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2020-12
Holzverschalung als Winterquartier
Bild zum Eintrag (1040980-160)
Holzverschalung als Winterquartier

22/23.12.2020

Bayern.
Als abermals Geräusche hinter der Holzverschalung am Balkon auftraten kontaktiere D.Schubert den Artenschutz in Franken® um sich hier Rat zu holen.

Bereits im vergangenen Jahr wurden diese Geräusche wahrgenommen und die Fassade anteilig entfernt. Zum Vorschein kamen zahlreiche Zwergfledermäuse die dann von D.Schubert an eine Pflegeeinrichtung weitergeleitet wurden wo die Tiere den Winter verbrachten.

Damals war man der Vermutung nahe gekommen das die "kleinen Flattermänner und Flatterfrauen" nicht mehr aus der Verschalung kämen und dort verenden würden, doch als diesjährig die gleichen Geräusche vernommen wurden wollte man sich fachmännischen Rat holen.
Keinesfalls hatten sich die Zwergfledermäuse in der Wand in Gefahr gebracht, im Gegenteil die Tier nutzten abermals das für sie als geeignet befundene Verblendungsobjekt da sie hier sehr gute Bedingungen vorfanden.

Auf Anraten des Artenschutz in Franken® wurde diesjährig keine "Rettungsaktion" vorgenommen sondern die Tiere verblieben ungestört hinter der Holzverschalung wo sie sich nun ihrem Winterschlaf widmen dürfen.

Es ist gerade bei den Zwergfledermäusen nicht unüblich das sie menschliche Bauwerke auch als Überwinterungsquartier frequentieren. Diesen kleinen Kulturfolgern ist es gelungen sich entsprechende Vorteile zu verschaffen wenn sie sich auch uns Menschen annähern.


In der Aufnahme von D.Schubert aus 2019
  • "Gerettete Zwergfledermäuse"
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Vom Naturkühlschrank zum Überlebensraum 2020
Bild zum Eintrag (1040978-160)
Vom Naturkühlschrank zum Überlebensraum 2020

22/23.12.2020

Thüringen. Mit dem Niedergang der Insektenpopulationen verlieren wir zunehmend auch unsere Fledermäuse. Um hier praktisch aktiv zu werden setzen wir ein zugegeben nicht alltägliches Kooperationsprojekt um.

Gemeinsam mit dem Haus der Natur in Goldisthal, der Gemeinde Neuhaus am Rennsteig möchten wir vom Artenschutz in Franken® einen kleinen Beitrag zum Erhalt unserer heimischen Fledermäuse leisten. Unterstützt werden wir dabei von der Deutschen Postcode Lotterie und der Vattenfall Umweltstiftung.

In der Aufnahme
- Am 21.12.2020 wurde der zukünftige Überwinterungsbereich mit der speziellen Fledermaustür ausgestattet. 
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Von der Traumlandschaft zum übernutzten Berggebiet
Von der Traumlandschaft zum übernutzten Berggebiet

22/23.12.2020

Kilometerlange Staus, zugeparkte Ortschaften und Karawanen von Menschen auf Wanderwegen
: Das Coronajahr hat viele der ohnehin stattfindenden Veränderungen des Alpentourismus offensichtlich gemacht. Die neue BN-Studie „Von der Traumlandschaft zum übernutzten Berggebiet“ zeigt die alarmierenden Entwicklungen auf und legt umfangreiche Vorschläge für einen dauerhaft naturverträglichen Tourismus vor.

Wie kann das steigende Bedürfnis nach Erholung in intakten Landschaften und einem immer individueller gestalteten Bergurlaub in Einklang gebracht werden mit dem Schutz der Bergwelt? Wie kann verhindert werden, dass die Ortschaften in den Alpen völlig im Verkehr ersticken?

„Als Lehre aus dem Coronajahr müssen wir jetzt die Weichen für einen dauerhaft natur- und umweltverträglichen Tourismus in den bayerischen Alpen stellen“, so Richard Mergner, Landesvorsitzender des BUND Naturschutz. „Dazu gehört, den Individualverkehr nach der Pandemie zugunsten von Bus und Bahn deutlich zurückzudrängen, keine zusätzlichen touristischen Kapazitäten zu schaffen und den alpinen Individualsport in naturverträgliche Bahnen zu lenken.“

Die Coronakrise hat gezeigt, was es bedeutet, wenn der internationale Flugreise-Tourismus massiv verringert und auf Reiseziele in Deutschland verlagert wird. Aus Klimaschutzsicht ist es notwendig den internationalen Flugverkehr dauerhaft auf deutlich geringerem Niveau zu halten. Damit jedoch gleichzeitig die Natur- und Umweltqualität in den bayerischen Tourismusregionen, insbesondere dem Alpenraum, erhalten bleibt, müssen nun die nötigen Weichen gestellt werden. Zentrale Forderungen des BN sind:

1. Kurzfristige Maßnahme: Skipisten für Tourenski- und Schneeschuhgänger freigeben

Der BN kritisiert die Sperrung von Pisten für Individualsportler: „Den Tourismus in naturverträgliche Bahnen zu lenken heißt nicht, die Gäste zu bekämpfen“, betont Axel Doering, Sprecher des BN-Landesarbeitskreises Alpen. „Deswegen sollte das Skibergsteigen auf Pisten zugelassen werden, weil die Belastung nicht höher ist als wenn die Lifte offen wären und dafür ruhige Gebiete geschont werden.“


2. Radikales Umsteuern in der Verkehrspolitik

Die meisten Alpentäler ersticken schon heute im Individualverkehr. Doch im aktuellen Bundesverkehrswegeplan und Staatsstraßenausbauplan sind über 130 Straßenneubau- und Straßenausbauprojekte enthalten (siehe S. 18/19 der BN-Studie). Darunter gigantomanische und extrem teure Kapazitätssteigerungsprojekte wie der autobahngleiche Ausbau der B12 ins Allgäu, der vierstreifige Ausbau der B2 bis vor die Tore von Garmisch-Partenkirchen oder der sechsstreifige Ausbau der A8 von München Richtung Salzburg. Der BN fordert einen sofortigen Stopp des Straßenaus- und -neubaus und eine Verlagerung der Finanzmittel in einen attraktiven und leistungsfähigen ÖPNV, um dem alpinen Verkehrskollaps in den Tourismusorten zu entkommen. Die BN-Studie zeigt auf, dass das Tageseinzugsgebiet von Oberstdorf vor allem durch Straßenausbauten in den vergangenen 50 Jahren von 660 000 auf über 8,5 Millionen Menschen angestiegen ist. Ziel muss es sein, den Tagestourismus zu Gunsten eines qualitativ verbesserten Übernachtungstourismus zurückzudrängen.


3. Keine Kapazitätssteigerungen von touristischen Infrastrukturen mehr

Die Kapazitäten von touristischen Infrastrukturen wie Bergbahnen und Lifte wurden in den vergangenen Jahrzenten mit Hilfe von Steuermitteln des Freistaates Bayern ständig gesteigert (siehe S. 25/26 der BN-Studie). Damit muss Schluss sein, da durch die meisten Infrastrukturen immer noch mehr Menschen in die alpinen Ruheräume gelockt und transportiert werden. Stattdessen sollte die bayerische Seilbahnförderung nur noch einen Bestandserhalt finanzieren, wie ihn beispielsweise die Gemeinde Bad Kohlgrub mit ihrer Hörnlebahn plant. Hier soll der gemütliche Sessellift erhalten bleiben, um den Naturraum nicht zu überlasten. Bisher werden Zuschüsse nur bei Ausbauvorhaben nicht bei Ersatzinvestitionen gezahlt.


4. Individualtourismus in Bahnen lenken: Alpenplan 2.0

Die Individualisierung der Gesellschaft breitet sich auch seit Jahren im Tourismus aus – bei Sommer- wie auch bei Winteraktivitäten. Im Coronajahr 2020 wurden so viele E-Mountainbikes wie nie zuvor gekauft. Vor dem Weihnachtslockdown sind die Verkaufszahlen von Tourenski in die Höhe geschnellt. Dies sind nur zwei Beispiele für vielfältige Individual-Outdoorsportarten, deren Nutzer immer mehr werden und immer weiter in bisherige Ruheräume der Alpen vordringen. Die bayerischen Alpen brauchen daher einen Alpenplan 2.0, ein Zonierungskonzept für Individualsportarten. Darin ist dargestellt, welche Outdoorsportarten in welchen Räumen problemlos möglich sind, und wo diese aus Naturschutzgründen zu unterlassen sind. Ein solches Zonierungskonzept muss dann auch rechtsverbindlich sein.


Für Rückfragen
Richard Mergner
Vorsitzender
Tel. 09 11 / 8 18 78 10
richard.mergner@bund-naturschutz.de


Quelle
BUND NATURSCHUTZ IN BAYERN E.V. (BN)
Dr.-Johann-Maier-Straße 4
93049 Regensburg
Tel. 09 41 / 2 97 20 0
Fax 09 41 / 2 97 20 30
info@bund-naturschutz.de
21.12.2020


Für diese Information trägt ausnahmslos der/die Autor*in/Urheber*in die redaktionelle Verantwortung.

Die kommunizierten Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

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Helmut Kustermann ist der neue Förster in Finsterau
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Helmut Kustermann ist der neue Förster in Finsterau

21/22.12.2020

  • 45-Jähriger legt neben Waldmanagement Schwerpunkt auf Naturschutz

Mauth/Finsterau. Borkenkäferbekämpfung und Verkehrssicherung gehören zu den täglichen Aufgaben eines Nationalpark-Försters. Was Helmut Kustermann, dem neuen Leiter der Nationalparkdienststelle Finsterau, darüber hinaus noch besonders am Herzen liegt, sind Naturschutz sowie der Erhalt von Kulturdenkmälern.

„Das hat mich schon während meines gesamten Berufslebens interessiert – und nun kann ich dies im Nationalpark auch endlich in der Praxis umsetzen.“
Seit 1. November ist der 45-jährige gebürtige Oberbayer im östlichsten Teil des Nationalparks tätig – und schon jetzt fühlt er sich hier wie zu Hause. „Ich wohne zusammen mit meiner Frau und unseren vier Kindern seit 2004 im Landkreis Dingolfing-Landau. Von daher bin ich quasi schon ein Niederbayer.“ Und auch den Nationalpark kennt er aus seinem vorherigen Berufsleben. „Nach meinem Forstwirtschaftsstudium in Weihenstephan und der bestandenen Staatsprüfung habe ich fünf Jahre bei einem Forstunternehmer gearbeitet“, berichtet Kustermann. „Und in dieser Zeit waren wir auch oft im Nationalpark im Einsatz.“

Danach arbeitete er zehn Jahre bei den Waldbauernvereinigungen Vilshofen/Griesbach und Reisbach. „Diese Tätigkeit hatte zwar einen starken Dienstleistungscharakter. Allerdings gab es auch Möglichkeiten, um den Wald zu gestalten.“ Zum Beispiel, wenn Waldbesitzer Pflegeverträge abgeschlossen hatten. „Dann konnte ich in Absprache auch mal Bereiche aus der Nutzung nehmen, Totholz liegen lassen und Laubholz fördern.“ Dieser gestalterischen Aufgabe kann Helmut Kustermann in den Nationalpark-Randzonen nun verstärkt nachgehen.

Philosophie "Natur Natur sein lassen" ist faszinierend

Doch neben all dem fasziniert ihn auch die eigentliche Philosophie „Natur Natur sein lassen“. „Die Landschaft ist einzigartig – gerade hier im ‚Altpark‘, wo der Wald seit 50 Jahren sich selbst überlassen ist.“ Nicht nur, dass gefährdete Tierarten wie Luchs, Auerhahn und Biber dort wieder eine Heimat gefunden haben, fasziniert den Förster. Sondern auch die vielen seltenen Pilz- und Pflanzenarten, die zu finden sind. „Diese Raritäten muss man auch beim Waldmanagement berücksichtigen“, so Kustermann. „Wenn ein Baum in den Randzonen oder bei der Wegesicherung gefällt werden muss, ist es wichtig, die Umgebung zu begutachten und zu sehen, ob hier seltene Pflanzen wachsen.“ Auch seine Mitarbeiter will Kustermann bei diesem Thema mit ins Boot holen und sie naturschutzfachlich schulen. „Ich bin zuversichtlich, dass dies klappt. Ich habe ein wirklich tolles Team hier im Revier.“

Wichtig ist dem Förster auch, dass die Besucherinfrastrukturen, wie Park- und Spielplätze, Wegweiser und Info-Pavillons, immer in Ordnung sind. „In den kommenden Jahren wird sich die Zahl der Gäste weiter steigern, daher ist dies ein absolutes Muss.“ Ebenso wie der Erhalt der Kulturdenkmäler, zum Beispiel der Klausen.

Erweiterung um 600 Hektar eine große Aufgabe

Und dann kommt noch eine richtig große Aufgabe auf ihn zu, und zwar die in diesem Jahr beschlossene Erweiterung des Nationalparks um rund 600 Hektar östlich von Finsterau. „Dies wird sicherlich spannend und es ist eine Herausforderung, die man nicht alle Tage bekommt“, so Kustermann. „Letztendlich kann man dabei sein, wenn auf einer Fläche Nationalpark neu entsteht.“

Ein Projekt, das insbesondere von Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber unterstützt wird. Dieser hatte zum 50-jährigen Jubiläum des Nationalparks ein “XXL“-Paket angekündigt, das neben der Erweiterung des Nationalparks weitere staatliche Investitionen in neue Nationalpark-Besuchereinrichtungen im Erweiterungsgebiet mit einem geschätzten Kostenvolumen von insgesamt rund 3,5 Millionen Euro vorsieht. Wie Nationalparkleiter Dr. Franz Leibl erklärt, sei man derzeit bereits in enger Absprache mit Bürgermeister Ernst Kandlbinder, um eine passende Infrastruktur zu planen. „Es ist erfreulich, dass wir mit unseren Vorstellungen und Ideen sehr eng beieinanderliegen. Nicht nur unsere Besucher, sondern auch die Bevölkerung kann diese dann nutzen.“

Büro kommt in die Infostelle in Mauth


Auch Helmut Kustermann sieht dies sehr positiv, doch zunächst steht für ihn ein Umzug auf dem Programm. Ab Anfang Januar hat er sein Büro in der Infostelle in Mauth, damit er für die Bürger schnell und unkompliziert erreichbar ist. Mit dieser räumlichen Umstrukturierung hat die Nationalparkverwaltung auf die Wünsche der Bürger reagiert, die sich einen Ansprechpartner direkt vor Ort gewünscht haben.

Und neben dem dienstlichen Umzug plant Helmut Kustermann auch einen privaten in die Nationalparkregion. „Ich wohne derzeit unter der Woche in einer Ferienwohnung in Mauth und fahre am Wochenende heim. Wir sind aber schon auf der Suche nach einem passenden Haus.“ Und wenn das gefunden ist, kann auch der Rest der Familie Kustermann in die neue Heimat nachkommen.

Bildunterschrift:
Dr. Franz Leibl, Leiter der Nationalparkverwaltung (l.), und Mauths Bürgermeister Ernst Kandlbinder (r.) wünschten dem neuen Förster Helmut Kustermann einen guten Start in der Nationalparkdienststelle Finsterau. (Foto: Elke Ohland /Nationalpark Bayerischer Wald)



Quelle
Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald
Stabsstelle Koordination und Kommunikation
08552 9600-132 oder 08552 9600-144
08552 9600-100
Email: pressestelle@npv-bw.bayern.de

Pressemitteilung Nr. 93/2020
Datum: 18.12.2020



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Photovoltaik - eine Chance für die Artenvielfalt
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Photovoltaik - eine Chance für die Artenvielfalt ... ein Entwicklungsbericht

21/22.12.2020

Franken.
In einer neuen Rubrik wollen wir uns der Entwicklung einer Freiflächen - Photovoltaikanlage widmen die am Mitte Mai im Steigerwald entsteht.

Vormals Profiteur einer bäuerlichen Landbewirtschaftung stehen mittlerweile sehr viele unserer Freiflächen-
Tier- und Pflanzenarten auf den Roten Liste denn mit zunehmend industriell geführten Landwirtschaftlichen Maßnahmen werden diese ihrer Lebensräume beraubt. Ein Umsteuern können wir vom Artenschutz in Franken® leider nicht erkennen.

Und so war und ist es uns ein Anliegen gewesen sich für die Anlage einer Photovoltaik - Freiflächenanlage im Steigerwald auszusprechen. Denn das Feld das hier in den letzten Jahren das prägende Element war, war kaum mehr in der Lage ein bis zwei Feldlerchenpaare einen Rückzugsraum zu bieten. Das war`s ... mehr war hier in Sachen Artenvielfalt nicht mehr los ...
Solarparks bieten in unseren Augen durch ihre extensive Nutzung und Pflege des Grünlandes das sich zwischen den Reihen der Paneele zeigt und diese umgibt der Artenvielfalt eine weit größere Chance.

Und so haben wir uns mit konkreten Vorschlägen an die Planungsverantwortlichen gewandt um Insekten- Reptilien - Vögeln und auch Säugern zukünftig ein Optimum an Lebensraum vorhalten zu können. Auch für den Lebensraumverlust der Feldlerchen wurde an anderer Stelle durch das Engagement unseres Verbandes ein Ausgleich gefunden.


In der Aufnahme

  •  Am 20/21.12.2020 konnten wir diese Eindrücke mitbringen .. an drei Seiten wurde der gesamte Solarpark mit einer dreizeiligen Hecke umgeben und gegen Vandalismus / Verbiss etc. gesichert. Ferner verhindert der Maschenzaun das mit dem größer werden der Hecke Störungen an potentiellen Nistplätzen etc.
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Kleine Fangschrecke - A.i.F. - Erstfund in Bayern
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Kleine Fangschrecke - A.i.F. - Erstfund in Bayern

11.09.2020 / Update 21.12.2020

Ein zugegben nicht alltäglicher Fund konnte am 11. September 2020 an A.i.F. herangetragen werden
- dabei handelte es sich nicht wie zuerst vermutet um eine Mini-Gottesanbeterin, sondern tatsächlich um eine Kleine Fangschrecke.


Von unserer Seite konnte in unseren Breite noch kein Fund dieser Art dokumentiert werden. Das Tier sollte nach einer kurzen "Aufbewahrungs- und Dokumentationsphase" wieder an geeigneter Stelle in die Freiheit entlassen werden.

Der Klimawandel macht sich zunehmend auch in der Insektenwelt erkennbar. Vormals auf die Mittelmeerregion ausgerichtete Arten breiten sich zunehmend nach Norden und hier in klimatisch günstige Bereiche aus.

Wir werden sehen ob auch diese Art in den kommenden Jahren vermehrt dokumentiert wird.

In weiteren Aufnahmen wird die Enwicklung des Tieres sichtbar denn das leicht verletzte Tier konnte der Auswilderung nicht mehr zugeführt werden. Für uns eine gute Gelegenheit diese Entwicklung hautnah zu dokumentieren .. das Tier, das sich als M#nnchen entpuppte und sich zweimal häutete .. wurde 3 Monate alt und das ist für diese Art auch im Normbereich ...


In der Aufnahme von B.Klinger
  • Kleine Fangschrecke
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Vjosa: Politisches Spiel mit der Zukunft von Europas letztem Wildfluss
Vjosa: Politisches Spiel mit der Zukunft von Europas letztem Wildfluss

20/21.12.2020

++ 94 Prozent der albanischen Bevölkerung für die Errichtung eines Vjosa-Nationalparks ++ IUCN bestätigt das Potential der Vjosa, Nationalpark zu werden ++ Albaniens Umweltminister hat gegenteilige Pläne ++

Tirana, Radolfzell, Wien
. Heute haben EcoAlbania, Riverwatch und EuroNatur die Öffentlichkeit über die jüngsten Entwicklungen im Zusammenhang mit der Vjosa informiert.

Am 25. September 2020 hatte Albaniens Premierminister Edi Rama über Twitter verkündet: „Unsere Regierung hat die obere Vjosa zum Nationalpark erklärt. Unser Umweltministerium erteilt keine Bewilligungen für Wasserkraftprojekte an der unteren Vjosa, die ebenfalls in den Nationalpark integriert wird!“

Diese Nachricht wurde von vielen Menschen in höchstem Maße begrüßt, darunter von Europaabgeordneten, der Energiegemeinschaft, Naturschutzorganisationen und auch dem weltbekannten Schauspieler Leonardo DiCaprio. Drei Monate später scheinen sich die Worte des Premierministers aber als leere Versprechen herauszustellen. Vergangene Woche präsentierte die Nationale Schutzgebietsbehörde – die dem Minister für Tourismus und Umwelt untersteht – den Plan für die Vjosa.

Darin findet sich kein Wort von einem Nationalpark; ein Schutzstatus für besonders wertvolle Flussabschnitte, die von Dammbauten bedroht sind, ist nicht vorgesehen. „Die Realität widerspricht der Aussage unseres Premierministers. Es macht derzeit den Eindruck, als würden die Albanerinnen und Albaner hinters Licht geführt. Mit der Zukunft der Vjosa entscheidet sich auch die Glaubwürdigkeit von Edi Rama und seiner Regierung“, sagt Olsi Nika, Geschäftsführer von EcoAlbania.
Interessanterweise steht die albanische Bevölkerung mit überwältigender Mehrheit hinter der Ankündigung des Ministerpräsidenten vom September, einen Nationalpark einzurichten und die Staudamm-Pläne zu verwerfen. Eine Meinungsumfrage von IDRA Poll (einem Unternehmen, dass auch Umfragen für die politischen Parteien in Albanien durchführt) zeigte im Dezember, dass 94 Prozent der albanischen Bevölkerung einen Vjosa-Nationalpark über die gesamte Flusslänge befürworten. Die Hauptmotive für diese enorme Zustimmung sind „Schutz der Naturschönheiten und der Landschaft“ sowie „bessere Möglichkeiten für eine touristische Entwicklung“ in der Region.
Gleichzeitig lehnen 78 Prozent der Befragten die Errichtung von Staudämmen an der Vjosa ab (14 Prozent neutral, 8 Prozent für Dämme). „Das ist eine eindeutige Botschaft: Die Menschen in Albanien wollen einen Nationalpark und keine Dämme an der Vjosa. Die Regierung sollte auf sie hören“, folgert Olsi Nika von EcoAlbania.

IUCN für Nationalpark
Die Weltnaturschutzunion IUCN – die globale Instanz beim Thema Schutzgebiete – erkennt die internationale Bedeutung der herausragenden Naturwerte der Vjosa an. Der Entwurf einer von der IUCN in Auftrag gegebenen Studie zeigt das Potential eines Vjosa-Nationalparks. Die Studie soll Anfang 2021 veröffentlicht werden und beinhaltet eine Vision und einen Fahrplan für eine ordnungsgemäße Ausweisung der Vjosa zum Nationalpark. Das vorgeschlagene Schutzgebiet umfasst auch den mittleren Flussabschnitt, der für die Unversehrtheit der Vjosa und ihren langfristigen Schutz als einzigartigem und außergewöhnlichem grenzüberschreitenden Flussökosystems entscheidend ist.

Premierminister Ramas Worte und die Wirklichkeit
Es wird allerdings von Tag zu Tag klarer, dass die albanische Regierung, allen voran der Umweltminister Blendi Klosi und seine Nationale Schutzgebietsbehörde (NAPA), in die entgegengesetzte Richtung steuern. Im Gegensatz zur Ankündigung des Premierministers gibt es keine Pläne für einen Nationalpark an der Vjosa. Stattdessen ist für den Oberlauf der Vjosa nur die „Landschaftsschutz“-Kategorie und für den Abschnitt flussabwärts von Tepelena (Memalija-Brücke) gar kein Schutzstatus vorgesehen. Dieser Plan würde nicht nur die wertvollsten Teile des Flusssystems ausschließen, sondern auch das Gebiet ungeschützt lassen, in dem die Staudämme Kalivaç und Poçem geplant sind.
„Die von der NAPA letzte Woche vorgelegten Pläne sind de facto ein Versuch, die Tür für die Wasserkraftwerke in Kalivaç und Poçem offenzuhalten. Sie sind ein Schlag ins Gesicht all jener, die auf der Seite der Vjosa stehen. Ein Schlag ins Gesicht der Bevölkerung Albaniens, der Wissenschaftler und derer, die den Versprechen des Premierministers Glauben schenken“, sagt Ulrich Eichelmann, Geschäftsführer von Riverwatch, der seit Jahren für den Schutz der Vjosa arbeitet.

Annette Spangenberg von EuroNatur ergänzt: „Jede Kategorie außer Nationalpark wäre für die Vjosa unangemessen, da sie den Naturwert dieses einzigartigen Ökosystems untergraben würde. Daher muss die NAPA ihren derzeitigen Planungsprozess abbrechen. Wir fordern Premierminister Rama auf, sein Versprechen zu halten und die Erklärung eines Nationalparks entlang der Vjosa zu unterstützen. Der aktuelle Prozess, der von der NAPA durchgeführt wird, ist übereilt, nicht transparent und unvollständig. Daher sollte Minister Klosi ihn stoppen und einen neuen Prozess starten, der den Naturwert der Vjosa, der herausragend und von europäischer Bedeutung ist, vollständig berücksichtigt.“

Die Zukunft von Europas einzigartigem Flusssystem könnte auch ein Thema bei den Wahlen in Albanien am 25. April werden. „Wir wollen wissen, welche Parteien, welche führenden Politiker den Vjosa-Nationalpark unterstützen und welche nicht. Mit politischem Willen und internationaler Unterstützung könnte Europas erster Wildfluss-Nationalpark Ende 2022 eingeweiht werden“, schließen die Organisationen.


Hintergrundinformationen:


  •     Die Vjosa ist der letzte Fluss in Europa, der über seine gesamte Länge wild fließt. Die albanische Regierung hat Pläne für mehrere Staudämme, zwei davon im Mittellauf. Die Alternativvision ist die Schaffung des ersten Wildfluss-Nationalparks in Europa. Diese Möglichkeit wurde zuerst von Organisationen der Kampagne zum Schutz der Vjosa aufgezeigt.

  •     Die Kampagne „Rettet das Blaue Herz Europas“ dient dem Schutz von Flüssen mit besonders hohem Naturwert auf der Balkan-Halbinsel, die von mehr als 3.400 Wasserkraft-Projekten bedroht werden. Die Kampagne wird von den internationalen Naturschutzorganisationen Riverwatch und EuroNatur koordiniert und gemeinsam mit Partnerorganisationen in den Balkanländern umgesetzt. Der lokale Partner in Albanien ist EcoAlbania. Weitere Informationen unter https://balkanrivers.net/de.

    Kontakt:
    Anja Arning, EuroNatur | anja.arning(at)euronatur.org | +49 7732 – 927213
    Cornelia Wieser, Riverwatch | cornelia.wieser@riverwatch.eu | +43 650 4544784
    Besjana Guri, EcoAlbania | b.guri@ecoalbania.org | +355 69 2954214

Quelle
EuroNatur - Stiftung Europäisches Naturerbe
Westendstraße 3
78315 Radolfzell
Deutschland
Fon: +49 (0) 7732 - 92 72 - 0
Fax: +49 (0) 7732 - 92 72 - 22
www.euronatur.org
info(at)euronatur.org
17.12.2020

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Über 1 Million Barrieren in Europas Flüssen
Über 1 Million Barrieren in Europas Flüssen

20/21,12,2020

  • „Nature“-Studie bestätigt die desolate Zerstückelung europäischer Flüsse/ WWF sieht wissenschaftlichen Auftrag für eine politische Trendwende

Weilheim/Berlin 18.12.2020: Die Zahl der Querbauwerke, welche die Flüsse Europas un-terbrechen und so die Artenvielfalt gefährden, liegt laut einer neuen Studie aus der Fachzeit-schrift „Nature“ weit höher als bisher angenommen. Über eine Million Querbauwerke wie beispielsweise Wehre und Kleinwasserkraftanlagen blockieren Europas Flüsse, so die Studi-enautoren.

Im Schnitt zerschneidet demnach alle 1,35 Kilometer ein Querbauwerk die Flüsse. Die „Nature“-Studie deckt sich mit erschreckenden Zahlen, die eine WWF-Studie im Sommer auf Basis von Daten des Bayerischen Landesamts für Umwelt für die bayerischen Gewässer ermittelt hat:

In Bayern blockiert rein rechnerisch sogar alle 500 Meter eine Barriere den Weg der Fische sowie den Durchgang des Sediments in Form von Sand und Geröll. Knapp 57.000 Querbauwerke wie Abstürze, Wehre und Staudämme zerschneiden Bayerns Flüsse. Nur 11 Prozent dieser Barrieren sind „frei durchgängig“, können also problemlos von Fischen überwunden werden.
Die Forschenden hinter dem „Nature“-Artikel fordern, überflüssige Barrieren schnellstmöglich zu entfernt. Nur so lassen sich die Ziele der EU-Biodiversitätsstrategie erreichen, wonach bis 2030 25.000 Flusskilometer von Barrieren befreit und wieder frei fließen sollen. Wolf-gang Hug, Leiter des WWF-Büros in Bayern stimmt zu, er sieht in der Nature-Studie einen klaren politischen Handlungsauftrag. Die Staatsregierung müsse alle Querbauwerke erfassen, und den Rückbau von Barrieren vorantreiben, anstatt bestehende Querbauwerken mit neuen Kleinwasserkraftanlagen auszurüsten. Hug sagt: „Die bayerischen Flüsse leiden an Verstop-fung, fließen kaum noch natürlich. Um gegenzusteuern müssen wir diesen Kleinwasserkraft-Wahnsinn beenden. Denn die Förderung und der Ausbau von Kleinwasserkraft bringen die Energiewende nicht voran. Gerade einmal 1,3 Prozent des bayerischen Stroms werden derzeit von den rund 4000 Kleinwasserkraftwerken (Leistung < 1MW) erzeugt. Dafür lohnt es sich nicht, die biologische Vielfalt in unseren Gewässern zu opfern.“ Der WWF fordert daher den konsequenten Schutz der letzten Wildflussabschnitte, den Verzicht auf den Neubau von Was-serkraftwerken und stattdessen ein ambitioniertes „Rückbau-Programm“ für Barrieren. Ziel einer zukunftsgerichteten Flusspolitik müsse es sein, mehr frei fließende Flussabschnitte zu schaffen und Auenlebensräume wiederzubeleben.

Laut der „Nature“-Studie sind rund zwei Drittel der eine Million Barrieren, die die europäischenFlüsse zerschneiden, kleiner als zwei Meter. Deshalb werden sie bei Erfassungen häufigübersehen. Zu Unrecht, denn sie sind genauso problematisch für die Durchgängigkeit der Flüsse. „Small is not beautiful“, urteilen die Forschenden hinter der „Nature“-Studie. Sie fordern,auch die negativen Auswirkungen kleiner Barrieren stärker zu berücksichtigen. Es gilt,konsequent alle Querbauwerke zu erfassen, insbesondere die kleinen. Gerade die kommen in Bayern sehr häufig vor: Der Anteil der bayerischen Querbauwerke, die kleiner als zwei Meter sind, liegt laut Hug bei 95 Prozent. Hug sagt: „Die Nature-Studie erfasst also ein sehr bayerisches
Problem. Nun muss eine bayerische Lösung her.“Erst gestern hat der Bundestag eine Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) beschlossen.
Der WWF kritisiert an der Reform, dass sich die Vergütung des Stroms aus Kleinwasserkraftanlagen(Leistung <500 kW) um 3 Cent/kWh erhöhen wird. Damit soll das Überlebenkleiner Wasserkraftanlagen gesichert werden, die aufgrund des Klimakrise in den letztenJahren erhebliche Stromerträge verloren haben. Hug kommentiert: „Es braucht dringendein Umdenken: Weg von der kurzsichtigen Verbauung unserer Landschaft. Statt unrentableKleinwasserkraftanlagen weiter zu subventionieren, brauchen wir eine strategische Gesamtplanung für eine naturverträgliche Erneuerbaren-Energie-Wende mit klarem Fokus auf Solar
und Wind.“

Hintergrund Artenvielfalt in Süßwasserökosystemen


Nur etwa 15 Prozent der Flusssysteme in Bayern sind in einem „guten ökologischen Zustand“, der in der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie definiert wird (Zustandsbewertung von 2015). Alle anderen entsprechen nicht den Anforderungen des deutschen und europäischen Wasserschutzes – und das 20 Jahre nach Erlass der Wasserrahmen-Richtlinie.

