarfsgesetzes (WindBG) orientieren, das die Bundesländer zur Ausweisung von 2% der Landesfläche für den Ausbau der Windenergie anhält.
•    Auch der durch den beschleunigten Ausbau der Windenergie erhöhte Bedarf an Kompensationsflächen könnte in die Struktur des WindBG  integriert werden. So würde der Zugriff auf großflächige Räume ermöglicht, die wiederum für Artenhilfsprogramme zum Schutz windenergiesensibler Arten zur Verfügung stünden. Eine solche Flächensicherung für Artenhilfsprogramme ist gerechtfertigt, weil nur funktionierende Programme die Ausnahmen vom Artenschutz rechtfertigen, die durch die Beschleunigungsgesetzgebung ermöglicht werden.
•    Die Festsetzung großer “Ökokontoflächen” kann zu einer konzeptionellen Gesamtplanung beitragen, die Renaturierung erleichtern würde.
•    Eine gesetzliche Klarstellung zur Schutzwürdigkeit von Gebieten, die an die Ziele des Aktionsprogramms natürlicher Klimaschutz oder der EU-Wiederherstellungsverordnung anknüpft, kann die Festsetzung von Renaturierungsflächen als Schutzgebiete erleichtern.

Quelle
NABU (Naturschutzbund Deutschland) e.V.
Charitéstraße 3
10117 Berlin

Stand 03.02.2023   

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In der Aufnahme von Ulrich Rösch

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Giftiger Goldrausch bedroht Indigene in Brasilien
Giftiger Goldrausch bedroht Indigene in Brasilien

Stand: 02.02.2023

  • Notstand im Gebiet der Yanomami: WWF fordert Stopp des illegalen Goldabbaus

Der Goldabbau im brasilianischen Bundesstaat Roraima hat eine humanitäre Katastrophe unter den Yanomami ausgelöst. Am Montag verhängte Präsident Lula in dem Gebiet den Notstand.

Unterernährte und kranke Kinder des Indigenen Volkes werden in Krankenhäuser ausgeflogen, die Luftwaffe liefert Lebensmittel. Roberto Maldonado, Brasilienreferent beim WWF-Deutschland sagt: „Die Yanomami bezahlen die Gier nach Gold seit Jahren mit ihrer Gesundheit und sogar ihrem Leben.
Nur weil das Bolsonaro-Regime Journalisten und humanitäre Organisationen davon abhielt, das Gebiet der Yanomami zu betreten, kommen die Bilder von der humanitären und ökologischen Katastrophe erst jetzt ans Licht.“ Bolsonaro hatte in seiner Amtszeit den illegalen Goldabbau faktisch legalisiert und so einen tödlichen Goldrausch im Amazonas ausgelöst.

Die Situation verdeutlicht auch den Handlungsdruck für den neugewählten Präsident Lula. Der WWF fordert ihn unter anderem auf, sich für den Stopp des illegalen Bergbaus im Land der Yanomami, sowie in anderen Gebieten einzusetzen. Denn die humanitäre Katastrophe im Gebiet der Yanomami ist kein Einzelfall: Umwelt- und Gesundheitsschäden durch illegalen Bergbau sind weit verbreitet, zum Beispiel im Bundesstaat Para im Land der Mundurukus. Dort sind 90 Prozent der Indigenen mit Quecksilber vergiftet. Auch der gesetzliche Rahmen muss korrigiert werden: Gold aus illegalen Quellen darf nicht den Weg in den legalen Handel finden.

Daten einer Geo-Plattform , die von WWF, Oswaldo Cruz Foundation, Amazonian Scientific Innovation und weiteren Institutionen zeigten bereits im letzten Jahr: Die Verschmutzung mit Quecksilber im Amazonas ist deutlich höher als bisher angenommen. Die Plattform zeichnet ein umfassendes Bild der Belastung von Mensch und Umwelt durch Quecksilber in der größten Regenwaldregion der Erde: 70 Prozent des im Bergbau verwendeten Quecksilbers gelangt in die Atmosphäre, 30 Prozent in den Boden und das Wasser. Das Gift erreicht die Menschen, weil sie Fische und belastete landwirtschaftliche Lebensmittel konsumieren. Dies führt zu drastischen Gesundheitsproblemen, wie etwa chronischen Schäden an Organen und des Nervensystems oder dauerhaften Hirnschäden bei ungeborenen Kindern. Teilweise werden hohe Belastungen aber auch in weit entfernten Orten Brasiliens wie Manaus, Cametá, Belém oder Tucuruí gefunden, wie die Plattform zeigt.

Quelle
WWF

Stand 02.02.2023

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Forstbetrieb Ebrach legt Feuchtbiotope an
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Kleine Tümpel mit großer Wirkung für den Artenschutz: Forstbetrieb Ebrach legt Feuchtbiotope an

04/05.02.2023

Ebrach - Der Forstbetrieb Ebrach legte mehrere Feuchtbiotope an, um verschiedenen Arten einen Lebensraum zu bieten und den Wasserhaushalt des Waldes zu stabilisieren.

Denn Wald besteht nicht nur aus Bäumen: Mit einem guten Mix aus strukturreichen Mischwäldern, Blüh- und Offenlandflächen sowie Tümpeln leisten die Bayerischen Staatsforsten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität.
Der Forstbetrieb Ebrach hat über die Jahre und zuletzt im Revier Oberschwappach mehrere Feuchtbiotope angelegt. „Amphibien wie die Gelbbauchunke oder der Kammmolch suchen sich je nach Jahreszeit unterschiedliche Lebensräume. Im Frühling wandern sie zu geeigneten Laichgewässern, die sich durch die warme Frühlingssonne schnell erwärmen und möglichst frei von Fressfeinden wie Fischen oder räuberischen Käfern sein sollten“, sagt Revierleiterin Ellen Koller. Das können auf natürliche Weise entstandene Wassermulden unter umgekippten Wurzeltellern sein, aber auch Fahrspuren am Straßenrand. Oder, so wie im Forstbetrieb: Ein künstlich geschaffener Tümpel.

Flache Wasser gründen viel


„Gerade durch den Klimawandel und extreme Trockenzeiten werden Stellen immer wichtiger, an denen Tiere zuverlässig Wasser zur Verfügung haben“, erklärt Forstbetriebsleiterin Barbara Ernwein. Der Kammmolch ist dafür ein gutes Beispiel – er ist die am meisten gefährdete heimische Molchart. Seine Lebensbedingungen sollen durch das EU-weite Netz aus Schutzgebieten namens Natura 2000 verbessert werden. Rund 11.500 ha der Waldfläche des Forstbetriebes stehen unter diesem Schutz. Stehende Gewässer sind aber nicht nur bei Amphibien wie dem Kammmolch oder der Gelbbauchunke beliebt – der seltene Schwarzstorch fliegt Feuchtbiotope zur Nahrungssuche gezielt an. Frösche und Kröten springen herum. Pflanzen wie das Laichkraut oder das Tausendblatt bewachsen die Gewässer.

In Zeiten des Klimawandels sind aber nicht nur Trockenperioden ein Problem: Trockenheit in Verbindung mit Starkregenereignissen verringert den Wasserrückhalt des Bodens. „Nur aufnahmefähige und humusreiche Waldböden, Sträucher und Bäume nehmen Wasser auf und verlangsamen den Abfluss. Feuchtbiotope machen deshalb auch für Hochwasserschutz und Grundwasserneubildung Sinn“, so Forstbetriebsleiterin Ernwein.

Mit schwerem Gerät zur bunten Artenvielfalt

Die neuen Feuchtbiotope im Revier Oberschwappach wurden mit einem Raupenbagger angelegt.


Es wurde darauf geachtet, dass unterschiedliche Wassertiefen entstehen (südlich ausgerichtete Flachwasserzonen bis hin zu frostfreiem Tiefwasser) und eine möglichst gute Belichtung gegeben ist, denn der Laich der Amphibien kann sich nur unter Sonneneinstrahlung schnell entwickeln. „Die Uferlinien sind lang und geschwungen, sie bieten viele kleine Versteckmöglichkeiten für die Tierchen. An den Rändern haben wir Überwinterungs- und Versteckmöglichkeiten aus Stein- und Totholzhaufen geschaffen, die schützen vor Frost und Fressfeinden“, erklärt Revierleiterin Ellen Koller. Nach den Erdarbeiten sieht die Fläche erstmal wüst aus, nach rund einem Jahr ist aber alles bewachsen und Leben kehrt ein. „Wir bepflanzen das Feuchtbiotop bewusst nicht, die Natur macht das recht schnell von allein. Wir helfen ihr nur etwas auf die Sprünge, indem wir den Tümpel so strukturreich wie möglich anlegen“, so Koller.

Fakten & Zahlen
Der Forstbetrieb Ebrach pflegt auf ganzer Fläche Feuchtbiotope. Seit 2020 wurden im gesamten Bayerischen Staatswald 332 neue Feuchtbiotope mit einer Fläche von rund 26 Hektar angelegt (Stand: Februar 2022).

Hintergrund
Mit dem Aktionsprogramm „Der Wald blüht auf“ erhalten und fördern die Bayerischen Staatsforsten bayernweit die Lebensräume und Artenvielfalt von heimischen Insekten. Dazu gehören auch Feuchtbiotope. Dieses Naturschutzprojekt wird gefördert vom Freistaat Bayern (Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten) aus Mitteln für besondere Naturschutzleistungen im Staatswald.

In der Aufnahme
  • Ein Bagger legt unter Anleitung von Revierleiterin Ellen Koller die Strukturen des Tümpels an (Foto: BaySF)

Quelle

Bayerische Staatsforsten AöR

Tillystraße 2

D-93053 Regensburg

Stand
03.02.2023

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LBV - ... Helmut Beran zum Landtagsantrag ...
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Statement des LBV-Geschäftsführers Helmut Beran zum Landtagsantrag von Bündnis 90/Die Grünen „Freiflächen-Photovoltaik in Landschaftsschutzgebieten mit Naturschutz vereinen und ermöglichen“

04/05.02.2023

  • Landschaftsschutzgebiete sind die letzte Suchkulisse!

Zum Landtagsantrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen,
Freiflächen-Photovoltaik in Landschaftsschutzgebieten zuzulassen, merken wir kritisch an, dass sich der Suchfokus für Photovoltaik-Standorte nicht auf Schutzgebiete verlagern darf und die Standortsuche in anderen Bereichen erfolgen muss. Zwar stehen wir einem Ausbau der Freiflächen-Photovoltaik in Bayern grundsätzlich positiv gegenüber, allerdings müssen dabei folgende Kriterien eingehalten werden.
Unser Geschäftsführer Helmut Beran:

„Um den derzeitigen Wildwuchs auf kommunaler Ebene bei der Planung von Freiflächen-Photovoltaik zu steuern, fordern wir eine Ausweisung von Vorranggebieten über die Regionalplanung anhand klar definierter Vorgaben, genau wie beim naturverträglichen Ausbau der Windkraft. Dadurch können von vornherein die aus Sicht des Naturschutzes ungeeignete Flächen ausgeschlossen werden. Dazu zählen Natura-2000- und Wiesenbrütergebiete, Truppenübungsplätze und Naturschutzgebiete, die für den LBV keinesfalls als Standorte in Frage kommen. Landschaftsschutzgebiete und reich strukturierte Kulturlandschaften ohne rechtlichen Schutzstatus können in Ausnahmefällen als Standorte in Frage kommen. Landschaftsschutzgebiete machen in Bayern 30 Prozent der Landesfläche aus.

Es gibt in Bayern also ausreichend Flächen für Photovoltaikanlagen außerhalb dieser schützenswerten Bereiche, so dass gar keine Notwendigkeit besteht, vorrangig diese zu überplanen. Wir müssen die Photovoltaik erst da massiv bauen, wo es der Natur am wenigsten schadet, beispielsweise auf Dächern. Kulissen wie Landschaftsschutzgebiete sind immer die letzte Option. Klimawandel und Artensterben sind eine Zwillingskrise. Der Erhalt der Biodiversität, aber auch der Schutz von reichhaltig ausgestatteten Landschaften, müssen deshalb beim Ausbau der erneuerbaren Energien eine herausragende Rolle spielen.“

 
Hintergrund

Aus unserer Sicht ist auch das Potenzial von Photovoltaikanlagen an Gebäuden bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Der Ausbau der Energiegewinnung durch Sonne sollte daher vorrangig in diesem Bereich erfolgen, um Konflikte mit dem Artenschutz zu vermeiden, aber auch um die Flächenkonkurrenz in der Agrarlandschaft nicht weiter zu verschärfen. Neben Gebäuden kommen für uns auch versiegelte Flächen wie Parkplätze oder Lärmschutzwände in Frage. Kritik muss sich in diesem Zusammenhang aus unserer Sicht auch die Bayerische Staatsregierung gefallen lassen, die entgegen ursprünglichen Ankündigungen, sich nicht zur PV-Pflicht für alle Neubauten durchringen konnte. Die Pflicht gilt ab 2023 nur für gewerbliche Bauten, ab 2025 gilt für Wohngebäude lediglich eine Empfehlung mit einer Reihe von Ausnahmen.

In der Aufnahme
  • Photovoltaikanlage_Elisabeth-Woelfl-LBV.jpg

Quelle
Landesbund für Vogelschutz in Bayern e. V. (LBV),
Landesgeschäftsstelle: Eisvogelweg 1, 91161 Hilpoltstein.

Stand 26.01.2023

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Klimaschutz als Fundament für Frieden
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Klimaschutz als Fundament für Frieden

03/04.02.2023

  • 375 Jahre nach dem Dreißigjährigen Krieg – DBU-Kongress

Osnabrück
. Der Westfälische Frieden von Osnabrück und Münster beendete vor 375 Jahren, im Oktober 1648, Gemetzel und Grausamkeiten des Dreißigjährigen Krieges zwischen nahezu allen damaligen europäischen Mächten – und gilt damit auch als Wegbereiter für die Idee eines Friedensbundes gleichberechtigter, souveräner Staaten. Im Jubiläumsjahr widmet die Stadt Osnabrück sieben Monate lang sieben Themen. Immer im Mittelpunkt: Zukunft und Jugend.
Zum Start im April dreht sich alles um Natur und Umwelt. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) beteiligt sich deshalb mit einem hochrangigen internationalen Kongress zum Klimaschutz als Friedensgrundlage: Am Montag, 24. April, werden von 10 bis 16 Uhr in der OsnabrückHalle Antworten auf die Frage gesucht, wie Natur und Ressourcen als elementare Friedensgrundlage zu bewahren sind. Anmeldungen und Infos unter: https://www.dbu.de/@375WestfFrieden.

Impulsvorträge von Auma Obama, Bundesministerin Svenja Schulze und UBA-Präsident Dirk Messner

Der Vormittag ist den globalen Zusammenhängen gewidmet. Zu Wort kommen unter anderem die kenianische Soziologin und Autorin Dr. Auma Obama, eine Halbschwester des früheren US-Präsidenten Barack Obama, sowie Svenja Schulze, die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, und Prof. Dr. Dirk Messner, der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA). „Wir freuen uns sehr, dass diese Expertinnen und Experten am DBU-Kongress teilnehmen“, sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. „Das bedeutet für uns eine hohe Wertschätzung und zeigt zugleich die globale Dimension des Klimaschutzes, der ein zentrales Zukunftsthema ist.“ Die Themenpalette der Impulsvorträge reicht vom internationalen Klimaschutz als Instrument der Friedenssicherung über Afrikas Weg zur Nachhaltigkeit bis hin zur Frage, wie die Transformation zu einer solchen Nachhaltigkeit im weltweiten Maßstab gelingen kann – gerade für die Zukunft von Kindern und Jugendlichen. Ihnen ein eigenständiges und finanziell unabhängiges Leben auf Basis eines nachhaltigen ökonomischen Wachstums zu ermöglichen, ist etwa das Ziel der Auma-Obama-Stiftung.

 „Weltweit drohende oder schon bestehende Konflikte um Ressourcen“  

„Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine hat gezeigt, wie brüchig die Idee von einem europäischen Friedensbund ist“, so Bonde mit Blick auf das Jubiläumsjahr zum Westfälischen Frieden. „Der Krieg wirft auch ein Schlaglicht auf weltweit drohende oder schon bestehende Konflikte um Ressourcen – von Energie über Umwelt bis hin zu Nahrungsmitteln.“ Gerade weil künftige globale Machtverhältnisse und geopolitische Konstellationen unkalkulierbar seien, komme es umso mehr darauf an, „Klima, Umwelt und Natur zu schützen – als Fundament des Friedens. Wenn die Menschen hier versagen, rächt sich das eines Tages.“ Denn biologische Vielfalt, sauberes Trink- und Grundwasser, intakte Böden sowie lebendige Ökosysteme seien nicht nur ein Garant für den Erhalt des Planeten, „sondern auch für die Friedenssicherung. Wer sich nicht um die Ressourcen der Erde schert, riskiert Konflikte, Krisen und Kriege um die natürlichen Lebensgrundlagen. Dann werden Klima- und Artenkrise zu Ursachen von Flucht, Vertreibung und Migration.“

Das Recht von Kindern auf eine gesunde Umwelt

Ob und welche Lösungen für derartige Zukunftsfragen parat stehen, will der internationale DBU-Kongress aufspüren. Neben den Impulsvorträgen geht es vormittags in einem englischsprachigen Talk-Format um das Recht von Kindern auf eine gesunde Umwelt. Professor Philip Jaffé, Mitglied im Ausschuss der Vereinten Nationen (UN) für die Rechte des Kindes, sowie Joshua Hofert, Vorstandssprecher der Kinderrechtsorganisation terre des hommes, erörtern mit Jugendlichen ein hochaktuelles Projekt: Noch bis zum 15. Februar läuft nämlich eine weltweite Konsultation des UN-Kinderrechtsausschusses zum ersten Entwurf von Leitlinien für Staaten, damit sie die Umweltrechte von Kindern mehr als bisher beherzigen.

Internationale Workshops über grünes Geld für den globalen Süden, Konfliktursachen und Wasserkrisen

In Kooperation mit renommierten Institutionen bietet die Deutsche Bundesstiftung Umwelt schließlich am Nachmittag vielversprechende Workshops an. Beteiligt sind unter anderem neben terre des hommes das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA), die Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) und die Alexander von Humboldt-Stiftung. Grünes Geld für den globalen Süden, Prävention von Wasserkrisen, Konfliktursachen und ein englischsprachiger Workshop zur Klimagerechtigkeit versprechen spannende Einblicke – und den Blick auf den Westfälischen Frieden aus ungewohnter Perspektive.

In der Aufnahme der © Deutsche Bundesstiftung Umwelt
  • Friedenssicherung durch Klimaschutz: Zum Jubiläum 375 Jahre nach Abschluss des Westfälischen Friedens in Münster und Osnabrück spürt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) auf einem internationalen Kongress am 24. April mit Impulsvorträgen und spannenden Workshops der Frage nach, wie Natur und Ressourcen als Friedensgrundlage zu bewahren sind – gerade für die Zukunft von Kindern und Jugendlichen.

Quelle
Deutsche Bundesstiftung Umwelt
An der Bornau 2
49090 Osnabrück

Stand 02.02.2023

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Weniger Eichhörnchen in Bayern?
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BN Citizen Science-Projekt: Weniger Eichhörnchen in Bayern?

03/04.02.2023

Der BUND Naturschutz ruft seit drei Jahren zum Beobachten und Melden von Eichhörnchen auf.
Ein Jahresvergleich zeigt, dass die Eichhörnchenmeldungen im vergangenen Jahr zurückgingen. Die Rekordhitze 2022 könnte eine mögliche Ursache sein. Im Moment ist die beste Beobachtungszeit.

Sie sind klein, flink und sehr süß: unsere Eichhörnchen. Man findet sie überall dort, wo es Nüsse und Samen zu sammeln gibt. Der BUND Naturschutz will aber mehr über Eichhörnchen herausfinden - nämlich wo sie in Bayern vorkommen und wie sich ihr Lebensraum über die Zeit verändert. Seit Beginn des Citizen Science Projekts im Jahr 2020 können Interessierte über eine App oder über die BN-Webseite melden, wann und wo sie Eichhörnchen entdeckt haben (https://www.bund-naturschutz.de/aktionen/eichhoernchen-beobachten-und-melden ).
Bis jetzt kamen so 35.500 Sichtungen mit 45.300 Tieren zusammen. „Diese Zahlen sind großartig und je mehr Menschen an dem Projekt mitarbeiten, umso besser werden die Datengrundlage und ihre Aussagekraft“, erklärt der BN Vorsitzende Richard Mergner. Nach einem tollen Projektstart 2020 mit 10.300 Tiersichtungen haben sich die Meldezahlen 2021 mit 22.500 Tieren mehr als verdoppelt und sind dann 2022 (12.500 Eichhörnchen) wieder stark gesunken. Die Gründe dafür sind vielfältig. „Wir können mit dieser Forschungs-Methode keine absoluten Bestandszahlen generieren, aber Trends beobachten. Allerdings ist dies nur möglich, wenn wir die Daten von mehreren Jahren miteinander vergleichen. Nach drei Projektjahren sind Interpretationen noch schwierig“, so Projektleiterin Martina Gehret.

Dass aber Lebensraumveränderungen, Nahrungsengpässe und die Rekordhitze im letzten Jahr ebenfalls mit den zurückgegangen Eichhörnchenmeldungen zu tun haben, da ist sich die Naturschützerin sicher. „Wir hatten viele Rückmeldungen von besorgten Bürgerinnen und Bürgern wegen der anhaltenden Hitze. Gleichzeitig waren die Auffangstationen überfüllt“, erklärt Gehret weiter. Grundsätzlich gilt: Eichhörnchen folgen dem Nahrungsangebot und die Tiere brauchen samentragende Bäume, um zu überleben. „Derzeit melden uns die Teilnehmer*innen ihre Beobachtung überwiegend aus städtischen Gebieten, Gärten und Parks. Das sind meistens Orte mit einem häufig schwankenden Samenzyklus der Bäume und Sträucher. Gibt es dort wenig Nahrung, wandern viele Jung- und Alttiere ab. Wie sich die Bestände aber wirklich entwickeln, lässt sich nur herausfinden, wenn wir mehr Daten aus allen Naturräumen Bayerns erhalten“, so Gehret.

Nur Abwarten bis mehr Daten eingehen will der BN aber nicht. Deshalb ist für dieses Jahr eine Überarbeitung der Eichhörnchen-App geplant. Sie soll den Projektteilnehmer*innen das Melden erleichtern und die Möglichkeit schaffen, mit dem BN in Austausch zu treten. „Wir möchten zukünftig das Melden von toten oder keinen Tieren ermöglichen. Denn auch diese Information ist wichtig für die Wildtierforschung“, erklärt die Projektleiterin.  Damit zukünftig mehr Meldungen aus dem Wald und der offenen Landschaft eingehen, denkt der BN zudem über standortbasierte Push-Messages nach.

Bis die App überarbeitet und ein Update 2023 zur Verfügung steht, darf jeder gerne mit der ersten Version weiterhin mitmachen. Laut dem Naturschutzverband gehen keine Daten verloren und jede Meldung ist wichtig.

Übrigens: Die beste Beobachtungszeit ist jetzt! Die Bäume haben noch nicht ausgetrieben, die Kronen sind kahl. Sehr gute Voraussetzungen winteraktive Eichhörnchen zu beobachten. Wer die Tiere außerdem unterstützen will, kann neben dem Pflanzen von eichhörnchenfreundlichen Bäumen (z.B. Walnuss, Buche), Sträuchern (Hasel) und Blumen (Sonnenblumen), den Tieren eine flache Schale mit Wasser anbieten. Da die Paarungszeit der Eichhörnchen bereits im Januar beginnt, haben diese jetzt einen hohen Nahrungsbedarf. Während der Wintermonate ist deshalb eine Zufütterung mit Samen, Früchten und Nüssen ebenfalls eine große Hilfe. Mehr Infos dazu unter https://www.bund-naturschutz.de/tiere-in-bayern/eichhoernchen

 
In der Aufnahme des BUND Naturschutz
  • Eichhörnchen-App


Quelle
BUND NATURSCHUTZ IN BAYERN E.V. (BN)
Dr.-Johann-Maier-Straße 4
93049 Regensburg

Stand 02.02.2023

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... Netzwerk der europäischen Solarindustrie-Regionen
Energie- und Klimaschutzminister Günther startet Netzwerk der europäischen Solarindustrie-Regionen

03/04.02.2023

Energie- und Klimaschutzminister Wolfram Günther hat am Donnerstag (26.1.) in Brüssel den Startschuss für eine Zusammenarbeit der europäischen Solarindustrie-Regionen gegeben. Sachsen, Andalusien und Kärnten bilden den Kern dieses neuen, von Sachsen initiierten Netzwerks, dem weitere europäische Solarindustrieregionen beitreten können.

Der förmliche Start des Netzwerks soll mit der Unterzeichnung einer Vereinbarung im März parallel zum Solar Power Summit in Brüssel erfolgen.

Energie- und Klimaschutzminister Günther: »Photovoltaik ist eine der Schlüsseltechnologien der Energiewende in Europa. Sachsen verfügt über eine innovative und kraftvolle Solarindustrie und eine exzellente Forschungs- und Wissenschaftslandschaft. Und Sachsen ist der führende Halbleiterstandort in Europa. Das macht Sachsen zum Kristallisationskern der europäischen Solarindustrie und zum unverzichtbaren Partner für das Ziel der EU, klimaneutral und energiesouverän zu werden, also unabhängig von Stromimporten und anfälligen Lieferketten. Dafür braucht es die Zusammenarbeit der europäischen Solarindustrie-Regionen.

Wir wollen Kompetenzen bündeln, aber auch stark gegenüber der EU auftreten. Denn in Brüssel werden jetzt die industriepolitischen Weichen für die europäische Solarindustrie gestellt, die sich in einem harten Wettbewerb etwa mit China und den USA behaupten muss. Für Sachsen geht es darum, enorme wirtschaftliche Potenziale zu heben. Und für Sachsen geht es darum, die Energiewende zu beschleunigen, also klimaneutral zu werden und der Wirtschaft den dringend benötigten standortnahen Grünstrom bereitzustellen. Von der Herstellung des hochreinen Polysiliziums über Forschung und Entwicklung bis zur Chip- und Modulherstellung: Sachsen ist schon heute ein Solarindustrie-Cluster ersten Ranges. Das wollen wir im Verbund mit den anderen europäischen Solarindustrie-Regionen ausbauen.«

In einem Roundtable-Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern von Solarverbänden, EU-Kommission, EU-Parlament sowie der Regionen Andalusien (Spanien) und Kärnten (Österreich) wurde darüber diskutiert, wie die Solarindustrie-Regionen dazu beitragen können, die Ziele der EU-Solarenergiestrategie zu erreichen und welche europapolitischen Rahmenbedingungen sie dafür benötigen. Die EU-Solarenergiestrategie sieht vor, die jährliche Produktion von Photovoltaik in der EU bis 2025 auf mehr als 320 Gigawatt und bis 2030 auf 600 Gigawatt auszubauen.

Zudem startete Günther am Donnerstag mit seinem andalusischen Amtskollegen Jorge Paradela Gutiérrez (Industrie- und Energieminister der Autonomen Gemeinschaft Andalusien) eine Regionalpartnerschaft zwischen Sachsen und Andalusien, die vom sächsischen Ministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung koordiniert wird.

Das sächsische Energie- und Klimaschutzministerium war am 18. Januar der European Solar PV Industry Alliance (ESIA) beigetreten. Das von der EU-Kommission gegründete und aus Vertretern von Politik und europäischen Photovoltaik-Herstellern bestehende Netzwerk hat zum Ziel, die europäische Solarindustrie wiederzubeleben.

Günther befindet sich am 26. und 27.1. in Brüssel. Neben Gesprächen zur europäischen Solarindustrie stehen die Zukunft der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik und die Einführung einer Gemeinwohlprämie als Instrument der EU-Agrarförderung auf der Tagesordnung

Quelle
Sächsische Staatskanzlei
Archivstraße 1
01097 Dresden

Stand 26.01.2023

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Von den Donauauen bis zum Gäuboden ...
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Von den Donauauen bis zum Gäuboden - Vielfalt der Biotope im Stadtgebiet von Straubing

02/03.02.2023

  • Start der Kartierung wertvoller Lebensräume in der Stadt Straubing

Unter fachlicher Leitung des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) nimmt Anna Stöttner, Biodiversitätsberaterin der Stadt Straubing ab diesem Frühjahr die Naturschätze in der Stadt Straubing unter die Lupe.

 „Die Biotopflächen sind wesentlicher Bestandteil unserer Stadt- und Kulturlandschaft und tragen zu einer hohen Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger bei. Eine Bestandsaufnahme und die Aktualisierung der Daten sind eine wertvolle Hilfe, um diese Gebiete der Öffentlichkeit bewusst zu machen und bei der weiteren Stadtentwicklung angemessen zu berücksichtigen“, erläuterte Oberbürgermeister Markus Pannermayr und bat die Anwesenden, die Kartierung im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu unterstützen.
Michael Stellmach, Leiter des Teams Biotopkartierung im LfU dankte der Stadt Straubing für ihr außerordentliches Engagement mit eigenem Personal bei der Naturinventur und unterstrich die Bedeutung der Biotopkartierung: „Sie liefert der Stadt, den Grundstückseigentümern, den Naturschutzbehörden, Planungsbüros, Naturschutzverbänden und wissenschaftlichen Einrichtungen wichtige Informationen für ihre tägliche Arbeit, wie zur Planung und Beurteilung von Bauvorhaben oder von Maßnahmen zum Schutz der Natur.

Auf der Basis der aktualisierten Daten können die naturnahe Bewirtschaftung und Pflege der Biotopflächen gezielt über den Vertragsnaturschutz honoriert werden.“ Über den Start der Geländearbeiten wurden am 31.01.2023 die lokalen Behörden, Naturschutzverbände und Interessenvertretungen der Bewirtschaftenden informiert.

Straubing hat Anteil an zwei sehr unterschiedlichen Naturräumen: der Donau mit einer beeindruckenden Auenlandschaft und dem seit historischer Zeit ackerbaulich geprägten Gäuboden mit fruchtbaren Lössböden.

Durch die immer wieder stattfindenden Flussverlagerungen der Donau entstanden die heute ökologisch so wertvollen Flussschlingen mit herausragenden Lebensräumen von teilweise landesweiter Bedeutung. Diese sind Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes „Natura2000“, dem größten Naturschutzprojekt der Welt.

Im Bereich der Auenlandschaften in den Schutzgebieten zwischen der Öberauer Donauschleife im Nordwesten, der Gollau im Norden und dem Alburger Moos im Westen konnten großflächige Gebiete mit artenreichen Wiesen erhalten und teils sogar wieder aufgebaut werden. Hier lassen sich noch seltene, für Auenwiesen typische Vogelarten wie der Große Brachvogel, die Uferschnepfe oder der Wachtelkönig beobachten. In den Feuchtwiesen stehen seltene Pflanzenarten wie das Spießblättrige Helmkraut oder der Kriechende Sellerie. In den Altwässern der Donau wachsen Krebsschere und Europäischer Froschbiss.

In der Kartierung von 1984 wurden 256 Biotope mit einer Gesamtfläche von 584 ha erfasst. Dies entspricht einem Flächenanteil von rund 9 % am Stadtgebiet. Das Wissen über die wertvollen Biotope wird nun zum ersten Mal mit Erhebungen in den Sommerhalbjahren 2023 und 2024 auf den neuesten Stand gebracht. Die Ergebnisse der Kartierung liegen voraussichtlich im Sommer 2025 vor.

Die Naturschutzbehörde der Stadtverwaltung Straubing und das LfU stehen für weitere Auskünfte zur Verfügung. Für alle Interessierten liegt in der Stadtverwaltung die Broschüre des LfU „Lebensräume erfassen und gemeinsam bewahren“ zur Information aus oder kann als PDF heruntergeladen werden.

Weitere Informationen

Gemäß Art. 46 des Bayerischen Naturschutzgesetzes (BayNatSchG) ist das LfU für die landesweite Durchführung der Biotopkartierung zuständig. Die Biotopkartierung erfasst und beschreibt nach einem bayernweit einheitlichen Schema wertvolle Lebensräume, wie die nach § 30 und § 39 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) oder Art. 16 und 23 BayNatSchG gesetzlich geschützten Biotoptypen oder die Natura 2000-Lebensraumtypen. Sie liefert eine Bestandsaufnahme der wertvollen Flächen und der Pflanzenarten, die dort leben. Wiederholungskartierungen bringen die Daten auf den neuesten Stand. Das LfU koordiniert die Arbeiten bayernweit und stellt die Ergebnisse den Gemeinden und der Öffentlichkeit zur Verfügung. Die Biotope werden im Gelände erhoben und im Maßstab 1:5.000 in Luftbild-Karten eingezeichnet.

  • www.lfu.bayern.de/natur/biotopkartierung/
  • www.lfu.bayern.de/natur/fis_natur/fin_web

  • Broschüre: „Lebensräume erfassen und gemeinsam bewahren“ unter https://www.bestellen.bayern.de/shoplink/lfu_nat_00374.htm

In der Aufnahme
  • Die seltene Krebsschere fühlt sich als Wasserpflanze in den Altwässern der Donau wohl. Quelle: Dr. Walter Joswig, LfU

Quelle
Bayerisches Landesamt für Umwelt
Pressestelle
Bürgermeister-Ulrich-Straße 160
86179 Augsburg

Stand 01. Februar 2023

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WWF: Auenrenaturierung braucht mehr Rückenwind
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WWF: Auenrenaturierung braucht mehr Rückenwind

02/03.02.2023

  • Auen spielen zentrale Rolle für Hochwasserschutz, Wasserhaushalt und Artenvielfalt

Der WWF Deutschland hat die Bundesregierung aufgefordert, die Wiederherstellung von Flussauen mit mehr Nachdruck zu verfolgen. Diese hätten zahlreiche positive Effekte für den Hochwasserschutz und die Artenvielfalt. Auch ihre Bedeutung als natürlicher Wasserspeicher werde angesichts zunehmender Dürren immer offensichtlicher.