Kontakt
Rebecca Gerigk
Pressesprecherin, Berlin
Tel: 030311777428


Quelle
WWF
Stand: 18.12.2020


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Pflanzenvielfalt in Deutschland auf dem Rückzug
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Pflanzenvielfalt in Deutschland auf dem Rückzug

20/21.12.2020

  •     Bisher umfassendste Auswertung des Vorkommens von Gefäßpflanzen in Deutschland
  •     Studie zeigt schleichenden Biodiversitätsverlust: Rückgänge bei über 70 Prozent der mehr als 2.000 untersuchten Pflanzenarten
  •     Vom Menschen eingeführte Pflanzenarten (Neophyten) nehmen zu
  •     Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv)

Bonn/Halle/Jena/Leipzig, 16. Dezember 2020: Deutschlands Pflanzenvielfalt ist auf dem Rückzug: Bei über 70 Prozent von mehr als 2000 untersuchten Arten sind in den letzten 60 Jahren deutschlandweit Rückgänge zu beobachten. Seit den 1960er Jahren hatten die rückläufigen Arten Einbußen von durchschnittlich 15 Prozent zu verzeichnen.

Das ist das Ergebnis der bislang umfassendsten Auswertungen von Pflanzendaten aus Deutschland überhaupt. 29 Millionen Daten zur Verbreitung von Gefäßpflanzen flossen in die Analysen ein, die im Rahmen des Vorhabens "sMon - Biodiversitätstrends in Deutschland" des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) erfolgten.

Beteiligt waren Forschende von iDiv, der Universitäten Jena, Halle und Rostock, des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) sowie des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) unter enger Beteiligung der oberen Naturschutzbehörden aller 16 Bundesländer.
In der Fläche ist über ganz Deutschland hinweg in jedem Rasterfeld (ca. 5 mal 5 Kilometer) ein mittlerer Rückgang der Artenvielfalt um rund zwei Prozent pro Jahrzehnt zu verzeichnen. Zu den Verlierern zählen insbesondere Archäophyten, das sind Arten, die durch den Menschen, aber bereits vor der Entdeckung Amerikas nach Deutschland gelangten. Dazu gehören unter anderem große Teile unserer Ackerbegleitflora, wie die Saat-Wucherblume und der Echte Frauenspiegel, aber auch Arten, wie der Große Klappertopf und der Gute Heinrich. Dagegen konnten sich viele Neophyten, also Arten, die nach 1492 Deutschland erreicht haben, ausbreiten, wie zum Beispiel das Drüsige Springkraut oder das Schmalblättrige Greiskraut. Die Ergebnisse der Studie machen deutlich, dass selbst diese Zunahme die Verluste der Artenzahl pro betrachteter Flächeneinheit nicht ausgleichen konnten.

BfN-Präsidentin Prof. Dr. Beate Jessel schlussfolgert: "Es wird einmal mehr deutlich, dass wir in unserem Umgang mit Natur und Landschaft zu einem Umdenken kommen müssen. Denn die in der Studie nachgewiesenen Bestandsrückgänge erstrecken sich über die gesamte Fläche Deutschlands. Das macht deutlich: Wir müssen breit in der Fläche an der Land- und Forstwirtschaft ansetzen, die beide zusammen ja 80 Prozent der Flächen in Deutschland einnehmen. Naturverträglichere Nutzungsformen sind dringend geboten."

"Die Ergebnisse haben uns in dieser Deutlichkeit wirklich überrascht. Sie zeichnen ein sehr düsteres Bild des Zustandes der Pflanzenvielfalt in Deutschland", sagt Erstautor Dr. David Eichenberg von iDiv. "Dabei wurde bestätigt, dass die Rückgänge nicht auf die ohnehin seltenen oder besonders gefährdeten Arten beschränkt sind, sondern offensichtlich schon seit längerem ein schleichender Biodiversitätsverlust der Mehrzahl der Pflanzenarten in Deutschland stattfindet."

Die Autoren halten es für wahrscheinlich, dass der beobachtete Rückgang der Pflanzenvielfalt wesentliche Auswirkungen auf die Biodiversität und die Leistungen von Ökosystemen hat. Aufgrund der oft sehr komplexen Zusammenhänge zum Beispiel über Nahrungsnetze und Kaskadeneffekte, können derartige Verluste sehr gravierende Auswirkungen haben. Offensichtlich werden die vielschichtigen Beziehungen bei den Insekten, die sowohl in ihrer Vielfalt als auch in ihrer Häufigkeit abnehmen.

Die Studie zeigt aber auch, dass die Datenlage weiterhin verbessert werden muss, um auch schleichende Verluste der biologischen Vielfalt möglichst frühzeitig zu entdecken. Um dies zu erreichen, legt das Bundesamt für Naturschutz gerade die Grundlagen für ein Monitoring mittelhäufiger Pflanzenarten in Deutschland. Im Gegensatz zu seltenen Arten, deren Bestände und Vorkommen oft gut untersucht sind, fallen Verluste bei den mittelhäufigen bis häufigen Arten mit den gegenwärtigen Erfassungsmethoden erst spät oder gar nicht auf.

Für die im Fachjournal Global Change Biology veröffentlichte Studie wurden erstmals für Deutschland derart große und heterogene Datensätze zusammengeführt und statistisch belastbar ausgewertet. Grundlage dafür war die Datenbank FlorKart, in der das BfN Verbreitungsdaten der Flora Deutschlands zusammengefasst hat. Sie sind überwiegend das Ergebnis intensiver ehrenamtlicher und für den Naturschutz unverzichtbarer Kartierungsleistungen. Ergänzt wurde der Datensatz durch weitere, an Universitäten, anderen wissenschaftlichen Einrichtungen, aber auch durch Privatpersonen erhobene Datensätze zu Pflanzenvorkommen. Die Nachweislücken wurden durch Berechnungen von Vorkommenswahrscheinlichkeiten gefüllt. Verbreitungsdaten von 2136 der gut 4300 in Deutschland etablierten Pflanzenarten flossen in die Berechnungen ein. Nicht untersucht wurden Arten mit sehr geringen Meldehäufigkeiten.

Die Studie wurde unter anderem gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG; FZT 118, 202548816) im Rahmen von "sMon - Biodiversitätstrends in Deutschland".

Die Veröffentlichung:
Eichenberg D., Bowler D. E., Bonn A., Bruelheide H., Grescho V., Harter D., Jandt U., May R., Winter M., Jansen F. (2020): Widespread decline in central European plant diversity across six decades; Global Change Biology. DOI: 10.1111/gcb.15447


In der Aufnahme
  • Großer Klappertopf (Christoph Martin, piclease)

Quelle
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Artenschutz in Franken® wünscht frohe Weihnachten
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Frohe Weihnachten

Artenschutz in Franken® wünscht Ihnen und Euch ein frohes, erholsames, friedliches und vor allen Dingen gesundes Weihnachtsfest 2020.
In der Aufnahme von Klaus Sanwald
  • Eisvogel
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Die Tage der Plastiktüte sind gezählt
Die Tage der Plastiktüte sind gezählt

19/20.12.2020

  • Bundesrat beschließt Plastiktütenverbot / WWF fordert: Mehrwegangeboten den Rücken stärken

Berlin, 18.12.2020: Der Bundesrat hat heute das gesetzliche Verbot von Plastiktüten beschlossen. Damit hat das Gesetz die letzte Hürde genommen. Ab dem Jahr 2022 dürfen in deutschen Supermärkten und anderen Geschäften keine Einkaufstüten aus dünnem Plastik mehr angeboten werden.

Der WWF begrüßt das Gesetz als wichtigen Schritt in Richtung Abfallvermeidung, sieht aber Nachholbedarf. Bernhard Bauske, Projektkoordinator Plastikmüll bei WWF Deutschland kommentiert:
„Die Einwegplastiktüte landet oft in der Natur und ist so ein Symbol der Wegwerfgesellschaft. Ein Verbot ist ein richtiger Schritt, wenn auch nur ein symbolischer: Plastiktüten machen nur etwa ein Prozent des deutschen Kunststoffverbrauchs aus. Was wir dringend brauchen, sind Mehrwegalternativen zum Einwegangebot. Denn Einweg ist fast immer auch ein Holzweg. Einwegtüten aus Papier sind nicht unbedingt besser für die Umwelt.“

In Deutschland steigt der Verpackungsmüll immer weiter an, Grund dafür sind auch Einwegverpackungen. Laut den den neuesten Zahlen des Umweltbundesamts fielen 2018 in Deutschland 18,9 Millionen Tonnen Verpackungsabfall an. Im Vergleich zu 2010 ist der Verbrauch damit um rund 18 Prozent gestiegen. Hoffnung auf eine Trendwende von Einweg zu Mehrweg macht ein Gesetzesvorschlag aus dem Bundesumweltministerium: Im Außer-Haus-Verkauf sollen ab 2022 Mehrwegalternativen verpflichtend angeboten werden. Das Mehrwegangebot solle dabei nicht teurer als das Einwegbehältnis sein. „Ein solches Gesetz kann dazu beitragen, dass wir unsere Gewohnheiten ändern. Doch auch hier kann die Bundesregierung mehr tun und finanzielle Anreize so setzen, damit die Wahl auf Mehrweg fällt“, sagt Bauske.

Hintergrund: WWF Tipps zur Plastikmüllvermeidung

Um Plastikabfälle zu reduzieren, rät der WWF zum Einkaufen eine eigene Stofftasche mitzunehmen und, wo möglich, sich Essen von Restaurants in mitgebrachte Mehrwegboxen einpacken zu lassen.  Auch eine nachfüllbare Trinkflasche vermeidet unnötigen Verpackungsmüll. Für viele Produkte gibt es außerdem praktische Nachfüllpacks, etwa für Gewürze, Waschpulver oder Flüssigseife. Diese bestehen aus weniger Verpackungsmaterial und schonen oft auch den Geldbeutel.

Was Politik, Wirtschaft und Verbraucher noch tun können, hat der WWF in einem Hintergrundpapier zum Thema Verpackungen aufgelistet.  

Kontakt
Doreen Kolonko
Praktikantin Presse
Tel: 030311777971


Quelle
WWF
Stand: 18.12.2020


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BUND Naturschutz fordert bessere Förderung für Weidetierhalter
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Bayern wird Wolfsland: BUND Naturschutz fordert bessere Förderung für Weidetierhalter

19/20.12.2020

Die Zahl der in Bayern sesshaften Wölfe hat 2020 gegenüber 2019 zugenommen. Acht Territorien
– gegenüber sechs in 2019 - sind in Bayern nun mit dauerhaft anwesenden Wölfen besetzt. Auch die Meldungen von einzelnen zu- oder durchwandernden Wölfen haben zugenommen. Auf diese gehen auch fast alle Nutztierrissen im Jahr zurück. Deshalb fordert der BUND Naturschutz, die Herdenschutzförderung in ganz Bayern zugänglich zu machen.

„Aufgrund der Dynamik der Bestandsentwicklung der Wölfe und der langen Wanderdistanzen kann in Bayern jederzeit fast überall ein Wolf auftauchen.“ so Richard Mergner, Vorsitzender des BUND Naturschutz in Bayern e.V. (BN). „Deshalb fordern wir die Bayerische Staatsregierung auf, die Herdenschutzförderung flächendeckend in Bayern zugänglich zu machen - zumindest den Schafhalter/innen. Es kann nicht sein, dass diese erst nach dem ersten Riss in ihrer Region Zuschüsse zum Beispiel für die wolfsabweisende Zäunung bekommen.“

In der im April 2020 endlich in Kraft getretene bayerischen Förderrichtlinie für präventiven Herdenschutz wurden viele Forderungen der Weidetierhalter und des BN berücksichtigt. Zum Beispiel sind Hobby- und Nebenerwerbstierhalter/innen ebenso antragsberechtigt wie Vollerwerbslandwirte. Auch die Förderquote von 100% kommt den Weidetierhalter/innen sehr entgegen. Drängenden weiteren Handlungsbedarf sieht der BN dagegen bei der Förderung der laufenden Kosten des Herdenschutzes, die ein Vielfaches der investiven Kosten ausmachen können. Der BN fordert, dass die Förderung dieser Kosten zum Beispiel als Erschwernisausgleich in das Bayerische Vertragsnaturschutzprogramm und das Bayerische Kulturlandschaftsprogramm aufgenommen wird.

Nutztierrisse: Herdenschutz wird dringlicher

2020 kam es nach Daten des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) zu acht Übergriffen auf Nutztiere bzw. Gehegewild durch Wölfe. Dabei wurden 28 Tiere (Schafe, ein Damwild) getötet oder mussten in der Folge eingeschläfert werden, drei weitere Tiere konnten nicht mehr aufgefunden werden. Fast alle Risse waren auf durch- oder einwandernde Wölfe und nicht auf ein sesshaftes Tier zurück zu führen. Dies untermauert die Forderung des BN nach flächendeckender Herdenschutzförderung. Durch die aktuelle Regelung müssen bayerische Schafhalter/innen außerhalb der Fördergebiete auf den ersten Wolf warten, bevor sie dann praktisch über Nacht Herdenschutz umsetzen müssen und dafür auch Förderung in Anspruch nehmen können. Mergner fordert die Solidarität von Politik und Gesellschaft mit den Weidetierhalter/innen: „Die vergleichsweise geringe Zahl von Nutztierrissen in Bayern darf nicht darüber hinwegtäuschen, welch tiefen Einschnitt die Wolfspräsenz in Bayern für die Weidetierhaltung bedeutet. Der Mehraufwand für den Herdenschutz ist oft beträchtlich. Eine Gesellschaft, die sowohl die Weidetierhaltung will als auch den Wolf, darf die betroffenen Tierhalter nicht im Stich lassen.“


Neue Rudelgründungen, neue sesshafte Einzeltiere

Wolfspaare mit Nachwuchs, sogenannte Rudel, sind nun im Nationalpark Bayerischer Wald, dem Veldensteiner Forst (Landkreis Bayreuth) und im Manteler Forst (bei Weiden i. d. Oberpfalz) sesshaft. 2020 hat sich im Norden des Nationalparks Bayerischer Wald durch Zuwanderung eines weiblichen Jungtiers aus dem südlichen Rudel ein weiteres Rudel gegründet.  Beide Rudel sind grenzüberschreitend unterwegs und haben den Schwerpunkt ihrer Streifgebiete im angrenzenden tschechischen Nationalpark Šumava. Ein weiteres Rudel hat sich im Manteler Forst gegründet. Der Rüde stammt aus dem Rudel des 40 Kilometer entfernten Veldensteiner Forstes, die Fähe ist aus Sachsen zugewandert. Ein weiteres Wolfspaar in der Region, bisher ohne Nachwuchs, gibt es seit Jahren auf dem Truppenübungsplatz (TÜP) Grafenwöhr. Dieses Jahr wurde der Rüde allerdings nicht mehr nachgewiesen. Das seit 2018 bestehende Rudel im Veldensteiner Forst hatte auch 2020 wieder Nachwuchs. Nachdem das bisherige Muttertier im Herbst 2019 überfahren wurde, war der Fortbestand des Rudels zunächst nicht klar gewesen.
Die Regionen mit standorttreuen Einzeltieren sind derzeit im Allgäu, der Rhön und auf dem TÜP Hohenfels in der Oberpfalz. Weitere, bislang nicht als sesshaft geltende Wölfe konnten im Lauf des Jahres durch Fotofallenaufnahmen oder genetische Proben in einigen weiteren Regionen, beispielsweise Aichach-Friedberg, Eichstädt, Freising, Traunstein oder Weilheim-Schongau, nachgewiesen werden.

In der Aufnahme
Wolf mit Welpen (Foto: Ralph Frank)


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17.12.2020


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Brexit-Chaos in der Nordsee
Brexit-Chaos in der Nordsee

19/20.12.2020

  • Vorläufige Einigung auf Fangmengen 2021 für Nordsee und Nord-Ost-Atlantik / WWF warnt vor Zunahme der Überfischung

Die EU-Fischereiminister:innen haben sich in Abwesenheit eines Fischerei-Abkommens mit dem Vereinigten Königreich auf vorläufige Fangmengen für die Nordsee und den Nordost-Atlantik im nächsten Jahr verständigt.

Dafür wurden die Fangmengen für das Gesamtjahr 2020 als Grundlage genommen - 25 Prozent davon dürfen vorläufig von Januar bis März 2021 gefangen werden. Der WWF appelliert an die Staaten, dass nur gemeinschaftlich und langfristig festgelegte und eingehaltene Fangmengen die Überfischung beenden können.
„Fisch als Allgemeingut darf nicht zur Verhandlungsmasse werden. Wir brauchen einen guten Kompromiss mit dem Ziel gesunder Fischbestände, statt sich mit Blick auf kurzfristige Gewinnmaximierung um den letzten Fisch zu streiten“, mahnt Stella Nemecky, Fischereiexpertin beim WWF Deutschland. „Das erklärte Ziel der Verhandlungen war, eine Balance zwischen Umweltschutz und sozioökonomischen Fragen zu finden. Ob das für die Bestände in der Nordsee und dem Nord-Ost-Atlantik gelungen ist, wird sich erst zeigen, wenn die Einschätzung der Kommission im Januar vorliegt und das finale Abkommen ausverhandelt ist.“

Fische wandern und halten sich nicht an territoriale Grenzen oder historische Besitzansprüche. Um Überfischung zu verhindern, müssen diese Bestände ungeachtet ihres momentanen Aufenthaltsortes von allen Fischereistaaten gemeinschaftlich und mit dem erklärten Ziel der Nachhaltigkeit gemanagt werden. Durch die zunehmenden Auswirkungen der Klimakrise ist dies besonders wichtig. Sie mischt die Karten neu, denn durch die Erhitzung der Meere verschieben sich die Fischvorkommen.

Der Hering im Nordostatlantik ist das Paradebeispiel dafür, wie eine Art unter Klimakrise, Überfischung und multilateralen Verhandlungen über Fangmengen leidet. Es ist der größte Bestand und die Fischerei mit dem größten Fangvolumen der EU. Er wandert nach Norden ab, wodurch dort zusätzliche Staaten einen Anspruch auf den Bestand stellen. Die bisherigen fischenden Staaten wollen ihren Anteil aber nicht verkleinern. Das Ergebnis ist, dass zwar jedes Jahr eine absolute Fangmenge festgelegt, über deren Aufteilung aber seit Jahren keine Einigung gefunden wird. Gefischt wird trotzdem. Die Bestandsgröße halbierte sich dadurch in den letzten 10 Jahren und liegt jetzt an der Untergrenze zur nachhaltigen Bewirtschaftung. Als Konsequenz verlor die Fischerei auch ihr Nachhaltigkeitssiegel. Das könnte auch der Fischerei auf den Nordsee-Hering passieren.

Besonders dramatisch sieht es für den Kabeljau in der Nordsee aus. “Wenn keine gemeinschaftliche und nachhaltige Lösung mit dem Vereinigten Königreich gefunden wird, kann das den Zusammenbruch des Bestandes bedeuten. Wir brauchen einen gemeinsamen Rettungsplan”, sagt Stella Nemecky.

Für das Mittelmeer sieht die Lage düster aus. Im am meisten überfischten Meer der Welt werden wissenschaftliche Fangempfehlungen auch weiterhin ignoriert. "Die gesetzliche Verpflichtung, die Überfischung in Europa in diesem Jahr zu beenden, ist verpasst. Dieser Raubbau muss endlich aufhören. Das Mittelmeer kann den Fischern und Fischerinnen nur dann eine Lebensgrundlage bieten, wenn es die Chance bekommt, sich zu erholen. Die Gesundheit des Meeres wurde auch in diesem Jahr den kurzfristigen ökonomischen Interessen geopfert”, so Nemecky.

Kontakt
Freya Duncker
Pressesprecherin, Hamburg
Tel: 040530200448

Quelle
WWF
Stand: 17.12.2020


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Konflikte zwischen Landnutzung und Naturschutz gemeinsam lösen!
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Konflikte zwischen Landnutzung und Naturschutz gemeinsam lösen!

18/19.12.2020

  • Naturschutzverbände in Schleswig-Holstein: Wildgänse sind wichtiger Teil unseres Naturerbes

Kiel, 16.12.2020. Seit längerer Zeit haben sich die Zahlen der Wildgänse in Schleswig-Holstein wieder erholt.
Das wiederum bringt Konflikte mit der Landwirtschaft mit sich, auf deren Flächen sich die Gänse häufig aufhalten und fressen. Die Naturschutzverbände fordern, diese Problematik nicht durch Bestandsreduzierungen zu lösen, sondern gemeinsam mit allen Akteuren ein effektives Management der Gänse im Einklang mit gesetzlichen Schutzbestimmungen zu entwickeln und Schäden auszugleichen.

Noch in den 1950er Jahren ging es dem Seevogel des Jahres 2021, der Weißwangengans (= Nonnengans) schlecht. Der Bestand war durch Verfolgung sehr klein geworden. Das Gleiche galt für die Ringelgans. Aufgrund des Schutzes entlang großer Teile des Zugweges haben sich ihre Bestände und die einiger anderer Wildgans-Arten in Schleswig-Holstein, wie auch auf dem gesamten Zugweg, wieder erholt.

Seit längerem allerdings stagniert der Gesamtbestand der Ringelgans und seit einigen Jahren scheint auch die Zahl der Nonnengänse nicht mehr zuzunehmen. Die aktuelle Vogelgrippe dezimiert zudem den Bestand, so waren rund 60% der Totfunde an der Westküste Schleswig-Holsteins Nonnengänse.

Da sich Gänse gerne von den Pflanzen in landwirtschaftlich genutzten Gebieten ernähren, entstehen bei hohen Gänsevorkommen Konflikte mit der Landwirtschaft. Nach Ansicht der schleswig-holsteinischen Naturschutzverbände, des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland), des NABU (Naturschutzbund Deutschland), des WWF Deutschland sowie des LNV (Landesnaturschutzverband Schleswig-Holstein) können diese Konflikte nur gemeinsam zwischen den Landwirten, der Landesregierung und den Naturschutzverbänden gelöst werden.

Nach Ansicht der Naturschutzverbände wäre hierbei eine Reduzierung beispielsweise des Nonnengansbestandes durch Jagd keine Lösung. Dies wäre nicht praktikabel und auch gar nicht zulässig, da die Art nach europäischem Recht streng geschützt ist (Ausnahme: genehmigte Vergrämungsabschüsse). Vielmehr gehören Wildgänse zum gemeinsamen Naturerbe Europas. Zu einem wirksamen Lösungskonzept im Sinne von Landwirtschaft und Naturschutz gehört aus Sicht der Naturschutzverbände allem voran die Einrichtung von ausreichend großen Duldungsflächen für Gänse.

Auf diesen müssen die Landwirte für ihre Einkommensverluste entschädigt werden. Weitere Bausteine sind die Erhaltung und großflächige Wiederherstellung von auch für Wiesenbrutvögel wichtigen Extensiv-Grünländern, eine Vergrämung der Gänse aus Gebieten außerhalb der Duldungsflächen, sowie die Entwicklung des Naturtourismus, von dem auch die Landwirte durch Vermietung profitieren könnten. Die gesamte Nordsee- und Ostseeküstenlandschaft sowie die feuchten
Flussniederungen sind dabei einzubeziehen, um Landwirtschaft, Gänseschutz und Wiesenvogelschutz gleichermaßen zu ermöglichen.

Hintergrundinformation

In Schleswig-Holstein zählt die Nordseeküste mit dem Wattenmeer zum zentralen Rastgebiet für Nonnen- und Ringelgänse. Sie ist auch ein wichtiges Brutgebiet für Graugänse. Der Osten des Landes ist ein wichtiges Gebiet vor allem für Graugänse und Blässgänse. Daher sind einige Regionen und Betriebe regional stark durch Gänsevorkommen betroffen. Insbesondere die Westküste in Schleswig-Holstein bietet durch ein großes Nahrungsangebot (Salzwiesen, Grünland, lokal: Getreide) herausragend günstige Bedingungen als Rastgebiet für Wildgänse. So „lohnt“ es sich für die Tiere, möglichst lange dort zu verweilen, um wichtige Energiereserven für den energieaufwändigen Zug ins arktische Brutgebiet anzulegen. Die Gänse profitieren dabei auch von der Intensivierung der Landwirtschaft, die ihnen eiweiß- und energiereiches Futter bietet. Bestands-Rückgänge würden sich in den aus nahrungsökologischen und geografischen Gründen am besten geeigneten Rastgebieten, wie es für Schleswig-Holstein zutrifft, als letztes bemerkbar machen, da Wildgänse an günstigen Rastgebieten länger festhalten als an weniger günstigen. Unter anderem aus diesem Grund würde eine teils geforderte stärkere Bejagung den bestehenden Konflikt mit der Landwirtschaft nicht verringern. Zudem würden die dann beunruhigten Gänse einen erhöhten Energiebedarf durch ständiges Herumfliegen haben und ihn durch mehr Nahrung decken müssen. Eine intensivierte Bejagung würde auch eine großflächige Störung anderer Arten bedeuten und anderen Naturschutzzielen, wie beispielsweise der Sicherung der Aufenthalts- und Brutstätten von Wiesenvögeln, entgegenstehen.

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Freya Duncker
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WWF
Stand: 16.12.2020

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In der Aufnahme von Verein Jordsand - Thorsten Runge

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BN kritisiert Pestizidbelastungen in Christbäumen
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BN kritisiert Pestizidbelastungen in Christbäumen

18/19.12.2020

  • BUND testet-Weihnachtsbäume: Pestizideinsatz weit verbreitet

Der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) und der BUND Naturschutz in Bayern (BN) haben Nadeln von 23 Weihnachtsbäumen aus 8 Bundesländern von einem unabhängigen Labor auf Rückstände von knapp 140 Pestiziden untersuchen lassen. Bei 14 der analysierten Bäume wurde das Labor fündig. Insgesamt wurden bei dem Test neun verschiedene Pestizide gefunden, von welchen sieben zu den gefährlichsten zählen, die derzeit in der EU eingesetzt werden.

Untersucht wurden auch fünf Bäume aus Bayern von Verkaufsständen in München, Unterhaching, Nürnberg, Gemünden und Würzburg. Von der bayerischen Stichprobe waren drei der fünf Bäume belastet.

„Wir sind besorgt, da unsere Weihnachtsbaumtests über die Jahre hinweg belegen, dass in konventionellen Weihnachtsbaumplantagen Herbizide, Insektizide und Fungizide eingesetzt werden“, so Richard Mergner, BN-Landesvorsitzender. „Wir fordern die Forstministerinnen auf Bundes- und Landesebene Julia Klöckner und Michaela Kaniber auf, dass die Pestizidanwendung generell deutlich reduziert werden muss, auch in Christbaumkulturen. Über eineinhalb Jahre nach dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“ müssen bienengiftige Wirkstoffe verboten werden.“

Der Einsatz von Pestiziden auf Plantagen ist vor allem ein Problem für die Artenvielfalt. „Die Gifte gelangen in Böden
und Gewässer, sie töten und schädigen Bienen und andere Insekten und zerstören Lebensräume von Nützlingen. Vier der gefundenen Wirkstoffe sind hoch giftig für Bienen“, sagte die BUND-Pestizidexpertin Corinna Hölzel. „Besonders kritisch ist die hohe Mehrfachbelastung, die Wechselwirkung der Einzelstoffe auf die menschliche Gesundheit ist nahezu unbekannt.“ Mehr als ein Viertel der getesteten 23 Bäume war mit mindestens zwei Wirkstoffen belastet, drei Bäume enthielten sogar Rückstände von drei Pestiziden. Um eine Pestizidreduktion zu erzwingen, können Bürger*innen bei der Europäischen Bürgerinitiative „Bienen und Bauern retten“ unterschreiben.

„Wir raten den Verbrauchern zertifizierte Bio-Weihnachtsbäume oder Bäume direkt aus dem Wald vom Förster und Waldbesitzer zu kaufen“, so Ralf Straußberger, BN-Waldreferent. Der BN veröffentlicht deshalb jährlich einen Einkaufsführer mit regionalen Tipps zum Kauf von Weihnachtsbäumen aus Bio-Plantagen oder aus Wäldern.

Die untersuchten Weihnachtsbäume stammten überwiegend von deutschen Plantagen und wurden stichprobenartig an 23 Verkaufsstellen in Baumärkten, Gartencentern und im Straßenverkauf in 8 Bundesländern erworben.


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NABU: Top Ten Kandidaten zum Vogel des Jahres 2021 stehen fest
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NABU: Top Ten Kandidaten zum Vogel des Jahres 2021 stehen fest

18/19.12.2020

Stadttaube, Rotkehlchen, Goldregenpfeifer und sieben weitere Arten kämpfen ab 18. Januar um den Titel
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Berlin – Die Vorwahlphase der vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) und dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) organisierten ersten öffentlichen Wahl zum „Vogel des Jahres“ ist beendet. Fast 130.000 Personen wählten in den vergangenen Wochen bis zum 15. Dezember aus 307 heimischen Brutvogelarten und den wichtigsten Gastvogelarten ihre Favoriten aus.

Die Stadttaube hat es auf den ersten Platz in der Vorwahl geschafft, danach folgen Rotkehlchen, Amsel, Feldlerche, Goldregenpfeifer, Blaumeise, Eisvogel, Haussperling, Kiebitz und Rauchschwalbe. Der Rotmilan auf Rang 11 verpasste den Einzug in die Endrunde nur sehr knapp um genau 100 Stimmen. Die Top Ten werden nun ab dem 18. Januar 2021 um den Titel kämpfen. Alle Menschen in Deutschland sind bis zum 19. März 2021 aufgerufen, unter www.vogeldesjahres.de ihren „Vogel des Jahres 2021“ zu wählen.
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller kommentiert: „Wir freuen uns sehr über das große Interesse an der ersten öffentlichen Wahl zum Vogel des Jahres. Mehr als 2500 Wahlkampfteams haben sich deutschlandweit zusammen geschlossen, um für ihren jeweiligen Kandidaten die Werbetrommel zu rühren. Es war ein packendes Rennen mit einer würdigen Endauswahl von zehn sehr unterschiedlichen Vogelarten. Wir sind sehr gespannt, wer von ihnen kurz vor Frühlingsanfang auf das Siegerpodest fliegt.“
 
Mit Stadttaube, Rotkehlchen, Amsel, Blaumeise und Haussperling haben sich fünf allbekannte und häufige Vogelarten für die Stichwahl qualifiziert. Unter den nominierten Top Ten befinden sich insgesamt fünf ungefährdete Vogelarten, vier gefährdete Arten und eine Art, die in der Vorwarnkategorie der Roten Liste gefährdeter Arten steht. Besorgniserregend ist vor allem die Situation von Kiebitz und Feldlerche, die wie viele andere Vogelarten der Agrarlandschaft unter der Intensivierung der Landwirtschaft mit Monokulturen, hohem Pestizideinsatz und kaum Restflächen für die Natur leiden. In Deutschland ist bei den Feldvögeln seit 1980 eine Bestandsabnahme von 34 Prozent zu verzeichnen. Die Rauchschwalbe auf Platz zehn repräsentiert die Gruppe der Zugvögel, welche südlich der Sahara in Afrika überwintern. Viele Arten mit dieser Überwinterungsstrategie gehen derzeit besonders stark zurück.
 
Die bisherigen Titelträger aus 50 Jahren „Vogel des Jahres“ finden sich in allen Teilen der Ergebnistabelle. Sieben der nun gewählten Finalisten trugen den Titel schon einmal. Nur Stadttaube, Amsel und Blaumeise sind Neulinge. Abgeschlagen auf Rang 292 landete dagegen mit nur acht Nominierungen der Teichrohrsänger, Vogel des Jahres 1989.
 
Der „Vogel des Jahres“ wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1971 und bislang immer von Vertretern der Verbände NABU und LBV gekürt. Zum 50. Jubiläum der Aktion dürfen nun alle Menschen in Deutschland die Wahl selbst in die Hand nehmen.


Für Rückfragen:
Lars Lachmann, Leiter Vogelschutz beim NABU, lars.lachmann@NABU.de, Telefon: +49 (0)30.284984-1620
 

Quelle
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NABU-Pressestelle
Julian Bethke | Britta Hennigs | Katrin Jetzlsperger | Silvia Teich
Tel. +49 (0)30.28 49 84-1538 | -1722 | -1534 | -1588
Fax: +49 (0)30.28 49 84-2000 | E-Mail: presse@NABU.de

NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 123/20 | 16. DEZEMBER 2020
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Umwelt/Vögel


Für diese Information trägt ausnahmslos der/die Autor*in/Urheber*in die redaktionelle Verantwortung.

Die kommunizierten Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

Artenschutz in Franken® - wir engagieren uns für die Erhaltung der Vielfalt in der Bundesrepublik Deutschland und darüber hinaus - im Sinne uns nachfolgender Generationen.


In der Aufnahme von Ulrich Rösch

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Wegweisende Gesetzesänderung für Flüsse beendet ...
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NABU: Wegweisende Gesetzesänderung für Flüsse beendet Diskussion um Zuständigkeit

18/19.12.2020

Kabinett entscheidet über Renaturierungsgrundlage - Miller: Guter Zustand der Flüsse nur so erreichbar
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Das Bundeskabinett entscheidet heute (16.12.2020) über eine Gesetzesänderung, die Renaturierungsmaßnahmen an großen Flüssen durch die Wasserstraßenverwaltung (WSV) des Bundes ermöglichen soll. Der NABU  begrüßt den Änderungsvorschlag, mit dem ein Schlussstrich unter die jahrelange Diskussion zwischen Bund und Ländern gezogen werden soll.