Das in der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt von 2007 formulierte Ziel, die Rückhalteflächen an Flüssen bis 2020 um 10 % zu vergrößern, sei jedoch deutlich verfehlt worden.
Es gebe zwar viele gute Konzepte und Bemühungen. Dennoch komme die Auenrenaturierung stellvertretend für die Renaturierung aller Feuchtgebiete in Deutschland zu langsam voran. Die vorhandenen Potenziale seien noch bei weitem nicht ausgeschöpft. Es brauche hier mehr Schub. Nach dem Weltnaturgipfel in Montreal müsse auch Deutschland beim Schutz der Artenvielfalt nachlegen. Auch hierbei spielten Auen eine wichtige Rolle.

„Auenlandschaften verdeutlichen die Bedeutung und zugleich die Gefährdung von Feuchtgebieten in Deutschland und Europa. Sie sind Zentren der Artenvielfalt, bieten unzähligen Tier- und Pflanzenarten einen einzigartigen Lebensraum. Sie dienen als natürliche Überschwemmungsgebiete bei Hochwasser als Puffer und haben einen positiven Effekt auf den Landschaftswasserhaushalt. Doch durch sich rasant verändernde klimatische Bedingungen und übermäßige Entwässerung sind Auen immer stärker bedroht. Ihr Schutz und ihre Wiederherstellung ist eine Gesellschaftsaufgabe und dient nicht nur der Artenvielfalt, sondern sichert auch Wasser als Lebensgrundlage für Mensch und Natur“, sagte Sven Guttmann, WWF-Referent für die mittlere Elbe.

"Auenlandschaften verdeutlichen die Bedeutung und zugleich die Gefährdung von Feuchtgebieten in Deutschland und Europa."

Sven Guttmann, WWF-Referent für die mittlere Elbe

Für die Auenrenaturierung seien nicht nur ausreichend Finanzmittel notwendig. Zur zügigen Umsetzung von Programmen brauche es auch ausreichend gut geschultes Personal und ressortübergreifende Zusammenarbeit. Erfahrungen mit dem eigenen WWF-Auenprojekt an der Mittleren Elbe hätten deutlich gemacht, dass Auenrenaturierung ein Generationenprojekt sei, das nur durch eine breite Zusammenarbeit verwirklicht werden kann, sagte Guttmann. Umso wichtiger sei, dass die Politik funktionierende Rahmenbedingungen herstelle, um zügig voranzukommen.

„Was Auen so besonders macht, ist die kleinräumige Vielfältigkeit der Lebensräume durch den dynamischen Einfluss des Wassers. Dieses Mosaik verändert sich ständig, vor allem mit jedem Hochwasser. Zunehmende Dürreperioden und ausbleibende kleinere Hochwasser aber setzen auch den Auenlandschaften zu. So sanken in der weitläufigen Elbaue die Grundwasserspiegel in den letzten Jahren so stark, dass auch dort mittlerweile flächig Auenwälder absterben und Gewässer austrocken.“

Der vom Umweltbundesamt herausgegebenen Auenzustandsbericht von 2021 kommt zu dem Schluss, dass das bundesweite Potenzial für die Wiederanbindung von Auenflächen in einer Größenordnung von einigen zehntausend Hektar bislang erst zu einem kleinen Teil ausgeschöpft ist.

Der WWF hat mit seinem 2019 abgeschlossenen Naturschutzgroßprojekt Mittlere Elbe in enger Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt sowie dem Biosphärenreservat Mittelelbe eine große Deichrückverlegung umgesetzt, durch die ein durchgehender Verbund überflutbarer Auenwälder gesichert werden konnte. Auf 600 Hektar Fläche darf sich die Elbe seither bei Hochwasser wieder natürlich ausbreiten. Wertvoller Auenwald von der Mulde- bis zur Saalemündung wurde wiederhergestellt und an die natürliche Überflutungsdynamik angeschlossen.

Quelle
WWF

Stand: 01.02.2023

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In der Aufnahme von Johannes Rother

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Ein Neubau aus Abbruchmaterial
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 Ein Neubau aus Abbruchmaterial

02/03.02.2023

Heek/Kreis Borken. Aufgrund der großen Herausforderungen beim Wohnungsbau fordert die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) ein Umdenken – hin zu mehr Ressourcenschutz.

Großes Potenzial sieht sie bei hochwertigen Recyclingbaustoffen. Das mittelständische Unternehmen Betonwerk Büscher im nordrhein-westfälischen Heek hat mit DBU-Förderung ein Verfahren für Innenwände aus Beton mit 100 Prozent Natursteinersatz entwickelt. Beim Festakt zu einem nun fertiggestellten Neubau wollen sie zeigen, dass die Methode auch Perspektiven für den seriellen Wohnungsbau eröffnet. Zum Empfang am 1. Februar kommt der ehemalige DBU-Kurator Jens Spahn.

Bauschutt aus dem Hochbau wieder für den Hochbau einsetzen

Laut krachend lässt eine Baggerschaufel Bauschutt auf den Anhänger eines Traktors fallen. Hellgrauer Staub wirbelt auf. Wie in einer einzigen Bewegung wendet der Bagger, während gleichzeitig die Baggerschaufel herabsinkt. Dann frisst sie sich erneut in einen riesigen Berg aus Bauresten, vorwiegend Mauerwerkbruch. „Der wird üblicherweise als Abfallstoff bezeichnet“, sagt Wolfgang Büscher. „Aber für uns ist das kein Müll, sondern ein Wertstoff.“ Gemeinsam mit seinem Bruder Hans-Jürgen leitet er das Betonwerk Büscher im nordrhein-westfälischen Heek. Die Mengen sind beachtlich: Allein im Jahr 2018 fielen laut Umweltbundesamt (UBA) aus den Fraktionen Bauschutt und Straßenaufbruch 73,9 Millionen Tonnen mineralische Abfälle an. Von den recycelten Baustoffen wurden laut UBA jedoch lediglich 15,8 Millionen Tonnen hochwertig in der Asphalt- und Betonherstellung eingesetzt. Technisch ließe sich noch weit mehr Bauschutt aus dem Hochbau wieder für den Hochbau aufbereiten.

Große Herausforderungen beim Wohnungsbau mit Recyclingbaustoffen abmildern

Recyclingbeton als Wertstoff könnte dazu beitragen, den von der Bundesregierung angestrebten Bau von 400.000 Wohnungen pro Jahr voranzubringen. „Aufgrund von Ressourcen- und Energieverbrauch, Lieferengpässen und Fachkräftemangel stehen wir beim Wohnungsbau vor großen Herausforderungen“, sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde und fordert ein Umdenken. „Recyclingbaustoffe haben ein enormes Potenzial, um zur Lösung beizutragen. In Politik und Praxis finden sie bisher jedoch noch zu wenig Beachtung.“ Recyclingbeton etwa schont nach den Worten Bondes Rohstoffe wie Kies und Sand sowie deren Abbauflächen, entlastet Deponien und ist energieeffizienter als herkömmliche Verfahren. Zudem binde Altbeton Kohlenstoffdioxid (CO2) und trage so zur Treibhausgasminderung bei. Dass sich Recyclingbaustoffe aus sogenannten Porenbetonrezyklaten als Wände in einem Bauvorhaben eignen, hat erstmals das Leibniz-Institut für Werkstofforientierte Technologien (IWT) Bremen 2020 nachgewiesen. Laut der DBU-geförderten Studie sind solche Recyclingbaustoffe allerdings baurechtlich nicht geregelt. Deren Verwendung kann demnach lediglich über eine Zustimmung im Einzelfall oder eine Zulassung erfolgen. Genau diese Hürde haben die Büscher-Brüder genommen. Wolfgang Büscher: „Als erstes Unternehmen in Deutschland erhielten wir 2021 die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt).“

Recycling-Verfahren mit 13 Prozent geringerem Treibhausgas-Ausstoß

Auf dem Platz des mittelständischen Familien-Unternehmens liegt der aufgeschichtete Wertstoff nach Bruchstück-Größe sortiert in unterschiedlichen Kammern, abgetrennt durch Mauern aus sogenannten Büscher-Blöcken. Die sind riesengroß, grau und aus recyceltem Abbruchmaterial gegossen. Der Wertstoff lagert aber nicht nur auf dem Unternehmensgelände, er wird dort auch weiterverarbeitet. In einer großen Produktionshalle trocknen gerade frisch gegossene Innenwände aus reinem Abbruchmaterial. „100 Prozent Natursteinersatz inklusive der Sande“, so Hans-Jürgen Büscher. „Wir dürfen Wandelemente mit bis zu elf Metern Länge und 3,7 Metern Höhe herstellen.“ Das Unternehmen hat zudem eine Ökobilanz-Studie in Auftrag gegeben. Das Ergebnis: Eine ein Quadratmeter große und 14 Zentimeter dicke Recycling-Stahlbeton-Innenwand von Büschers verursacht bezogen auf die CO2-Ersparnis eine 13-prozentige Minderung gegenüber einer Standard-Stahlbeton-Innenwand gleicher Größe. Die Entwicklung dieser effizienten Bausysteme aus gemischtem Mauerwerkabbruch hat die DBU mit mehr als 400.000 Euro gefördert.

Ein Mehrfamilienhaus aus Recycling-Material

Dass die Wände aus Natursteinersatz im seriellen und kostengünstigen Wohnungsbau eingesetzt werden können, wollten die Brüder selbst beweisen. Nur fünf Fahrminuten vom produzierenden Unternehmen entfernt haben sie neu gebaut – ein Drei-Parteien-Miethaus, bei dem alle Innenwände aus 100 Prozent Recycling-Beton bestehen. „Durch dieses Haus können wir auch zeigen, dass unsere Wände den herkömmlichen qualitativ ebenbürtig sind“, sagt Wolfgang Büscher. Der Enthusiasmus ist ihm anzumerken. Er weist im Eingangsbereich auf eine bewusst sichtbar gebliebene Wand aus Mauerwerkabbruch. Deutlich zu sehen: rote Bruchsteine und grauer Beton. Alle anderen Innenwände sind so unauffällig hellgrau wie man es von Beton kennt. Neben eingesparten Ressourcen und Treibhausgasen gibt es einen anderen Vorteil im Vergleich zu einem Neubau mit gemauerten Wänden: die kürzere Bauzeit. „In zwei Wochen hat der Rohbau gestanden“, sagt Hans-Jürgen Büscher. Der Grund: Die Innenwände konnten individuell vorgefertigt werden. Nach kaum vier Monaten Bauzeit ist das Recyclinghaus nun bezugsfertig. Am 1. Februar wird zum Empfang geladen – mit dabei: der ehemalige DBU-Kurator Jens Spahn.



In der Aufnahme
Vorreiter: Die Brüder Büscher haben das erste Gebäude in Deutschland errichtet, bei dem 75 Prozent aller Wände aus Recycling-Material bestehen. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat die Entwicklung innovativer Bauteile aus 100 Prozent Natursteinersatz mit mehr als 400.000 Euro gefördert.
© Betonwerk Büscher

Quelle

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Vortrag 2. Februar 2023: Aktiver Naturschutz im Jordsand ...
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Verein Jordsand zum Schutz der Seevögel und der Natur e. V. /Veranstaltungen 

· Vortrag 2. Februar 2023: Aktiver Naturschutz im Jordsand: Unsere Artenschutzprojekte vorgestellt

01/02.02.2023

Ahrensburg. Im neunten Vortrag der Wintervortragsreihe berichtet Dr. Steffen Gruber am Donnerstagabend, den 2. Februar, um 19:30 Uhr, über die Artenschutzprojekte des Vereins Jordsand an Nord- und Ostseeküste. Der Naturschutzverein betreut rund 20 Schutzgebiete auf Inseln, Halligen und an der Küste.
In einigen Gebieten wie im Nationalpark Wattenmeer wird der Natur freier Lauf gelassen, in anderen unterstützen die Naturschützer:innen den Erhalt bedrohter Vogelarten mit Artenschutzmaßnahmen wie Landschaftspflege, Prädatorenmanagement und Brutinseln. Gruber stellt im Haus der Natur anhand ausgewählter Projekte die vielfältigen Naturschutzaktivitäten für den Seevogelschutz dar.

Der Vortrag kann im Haus der Natur Wulfsdorf oder im Livesteram verfolgt werden.
Für die Teilnahme vor Ort wird aufgrund begrenzter Plätze um Anmeldung unter hdn@jordsand.de oder 04102-32656 gebeten. Der Referent ist im Haus der Natur.

 
In den weiteren Vorträgen der Wintervortragsreihe erfahren Sie was Menschen zur Vogelbeobachtung motiviert. Außerdem werden Artenschutzprojekte in Landwirtschaft vorgestellt und ein Reisebericht nimmt Sie mit in die wunderschöne Natur Norwegens.

 
Programm Jordsand-Wintervortragsreihe 2022-2023:

  • Donnerstag, 02.02.2023, 19:30 Uhr
Aktiver Naturschutz im Jordsand: Unsere Artenschutzprojekte vorgestellt
Dr. Steffen Gruber

  • Donnerstag, 09.02.2023, 19:30 Uhr
Fotoreisen Varanger Nationalpark Sommer und Winter
Reiner Jochims

  •  Donnerstag, 16.02.2023, 19:30 Uhr
Landwirtschaft für Artenvielfalt
Johannes Hets

  • Donnerstag, 23.02.2023, 19:30 Uhr
Motivation und Erlebensqualität bei der Vogelbeobachtung
Prof. Christoph Randler & Dr. Nadine Großmann

 
Gefördert von den Stiftungen der Sparkasse Holstein.

 
Kontakt Haus der Natur:
Anne Rottenau, Leitung Haus der Natur
Telefon: 04102-32656
E-Mail: anne.rottenau@jordsand.de
Adresse: Bornkampsweg 35, 22926 Ahrensburg-Wulfsdorf

 

In der Aufnahme - Entkusselung Rantumbecken (Sylt)
  • Am Rantumbecken auf Sylt pflegen die Naturschützer:innen vom Verein Jordsand die Landschaft, um Brutmöglichkeiten für gefährdete Vogelarten zu erhalten. Foto: Eric Walter

Quelle
Verein Jordsand zum Schutz der Seevögel und der Natur e. V.
Bornkampsweg 35
22926 Ahrensburg

Stand 30. Januar 2023

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Grünes Band: BN begrüßt Ausweisung des hessischen Grenzstreifens ...
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Grünes Band: BN begrüßt Ausweisung des hessischen Grenzstreifens als Nationales Naturmonument – Bayern muss Biotopverbund stärken!

01/02.02.2023

Als erstes westlich an den ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifen angrenzendes Bundesland
weist das Land Hessen ein „Grünes Band“ an der Landesgrenze zu Thüringen als Nationales Naturmonument aus.

Bayern sollte nachziehen
und seine Bemühungen für den Biotopverbund und die Erinnerungslandschaft an der Landesgrenze zu Thüringen, Sachsen und Tschechien ausweiten indem u.a. die Nominierung für die deutsche Vorschlagsliste als UNESCO-Welterbe weiter vorangetrieben wird.
Mit der Ausweisung als Nationales Naturmonument (NNM) auf hessischer Seite werden rund 8.000 Hektar Fläche (mehr als 11.000 Fußballfelder) auf 260 Kilometern Länge unter besonderen natur- und kulturhistorischen Schutz gestellt. „Dies würdigt die naturschutzfachliche und geschichtliche Bedeutung des ehemaligen hessischen Zonenrandgebiets als Teil der nationalen Erinnerungslandschaft und fördert den grenzübergreifenden Biotopverbund zwischen Hessen und Thüringen“, freut sich der BN-Landesvorsitzende Richard Mergner. „Mit diesem klaren Bekenntnis zum Grünen Band nimmt das Land Hessen eine Vorreiterrolle ein. Die Staatsregierung sollte dem guten Beispiel folgen und den Biotopverbund auf bayerischer Seite umfassend stärken. Außerdem sollte Bayern die Nominierung des Grünen Bandes für die deutsche Vorschlagsliste als UNESCO-Welterbe weiter voranbringen.“


Mit der Ausweisung von 1.136 Kilometern des Grünen Bandes in Thüringen (2018), Sachsen-Anhalt (2019) und Brandenburg (2022) als NNM entstand das längste durchgängige Schutzgebiet am 12.500 Kilometer langen Grünen Band Europa. Durch die Ausweisung des NNM „Grünes Band Hessen“ wird dem Wirkungseinfluss des Eisernen Vorhangs, der weit über die eigentlichen Grenzsicherungsanlagen hinausging, erstmals auch auf westlich angrenzender Seite Rechnung getragen.

Bayern hat einen Anteil von 422 Kilometern zu Thüringen und Sachsen sowie 343 Kilometern zu Tschechien. „Gerade für das von Bayern selbst gesetzte Ziel, bis 2030 auf 15 Prozent Offenland der Landesfläche ein Netz aus verbundenen Biotopen zu schaffen und so das massive Artensterben zu stoppen, ist das Grüne Band – Deutschlands größtes Biotopverbundsystem - als Anknüpfungspunkt bestens geeignet. Es sollte eine Lückenanalyse erfolgen, wo auf bayerischer Seite zwischen den in den 1990er Jahren ausgewiesenen Naturschutzgebieten Nachholbedarf für den Biotopverbund besteht“, erklärt der BN-Artenschutzexperte Kai Frobel.
 