Die offene Zuständigkeitsfrage, wer was an Bundeswasserstraßen machen darf und soll, kritisiert der NABU schon seit Jahren.
Bisher konnten die Wasserstraßenämter nur für die Verbesserung der Schifffahrt Baumaßnahmen umsetzen. Mit der Gesetzanpassung soll die WSV künftig auch umfangreiche Maßnahmen zur Verbesserung des ökologischen Zustands in Angriff nehmen können. Dazu gehören z. B. die großflächige Umgestaltung von Uferbereichen, die Entwicklung von Flussinseln und –bänken, der ökologischer Umbau von Buhnen und Leitwerken oder die Anbindung  größerer Auengewässer und Nebenarme.
 
Die Anpassung ist auch für die Umsetzung des Bundesprogramms Blaues Band (BBD) essentiell. Mit dem Programm soll ein Biotopverbund entlang der großen Flüsse des Bundeswasserstraßennetzes entwickelt werden. Das Programm ist eine gemeinsame Initiative des Bundesumweltministeriums (BMU) und des Bundesverkehrsministeriums (BMVI) und wurde 2017 vom Bundeskabinett verabschiedet. Die Arbeitsteilung sieht vor, dass die WSV im Zuständigkeitsbereich des Verkehrsministeriums Maßnahmen an Fluss und Ufer umsetzt. Das BMU hingegen unterstützt über das Auenförderprogramm Projekte Dritter, z.B. von Kommunen oder Umweltverbänden in der Aue.
 
„Die Gesetzänderung zum wasserwirtschaftlichen Ausbau ist unabdingbar, damit das Blaue Band Hand in Hand von Verkehrs- und Umweltseite umgesetzt werden kann. Nur so kommen wir auch dem europarechtlich geforderten guten Zustand für unsere Flüsse näher“, kommentiert NABU-Bundesgeschäftsführer, Leif Miller.
 
Flüsse im ganzen Bundesgebiet wie Elbe, Donau, Rhein, Oder, Aller, Neckar und Mosel würden von der neuen Regelung profitieren. Der NABU fordert in seiner Stellungnahme zum Gesetzentwurf, dass regelmäßig öffentlich über die ökologischen Aktivitäten berichtet wird. Noch bestehen Vorbehalte auf Seiten der Umweltverbände, ob eine historisch auf verkehrlichen Flussausbau geprägte Behörde ökologisch hochwertige Maßnahmen entwickeln und umsetzen kann. Die BBD-Modellprojekte der WSV an Rhein und Weser und die Zusammenarbeit an der Havel und der Aller zeigen aber bereits, dass die WSV motiviert ist, verkehrliche Zielsetzungen und ökologische Gewässerentwicklung unter einen Hut zu bringen.

Nun müssen Bundeskabinett, Bundesrat und Bundestag grünes Licht für die Gesetzänderung geben. Dann können schon nächstes Jahr erste große Maßnahmen an den Flüssen verwirklicht und die Stellen besetzt werden, die der Bundestag mit dem Haushalt 2021 für diese Aufgabe bewilligt hat.   


Für Rückfragen:
Till Hopf, Teamleiter Naturschutz und Landnutzung, till.hopf@nabu.de, 0172-9422694
 
Quelle
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NABU-Pressestelle
Julian Bethke | Britta Hennigs | Katrin Jetzlsperger | Silvia Teich
Tel. +49 (0)30.28 49 84-1538 | -1722 | -1534 | -1588
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NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 122/20 | 16. DEZEMBER 2020
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Umwelt/Flüsse

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In der Aufnahme von Andreas Gehrig

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Mehr Insekten in Privatgärten und auf öffentlichem Grün
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Mehr Insekten in Privatgärten und auf öffentlichem Grün

17/18.12.2020

  •     Neues Projekt in der Region Niederrhein stärkt Angebot an regionalen Wildpflanzen in Gärtnereien und Gartenbaubetrieben
  •     Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Bundesumweltministerium

 Berlin/Bonn, 15. Dezember 2020: Wilde Malve statt Kanadischer Goldrute, Margeriten statt Chrysanthemen - heimische Pflanzen in privaten Gärten und auf öffentlichen Grünflächen sind ein Gewinn für Mensch und Natur. Das neue Projekt "Insektenfreude - mit regionalen Wildpflanzen" soll deshalb die Nachfrage nach heimischen Wildstauden erhöhen und den Handel bei der Produktion und Vermarktung des regionalen Pflanzguts fachkundig unterstützen.

Das Projekt wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums in Höhe von rund 590.000 Euro gefördert.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: "Viele Menschen haben den Wert der Artenvielfalt für Natur und Mensch erkannt und sind auch bereit sich hierfür zu engagieren. Das wollen wir gezielt unterstützen und die Lücke zwischen Wissen und Handeln, zwischen Einsatzbereitschaft und Umsetzung schließen. Das Projekt "Insektenfreude" macht deshalb qualitätsgesichertes, insektenfreundliches und zugleich regionales Pflanzgut besser verfügbar - und das nicht nur für den Einsatz in privaten Gärten, sondern auch in öffentlichen Grünanlagen und auf Betriebsgeländen. Wer sich über heimische Stauden informiert und sie auch pflanzt, hilft konkret, schnell und nachhaltig, um den Insektenschwund aufzuhalten."

BfN-Präsidentin Prof. Dr. Beate Jessel: "Fehlen heimische Blühpflanzen, bedeutet das weniger Lebensraum, Nahrung, Nistmöglichkeiten und Überwinterungsplätze für Insekten. Fehlen die Insekten, fehlt ein Puzzleteil im großen Ganzen - in der Natur und ihren Leistungen für uns Menschen. Insekten sind schließlich nicht nur Nahrung für Fische, Vögel und Säugetiere. Insekten sind unsere wichtigsten Pflanzenbestäuber und sorgen so auch für unsere tägliche Ernährung. Darüber hinaus tragen sie zur Humusbildung und Bodenbelüftung sowie sogar zur Selbstreinigung von Gewässern bei und erfreuen zusammen mit bunt blühenden Pflanzen das Auge. Wir brauchen die Insekten - und sie die Unterstützung von uns allen."

Die NABU-Naturschutzstation Niederrhein kooperiert im Projekt "Insektenfreude - mit regionalen Wildpflanzen" mit Gärtnereien und Gartenbaubetrieben. So soll zunächst in der Region Niederrhein ein großes Angebot an heimischen Wildpflanzen im konventionellen Gartenhandel etabliert werden. Gehandelt werden jedoch keine Samen, die oftmals nur eine Saison wirken, sondern fertig gezogene Stauden im Topf wie zum Beispiel Wiesen-Flockenblume, Heide-Nelke oder Echte Schlüsselblume. Die Staudenanzucht aus zertifiziertem Regio-Saatgut stellt dabei die ökologische Qualität des Pflanzgutes sicher. Neben der Insektenfreundlichkeit und Regionalität der Wildpflanzen spielt auch die Nachhaltigkeit der Produktion eine wichtige Rolle. So soll beispielsweise Plastik vermieden und der Einsatz von Torf und Pestiziden reduziert werden.

Workshops und Schulungen für Mitarbeitende von Gartenbaubetrieben sowie die Beratung von Firmen, Großabnehmern sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sollen den Aufbau eines stabilen Marktes für regionales Pflanzgut unterstützen. Mit einer bundesweiten Regio-Pflanzgut-Tagung wollen die Projektverantwortlichen teilnehmende Betriebe der Pflanzgutproduktion und Vermarktung miteinander vernetzen und den Erfahrungsaustausch fördern und damit einen Anstoß für ähnliche Projekte, sogar grenzübergreifend aus den Niederlanden und Belgien, geben.

Kontaktdaten sowie Projekt-Steckbrief unter: https://bit.ly/insektenfreude

Das Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Die Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) wird seit 2011 durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt unterstützt. Gefördert werden Vorhaben, denen im Rahmen der NBS eine gesamtstaatlich repräsentative Bedeutung zukommt oder die diese Strategie in besonders beispielhafter Weise umsetzen. Die geförderten Maßnahmen tragen dazu bei, den Rückgang der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen und mittel- bis langfristig in einen positiven Trend umzukehren. Sie dienen dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung sowie der Entwicklung der biologischen Vielfalt und gehen über die rechtlich geforderten Standards hinaus. Akzeptanzbildende Maßnahmen der Information und Kommunikation tragen dazu bei, das gesellschaftliche Bewusstsein für die biologische Vielfalt zu stärken.

Weitere Informationen zum Bundesprogramm: https://biologischevielfalt.bfn.de/bundesprogramm

In der Aufnahme
Schwebfliege auf Margerite (Foto: Thomas Chrobock)


Quelle
Bundesamt für Naturschutz
Konstantinstr. 110
53179 Bonn

Telefon: 0228 / 8491-0
Telefax: 0228 / 8491-9999

E-Mail: info@bfn.de

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Fünf Landkreise, fünf Förster und jede Menge „wilde“ Waldnatur!
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Fünf Landkreise, fünf Förster und jede Menge „wilde“ Waldnatur!

17/18.12.2020

  • Gemeinsame Pressemitteilung der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Cham, Deggendorf, Regen und Straubing sowie der Bayerischen Staatsforsten, Forstbetrieb Bodenmais.

Forstbetrieb Bodenmais und Bayerische Forstverwaltung stellen "Regionales Netzwerk wilde Waldnatur" vor.

15. Dezember 2020, Bodenmais -
Ein landesweites Netzwerk wilder Waldnatur hat Staatsministerin Michaela Kaniber in den bayerischen Staatswäldern unter dauerhaften Schutz stellen lassen. Dazu wurden rund 58.000 Hektar ökologisch besonders wertvolle staatliche Wälder als Naturwälder rechtsverbindlich ausgewiesen. Viele dieser Wälder hatten die Bayerischen Staatsforsten schon bisher mit besonderer Rücksicht auf ihre naturschutzfachliche Wertigkeit bewirtschaftet.

Der Forstbetrieb Bodenmais bewirtschaftet 17.000 Hektar Staatswaldflächen in fünf Landkreisen und in der Verantwortlichkeit von vier Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) - nämlich Cham, Deggendorf, Straubing und Regen als "Doppelamt" für Freyung-Grafenau und Regen.
Die neue Schutzkulisse umfasst im Forstbetriebsbereich Bodenmais insgesamt 859 Hektar, sie repräsentieren die ganze Vielfalt und Schönheit der Waldtypen und Lebensräume im Bayerischen Wald: es sind die Moorwälder der "Totenau" oder im "Rothfilz", die Hang- und Bergmischwälder am Osser und Zwercheck, auf der Rusel, und am Wackelstein und Brotjacklriegel und last not least die Hochlagenwälder am Arber. Forstbetriebsleiter Völkl: "Wir nehmen diese Waldflächen endgültig aus der Nutzung, damit sie sich frei und ungestört entwickeln können. Sie ergänzen als Sahnehäubchen der Biodiversität die naturnahe Bewirtschaftung unserer staatlichen Wälder."

Weil man aber alle diese Flächen nicht auf einmal vorstellen kann, haben die Bereichsleiter Forsten aus den Ämtern - Dr. Arthur Bauer/CHA, Walter Schubach/DEG, Klaus Stögbauer/SR, Dr. Stefan Schaffner/FRG & REG - und Forstbetriebsleiter Jürgen Völkl entschieden: "Wir nehmen den Hirschenstein (1.095 m ü.NN), weitum bekannt für seinen 1921 errichteten Aussichtsturm aus Bayerwald-Granit, als Stellvertreter für alle Naturwälder in der Region. Der den Turm umgebende Naturwald ist zwar "nur" 6,42 Hektar (oder 10 Fußballfelder) groß, aber dafür einzigartig: in zwei Landkreisen gelegen, steht hier ein über 200 Jahre alter naturnaher Buchenwald, der schon seit Jahrzehnten vom Forstbetrieb nicht mehr bewirtschaftet und jetzt auf Dauer seiner natürlichen Entwicklung überlassen wird".

Trotz Schutz bleibt das Betreten der Wälder weiter erlaubt und ist sogar ausdrücklich gewünscht: "Alle sind eingeladen, diese Kleinode unserer Heimat zu besuchen und Baumgiganten, knorrige Überlebenskünstler oder Relikte urtümlicher Wälder mit allen Sinnen zu erleben". Die Ausweisung von Naturwäldern bedeutet damit eine wertvolle Ergänzung der bisherigen bayerischen Naturschutzstrategie in allen Waldbesitzarten nach dem Motto "Schützen und Nutzen".

Die Naturwald-Kulisse ist im "BayernAtlas" detailgenau abrufbar.
  • https://v.bayern.de/wG33M

In der Aufnahme
Ein traumhafter Ausblick - Naturwald Hirschenstein (Foto: BaySF).

Quelle
Bayerische Staatsforsten AöR

Tillystraße 2

D-93053 Regensburg
Tel.: 0941 / 69 09-0
Fax: 0941 / 69 09-495
E-mail: info@baysf.de

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Showdown beim Insektenschutz
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Showdown beim Insektenschutz

17/18.12.2020

  • BMEL legt Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung vor / WWF sieht massive Mängel und warnt vor Taktiererei

Berlin, 14. 12.2020: Nach wochenlangem Stillstand hat das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) einen Entwurf zur Anpassung der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung in die Ressortabstimmung gegeben. Am Mittwoch soll nahezu zeitgleich im Kabinett das von BMU bereits im Sommer vorgelegte Insektenschutzgesetz beschlossen werden. Die Anpassung der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung ist ein notwendiger Baustein zur Umsetzung der Maßnahmen des Aktionsprogramms Insektenschutz, das bereits im September 2019 von der Bundesregierung beschlossen wurde.

Der Entwurf des BMEL liegt dem WWF vor. WWF-Naturschutzvorstand Christoph Heinrich bezeichnet ihn als „schwache Vorlage“. Er warnt davor, die überfällige Anpassung der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung für Machtspiele und Verzögerungstaktiken zu missbrauchen. „Die Situation ist sehr ernst. Der erhebliche Artenrückgang, insbesondere von Insektenpopulationen in der Agrarlandschaft, ist Realität. Wir brauchen also endlich einen wirkungsvollen Insektenschutz.

Und auch Deutschlands Landwirtinnen und Landwirte brauchen Klarheit und Planungssicherheit, um ihren wichtigen Beitrag zum Insektenschutz leisten zu können. Dafür muss Bundesministerin Julia Klöckner endlich Sorge tragen“, so Heinrich.
Laut BMEL-Entwurf zur Anpassung der Verordnung soll die Anwendung glyphosathaltiger Mittel „auf das notwendige Maß“ beschränkt werden, wenn andere Maßnahmen „nicht geeignet oder zumutbar“ seien. Diese Ausnahmetatbestände bieten genügend Hintertürchen, um einen nahezu ungehinderten Einsatz von Glyphosat auch künftig zu begründen, kritisiert der WWF. Erst ab 2024 soll die Anwendung glyphosathaltiger Mittel gänzlich verboten sein. Dann aber droht laut WWF statt Regen die Traufe. Denn der vorliegende beschränkt sich vordergründig auf glyphosathaltige Pflanzenschutzmittel. Beschränkungen von anderen Pestiziden sieht der vorliegende Entwurf lediglich für die Anwendung in für den Naturschutz bedeutsame Gebieten vor.

„Das Ende der Fahnenstange ist erreicht. Wir erwarten von beiden Ministerien, dass sie sich bis Mittwoch einig werden, sodass das bereits vorliegende Insektenschutzgesetz vom Bundeskabinett endlich beschlossen werden kann. Die jetzige Vorlage der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung darf nicht von BMEL als taktischer Bremsklotz für die Verhinderung des Insektenschutzgesetzes dienen“, sagt Christoph Heinrich vom WWF.


Quelle
WWF
Stand: 14.12.2020

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In der Aufnahme von Helga Zinnecker


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Verbände begrüßen Einrichtung eines nationalen Herdenschutzzentrums
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Weidetierhaltung und Wölfe: Verbände begrüßen Einrichtung eines nationalen Herdenschutzzentrums

16/17.12.2020

  • Verbände stellen Konzeptpapier für Herdenschutzzentrum vor / Ausgestaltung muss betroffene Gruppen einbeziehen und Raum zum Austausch geben

Berlin – Ein bundesweites Bündnis mit elf Verbänden aus Landwirtschaft und Nutztierhaltung, Jagd sowie Natur- und Tierschutz begrüßt die in 2021 geplante Einrichtung eines nationalen Kompetenzzentrums „Weidetierhaltung und Wolf“ bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).

Es ist dringend notwendig, die vielfältigen Erfahrungen mit Herdenschutz in den unterschiedlichen Wolfsregionen Deutschlands auf Bundesebene institutionell zusammenzuführen.
Nach Auffassung des Bündnisses kann fachlich korrekt ausgeführter Herdenschutz Wolfsrisse weitgehend verhindern. Herdenschutz sei jedoch komplex: Da keine Region und keine Weide gleich sei, orientiere sich seine Ausgestaltung immer an den Gegebenheiten vor Ort. Der Erfahrungsaustausch sei in der Praxis dabei unverzichtbar. „Wenn jedes Bundesland sein eigenes Süppchen kocht, werden Synergien verspielt. Das kostet Zeit, Geld und am Ende leider auch das Leben von Weidetieren“, so Günther Czerkus, Präsident des Bundesverbands Berufsschäfer.

Für die konkrete Ausgestaltung des Zentrums hat das Bündnis ein Konzeptpapier entwickelt. Darin nennt es Eckpfeiler wie Forschung, den offenen Austausch, die Einbeziehung der betroffenen Gruppen sowie Schulungen und Qualifikation für Berater*innen der Bundesländer, an die sich Weidetierhalter*innen jeweils wenden können.

Nach dem Haushaltsplan für 2021 soll das Herdenschutzzentrum auch Daten zu Wolfsvorkommen erheben. Für die Verbände ist das nicht nachvollziehbar, da diese Aufgabe bereits von der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf (DBBW) zuverlässig erfüllt wird. Eine Doppelzuständigkeit verursache unnötige Kosten und könne zu Verwirrung führen.

Das Zentrum soll 2021 mit 300.000 Euro finanziert werden. Dies ist laut Bündnis ein Anfang, jedoch kaum ausreichend, um eine so komplexe Thematik wie Herdenschutz fachlich abzudecken. Zudem werde zur Einrichtung des Zentrums ein anderes Herdenschutzprogramm des Bundes gekürzt. „Wir hoffen, dass aus dem Zentrum kein Papiertiger wird. Die Chance zur Vernetzung von Herdenschutzpraxis und Forschung darf nicht vertan werden“, so Ralf Schulte, Fachbereichsleiter Naturschutz und Umweltpolitik beim NABU (Naturschutzbund Deutschland).


Für Rückfragen:

Ralf Schulte, Fachbereichsleiter Naturschutz und Umweltpolitik
Tel. +49 (0)30 284 984-1601, E-Mail: Ralf.Schulte@NABU.de

Marie Neuwald, Referentin Wolf beim NABU
Tel. +49 (0)30 284 984-1624, E-Mail: Marie.Neuwald@NABU.de

Knut Kucznik, Vorsitzender AG Herdenschutzhunde
Tel. +49 (0)160 989 534 91, E-Mail: Schaefer@Kucznik.de

Andreas Schenk, Pressesprecher beim Bundesverband Berufsschäfer
Tel. +49 (0)152 345 627 09, E-Mail: Andreas.Schenk@berufsschaefer.de

Friederike Scholz, Referentin Artenschutz beim BUND
Tel. +49 (0)30 275 86 -566, E-Mail: Friederike.Scholz@bund.net

James Brückner, Abteilungsleiter für Arten- und Naturschutz beim Deutschen Tierschutzbund
Tel. +49 (0)89 600 291 0, E-Mail: artenschutz@tierschutzbund.de

Peter Blanché, Vorsitzender bei Gesellschaft zum Schutz der Wölfe
Tel. +49 (0)171 864 74 44, E-Mail: Peter.Blanche@gzsdw.de

Andreas Dinkelmeyer, Campaigns Manager beim IFAW
Tel. +49 (0)173 622 75 39, E-Mail: adinkelmeyer@ifaw.org

Eckhard Fuhr, stellv. Vorsitzender beim Ökologischen Jagdverband
Tel. +49 (0)151 544 012 00, E-Mail: Eckhard.Fuhr@oejv.de

Holger Benning, Vorsitzender beim Verein für arbeitende Herdenschutzhunde
Tel. +49 (0) 4263 985 14 45, E-Mail: H.Benning@heidschnuckenherde.de

Sonja Schütz, Referentin für Umwelt bei Vereinigung der Freizeitreiter und –fahrer
Tel. +49 (0)152 554 565 55, E-Mail: Sonja.Schuetz@vfdnet.de

Moritz Klose, Programmleiter Wildtiere beim WWF Deutschland
Tel. +49 (0)151 188 548 87, E-Mail: Moritz.Klose@wwf.de



Konzeptpapier für ein nationales „Herdenschutzzentrum“
  • https://www.nabu.de/downloads/201215_HS-Zentrum_Konzeptpapier.pdf


Quelle
Herausgeber: NABU (Naturschutzbund Deutschland e.V.) 10117 Berlin
Redaktion: NABU-Pressestelle, Silvia Teich, Katrin Jetzlsperger, Julian Bethke, Britta Hennigs
Presse@NABU.de, Tel. 030-284 984-1588, 1534,1538 und -1722, Fax -2500


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In der Aufnahme von Andreas Gehrig
Wolf

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Auf die Wissenschaft stützen
Auf die Wissenschaft stützen

16/17.12.2020

  • WWF und mehr als 120 Akteure fordern wissenschaftsbasierte Regeln für EU-Taxonomie

Die EU-Kommission hat Ende November die ersten beiden Gesetzesentwürfe (delegierte Rechtsakte) zur Festlegung der Kriterien zur EU-Taxonomie-Verordnung veröffentlicht. Der Entwurf legt die technischen Kriterien fest, welche wirtschaftlichen Aktivitäten und damit welche Wirtschaftssektoren als klimaverträglich gelten. Der WWF kritisiert insbesondere bei den Festlegungen der Klimaverträglichkeit, dass die EU-Kommission in Punkten wie Bioenergie, Wasserkraft und Forstwirtschaft nicht den Empfehlungen der unabhängigen Technischen Expertengruppe (TEG) folgt.

Diese hatte detaillierte, vom Stand der Wissenschaft abgeleitete Kriterien unter Einbeziehung vieler Expert:innen als Grundlage für die Regeln über ein Jahr lang ausgearbeitet. Zusammen mit 129 weiteren zivilgesellschaftlichen Akteuren fordert der WWF in einem offenen Brief an EU-Kommissionspräsident Ursula von der Leyen die EU-Kommission auf, bei zehn Punkten die wissenschaftlich-fundierten Empfehlungen einzuhalten.
Matthias Kopp, Leiter Sustainable Finance beim WWF Deutschland, sagt: „Wenn die EU-Kommission einzelne Empfehlungen der Technischen Expertengruppe ignoriert, dann wird die Grundidee der EU-Taxonomie, auf der Basis eines klaren und stringent aufgestellten Regelbuchs, Kapital in nachhaltige wirtschaftliche Aktivitäten zu leiten, geschwächt oder gar durchkreuzt. Die EU-Taxonomie ist das beste Regelwerk für nachhaltiges Wirtschaften, das wir haben. Bei der Bekämpfung der Klimakrise gibt es keine Alternative zur Nutzung von wissenschaftlichen Erkenntnissen. Deswegen muss die EU-Kommission dringend zu den Empfehlungen der Technischen Expertengruppe zurückkehren. Klimaschädliche Aktivitäten dürfen in der Taxonomie keinen ‚grünen‘ Anstrich erhalten. Die Taxonomie würde mit Blick auf ihre weitere Ausarbeitung damit bereits im Ausgangspunkt ohne Not geschwächt und beschädigt.“
 
Die vorgeschlagenen Regeln stehen noch bis Freitag zur öffentlichen Konsultation. Die EU- Kommission muss dann bis zum 31. Dezember den delegierten Rechtsakt verabschieden, um die Taxonomieverordnung in Kraft zu setzen. Die Koalition aus 130 Akteuren der Zivilgesellschaft fordert in zehn Punkten, den Gesetzesentwurf dringend zu überarbeiten, um die Taxonomie nicht zu verwässern:

1. Fossile Brennstoffe (einschließlich Erdgas)
Der durch die TEG festgelegte Schwellenwert für fossile Brennstoffe liegt bei 100 gCO2/kWh. Fossile Brennstoffe verursachen Emissionen, die weit über dem von der TEG festgelegten Schwellenwert liegen. Es ist lobenswert, dass dieser Schwellenwert für die Emissionen bisher nicht aufgeweicht wurde und klimaschädliche Technologien damit eine falsche Einordnung bekämen. Eine Schwächung dieses Schwellenwerts würde die gesamte Taxonomie in Misskredit bringen.
 
2. Verbrennung
Der Entwurf folgt der TEG-Empfehlung, die Abfallverbrennung auszuschließen. Problematisch ist jedoch die Streichung der TEG-Empfehlung, die Verbrennung von Ersatzbrennstoffen (RDF) in Zementwerken auszuschließen. Die Verbrennung von RDF mit ihrer hohen Schadstoffbelastung untergräbt die Bemühungen zur Abfallminimierung.
 
3. Bioenergie
Die Kommission muss ihre Entscheidung, die Verbrennung von Holzbiomasse zur Energiegewinnung als klimafreundlich einzustufen, rückgängig machen. Bioenergie-Rohstoffe, die nicht im Einklang mit wissenschaftsbasierten Klimareduktionszielen stehen, dürfen nicht als  Taxonomie-konform aufgenommen werden.
 
4. Wasserkraft
Die TEG hat den Neubau kleiner Wasserkraftwerke nach Expertenkonsultationen ausgeschlossen. Diese haben massive negative Auswirkungen auf die Süßwasser-Biodiversität.
 
5. Forstwirtschaft
Der aktuelle Entwurf der EU-Kommission würde Aktivitäten wie Aufforstung oder Wiederaufforstung innerhalb von 20 Jahren zulassen. Aufgrund des freigesetzten Kohlenstoffs kann dies nicht als „klimaneutral“ eingeschätzt werden. Der Zeitraum von 20 Jahren ist nicht ausreichend, um Wälder zu ersetzen, die durch Abholzung verloren gegangen oder die stark degradiert sind.
 
6. Binnenschifffahrt
Bei der Personenbeförderung in der Binnenschifffahrt ist die Verwendung von Biokraftstoffen bis 2025 erlaubt. Dies steht in völligem Widerspruch zum Pariser Abkommen und birgt die Gefahr, dass „business as usual“ im Wassertransportsektor als nachhaltig angesehen wird. Hiervon differenziert zu betrachten sind Anforderungen an Binnengütertransporte. Die EU-Kommission sollte den genannten Schwellenwert von 50 Prozent auf mindestens 85 Prozent anheben oder Emissionen der saubersten Schiffe als Maßstab heranziehen.
 
7. Biokraftstoffe und Biogasnutzung
Der Entwurf schwächt den TEG-Vorschlag zu Biogas ab, indem er vorschlägt, dass Biogas auch aus Lebens- und Futtermittel von der Taxonomie als klimafreundlich eingestuft wird.
Diese Einbeziehung ist inakzeptabel, weil der weltweite Hunger und die Unterernährung auch als Folge der Klimakrise verschärft werden.
 
8. Wasserstoff
Der Entwurf setzt den Emissionsgrenzwert höher an als den der TEG. Es besteht hier jedoch das Spannungsfeld, wie der in naher Zukunft benötigte Wasserstoff über rein regenerative erzeugte Quellen bereitgestellt werden kann. Insofern ist klarzustellen, dass Wasserstoff, welcher mit fossiler oder nicht erneuerbarer Energie hergestellt wird, nicht als klimaverträglich im Sinn des Zwecks der Taxonomie ausgewiesen werden sollte. Allerdings ist hier eine Strategie erforderlich im Übergang ausreichende Volumen an Wasserstoff zu erzeugen, anfänglich ggf. auch über nicht rein regenerative Quellen, solange dies in Einklang mit den Transformationsplänen zu Klimaneutralität deutlich vor 2050 steht.
 
9. See- und Küstenschifffahrt
Diese Aktivitäten stoßen große Mengen an Treibhausgasen aus und wurden ohne vorherige Konsultation aufgenommen. Sie sollten nicht als klimafreundlich klassifiziert werden, bis sie, wie geplant von der seitens der EU-Kommission eingesetzten Plattform für nachhaltige Finanzen, anhand der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse bewertet wurden.
 
10. Viehzucht
Wir empfehlen, die Viehwirtschaft vorerst nicht in die Taxonomie aufzunehmen. Die Bewertung der verbundenen Treibhausgasemissionen ist schwierig, komplex und methodisch noch nicht vereinbart. Die Zusammenhänge entlang der mit der Viehzucht verbundenen Liefer- und Wertschöpfungskette sind sehr kohlenstoffintensiv und umweltschädlich, nicht zuletzt durch die Verbindung mit der Abholzung von Wäldern.


Quelle
WWF
Stand: 15.12.2020

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Nachhaltige Grabenpflege im "naturnahen" Wirtschaftswald
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Nachhaltige Grabenpflege im "naturnahen" Wirtschaftswald

Teil IV

16/17.12.2020

Oberer/Nördlicher Steigerwald
. Gar als Pflegeeingriff werden Maßnahmen an Grabensystemen bezeichnet.

  • Was wird denn hier gepflegt?

Der Wasserablauf im, nach eigenen Aussagen naturnah bewirtschafteten Wald, den sich "die Natur" immer wieder versucht in eine naturnahe Form zu bringen? Die Artenvielfalt wird hier in jedem Fall wohl nicht gemeint sein denn nach einem solchen "Pflegeeingriff" ist ein großer Teil der vormals hier lebenden Vielfalt nicht mehr präsent.Und abermals bemüht sich "die Natur" uns zu zeigen wie eine Naturnähe auszusehen hat.

  • Bis zum nächsten "nahturnahen Pflegeeingriff" ....

Waren wir vor wenigen Tagen noch erfreut darüber das es wohl angekommen sei wie eine mehr an der Natur orientierte "Grabenpflege" aussehen kann, so wurden wir bei einem unserer Orientierungsgänge erneut mit der "bewährten Grabenpflegeform" konfrontiert.
Ein Lernprozess schein somit ausgeschlossen und ein mögliches Naturschutzkonzept scheint sich mit dieser Form des Naturschutzes anzufreunden.Durch die Entnahme der hier präsenten Futter- und Reproduktionspflanzen die auch eine ganze Generation an Schmetterlingen an sich trugen erhält der Ausspruch "Nachhaltig" eine ganz eigene Bedeutung.

  • Nachhaltig wurde zumindest hier dafür gesorgt, dass es auch im Bestand bedrohte Insektenarten nicht leichter haben werden sich der Arterhaltung zu widmen.

Die "gepflegte Wegstrecke" sieht im aktuellen Zustand fast so aus als stünde diese kurz vor der Asphaltierung ... was für ein Ansatz sich hier auch noch mit dem Prädikat naturnah schmücken zu wollen.

In unseren Augen eine einzige Katastrophe!



In der Aufnahme
  • So sieht also naturnahe Waldbewirtschaftung und "Grabenpflege" in manchen Augen aus ... wir würden dieses Vorgehen als Lebensraumzerstörung bewerten .. wo sich noch vor einigen Tagen reges Leben in Form des Insektennachwuchses an den Pflanzen zeigten wurde die nun "naturnah gepflegt" ...
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Die "Wilden Bienchen" von Geretsried
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Die "Wilden Bienchen" von Geretsried

15/16.12.2020


Ein innovatives Artenschutz- Umweltbildungsprojekt des Artenschutz in Franken®, dem Evangelischen Kindergarten Geretsried und der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Geretsried dass von der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt wird.

Bayern/Geretsried. Eigentlich haben die meisten von uns in ihrem Leben schon einmal Wildbienen gesehen. Doch bewusst als solche wahrgenommen werden diese Tiere kaum. Vielfach werden sie gar mit Wespen oder Fliegen verwechselt. Und hier zeigt sich auch bereits ein elementares Problem. Aufgrund einer weitverbreiteten Unkenntnis werden „die Wildbiene“ und deren Ansprüche an ihre Lebensräume nicht erkannt.
Wildbienen - für uns Menschen ungemein wichtig

Wir Menschen sind darauf angewiesen, dass unsere (Kultur) -Pflanzen bestäubt werden. Wildbienen spielen hierbei eine weitaus größere Rolle als bislang angenommen. Doch Wildbienen sichern nicht nur die Ernteerträge in der Landwirtschaft. Da sie häufig in enger Symbiose mit „ihrer Wildpflanze“ leben, sichern die kleinen Insekten auch das Überleben zahlloser Wildpflanzen.



In der Aufnahme
  • Am 17.11.2020 wurde die Wildbienenstation installiert.
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Engagement für nachhaltige Palmölproduktion in der malaysischen Provinz Sabah
Engagement für nachhaltige Palmölproduktion in der malaysischen Provinz Sabah

15/16.12.2020

Beiersdorf und Evonik unterstützen WWF-Projekt mit dem Ziel, Entwaldung zu stoppen

  •     Projekt zur nachhaltigen Entwicklung in der Tabin Region (Sabah): Protect, Produce, Restore
  •     Zertifizierung von Palmölbauern und Schutz von Wildtier-Lebensräumen
    Tabin gilt als Heimat von rund 1.250 Orang-Utans und 350 Borneo-Elefanten

Kota Kinabalu / Berlin / Essen / Hamburg, 14.12.2020 – Der Hautpflegekonzern Beiersdorf und das Spezialchemieunternehmen Evonik unterstützen ein neu gestartetes Projekt der Naturschutzorganisation World Wide Fund for Nature (WWF) zur nachhaltigen Entwicklung der malaysischen Region Tabin in der Provinz Sabah auf der Insel Borneo.

Tabin steht vor enormen ökologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen: Das sensible Ökosystem ist die Heimat einer Vielzahl bedrohter Tierarten und zugleich ein wichtiges Gebiet für den Anbau und die Herstellung von Palm(kern)öl – ein regionaler Wirtschaftsfaktor und zentraler Rohstoff in der Kosmetikindustrie.
Ziel des Projektes ist es, basierend auf den drei Säulen „Protect, Produce, Restore“ (Schutz, Produktion, Wiederherstellung), die Produktion von Palmöl nachhaltiger zu machen und die Entwaldung zu stoppen. Bis zum Jahr 2025 sollen kleine und mittelgroße Palmölbauern auf einer Fläche von insgesamt 20.000 Hektar Land nach dem Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO) zertifiziert werden. Zudem gilt es, einen Landnutzungsplan für nachhaltige Land- und Forstwirtschaft zu schaffen. Darüber hinaus haben sich die Projektpartner vorgenommen, die Heimat bedrohter Wildtiere in Tabin zu schützen und mittels Aufforstung mindestens einen ökologischen Korridor zu errichten, der den Wildtieren den Wechsel zwischen bislang getrennten Lebensräumen ermöglicht. So wollen die Partner die Konflikte zwischen Menschen und Elefanten im Projektgebiet reduzieren und in den nächsten fünf Jahren auch die Populationen gefährdeter Tierarten wie die Orang-Utans stabilisieren.

Insgesamt umfasst Tabin rund 400.000 Hektar Land – eine Fläche, die etwa viereinhalb Mal so groß ist wie Berlin. Davon ist etwa die Hälfte mit Palmölplantagen bedeckt. Die Landschaft ist Heimat vieler bedrohter und gefährdeter Tierarten, darunter rund 1.250 Orang-Utans, 350 Borneo-Elefanten, 50 Borneo-Bantengs und 40 Sunda-Nebelparder.

Gemeinsam Verantwortung übernehmen

„Den ökologischen Fußabdruck zu verringern, ist der Schlüssel für eine lebenswerte Zukunft. Dazu muss jeder seinen Beitrag leisten – auch die Privatwirtschaft. Deshalb arbeitet der WWF mit Unternehmen zusammen, die auch vor Ort in den Produktionsländern ihrer Rohstoffe Verantwortung übernehmen wollen. Im Schulterschluss kann es uns in der Region Tabin gelingen, die Entwaldung zu stoppen und gefährdete Tierarten zu schützen“, sagt Dr. Martin Bethke, Geschäftsleitung WWF Deutschland. „Unser Ziel ist es, entwaldungsfreie Lieferketten sicherzustellen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Beiersdorf und dem WWF, denn nur mit allen Beteiligten können wir eine verantwortungsvolle Verarbeitung von Palmöl-Derivaten langfristig gewährleisten.", so Yann d’Hervé, Leiter des Geschäftsgebiets Care Solutions bei Evonik.

Auch der Hautpflegekonzern Beiersdorf setzt mit dem Projekt ein klares Zeichen: „Umweltschutz und ein verantwortungsbewusster Umgang mit natürlichen Ressourcen stehen für uns an oberster Stelle. Wir freuen uns daher sehr, gemeinsam mit Evonik und dem WWF in Sabah einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz zu leisten und unser Engagement im Bereich nachhaltiges Palmöl weiter auszubauen“, sagt Dorle Bahr, Head of Environmental Sustainability.

Nachhaltigkeitsorientierte Lieferketten im Fokus
Beiersdorf und Evonik engagieren sich bereits seit Jahren für eine nachhaltige Palmöl-Wirtschaft – unter anderem über den Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO). Beide sind zudem Gründungsmitglieder der Initiative „Action for Sustainable Derivatives“ (ASD), die sich seit 2019 für eine größtmögliche Transparenz und Nachhaltigkeit entlang der gesamten Lieferkette von Palm(kern)öl-Derivaten einsetzt. Mit dem neuen Projekt zur nachhaltigen Entwicklung in der Tabin Region weiten die Unternehmen in partnerschaftlicher Kollaboration mit dem WWF ihr Palmöl-Engagement weiter aus.  

Über die Beiersdorf AG
Die Beiersdorf AG ist ein führender Anbieter innovativer und hochwertiger Hautpflegeprodukte und verfügt über mehr als 135 Jahre Erfahrung in diesem Marktsegment. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Hamburg beschäftigt weltweit rund 20.000 Mitarbeitende und ist im deutschen Leitindex für Aktien, dem DAX, gelistet. Im Geschäftsjahr 2019 erzielte Beiersdorf einen Umsatz von 7,6 Mrd. Euro. Das Beiersdorf Produktportfolio zeichnet sich durch starke, international führende Haut- und Körperpflegemarken aus, zu denen u. a. NIVEA – die weltweit größte Hautpflegemarke* –, Eucerin, Hansaplast/Elastoplast und La Prairie gehören. Mit ihren innovativen und hochwertigen Produkten überzeugen sie Tag für Tag Millionen von Menschen weltweit. Weitere namhafte Marken wie Labello, Aquaphor, Florena, 8X4, Hidrofugal, atrix, Maestro und Coppertone ergänzen das umfangreiche Portfolio. Die hundertprozentige Tochtergesellschaft tesa SE, ein ebenfalls weltweit führender Hersteller in ihrer Branche, versorgt Industrie, Gewerbe und Konsumenten mit selbstklebenden Produkt- und Systemlösungen.

* Quelle: Euromonitor International Limited; NIVEA als Dachmarke in den Kategorien Gesichts-, Körper- und Handpflege; Handelsumsatz 2019

Über Evonik
Evonik ist ein weltweit führendes Unternehmen der Spezialchemie. Der Konzern ist in über 100 Ländern aktiv und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von 13,1 Mrd. € und einen Gewinn (bereinigtes EBITDA) von 2,15 Mrd. €. Dabei geht Evonik weit über die Chemie hinaus, um den Kunden innovative, wertbringende und nachhaltige Lösungen zu schaffen. Mehr als 32.000 Mitarbeitern verbindet dabei ein gemeinsamer Antrieb: Wir wollen das Leben besser machen, Tag für Tag. Im Mittelpunkt der Geschäfte der Division Nutrition & Care stehen Gesundheit und Lebensqualität. Hier entstehen differenzierte Lösungen für pharmazeutische Wirkstoffe, Medizinprodukte, Ernährung für Mensch und Tier, Körperpflege, Kosmetik und Haushaltsreinigung. In diesen resilienten Endmärkten erwirtschaftete die Division im Geschäftsjahr 2019 mit rund 5.300 Mitarbeitern einen Umsatz von 2,9 Mrd. €.

Über den WWF
Der World Wide Fund For Nature (WWF) ist eine der größten und erfahrensten Naturschutzorganisationen der Welt und in mehr als 100 Ländern aktiv. Weltweit unterstützen ihn rund fünf Millionen Förderer. Das globale Netzwerk des WWF unterhält 90 Büros in mehr als 40 Ländern. Rund um den Globus führen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktuell 1300 Projekte zur Bewahrung der biologischen Vielfalt durch. Der WWF Deutschland setzt sich weltweit in 21 internationalen Projektregionen für den Naturschutz ein. Schwerpunkte sind dabei der Erhalt der letzten großen Waldgebiete der Erde – sowohl in den Tropen als auch in gemäßigten Regionen –, der Kampf gegen den Klimawandel, der Einsatz für lebendige Meere sowie die Bewahrung von Flüssen und Feuchtgebieten weltweit. Der WWF Deutschland führt außerdem zahlreiche Projekte und Programme in Deutschland durch.


Quelle
WWF
Stand: 14.12.2020

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Der Winter macht es sichtbar ...
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Der Winter macht es sichtbar ...

15/16.12.2020

Bayern - Oberer/Nördlicher Steigerwald. Mit dem Einsetzen des Tauwetters wird ein eindrucksvolles Naturschauspiel sichtbar das selbst von einem Drehbuch nicht besser hätte installiert werden können.

Während der Schnee in den "naturnah bewirtschafteten Wäldern" des Nördlichen und Oberen Steigerwald bereits vollständig abgetaut war verblieben Schneereste auf den gefällten Baumstämmen im Wald liegen und machen förmlich folgende Situation erkennbar ....

Das "Leichentuch der Natur legt sich wie ein Mahnmal auf die von Menschhand geschaffenen Baumleichen" .... sehr viel eindrucksvoller könnte der Hinweis der Natur nach unserer Auffassung kaum interpretiert werden.
Und tatsächlich es ist nach unserer Auffassung schon fast ein Trauerspiel geworden was mit und in den "naturnah bewirtschafteten Wäldern" im Oberen und Nördlichen Steigerwald passiert.

Es ist schon schockierend was wir uns hier in den Wäldern ansehen müssen. Mit einer naturnahen Waldbewirtschaftung hat das nach unserer Meinung aber rein gar nichts zu tun.Interessant wäre es die Lebensformen in den Wäldern befragen zu können was diese von der Bewirtschaftung halten.Doch wer mit offenen Augen und Ohren durch die Wälder geht dem bleiben die Stimmen des Waldes nicht verborgen. Und so berichtet "der Wald" nahezu tagtäglich wie es um ihn und seine Lebensformen steht.

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Droht ein Wettstreit um das Wasser?
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Droht ein Wettstreit um das Wasser?

14/15.12.2020

  • DBU-Online-Salon zu den Folgen des Klimawandels und Nutzungskonflikten

Osnabrück. 70 Prozent des Trinkwassers werden aus dem Grundwasser gewonnen. Doch kann bei regionaler Trockenheit eine gerechte Verteilung gewährleistet werden? Und welche Auswirkungen hat die zusätzliche Nutzung durch Landwirtschaft, Industrie und Energieversorgung auf die ober- und unterirdischen Ökosysteme?

Diese und andere Fragen stehen beim nächsten DBUdigital Online-Salon der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), morgen und übermorgen, 15. und 16. Dezember, jeweils von 14 bis 16 Uhr mit hochkarätigen Fachleuten zur Debatte. Dr. Hans-Christian Schaefer, DBU-Referatsleiter Biotechnologie, moderiert den Zweiteiler. Bisher gibt es mehr als 200 Teilnehmende, weitere Anmeldungen sind möglich.
„Mehrere Dürresommer in Folge sind eine deutliche Warnung vor den Folgen des Klimawandels“, sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. „Eine lebenswerte Zukunft des Menschen wird sehr von einem nachhaltigen Umgang mit Wasser abhängen. Denn dieses entwickelt sich zunehmend zu einem knappen Gut“, so Bonde. Grundwasser sei die zentrale Ressource – in Deutschland zwar in großen Mengen, zugleich aber nicht unbegrenzt verfügbar. Das birgt nach Bondes Worten Nutzungskonflikte. „Eine gerechte Verteilung von Wasser ist unabdingbar – ohne die Bedürfnisse der Ökosysteme zu gefährden“, sagt der DBU-Generalsekretär. Es gelte, Wasserressourcen zu schonen. Bonde: „Das entnommene Wasser muss so zweckmäßig und sparsam wie möglich genutzt werden. Zugleich kommt es aber auch darauf an, die Verschmutzung des Wassers zu verringern.“

Wasser als limitierender Faktor für wirtschaftliche Entwicklung

„Wasser ist inzwischen zu einem limitierenden Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung ganzer Regionen geworden“, sagt Online-Salon-Referent Egon Harms vom Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV). Er ist Kooperationspartner eines von der DBU fachlich und finanziell geförderten Vorhabens der Universität Osnabrück, die ein Szenario mit Beteiligung der Nutzer am Beispiel des Grundwasserkörpers „Hunte Lockergestein links“ entwickelt. Das Gebiet durchzieht mit einer Fläche von rund 1.250 Quadratkilometern die Landkreise Cloppenburg, Vechta und Osnabrück. Harms: „Heute laufen viele Brunnen am Limit ihrer Entnahmerechte.“ Will sich ein Unternehmen in einer bestimmten Region neu ansiedeln und beantragt deshalb die Versorgung mit Trinkwasser, „müssen die Wasserversorger diesen Wunsch zum Teil ablehnen“, so der OOWV-Experte. Nicht nur die Trinkwasserversorgung, sondern auch die Lebensmittelerzeugung und eine intakte Natur würden vom Grundwasser abhängen. Und diese Konkurrenz mache es für Unternehmen sehr schwierig, neue Wasserrechte zu erhalten.

Einfluss von Geothermie auf Ökosystem Grundwasser

Geht es um die lebensnotwendige Ressource Wasser, reicht der Blick allein auf die Verteilungsproblematik nach den Worten von DBU-Referatsleiter Schaefer allerdings nicht aus. „Auch die Qualität, speziell der Schutz des Ökosystems Grundwasser, ist von großer Bedeutung“, so Schaefer. Dieser Aspekt komme beim Online-Salon ebenfalls zur Sprache. Mit-Organisatorin der digitalen Veranstaltung und Co-Moderatorin Dr. Maria Avramov promovierte im Rahmen des DBU-Promotionsstipendienprogrammes zu dieser Thematik. Sie fand heraus, „dass ein dauerhaftes Erwärmen des Lebensraums durch Geothermie-Anlagen über ein gewisses Maß hinaus kritisch für das Überleben von winzigen Grundwasser-Krebstieren ist“.

Online-Salon-Referent und Privatdozent Dr. Hans Jürgen Hahn von der Universität Koblenz-Landau ergänzt: „Das Ökosystem ist nicht nur durch sinkende Grundwasser-Pegel und dadurch von oben einströmende Schadstoffe bedroht. Eine lokale Erwärmung etwa durch Erdwärme-Nutzung kann darüber hinaus zu einem Artenverlust führen.“ Dennoch wird nach den Worten von Hahn der Schutz von Grundwasserorganismen bei der Genehmigung und beim Betrieb von geothermischen Anlagen heute nur unzureichend berücksichtigt. Schaefer: „Wir stehen vor einem Dilemma, denn die Geothermie soll auf der anderen Seite einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Gerechte und zukunftsträchtige Lösungen sind gefragt.“

Wer am DBUdigital Online-Salon „Grundwasser“ teilnehmen möchte, kann sich noch anmelden:

  • Teil 1: https://www.dbu.de/@OnlineSalonGrundwasser1

  • Teil 2: https://www.dbu.de/@OnlineSalonGrundwasser2

In der Darstellung
Von einem nachhaltigen Umgang mit Wasser wird eine lebenswerte Zukunft des Menschen abhängen, sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. Im zweiteiligen DBUdigital Online-Salon geht es um die Lösung von Nutzungskonflikten und die Auswirkungen auf das Ökosystem Grundwasser.© Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)


Quelle
Deutsche Bundesstiftung Umwelt
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: +49 541 9633 0
Telefax: +49 541 9633 190
E-Mail: info@dbu.de
14.12.2020 |

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BN unterstützt Klage gegen Erweiterung der Tongrube Ichenhausen
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BN unterstützt Klage gegen Erweiterung der Tongrube Ichenhausen

14/15.12.2020

Im Juli 2018 genehmigte das Bergamt Südbayern das 2,8 ha große Erweiterungsgebiet des Tonwerks Schmidt in Ichenhausen.
Daraufhin klagte die Schutzgemeinschaft Hochwang e. V. (SG) gegen die Betriebserlaubnis des Erweiterungsgebiets und bekam Recht. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof war der Ansicht, dass das Erweiterungsgebiet erst nach einer zwingend erforderlichen Umweltverträglichkeitsvorprüfung genehmigt werden kann. Das Bergamt führte die Vorprüfung durch, sah aber keine Notwendigkeit für eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP).

Die erneute Klage der Schutzgemeinschaft vor dem Verwaltungsgericht Augsburg wurde im Mai abgewiesen. Da eine anschließende Verfüllung der Grube mit schadstoffbelasteten Abfällen vorgesehen ist, klagt die Schutzgemeinschaft Hochwang nun in zweiter Instanz vor dem bayerischen Verwaltungsgerichtshof.

„Der BUND Naturschutz in Bayern (BN) unterstützt die Schutzgemeinschaft bei ihrer Klage, da mit der Verfüllung der Grube mit schadstoffbelastetem Material nach Ansicht des BN Gefahren für Grundwasser und Boden ausgehen können. Wir sind der Meinung, dass es im Rahmen des Bauschutt-Recyclings bessere Alternativen zur Deponierung gibt“, so Martin Geilhufe, Landesbeauftragte des BN.
„Ohne eine Umweltverträglichkeitsprüfung sind die möglichen Folgen für die Umwelt nicht abschätzbar. Außerdem liegt angesichts des Gefährdungspotentials unseres Erachtens kein ausreichendes hydrogeologisches Gutachten vor, das aber bei geplanten Verfüllungen mit belastetem Material zwingend notwendig ist“, so Alexander Ohgke, Vorsitzender der BN-Ortsgruppe Ichenhausen/Unteres Günztal.

Der Bescheid des Bergamtes erlaubt nach Abschluss des Tonabbaus die Verfüllung der Grube mit sogenanntem Z2-Material. Dieses Material ist mit Schwermetallen wie z. B. Arsen, Blei, Cadmium, Chrom, Nickel, Quecksilber etc. belastet. Die Schadstoffkonzentration übersteigt die nach Bundesbodenschutzverordnung zulässigen Vorsorgewerte teilweise um das Zehnfache.

Trotz dieses Gefährdungspotentials liegt kein hydrogeologisches Gutachten vor, das den Anforderungen des bayerischen Verfüllleitfadens entspricht. Und dies gerade angesichts der Tatsache, dass es bei derartigen Projekten in Bayern in den letzten Jahren in 23 Fällen zu einer Gefährdung oder Verunreinigung des Grundwassers gekommen ist (vgl. hierzu auch Landtagsdrucksache 17/21685, siehe http://www1.bayern.landtag.de/www/ElanTextAblage_WP17/Drucksachen/Schriftliche Anfragen/17_0021685.pdf).

Auch hat sich die Zulassungsbehörde nicht mit weiteren negativen Folgen des Tonabbaus befasst. So wurde nicht berücksichtigt, wie sich der Schwerlastverkehr, den der Tontagebau verursacht, auf die ohnehin angespannte Verkehrssituation auf der B16 auswirken wird.

Vor diesem Hintergrund ist die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Augsburg, die Klage erneut abzuweisen, unverständlich. Um ein Berufungsverfahren zu ermöglichen, wird der Bund Naturschutz in Bayern e. V. die Klage der Schutzgemeinschaft auch finanziell unterstützen. Der Antrag auf Zulassung der Berufung beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof wurde bereits gestellt.

Welche Alternativen zu einer Verfüllung der Tongrube in Ichenhausen mit Z2-Material gibt es?

Grundsätzlich ließe sich der Anfall von Z2-Material durch ein verbessertes Recycling von Bauschutt deutlich verringern. In Ichenhausen beträgt der Bauschutt- und Gleisschotteranteil an der jährlichen Verfüllmenge bis zu 1/3. Laut Daten des Bundesumweltministeriums beträgt die Recylingquote für Bauschutt in Bayern 63,6 %. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 78 %. Eine Steigerung der Recyclingquote in Bayern auf Bundesdurchschnitt würde die potentiell zu deponierenden Bauschuttmassen um 1,4 Millionen Tonnen jährlich reduzieren.
Standortbezogen ergäben sich für die Tongrube in Ichenhausen folgende Alternativen:

  •     Verfüllung der Tongrube mit Z0-Material: Damit wäre eine mögliche Gefährdung von Boden und Grundwasser weitgehend ausgeschlossen.
  •     Gänzlicher Verzicht auf eine Verfüllung: Im Rahmen der Vorprüfung hat das Bergamt Südbayern ausgeführt, dass sich im Tagebau temporär Kleinbiotope bilden, die für Artenvielfalt sorgen. Somit wäre ein gänzlicher Verzicht auf eine Verfüllung wohl aus Sicht des Naturschutzes auch nicht zu beanstanden.

Welche Auswirkung hat der Betrieb der Tongrube auf die Verkehrsbelastung an der B16?

Der Antransport von Z2-Material (bzw. der Abtransport von Ton) mit 40‑Tonner-LKW bedeutet für die Anwohner an der B16 eine deutliche Belastung. Nach Schätzungen von Anwohnern handelt es sich hier derzeit um ca. 40 LKW-Fahrten pro Tag. Aufgrund der Dimensionen des Vorhabens ist deshalb von einer dauerhaften Belastung der Anwohner auszugehen, die den Druck auf den Neubau/Ausbau der B16 zwischen Günzburg und Krumbach noch mal deutlich erhöht. Der BN lehnt den Neubau der Ortsumfahrungen Ichenhausen-Kötz und Wattenweiler/Höselhurst ab, da er nicht den Klimaschutz- und Flächensparzielen von Bund und Land entspricht.

Für Rückfragen:
Thomas Frey
Regionalreferent für Schwaben
089-54829864; 0160-95501313
Thomas.frey@bund-naturschutz.de

Alexander Ohgke
Vorsitzender BN-Ortsgruppe Ichenhausen/Unteres Günztal
08223 9 08 94
a.ohgke@online.de


Quelle
BUND NATURSCHUTZ IN BAYERN E.V. (BN)
Dr.-Johann-Maier-Straße 4
93049 Regensburg
Tel. 09 41 / 2 97 20 0
Fax 09 41 / 2 97 20 30
info@bund-naturschutz.de
11.12.2020


Für diese Information trägt ausnahmslos der/die Autor*in/Urheber*in die redaktionelle Verantwortung.

Die kommunizierten Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

Artenschutz in Franken® - wir engagieren uns für die Erhaltung der Vielfalt in der Bundesrepublik Deutschland und darüber hinaus - im Sinne uns nachfolgender Generationen.

In der Aufnahme von Helga Zinnecker

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Natur meets Technology®- Vorderhagen
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Natur meets Technology®

14/15.12.2020

Vorderhagen / Mecklenburg-Vorpommern. Ein innovatives Artenschutz- Umweltbildungsprojekt des Artenschutz in Franken®, der DRK Kita "Teldauer Spatzen" und des Fördervereins der Kindertagesstätte Teldau e.V. , das von der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt wird.

Zu was ist das Tool in der Lage:

  •                 Ein Hightech Format ... das Element hat es wortwörtlich in sich ... modernste Technik bringt Liveaufnahmen aus einer Nisthilfenspezialentwickung auf einem Monitor der in der Kita installiert wurde. Damit wird es den Kindern möglich sonst verborgenes Reproduktionsverhalten verschiedener Vogelarten direkt erleben zu können. Hier werden die Kinder direkt an das zunehmend wichtiger werdende Thema Artenschutz herangeführt ...

  •                 Eine (modulare) Nisthilfen- Spezialentwicklung wurde exakt auf die Bedürfnisse von verschiedenen Höhlenbrütern zugeschnitten. Der Brutraum bietet beste Vorraussetzungen für eine erfolgreiche Fortpflanzung für Kohlmeise & Co. Das Nistelement ist in der Lage bewusst verschiedene Vogelarten anzusprechen. Inhaltlich wird hier ein optimales Mikroklima vorgehalten das den Jungtieren und den brütenden Altvögeln zuträglich ist. Gleichfalls wurde es prädatorensicher ausgelegt. Spezialkameras bringen das Innenleben der Einheit auf einen Monitor in der Kita.

  •                             Die "Äste des Baums" tragen Futtersäulen um die Kinder mit den verschiedenen Vogelarten sich sich auf Futtersuche begeben hautnah erleben und bestimmen zu können. Auch diese werden mittels Spezialcams erfasst und damit ist es möglich selektiv an die einzelnen Arten heranzuzoomen und diese störungsfrei ganz aus der Nähe zu erleben ..

  •                             Vollkommen sturmsicher - sehr langlebig - äußerst wartungsarm und hoch funktionell das alles findet sich in dieser Projektreihe wieder.


  •                             Und die technischen Finessen welche die Umwelt direkt an die Kinder herantragen ohne jegliche Beeinträchtigungen auf die anzusprechenden Tierarten ausüben zu müssen, setzt sich in der Kita fort.


Viele Monate und viele hundert Stunden an Vorlauf brachten wir in die Projektentwicklung ein denn es galt jegliches Tool zum Projekt neu zu entwickeln. Hier gab es ja keinerlei Vorlagen und so war es schon ein teilweise recht steiniger Weg alle Details mit einerander zu verweben.

Doch warum das alles ...

Wir erkennen innerhalb der Gesellschaft eine zunehmende Entfremdung von der uns umgebenden Artenvielfalt. Gerade die Ansprüche der uns über viele Jahrtausende begleitenden Spezies sind vielen Mitmenschen nicht mehr bekannt.

Es ist höchste Zeit dieses Defizit an Umweltwissen sehr zeitnah zu vermindern und so hatten wir uns viele Monate intensive Gedanken gemacht, wie es gelingen kann dieses wieder zu schärfen.Das Ergebnis so finden wir kann sich sehen lassen – entstanden ist ein einzigartiges Projekt, dass dieses Ansinnen in wundervoller und moderner Form nach Außen kommuniziert.

Als Innovationsprofi wird hier Artenschutz in Franken® abermals seinen hohen Ansprüchen gerecht.


In der Aufnahme
Verschiedene Vogelarten verwenden die Nisthilfe auch in den Wintermonaten um die Nacht oder ungünstige Witterungsbedingungen in sicherer Umgebung verbringen zu können. Neben Kohl- und Blaumeisen sind auch Feldsperlinge bislang in der Nisthilfe anzutreffen. Interessant ist auch wo sich die Tiere in der Nacht niederlassen. Während es Feldsperlinge nahe am Einflug mögen setzen sich die Meisen bevorzugt auf den Nistkastenboden
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Finale Rückzugsräume in zunehmend eintöniger Waldkulisse
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Finale Rückzugsräume in zunehmend eintöniger Waldkulisse

13/14.12.2020

Bayern - Nördlicher/Oberer Steigerwald. Es bedarf schon einiger Suche wenn solche Eindrücke wie hier in der Aufnahme abgebildet sichtbar werden sollen .. in der breiten Fläche sind diese nach unserer Einschätzung leider nur noch unzureichend vorzufinden. Häufig zeigen sich bei solchen Eindrücken förmlich die Fragezeichen in den Augen von Waldspaziergänger*innen, wenn wir davon berichten, dass es dringlich an der Zeit ist solche Baumstrukturen in einer breiten Masse vorzuhalten.



Vielfach wird hier lediglich ein "unnützer" Baum erkannt den es dringlich aus der Waldfläche zu entnehmen gilt, um nicht gar andere gesunde Bäume "zu gefährden".

Doch es sind gerade diese absterbenden Bäume die Leben in den Wald bringen oder es in ihm halten ... noch dazu, wenn sich dieser Wald das Prädikat naturnah auf die "Baumrinde schreiben möchte" .... da reicht es auch nicht mal den einen oder anderen Baum zwischen den nach unserer Erkenntnis immer dünner und jünger werden Wald stehen zu lassen.

Die "dünnen Bäumchen" sind nach unserer Auffassung nie und nimmer in der Lage einen nach allen Seiten hin vitalen Wald abzubilden, sie sind lediglich das selbst geschaffene Überbleibsel eines vormals mit Althölzern effektiv bestandenen Wirtschaftswaldes, der nun nach ständigen Eingriffen und Holzentnahmen nach und nach seine "Seele zu verlieren" droht.

An zahlreichen Standorten hat dieser Wald nach unserer Sichtweise diese lebendige Seele bereits verloren!
Wie traurig muss es in mancher Waldabteilung zwischenzeitlich aussehen, wenn die Freude groß ist auf einen solchen Baum zu stoßen. Eigentlich sollte ein solcher Anblick zur Normalität eines naturnah bewirtschafteten Waldes gehören so finden wir.

Doch es scheint tatsächlich bald soweit so sein das sich pro Hektar bewirtschafteter Fläche (wenn überhaupt)  ein solcher Baum sichtbar zeigt.

Es bedarf nach unserer Einschätzung schon etwas mehr ... mit 10 dieser Biotopbaumformen und weiteren 20 anderen Biotopbäumen auf diesem einen Hektar bewirtschafteter Fläche würde es tatsächlich möglich sich nicht nur dem Namen nach an einen naturnahen Wirtschaftswald anzunähern.

Doch wir haben die Befürchtung das es dieses Ergebnis hier im Nördlichen und Oberen Steigerwald im naturnah bewirtschafteten Wald nicht mehr geben wird. So wird wohl ausnahmslos der Weg beschritten werden können diesen Wald aus der Bewirtschaftung herauszuführen, wenn wir gegenüber unseren Kindern und Enkelkinder glaubwürdig argumentieren möchten das wir alles dafür getan haben die Artenvielfalt in deren ureigenen Interesse mit in die Zukunft geführt zu haben.

Doch was macht denn diese Bäume so wertvoll?


  • Innerhalb seines "Zerfallstadiums" bildet dieser Baum mannigfache Lebensraumzyklen ab die es der breiten Artenvielfalt hier entsprechend ihrer jeweiligen Bedürfnisse erlauben Lebens- und Reproduktionsräume vorzufinden.
  • Gerade für auch im Bestand gefährdete Fledermausarten wie es die Mopsfledermaus ist, sind z.B. die Rindenüberhänge hoch interessante Strukturen innerhalb ihres Jahreslaufs welche diese Art auf breiter Fläche und nicht nur punktuell benötigt um hier bei uns zu überleben.

Zahlreiche weitere Tier- und Pflanzenarten benötigen diese Strukturen für ihr Überleben ebenso ... doch diese Arten werden von der breiten Bevölkerung im Gegensatz zu regionalen Großsäugern etc. nicht wahrgenommen.



In der Aufnahme
  • Nahezu an der Tagesordnung sind Eindrücke dieser Art, in einem nach eigenen Aussagen naturnah (an welcher Natur orientiert man sich hier?) bewirtschafteten Wäldern.
  • Nach unserer Auffassung ist man hier viel zu weit von dem was uns die Natur vorgeben würde abgerückt.
  • Würde man es der Natur zuzugestehen uns zu zeigen was tatsächlich naturnah ist ... wir würden uns "wundern".
  • Es wäre interessant mal auf breiter und großer Fläche zu erkennen wie nah sich naturnahe Wirtschaftwälder und tatsächlich naturnah bewirtschaftete Naturwälder annähern?
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Silberreiher in Bayern
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Silberreiher in Bayern

12/13.12.2020

Bayern.
Selbst dem ungeübten Vogelbeobachter wird rasch klar das hier kein Graureiher oder gar ein Weißstorch vor dem Auge befindlich ist. Es ist der Silberreiher den wir vor uns haben.

Silberreiher erreichen Körpergrößen bis ca 1 Meter, ein Gewicht von circa 1,7 Kilogramm und eine Spannweite von bis circa 1,70 Meter. Silberreiher zeigen sich als weltweit verbreitete Art.Ihnen kommt unter ihresgleichen die Bezeichnung zu, als die am meisten verbreitete Art zu gelten.

Sein Lebensraum sind ausgedehnte Schilfgürtel und Röhrichtbestände, die wir an den Randbereichen von Flüssen und Seen finden. Typische Brutareale sind auch die Lagunenbereiche von Südeuropa. Hier werden auch die Nistplätze angelegt. Als Bodenbrüter legt diese Reiherart ihre umfangreichen Nistplätze, die gerne über einen Meter groß werden, hier entsprechend umfangreich an.
Dabei wird sichtbar das Silberreiher sowohl als Einzelbrutpaar als auch als Brutkolonie auftreten können.Konnten Silberreiher in Bayern bereits in den späten 80er und frühen 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gesichtet werden, so zeigte sich der erste Brutnachweis hier viel später.

Das Jahr 2001/2002 wird hier als „year of begin the realism immigration” bezeichnet.  