Auch hinsichtlich der Aufarbeitung der jüngeren deutschen Geschichte und des Erhalts des Grünen Bandes Bayern als Erinnerungslandschaft besteht akuter Nachholbedarf. Der BN fordert, dass zeitnah entsprechende Daten über Relikte in der einstigen Grenzlandschaft, wie Aussichtstürme, Wachhütten der Bayerischen Grenzpolizei, Abhöranlagen der BRD, Sperranlagen oder auch die sogenannten Observationspunkte der U.S. Armee erhoben werden. Diese kulturhistorischen Relikte sind für die Ausweisung als UNESCO Welterbe notwendig!


In der Aufnahme von Foto: Klaus Leidorf
  • Das Grüne Band Bayern-Thüringen mit Burggrub (bei Mitwitz, LKR Kronach) aus der Luft.

Quelle
BUND NATURSCHUTZ IN BAYERN E.V. (BN)
Dr.-Johann-Maier-Straße 4
93049 Regensburg

Stand 27.01.2023

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Singschwantage im Nationalpark Unteres Odertal
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Endlich wieder: Umsonst und draußen – Singschwantage im Nationalpark Unteres Odertal

01/02.02.2023

Criewen – Nach dreijähriger Pause lädt der Nationalpark Unteres Odertal wieder zu den traditionellen Singschwantagen ein. Das ganze Wochenende vom 3. bis 5. Februar bietet die 14. Auflage dieses Naturspektakels ein Programm für Jung und Alt.

Neben Vorträgen wird es regelmäßig Exkursionen in den Nationalpark geben, um die Singschwäne in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen.
Seit 2006 finden sich Besucherinnen und Besucher zusammen, um die Singschwäne auf ihrem Zwischenstopp in den Norden zu erleben. Nach drei Jahren ohne öffentliche Singschwantage können Gäste wieder mit einem vielfältigen Programm Wissenswertes über die imposanten Vögel erfahren und sie in der winterlichen Auenniederung beobachten. Der Gesang der Singschwäne ist einmalig und macht diese Zeit im Winter zu einem besonderen Naturschauspiel.

Bei der offiziellen Eröffnung am 3. Februar in der Criewener Kirche sorgen der Criewener Chor sowie Birgitta Rydholm und Julian Lentz für die musikalische Einstimmung. Rydholm und Lentz kommen aus der Nationalparkregion und spielen passend zum Anlass unter anderem Musik von Edvard Grieg.  Nach einem Vortrag von Nationalparkleiter Dirk Treichel geht es zu Fuß gemeinsam in den Nationalpark. Mit etwas Glück können dort die Singschwäne bei ihrem abendlichen Einflug in die Aue beobachtet und ihrem einmaligen Gesang gelauscht werden.

Am 4. und 5. Februar gibt es in regelmäßigen Abständen Rangertouren direkt zu möglichen Beobachtungspunkten der Singschwäne und Vorträge über das Leben der Vögel aus dem Norden. Was macht die Singschwäne so besonders? Warum machen sie immer im späten Winter Halt im Nationalpark? Diese und mehr Fragen beantworten die Rangerinnen und Ranger vor Ort.

Zudem wird es wieder Leckereien aus der Region geben: Der Dorfverein Criewen bietet selbstgebackene Kuchen, der Lychener Handwerksbäcker verkauft seine Backwaren, das Café „Anitas Eisstube“ lädt zu leckeren Eisbechern und mehr. Im NATURA 2000 Haus wird der Schwedter Tourismusverein MomentUM e.V. den Nationalparkladen öffnen und dort Basteleien für Klein und Groß bieten. Um 10:30  Uhr gibt es eine besondere Fährtenlese-Tour; um Anmeldung vorab unter 0162 4687780 oder info@hiddentracks.eu wird gebeten.

Die 14. Singschwantage sind kostenlos für alle Besucherinnen und Besucher und geben einen einmaligen Einblick in die Arbeit des Nationalparks Unteres Odertal für die Region.


Quelle
Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) des Landes Brandenburg
Henning-von-Tresckow-Straße 2-13, Haus S
14467 Potsdam

Stand 25.01.2023

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In der Aufnahme von Ulrich Rösch

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WWF: „EU-MERCOSUR-Abkommen ist ein Produkt des letzten Jahrhunderts“
WWF: „EU-MERCOSUR-Abkommen ist ein Produkt des letzten Jahrhunderts“

31.01/01.02.2023

  • WWF fordert Nachbesserung des MERCOSUR-Abkommens

Berlin, 30.01.2023: Vor dem Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz in Brasilien fordert der WWF den besseren Schutz von Brasiliens wertvollen Naturschätzen und den Rechten der Indigenen Gemeinschaften.

Bei dem Treffen des Bundeskanzlers und Entwicklungsministerin Svenja Schulze mit Brasiliens Präsident Lula stehen unter anderem das Freihandelsabkommen MERCOSUR und ein Besuch im Cerrado, der artenreichsten Savanne der Welt auf dem Programm. Der WWF begrüßt, dass die Bundesregierung sich im Dialog mit Brasilien auch für Umweltthemen einsetzt.
Allerdings warb Scholz auf seiner Südamerikareise mehrmals für das EU-MERCOSUR-Abkommen. Christoph Heinrich, geschäftsführender Vorstand des WWF-Deutschlands kritisiert: „Das EU-MERCOSUR-Abkommen ist ein Produkt des letzten Jahrhunderts. Es wird der existentiellen Bedrohung durch die Klimakrise und das Artensterben nicht gerecht. Es muss deswegen unbedingt nachverhandelt werden, hin zu einem Abkommen, das – vertraglich fixiert, kontrollierbar und sanktionierbar – die Rechte der Indigenen, das Klima und die Natur schützt.“ Der WWF fordert unter anderem, dass der Umweltteil des Abkommens verbindliche und messbare Ziele zum Schutz der Natur, sowie ein Klagerecht enthält.  
 
Vor der Reise von Brasiliens Präsident Lula, Scholz und Entwicklungsministerin Svenja Schulze in den Cerrado betont der WWF auch die deutsche Verantwortung für die Zerstörung der artenreichsten Savanne der Welt. Der Cerrado hat bereits die Hälfte seiner ursprünglichen Vegetation verloren, hauptsächlich musste er Soja- und Rindfleischproduktion weichen. Im Jahr 2019 machten die EU-Einfuhren von Rindfleisch aus dem Cerrado 22 Prozent der gesamten Rindfleischeinfuhren der EU und mehr als ein Viertel der Rindfleischexporte aus der Region aus. Heinrich sagt: „Wenn Deutschland eine Partnerschaft auf Augenhöhe möchte, dann muss sich der Bundeskanzler auch hier für den Erhalt der Natur einsetzen. Rindfleisch, das auf Kosten von Menschenrechten oder Naturzerstörung produziert wurde, hat in unseren Supermarktregalen nichts verloren. Die Bundesregierung muss sich jetzt dafür einsetzten, dass die EU-Verordnung zu Entwaldungsfreien Lieferketten anders als bisher auch Savannen wie den Cerrado schützt.“

Quelle
WWF

Stand: 30.01.2023

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Künstliche „Biotopbäume“ – interessante Perspektiven eines Naturschutzkonzepts
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Künstliche „Biotopbäume“ – interessante Perspektiven eines Naturschutzkonzepts

31.01./01.02.2023


Oberer / Nördlicher Steigerwald. Immer wieder wird von natürlicher Entwicklung gesprochen wenn es darum geht die gelungene Konzeption eines „naturnahen Naturschutzkonzepts“ hervorzuheben.

Wie natürlich sich solche Entwicklungen darstellen, erkennen wir immer wieder und sind tatsächlich überrascht, was die „Natur so eigenständig umsetzt“. Wenn wir beispielsweise auf entrindete, meist Buchen, treffen dann sehen wir schon genauer hin was die Naturnähe so generiert.
Wenn es sich bei diesen Buchen auch noch um wertvolle Biotopbäume handelt wie die eine oder andere Fachliteratur so von sich gibt die in einer naturnahen Kulisse erhalten werden, dann sind wir zugegeben doch überrascht, das das die Biotopbäume durch die Entnahme der Rinde zum Absterben verurteilt wurden.

Na dann so kann man fast der Überzeugung sein ist es wohl doch nicht zwingend plausibel, was die Fachliteratur so von sich gibt. In unseren Augen ist es geradezu unverantwortlich, wenn diese Bäume die erst am Beginn ihrer Entwicklung zu einem Biotopbaum waren so zerstört werden.

Als „Hirschkäfer- Tankstelle“ konnte sich einer der Bäume noch vor geraumer Zeit bewähren, nun wurde er seiner Funktion beraubt und zu einem minderwertigen Biotopbäumchen herabgestuft. Was mag den oder die Verantwortliche/n dazu bewogen haben so vorzugehen?

Artenkenntnis, so sind wir der festen Überzeugung, kann es nicht gewesen sein denn der tatsächliche Artenkenner hätte so nie gehandelt. Was war es also dann?
Wir sind von einem solchen Konzept nicht mehr überzeugt, denn es weicht doch sehr von dem an was wir vom Artenschutz in Franken® unter einem naturnahen Konzept verstehen.


Artenschutz in Franken®


In der Aufnahme
  • Selbst einem Steigerforst - Schneemännchen (dieser wurde unweit des Geschehens durch unbekannte Dritte errichtet) ist bei einem solchen Anblick kein Lächeln mehr zu entlocken.
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Brut der Wanderfalken wegen milder Witterung etwas früher erwartet
Bild zum Eintrag (1081977-160)
Brut der Wanderfalken wegen milder Witterung etwas früher erwartet

31.01./01.02.2023

  • Wanderweg durch das Höllbachgespreng wird bereits ab 1. Februar gesperrt

Lindberg/Grafenau. Wie auch schon in den vergangenen Jahren wird der Wanderweg durch das Höllbachgespreng unterhalb des Großen Falkensteins für Nationalparkbesucher gesperrt, heuer jedoch bereits ab dem 1. Februar. Den reviertreuen Wanderfalken soll so eine ungestörte Brut ermöglicht werden.
„Wegen des relativ milden Winters können wir aktuell nicht ausschließen, dass die Wanderfalken in diesem Jahr schon eher mit der Balz beginnen. Es wäre dann auch mit einem früheren Brutbeginn im Höllbachgespreng zu rechnen“, erklärt Jochen Linner, in der Nationalparkverwaltung für Natur- und Artenschutz zuständig. „Deshalb sperren wir den Wanderweg zwischen den Höllbachfällen und der Abzweigung Forststraße Hüttensteig in diesem Jahr bereits zwei Wochen früher als im vergangenen Jahr.“ Ab dem 1. Februar 2023 ist der Weg mit der Markierung Grünes Dreieck und Heidelbeere für Besucher nicht mehr zugänglich, zunächst bis zum 30. April.

Für die im Bayerischen Wald weiterhin gefährdete Population der Wanderfalken ist das bekannte Wandergebiet unterhalb des Großen Falkensteins von großer Bedeutung. „In der Nationalparkregion gibt es leider nicht so viele Stellen, die für eine Wanderfalkenbrut geeignet sind“, erläutert Jochen Linner. „Die Wanderfalken benötigen dafür steile, möglichst unzugängliche und von der Witterung gut geschützte Felsen. Das Höllbachgespreng ist deshalb der ideale Platz, das haben Bruterfolge der vergangenen Jahre gezeigt. Umso wichtiger ist es, dass die Tiere während der Paarung und Aufzucht ihrer Küken möglichst ungestört sind.“ Nur Experten des Landesbunds für Vogelschutz und Nationalparkmitarbeiter werfen gelegentlich aus der Ferne einen Blick ins Brutgebiet, um zu sehen, ob eine Brut läuft, beziehungsweise erfolgreich ist. Gegebenenfalls wird die Sperrung des Wanderwegs durch das Höllbachgespreng bis zum 30. Juni verlängert.

Besucher müssen während der Sperrung aber nicht auf das Naturerlebnis Höllbachfälle verzichten. Erst ab dort führt eine deutlich gekennzeichnete Umleitung über die Wanderlinie Silberblatt und den Sulzschachten zum Großen Falkenstein. Die Nationalparkverwaltung appelliert an Besucher, sich an die temporäre Wegesperrung und generell an das Wegegebot in der Kernzone zu halten. Auch andere gefährdete Nationalparkbewohner, zum Beispiel das Auerhuhn, sind während der Brut sehr störungsempfindlich. Deshalb dürfen sonstige, nicht markierte Wege und Steige bis zum 15. Juli in der Kernzone des Nationalparks nicht begangen werden.

 
Bildunterschrift:
Ab dem 1. Februar führt eine Umleitung über den Sulzschachten zum Großen Falkenstein. Der Weg durch das Höllbachgespreng wird für Wanderer wegen der Brut der Wanderfalken gesperrt. (Foto: Nationalpark Bayerischer Wald)

 
Quelle
Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald
Freyunger Straße 2
94481 Grafenau


Stand 27.01.2023


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Fledermausschutz vs. Naturschutzkonzept?
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Fledermausschutz vs. Naturschutzkonzept?

30/31.01.2023

Nördlicher / Oberer Steigerwald. Sechs Monate sind nun vergangen als eine alte, in die Jahre gekommene Kellertür, von den Verantwortlichen gegen eine neue Holztür ausgetauscht wurde.

Soweit … so gut, doch leider wurde versäumt darauf zu achten (oder besser, es wurde vergessen) dass in diese Tür auch ein geeigneter Zugang für Fledermäuse eingebracht wird. Denn das kleine Bauwerk wurde in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder von Mopsfledermäusen aufgesucht, um temporäre Starkfrostperioden überdauern zu können.
Von einem tragfähigen Naturschutzkonzept, das wohl nach Auffassung Dritter als sehr gelungen anzusehen ist, aus unserer Sichtweise heraus ist es das sicherlich nicht (mehr), darf nach unserer Sichtweise erwartet werden, dass auch auf die Belange einer in Bayern als im Bestand gefährdet und in der Bundesrepublik Deutschland als im Bestand stark gefährdet https://www.lfu.bayern.de/natur/sap/arteninformationen/steckbrief/zeige?stbname=Barbastella+barbastellus eingestufte Kleinsäugerart, professionell Rücksicht genommen wird.

Bedenklich sind Maßnahmen, wen diese mittelbar vor dem Herbstschwärmen gegen Ende des Augusts stattfinden. Wenn jedoch das bestätigte Fledermausquartier auch Monate später der anzusprechenden Art noch immer nicht als potenzielles Überwinterungsquartier zur Verfügung steht und dieses Vorgehen mit Argumenten unterlegt wird über wir vom Artenschutz in Franken® nur den Kopf schütteln können, dann hinterlässt dieses Vorgehen in unseren Reihen einen Eindruck, der eine ganze Konzeptionsreihe rasch in Mitleidenschaft ziehen kann.

Somit werden wir uns also erneut an die Verantwortlichen wenden und darum ersuchen Fledermäusen die Zugänglichkeit zum Keller zu ermöglichen und damit die Mikrohabitatstruktur zu verbessern. Ob dieser Ansatz von Erfolg gekrönt sein wird werden wir wohl nach weiteren 6 Monaten Wartezeit sehen.

Artenschutz in Franken®


In der Aufnahme
  • Keller vor und nach Austausch der Kellertür ... nach rund 6 Monaten gelang es leider immer noch nicht einen geeigneten Zugang in die Tür einzupassen.
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"Wildes Bayern e.V." unterliegt erneut vor Gericht
Bild zum Eintrag (1081954-160)
"Wildes Bayern e.V." unterliegt erneut vor Gericht

30/31.01.2023

  • Wieder hat die Nationalparkverwaltung Berchtesgaden in einem Rechtsstreit gegen den Verein „Wildes Bayern e.V.“ Recht bekommen. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof wies aktuell eine Beschwerde des Vereins „Wildes Bayern e.V.“ gegen einen Zurückweisungsbeschluss des Bayerischen Verwaltungsgerichtes München zurück.

In erster Instanz hatte das Verwaltungsgericht München entschieden, dass die Aussage in einer Presseaussendung der Nationalparkverwaltung („Bereits im März 2022 war dem Verein wiederholt gerichtlich die Behauptung und Verbreitung von unwahren Aussagen zur Wildbestandsregulierung im Nationalpark Berchtesgaden untersagt worden“) zutreffend und deshalb rechtlich zulässig sei.

Ein dagegen gerichteter, einstweiliger Anordnungsantrag des Vereins „Wildes Bayern e.V.“ war deshalb zurückgewiesen worden. Der aktuelle Beschluss des Verwaltungsgerichtshofs bestätigt diese Entscheidung und ist unanfechtbar. Der Verein muss die Kosten des Verfahrens tragen.
Nach Ansicht beider Instanzgerichte trifft es tatsächlich zu, dass dem Verein „Wildes Bayern e.V.“ wiederholt gerichtlich die Behauptung und Verbreitung von unwahren Aussagen zur Wildbestandsregulierung im Nationalpark Berchtesgaden untersagt worden ist. In seiner Beschwerdebegründung bestätigt der Bayerische Verwaltungsgerichtshof ausdrücklich die sachlich richtig formulierte Pressemitteilung der Nationalparkverwaltung, die nach Ansicht des Gerichts zudem eine adäquate Reaktion auf das Verhalten des Vereins „Wildes Bayern e.V.“ darstellt.

Dabei stellt der Verwaltungsgerichtshof heraus, dass die Kommunikation seitens des Vereins schon in der Vergangenheit nicht immer sachlich und mit zutreffenden Argumenten geführt wurde. Das belegen die beiden von „Wildes Bayern e.V.“ verlorenen zivilrechtlichen Verfahren beim Landgericht Traunstein über die Falschbehauptung und Verbreitung der Aussagen des Vereins: „Nationalpark erlegt in der Schonzeit Gämsen, um Geierjunge zu füttern“ und/oder „Der Nationalpark Berchtesgaden erlegt … fleißig Gams … während der Schonzeit“. So wurden sowohl im Einstweiligen Verfügungsverfahren als auch im Hauptsacheverfahren durch das Landgericht Traunstein dem Verein die Behauptung und die Verbreitung dieser unwahren Aussagen untersagt. Auch das Oberlandgericht München hat sich in zwei Hinweisbeschlüssen, in denen es die vom Verein dagegen eingelegten Berufungen für aussichtslos erklärt, der Rechtsmeinung des Landgerichts Traunstein vorläufig aber vollumfänglich angeschlossen. Daraufhin hatte der Verein bislang eine Berufung freiwillig zurückgenommen.

In seiner aktuellen Beschwerdebegründung hat der Bayerische Verwaltungsgerichtshof zudem klargestellt, dass sich die Nationalparkverwaltung mit ihrer streitgegenständlichen Presserklärung gegen die erneuten Angriffe des Vereins in rechtmäßiger Weise, und damit weder unverhältnismäßig noch willkürlich, zur Wehr gesetzt hat.

Mit seinen ungerechtfertigten Verbalangriffen gegen die Nationalparkverwaltung will der Verein „Wildes Bayern e.V.“ den Nationalpark Berchtesgaden in ein negatives Licht rücken und stellt in diesem Zusammenhang auch unwahre und herabsetzende Behauptungen über das Schutzgebiet auf. Dies führt seit Januar 2021 immer wieder zu Gerichtsverfahren, die der Verein bislang und soweit schon entschieden allesamt verloren hat. Nationalparkleiter Dr. Roland Baier zeigt sich sehr erfreut über die sorgfältigen und abgewogenen Beschlüsse der beiden Verwaltungsgerichtsinstanzen, betont aber zugleich: „Die Vorwürfe des Vereins Wildes Bayern entbehren sachlich jeglicher Grundlage, die gerichtlichen Klärungen sind teuer und zeitaufwändig. Und sie haben erkennbar vor allem das Ziel, die Naturschutzarbeit des Nationalparks möglichst zu behindern, weil der Verein eine andere Auffassung über den „richtigen“ Naturschutz vertritt. Dazu ist der Vereinsvorsitzenden offenbar jede Rhetorik bis hin zur üblen Nachrede recht. Mit einen Verein zum Schutz der Wildtiere und ihrer Lebensräume oder einer sachgerechten Diskussionskultur über Naturschutz hat das nichts mehr zu tun“.

Bis zur abschließenden gerichtlichen Klärung der immer wiederkehrenden Angriffe des Vereins können gesetzlich verankerte Aufgaben des Nationalparks nicht im erforderlichen Umfang erfüllt werden, darunter auch die unbedingt notwendige, maßvolle Wildbestandsregulierung. „Der Verein trägt mit seinen Aktivitäten mittelbar zu ungesund wachsenden Wildbeständen bei, die das ökologische Gleichgewicht im Nationalpark gefährden und sich durch eine mögliche Verbreitung von Krankheiten auch negativ auf das Tierwohl auswirken können. Das ist ebenso fahrlässig wie bedenklich“, betont Baier weiter. Mit dieser Aussage spielt Dr. Baier auf ein weiteres, laufendes Gerichtsverfahren des Vereins gegen den Nationalpark an. Darin bekämpft der Verein die aktuell gültige Schonzeitaufhebung des Nationalparks – bislang ebenfalls erfolglos.


Quelle
Nationalparkverwaltung Berchtesgaden
Doktorberg 6
83471 Berchtesgaden

Stand  27.01.2023

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In der Aufnahme von Johannes Rother


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Ernährungssicherung, Klimaschutz und Biodiversitätsschutz gelingen nur gemeinsam
Ernährungssicherung, Klimaschutz und Biodiversitätsschutz gelingen nur gemeinsam

29/30.01.2023

  • „Politisches Katerfrühstück“ des WWF rund um Ernährungssicherheit in Zeiten vielfältiger Krisen

Auf der Zielgeraden der Internationalen Grünen Woche (IGW
) lud die Umweltschutzorganisation WWF heute zum „politischen Katerfrühstück“. Im Zentrum stand die Frage, ob Ernährungssicherheit sowie Klima- und Biodiversitätsschutz eigentlich zusammenpassen oder das eine doch zulasten des anderen geht.

Auf dem Podium begrüßte der WWF Susanne Schulze Bockeloh, Vizepräsidentin des Deutschen Bauernverbands (DBV), Dr. Katrin Rudolf, Sektorökonomin Landwirtschaft, ländliche Entwicklung und Ernährungssicherung bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) sowie Markus Wolter, Experte für Landwirtschaft und Welternährung beim Werk für Entwicklungszusammenarbeit Misereor (Misereor). Gemeinsam loteten sie das Verhältnis und die Wechselwirkungen von Ernährungssicherheit, Klimaschutz und Biodiversitätsschutz aus.
Susanne Schulze Bockeloh vom DBV warb für die Gesamtschau: „Ernährung sichern, Klima schützen und Artenvielfalt erhalten sind Herausforderungen, bei denen es kein entweder oder gibt, sondern ein sowohl als auch. Die Landwirtschaft wird sich mit sinnvollen, wissenschaftlich basierten und umsetzbaren Ideen an der Umsetzung beteiligen.“

„Vielfalt im Anbau und ein deutlich reduzierter Einsatz von Pestiziden und Kunstdünger sind Schüssel, um der Klima- und Biodiversitätskrise zu begegnen“, sagte Markus Wolter von Misereor. „Landwirtschaftliche Betriebe, die nach den Prinzipien der Agrarökologie wirtschaften, sind am besten in der Lage, Ernährungssicherheit für die Familien und Gemeinden im globalen Süden sicherzustellen.“

Dr. Katrin Rudolf, KfW unterstrich: „Investitionen in eine lokale und nachhaltige Produktion in den Partnerländern, welche an den Klimawandel angepasst ist und Biodiversitäts- und Klimaschutz beachtet, sind zentral für die langfristige Hungerbekämpfung. Die internationale Finanzierung kann einen Beitrag leisten, die Finanzierungslücke bei der Erreichung der Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen zu verringern.“

Aus Sicht des WWF Deutschland dürfen die Ernährungskrise, die Klimakrise und die Biodiversitätskrise nicht losgelöst voneinander bearbeitet oder gar gegeneinander ausgespielt werden. „Lösungen müssen auf alle drei Krisen gleichzeitig einwirken. Wirksamer Biodiversitäts- und Klimaschutz ist die Grundlage für Ernährungssicherheit“, so Michael Berger vom WWF in seinem Eingangsstatement. Als zentralen Ansatzpunkt sieht er die Umstellung der Ernährung hin zu mehr pflanzenbasierten Lebensmitteln. Damit könnte mit Futtermitteln blockierte Fläche zunehmend frei werden für den Anbau von direkt für den menschlichen Verzehr geeigneten Erzeugnissen. Gleichzeitig sinken bei einer stärker pflanzenbasierten Ernährung auch die Treibhausgasemissionen und es verringert sich der Biodiversitätsfußabdruck aus der weltweiten Ernährung.

Quelle
WWF

Stand: 26.01.2023


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Notverordnung verschärft Konflikte beim Ausbau der Windenergie auf See
NABU: Notverordnung verschärft Konflikte beim Ausbau der Windenergie auf See

29/30.01.2023

Krüger: Abbau ökologischer Standards wird den Ausbau nicht beschleunigen
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Berlin
– Das Bundeskabinett will zeitnah eine Formulierungshilfe für einen Änderungsantrag des Raumordnungsgesetzes für den Ausbau erneuerbarer Energien an Land und auf See auf den Weg bringen. Aus Sicht des NABU verschärft das die Konflikte zwischen dem Ausbau der Offshore-Windenergie und dem Meeresnaturschutz.

„Die Bundesregierung verschläft notwendige Maßnahmen zur Beschleunigung von Genehmigungsprozessen, während sie weiter Umweltstandards abbaut. Im Schnelldurchgang sollen drei Jahrzehnte etabliertes Planungsrecht einkassiert werden, ohne tatsächliche Chance auf schnellere Energieunabhängigkeit durch Offshorewind“, kritisiert NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger.
Die Formulierungshilfe für das Raumordnungsgesetz sieht weitere Einschränkungen des Naturschutzrechts beim Ausbau der Windenergie in Nord- und Ostsee vor. So sollen die Umweltverträglichkeitsprüfung und die artenschutzrechtliche Prüfung für den Zubau von insgesamt 8,8 Gigawatt Offshore-Windstrom ausgesetzt werden, selbst auf bisher nicht voruntersuchten Flächen. Damit geht die so wichtige kumulative Folgenabschätzung tausender Windräder auf See und der europarechtlich verankerte Ökosystemansatz verloren, ohne gleichzeitig die strategische Umweltprüfung qualitativ zu stärken.

„Eine Verdopplung der Kapazitäten auf See ohne ernsthafte naturschutzfachliche Vorbereitung grenzt an Russisch-Roulette. Trotz Datenlücken sollen Windparks genehmigt werden. Offensichtlich haben sich grüne Umweltpolitiker*innen erfolgreich um Schadensbegrenzung bemüht, doch erneut negiert das federführende Wirtschaftsministerium die gleichberechtigte Herausforderung des Natur- und Artenschutzes und auch die SPD versucht ökologische Standards zugunsten jeglicher wirtschaftlicher Infrastruktur abzubauen“, so NABU-Leiter Meeresschutz Kim Detloff.

Positiv ist, dass die neuen Maßnahmen nicht auf die kritischen Standorte der Ostsee angewendet und zeitlich auf die Jahre 2022 und 2023 befristet sind. Damit müssen sich Projekte wie der vom NABU kritisierte Windpark Gennaker in der Vogelzuglinie Rügen-Schonen weiter der Umweltprüfung stellen.

Gleichzeitig kritisiert der NABU die viel zu niedrige finanzielle Beteiligung der Windparkbetreiber an notwendigen Vermeidungsmaßnahmen für geschützte Arten.


„Milliardenschwere Infrastrukturprojekte sollen sich billig aus der Verantwortung für die Meeresnatur kaufen dürfen. Der jährlich zu leistende Betrag muss deutlich auf mindestens 12.000 Euro pro Megawatt Leistung erhöht werden, wie es auch an Land üblich ist“, so Detloff. Besorgt sind die Umweltschützer auch, dass die Vorgabe von Schutz- und Vermeidungsdaten ohne entsprechende Daten nur schwer möglich ist. Hier müssen das Bundesamt für Naturschutz und das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) eigenständiger und dem Vorsorgeansatz folgend Maßnahmen anordnen können. Dazu gehören obligatorische Radarsysteme und Abschaltautomatiken für Fledermäuse, bei Massenzugereignissen und während sensibler Rastzeiten.

Ob der Abbau von Umweltstandards den Ausbau der Windkraft tatsächlich beschleunigen, steht für den NABU dabei in Frage. Bisherige zeitliche Planungen des BSH orientieren sich auch an der technischen Umsetzbarkeit. Und auch ohne seriöse Umweltprüfungen gibt es weder mehr Errichterschiffe, technisches Personal, Blasenschleier und lösen sich auch keine Lieferengpässe am Beton- und Stahlmarkt auf.

Der NABU appelliert an die Mitglieder des Deutschen Bundestags, der Gesetzesänderung in ihrer heutigen Form nicht zuzustimmen. Insbesondere alle Flächen, die an Schutzgebiete grenzen und wo marine Schutzgüter der FFH- und Vogelschutz-Richtlinie Verbreitungsschwerpunkte haben - Schweinswale oder streng geschützte Seevögel - müssen auch zukünftig einer Umweltverträglichkeitsprüfung unterzogen werden.

Hintergrund EU-Notverordnung

Mit der Umsetzung der EU-Notverordnung um eine Änderung des Raumordnungsgesetzes, plant die Bundesregierung zur Verfahrensbeschleunigung nach dem sogenannten Osterpaket weitere beschleunigende Maßnahmen für den Ausbau erneuerbarer Energien auf See, an Land und für die Stromnetze. Für den Bereich der Nord- und Ostsee hat das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie mit dem Flächeentwicklungsplan Offshore (FEP) am 20. Januar 2023 einen verbindlichen Fahrplan vorgelegt, um das gesetzliche Ausbauziel von 30 GW bis 2030 zu erreichen bzw. sogar zu übertreffen. Und das mit den heute gültigen Umweltprüfungen. Das zeigt eindeutig, dass eine weitere Privilegierung der Offshore-Windenergie über die Festlegungen des Windenergie-auf-See-Gesetzes in seiner 2022 geänderten Form unnötig ist. Die Notverordnung in ihrer jetzigen Form setzt damit allein die planerische Qualität herab und senkt die Kosten der Betreiber, wird aber weder zu mehr noch schnellerer erneuerbaren Energie vom Meer führen.

Weitere Informationen unter: https://www.nabu.de/news/2023/01/32822.html

Quelle
NABU (Naturschutzbund Deutschland) e.V.
Charitéstraße 3
10117 Berlin


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Landtag beschließt Gesetz für „Grünes Band Hessen“
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Landtag beschließt Gesetz für „Grünes Band Hessen“

29/30.01.2023

Hessen ist das erste westdeutsche Bundesland, das sich mit einem Naturmonument in das Grüne Band einreiht. Der Landtag beschloss das Gesetz zum Nationalen Naturmonument „Grünes Band Hessen“. „Das ist ein historischer Tag für unser Land. Wir werden Teil eines der bedeutendsten Naturschutzprojekte Europas. Wir beteiligen uns an einem Schutzgebiet, das uns mit Ländern vom Eismeer bis zum Schwarzen Meer verbindet.

Wir erinnern an die deutsche Wiedervereinigung und setzen damit ein Zeichen der Hoffnung über Hessen hinaus“, sagte Umweltministerin Priska Hinz.

Europäische Geschichte und Artenvielfalt vereint

„Nach vier Jahren intensiver Arbeit haben wir auf über 8.000 Hektar ein Naturmonument zum Schutz einer einzigartigen Artenvielfalt und zur Bewahrung und Erlebbarmachung einer besonderen Historie geschaffen“, freute sich die Ministerin. Es sei gelungen, Orte mit großer historischer Bedeutung, mit einzigartigen Naturräumen, aber auch mit einer Kulturlandschaft, die land- und forstwirtschaftlich genutzt wird, zu verbinden.

Heute finden sich auf beiden Seiten der ehemaligen Grenze eine Vielzahl schützenswerte Tier- und Pflanzenarten und bereits bestehende Schutzgebiete. Diese werden durch das Grüne Band als Biotopverbund vernetzt, sodass Tiere und Pflanzen wandern können. „Das ist in Zeiten der Klimakrise entscheidend für den Schutz der Artenvielfalt und damit auch unser Leben und unsere Zukunft“, erklärte die Ministerin. Durch kulturhistorische Erinnerungspunkte im gesamten Grenzgebiet, wie zum Beispiel die Orte des Wanfrieder Abkommens oder Point Alpha, die hervorgehoben werden, wird Geschichte bewahrt und der Tourismus gestärkt.


Einzigartige Chance für die Region

Das Grüne Band ist somit nicht nur von großer Bedeutung für die Natur und die Geschichte, sondern auch eine einzigartige Chance für die Region Osthessen. In enger Abstimmung mit dem Land Thüringen, das schon seit einigen Jahren seinen Teil des Grünen Bandes entwickelt, bietet das Grüne Band Hessen die Gelegenheit, Natur und Geschichte erlebbar zu machen. Im nächsten Schritt nach der Ausweisung des Nationalen Naturmonuments wird ein Pflege- und Entwicklungskonzept erstellt, das auch Anregungen zum sanften Tourismus in der Region enthält.
Von einer Idee zur europäischen Erfolgsgeschichte

Die Idee zum Grünen Band ist schon früh entstanden: Schon nach dem Fall des „Eisernen Vorhanges“ entwickelten sich erste Initiativen, die den ehemaligen Grenzstreifen mit der Bezeichnung „Grünes Band“ als Erinnerungslandschaft und gleichzeitig als Biotopverbundsystem für den Natur- und Artenschutz entwickeln wollten. Inzwischen ist aus der Idee ein internationales Anliegen geworden. In Deutschland haben bereits die Bundesländer Sachsen-Anhalt und Thüringen den Streifen als Nationales Naturmonument ausgewiesen. „Ich freue mich, dass Hessen als erstes westdeutsches Bundesland Teil dieser Erfolgsgeschichte wird“, erklärte die Ministerin.