Der Nistplatz wird gegen Anfang bis Mitte April angelegt. Das Gelege selbst finden wir gegen Ende April / Anfang Mai in den Nestern. Es umfasst meist 3-4 (5) Eier und wird von beiden Alttieren innerhalb 25 (26) Tagen erbrütet.  Als Nesthocker verbringen die Jungvögel weitere 40 – 45 (50) Tage in ihren Nestern. Hier werden sie von den Eltern mit Nahrung in Form von Insekten, Fischen und  Amphibien (Reptilien) versorgt.

Ende Juni / Anfang – Mitte Juli lösen sich Brutkolonien langsam auf.

Außerhalb der Brutphase, bzw. in den Spätherbst und Frühwintermonaten finden wir den auffälligen Schreitvogel als Überwinterer auch in den Talräumen Bayerns, wo sie in Feuchtlandarealen nach Nahrung suchen. Nach dem ersten Schneefall sind sie meist abgezogen.

Trotz einer nun zunehmend erkennbaren Arealausweitung (selbst in Großbritannien wurde in diesem Jahr erstmals ein brütendes Silberreihenpaar bestimmt – erste Vermutungen gab es allerdings bereits 2010/2011) sollte nicht vergessen werden, dass Silberreiher an zahllosen vormaligen Brutplätzen durch den Menschen ausgerottet wurden. Sie wurden als „Nahrungskonkurrent und Federlieferant“ verwendet.  

Aktuell werden die Vögel kaum mehr als solche bedroht, hier wird vielmehr eine Lebensraumveränderung sichtbar, die jedoch gleichfalls nicht unbedenklich scheint. Schilfbestände werden beseitigt, Wasserstände abgesenkt und ein verändertes Freizeitverhalten durch den Menschen sind die „modernen Beeinträchtigungen des Silberreihers“.

Eine sich abzeichnende Klimaerwärmung wird dem Silberreiher wohl die Chance einräumen, sich auch in Deutschland als stets präsente Art einzustellen.


In der Aufnahme von Klaus Sanwald
  • Silberreiher im Anflug auf winterlichen Ansitz
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Der Graureiher
Bild zum Eintrag (1040374-160)
Weil er Fische gerne mag, wurde er viele Jahre als „Schädling“ bezeichnet und teils rücksichtslos verfolgt.

12/13.12.2020

Der Graureiher!

Seine optischen Merkmale sind neben dem grauweißen Hauptgefieder seine schwarzen Schopffedern.Meist erkennen wir den rund 90cm großen Vogel wie er mit gekrümmtem Hals, mit dem Kopf  ins Flachwasser blickend, in Gewässern entlang schreitet.

Unvermittelt stößt er blitzschnell auf fixierte Fische, Amphibien oder auch Insekten herab.

Vielen nicht bewusst ernährt sich der Graureiher jedoch auch von Mäusen und ( Wasser ) - Ratten! Jedoch auch Gelege anderer Vogelarten können für den Schreitvogel von Interesse sein.

Meist im April beginnen die Graureiher sich ihren Nistplatz zu gestalten, welcher hoch über dem Boden auf Bäumen angelegt wird und aus Zweigen und Schilfartigen besteht.
Hier hinein legt der Reiher seine in der Farbwahl blaugrün gehaltenen 4 – 5 Eier ab.


In der Aufnahme von Klaus Sanwald
  • Graureiher ansitzend bei Schneefall
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Die Wilden Bienchen des Bauernhofkindergartens Lindenbaum
Bild zum Eintrag (1040343-160)
Die Wilden Bienchen des Bauernhofkindergartens Lindenbaum

12/13.12.2020


Ein innovatives Artenschutz- Umweltbildungsprojekt des Artenschutz in Franken®, des Bauernhofkindergartens Lindenbaum und das von der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt wird.

Bruckmühl/Bayern.Eigentlich haben die meisten von uns in ihrem Leben schon einmal Wildbienen gesehen. Doch bewusst als solche wahrgenommen werden diese Tiere kaum. Vielfach werden sie gar mit Wespen oder Fliegen verwechselt. Und hier zeigt sich auch bereits ein elementares Problem. Aufgrund einer weitverbreiteten Unkenntnis werden „die Wildbiene“ und deren Ansprüche an ihre Lebensräume nicht erkannt.

Wildbienen - für uns Menschen ungemein wichtig
Wir Menschen sind darauf angewiesen, dass unsere (Kultur) -Pflanzen bestäubt werden. Wildbienen spielen hierbei eine weitaus größere Rolle als bislang angenommen. Doch Wildbienen sichern nicht nur die Ernteerträge in der Landwirtschaft. Da sie häufig in enger Symbiose mit „ihrer Wildpflanze“ leben, sichern die kleinen Insekten auch das Überleben zahlloser Wildpflanzen.


In der Aufnahme
Im Bauernhofkindergarten Lindenbaum in Bruckmühl wurde am 19.11.2020 das Bienenhotel aufgebaut. Corona bedingt mit etwas Verspätung. Die Kinder zeigten großes Interesse beim Aufstellen der Wand mit den Waben. Nächstes Jahr können die Wildbienen in ihre neue Unterkunft einziehen und die Kinder können dann in den vorgesehenen Schauröhrchen die Brut genau beobachten.
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Die "Wilden Bienchen" der 24h Kita “Kindervilla Schatzkiste” Stralsund
Bild zum Eintrag (1040335-160)
Die "Wilden Bienchen" der 24h Kita “Kindervilla Schatzkiste” Stralsund

12/13.12.2020


Ein innovatives Artenschutz- Umweltbildungsprojekt des Artenschutz in Franken®, der 24h Kita “Kindervilla Schatzkiste” Stralsund und LebensRäume e.V. dass von der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt wird.

Stralsund - Karnin/Mecklenburg-Vorpommern.Eigentlich haben die meisten von uns in ihrem Leben schon einmal Wildbienen gesehen. Doch bewusst als solche wahrgenommen werden diese Tiere kaum.

Vielfach werden sie gar mit Wespen oder Fliegen verwechselt. Und hier zeigt sich auch bereits ein elementares Problem. Aufgrund einer weitverbreiteten Unkenntnis werden „die Wildbiene“ und deren Ansprüche an ihre Lebensräume nicht erkannt.
Wildbienen - für uns Menschen ungemein wichtig
Wir Menschen sind darauf angewiesen, dass unsere (Kultur) -Pflanzen bestäubt werden. Wildbienen spielen hierbei eine weitaus größere Rolle als bislang angenommen.

Doch Wildbienen sichern nicht nur die Ernteerträge in der Landwirtschaft. Da sie häufig in enger Symbiose mit „ihrer Wildpflanze“ leben, sichern die kleinen Insekten auch das Überleben zahlloser Wildpflanzen.


In der Aufnahme
Am 10.12.2020 wurde die Wildbienenwand installiert .. hier kurz nach der Montage noch mit Stabilisatoren.
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BMEL blockiert Weg zum Insektenschutzgesetz
Bild zum Eintrag (1040281-160)
BMEL blockiert Weg zum Insektenschutzgesetz

11/12.12.2020

  • Krüger: BMU-Entwurf muss ins Kabinett gebracht werden, um voranschreitenden Insektenschwund in Deutschland zu stoppen

Berlin – In einer Woche soll das Kabinett über den Entwurf zum Insektenschutzgesetz (ISG) des Bundesumweltministeriums (BMU) abstimmen – doch das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) blockiert den Prozess bislang vehement. In einem öffentlich gewordenen Brief an das Bundeskanzleramt kündigte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner bereits an, verhindern zu wollen, dass der Entwurf des BMU in seiner jetzigen Form zur Abstimmung in das Kabinett kommt.

Der Gesetzesentwurf sieht u.a. vor, den Einsatz von Pestiziden in Gewässerrandstreifen über das Wasserhaushaltsgesetz des BMU zu regeln. Das BMEL sieht Pestizide hingegen in seinem Handlungsbereich. Dabei hat das BMEL bis heute keinen eigenen Entwurf zum ISG vorgelegt und damit auch keine Regelungsvorschläge zu einem angemessenen Pestizideinsatz.
Aus Sicht des NABU verhindert die Landwirtschaftsministerin so einen wichtigen Schritt zu einem gesetzlich verbesserten Schutz der Insekten. NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: „Trotz großer Ankündigungen im Koalitionsvertrag und im Aktionsprogramms Insektenschutz (APIS) hat die Bundesregierung bislang keine Fortschritte beim Schutz der Insekten erreicht. Der aktuelle massive Insektenschwund zeigt wie belastet unsere Ökosysteme bereits sind. Es ist ernüchternd, dass das Bundeslandwirtschaftsministerium den Schutz von Insekten der Agrarlandschaft nicht voranbringt und nun auch noch den Gesetzesentwurf des BMU blockieren will. Auch wenn der BMU-Entwurf hinter dem zurückbleibt, was wir für erforderlich halten, sind erste Schutzmaßnahmen besser als gar keine. Doch das BMEL kann mit seiner Blockade erreichen, dass die Koalition am Ende überhaupt nichts getan hat.“

Der Beschluss zum BMU-Entwurf würde dringend notwendige Schutzmaßnahmen – wenn auch in abgeschwächter Form – gesetzlich verankern. Auch auf europäischer Ebene kommt Deutschland eine Schlüsselrolle beim Insektenschutz zu, da es mit seiner Gesetzgebung wichtige Signale an andere EU-Mitgliedsstaaten sendet.
„Wenn sich das BMEL nun jedoch unter Ministerin Klöckner derart öffentlich gegen den Insektenschutz stark macht, hat das große Konsequenzen auf die Stimmungslage zum Insektenschutz in ganz Europa“, so Krüger.

Hintergrund: Insektenschwund – Schaden für Ökologie und Wirtschaft


Nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen gehen die landlebenden Insektenpopulationen pro Jahr um knapp ein Prozent zurück – ein weltweiter Trend der sich insbesondere auch in Deutschland beobachten lässt. Damit wären hierzulande nach nur einem Jahrzehnt bereits zehn Prozent der Insektenpopulationen verschwunden. Andere Studien beziffern den jährlichen Rückgang sogar auf bis zu sechs Prozent. Neben den immensen ökologischen Schäden könnte der zunehmende Insektenschwund schon bald auch weitreichende wirtschaftliche Folgen haben. Eine aktuelle Studie beziffert den potenziellen Schaden für die deutsche Wirtschaft auf 3,8 Milliarden Euro pro Jahr, sollten Bestäuber komplett wegfallen. „Wenn wir unseren Umgang mit der Natur und deren Ressourcen nicht tiefgreifend verändern, wird sich der Negativtrend fortsetzen. In wenigen Jahrzehnten wären unsere Insektenpopulationen so weit dezimiert, dass sich unsere Ökosysteme davon vermutlich nicht mehr erholen würden“, so Laura Breitkreuz, NABU-Referentin für Biodiversität und Entomologie.


Für Rückfragen:
Laura Breitkreuz, Referentin für Biodiversität und Entomologie
Tel. +49 (0)30 284 984 -15 77 E-Mail: Laura.Breitkreuz@NABU.de


Quelle
Herausgeber: NABU (Naturschutzbund Deutschland e.V.) 10117 Berlin
Redaktion: NABU-Pressestelle, Silvia Teich, Katrin Jetzlsperger, Julian Bethke, Britta Hennigs
Presse@NABU.de, Tel. 030-284 984-1588, 1534,1538 und -1722, Fax -2500


Für diese Information trägt ausnahmslos der/die Autor*in/Urheber*in die redaktionelle Verantwortung.

Die kommunizierten Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

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In der Aufnahme von Helga Zinnecker

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Die meistbedrohten Wirbeltiere der Welt
Die meistbedrohten Wirbeltiere der Welt

11/12.12.2020

Update zur Roten Liste enthält ersten ausgestorbenen Hai / WWF: Je mehr Haie und Rochen eingestuft werden, desto dramatischer wird die Lage
Heute stellte die Weltnaturschutzunion IUCN ihre Aktualisierung der Roten Liste der bedrohten Tier- und Pflanzenarten vor. Dramatisch sieht es für viele Hai- und Rochenarten aus. Viele neu aufgenommene oder zuvor nicht bewertbare Arten erhielten direkt einen Gefährdungsstatus, bereits vorhandene rutschten in kritischere Kategorien ab.

Eine Hai-Art gilt nun als wahrscheinlich ausgestorben. Insgesamt haben die Experten der IUCN 128.918 Arten verschiedenster Tiere und Pflanzen hinsichtlich ihres Gefährdungsstatus untersucht, mehr als 35.500 davon gelten als bedroht. „Mit jeder Aktualisierung der Roten Liste bekommen wir den weltweiten Biodiversitätsverlust deutlicher vor Augen geführt.

Trotzdem läuft die Abwärtsspirale weiter und weiter. Auch die Arten im Meer kommen durch Überfischung, Lebensraumzerstörung und Klimakrise immer mehr in Bedrängnis“, so Heike Vesper, Leiterin Meeresschutz beim WWF Deutschland. „Das größte Artensterben seit den Dinosauriern findet vor unseren Augen statt.“

Haie und Rochen gehören ganz besonders zu den Verlierern auf der Roten Liste. Mit heute über 420 hinzukommenden Bewertungen sind nun insgesamt 1194 Hai- und Rochenarten bewertet. Davon sind nun 154 Arten erneut oder neuerdings als bedroht eingestuft.

Darunter befinden sich vier Hammerhai-Arten und vier Arten von Engelshaien, die stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht sind und damit zu den am stärksten bedrohten Haifamilien gehören, sowie der Riesenmantarochen, der nun ebenfalls stark bedroht ist. Seit der letzten Aktualisierung der Roten Liste für Haie und Rochen im Jahr 2014 entwickeln sich diese Knorpelfische schnell zu einer der am stärksten bedrohten Gruppen von Wirbeltieren auf dem Planeten.


Quelle
WWF
Stand: 10.12.2020

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Die "Wilden Bienchen" der Kita “Zwergenhaus” Karnin
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Die "Wilden Bienchen" der Kita “Zwergenhaus” Karnin

11/12.12.2020


Ein innovatives Artenschutz- Umweltbildungsprojekt des Artenschutz in Franken®, der Kita “Zwergenhaus” Karnin und LebensRäume e.V. dass von der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt wird.

Stralsund - Karnin/Mecklenburg-Vorpommern. Eigentlich haben die meisten von uns in ihrem Leben schon einmal Wildbienen gesehen. Doch bewusst als solche wahrgenommen werden diese Tiere kaum. Vielfach werden sie gar mit Wespen oder Fliegen verwechselt.

Und hier zeigt sich auch bereits ein elementares Problem. Aufgrund einer weitverbreiteten Unkenntnis werden „die Wildbiene“ und deren Ansprüche an ihre Lebensräume nicht erkannt.
Wildbienen - für uns Menschen ungemein wichtig
Wir Menschen sind darauf angewiesen, dass unsere (Kultur) -Pflanzen bestäubt werden. Wildbienen spielen hierbei eine weitaus größere Rolle als bislang angenommen.

Doch Wildbienen sichern nicht nur die Ernteerträge in der Landwirtschaft. Da sie häufig in enger Symbiose mit „ihrer Wildpflanze“ leben, sichern die kleinen Insekten auch das Überleben zahlloser Wildpflanzen.


In der Aufnahme
  • Am 09.12.2020 wurde die Wildbienenwand installiert ....
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Die Gams im Blick: Kaniber startet neues Forschungsprojekt
Bild zum Eintrag (1040159-160)
Die Gams im Blick: Kaniber startet neues Forschungsprojekt

10/11.12.2020

  • Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

7. Dezember 2020, München - Der Freistaat will seine Spitzenposition in der Gamsforschung weiter ausbauen. Staatsministerin Michaela Kaniber hat dazu jetzt ein weiteres Forschungsprojekt gestartet. Es soll wertvolle Informationen zum Zustand der Gamsbestände im gesamten bayerischen Alpenraum liefern. "Es ist mir eine Herzensangelegenheit, dass wir unser Wissen über die Gams und unser Bewusstsein für ihre Lebensweise stärken.

Nur so können wir der besonderen Verantwortung für diese außergewöhnliche Wildart gerecht werden. Dank unserer bisherigen Projekte auf diesem Gebiet haben wir bereits wertvolle und einzigartige Einblicke zum Zustand und Verhalten des Gamswildes gewonnen. Jetzt erweitern wir die Forschungsansätze auf den gesamten bayerischen Alpenraum", so Kaniber.

Das Projekt soll laut Kaniber auch die Spekulationen über zu hohe oder zu niedrige Abschusszahlen auf eine sachliche Ebene zurückführen.
Experten der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) wenden dazu künftig eine neuartige Forschungsdisziplin, die sogenannte "Landschaftsgenetik", an. Dabei gewinnen die Forscher aus Gewebeproben erlegter Gämsen genetische Informationen, die zuverlässige Aussagen zur genetischen Vielfalt, zur räumlichen Verteilung und zu den Wanderrouten der Tiere liefern. Diese geben Rückschlüsse auf Populationsgröße und Populationszusammensetzung. Die dreijährigen Projektkosten von rund 400.000 Euro trägt das Landwirtschaftsministerium.

Gemeinsam mit den vielversprechenden Ergebnissen des seit 2016 laufenden Forschungsprojekts "Integrales Schalenwildmanagement" erhofft sich die Ministerin weiteres Wissen zum Gamswild in Bayern, aber auch Hinweise für die Hege und Bejagung dieser Wildart. Zeitgleich wird ein Projekt gestartet, das unterschiedliche Jagdstrategien, den Einfluss des Tourismus und störungsarme Zonen für das Wild unter die Lupe nimmt.

Weitere Informationen zu den wildbiologischen Forschungsprojekten der LWF finden Sie unter www.lwf.bayern.de/zonierungskonzepte, www.lwf.bayern.de/gamsvorkommen, www.lwf.bayern.de/schalenwildprojekt.

In der Aufnahme
Gämsen am Beobachtungspunkt im Allgäu (Foto: H.-J. Fünfstück).


Quelle
Bayerische Staatsforsten AöR

Tillystraße 2

D-93053 Regensburg
Tel.: 0941 / 69 09-0
Fax: 0941 / 69 09-495
E-mail: info@baysf.de

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Viele Lücken am Grünen Band erfolgreich geschlossen und Artenvielfalt gestärkt
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Viele Lücken am Grünen Band erfolgreich geschlossen und Artenvielfalt gestärkt

10/11.12.2020

  •     Gemeinsame Pressemitteilung mit dem BUND für Umwelt und Naturschutz e. V. (BUND)
  •     Projekt „Lückenschluss Grünes Band“ zieht nach acht Jahren Bilanz
  •     Viele gefährdete Arten profitierten von erfolgreicher Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft

Bonn/Nürnberg, 8. Dezember 2020: Am 9. Dezember 1989 wurde federführend vom BUND für Umwelt und Naturschutz e. V. (BUND) zusammen mit Hunderten Naturschützerinnen und Naturschützern aus Ost- und Westdeutschland das Grüne Band als erste gesamtdeutsche Naturschutzinitiative ins Leben gerufen. Zum 31. Geburtstag des wertvollen Lebensraumverbundes entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze präsentiert der BUND die Ergebnisse des gerade abgeschlossenen achtjährigen Projekts „Lückenschluss Grünes Band“ im Bundesprogram Biologische Vielfalt.

Insgesamt 13% der Fläche des Grünen Bandes, was ca. 181 Kilometer Länge entspricht, wurden in diesem Projekt als „Lücken“ ermittelt, die insbesondere durch intensive Acker- oder Grünlandnutzung den Biotopverbund unterbrechen. Einige dieser Lücken konnten durch die Wiederherstellung und Neuentwicklung wertvoller naturnaher Lebensräume im Projekt bereits geschlossen werden.
Als Grundlage für den Lückenschluss erwarb der BUND, gefördert vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesumweltministeriums, 310 Hektar Flächen im und am Grünen Band. Das entspricht der Fläche von 430 Fußballfeldern. Nach dem Erwerb der Lückenflächen wurden die Lebensräume systematisch aufgewertet, sodass sich die Bestände seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten entlang des Grünen Bandes stabilisieren und vergrößern konnten. Die Aktivitäten des BUND zum Lückenschluss konzentrierten sich auf drei Modellregionen in Sachsen-Anhalt und Thüringen, in denen streckenweise lückenlose Wanderkorridore für Tiere und Pflanzen entstanden sind. Im Altmarkkreis Salzwedel gelang es gar, alle Lücken in einem Korridor von 17 Kilometern Länge zu schließen.

Prof. Dr. Beate Jessel, Präsidentin des BfN: „Das Projekt hat nicht nur das Grüne Band als zentrale Achse des bundesweiten Biotopverbundes gestärkt. Es konnten auch viele Kooperationspartnerinnen und –partner sowie Unterstützende unter den Flächennutzenden gewonnen werden. So hat der BUND gemeinsam mit seinen Partnern eine wertvolle Blaupause geschaffen, die für den Lückenschluss in anderen Abschnitten des Grünen Bandes sowie für die Entwicklung anderer Biotopverbundsysteme genutzt werden kann.“

Olaf Bandt, Vorsitzender des BUND, erklärt, dass sich die erfolgreichen Ansätze des Projektes auf viele andere landwirtschaftlich genutzte Regionen Deutschlands übertragen ließen: „Dazu bräuchte es vor allem attraktive Agrarumweltprogramme. Wenn die Leistungen der Landwirte zum Schutz von Biodiversität, Wasser und Klima besser honoriert werden, können wir erfolgreich ein bundesweites Biotopverbundnetz nach Vorbild des Grünen Bandes aufbauen.“

Dr. Liana Geidezis, Leiterin BUND Fachbereich Grünes Band, betonte: „Der Erfolg des Projektes beruht auch darauf, dass wir mehr und mehr Akteure begeistern und an Bord holen konnten. So ist auch der gewünschte Vorbildcharakter des Projektes bereits eingetreten: Entsprechende Maßnahmen für Braunkehlchen und Azurjungfern werden nun auch im angrenzenden Niedersachsen umgesetzt. Und die Stiftung Umwelt Natur- und Klimaschutz (SUNK) des Landes Sachsen-Anhalt stellt ihre Flächen im Kiefernforst nach dem Vorbild des BUND frei.“

Das Erfolgsrezept des Projektes ist die gute Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Landwirtschaft, die sich im gegenseitigen Vertrauen über die Jahre entwickelt hat. Zu Gute kommt das z.B. dem bundesweit stark im Rückgang begriffenen Braunkehlchen: Durch freiwillige Mitarbeit von Landwirtinnen und Landwirten konnten viele Nester und Bruten vor der Zerstörung durch die Mahd geschützt werden. So hat im Untersuchungsgebiet in der nördlichen Altmark die Zahl der erfolgreich brütenden Paare von 21 im Jahr 2016 auf 65 Paare (2019) zugenommen. Auch die streng geschützte Vogel-Azurjungfer, eine Libellenart mit sehr speziellen Lebensraumansprüchen, hat profitiert: Gemeinsam mit dem Unterhaltungsverband vor Ort konnte die Mahd so angepasst werden, dass die Länge der von der Libelle besiedelten Gräben von 2014 bis 2017 von fünf auf 14 Kilometer angestiegen ist.

Die Aktivitäten des Projektes beschränkten sich aber nicht auf den Naturschutz, denn das Grüne Band ist auch ein einzigartiger Erinnerungsort, an dem die deutsche Geschichte für nachfolgende Generationen erlebbar bleibt. Zahlreiche Ausstellungen und Hunderte von Führungen sowie die in Kooperation mit den Grenzlandmuseen erstellte und verteilte Broschüre „Spurensuche Grünes Band“ brachten und bringen den Bürgerinnen und Bürgern den einzigartigen Dreiklang aus Natur, Kultur und Geschichte näher.

Maßnahmen im Projekt „Lückenschlus Grünes Band“

Die Modellregionen lagen im Altmarkkreis Salzwedel, in der Allerniederung im Landkreis Börde und im Tettautal im Landkreis Sonneberg. Kerngebiet der Flächenkäufe war die „Salzflora Hoyersburg“ am Grünen Band im Norden Sachsen-Anhalts mit dem europaweit sehr seltenen Lebensraum Salzwiesen im Binnenland. Zusammen mit zwei Landwirtschaftsbetrieben wurde hier auf 100 Hektar Fläche von Ackerbau auf Grünlandnutzung umgestellt, wobei die Weideeinrichtung mit einer Festzaunanlage aus Projektgeldern finanziert werden konnte. Im Laufe der kommenden Jahre soll eine großflächige, halboffene Weidelandschaft entstehen, in der seltene salztolerante Pflanzen wie Strand-Milchkraut, Strand-Dreizack, Erdbeerklee oder Salzbunge sich wieder ausbreiten können. Auch Bodenbrüter wie der Kiebitz werden davon profitieren.

Im Kiefernforst nördlich von Arendsee wurden durch Auflichtungsmaßnahmen auf 2,9 Kilometer Länge die wertvollen Offenlandbiotope wie Binnendünen, Sandmagerrasen und Zwergstrauchheiden freigestellt, die im Laufe der Jahre und Jahrzehnte zugewachsen waren. Unterschiedlichste Arten, vom Silbergras über den Ziegenmelker bis zur Kreuzotter und Schlingnatter, profitieren davon.

Weitere gefährdete Arten, die von den vielfältigen Maßnahmen des Projektes profitieren, sind u.a. unter den Pflanzen Sumpfporst, Rauschbeere, kriechender Sellerie, Königsfarn, Heidekraut, Sand-Strohblume, Echter Eibisch, Heide-Nelke und Sumpf-Scharfgarbe, unter den Amphibien Moor- und Laubfrosch und Kreuzkröte, unter den Vögeln Heidelerche, Neuntöter, Grauammer, Ortolan und Sperbergrasmücke sowie unter den Insekten und Spinnen Blauflügelige Ödlandschrecke, Rote Röhrenspinne, Sumpfschrecke, Kurzflügelige Schwertschrecke, Großer Perlmutfalter, Kleine Würfel-Dickkopffalter, Eisenfarbiger Samtfalter und Ampfer-Grünwidderchen.

Der BUND erwarb außerdem Flächen der im Grenzbereich gelegenen und deswegen 1970 geschleiften Ortschaft Jahrsau. BUND-Ehrenamtliche haben die wenigen noch sichtbaren Siedlungsreste wieder in Szene gesetzt und nutzen den Ort als Ausgangspunkt für ihre Führungen zur Grenzgeschichte. Im Zuge des Projekts wurde zudem das Maskottchen des Grünen Bandes „Bandi“ entwickelt, das mit Jugendlichen am Grünen Band auf Entdeckungsreise geht.

Hintergrund: Das Grüne Band


Das Grüne Band gilt seit über 30 Jahren als ein Symbol für die Überwindung von Grenzen und für die länderübergreifende Zusammenarbeit im Naturschutz. Als einzigartige Erinnerungslandschaft verbindet es Natur, Kultur und Geschichte entlang von 1.393 Kilometern mitten durch Deutschland. In Europa verbindet es entlang des einstigen Eisernen Vorhangs 24 Länder auf einer Länge von über 12.500 Kilometern und quert nahezu alle biogeographischen Regionen vom Eismeer bis an die Adria und ans Schwarze Meer.

Aufgrund der für Jahrzehnte eingeschränkten Nutzung im ehemaligen Todesstreifen und der dadurch heute noch ausgedehnten naturnahen Bereiche bildet das Grüne Band den einzig existierenden länderübergreifenden Biotopverbund Deutschlands. Eine Bestandsaufnahme des Grünen Bandes im Jahr 2011 ergab, dass insgesamt 13 % der Fläche des einzigartigen nationalen Biotopverbunds durch intensiv genutztes Grünland, Ackerbau und Straßen in ihrer Funktion stark beeinträchtigt waren. Neben zahllosen kleineren Zerschneidungen hat der BUND im Lückenschluss-Projekt 26 Lücken mit einer Länge von jeweils über einem Kilometer untersucht. Die Lücken sind vor allem in den Folgejahren der Wiedervereinigung entstanden, als Gesellschaft, Politik und Landnutzer*innen sich der einzigartigen Bedeutung des Grünen Bandes als längstem Lebensraumverbund Deutschlands noch nicht bewusst waren. So kam es auf zahlreichen Flächen zu intensiver landwirtschaftlicher Nutzung. Nach aktuellem Stand ist das Grüne Band noch auf 12,2 %, also ca. 170 Kilometer durch Lücken unterbrochen.

Das Projekt „Lückenschluss Grünes Band“ wurde im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt mit 3,96 Millionen Euro gefördert, der BUND hat aus Spendengeldern 1,09 Millionen Euro Eigenmittel eingesetzt und „Lotto Sachsen-Anhalt“ förderte mit ca. 0,15 Millionen Euro. Das BfN fördert die Erhaltung und Entwicklung des Grünen Bandes seit Jahrzehnten und aktuell beispielsweise durch die langjährigen Projekte „Quervernetzung Grünes Band“ im Bundesprogramm Biologische Vielfalt, sowie die Naturschutzgroßprojekte „Grünes Band Rodachtal-Lange Berge-Steinachtal“ und „Thüringer Rhönhutungen“.

Das Bundesprogramm Biologische Vielfalt


Die Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) wird seit 2011 durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt unterstützt. Gefördert werden Vorhaben, denen im Rahmen der NBS eine gesamtstaatlich repräsentative Bedeutung zukommt oder die diese Strategie in besonders beispielhafter Weise umsetzen. Die geförderten Maßnahmen tragen dazu bei, den Rückgang der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen und mittel- bis langfristig in einen positiven Trend umzukehren. Sie dienen dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung sowie der Entwicklung der biologischen Vielfalt und gehen über die rechtlich geforderten Standards hinaus. Akzeptanzbildende Maßnahmen der Informationen und Kommunikation tragen dazu bei, das gesellschaftliche Bewusstsein für die biologische Vielfalt zu stärken.

Pressekontakt:

Dr. Liana Geidezis (Leiterin BUND Fachbereich Grünes Band)
Uwe Friedel (Projektkoordinator „Lückenschluss Grünes Band“)
Tel.: 0911 / 57 52 94 10; E-Mail: gruenesband@bund-naturschutz.de

Ruth Birkhölzer, (Pressesprecherin Bundesamt für Naturschutz)
Tel.: 0228 / 84 91 44 44; E-Mail: presse@bfn.de

Informationen zum Projekt:

https://bit.ly/luecke-bfn
http://www.bund.net/gruenes-band/

Quelle
Bundesamt für Naturschutz
Konstantinstr. 110
53179 Bonn
Telefon: 0228 / 8491-0
Telefax: 0228 / 8491-9999
E-Mail: info@bfn.de


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In der Aufnahme von Andreas Gehrig


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Die "Wilden Bienchen" von von Zarrendorf
Bild zum Eintrag (1040146-160)
Die "Wilden Bienchen" von von Zarrendorf

10/11.12.2020


Ein innovatives Artenschutz- Umweltbildungsprojekt des Artenschutz in Franken®, der Kita “Spielbude” Zarrendorf und LebensRäume e.V. dass von der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt wird.

  • Auch zum Jahresende und bis spät in die Abendstunden hinein setzen wir die Projektreihe "Deutschlands Wilde Bienchen" fort.
  • Diesmal haben wir uns in den Hohen Norden aufgemacht um die letzten 2020er Wildbienenwände zu installierten.

Zarrendorf/Mecklenburg-Vorpommern. Eigentlich haben die meisten von uns in ihrem Leben schon einmal Wildbienen gesehen. Doch bewusst als solche wahrgenommen werden diese Tiere kaum. Vielfach werden sie gar mit Wespen oder Fliegen verwechselt.

Und hier zeigt sich auch bereits ein elementares Problem. Aufgrund einer weitverbreiteten Unkenntnis werden „die Wildbiene“ und deren Ansprüche an ihre Lebensräume nicht erkannt.
Wildbienen - für uns Menschen ungemein wichtig
Wir Menschen sind darauf angewiesen, dass unsere (Kultur) -Pflanzen bestäubt werden. Wildbienen spielen hierbei eine weitaus größere Rolle als bislang angenommen.

Doch Wildbienen sichern nicht nur die Ernteerträge in der Landwirtschaft. Da sie häufig in enger Symbiose mit „ihrer Wildpflanze“ leben, sichern die kleinen Insekten auch das Überleben zahlloser Wildpflanzen.


In der Aufnahme
  • Am 08. Dezember wurde bis in die Abendstunden hinein gearbeitet um die Wildbienenwand zu installieren. Hier wurde auf Bitten des Projektpartners eine etwas andere Montageform gewählt.
Artenschutz in Franken®  
Natur meets Technology®
Bild zum Eintrag (1040114-160)
Natur meets Technology®

09/10.12.2020

Garz/Rügen - Mecklenburg - Vorpommern. Ein innovatives Artenschutz- Umweltbildungsprojekt des Artenschutz in Franken®, der DRK-Kindertagesstätte "Wildblume" und des DRK-Kreisverbandes Rügen-Stralsund e. V., dass von der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt wird.

Im vergangenen Februar konnten wir den Projektstart umsetzen, bedingt durch die Coronapandemie kam es innerhalb des Projektverlaufs immer wieder zu Verzögerungen und so freuen wir uns ganz besonders das der eigentliche Projektabschluss, der mit der Montage des "Umweltbaums" einherging am 08. Dezember generiert werden konnte.

Das Projekt Natur meets Technology® schafft die Verbindung zwischen der Erhaltung der Artenvielfalt und einers modernen Umweltbildungseinsatzes. Ganz bewusst haben wir darauf verzichtet den "Umweltbaum" als Naturbaum abzubilden, denn hier konzentrieren wir uns auf die wesentlichen Ansätze wie extreme Langlebigkeit, hohe Prädatorensicherheit, hohes Reproduktionspotential aufgrund der Bauform der Nisthilfe uvm.

   Ein Hightech Format ... das Element hat es wortwörtlich in sich ... modernste Technik bringt Liveaufnahmen aus einer Nisthilfenspezialentwickung auf einem Monitor der in der Kita installiert wurde. Damit wird es den Kindern möglich sonst verborgenes Reproduktionsverhalten verschiedener Vogelarten direkt erleben zu können. Hier werden die Kinder direkt an das zunehmend wichtiger werdende Thema Artenschutz herangeführt ...

Eine (modulare) Nisthilfen- Spezialentwicklung wurde exakt auf die Bedürfnisse von verschiedenen Höhlenbrütern zugeschnitten. Der Brutraum bietet beste Vorraussetzungen für eine erfolgreiche Fortpflanzung für Kohlmeise & Co. Das Nistelement ist in der Lage bewusst verschiedene Vogelarten anzusprechen. Inhaltlich wird hier ein optimales Mikroklima vorgehalten das den Jungtieren und den brütenden Altvögeln zuträglich ist. Gleichfalls wurde es prädatorensicher ausgelegt. Spezialkameras bringen das Innenleben der Einheit auf einen Monitor in der Kita.

Die "Äste des Baums" tragen Futtersäulen um die Kinder mit den verschiedenen Vogelarten sich sich auf Futtersuche begeben hautnah erleben und bestimmen zu können. Auch diese werden mittels Spezialcams erfasst und damit ist es möglich selektiv an die einzelnen Arten heranzuzoomen und diese störungsfrei ganz aus der Nähe zu erleben ..

Vollkommen sturmsicher - sehr langlebig - äußerst wartungsarm und hoch funktionell das alles findet sich in diesem Projekt wieder .. hier auf Rügen wird das zweite Projekt dieser Art installiert ..


Viele Monate und viele hundert Stunden an Vorlauf brachten wir in die Projektentwicklung ein denn es galt jegliches Tool zum Projekt neu zu entwickeln. Hier gab es ja keinerlei Vorlagen und so war es schon ein teilweise recht steiniger Weg alle Details mit einerander zu verweben.

  • Doch warum das alles ...

Wir erkennen innerhalb der Gesellschaft eine zunehmende Entfremdung von der uns umgebenden Artenvielfalt. Gerade die Ansprüche der uns über viele Jahrtausende begleitenden Spezies sind vielen Mitmenschen nicht mehr bekannt.

Es ist höchste Zeit dieses Defizit an Umweltwissen sehr zeitnah zu vermindern und so hatten wir uns viele Monate intensive Gedanken gemacht, wie es gelingen kann dieses wieder zu schärfen.Das Ergebnis so finden wir kann sich sehen lassen – entstanden ist ein einzigartiges Projekt, dass dieses Ansinnen in wundervoller und moderner Form nach Außen kommuniziert.

Als Innovationsprofi wird hier Artenschutz in Franken® abermals seinen hohen Ansprüchen gerecht.



In der Aufnahme
  • Frisch montierter "Umweltbaum" ...
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Mauersegler im Sinkflug
Bild zum Eintrag (1040103-160)
Mauersegler im Sinkflug

09/10.12.2020

Bayern.
Auf der Vorwarnliste der im Bestand gefährdeten Vogelarten ist der Mauersegler bereits im Freistaat Bayern angekommen. Das liegt in erster Linie daran das ihm geeignete Brutplätze fehlen bzw. häufig durch artenschutzferne Bauwerksanierungen förmlich unter den Füßchen wegsaniert werden.

Und nicht nur in Bayern auch nahezu in fast allen Bundesländern schwinden die Bestände. So ist es auch bei dieser Art absehbar bis sie in die nächste Gefährdungsstufe aufrücken.
Artenschutz in Franken® setzt sich seit über zwei Jahrzehnten für die Erhaltung der Mauersegler ein und startet zum 25.jährigen Bestehen unserer Organisation erneut ein umfangreiches Mauerseglerschutzprojekt.

Im kommenden Jahr werden wir regelmäßig über unsere Projekte berichten und sind uns sicher das wir mit diesen Maßnahmen einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung dieser spektakulären Tiere leisten.



In der Abbildung von Michael Horn
  • Wenn es so weitergeht werden unsere Enkelkinder Mauersegler nur noch von Zeichnungen her kennen. Artenschutz in Franken® möchte das die uns nachfolgende Generation diese Art auch noch in "freier Wildbahn" erleben kann. Und deshalb engagieren wir uns intensiv für diese Spezies.
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Klimakrise raubt Naturjuwel
Klimakrise raubt Naturjuwel

09/10.12.2020

  • UNESCO-Weltnaturerbe Fraser Island bereits zur Hälfte niedergebrannt

Berlin, 07.12.2020: Seit sieben Wochen wüten massive Buschbrände auf der australischen Insel Fraser Island. Die Hälfte der Insel ist bereits niedergebrannt. Buschfeuer kommen in Australien zwar immer wieder vor.

Durch das von der Klimakrise begünstigte Extremwetter können sie heute zu besonders gewaltigen Ausmaßen heranwachsen.
„Ostaustralien leidet bereits jetzt, zu Beginn des Sommers, unter einer verheerenden Trockenheit. Wir können nur hoffen, dass Australien nicht erneut in Flammen aufgeht und Fraser Island nicht der Vorbote einer neuen Brandsaison ist, die all unsere Vorstellungskraft und schlimmsten Befürchtungen sprengt. Schließlich hat sich vielerorts die Natur noch nicht von den Folgen des Katastrophensommers 2019/2020 erholt.“, erklärt Roland Gramling, Pressesprecher des WWF Deutschland.

Das UNESCO-Weltnaturerbe Fraser Island beherbergt in seinen unterschiedlichen Ökosystemen zahlreiche seltene und bedrohte Arten auf kleinstem Raum. „Wir müssen davon ausgehen, dass viele Tierpopulationen auf der Insel erheblich unter den Flammen gelitten haben und leiden. Die größeren und schnellere Tiere können natürlich besser fliehen als kleine Waldbewohner. Ob es so schlimm kommt wie vor einigen Monaten auf Kangaroo Island, müssen wir abwarten.“ Damals hat etwa die Känguru-Insel-Schmalfußbeutelmaus 98 Prozent ihres Lebensraums durch die Brände verloren. Bereits zuvor gab es auf der Insel nur noch weniger als 500 Individuen. Heute sind es noch knapp 50. „Abzuwarten bleibt außerdem, ob es gelingt, dass „Valley of Giants“ zu bewahren. Die Feuerwehr tut derzeit alles, um die alten Bäume, die teilweise ein Alter von über 1200 Jahre haben, zu schützen.

Fraser Island ist ein weltweit einmaliges Naturjuwel. Jeder, der einmal dort war, wird die aktuellen Meldungen mit Schrecken verfolgen. Zumindest geht es mir persönlich so, da ich die Insel 2015 besuchen konnte. Die Feuersbrunst auf Fraser ist wie eine dunkle Bestätigung einer aktuellen Studie, die die Weltnaturschutzunion IUCN erst vor wenigen Tagen veröffentlicht hat. Demnach ist die Klimakrise zur größten Bedrohung der UNESCO-Weltnaturerbestätten geworden.“, so Gramling.

Kontakt
Freya Duncker
Pressesprecherin, Hamburg
Tel: 040530200448


Quelle
WWF
Stand: 07.12.2020


Für diese Information trägt ausnahmslos der/die Autor*in/Urheber*in die redaktionelle Verantwortung.

Die kommunizierten Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

Artenschutz in Franken® - wir engagieren uns für die Erhaltung der Vielfalt in der Bundesrepublik Deutschland und darüber hinaus - im Sinne uns nachfolgender Generationen.

A.i.F - A.i.F -A.i.F - A.i.F - A.i.F -A.i.F - A.i.F - A.i.F -A.i.F - A.i.F - A.i.F -A.i.F - A.i.F - A.i.F -A.i.F
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Gänsesäger in Bayern
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Gänsesäger in Bayern

09/10.12.2020

Rund 350 Gänsesägerbrutpaare frequentieren den Freistaat Bayern aktuell, wobei sich ein deutliches Nord- Südgefälle darstellt.
Die Donau markiert die Arealgrenze, darüber hinaus ist in den mehr nördlich gelegenen Bereichen kaum mit Gänsesägern zu rechen.

Gänsesäger erreichen Körperlängen von etwa 55 – 58 Zentimeter und werden über ein Kilogramm schwer.Bereits im Spätwinter beginnt der Gänsesäger mit der Balz um im darauf folgenden März / April mit der Eiablage zu beginnen.
Gänsesäger sind Höhlenbrüter oder auch Nischenbrüter. In einer natürlichen oder auch gerne in einer künstlich angebrachten Höhlung ( Nistkasten )  legt er 6 – 14 Eier ab, die innerhalb 33 – 35 Tagen erbrütet werden.

Hauptbestandteil der Gänsesägernahrung sind Fische, es werden jedoch auch Schalentiere aufgenommen.Etwa 2 – 4 Tage nach dem Schlüpfen der jungen Gänsesäger verlassen die Jungsäger meist mit einem gewagten Sprung ins Freie den Nistplatz.

Mancherorts wird der Gänsesäger als Schädling angesehen, wobei diese Spezies als möglicher limitierender Faktor für ( Sekundär ) – Fischbestände angesehen wird.


In der Aufnahme von Klaus Sanwald
  • Gänsesäger
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Stele der Biodiversität - Standort Triefenbach
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Stele der Biodiversität - Standort Triefenbach

08/09.12.2020

Ein innovatives Artenschutz- Umweltbildungsprojekt des Artenschutz in Franken® einem Privateigentümer das von der Gemeinde Lisberg und der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt wird.

Bayern
.Vormals als artenschutzrelevant vollkommen uninteressant einzustufen,kann es mit Aufgabe der Nutzung alter Industriekamine gelingen den Ansatz "Erhaltung der Vielfalt" in die Fläche zu bringen. Das entsprechende Wissen vorausgesetzt können die Baukörper zu einem Hotspot der Biodiversität, in einer zunehmend ausgeräumten Umwelt heranwachsen.
Denn wenn (selbst in noch geeigneten Nahrungsstrukturen) keine geeigneten Reproduktionsräume vorhanden sind, ist die Erhaltung der Artenvielfalt gelichfalls zum Scheitern verurteilt. Das Projekt setzt hier an und gestaltet Bauwerke die sich in einem geeigneten Umfeld befinden so um, das sie sich zukünftig als "Kinderstube der Biodiversität" bewähren können.

Begleiten Sie uns bei der nicht alltäglichen Entwicklung eines Hotspots der Biodiversität hier auf unseren Seiten.

In der Aufnahme
  • In dieser artenschutzfernen Form zeigte sich der Baukörper vor der eigentlichen Umgestaltung im Dezmber 2020 ... nach der anteiligen Zurücknahme des Pflanzkörpers ..
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Neues von Schellente & Co.
Bild zum Eintrag (1040056-160)
Neues von Schellente & Co.

08/09.12.2020

Deutschland. In seinem schwarz-weißen Prachtkleid zeigt sich der Schellentenmann im Bild. Bevorzugter Brutbereich der Schellente sind Sektoren an Seen und langsam fließenden Gewässern.

Durch die Installation von Nisthilfen ( natürlich in Brutbereichen der Schellente ) lässt sich Bestandssichernd eingreifen. Mit einer Körperlänge um 45 cm ist es der Schellente möglich selbst in Schwarzspechthöhlen vorzudringen um ihr Gelege abzusetzen.
In der Regel liegt die Einflugöffnung der bevorzugten Nisthöhlen etwa 26 cm.Nach rund 30 Tagen Brutdauer schlüpfen die jungen Schellenten. Nach einer Nestlingszeit von etwa 16 Tagen sind die Jungen sich selbst überlassen.

Nahrung der Schellente sind Wasserinsekten und Kleinamphibien. Jedoch können auch Kleinfische und Pflanzenteile aufgenommen werden.



In der Aufnahme von Klaus Sanwald
  • Schellente Männchen
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Stele der Biodiversität - Lechtingen
Bild zum Eintrag (1040046-160)
Stele der Biodiversität  - Lechtingen

08/09.12.2020


Ein innovatives Artenschutz- Umweltbildungsprojekt des Artenschutz in Franken® und dem Windmühle Lechtingen e.V. das von der Audi Stiftung für Umwelt und der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt wird.

Lechtingen/Wallenhorst - Niedersachsen.Vormals als artenschutzrelevant vollkommen uninteressant einzustufen,kann es mit Aufgabe der Nutzung alter Trofostationen gelingen den Ansatz "Erhaltung der Vielfalt" in die Fläche zu bringen.

Das entsprechende Wissen vorausgesetzt können die kleinen Baukörper zu einem Hotspot der Biodiversität, in einer zunehmend ausgeräumten Umwelt heranwachsen.
Denn wenn (selbst in noch geeigneten Nahrungsstrukturen) keine geeigneten Reproduktionsräume vorhanden sind, ist die Erhaltung der Artenvielfalt gelichfalls zum Scheitern verurteilt.

Ein Projekt des Artenschutz in Franken® und der Windmühle Lechtingen e.V. das von der Audi Stiftung für Umwelt und der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt wird, setzt hier an und gestaltet Bauwerke die sich in einem geeigneten Umfeld befinden so um, das sie sich zukünftig als "Kinderstube der Biodiversität" bewähren können.


In der Aufnahme

  • Um die Außenstationen des Projekts entsprechend informativ ausgestalten zu können wurden die entsprechenden Informationen innerhalb vieler Hundert Stunden entwickelt ... die eigentliche Installation der Außenstationen wird im 2021er Frühjahr erfolgen.
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Auch Topprädatoren machen "Fehler"
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Auch Topprädatoren machen "Fehler"

07/08.12.2020

Deutschland.
Nun im Winter wird der sonst sehr verborgene Sperber wieder vermehrt an den Futterstellen die für Kohlmeise & Co. installiert wurden sichtbar. In spektakulären Jagdflügen schießt er hinter Kleinvögel her um diese Tiere zu erbeuten.

Doch nicht unüblich finden während wir dieser winterlichen Zeitspanne auch immer wieder Todesopfer.

In der Aufnahme von H.Ditterich erkennen wir ein Sperberweibchen das im Dezember 2020 bei der Jagd auf Kleinvögel gegen eine Glasfassade geprallt ist. Den Aufprall hatte das Tier nicht überlebt und verstarb.

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Insekten im Schnee
Bild zum Eintrag (1039989-160)
Die Wintermücke

07/08.12.2020

Deutschland. Wenn man das Tier das erste Mal sieht dann kann man es kaum glauben. Denn mitten im Winter und knapp über 0 Grad und dann auch noch auf einer geschlossenen Schneedecke wird ein Insekt sichtbar. Es handelt sich dabei häufig um die Wintermücke, von der es in Deutschland 12 Arten gibt.

Nein es ist keine Stechmücke, obwohl sie diesen auf dem ersten Blick sehr ähnlichsieht. Ihre Nahrung sind Pflanzensäfte, die von ihr auch im Winter aufgenommen werden können. Mit einer Körpergröße die nahe an einen Zentimeter heranreichen können fällt sie im Winter wirklich gut auf. Ihren Körper durchfließen „Frostschutzmittel“, also Substanzen die eine dem Glycerin ähnliche Wirkung besitzen.

Und damit wird es den Tieren möglich, sich bei diesen Temperaturen aktiv zu zeigen. Damit haben sie eine weitere Nische erschlossen welche ihnen zum Vorteil gerät da andere Insektenarten, hier als mögliche Konkurrenten auszuschließen sind. Erst ein einziges Mal konnten wir das Paarungsverhalten der Wintermücke für wenige Minuten beobachten, obwohl wir uns immer wieder sehr anstrengen, dem detaillierten Paarungsverhalten auf die Spur zu kommen.


In der Aufnahme
  • Wintermücke im Schnee
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NABU vergibt Förderpreise an drei Biobetriebe
„Gemeinsam Boden gut machen“: NABU vergibt Förderpreise an drei Biobetriebe

07/08.12.2020

  • Ökologische Landwirtschaft richtungsweisend für EU-Agrarpolitik
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 Berlin – Drei Bio-Bäuerinnen und -bauern aus Bayern und Nordrhein-Westfalen sind heute, am Internationalen Tag des Bodens, für die vorbildliche Umstellung ihres landwirtschaftlichen Betriebs auf Ökolandbau ausgezeichnet worden.

Sie bauen ihr Gemüse, Obst und Getreide nach Bio-Kriterien an, verzichten auf synthetische Pflanzenschutzmittel und halten höhere Standards bei der Tierhaltung ein. Bereits im Februar haben sie im Rahmen des Projekts "Gemeinsam Boden gut machen" erste finanzielle Unterstützung für die Umstellung auf ökologische Landwirtschaft erhalten.
Mit dem Projekt unterstützt der NABU jedes Jahr mehrere Betriebe, die finanziell oftmals herausfordernde Umstellung zu meistern. Den angehenden Öko-Betrieben entstehen etwa erhebliche Kosten für Umbaumaßnahmen in Ställen. Zudem müssen die Betriebe eine zweijährige Umstellungsphase überbrücken, in der sie bereits nach Bio-Kriterien wirtschaften, aber noch keine Bio-Preise erzielen. „Wir fördern Bäuerinnen und Bauern, die naturverträglich und nachhaltig unsere Nahrungsmittel produzieren wollen. Diese Bio-Betriebe leisten einen wertvollen Beitrag für gesunde Böden, sauberes Grundwasser und den Klimaschutz. Damit sorgen sie für eine Landschaft, in der Insekten und Vögel eine Zukunft haben“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Seit Start des Projekts 2015 haben fast 70 Landwirtinnen und Landwirte ihren Betrieb auf ökologische Landwirtschaft umgestellt – eine Gesamtfläche von über 13.000 Hektar Land.
 
Unterstützt wird das Projekt seit vielen Jahren durch die Alnatura Bio-Bauern-Initiative (ABBI) sowie durch Stiftungen und weitere Herstellern der Bio-Branche. Alnatura-Geschäftsführer Götz Rehn: „Wir freuen uns, dass wir auch dieses Jahr zur Förderung des Bio-Landbaus beitragen können. Ermöglicht wird dieser Beitrag durch unsere Kundinnen und Kunden: Denn beim Kauf jedes Alnatura-Produkts, das mit dem Label ‚Gemeinsam Boden gut machen‘ gekennzeichnet ist, fließt ein Cent in das Förderprojekt des NABU.“
 
Hintergrund: EU-Agrarpolitik und Ökolandbau in Deutschland
Noch immer sind Landwirtinnen und Landwirte auf außerpolitische Unterstützung angewiesen, wenn sie ihren landwirtschaftlichen Beitrieb auf Ökolandbau umstellen wollen. Bislang bietet die europäische Agrarpolitik für sie keine ausreichenden finanziellen Anreize, wenn sie ihre Arbeitsweise umweltverträglich gestalten wollen. Stattdessen hat die EU-Agrarpolitik in der Vergangenheit dazu geführt, dass Wiesen und Feldern immer stärker bewirtschaftet werden.
 
Neben dem NABU empfiehlt auch der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) eine umfassende Ökologisierung der europäischen Agrarpolitik mit effektiven Agrarumweltmaßnahmen und eine tiefgreifende Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik in Europa (GAP), die auf Ökosystemleistungen aufbaut und dem Erhalt der Biodiversität dient. Für eine naturverträglichere EU-Agrarpolitik setzt sich die Schirmherrin des Projekts „Gemeinsam Boden gut machen“, Bundesumweltministerin Svenja Schulze, ein.
 
Vor dem Hintergrund des aktuellen Trilogs, bei dem EU-Kommission, EU-Parlament und die Landwirtschaftsministerinnen und -minister über Ausgestaltung der GAP verhandeln, müssen nun die Ziele des Green Deals berücksichtigt werden. Sollten die Beschlüsse hinter dem zurückbleiben, was ökologisch notwendig ist, muss Deutschland mit seinem Strategieplan zur nationalen Umsetzung der EU-Agrarpolitik richtungsweisend bei der Ausgestaltung der „Grünen Architektur“ der Landwirtschaft vorangehen, um Boden, Gewässer und die Artenvielfalt zu schützen.
 
Wer ist förderfähig?
Bewerben kann sich jeder, der seinen landwirtschaftlichen Betrieb auf ökologische Bewirtschaftung umstellen oder seinen Ökobetrieb um mindestens 30 Prozent erweitern möchte. Der Betrieb muss sich einem in Deutschland ansässigen Bio-Anbauverband anschließen. Gefördert werden auch Betriebe, die am Hof Verarbeitung und Vermarktung betreiben. Bewerbungen werden ab dem 1. April 2021 angenommen. Ausführliche Informationen gibt es unter: www.nabu.de/gbgm
 
Die ausgezeichneten Preisträger*innen im Überblick:
•    Gsuk-Sedlmaier GbR, Bayern – Ackerbau und Pensionspferde (Naturland)
•    Biohof Wiehenglück KG, Nordrhein-Westfalen – Schweinemast, Mutterkuhhaltung, Legehennen, Ackerbau und Biogas (Naturland und Bioland)
•    Lämmermann GbR, Bayern – Ackerbau und Rindermast (Bioland)

Video-Preisverleihung des Förderpreises "Gemeinsam Boden gut machen"
  • www.umweltfestival.de

 Für Rückfragen:
Andreas Fischer, Projektmanager Unternehmenskooperationen,
Tel. +49 (0)30 284 984 -1959, E-Mail: Andreas.Fischer@NABU.de


Christine Tölle-Nolting, Referentin Agrarpolitik und ländliche Räume,
Tel. +49 (0)30 284 984 -1641, E-Mail: Christina.Toelle-Nolting@NABU.de

Quelle
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NABU-Pressestelle
Julian Bethke | Britta Hennigs | Katrin Jetzlsperger | Silvia Teich
Tel. +49 (0)30.28 49 84-1538 | -1722 | -1534 | -1588
Fax: +49 (0)30.28 49 84-2000 | E-Mail: presse@NABU.de
NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 114/20 | 5. DEZEMBER 2020
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Ökolandbau/Biodiversität/Landwirtschaft

Für diese Information trägt ausnahmslos der/die Autor*in/Urheber*in die redaktionelle Verantwortung.

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- wir engagieren uns für die Erhaltung der Vielfalt in der Bundesrepublik Deutschland und darüber hinaus - im Sinne uns nachfolgender Generationen.

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Waldbirkenmaus mit Fotofalle nachgewiesen
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Waldbirkenmaus mit Fotofalle nachgewiesen

07/08.12.2020

In einem gemeinsamen Projekt haben der BUND Naturschutz (BN) und der Landesbund für Vogelschutz (LBV) die sehr seltene Waldbirkenmaus (Sicista betulina) im Landkreis Freyung-Grafenau im Bayerischen Wald mehrere Jahre hintereinander nachgewiesen. Die gewonnenen Erkenntnisse können nun direkt in geplante Renaturierungsprojekte einfließen.

Die Waldbirkenmaus (Sicista betulina) gilt als eines der seltensten und stark gefährdeten Säugetiere in Deutschland und steht daher auf der Roten Liste. Das kleinste Nagetier Mitteleuropas mit seinem markanten schwarzen Aalstrich über dem Rücken und dem mehr als körperlangen Schwanz konnte außer im Bayerischen Wald bisher nur verlässlich im Oberallgäu und in Schleswig-Holstein nachgewiesen werden.

Die Art ist stark an bodenfeuchte, moorige Standorte in schneereichen Gebieten gebunden.
Das dritte Jahr in Folge haben der BN und der LBV auf eigenen Flächen automatische Wildkameras bodennah aufgestellt, die auslösen, wenn ein Tier in den Fokus gerät. Die Aktiven vor Ort Wolfgang Reichenberger (LBV) und Karel Kleijn (BN) haben die insgesamt 20 Kameras regelmäßig alle zwei Wochen kontrolliert und ausgelesen und damit weit über 60.000 Aufnahmen an den Experten David Stille weitergeleitet.

Die Regierung von Niederbayern fördert das Engagement des LBV und BN aus Mitteln des Biodiversitätsprogramms NaturVielfaltBayern des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz.

Besonders erfreulich ist das Ergebnis auf der Fläche Langreut (Gemeinde Haidmühle) direkt an der deutsch-tschechischen Grenze: Auf insgesamt 31 Aufnahmen konnte ein bisher unbekanntes Vorkommen der Waldbirkenmaus nachgewiesen werden. Auf vier der fünf dort platzierten Kameras waren die seltenen Nager zu sehen – was bedeutet, dass die Waldbirkenmaus auf der gesamten Fläche unterwegs ist.

Mit den Nachweisen aus den Vorjahren ergibt sich nun eine „Perlenkette von Nachweisen“, so Karel Kleijn, der das Projekt von Seiten des BN im Landkreis Freyung-Grafenau betreut. „Die Funde bestätigen unsere bisherigen Beobachtungen. Wir haben hier in der Gegend ein ausgeprägtes Vorkommen der Waldbirkenmaus – und damit ein sehr seltenes Überbleibsel aus der letzten Eiszeit.“

Jedes Jahr wird damit das Bild, wo Waldbirkenmäuse vorkommen und welche Lebensräume sie bevorzugen, etwas schärfer. Die Untersuchungen liefern eine wichtige Grundlage dafür, dass die Verbände und Behörden sich gezielt für den Erhalt der Art im Hinteren Bayerischen Wald einsetzen können. Dabei ist die Vernetzung der verbliebenen Populationen die aussichtsreichste Artenhilfsmaßnahme.

Denn es geht immer auch um den Lebensraum einer Art. Die Waldbirkenmaus ist an spezielle Feuchtgebietskomplexe gebunden, von denen es in großen Teilen Europas nicht mehr allzu viele gibt und die weiterhin durch Intensivierung, Trockenlegung und Klimawandel bedroht sind. Die sensible Art braucht ein Mosaik an Lebensräumen: Hochstauden für den Nestbau, Freiflächen für die Nahrungsaufnahme und Wald für den sehr intensiven Winterschlaf, der Anfang Oktober beginnt und bis zu 7 Monate dauert.

Der BUND Naturschutz, der sich im Rahmen des Projekts „Quervernetzung Grünes Band“ in der Gegend schwerpunktmäßig für eine Vernetzung von Biotopen engagiert, möchte die Fläche in Langreut renaturieren, hierfür wieder vernässen und zu einem strukturreichen Offenlandbiotop entwickeln. Zugleich wird nun ein Pilotprojekt für eine „Waldbirkenmaus-konforme“ Renaturierung aufgesetzt – mit besonderem Fokus darauf, die Bedingungen für die Waldbirkenmaus weiter zu verbessern. „Wir hoffen, einen Präzedenzfall zu schaffen, wie man richtig mit der Waldbirkenmaus umgeht“, so Kleijn.

Erfreulicher Nebeneffekt: Die Kameras fotografieren nicht nur Waldbirkenmäuse, sondern auch andere Klein- und Mittelsäuger und Vögel. So finden sich auf den Aufnahmen auch Nachweise von Zwergmaus, Haselmaus und Alpenspitzmaus sowie Baummarder, Fischotter und – als bisheriger Höhepunkt – eine Bekassine mit Küken.

Das Projekt soll deshalb auch in den nächsten Jahren fortgesetzt werden.


In der Aufnahme - Foto: Dr. Richard Kraft
  • Waldbirkenmaus


Für Rückfragen
Rita Rott
Regionalreferentin des BN für Niederbayern
089 / 54 830 112
0175 / 355 9706
rita.rott@bund-naturschutz.de

Quelle
BUND NATURSCHUTZ IN BAYERN E.V. (BN)
Dr.-Johann-Maier-Straße 4
93049 Regensburg
Tel. 09 41 / 2 97 20 0
Fax 09 41 / 2 97 20 30
info@bund-naturschutz.de
04.12.2020


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Vom Naturkühlschrank zum Überlebensraum
Bild zum Eintrag (1039859-160)
Vom Naturkühlschrank zum Überlebensraum

06/07.12.2020

Thüringen. Mit dem Niedergang der Insektenpopulationen verlieren wir zunehmend auch unsere Fledermäuse. Um hier praktisch aktiv zu werden setzen wir ein zugegeben nicht alltägliches Kooperationsprojekt um.

Gemeinsam mit dem Haus der Natur in Goldisthal, der Gemeinde Neuhaus am Rennsteig möchten wir vom Artenschutz in Franken® einen kleinen Beitrag zum Erhalt unserer heimischen Fledermäuse leisten. Unterstützt werden wir dabei von der Deutschen Postcode Lotterie und der Vattenfall Umweltstiftung.

In der Aufnahme
  • Im November 2020 wurde die neue Kellertür gebaut - die Tür wurde funktionell in die Lage versetzt den Zugang für Fledermäuse sicherzustellen. Auch für so manch andere Tierarten die sich in den störungsfreien Keller zurückziehen möchte steht der Zugang/Zuflug offen. Daneben wurde die Tür, die nach Vorgaben unserer Organisation entstanden ist, mit zusätzlichen Highlights ausgestattet, auf die wir hier jedoch bewusst nicht näher eingehen wollen.In dieser Aufnahmen erkennen wir das mit Edelstahl umfasste Türelement noch ohne die Bänderung und auch die Infotafel ist noch mit der Schutzfolie überzogen.
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Ehrenamtsengagement im Zoo wird gewürdigt
Bild zum Eintrag (1039835-160)
Ehrenamtsengagement im Zoo wird gewürdigt

06/07.12.2020

Bürgerpreisverleihung an die Naturschutzbotschafter des Frankfurter Zoos: Um das besondere ehrenamtliche Engagement
Einzelner oder bestimmter Personengruppen zum Wohle der Stadt Frankfurt am Main entsprechend zu würdigen, verleihen die Bürger Für Frankfurt BFF e.V. zum zweiten Mal einen Bürgerpreis sowie einen Stadtteilpreis.

Die Kuratoriumsmitglieder entschieden sich nicht nur einen, sondern vier Preisträger aus den 73 eingereichten Vorschlägen für den Bürgerpreis 2020 auszuwählen. Einer der gewürdigten Bürgerpreisträger ist das Projekt Naturschutzbotschafter im Zoo Frankfurt.
Die ehrenamtlichen Naturschutzbotschafter sind ein Teil der Abteilung Bildung und Vermittlung des Zoos. Die Aufgabe der Abteilung ist die Vermittlung tiergarten-biologischer Inhalte an alle Zoobesucherinnen und Zoobesucher. Zoos spielen heute eine wichtige Rolle in der Vermittlung gesellschaftlich relevanter Themen wie dem Klimawandel oder dem dramatischen Verlust von Biodiversität. Die Naturschutzbotschafter ergänzen die Ziele und die Arbeit des Teams der Abteilung. Meist sind die Ehrenamtlichen an den Wochenenden im Zoo mit ihren gestreiften Infomobilen unterwegs. Als ein Kooperationsprojekt des Zoos und der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt vermitteln sie die Themen Naturschutz und nachhaltige Entwicklung auf spannende und ansprechende Weise.

Auf Grund der Auswirkungen der Corona-Pandemie gerade auf Vereine und ehrenamtliche Initiativen, entschloss sich das Kuratorium der Bürger Für Frankfurt BFF e.V. die Geldpreise in diesem Jahr von 5.000 auf 10.000 € zu verdoppeln. Das Preisgeld wurde unter den vier Preisträgern des Bürgerpreises 2020 aufgeteilt. Corona bedingt wurde der Preis an die Naturschutzbotschafter im Freigelände des Zoos durch den Vorsitzenden der Bürger Für Frankfurt BFF e.V. Mathias Mund überreicht.