Hintergrund:

    8.048 Hektar Fläche
    Aufgeteilt in 3 Zonen

  •     Zone: Kernflächen mit herausragender naturschutzfachlicher Bedeutung (29% der Gesamtfläche) à stehen schon heute unter Schutz
  •     Zone: weitere bestehende Schutzgebiete und naturschutzfachlich bedeutsame Flächen (56% der Gesamtfläche)
  •     Zone: land- oder forstwirtschaftlich genutzte Flächen zum Lückenschluss (15% der Gesamtfläche) à Maßnahmen sind freiwillig und werden honoriert

    ca. 260 km Länge
    3 Landkreise mit 21 Kommunen
    Lückenschluss im europäischen Grünen Band

Das Gesetz zum Nationalen Naturmonument:
https://starweb.hessen.de/cache/DRS/20/2/09132.pdfÖffnet sich in einem neuen Fenster

Weitere Infos zum Grünen Band:
https://umwelt.hessen.de/naturschutz-und-artenvielfalt/gruenes-band-hessen


Quelle
Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Mainzer Straße 80
65189 Wiesbaden

Stand 26.01.2023



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In der Aufnahme von Johannes Rother

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Grünten bleibt erstmal von Großerschließung verschon
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Grünten bleibt erstmal von Großerschließung verschont – Weg frei für naturnahen Tourismus

28/29.01.2023

  • Der BUND Naturschutz und die Bürgerinitiative „Rettet den Grünten“ begrüßen die Aufgabe der heftigen Erschließungspläne am Grünten. Jetzt müssen gemeinsam naturnahe Tourismuskonzepte für den „Wächter des Allgäus“ entwickelt werden.

„Einmal mehr wird am Grünten klar: Großerschließungspläne in den bayerischen Alpen stoßen auf erheblichen Widerstand in der Bevölkerung und lassen sich nicht mehr durchsetzen“, so Richard Mergner, Landesvorsitzender des BUND Naturschutz.

 „Jetzt geht es darum, gemeinsam mit Bürger*innen, Tourismuswirtschaft und Umweltverbänden ein naturnahes Tourismuskonzept für den Grünten zu entwickeln, bei dem die Tier- und Pflanzenwelt nicht unter die Räder kommt. Wir fordern Wirtschaftsminister Aiwanger auf, Fördermittel von Schneekanonen und Seilbahnen in naturnahe Tourismuskonzepte umzulenken".
Adrian Gioja, Sprecher der Bürgerinitiative „Rettet den Grünten“ ergänzt: „Wir blicken optimistisch in die Zukunft und wollen uns bei den vielen Unterstützer*innen bedanken, nur gemeinsam war dieser Erfolg möglich! Es ist nun an der Zeit, zusammen an einer zukunftsfähigen Alternative für unser aller Grünten zu arbeiten.

„Das Erschließungsvorhaben hätte erhebliche Eingriffe in geschützte Biotope und das europäische Fauna-Flora-Habitat-Gebiet mit sich gebracht. Es ist gut, dass diese Pläne jetzt vom Tisch sind“, so Alfred Karle-Fendt, von der BN-Kreisgruppe Kempten-Oberallgäu.

Mit dem ehemals geplanten Sommer- und Winterausbau am Grünten wären über 5,5 ha Flächenversiegelung, 3,3 ha Bergwaldrodung und ca. 10 ha Zerstörung oder Beeinträchtigung von Biotopen verbunden gewesen. Mehr Verkehr und Tagestourismus wären die Folge gewesen. Es drohten Beeinträchtigungen von Schutzgebieten (FFH-Gebiet, Landschaftsschutzgebiet).

Geplant war:


  •     Eine neue 10er-Gondelbahn auf neuer Trasse im Landschaftsschutzgebiet mit einer Transportkapazität von 1500 Personen pro Stunde.
  •     Große, bis zu vierstöckige Gebäude im Bereich der Talstation, der Mittelstation und der Bergstation.
  •     Zwei Großgastronomie-Angebote im Bereich des Grüntengrates (Bergstation und Grüntenhütte) mit Veranstaltungen und Feiern bis tief in die Nacht hinein mit Sonderfahrten der Seilbahn.
  •     Ein Ausbau des Skigebiets mit einer Vergrößerung der künstlichen Beschneiung von 9 auf 24 ha. Das Skigebiet liegt in einer Höhenlage zwischen 900 und 1500 m.
  •     Ergänzend dazu solle ein neues, zwei Fußballfelder großes Speicherbecken mit einem Volumen von über 43.000 m³ gebaut werden, dessen Dämme 15 m hoch würden.
  •     Für die über 100 neuen Beschneiungsschächte für Schneekanonen wären erhebliche Erdbaumaßnahmen am ganzen Berg, u. a. in geschützten Biotopen notwendig gewesen.
  •     Darüber hinaus hätten in Shops diverse Outdoorangebote, wie Gleitschirmfliegen oder ein Kletterausrüstungsverleih angeboten werden sollen. Auch Trailrunning-Events waren geplant.
  •     Zur Erschließung des Berges war eine zusätzliche neue 6 km lange Erschließungsstraße geplant, welche durch geschützte Biotope, Waldmoore und Bergwälder, z. T. Schutzwälder geführt hätte.
  •     Im Bereich der Talstation wäre ein vierstöckiges Parkhaus, ein Parkplatz und eine 7 m breite Zufahrtstraße in geologisch labilem Gebiet entstanden.

Mit den Ausbauten wäre ein erheblicher Tagesausflugsverkehr generiert worden, welcher aus Klimaschutzsicht zu vermeiden ist. Denn ca. 75 % der Klimagasemissionen des Alpentourismus kommen aus dem Verkehr.

Zudem hätten die Investitionen nach Ansicht des BN eine erhebliche Beeinträchtigung des europäischen Fauna-Flora-Habitat-Gebiets „Grünten“ zur Folge gehabt. Durch den Massenansturm am Berg wären europäisch geschützte Lebensraumtypen zerstört worden. Zuletzt wurde von Seiten der Gemeinde versucht, eine abgespeckte Version des Vorhabens zu verwirklichen. Aber auch dieser Versuch scheiterte letztendlich an den Grundbesitzern am Grünten.


Quelle
BUND NATURSCHUTZ IN BAYERN E.V. (BN)
Dr.-Johann-Maier-Straße 4
93049 Regensburg

Stand
25.01.2023

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In der Aufnahme von Ulrich Rösch
  • Birkhahn

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LBV ... zur Zerstörung des Rappenalpbachs
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Statement des LBV-Vorsitzenden Dr. Norbert Schäffer zur Sitzung des Umweltausschusses zur Zerstörung des Rappenalpbachs

28/29.01.2023

  • LBV: Weitere Aufwertungen für den Rappenalpbach


Unser Vorsitzender Dr. Norbert Schäffer:

„Für den Bereich des erfolgten Eingriffs im Rappenalptal fordert der LBV die Herstellung des ursprünglichen Zustands. Darüber hinaus müssen naturschutzfachliche und wasserdynamische Aufwertungen für flussabwärts gelegene Bereiche des Rappenalpbaches durchgeführt werden. So kann zum Beispiel durch die Aufweitung des Flussbettes die Gewässerdynamik gefördert werden.
Wir müssen diesen skandalösen Naturfrevel zum Anlass nehmen, unserer bundesweiten Verantwortung für Wildflüsse gerecht zu werden und unsere Ambitionen im Schutz von Wildflusslandschaften zu verstärken.

Die Vorgänge im Rappenalptal müssen vollumfänglich aufgeklärt werden, insbesondere die unklare Rolle der Behörden. Hierfür ist größtmögliche Transparenz aller Beteiligten erforderlich.“

 In der Aufnahme des LBV

  • Die Zerstörung des Rappenalpbachs ist ein skandalöser Naturfrevel.

Quelle
Landesbund für Vogelschutz in Bayern e. V. (LBV)
Eisvogelweg 1
91161 Hilpoltstein

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Sonderheft über Eissturmvogel veröffentlicht
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Sonderheft über Eissturmvogel veröffentlicht

27/28.01.2023

  • Der Naturschutzverein Jordsand hat ein 100-seitiges, wissenschaftliches Sonderheft zum Eissturmvogel (Fulmarus glacialis), dem Seevogel des Jahres 2022, veröffentlicht.

Ein Team aus 16 Autor:innen um Prof. Stephan Garthe, Dr. Volker Dierschke und Dr. Leonie Enners hat diese umfangreichste Artmonographie über den Eissturmvogel seit mehr als 50 Jahren erarbeitet.

Das Eissturmvogel-Sonderheft enthält Beiträge verschiedener Expert:innen, die sich teilweise seit Jahrzehnten mit dem Eissturmvogel befassen, sei es aus reiner Begeisterung für die Art oder aus wissenschaftlichen Gründen. So umfasst das Heft insgesamt 11 Artikel und ergibt eine gelungene Übersicht zur Lebensweise, zum Bestand und zur Gefährdung des Eissturmvogels.
Die Beiträge über Projekte und Studien zur Verbreitung und Gefährdung des Eissturmvogels geben den aktuellen Stand der Forschung wieder und sind daher wertvolle Informationsquellen. Die wunderschöne Bebilderung der Artikel fängt zudem die vielfältigen Momente aus dem Leben der Hochseevögel ein und rundet das Heft gebührend ab.

Das Sonderheft kann kostenlos als pdf-Datei auf der Internetseite des Vereins Jordsand heruntergeladen werden. Eine hochwertige Druckversion kann gegen eine Schutzgebühr von 20 Euro zzgl. Versandkosten im Internet oder die Geschäftsstelle bestellt werden.

Die Erstellung des Sonderheftes wurde gefördert vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz im Rahmen des Forschungsprojektes MONTRACK (Zuwendungsnehmer: FTZ Westküste der Universität Kiel).

Vorschau Inhalt:


-    Der Eissturmvogel – ein echter Hochseevogel
von Kai Borkenhagen, Leonie Enners & Martin Gottschling

-    Erste Berichte über den Eissturmvogel in der Entdeckerzeit – "Der Mallemucke frist biß er fast umbfällt"
von Harro H. Müller

-    Brutbestand und Bruterfolg des Eissturmvogels Fulmarus glacialis auf Helgoland
von Volker Dierschke, Jochen Dierschke & Elmar Ballstaedt

-    Verbreitung des Eissturmvogels Fulmarus glacialis in der deutschen Nordsee
von Kai Borkenhagen, Nele Markones

-    Der Eissturmvogel als Helgoland-Ringvogel
von Olaf Geiter

-    Ungewöhnliche Fangmethoden – Eissturmvogelberingung auf der Nordsee
von Martin Gottschling, Andreas Buchheim & Benjamin Metzger

-    Eissturmvogel – Verbreitung im Sommer und Winter, basiert auf Trackingdaten
von Nina Dehnhard

-    Bestandsentwicklung und Gefährdungsfaktoren des Eissturmvogels Fulmarus glacialis im Nordost-Atlantik
von Volker Dierschke & Stefan Garthe

-    Der Eissturmvogel und das Plastik
von Susanne Kühn, Nils Guse, Stefan Garthe, Leonie Enners, Jan Andries van Franeker

-    Die südliche Schwester: Silbersturmvogel
von Harro H. Müller

-    Hochseevögel in Deutschland – das Vorkommen der Röhrennasen in der deutschen Nordsee
von Jochen Dierschke

Quelle
VEREIN JORDSAND zum Schutz der Seevögel und der Natur e. V.
Bornkampsweg 35
22926 Ahrensburg

Stand 25.01.2023

Für diese Information trägt ausnahmslos der/die Autor*in/Urheber*in die redaktionelle Verantwortung. Die kommunizierten Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers*in, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

Artenschutz in Franken® - wir engagieren uns für die Erhaltung der Vielfalt in der Bundesrepublik Deutschland und darüber hinaus - im Sinne uns nachfolgender Generationen.

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Zahlen und Daten 2022 – der Zoo zieht Bilanz
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Zahlen und Daten 2022 – der Zoo zieht Bilanz

28/29.01.2023

2022 war für den Frankfurter Zoo
ein Jahr zwischen Erleichterung, Unsicherheit und Aufbruchsstimmung: Der Wegfall so gut wie aller pandemiebedingten Einschränkungen sorgte für Besucherzahlen auf Vor-Corona-Niveau und vereinfachte Arbeitsabläufe, während steigende Preise und Energieunsicherheit die Planung und Implementierung von Notfallmaßnahmen nötig machten. Unter seiner neuen Leitung konnte der Zoo aber auch wichtige Weichen für die zukünftige Entwicklung stellen.
Seit Mitte Februar steht der Frankfurter Zoo unter der Leitung seiner ehemaligen Tierärztin Dr. Christina Geiger. Sie übernahm das Amt von ihrem Vorgänger Dr. Miguel Casares und ist die erste Direktorin in der Geschichte der 165 Jahre alten Institution. Von ihm übernahm sie auch die 2018 gemeinsam mit allen Bereichen des Zoos entwickelte Konzeptstudie ZOOKUNFT2030+. Sie dient als Ausgangspunkt für den Masterplanprozess, in den der Zoo 2022 wieder eingestiegen ist. Dafür wurden grundlegende Gutachten etwa zur klimatischen Bewertung des Zoogeländes und dessen Biodiversität fertiggestellt und weitere Schritte vorbereitet, die 2023 folgen sollen.

„Für unseren traditionsreichen Innenstadtzoo ist eine grundsätzliche Erneuerung mittlerweile zu einer der wichtigsten Zukunftsfragen geworden. Ich bin sehr froh, dass Dr. Christina Geiger als neue Zoodirektorin um die Herausforderungen der kommenden Jahre weiß und wir gemeinsam in den vergangenen Monaten entscheidende Weichen für den Masterplan stellen und damit den Prozess weiter vorantreiben konnten,“ sagt Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft.

In den Bereichen des Zoos, die nicht Gegenstand der neuen Planungen sind, hat sich 2022 auch einiges getan: Im Juli erfolgte der Baggerbiss zum Umbau der Löwen-Außenanlage, die im Frühsommer dieses Jahres eröffnet werden soll. Im September startete der Umbau der ehemaligen Pinguin-Anlage im Exotarium in eine Mangroven-Landschaft und im Dezember konnte mit Hilfe der Crespo Foundation und der Stiftung Zoo Frankfurt der große Spielplatz grunderneuert werden.

Besucherentwicklung
Wirklich erfreulich ist die Entwicklung bei den Besucherzahlen. Hier konnte das Vor-Corona-Niveau wieder erreicht werden. 838.953 Besucherinnen und Besucher konnte der Zoo für 2022 erfassen. 2019 waren es 824.691. In fast jedem Monat kamen 2022 deutlich mehr Gäste als im Vorjahr. Für Januar und Februar liegt das auf der Hand, denn in diesen Monaten musste der Zoo 2021 pandemiebedingt geschlossen bleiben. Eine Ausnahme bildet lediglich der September, in dem sogar etwas weniger Menschen in den Zoo kamen als im Jahr davor. Eine Erklärung hierfür könnte das herbstliche Wetter mit außergewöhnlich vielen Regentagen sein. Insgesamt liegt die Steigerung gegenüber 2021 bei 78,1 Prozent.

Tierpatenschaften
Zum Stichtag 31. Dezember hatten 3.294 Patinnen und Paten insgesamt 3.856 Patenschaften für Erdmännchen, Kea & Co. übernommen. Dazu kommen weitere 300 Patenschaften aus der Sonderaktion zu Weihnachten.

„Wir haben über 800 Tierpatinnen und Tierpaten und 1.000 Patenschaften mehr als vor Corona. Dafür möchte ich mich sehr herzlich bedanken. Gerade in der aktuell unsicheren Zeit ist diese Unterstützung nicht selbstverständlich. Uns helfen die Spendengelder aus den Patenschaften dabei, die Tierhaltung trotz vieler Herausforderungen auf einem hohen Niveau zu halten und zu verbessern“, sagt Zoodirektorin Dr. Christina Geiger.

Wie in den Vorjahren wird die Liste der Top-Ten-Patentiere angeführt von den Erdmännchen, gefolgt von Zwergziegen, Rüsselspringern und Humboldt-Pinguinen.

Entwicklungen im Tierbestand
Zum Jahresabschluss wurde wie üblich in allen Revieren Inventur gemacht. Dabei wird stets der Tierbestand zum Stichtag erfasst. Demnach lebten am 31.12. mehr als 5.326 Individuen in 467 Arten im Zoo. Zu erfassen galt es Säugetiere, Vögel, Fische, Reptilien und Amphibien sowie etliche tausend Wirbellose, also Insekten, Spinnen, Korallen, Seeanemonen und viele mehr. Diese Arten sind praktisch nicht zählbar und werden daher nicht nach Individuen erfasst, sondern nur als eins gezählt. Auch Fischschwärme und Nachzuchten bei manchen Fischarten können kaum exakt erfasst werden. Auffällig ist die hohe Zahl an Individuen im Vergleich zum Vorjahr. Hier wirkt sich der Zensus bei den Fledermäusen aus, der pandemiebedingt in den letzten Jahren nicht durchgeführt werden konnte.