In der Aufnahme
Bild: Vorsitzender Mathias Mund der Bürger Für Frankfurt BFF e.V. überreicht die Bürgerpreis-Urkunde und das Preisgeld an den Projektleiter der Naturschutzbotschafter Michael Kauer. (Foto: Zoo Frankfurt)


Quellenangabe
Zoo Frankfurt
Bernhard-Grzimek-Allee 1
60316 Frankfurt am Main
Telefon: +49 (0)69 212-337 35
info.zoo@stadt-frankfurt.de
30.11.2020


Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

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Auen im Fichtelgebirge sollen artenreicher werden
Bild zum Eintrag (1039819-160)
Auen im Fichtelgebirge sollen artenreicher werden

06/07.12.2020

  •     Bundesumweltministerium fördert insektenfreundliche Bewirtschaftung von Auen in Bayern mit rund 1,32 Millionen Euro
  •     Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Bundesumweltministerium

Berlin/Bonn, 2. Dezember 2020: Auen bieten vielen seltenen und gefährdeten Arten Schutz, jedoch sind nur wenige dieser artenreichen Lebensräume in Deutschland noch intakt. Ein neues Projekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt fördert jetzt die wertvollen Lebensräume der Auen und Gewässer im Fichtelgebirge und wird sie besser miteinander verbinden.

So soll insbesondere die Insektenvielfalt vor Ort gestärkt werden. Das Projekt „InseGdA: Artenvielfalt im Eger- und Röslautal“ hat das Ziel, Konzepte für insektenfreundliche Bewirtschaftungsmethoden zu entwickeln, die Gewässer und Auen miteinander verknüpfen. Es wird vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums in Höhe von rund 1,32 Millionen Euro gefördert.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Bundesweit ist der Rückgang von Insekten dramatisch und erfordert dringend Gegenmaßnahmen. Auch im Eger- und Röslautal im Fichtelgebirge ist dieser Rückgang deutlich erkennbar, obwohl der Anteil an Schutzgebieten vergleichsweise hoch ist. Deshalb wollen wir mit dem Projekt InseGdA durch insektenfreundliche Bewirtschaftungsmethoden verhindern, dass die Strukturvielfalt der Gewässer und angrenzender Flächen sowie Grünland weiter verloren gehen. Damit soll auch der Schwund an Insekten aufgehalten werden. Hier wird modellhaft gezeigt, wie Auen auch in anderen Regionen Deutschlands wieder zu artenreichen Lebensräumen aufgewertet werden können.“

BfN-Präsidentin Prof. Dr. Beate Jessel: „Die artenreichen Lebensräume der Auen sind auch durch die Folgen des Klimawandels gefährdet. Deshalb ist es eine dringende Zukunftsaufgabe, die Anpassungs- und Widerstandsfähigkeit dieser wertvollen Lebensräume zu stärken. Der Landkreis Wunsiedel setzt mit InseGdA genau dort an: Naturschutz, Land- und Wasserwirtschaft werden im Projekt gemeinsam Handlungsempfehlungen erarbeiten, wie Auen in Zukunft bewirtschaftet werden können, damit sie einem breiten Spektrum unterschiedlicher Artenals strukturreicher Lebensraum erhalten bleiben.“

Das Projektgebiet liegt im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge und erstreckt sich entlang der Mittelgebirgsflüsse Eger und Röslau sowie deren Seitenbächen. Es ist durch eine hohe Vielfalt an Lebensraumtypen gekennzeichnet – von nassen bis trockenen und von offenen bis bewaldeten Flächen.

Um die Insektenfauna der Auen zu fördern, wird das örtliche Landratsamt im Vorhaben „InseGdA“ zum einen Konzepte zur Bewirtschaftung und Pflege der Gewässer und Auenflächen im Eger- und Röslautal entwickeln, Maßnahmen zur Bewirtschaftung des Auengrünlands, wie z.B. verschiedene Mahdkonzepte oder eine extensive Beweidung, einführen, sowie ein Spenderkataster zur Saatgutgewinnung einrichten. Zudem wird Hartsubstrat wie Totholz und Kies in die Gewässer der Modellgebiete eingebracht, um wertvollen Lebensraum für aquatische Insektenzu schaffen und den Gewässerverlauf naturnah zu gestalten. Die Wirkung der Maßnahmen wird begleitend erfasst, um Erkenntnisse und Erfahrungen aus dem Projekt bundesweit übertragen zu können.

Mit seinem integrierten Ansatz geht „InseGdA“ neue Wege: Die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Akteure sowie die Zusammenarbeit mit Bürgerinnen und Bürgern, die für ein ehrenamtliches Engagement gewonnen werden sollen, verspricht eine nachhaltige Entwicklung. Für die Durchführung des Projekts wird der Landkreis Wunsiedel auch vom Bayerischen Naturschutzfond und der Stiftung Natur- und Kulturlandschaft Fichtelgebirge finanziell gefördert.

Kontaktdaten sowie Projekt-Steckbrief unter: https://bit.ly/insegda


Das Bundesprogramm Biologische Vielfalt


Die Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) wird seit 2011 durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt unterstützt. Gefördert werden Vorhaben, denen im Rahmen der NBS eine gesamtstaatlich repräsentative Bedeutung zukommt oder die diese Strategie in besonders beispielhafter Weise umsetzen. Die geförderten Maßnahmen tragen dazu bei, den Rückgang der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen und mittel- bis langfristig in einen positiven Trend umzukehren. Sie dienen dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung sowie der Entwicklung der biologischen Vielfalt und gehen über die rechtlich geforderten Standards hinaus. Akzeptanzbildende Maßnahmen der Information und Kommunikation tragen dazu bei, das gesellschaftliche Bewusstsein für die biologische Vielfalt zu stärken.

Weitere Informationen zum Bundesprogramm: https://biologischevielfalt.bfn.de/bundesprogramm


In der Aufnahme
  • Im Egertal sollen Gewässer und Auenflächen insektenfreundlicher bewirtschaftet werden. (Foto: Oliver Kreß)

Quelle

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Von verzagten Gesetzen und verpassten Chancen - Bilanz nach einem Jahr
Gemeinsame Presseerklärung von DNR, BUND, DUH, Germanwatch, Greenpeace, NABU und WWF

05/06.12.2020

  • Von verzagten Gesetzen und verpassten Chancen - Bilanz nach einem Jahr Klimaschutzprogramm 2030

Berlin, 2.12.2020 – Anlässlich der heutigen Sitzung des Klimakabinetts stellen die deutschen Umweltverbände der Bundesregierung bei ihrer Umsetzung des Klimaschutzprogramms 2030 ein schlechtes Zeugnis aus.


  •     Selbst die wenigen guten Ansätze des insgesamt völlig unzureichenden Klimapakets werden von der Bundesregierung gar nicht oder nur wenig wirksam umgesetzt.

So urteilen die Umwelt- und Klimaorganisationen DNR, BUND, DUH, Germanwatch, Greenpeace, NABU und WWF. Dies sei mittlerweile auch kaum mehr der Öffentlichkeit zu vermitteln, die sich deutlich mehr Klimaschutz von der Regierung wünscht: In einer aktuellen repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag des Deutschen Naturschutzrings sprechen sich 58 Prozent der Befragten für einen schnelleren Kohleausstieg bis 2030 aus. Zwei Drittel unterstützen einen beschleunigten Ausbau der Windenergie an Land, 60 Prozent eine Installationspflicht für Photovoltaikanlagen bei Neubauten oder Dachsanierungen.

Auch der Verbrennungsmotor wird zunehmend skeptisch gesehen: 50 Prozent der Deutschen unterstützen ein Ende von Verbrenner-Neuzulassungen, wobei wiederum jeweils die Hälfte ein Ende im Jahr 2030 bzw. 2035 begrüßen würde. Zudem sind 79 Prozent der Befragten der Meinung, dass die Bundesregierung die Corona-Konjunkturhilfen aus den europäischen und nationalen Mitteln gezielt für den klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft und Infrastruktur verwenden sollte.
Die Große Koalition konnte hingegen ihren großen Versprechungen keine konsequenten Taten folgen lassen. Exemplarisch für das Versagen der Regierung ist den Umweltverbänden zufolge der von vielen Akteuren stark kritisierte und im parlamentarischen Verfahren wiederholt verschobene Gesetzentwurf zur Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes.

    Mit dem Vorschlag aus dem Haus von Peter Altmaier kann nicht einmal annähernd der von der Großen Koalition angestrebte Erneuerbaren-Anteil am Strommix von 65 Prozent im Jahr 2030 erreicht werden. Denn der Regierungsansatz enthält deutlich zu geringe Ausbaumengen und zu viele Hemmnisse beim Ausbau von Wind und Sonne. Dabei wäre für eine angemessene Umsetzung des Pariser Klimaabkommens sogar ein Anteil von mindestens 75 Prozent naturverträglichen Erneuerbaren im Jahr 2030 nötig.

Auch in den anderen klimarelevanten Bereichen sei die Situation kaum besser. Die Verbände kritisieren:

    Bei der CO2-Bepreisung in den Sektoren Wärme und Verkehr wurde aus Uneinigkeit unter den Koalitionären ein kompliziertes Hybridmodell aus Mengen- und Preisinstrument ersonnen, das der Manipulation Tür und Tor öffnet. Der zu niedrige CO2-Preis entfaltet keine ausreichende Lenkungswirkung und sieht keinen ausreichenden sozialen Ausgleich vor. Im Agrarbereich setzt Ministerin Julia Klöckner weiter auf die Verteilung der Agrar-Milliarden aus Brüssel mit der Gießkanne, anstatt Bauernhöfe für umwelt- und klimafreundliche Landwirtschaft gezielt zu honorieren. Und Verkehrsminister Andreas Scheuer verschleudert Millionenbeträge für ein europarechtswidriges Maut-Projekt, während in seinem Sektor die Emissionen seit Jahren nicht sinken.

Die Folgen des Verzagens und Vertagens beim Klimaschutz sind verheerend, warnen die Umweltverbände.

    Denn bereits die im Klimapaket beschlossenen Maßnahmen reichen nicht aus, um das Klimaziel für 2030 zu erreichen. Dies haben von der Bundesregierung in Auftrag gegebene Gutachten bestätigt. Um das Pariser Klimaabkommen einhalten zu können, müssen aber die deutschen und europäischen Ambitionen im Klimaschutz deutlich erhöht werden. Wir appellieren an das Klimakabinett: Werden Sie Ihrem Namen endlich gerecht, und bringen sie unabhängig von bevorstehenden Wahlkämpfen die notwendigen Maßnahmen aufs Gleis. Dazu gehören ein Vorziehen des Kohleausstiegs auf 2030, der zeitnahe Zulassungsstopp für Verbrennungsmotoren, die Unterstützung eines höheren EU-Klimaziels und der Einsatz für einen neuen ambitionierten Vorschlag zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik.

Quelle
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2.12.2020

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Neue Ausgabe „Seltene Vögel in Deutschland“ erschienen
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05/06.12.2020

  • Neue Ausgabe „Seltene Vögel in Deutschland“ erschienen

Die achte Ausgabe der Reihe „Seltene Vögel in Deutschland“ liefert einen weiteren umfassenden Überblick über das Auftreten von Seltenheiten in Deutschland. Kernbeitrag des 76 Seiten umfassenden Heftes ist die Zusammenstellung der Nachweise seltener Vogelarten in Deutschland im Jahr 2018.


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48157 Münster
Tel.: 0251.210140-0

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In der Aufnahme von Helga Zinnecker
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Leistungen der Ökosysteme durch finanzielle Anreize wertschätzen
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Leistungen der Ökosysteme durch finanzielle Anreize wertschätzen

05/06.12.2020

  • DBU macht zum Tag des Bodens am 5.12. auf Klimarelevanz der Waldmoore aufmerksam

Osnabrück.
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) empfiehlt, mit Blick auf den Welttag des Bodens am 5. Dezember, dessen Nutzen als Wasserspeicher und Kohlenstoffsenke stärker als gesellschaftlichen Vorteil anzuerkennen – auch finanziell. Klimarelevante Dienstleistungen müssten honoriert werden, sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde.

„Eine Zertifizierung von CO2-Kompensationen könnte für Waldbesitzerinnen und -besitzer einen Anreiz darstellen, klimawirksame Strukturen im Wald zu fördern“, so Bonde weiter. Gerade der Boden sei wegen seiner Kohlenstoff- und Wasser-Speicherkapazitäten hochgradig klimarelevant. In diesem Zusammenhang kann nach Bondes Worten die Bedeutung des Waldes nicht hoch genug eingeschätzt werden. Die Trockenheit der vergangenen drei Jahre habe dies auf drastische Weise vor Augen geführt. Bonde: „Daraus müssen wir lernen. Es gilt, Wasser in der Landschaft und damit auch im Wald zu halten. Besondere Relevanz können in diesem Kontext die Waldmoore haben.“
Mit der zunehmenden Anzahl von Extremwetterereignissen wie Stürmen, Starkregen und anhaltender Trockenheit als Folge der Erderwärmung werde der Klimawandel spürbar zur Realität. Vor allem nassen Moorböden komme eine doppelte Schlüsselrolle zu: beim Klimaschutz und bei der Klimafolgenanpassung. Bonde: „Sie sind eine Kohlenstoffsenke und verhindern, dass die Treibhausgase Kohlendioxid (CO2) und Lachgas entweichen. Und sie funktionieren auch als Wasserspeicher.“ Das wird nach Bondes Worten in Zukunft immer wichtiger, denn die Erwärmung über der globalen Landfläche steige nach Expertenmeinung deutlich über das durch das Pariser Klimaschutzabkommen vereinbarte Ziel von zwei Grad, das lediglich einen globalen Durchschnittswert markiere. Somit sei damit zu rechnen, dass auch die Trockenheit weiter anhalten werde.

Digitales Entscheidungs- und Unterstützungssystem hilft beim Wiedervernässen von Waldmooren

Anhand der durch die Trockenheit sichtbar absterbenden Fichten und Buchen wird Bonde zufolge deutlich, dass auf Seiten der Waldbewirtschaftung alles getan werden muss, um das Wasser in der Landschaft zu halten. Besondere Chancen bieten hierbei die Waldmoore. Dr. Reinhard Stock, DBU-Referatsleiter Naturschutz ergänzt: „Der oftmals mehrere Meter mächtige Torfkörper der Waldmoore ist in der Lage, große Mengen an Wasser zu speichern und in Trockenperioden wieder in die Umgebung abzugeben. Damit wirken Waldmoore stabilisierend auf den lokalen Wasserhaushalt und haben einen positiven Einfluss auf das Binnenklima.“

Die DBU hatte mit einem Vorhaben eine internetbasierte Beratungs- und Planungshilfe fachlich und finanziell gefördert, mit deren Hilfe schrittweise aus einem entwässerten und damit klimaschädlichen Waldmoor wieder ein nasses und damit klimaschützendes wird: Das DSS WAMOS – eine „Decision Support System“-gestützte Managementstrategie für Waldmoore. Es wurde ein digitales Entscheidungshilfesystem entwickelt, welches dann zusammen mit den Forsteinrichtungen in den Bundesländern Brandenburg, Niedersachsen, Bayern und Mecklenburg in der Praxis erprobt wurde. Es gibt zwar mehr Moore, die landwirtschaftlich genutzt werden, doch allein im Bundesland Brandenburg liegen etwa 38.000 Hektar Moore im Wald, im Land Mecklenburg-Vorpommern sind es rund 52.000 Hektar. Prof. Dr. Jutta Zeitz, Projektleiterin und emeritierte Professorin bei der Humboldt-Universität zu Berlin: „Wir sind sehr froh, dass das DSS WAMOS im Ergebnis des von der Landesforst Brandenburg geförderten Projektes ‚Erfolgskontrolle der Moorrenaturierungsmaßnahmen der Landesforst Brandenburg und Ableitung zukünftiger Managementmaßnahmen‘ bis Ende 2021 durch die Moorexpertinnen der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde unter Leitung von Prof. Vera Luthardt aktualisiert und erweitert werden kann.“

Zertifizierung von CO2-Kompensationen als finanzieller Anreiz

Aus Sicht von DBU-Generalsekretär Bonde brauchen Privatwaldbesitzerinnen und -besitzer mit kleinen Parzellen Anreize, um so zu wirtschaften, „dass sich Faktoren mit Klimarelevanz wie das Wiedervernässen degradierter Moorstandorte für sie lohnen“. Das gelte etwa für diejenigen, die vom Holzverkauf wirtschaftlich abhängig seien. Laut dritter Bundeswaldinventur ist immerhin fast die Hälfte des deutschen Waldes in Privatbesitz, überwiegend klein strukturiert und zersplittert. Das umfasst eine nicht unerhebliche Flächengröße von 5,5 Millionen Hektar. Flächenmäßig nehmen die Waldmoore zwar nur einen kleinen Teil davon ein, aber sie speichern im vernässten Zustand im Mittel vier- bis sechsmal mehr Kohlenstoff als der mineralische Waldboden. In früheren Zeiten setzten die Waldbauern auf das Entwässern der Moore, um überhaupt Bäume anpflanzen zu können.

Das Problem: „Degradierte, also entwässerte Moore setzen ein hohes Maß an Treibhausgasen frei, mehr als alle anderen Böden“, sagt Moorexpertin Susanne Belting, Leiterin des DBU Naturerbe. Die Tochtergesellschaft ist verantwortlich dafür, dass sich bundesweit 71 Flächen des Nationalen Naturerbes mit 70.000 Hektar naturnah entwickeln. Dazu gehört nach Beltings Worten auch das Wiedervernässen von Mooren im Wald. Selbst anmoorige Böden, also nasse, sauerstoffarme mineralische Böden würden wegen ihres hohen Kohlenstoff-Anteils eine große Rolle in der Klimabilanz spielen. Das Wiedervernässen von Mooren sei deshalb „das Gebot der Stunde“, doch die Zeit dränge. Denn, so Belting, „die anhaltende Trockenheit verzögert, dass sich Moore wie beispielsweise das Möllersche Luch in der Rüthnicker Heide in Brandenburg erholen“.

Wenn CO2-Kompensationen entsprechend zertifiziert werden, kann ein solches Instrument nach Einschätzung des DBU-Generalsekretärs „ein Anreiz sein, um Ökosystemdienstleistungen des Waldes zu vergüten“. Das sei auch einhellige Meinung eines kürzlich per Videokonferenz durchgeführten digitalen Expertenaustauschs der DBU zur Zukunft der Wälder gewesen, so Bonde. Die Stiftung verstehe sich in der Debatte als „Brückenbauerin zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft“.


In der Aufnahme
Von Wasserspeicher bis Kohlenstoffsenke: Der Welttag des Bodens am 5. Dezember hebt dessen Bedeutung und vielfältigen Nutzen hervor. Die Empfehlung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt: Es ist an der Zeit, die durch den Boden erbrachten Vorteile für die Gesellschaft auch finanziell anzuerkennen.© Uwe Fuellhaas / DBU


Quelle
Deutsche Bundesstiftung Umwelt
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: +49 541 9633 0
Telefax: +49 541 9633 190
E-Mail: info@dbu.de
03.12.2020 |

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05/06.12.2020

  • WMO-Bericht: 2020 wird höchstwahrscheinlich eines der drei wärmsten Jahre

Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) hat am heutigen Mittwoch ihren vorläufigen Bericht
über den Stand des globalen Klimas 2020 mit Daten von Januar bis Oktober 2020 veröffentlicht. Das Jahr 2020 ist der WMO zufolge auf dem Weg, eines der drei wärmsten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen zu werden. Viviane Raddatz, Klima- und Energieexpertin beim WWF Deutschland, kommentiert dazu:

„Die erschreckende Bilanz der WMO zu Anstieg des Meeresspiegels, Eisverlust und Extremwetter zeigt eins: Die globale Klimakrise ist Realität, hier und heute. Auch die Covid-Pandemie verschafft dem Klima des Planeten keine Verschnaufpause. Der Druck zu handeln, bleibt riesig. Wir brauchen jetzt Maßnahmen zur Reduzierung des Treibhausgasausstoß, für Versprechungen zu mehr Klimaschutz in einigen Jahrzehnten allein ist keine Zeit mehr.
Die dramatischte Zahl des Berichts: Der globale Temperaturanstieg könnte laut der WMO schon bis 2024 vorübergehend 1,5 Grad überschreiten. Vor fünf Jahren hat sich die Staatengemeinschaft im Pariser Klimaschutzabkommen darauf verpflichtet, die Erderhitzung auf möglichst 1,5 Grad zu begrenzen. In der kommenden Woche wollen alle das 5. Jubiläum des Klimaschutzabkommens feiern. Die Welt ist derzeit weit davon entfernt, die Erderhitzung wie in Paris vereinbart auf möglichst 1,5 Grad zu begrenzen.

Die Europäische Union muss eine Vorbild- und Führungsrolle einnehmen. Auf dem EU-Ratsgipfel in der kommenden Woche hat die EU die Gelegenheit, den Geist von Paris kräftig zu beleben – mit einem höheren EU-Klimaschutzziel für das Jahr 2030. Dafür trägt die deutsche Ratspräsidentschaft die Verantwortung. Der WWF fordert ein Reduktionsziel von mindestens 65 Prozent bis 2030. Das ist wissenschaftlich notwendig, um einen für die EU angemessen Beitrag zur Begrenzung der Erderhitzung auf 1,5 Grad zu leisten.“

Hintergrund
Laut der WMO ist die Zeit von 2011 bis 2020 das wärmste Jahrzehnt seit Beginn der Aufzeichnungen. Seit 2015 haben wir die wärmsten sechs Jahre erlebt. Die globale Durchschnittstemperatur wird 2020 etwa 1,2 Grad über dem vorindustriellen Niveau liegen.

Kontakt
Julian Philipp
Pressesprecher, Berlin
Tel: 030311777467


Quelle
WWF
Stand: 02.12.2020

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Ein Rückblick auf die erste digitale Karitiersaison beim MhB
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05/06.12.2020

  • Vogelmonitoring: Ein Rückblick auf die erste digitale Karitiersaison beim MhB

Wie sich die Bestände von Goldammer,
Amsel und anderen weit verbreiteten Vogelarten entwickeln, wird seit 2004 durch das Monitoring häufiger Brutvögel (MhB) erfasst.


Quelle
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In der Aufnahme des Artenschutz in Franken® - Christian Neumann

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Zoll verhindert Schmuggel von 26 artengeschützten Tieren aus Mexiko
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Zoll verhindert Schmuggel von 26 artengeschützten Tieren aus Mexiko

04/05.12.2020

  •     Dosenschildkröten, Baumschleichen und Krötenechsen: Forschungsmuseum Koenig übernimmt Artbestimmung und Pflege
  •     Bundesamt für Naturschutz leitet Bußgeldverfahren gegen Einführer ein
  •     Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Hauptzollamt Köln und dem Forschungsmuseum Koenig

Köln/Bonn, 02. Dezember 2020:
Den Schmuggel von 26 artengeschützten Dosenschildkröten, Baumschleichen und Krötenechsen aus Mexiko verhinderte der Zoll am Flughafen Köln/Bonn. Die Reptilien waren auf ihrem Weg zu Privatempfängern in Deutschland in Paketen mit mexikanischen Süßigkeiten, Souvenirs und Spielsachen versteckt. Eingenäht in kleine Stoffpuppen oder Nylonsäckchen und ohne ausreichende Belüftung überlebten zehn der Reptilien den tierschutzwidrigen Transport leider nicht.

Am 30. Oktober und 08. November hatten Zöllner die Pakete überprüft. Zur genauen Artenbestimmung und zur vorübergehenden Pflege wurden die Reptilien zum Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig - Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere (ZFMK, Museum Koenig) nach Bonn gebracht.
"Bei unseren Luftfrachtkontrollen müssen wir ja grundsätzlich mit allem rechnen, aber lebende und zudem artengeschützte Tiere zu finden ist schon erschreckend. Daher macht es uns stolz, durch unsere tägliche Arbeit einen Beitrag zum Artenschutz zu leisten", so Jens Ahland, Pressesprecher des Hauptzollamts Köln.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Forschungsmuseum Koenig helfen bei Artbestimmung und entwickeln genetische Marker gegen den illegalen Wildtierhandel
Die Expertinnen und Experten des ZFMK helfen dem Zoll regelmäßig als Gutachterinnen und Gutachter bei der Artbestimmung, meist jedoch von bereits verarbeiteten beschlagnahmten Leder- und Fellprodukten (z.B. Schlangenleder-Handtaschen).

Um effektiver gegen den illegalen Handel mit geschützten Arten vorzugehen, der leider oft unentdeckt bleibt, hat das ZFMK das FOGS-Projekt (Forensic Genetics for Species Protection) ins Leben gerufen. Dieses Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 1,5 Millionen Euro gefördert und hat das Ziel, eine Referenzdatenbank aufzubauen, die genetische Marker- und Sequenzdaten für gefährdete und für die Artenschutzbehörden relevante Tierarten enthält. Mit deren Hilfe können anhand von DNA-Proben Herkunft und Abstammung untersuchter Tiere ermittelt werden. Man stellt beispielsweise fest, ob es sich bei untersuchten Zuchtprogrammen tatsächlich um legale Nachzuchten oder illegale Wildentnahmen handelt. Damit soll erreicht werden, dass Untersuchungen zu Artenschutzvergehen in Deutschland mit der adäquaten molekularbiologischen Handhabe versehen werden.

Bundesamt für Naturschutz leitet Bußgeldverfahren gegen Einführer ein
Bei den Schildkröten und den Alligatoreidechsen handelt es sich um Tierarten, die unter die Vorschriften des internationalen Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES) fallen. Sowohl Mexiko als auch Deutschland hätten diese Transporte genehmigen müssen.

Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) als für den CITES-Vollzug in Deutschland zuständige Behörde hat die mexikanischen Behörden umgehend über die Beschlagnahme informiert. Dabei wurden auch angefragt, ob die Tiere zur Wiederauswilderung in ihre Heimat zurückgebracht werden sollen. Sollten die Behörden zustimmen, werden die Tiere, die gesund genug sind, nach Mexiko zurückgesandt.

Aufgrund der nicht genehmigten Einfuhren drohen den Einführern nach dem Bundesnaturschutzgesetz Bußgeldverfahren. Bei der Bemessung der Bußgelder wird auch die Art und Weise des Transports berücksichtigt werden.

Gleichzeitig wurden die mexikanischen Behörden um die Erlaubnis zur Entnahme von Proben zur genetischen Analyse im Rahmen des FOGS-Projektes gebeten.

Hintergrund:
Das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) Viele Tier- und Pflanzenarten sind in ihrem Bestand gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht. Neben der Zerstörung der Lebensräume ist der internationale Handel mit Tieren und Pflanzen einer der größten Gefährdungsfaktoren. Um dem entgegen zu wirken, wurde 1973 das "Washingtoner Artenschutzübereinkommen" (kurz CITES) geschlossen. Ziel von CITES ist es, den internationalen Handel zu überwachen und zu beschränken. 182 Staaten und die EU haben das Übereinkommen unterzeichnet und ratifiziert. CITES schützt heute etwa 6.000 Tier- und 30.000 Pflanzenarten.

Dabei gelten die Regelungen nicht nur für lebende Tiere oder Pflanzen, sondern auch für alle Produkte, die aus Tieren oder Pflanzen der geschützten Arten hergestellt wurden. Gemäß dem Übereinkommen steht der Begriff "Handel" für jeden Transport über eine Grenze. Hierunter fallen alle Sendungen mit geschützten Arten, unabhängig davon ob diese zu kommerziellen oder privaten Zwecken über internationale Grenzen transportiert werden. Der "Handel" ist grundsätzlich nur zulässig, wenn dazu die erforderlichen Genehmigungen erteilt wurden. Das Bundesamt für Naturschutz ist die deutsche Vollzugsbehörde für die Umsetzung des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (WA=CITES) in der Bundesrepublik Deutschland.

Mehr Informationen unter www.cites.bfn.de und in der Broschüre "Artenschutz geht jeden an"; PDF: https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/artenschutz/Dokumente/Artenschutzbroschuere.pdf


In der Aufnahme
  • Krötenechse (Foto: Morris Flecks, ZFMK)


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Der Hering (Clupea harengus) wird Fisch des Jahres 2021
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Der Hering (Clupea harengus) wird Fisch des Jahres 2021

04/05.12.2020

  •     Einer der häufigsten Fische weltweit – Bestand in der Ostsee in Gefahr
  •     Art mit zentraler Rolle im marinen Ökosystem
  •     Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Deutschen Angelfischerverband (DAFV) und dem Verband Deutscher Sporttaucher (VDST)

Bonn/Berlin, 01. Dezember 2020: Der Hering ist Fisch des Jahres 2021. Gewählt wurde er gemeinsam vom Deutschen Angelfischerverband (DAFV) und dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) in Abstimmung mit dem Verband Deutscher Sporttaucher (VDST). Der Hering ist eine häufige und weit verbreitete Fischart, von der die kommerzielle Fischerei jährlich bis zu hunderttauend Tonnen fängt.

Mit der Wahl zum Fisch des Jahres sollen der Hering und seine Gefährdung, aber auch die bedrohte biologische Vielfalt im Meer verstärkt Aufmerksamkeit erhalten.
"Der Atlantische Hering spielt in den Ökosystemen unserer Meere, ob in Nord- und Ostsee oder im Nordatlantik, eine entscheidende Rolle: Er stellt ein wichtiges Bindeglied zwischen verschiedenen Ebenen des Nahrungsnetzes dar und dient zum Beispiel als Nahrungsgrundlage für Dorsche, Robben und Schweinswale", erklärt BfN-Präsidentin Prof. Dr. Beate Jessel. "Der Erhalt der Heringsbestände ist eine wichtige Grundlage, um die biologische Vielfalt der Meere mit ihrer besonderen Tier- und Pflanzenwelt zu bewahren. Die Fangmengen der kommerziellen Fischerei und der Freizeitfischerei müssen sich daher an wissenschaftlichen Empfehlungen orientieren, um eine ökonomisch und ökologisch nachhaltige Nutzung des Heringsbestandes zu ermöglichen. Weitere zentrale Bausteine zur Erholung der Heringsbestände sind die Reduzierung der Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft und des klimawandelbedingten Anstiegs der Meerestemperatur."

Kaum eine andere Fischart hat eine so große wirtschaftliche Bedeutung wie der Hering - und dies schon seit mehr als 1000 Jahren, als die Möglichkeit der Konservierung von Heringen durch Salz entdeckt worden war. Im Jahr 2018 wurden in der kommerziellen Fischerei in Deutschland 69.000 Tonnen Heringe angelandet, 52.000 Tonnen davon wurden außerhalb deutscher Hoheitsgewässer gefangen. Der Marktanteil von Hering und Heringsprodukten liegt aktuell bei 15 bis 20 Prozent aller Fischprodukte und der Pro-Kopf-Verzehr bei ungefähr zwei Kilogramm pro Jahr. Damit liegt der Hering auf Platz 4 der Liste der beliebtesten Speisefische.

Auch für die Freizeitfischerei hat der Hering eine große Bedeutung. Nach Abschätzungen des Thünen-Instituts für Ostseefischerei betragen die Heringsfänge der Freizeitangler an den deutschen Küsten der Ostsee jährlich rund 1.500 Tonnen.

"Der Fang von Heringen bietet der Bevölkerung in Deutschland über die Freizeitfischerei eine Möglichkeit Fische auf einfache Art und Weise für den Eigenbedarf zu fangen. In Zeiten der Covid-19-Pandemie mit eingeschränkter Reisetätigkeit und verstärkten Kontaktbeschränkungen suchen die Menschen auch verstärkt Erholung in der Natur im eigenen Land", erklärt Dr. Christel Happach-Kasan, Präsidentin des Deutschen Angelfischerverbands e.V.

Obwohl es sich eigentlich um eine sehr häufige Fischart handelt, ist der Laicherbestand des frühjahrslaichenden Herings der westlichen Ostsee von 300.000 Tonnen in den 1990er Jahren auf 60.000 Tonnen im Jahr 2020 gesunken. Seit 2006 befindet sich der Hering außerhalb sicherer biologischer Grenzen, das heißt, seine erfolgreiche Fortpflanzung ist akut gefährdet. Seit 2019 empfiehlt der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) daher die Fischerei in der westlichen Ostsee vorübergehend einzustellen, um eine Erholung zu ermöglichen. Der zuständige Europäische Fischereirat hat die Fangquoten für die Berufsfischerei in den letzten Jahren abgesenkt, zuletzt im Oktober 2020 um 50 Prozent.

Neben der Fischerei gefährdet die klimawandelbedingte Erhöhung der Meerestemperatur den Fortpflanzungserfolg des Heringsbestandes in der westlichen Ostsee. Durch die hohen Temperaturen im Frühjahr schlüpfen die Larven bevor ausreichend Nahrung verfügbar ist - sie verhungern. Die hohen Nährstoffkonzentrationen in der Ostsee, maßgeblich durch die Düngung in der Landwirtschaft und über die Flüsse ins Meer gebracht, führen zu einem starken Wachstum einzelliger Algen und weniger Licht im Wasser. Größere Algen können daher nicht mehr wachsen und den Heringen fehlt in Folge das für die Fortpflanzung nötige Laichsubstrat. So hat zum Beispiel im Greifswalder Bodden, einem der wichtigsten Laichgebiete für den frühjahrslaichenden Hering, die Bedeckung des Meeresbodens mit höheren Wasserpflanzen auf etwa sieben Prozent der ursprünglichen Fläche abgenommen.