Bei den Säugetieren wurden 1.733 Individuen in 91 Arten gezählt. Nach über 40 Jahren sind wieder zwei Pinselohrschweine in den Frankfurter Zoo eingezogen und mit dem Schopfhirschweibchen SAMANTHA konnte eine weitere neue Säugetierart in den Tierbestand aufgenommen werden. Bemerkenswerte Geburten bei zum Teil hoch bedrohten Arten gab es unter anderem bei Bonobos, Großen Ameisenbären, Erdferkeln, Binturongs, Tamanduas und erstmalig auch bei den Rotscheitelmangaben. Von einigen Zootieren hieß es 2022 Abschied nehmen, darunter auch bekannte und beliebte Tiere wie Gorilla DIAN, Okapi AHADI und Seebär OTTI.

Bei den Vögeln wurden am Stichtag 354 Individuen in 69 Arten gezählt. Besonders erfreulich war die erneute Nachzucht zweier aus Neuguinea stammenden Fächertauben, die mit 2,5 kg zu den größten der immerhin 353 Arten starken Ordnung der Taubenvögel zählen. Auch die Blauracken, die zu den in Deutschland als Brutvogel ausgestorbenen Vogelarten zählen, zogen erneut vier Jungvögel auf, von denen drei bereits an andere Zoos abgegeben werden konnten. Weitere besondere Nachzuchten gab es bei den Kiwis und den Falklandkarakaras. Aufgegeben wurde die Haltung der Jungfernkraniche, nachdem die sehr alten Vögel gestorben waren. Als neue Arten kamen 2022 das Rußköpfchen und mit Leinegans, Emdener Gans und Pommernente auch einige bedrohte Nutztierrassen dazu.

Das Exotarium ist das mit Abstand artenreichste Revier des Zoos. Bei den Reptilien ergab der Zensus 361 Tiere in 58 Arten. Hier ist besonders die erstmals geglückte Nachzucht bei den im Freiland kritisch bedrohten Mitchells-Waranen zu erwähnen. Weitere besondere Nachzuchten gab es bei den Papua-Weichschildkröten und den Massai-Gürtelschweifen. Als neue Art kam ein Paar Gabunvipern dazu. Bei den Amphibien waren es zum Stichtag 278 Individuen in 24 Arten. Hier kamen unter anderem Andersons Querzahnmolche hinzu. In den Aquarien des Exotariums waren über 2.600 Fische in 145 Arten zu erfassen, dazu Tausende von Wirbellosen in ca. 80 Arten.

Bildung und Vermittlung

Auch die Anfragen nach Bildungsprogrammen im Zoo zogen 2022 wieder deutlich an. Insgesamt wurden 448 Programme angeboten – das entspricht einer Steigerung um 300 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ein deutlicher Zuwachs konnte bei Schulführungen und Kindergeburtstagen verzeichnet werden. Auch das Kooperationsprogramm für Kindergartenkinder mit dem Palmengarten „Kinder im Garten“ fand wieder häufiger statt. Die Zeit der Pandemie wurde für die Entwicklung neuer Ferienspielprogramme genutzt: Entstanden sind vierstündige Workshop-Formate, in denen die teilnehmenden Kinder im Alter von acht bis zehn Jahren viel Zeit hatten, sich mit Themen wie „Leben im Ozean“ oder “Welt der Pinguine“ kreativ und intensiv zu beschäftigen.

Nach zweijähriger Corona-Pause konnte auch die wöchentlich stattfindende Zoo-AG, ein Kooperationsprojekt mit der Helmholtzschule für die siebte und achte Jahrgangsstufe, wieder starten – und das äußerst erfolgreich: Die Projektidee, an deren Umsetzung die Schüler und Schülerinnen maßgeblich beteiligt sind, wurde im Dezember mit dem „Nachhaltigkeitspreis Frankfurter Schulen“ ausgezeichnet, den die Stadt Frankfurt auslobt. Mit dem Preisgeld wird die Weiterentwicklung des Projekts gefördert. Neue Informationssysteme wurden für das Nashornhaus erarbeitet. Auf zwei Infotafeln wird die Wiederansiedlung zoogeborener Nashörner in Afrika erklärt, an der auch der Zoo Frankfurt beteiligt war.

Und noch ein paar Zahlen aus dem Zoo


Podcast
26.007 Mal wurden die 42 bisher erschienenen Folgen des Naturschutz-Podcasts von Zoo und Zoologischer Gesellschaft Frankfurt „Hinter dem Zoo geht’s weiter“ im letzten Jahr heruntergeladen.

Naturschutz-Botschafter
776 Stunden waren die ehrenamtlichen Naturschutzbotschafter*innen im Jahr 2022 mit ihren Info-Mobilen im Einsatz.

Einnahmen Naturschutz-Euro
264.000 Euro an Spenden aus dem freiwilligen Naturschutz-Euro kamen 2022 zusammen. Das Geld geht zu 100 Prozent an sechs Naturschutz-Projekte, die der Zoo in Hessen und weltweit unterstützt.

In der Aufnahme von Zoo Frankfurt / Daniel Rosengren
  • Erdmännchen

Quelle
Zoo Frankfurt
Bernhard-Grzimek-Allee 1
60316 Frankfurt am Main

Stand 27.01.2023

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... Geht es hier wirklich noch um Klimaschutzpolitik?
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NABU zu Umsetzung der EU-Notverordnung: Geht es hier wirklich noch um Klimaschutzpolitik?

27/28.01.2023

  • Krüger: Klimaschutz gelingt nicht deshalb, weil man Naturschutz abschafft
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Berlin - Heute (25.01.2023) findet im Bauausschuss des Bundestages die Expertenanhörung zur Änderung des Raumordnungsgesetzes statt. Die Teilnehmenden werden dort auch zur Einführung von Vorranggebieten für Windenergie Auskunft geben. In diesen sogenannten Go-to-Gebieten sollen weder eine Umweltverträglichkeits- noch eine Artenschutzprüfung stattfinden – damit würden die wichtigsten Naturschutzeckpfeiler entfallen.

Das betrifft auch bereits laufende Verfahren. Zusätzlich wird der Wortlaut der entsprechenden Vorschrift vermutlich noch im laufenden Gesetzgebungsverfahren zulasten des Naturschutzes abgeändert werden. Denn die Regierung plant die Umsetzung einer gerade einmal einen Monat alten Notverordnung des Rates der EU, die sie auf europäischer Ebene selbst maßgeblich vorangetrieben hat. Das späte Einbringen des neuen Entwurfes erschwert es zudem Abgeordneten und Umweltschutzverbänden, sich gründlich mit dem Vorschlag zu befassen.
NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger kommentiert: “Wenn die Frage lautet, wie wir wirkungsvollen Klimaschutz in der Fläche hinbekommen, dann sollte die Antwort auch alle sinnvollen Aspekte beinhalten und nicht einseitig sein. Aktuell erleben wir eher die Jagd nach einem schnellen politischen Gewinn beim Klimaschutz. Die Notverordnung und ihre Umsetzung ignorieren, dass Klimaschutz und der Schutz der Natur Verbündete sind. Der starke Fokus auf kurzfristige Erfolge richtet langfristig Schaden an. Uns muss klar sein, wenn wir die Klimakrise nur durch die Schwächung des Naturschutzes angehen, wird uns die Biodiversitätskrise mit Insektensterben, stummem Frühling und verarmten Gewässern erwischen.”

NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: “Sollte die Regierung die Notverordnung umsetzen, dann werden in Windenergiegebieten künftig Anlagen genehmigt werden, ohne dass die Auswirkungen auf dort vorkommende Arten oder auf die Umwelt geprüft werden. Dieses Naturschutzrecht würde gänzlich außer Kraft gesetzt. Dass die daraus resultierenden Nachteile durch Schutzmaßnahmen aufgefangen werden sollen, ist eine halbherzige Ausrede. Wer gar nicht geprüft hat, was es zu schützen gilt, kann auch keine sinnvollen Vermeidungs- und Schutzmaßnahmen anordnen. Besonders verstörend ist die Idee, dass ein Verstoß gegen den Artenschutz durch Schutzmaßnahmen auf Grundlage existierender Daten vermieden werden kann, denn die Daten sind schlicht nicht vorhanden.”  

Zum Hintergrund: Grundlage für den erneuten Vorstoß zur Beschleunigung des Ausbaus der erneuerbaren Energien ist Artikel 6 der europäischen Notverordnung (EU) 2022/2577 aus dem Dezember 2022, die in einem Sonderverfahren ohne Beteiligung des EU-Parlamentes erlassen wurde. Danach können Mitgliedsstaaten in ausgewiesenen Gebieten bei der Zulassung von Anlagen eine Ausnahme von der Pflicht zur Umweltverträglichkeits- und Artenschutzprüfung vorsehen. Bedingung ist, dass bei der Ausweisung dieser Gebiete auf übergeordneter Planungsebene eine strategische Umweltprüfung stattgefunden hat. Zumeist wird bei der strategischen Umweltprüfung der Artenschutz jedoch gar nicht geprüft, dies behält man sich bis zur Genehmigung vor. Auch sind die Daten strategischer Umweltprüfungen regelmäßig veraltet bzw. nicht auf dem jüngsten wissenschaftlichen Stand. Wird Artikel 6 umgesetzt, entfällt eine artenschutzrechtliche Prüfung also gänzlich, weil sie weder auf Planungs- noch auf Genehmigungsebene vorgesehen ist. Zwar sieht die Verordnung vor, dass die Behörden sicherstellen, dass Artenschutzmaßnahmen ergriffen werden, diese sollen jedoch auf Grundlage vorhandener Daten ausgewählt werden. Da die Datenlage unzureichend ist und ohne Umwelt- und Artenschutzprüfungen auch keine aktuellen Daten mehr erhoben werden, können die Minderungsmaßnahmen kaum sinnvoll festgesetzt werden. Weiter wird den Anlagenbetreibern gestattet, Geldzahlungen für Artenschutzprogramme zu leisten, wenn keine Schutzmaßnahmen angeordnet werden können, was mangels Datenverfügbarkeit regelmäßig der Fall sein dürfte.

Artikel 6 ist auf alle Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien, Projekte der Energiespeicherung und Stromnetze anwendbar, sodass nicht nur Windenergie an Land und sondern auch auf See sowie der Ausbau der Stromnetze erfasst sein können. Gerade für den Offshore-Bereich ist kritisch, dass hier große Gebiete ausgewiesen wurden, die strategischen Umweltprüfungen aber sehr schmal ausfallen und vertiefende standortbezogene Untersuchungen als notwendig erachten.

Aufgrund der massiven Kritik fordert der NABU, von der überhasteten und überzogenen Umsetzung des Artikel 6 der Notverordnung abzusehen.  


Quelle
NABU (Naturschutzbund Deutschland) e.V.
Charitéstraße 3
10117 Berlin

Stand 25.01.2023   

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In der Aufnahme von Bernhard Schmalisch


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NABU: Eichelhäher ließen sich kaum blicken
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NABU: Eichelhäher ließen sich kaum blicken

27/28.01.2023

Endergebnis der 13. „Stunde der Wintervögel“ zeigt insgesamt weniger Futterhausbesucher
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Berlin – Weniger Vögel am Futterhaus: Das Endergebnis der traditionellen Mitmachaktion von NABU und seinem bayerischen Partner, dem LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) liegt nun vor.

Die 13. „Stunde der Wintervögel“ hatte am Dreikönigswochenende bei wenig winterlichem und dafür umso nasserem Wetter stattgefunden. „Mehr als 99.000 Menschen haben sich nicht abschrecken lassen und trotz Regen und weniger Betrieb an den Futterstellen Vögel gezählt“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Sie haben insgesamt fast 2,3 Millionen Vögel aus knapp 68.000 Gärten und Parks bei uns gemeldet.“
Wie vorab von den Ornithologen bereits vermutet, fielen die Sichtungen magerer aus als in den Jahren davor. So wurden mit im Durchschnitt 33,4 Vögel pro Garten weniger gemeldet als 2022. Damals waren es 35,5 Vögel. „Der bisher eher milde Winter hat dafür gesorgt, dass typische Wintergäste aus Nord- und Osteuropa, wie der Bergfink, vermutlich in ihren Brutgebieten geblieben sind und sich den energiezehrenden Zug gespart haben“, erläutert Miller. „Auch die Waldvogelarten wie Buchfink, Buntspecht und Kernbeißer wurden ebenfalls weniger häufig gezählt. Hier dürfte das Mastjahr der Grund sein. Durch die große Fülle an Baumfrüchten bleiben die Vögel eher im Wald und kommen seltener in die Siedlungen.“

Besonders deutlich wurde dies beim Eichelhäher. Der bunte Waldvogel wurde mit im Durchschnitt 0,35 Exemplaren pro Garten so selten gesichtet wie noch nie bei der Stunde der Wintervögel. Im vergangenen Jahr waren es mit 0,64 Hähern pro Garten fast doppelt so viele. Im Schnitt der Aktion, die ja schon zum 13. Mal stattgefunden hat, wurden pro Garten 0,56 Eichelhäher gemeldet. „Es ist zunächst einmal nicht problematisch, wenn weniger Vögel in die Gärten kommen, weil durch ein Mastjahr mehr Futter im Wald vorhanden ist“, so Miller. „Allerdings kommen die Mastjahre in den vergangenen Jahren in immer kürzeren Abständen – vermutliche Ursache ist die Klimakrise. Das häufige Massenfruchten kann die Bäume auszehren und so auf lange Sicht auch zum Problem für unsere Vogelbestände werden.“

An der Rangliste hat sich trotz deutlich weniger Vögel und Zählende nichts verändert. Auf den ersten drei Plätzen liegen wie im vergangenen Jahr Haussperling, Kohlmeise und Blaumeise. Es folgen Amsel, Feldsperling, Elster und Buchfink.

Die nächste Vogelzählung findet vom 12. bis 14. Mai mit der „Stunde der Gartenvögel“ statt.


Quelle
NABU (Naturschutzbund Deutschland) e.V.
Charitéstraße 3
10117 Berlin

Stand 25.01.2023   

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In der Aufnahme von Helga Zinnecker


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IGW: Backhaus sieht Tierhaltung in Deutschland in Gefahr
IGW: Backhaus sieht Tierhaltung in Deutschland in Gefahr

26/27.01.2023

  • Heute Abend (20. Januar 2023, 19:30 Uhr) laden Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und Agrarminister Dr. Backhaus anlässlich der Internationalen Grünen Woche in Berlin zu einem Empfang der Landesregierung in die Mecklenburg-Vorpommern-Halle (6.2a) ein. Auch Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat sich angesagt.

Minister Backhaus bezeichnete den Empfang als wichtiges Format, um auch abseits der offiziellen politischen Diskurse Themen zu setzen und voranzubringen.

Nach dem ersten Messetag zeigte er sich von dem friedlichen Miteinander der Nationen auf der Internationalen Grünen Woche beeindruckt: „Diesen friedliche Umgang vermisse ich auf der politischen Weltbühne, damit wir uns endlich den drängenden Herausforderungen und Problemen dieser Zeit stellen können. Dazu gehört für mich ganz klar die Klima- und Biodiversitätskrise.

Die Landwirtschaft war für mich nie Teil des Problems, sondern immer Teil der Lösung. Klimaschutz, Artenschutz und sauberes Wasser wird durch unsere Landwirtschaft und ländlichen Räume sichergestellt. Die Landwirtschaft der Zukunft, wird nachhaltiger, bodenschonender und nasser. Die Weichen hierfür haben wir mit dem neuen GAP-Strategieplan gestellt. Doch nicht nur die Landwirtschaft steht in einem fortlaufenden Transformationsprozess. Auch wir Verbraucher müssen bewusster konsumieren und mehr Wert auf regionale, nachhaltig hergestellte Lebensmittel legen.“

Mit Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir wird Backhaus heute Abend u.a. über die prekäre Situation der Schweinehaltung sprechen, die in Mecklenburg-Vorpommern zu neuen Betriebsaufgaben geführt hat. Auch der Umbau der Tierhaltung hin zu mehr Tierwohl sei eines der zentralen Themen der Land- und Ernährungswirtschaft. Am Samstagnachmittag (21. Januar 2023, 16 Uhr) wird sich Minister Backhaus deshalb mit der Initiative Tierwohl am Stand 110 in Halle 3.2 austauschen.

„Ich bin mit den vorgelegten Eckpunktepapieren und Gesetzentwürfen der Bundesregierung nicht einverstanden. Anstatt den allgemein anerkannten Borchert-Plan komplett umzusetzen, wird nur ein Teil des ursprünglichen Konzeptes angegangen. So wird ein Ansatz, der viel Zuspruch erfahren hat wirkungslos. Es erzeugt keinerlei Aufbruchstimmung, sondern eher das Gegenteil – Frust und Perspektivlosigkeit bei den Tierhaltern. Die Bundestagsfraktion der Grünen hat Ergebnisse bei der Tierhaltungskennzeichnung und den Umbau der Tierhaltung als wichtigstes Ziel für das Jahr 2022 deklariert. Das Jahr 2022 ist beendet, die Bilanz mager“, positionierte sich Minister Backhaus.

Er betonte, dass sich der Rückgang der Schweinehaltung in Deutschland rasant beschleunige. Im Jahr 2022 sei die Zahl der schweinhaltenden Betriebe in Deutschland um 1.900 auf 16.900 zurückgegangen. Gleichzeitig finde eine Verlagerung der Produktion ins Ausland statt. Inzwischen habe Spanien der Bundesrepublik den Rang als Schweineproduzent Nr. 1 abgelaufen.

Bei der Förderung des Umbaus hat das BMEL nur kleine Betriebe im Blick. Mecklenburg-Vorpommern fordere deshalb eine Anhebung der Tierbestandszahlen für die Förderung, da die Wirtschaftlichkeit bei kleineren Größenordnungen für Schweine zumindest im konventionellen Bereich infrage gestellt ist, sagte Backhaus. Auch müssten Betriebe, die frühzeitig in höhere Haltungsstufen und damit in Tierwohl investiert haben, bei der Förderung laufender Mehrkosten berücksichtigt werden. „Es ist nicht nachvollziehbar, warum Betriebe, egal ob konventionell oder ökologisch wirtschaftend, hier ausgeschlossen und somit benachteiligt werden sollen“, so der Minister.

Er äußerte seine Enttäuschung darüber, dass Ostdeutschland insgesamt und MV als viehärmste Region Deutschlands besonders benachteiligt wird. Das Bundesprogramm bevorzuge einseitig die kleinstrukturierte Tierhaltung. Die Situation in Ostdeutschland weiche hiervon ab und im Ergebnis würden die Gelder nicht zu den durch ASP ohnehin schon wirtschaftlich geschädigten schweinehaltenden Unternehmen fließen.

Quelle
Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern
Paulshöher Weg 1
19061 Schwerin

Stand 20.01.2023

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Indien: Erstmals seit 45 Jahren keine Nashörner gewildert
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Indien: Erstmals seit 45 Jahren keine Nashörner gewildert

26/27.01.2023

  • Hamburg, 23. Januar 2022 – Großer Erfolg für den Naturschutz: Im indischen Assam wurden 2022 erstmals seit 45 Jahren keine Panzernashörner gewildert.

Das verkündete der Ministerpräsident des Bundesstaats, Himanta Biswa Sarma
, in einem Tweet auf Twitter. Nach Angaben der Behörden von Assam fiel zuletzt am 28. Dezember 2021 ein Nashorn Wilderern zum Opfer. Der IFAW ( International Fund for Animal Welfare) und der WTI ( Wildlife Trust of India), freuen sich über diesen Erfolg zum Schutz dieser gefährdeten Tierart.
„Wir freuen uns, dass es uns in Zusammenarbeit mit dem WTI sowie der Regierung und den Gemeinden in Assam gelungen ist, die Wilderei auf Panzernashörner einzudämmen“, sagt Jimmiel Mandima, Vizepräsident für weltweite Programme des IFAW. „Um sicherzustellen, dass sich die gefährdete Art auch langfristig erholen kann, werden wir das Engagement in ihren unverzichtbaren Lebensräumen im Kaziranga-Nationalpark und im Manas-Nationalpark in Assam weiter unterstützen.“

„Der beeindruckende Erfolg in Assam macht Hoffnung, dass wir auch vom Aussterben bedrohte Arten noch retten können“, erklärt Dr. Rathin Barman, Direktor der WTI und Leiter der Abteilung für Strategie und Zusammenarbeit im Raum Nordostindien. „Die öffentliche Verbrennung von 2.500 beschlagnahmten Hörnern im vergangenen Jahr war ebenfalls ein starkes Zeichen an die Wilderer und ebnete den Weg für den Schutz der Nashörner.“

In der Region Assam, der Heimat der weltweit größten Population von Panzernashörnern (Rhinoceros unicornis), leben heute knapp 2.900 Tiere. Die Nashornart mit nur einem Horn war ursprünglich in ganz Nordindien verbreitet, wurde aber in den frühen 1990er-Jahren durch Wilderei an den Rand des Aussterbens gedrängt. Dank der Schutzbemühungen hat sich die Zahl der Nashörner im Nordosten Indiens inzwischen verdoppelt.

Der IFAW (International Fund for Animal Welfare) ist eine weltweit tätige gemeinnützige Organisation für die bessere Koexistenz von Tieren und Menschen. Wir sind in mehr als 40 Ländern der Welt und auf den Meeren im Einsatz. Wir retten und pflegen Tiere, wildern sie wieder aus und bewahren und schützen ihre natürlichen Lebensräume. Die Probleme, denen wir uns stellen, sind drängend und komplex. Um sie zu lösen, brauchen wir mutiges Handeln und kluges Denken. Wir arbeiten mit Gemeinden, Regierungen, anderen NGOs und Unternehmen zusammen. Gemeinsam finden wir neue und innovative Wege, damit sich alle Arten in ihrem Lebensraum entwickeln können. So geht’s: ifaw.org


In der Aufnahme von Foto: © Scott Anger/IFAW
  • Wilde Nashörner im Grasland des Kaziranga-Nationalparks in Indien.


Quelle
https://www.presseportal.de/pm/15641/5423126
IFAW (International Fund for Animal Welfare)

Stand 23.01.2023 – 11:35

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BMUV und BfN fördern Insektenschutz im Kreis Wesel
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BMUV und BfN fördern Insektenschutz im Kreis Wesel

26/27.01.2022

  • Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Bundesumweltministerium

Berlin/Bonn. Für mehr Artenvielfalt im urbanen Raum macht sich die Biologische Station im Kreis Wesel gemeinsam mit Kommunen stark. In einem neuen Projekt entwickelt sie Maßnahmen zur Förderung von Insekten und dem Schutz artenreicher Lebensräume. So sollen Kommunen, Industrie und Gewerbe sowie Privatleute motiviert werden, sich für die Insektenvielfalt auf eigenen Flächen einzusetzen.

Ein Leitfaden, der im Projekt entwickelt wird, soll auch anderen Kommunen zeigen, wie sie Biodiversität auf kommunalen Flächen fördern können. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und das Bundesumweltministerium (BMUV) fördern das Vorhaben bis 2028 im Bundesprogramm Biologische Vielfalt mit rund 455.000 Euro..
Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Auf der Weltnaturkonferenz in Montreal hat die Staatengemeinschaft eine globale Vereinbarung für den Schutz, die nachhaltige Nutzung und die Wiederherstellung der Natur beschlossen. Es wurde ein Schutzschirm für die Natur aufgespannt. Vereinbarungen müssen nun Taten folgen. Einen wichtigen Baustein dafür liefern Projekte vor Ort – wie ‚Artenvielfalt im urbanen Raum‘. Mit den geplanten Maßnahmen wie einem Biotopverbund, Kleingewässern, Brut- und Nisthilfen wird das Gebiet insektenfreundlicher und die Artenvielfalt insgesamt erhöht.“

BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm: „Es ist eine besondere Herausforderung für den Naturschutz, die biologische Vielfalt auf urbanen Flächen zu fördern. Denn für urbane Flächen besteht keine explizite Verpflichtung zum Schutz der Natur. Diese Herausforderung lässt sich nur mit einer breiten Unterstützung und guten Zusammenarbeit aller Beteiligten gemeinsam meistern. Deshalb unterstützen wir gerne dieses neue Projekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt. Der Förderschwerpunkt Stadtnatur ist prädestiniert für Projekte wie diese.“
Hintergrund

Im Kreis Wesel liegen ländlich geprägte Landschaften und das Naturschutzgebiet „Bislicher Insel“ gleich neben industriell veränderten Flächen der Industrie-Metropole Ruhr. Die Landschaft wird beeinflusst durch den Kiesabbau übertage und den Steinkohle- und Steinsalzabbau untertage. Die vielen verschiedenen Lebensräume in der Region ermöglichen eine überdurchschnittlich hohe Artenvielfalt: Knapp die Hälfte aller planungsrelevanten Arten in Nordrhein-Westfalen sind im Kreis Wesel entlang von Rhein und Lippe zu finden. Allerdings kam es in den letzten Jahren vor allem auch im urbanen Raum zu einem spürbaren Rückgang der Insekten.

Diesem Rückgang will die Biologische Station im Kreis Wesel nun mit dem Projekt „Artenvielfalt im urbanen Raum“ entgegensteuern. Ziel des Vorhabens ist es, die Lebensräume vieler Arten, vor allem aber der Insekten, zu verbessern - in Industrie- und Gewerbegebieten, auf kommunalen und privaten Flächen, aber auch in der Bergbaufolgelandschaft.

Der 175 Hektar große Industrie- und Gewerbepark Bucholtwelmen bei Hünxe trennt die FFH-Gebiete „Drevenacker Dünen“ im Norden und „Kaninchenberge“ im Süden. Zwischen den beiden FFH-Gebieten soll nun ein Biotopverbund über viele Firmengelände hinweg geschaffen werden.

Das Engagement der 13 Kommunen im Kreis Wesel Insektenlebensräume zu schaffen wird beratend und tatkräftig unterstützt. Besonderer Wert wird dabei auf für die Region typische Standorte und Pflanzen gelegt. Konkret sollen Brut- und Nisthilfen für Insekten errichtet, Kleinbiotope und Kleingewässer angelegt und insektenfreundliche Beleuchtungssysteme installiert werden.

In der Bergbaufolgelandschaft liegt das Hauptaugenmerk bei der Wiederherstellung von Lebensräumen auf dem Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling. Im Projekt wird für die Wiederansiedlung des im Kreis Wesel ausgestorbenen Tagfalters auf geeigneten Standorten der Große Wiesenknopf als Wirtspflanze gepflanzt. Eine Rückkehr des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings ist nur auf solchen Flächen möglich, auf denen die Rote Knotenameise lebt und der Große Wiesenknopf erfolgreich gedeiht.

In der Aufnahme von © Michael Stevens
  • Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling auf dem großen Wiesenknopf



Quelle
Bundesamt für Naturschutz (BfN)
Konstantinstr. 110
53179 Bonn

Stand 24.01.2023

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Start der Geruchs- und Immissionsmessungen ...
Start der Geruchs- und Immissionsmessungen im Umfeld der erdölverarbeitenden Industrie Ingolstadt

25/26.01.2023

Im Auftrag des Bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU) werden im Zeitraum von Januar 2023 bis April 2024 lufthygienische Untersuchungen im Umfeld der erdölverarbeitenden Industrie bei Ingolstadt durchgeführt.

Damit sollen mögliche Geruchsimmissionen im Umfeld der Deutsche Transalpine Oelleitung GmbH und der Gunvor Raffinerie Ingolstadt GmbH überprüft werden.
In Zusammenarbeit mit der Stadt Ingolstadt, dem Landratsamt Eichstätt und der Müller-BBM Industry Solutions GmbH werden umfassende Geruchs- und Immissionsmessungen raffinerietypischer Stoffe wie Benzol, Toluol, Ethylbenzol, Xylole, Trimethylbenzole und Alkane durchgeführt.

Ergänzende Informationen zu Umfang und Zeitplan des Untersuchungsprogramms sind im Internetangebot des LfU unter der Rubrik „Emissionen“ zu finden. Mit ersten Ergebnissen ist ab Sommer / Herbst 2024 zu rechnen.

Quelle
Bayerisches Landesamt für Umwelt
Bürgermeister-Ulrich-Straße 160
86179 Augsburg

Stand  23. Januar 2023

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Erstmals Frau an der Spitze des Nationalparks Bayerischer Wald
Erstmals Frau an der Spitze des Nationalparks Bayerischer Wald

25/26.01.2023

  • Ursula Schuster wird neue Nationalparkleiterin

Der Nationalpark Bayerischer Wald
bekommt eine neue Leiterin: Ursula Schuster. Das gab Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber heute in München bekannt und gratulierte der 47-Jährigen zur neuen Aufgabe: "Ich freue mich sehr, dass wir für unseren Nationalpark im Bayerischen Wald mit Ursula Schuster eine hochkompetente neue Leiterin gewinnen konnten.
Seit mehr als 50 Jahren ist der Nationalpark Bayerischer Wald ein Aushängeschild für den Naturschutz. Mit Ursula Schuster steht erstmals eine Frau an der Spitze des Nationalparks. Der Nationalpark ist eine einzigartige Erfolgsgeschichte. Deutschlands größter Waldnationalpark ist ein Hotspot für die Artenvielfalt und ein Vorbild für sanften Tourismus. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagieren sich jeden Tag mit vollem Einsatz für die Natur und die Menschen in der Region. Mit der neuen Leiterin an der Spitze soll sich der Nationalpark weiter so positiv Richtung Zukunft entwickeln."

Die Landschaftsökologin Ursula Schuster begann ihre Laufbahn im öffentlichen Dienst im Jahr 2007 bei der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege. Anschließend folgten Stationen im Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz im Referat "Schutzgebietssysteme und Natura 2000, Landschaftsplanung" sowie in der Bayerischen Staatskanzlei. Zuletzt leitete die gebürtige Passauerin das Büro des Ministerialdirektors Dr. Rüdiger Detsch im Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz. Ursula Schuster wird die Leitung des Nationalparks zum 1. August 2023 übernehmen. In der Zwischenzeit wird sie bereits in verschiedene Projekte des Nationalparks eingebunden sein.

Minister Glauber dankte auch dem derzeitigen Leiter des Nationalparks, Dr. Franz Leibl, in dessen Amtszeit das 50-jährige Jubiläum des Nationalparks fiel. "Seit rund elf Jahren steht Dr. Franz Leibl an der Spitze unseres Nationalparks. Er hat die Geschicke des Nationalparks mit viel persönlichem Einsatz und Fingerspitzengefühl herausragend gelenkt und viele wichtige Weichen gestellt. Nicht zuletzt dank seiner großen fachlichen Kompetenz hat sich unter seiner Leitung der Nationalpark prächtig entwickelt. So ist neben neuer Waldwildnis auch ein wahrer Besuchermagnet in der Region gewachsen", betonte Glauber.

Der Nationalpark Bayerischer Wald hat eine Gesamtgröße von 24.945 Hektar. Jährlich lockt der Nationalpark rund 1,3 Millionen Besucher an. Er ist Naturattraktion und Motor für die touristische Regionalentwicklung.

  • Weitere Informationen im Internet unter https://www.nationalpark-bayerischer-wald.bayern.de/



Quelle
Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz
Rosenkavalierplatz 2,
81925 München

Stand 24.01.2023

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Verbindungen schaffen – Gemeinsam lebendige Lebensräume gestalten
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Verbindungen schaffen – Gemeinsam lebendige Lebensräume gestalten

25/26.01.2023

  • Artenschutz- Umweltbildungsprojekt mit Mulitplikationseffekt

Update - 13.09.2010 / 23.01.2023

Hirschaid / Bayern.
Was noch vor wenigen Jahren als unmöglich einzustufen galt soll nun ein breit angelegtes Gemeinschaftsprojekt ermöglichen. Vormals intensiv genutzte ( Munitionsbunker / Gelände mit aufgelagerten Waffenbestandteilen) militärische Einrichtung, sollen unter Einbindung innovativer Artenschutzkomponenten zukünftig effektive Lebensraumoptimierung von teils im Bestand stark bedrohten heimischen Fledermausarten und Insektenarten leisten.

Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken® – Bund Naturschutz – Europamöbel Umweltstiftung – Gemeinde Hirschaid - Landesbund für Vogelschutz – Lebenshilfe Werkstätten Bamberg,
so die Benennung der Projektpartner.

Neben den Bemühungen zur  Sicherung regionaler Biodiversität die im Einklang mit den Ansprüchen einer facettenreichen Kulturlandschaft stehen soll, möchte die Projektreihe zukünftig die erlebbare Weitergabe vielfach verloren gegangenem Wissens an die uns nachfolgende Generation über spezielle Umweltbildungseinheiten generieren.
Wurde das Sekundärhabitat in den vergangen 4 Jahren keiner Kontrolle mehr unterzogen, da es sich nach in den 5 Jahren (nach einer 2jährigen FM-Akzeptanz und FM-Kennenlernphase) als Lebensraum bewähren konnte, so fand am 23.01.2023 eine gemeinsame Begehung statt.

Im Ergebnis zeigte sich hier, dass das Bauwerk sehr gut durch Fledermäuse angenommen wird. Vornehmlich als Zwischen- und Sommerquartier. Darüber hinaus stellt es ein potentiell interessantes Quartier für kälteresistente Fledermausarten wie z.B. der Zwergfledermaus oder auch der Mopsfledermaus dar.

Hervorgerufen durch den Klimawandel können Quartiere wie das hier umgestaltete, auch als Wochenstubenbereich an Bedeutung gewinnen. Denn wie wir bereits an anderer Stelle erkennen wird es der einen oder anderen Fledermaus in den traditionellen Sommerlebensräumen zu heiß und sie weichen in sogenannte Winterquartiere, die sich kühler zeigen, aus.



 In der Aufnahme
  •     Kot- und Fraßspuren unter den angebrachten Fledermaushangplätzen lassen Rückschlüsse auf die Besiedlung zu.
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