Hintergrund
Der Atlantische Hering ist eine Schwarmfischart mit silbrigem Schuppenkleid. Er kann eine maximale Länge von 45 Zentimetern und ein Gewicht bis zu einem Kilogramm erreichen, bleibt aber mit etwa 30 bis 35 Zentimetern und einem Gewicht von 120 bis 200 Gramm meist deutlich kleiner. Der Hering hat keine erkennbare Seitenlinie. Nur die ersten fünf Schuppen nach dem Kiemendeckel haben entsprechende Öffnungen. Entlang einer gedachten Seitenlinie befinden sich etwa 60 Schuppen. Zum Auffinden von Nahrung und zur Orientierung dient ein aus vier verknöcherten Röhren bestehendes Kopfkanal-System, das druckempfindliche Zellen aufweist. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal zur ähnlichen Sprotte sind die hinter dem Beginn der Rückenflosse ansetzenden Bauchflossen.

Die westliche Verbreitungsgrenze des Atlantischen Herings liegt in den USA (South Carolina). Das Vorkommen erstreckt sich dann über das südliche Grönland und Island bis Spitzbergen und das russische Nowaja Semlja bis in die Ostsee und den Golf von Biskaya.

Heringsschwärme können mehrere Tausend Fische umfassen. Sie leben im Freiwasser der Meere und halten sich meist in Tiefen von 150 bis 350 Metern auf. Abends wandern sie zur Nahrungsaufnahme an die Oberfläche. Heringe fressen Zooplankton, das sie aktiv jagen, können aber bei entsprechendem Nahrungsangebot auch zu einer filtrierenden Nahrungsaufnahme übergehen.

Zum Laichen kommen einige Heringsbestände bis dicht an die Ufer in flache Wasserzonen. Dabei unternehmen sie teilweise weite Wanderungen zwischen ihren Fortpflanzungs- und Nahrungsgebieten. Unterschiedliche Bestände des Herings laichen zu unterschiedlichen Zeiten. Man unterscheidet Frühjahrs- und Herbstlaicher. In der Ostsee sind Heringe ausgesprochen salzgehaltstolerant und laichen noch im nördlichen Bottnischen Meerbusen bei einer Salinität von unter 2 PSU (Practical Salinity Units). Hier wachsen sie allerdings sehr langsam. In den meisten Fällen findet die Paarung der Heringe in flachen Wasserschichten statt. Rogner, die Weibchen, geben dabei zwischen 20.000 bis 50.000 Eier ab, die an Pflanzen als Substrat haften. Die Befruchtung durch die Männchen erfolgt anschließend. Eine Brutpflege wird nicht betrieben.

Abbildung
  • Hering (Bild: DAFV, Eric Otten)

Weitere Informationen:
Deutscher Angelfischerverband e.V.: www.dafv.de

Quelle
Bundesamt für Naturschutz
Konstantinstr. 110
53179 Bonn
Telefon: 0228 / 8491-0
Telefax: 0228 / 8491-9999
E-Mail: info@bfn.de

Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

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Der Fischotter ist Tier des Jahres 2021
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Der Fischotter ist Tier des Jahres 2021

04/05.12.2020

  • Dieser Wassermarder ist ein Alleskönner!

Die Deutsche Wildtier Stiftung
ernennt den auf der Roten Liste stehenden und besonders geschützten Fischotter (Lutra lutra) zum Tier des Jahres 2021. Damit wollen wir auf diese ebenso gefährdete wie faszinierende Tierart aufmerksam machen.



Quelle
Deutsche Wildtier Stiftung
Christoph-Probst-Weg 4
20251 Hamburg


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In der Aufnahme von Johannes Rother

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Bolsonaros Politik ist Gift für den Amazonas
Bolsonaros Politik ist Gift für den Amazonas

  • Abholzung erreicht neues Rekordniveau/WWF fordert entwaldungsfreie Lieferketten

11.088 Quadratkilometer Waldfläche wurden zwischen August 2019 und Juli 2020 im Amazonas abgeholzt – so aktuelle Zahlen des brasilianischen Instituts für Weltraumforschung (INPE). Das sind 9,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit hat die Abholzung des brasilianischen Regenwalds unter Jair Bolsonaro erneut massiv zugenommen.

Schon bald könnte die Zerstörung des weltweit größten Biotops einen Punkt erreicht haben, von dem eine Rückkehr nicht mehr möglich sei, befürchtet Roberto Maldonado, Brasilien-Referent beim WWF. Das hätte nicht nur fatale Folgen für Brasilien, sondern wirke sich auch weltweit negativ auf den Klimawandel aus. Der WWF fordert daher dringend die Einführung von entwaldungsfreien Lieferketten, um der Zerstörung Einhalt zu gebieten.
„Der starke Anstieg der Abholzung im Amazonas muss als direkte Folge von Bolsonaros Politik gewertet werden. Sie ist pures Gift für den Amazonas. Nie wurden weniger Strafen hinsichtlich illegaler Rodungen verhängt als in den vergangenen zwei Jahren“, erläutert Maldonado, „Bolsonaro verfolgt hier wirtschaftliche Interessen: Und solange die weltweite Nachfrage nach Futtermittelsoja und Rind steigt, werden auch weiter Wälder für Weideflächen weichen. Als Abnehmer der Produkte stehen viele europäische Länder, darunter Deutschland, in der Verantwortung. Drängender denn je fordern wir daher ein entwaldungsfreies Lieferkettengesetz.“

Brasilianischen Medien zufolge holt Bolsonaro bereits zum nächsten Schlag aus: Der Präsident plant, so Zeitungsberichte, dass sämtliche Nichtregierungsorganisationen (NROs) im Dienste des Amazonas künftig ein Genehmigungsverfahren durchlaufen müssen. „Der so genannte Amazonasrat soll überprüfen, ob die NROs im Interesse der Nation handeln. Wie dieses Interesse zu definieren ist, obliegt aber wohl allein der Staatsführung. Damit hätte die Regelung das Potenzial, die Arbeit von NGOs für den Amazonas und Indigene zu verbieten. Nicht auszumalen, was das für den Verbleib des Amazonas bedeuten würde“, erklärt Maldonado.


Hintergrund
Das INPE monitort mittels Satellitenbildern den Zustand der brasilianischen Wälder. Jedes Jahr veröffentlicht das INPE im Rahmen des Amazon Deforestation Satellite Monitoring Project (PRODES) eine ausführliche Analyse zur Entwaldung in Brasilien.

Mitmachen: #Together4Forest:

#Together4Forests ist ein Zusammenschluss zahlreicher Organisationen mit einem gemeinsamen Ziel: Ein europaweiter Appell an die EU zum Schutz und der Wiederherstellung von Wäldern und anderen natürlichen Ökosystemen. Noch bis zum 10. Dezember können Unterstützer:innen  mitmachen und die EU auffordern ein wirkungsvolles entwaldungsfreies Lieferkettengesetz auf den Weg zu bringen. Mit über einer Million Eingaben ist dies die größte öffentliche Konsultation zu Umweltfragen in der Geschichte der EU.

Kontakt
Rebecca Gerigk
Pressesprecherin, Berlin
Tel: 030311777428


Quelle

WWF
Stand: 01.12.2020

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Deutschlands "vergessene Bienen" - Monitoring
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Deutschlands "vergessene Bienen"

03/04.12.2020

  • Innovatives Artenschutzprojekt zur Erhaltung der Biodiversität in der Bundesrepublik Deutschland

Ein Projekt des Artenschutzes in Franken®, des Marktes Burgwindheim das von der UMWELTSTIFTUNG Greenpeace unterstützt wird.

Ein zwischenzeitlich sehr selten gewordener Anblick. Als Oase der Artenvielfalt zeigen sich naturbelassene Rückzugsräume uns begleitender Arten. Gerade Wildbienen, jeoch mit ihnen eine ganze Fülle an Tier- und Pflanzenarten ist auf diese Bereiche angewiesen.

Mit dem Niedergang dieser Hotspots der Biodiversität verlieren wir auch unsere Wegbegleiter. Extensive Bewirtschaftung und Pflege der Kulturlandschaft helfen selten gewordenen Arten "durch die Zeit".
Artenschutz in Franken® und der Markt Burgwindheim möchten mit der Umweltstiftung Greenpeace dafür sorgen das dieser Anblick auch noch für die uns nachfolgende Generation erlebbar sein kann.

Aus diesem Grund wurde dem Projekt auch ein erlebbarer Umweltbildungsbaustein beigegeben. Mit dem Kindergarten in Burgwindheim ermöglichen es unseren Jüngsten Zusammenhänge begreifbar machen zu können. Ein Projekt mit Vorbildcharakter im Sinne unserer Gesellschaft.



In der Aufnahme
  • Anfang Dezember statteten wir der Untersuchungsfläche und hier im besonderen den Sekundärhabittaen die in östlicher und südlicher Ausrichtung montiert wurden einen weiteren Besuch ab.
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Lebendige Leuchttürme der Artenvielfalt
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Lebendige Leuchttürme der Artenvielfalt

03/04.12.2020

Franken. Eine Abendstimmung der ganz besonderen Art bot sich am letzten Novembertag 2020. Die untergehende Sonne ließ die vom Laub freigestellten Altbuchen auf einer sogenannten Trittsteinfläche zu "Leuchttürmen der Artenvielfalt" werden. Bei näherem Hinsehen wird klar weshalb es gerade diese Bäume sind die so wertvoll für den Nördlichen und Oberen Steigerwald sind.

Es erscheint für uns unabdingbar, diese Strukturen nicht auf kleine Flächen zu begrenzen. Es fehlt eine große Fläche, in der sich diese ungestörte Entwicklung sichtbar zeigen muss. Der vor uns liegende Klimawandel erfordert geradezu eine solche Entwicklung, denn der Naturwald kann uns hier konkret zeigen wie "Er" mit der Herausforderung umgeht.
Nach unserer Einschätzung wäre viel wichtiger den "Wald mal machen zu lassen" als ständig auch nach neuen "klimastabilen Baumarten" zu suchen. Wir müssen dem Wald einfach viel mehr Zeit einräumen und nicht ständig mit Holzentnahmen dafür zu sorgen das sich dieser nicht mehr finden kann.

Im Sinne der uns nachfolgenden Generation sollten wir diesen Weg beschreiten, denn noch haben wir die Chance dazu.

In der Aufnahme
  • Diese Altbuche, die von Spechtlöchern durchzogen ist, ist weit mehr als nur "ein Stück nutzbarer Rohstoff" ... es ist eine Oase der Artenvielfalt im Waldmeer und von diesen "Oasen" benötigen wir dringlich mehr und das auf großer Fläche und im ureigenen Interesse ..
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Besser - jedoch mit Potential nach "oben"
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Besser - jedoch mit Potential nach "oben"

02/03.12.2020

  • Nachhaltige Grabenpflege im "naturnahen" Wirtschaftswald - Teil III

Oberer/Nördlicher Steigerwald. Gar als Pflegeeingriff werden Maßnahmen an Grabensystemen bezeichnet.

  • Was wird denn hier gepflegt?

Der Wasserablauf im, nach eigenen aussagen naturnah bewirtschafteten Wald, den sich "die Natur" immer wieder versucht in eine naturnahe Form zu bringen? Die Artenvielfalt wird hier in jedem Fall wohl nicht gemeint sein denn nach einem solchen "Pflegeeingriff" ist ein großer Teil der vormals hier lebenden Vielfalt nicht mehr präsent.

Und abermals bemüht sich "die Natur" uns zu zeigen wie eine Naturnähe auszusehen hat.

  • Bis zum nächsten "nahturnahen Pflegeeingriff" ....

Wir hatten in unserer Reportage die wir kontinuierlich und nachhaltig weiterführen bereits darauf hingewiesen das mit der "Grabenpflege" auch ein ganzes Ökosystem verloren geht.
In einem ersten Schritt hatten wir angeregt diese "Pflege" auf ein Minimum zu beschränken ,das erhält das Ökosystem Waldgraben und spart auch finanzielle Ressourcen.

Nun konnten wir erfreulicherweise erkennen, dass dieser Ansatz zumindest an einigen Stellen umgesetzt wurde. Es verblieben unbearbeitete Abschnitte und das ist ein erster wichtiger Schritt zu mehr Naturnähe im Wirtschaftswald.


In der Aufnahme
Mit Freude konnten wir erkennen das die Form der Grabenpflege nun in einer Form angewandt wird die erste Hoffnung aufkeimen lässt das dieses Prinzip nun in den kommenden Tagen nun auch flächig sichtbar wird.
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Land lobt Filmpreis aus
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Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt: Land lobt Filmpreis aus

02/03.12.2020

  • Bewerbungen bis 15. Februar 2021 möglich/Preis mit 10.000 Euro dotiert

„Mit unserem Filmpreis wollen wir auf die Bedeutung der biologischen Vielfalt für die Gesellschaft sowie auf die Schönheit unserer einmaligen, vielfältigen und schützenswerten Natur- und Kulturlandschaften in Baden-Württemberg hinweisen.

Wir freuen uns auf zahlreiche und qualitativ hochwertige Filmbeiträge, die die Menschen begeistern und zu eigenem Engagement zugunsten von Natur und Artenvielfalt animieren“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, am Montag (30. November) in Stuttgart mit Blick auf den Bewerbungsstart am 1. Dezember 2020.
„Neben der Klimakrise gehört der Artenschwund zu den drängendsten Herausforderungen unserer Zeit“, sagte Umweltminister Franz Untersteller. „Der Schutz und der Erhalt der biologischen Vielfalt ist eine entscheidende Zukunftsfrage. Und die Antwort, die wir darauf finden, entscheidet mit über die Lebensqualität kommender Generationen. Ich bin sehr gespannt darauf, wie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an unserem Wettbewerb das Thema filmisch umsetzen. Und ich hoffe, dass unser Filmpreis Baden-Württemberg dazu beiträgt, noch stärker auf die Bedeutung des Artenschutzes hinzuweisen und zu eigenem Tun zu motivieren.“

„Entlang der Straßen in Baden-Württemberg ziehen sich etwa 27.000 Hektar Gras- und Gehölzflächen, die Pflanzen und Tieren als Lebensraum dienen und die Landschaft bereichern. Die zuständigen Straßen- und Autobahnmeistereien tragen mit ihren vielfältigen Pflegemaßnahmen zu einer Erhöhung der biologischen Vielfalt dieser Flächen bei und wirken dem Artensterben entgegen“, betonte Minister Winfried Hermann MdL. „Ich freue mich auf die Filme, die diese Vielfalt einfangen“, äußerte sich der Verkehrsminister gespannt.

Die am Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt beteiligten Ministerien des Landes loben erstmals den Filmpreis Baden-Württemberg aus. Gemeinsam mit dem Kooperationspartner NaturVision Filmfestival wollen das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft sowie das Ministerium für Verkehr mit diesem Preis filmische Naturdokumentationen mit dem Fokus Baden-Württemberg anregen und für das Thema ‚Biologische Vielfalt‘ begeistern.

Der Filmpreis Baden-Württemberg würdigt Filme, die die biologische Vielfalt der Natur- und Kulturlandschaften Baden-Württembergs in all ihren Facetten darstellen. Neben der Vielfalt der Arten gehören dazu auch die Diversität der Lebensgemeinschaften, Lebensräume und Ökosysteme sowie die genetische Vielfalt innerhalb einzelner Arten. Weitere Aspekte sind die nachhaltige Bewirtschaftung der Landschaften, Naturschutz an Verkehrswegen, wirtschaftliches oder gesellschaftliches Engagement zur Erhaltung der biologischen Vielfalt oder auch die wissenschaftliche Forschung im Bereich Biodiversität.

Dotiert ist der Filmpreis mit 10.000 Euro, die Preisverleihung wird im Juni 2021 auf der Landesgartenschau Eppingen stattfinden. Filmschaffende, die sich mit baden-württembergischen Landschaften in Bezug auf biologische Vielfalt beschäftigt haben, können Filme, die nach Januar 2010 fertig gestellt wurden, ab 1. Dezember 2020 auf der NaturVision Homepage einreichen. Die Teilnahmebedingungen sind dort ebenso zu finden wie eine detaillierte Beschreibung der Kategorie und der Ausschlusskriterien. Die Bewerbungsfrist endet am 15. Februar 2021.
Hintergrundinformationen

Das Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt besteht seit 2018. Es soll Impulsgeber sein für Maßnahmen, die die Biodiversität in verschiedensten Bereichen im Offenland und im Waldbereich stärken und erhalten. In diesem Rahmen werden vielfältige Projekte der Ministerien für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft sowie für Verkehr umgesetzt. Ein wissenschaftliches Fachgremium begleitet und berät die Umsetzung des Programms.

Quelle
Ministerium für Umwelt, Klima und
Energiewirtschaft Baden-Württemberg
Kernerplatz 9
70182 Stuttgart

Telefon: +49 711 126-0
Telefax: +49 711 126-2881
poststelle@um.bwl.de
30.11.2020

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In der Aufnahme von Johannes Rother

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BUND Naturschutz und Greenpeace begrüßen ...
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BUND Naturschutz und Greenpeace begrüßen die weitere Sicherung von Naturwäldern in Bayern

02/03.12.2020

  • Die bayerische Regierung will 52.000 Hektar Wald als Naturwald ausweisen. Das ist ein wichtiger und längst überfälliger Schritt, der einen großen Erfolg für den BUND Naturschutz darstellt, welcher sich seit Jahren für mehr Naturwälder in Bayern einsetzt.

Der Vorstoß der Regierung umfasst vor allem kleine Schutzgebiete; nötig sind aber unbedingt große Waldschutzgebiete.
BUND Naturschutz (BN) und Greenpeace begrüßen die Sicherung weiterer Naturwälder durch die bayerische Staatsregierung als wichtigen und überfälligen Schritt. „Nachdem wir 2016 mit Greenpeace ein von der Staatsregierung kritisiertes Naturwaldverbundkonzept vorgestellt haben, sind heute Naturwälder als zentraler Baustein der bayerischen Forst- und Naturschutzpolitik fest verankert“, so Richard Mergner, Landesvorsitzender des BN. „Dies ist ein großer Erfolg für unseren Verband und die vielen Ehrenamtlichen, die sich dafür eingesetzt haben.“ Volker Oppermann von Greenpeace Bayern: "Es ist ein großer Vorstoß in die richtige Richtung. Aber wir brauchen statt kleiner Schutzgebiete, wie mit einem Schrotschuss gezeichnet, unbedingt größere Waldschutzgebiete.“ „Wir fordern deshalb einen Nationalpark im Steigerwald und weitere große Naturwälder im Spessart, Gramschatzer Wald und Ammergebirge, so Mergner und Oppermann.

Positiv sei, dass viele, kleinflächige, alte naturnahe Wälder vor der Motorsäge bewahrt werden und im Gebirge auch größere Landschaftseinheiten geschützt werden. BN und Greenpeace kritisieren aber, dass größere Schutzgebiete außerhalb der Alpen und ein fachliches Konzept völlig fehlen. „In etlichen Regionen sind neben den bereits anderweitig geschützten Flächen kaum neue Naturwälder hinzugekommen“, kritisiert der BN-Landesbeauftragte Martin Geilhufe.

Greenpeace und BUND Naturschutz forderten schon 2016 einen Naturwaldverbund von zusätzlichen 88.000 Hektar in Bayern, um die nationalen und internationalen Verpflichtungen zur Biodiversität zu erfüllen. Hier wurden fünf Großschutzgebiete ab 2.000 Hektar, zum Beispiek ein Nationalpark Steigerwald mit 10.000 Hektar, 27 mittelgroße Flächen zwischen 500 und 2.000 Hektar sowie kleine Naturwaldflächen vorgeschlagen.

Vor einigen Monaten wurden bereits über 5.400 Hektar Naturwälder an der mittleren Isar, im Steigerwald, bei Kelheim, Donauauwald und Irtenberger Forst südlich von Würzburg als Naturwald (gem. Art. 12a Abs. 2 BayWaldG) ausgewiesen. Mit dem Vorstoß der bayerischen Regierung kommen jetzt weitere 52.000 Hektar als Naturwald hinzu. Neu ist, dass jetzt vor allem alte naturnahe Wälder (Klasse 1 Wälder) einen dauerhaften rechtlichen Sicherungsrahmen erhalten. Auch bereits geschützte Kernzonen im Biosphärenreservat Rhön und Naturwaldreservate sind in die Bilanz eingeflossen. Die größten Flächen sind hier vor allem in den Alpenregionen wie dem Ammergebirge dabei.

Die neu ausgewiesenen Flächen sind aber alle unter 2.000 Hektar groß, außerhalb der Alpen alle unter 500 Hektar, die meisten unter 100 Hektar. Bei der Verteilung der kleinen Flächen führen die Alpen, der Spessart und der Steigerwald. BUND Naturschutz und Greenpeace fordern, dass die Latschenfelder nicht in diese Bilanz für nutzungsfreie Wälder eingerechnet werden dürfen, weil sie nicht forstlich genutzt werden. „Es ist nicht zu rechtfertigen, dass 100 Prozent der Latschenfelder als Naturwälder von der Staatsregierung geschützt werden, aber nur etwa fünf Prozent der Buchenwälder“, so BN-Waldreferent Ralf Straußberger. Ebenso darf sich der Schutz in den ökologisch hochwertigsten Laubwaldgebieten von Steigerwald und Spessart nicht auf Kleinflächen beschränken, vielmehr sind größere Naturwaldgebiete von mehreren Tausend Hektar zwingend. Für den Steigerwald fordern BUND Naturschutz und Greenpeace, dass er dritter Nationalpark in Bayern werden soll.

Für Rückfragen
Dr. Ralf Straußberger
Waldreferent
BUND Naturschutz in BAyern e.V.
Tel. 09 11 / 8 18 78 21
ralf.straussberger@bund-naturschutz.de

Volker Oppermann
Greenpeace Bayern
Tel. 01 72 / 8 30 74 91


Quelle
BUND NATURSCHUTZ IN BAYERN E.V. (BN)
Dr.-Johann-Maier-Straße 4
93049 Regensburg
Tel. 09 41 / 2 97 20 0
Fax 09 41 / 2 97 20 30
info@bund-naturschutz.de
30.11.2020

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In der Aufnahme von Johannes Rother

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Natur meets Technology® - Kita Teldauer Spatzen
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Natur meets Technology®

01/02.12.2020

  • Die Einbindung moderner Technik kann und soll das Interesse der uns nachfolgenden Generation zur Erhaltung der Biodiversität wecken.

Vorderhagen / Mecklenburg-Vorpommern.
Ein innovatives Artenschutz- Umweltbildungsprojekt des Artenschutz in Franken®, der DRK Kita "Teldauer Spatzen" und des Fördervereins der Kindertagesstätte Teldau e.V. , das von der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt wird.

Ein Hightech Format ... das Element hat es wortwörtlich in sich ... modernste Technik bringt Liveaufnahmen
aus einer Nisthilfenspezialentwickung auf einem Monitor der in der Kita installiert wurde. Damit wird es den Kindern möglich sonst verborgenes Reproduktionsverhalten verschiedener Vogelarten direkt erleben zu können. Hier werden die Kinder direkt an das zunehmend wichtiger werdende Thema Artenschutz herangeführt ...
Eine (modulare) Nisthilfen- Spezialentwicklung wurde exakt auf die Bedürfnisse von verschiedenen Höhlenbrütern zugeschnitten. Der Brutraum bietet beste Vorraussetzungen für eine erfolgreiche Fortpflanzung für Kohlmeise & Co. Das Nistelement ist in der Lage bewusst verschiedene Vogelarten anzusprechen. Inhaltlich wird hier ein optimales Mikroklima vorgehalten das den Jungtieren und den brütenden Altvögeln zuträglich ist. Gleichfalls wurde es prädatorensicher ausgelegt. Spezialkameras bringen das Innenleben der Einheit auf einen Monitor in der Kita.

Die "Äste des Baums" tragen Futtersäulen um die Kinder mit den verschiedenen Vogelarten sich sich auf Futtersuche begeben hautnah erleben und bestimmen zu können. Auch diese werden mittels Spezialcams erfasst und damit ist es möglich selektiv an die einzelnen Arten heranzuzoomen und diese störungsfrei ganz aus der Nähe zu erleben ..


In der Aufnahme
  • Wenige Tage nach der Montage des "Umweltbaums" wurde der Nistkasten bereits intensiv frequentiert ... Kohlmeisen verwenden diesen zum sicheren Übernachten .. und so können die Kinder und die Erwachsenen breits zu diesem frühen Zeitpunkt rege dabei sein wenn sich Wildtiere daran machen als Kulturfolger aufzutreten ...
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Stele der Biodiversität - Lechtingen
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Stele der Biodiversität  - Lechtingen

01/02.12.2020


Ein innovatives Artenschutz- Umweltbildungsprojekt des Artenschutz in Franken® und dem Windmühle Lechtingen e.V. das von der Audi Stiftung für Umwelt und der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt wird.

Lechtingen/Wallenhorst - Niedersachsen.Vormals als artenschutzrelevant vollkommen uninteressant einzustufen,kann es mit Aufgabe der Nutzung alter Trofostationen gelingen den Ansatz "Erhaltung der Vielfalt" in die Fläche zu bringen.

Das entsprechende Wissen vorausgesetzt können die kleinen Baukörper zu einem Hotspot der Biodiversität, in einer zunehmend ausgeräumten Umwelt heranwachsen.
Denn wenn (selbst in noch geeigneten Nahrungsstrukturen) keine geeigneten Reproduktionsräume vorhanden sind, ist die Erhaltung der Artenvielfalt gelichfalls zum Scheitern verurteilt.

Ein Projekt des Artenschutz in Franken® und der Windmühle Lechtingen e.V. das von der Audi Stiftung für Umwelt und der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt wird, setzt hier an und gestaltet Bauwerke die sich in einem geeigneten Umfeld befinden so um, das sie sich zukünftig als "Kinderstube der Biodiversität" bewähren können.



In der Aufnahme
  • Am 30.11.2020 zeigte sich die Stele der Biodiversität in dieser Form ...
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Steigerwälder Einerlei - die Monotonie setzt sich fort ....
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Steigerwälder Einerlei - die Monotonie setzt sich fort ....

01/02.12.2020

  •     Aus der Reportage - Dünner (Steiger) - Wald und jetzt .... Teil V

Wir beobachten stetig wie sich auch die Waldstruktur des Nördlichen und Oberen Steigerwaldes zunehmend verändert.Immer wieder wird kommuniziert das die Wälder dichter und älter werden ... der Anteil des Altholzes soll gar zunehmen und so ist es für uns immer wieder spannend die "Zunahme" auch in Aufnahmen zu dokumentieren.

Nun da die Bäume (oder besser Bäumchen) ihr Laub weitestgehend verloren haben ist wohl der beste Zeitpunkt diese Veränderung auch zu belegen.Nun es gilt schon ganz genau hinzusehen wenn diese Zunahme des Altholzes erkannt werden soll.
In unseren Augen kann dort wo wir uns über mehrer Stunden bewegt haben und rund 20 Kilometer an Wegstrecke hinter uns gebracht haben, eine solche Zunahme nicht erkannt haben.

  • Eventuell setzen wir das Alter des "Altholzes" auch falsch an ....

.. doch eines ist bis jetzt bereits sehr auffällig der Wald wird immer gleichförmiger und eintöniger ... Steigerwald Vielfalt? in zahleichen Waldabteilungen ist von dieser Vielfalt kaum mehr etwas verblieben ...


In der Aufnahme
  • Was ist aus den in unseren Augen vormals so attraktiven Wäldern in den letzten Jahren nur geworten? Verschwunden ist der Glanz in den Augen vieler Mitbürger der beim Durchschreiten der artenreichen Wälder des Steigerwaldes  bislang zu erkennen war. Es war auch für uns eine große Freude diesen struktur- und facettenreichen Wald begehen zu dürfen. Doch mehr und mehr schwindet dessen Einzigartigkeit und der Eindruck festigt sich das dieser Wald zu einem Wald wird der im Einheitsbrei der Wirtschaftswälder untergeht und dessen lebendiger Herzschlag für immer verstummt.
  • Es ist nach unserer Einschätzung an der Zeit das ein großer Teil des Oberen und Nördlichen Steigerwaldes endlich aus der Nutzung herausgeführt wird, denn das ist nicht der Wald der nach unserer Einschätzung in der Lage ist den hohen Anspruch den wir als Biotop und Überlebensraum an diesen stellen, zu erfüllen. 
  • Die Installation eines Großschutzgebiets erscheint dringender denn je!
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Projekt Fränkische Mehlbeere
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Projekt Fränkische Mehlbeere

30.11/01.12.2020

  • Im November 2020 starteten wir an insgesamt 25 fränkischen Standorten mit dem Projekt: eine Chance für die Fränkische Mehlbeere.

Ebenso unspektakulär wie diese Aufnahme stößt eine Pflanze innerhalb der breiten Gesellschaft kaum auf Interesse. Auch der Name fränkische Mehlbeere ist für viele Menschen gänzlich unbekannt.

Und zugegeben, sehr häufig finden wir diese interessante Pflanze in Bayern nicht mehr vor. Deshalb ist es eigentlich auch kein Wunder das sie zwischenzeitlich auf der Roten Liste Bayerns, als gefährdet geführt wird.
Doch gerade die Mehlbeere, die sehr gut mit trockenen Standorten zurechtkommt könnte in der Zukunft wieder vermehrt in den Fokus des öffentlichen Interesses rücken, denn insgesamt kommen fränkische Mehlbeeren mit dem Klimawandel recht gut klar. Ihren Namen hat sie wohl dem Umstand zu verdanken das ihre Früchte in Notzeiten nach der Trocknung gemahlen wurden und zur Haltbarmachung von Brot dienten. Für den Artenschutz ist die Mehlbeere gleichfalls sehr wertvoll, denn verschiedenen Tierarten dienen die Früchte als Nahrung.

Auf ausgewählten Standorten wurden die autochthonen Pflanzen in den vergangenen Tagen gesetzt. Wir hoffen das wir mit dem Projekt einen kleinen Beitrag zur Erhaltung einer leider selten gewordenen heimischen Kulturpflanze leisten können.In den kommenden Jahren und auf den Folgeseiten stellen wir die beispielgebende Entwicklung der Pflanze an einem Standort vor.


In der Aufnahme
  • Frisch gepflanzte Mehlbeere
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Grünes Licht für Offshore-Ausbau
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Grünes Licht für Offshore-Ausbau

30.11/01.12.2020

  • Bundesrat beschließt Windenergie-auf-See-Gesetz / WWF:“ Offshore-Ausbau muss naturverträglich sein“

Der Bundesrat hat in seiner heutigen Plenumssitzung dem neuen Windenergie-auf-See-Gesetz grünes Licht gegeben. Damit ist der Weg frei für einen Offshore-Ausbau von 20GW bis 2030 und 40GW bis 2040.

Damit die Naturverträglichkeit beim Erreichen dieser Ziele sichergestellt wird, sind enorme Anstrengungen notwendig. Heike Vesper, Leiterin Meeresschutz bim WWF Deutschland, kommentiert:
„Das Ausbauziel von 20GW bis 2030 ist ein notwendiger Beitrag der Offshore-Windenergie, um die deutschen Klimaziele zu erreichen. Auch ein Ausbau darüber hinaus ist grundsätzlich wünschenswert und erforderlich. Er muss aber zwingend mit den Naturschutz-Verpflichtungen hinsichtlich Natura 2000 und der EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie vereinbar sein. Diese Anforderung hat auch die EU-Kommission jüngst in ihrer Offshore-Strategie bestätigt.

Die Nord- und Ostsee leisten als Naturräume einen wertvollen Beitrag zur Abschwächung der Klimakrise und ihrer Auswirkungen sowie zum Wohlergehen von uns Menschen. Doch dafür müssen ihre Ökosysteme gesund und widerstandsfähig sein. Bereits jetzt sind sie durch die intensive wirtschaftliche Nutzung nachweislich zu stark belastet. Es ist daher für die Planung des Offshore-Ausbaus unbedingt nötig, die ökologische Tragfähigkeit der Nord- und Ostsee vorab – auch im Zusammenspiel mit anderen Nutzungen – wissenschaftlich zu untersuchen.

Der Klima- und Naturschutz dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Der Ausbau muss vielmehr so gestaltet werden, dass er gleichermaßen dem Klimaschutz und dem Schutz der Biodiversität gerecht wird.“

Kontakt
Freya Duncker
Pressesprecherin, Hamburg
Tel: 040530200448

Quelle
WWF
Stand: 27.11.2020

Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

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In der Aufnahme von Dietmar Schulz

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Bundesländer kritisieren pauschale Wald-Flächenprämie
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Bundesländer kritisieren pauschale Wald-Flächenprämie

30.11/01.12.2020

  • WWF fordert Bundesregierung zum Nachsteuern auf

Am 27. November tagt der Bundesrat unter anderem zur pauschalen 500 Mio. Euro schweren Wald-Flächenprämie. In einer Beschlussempfehlung bemängeln die federführenden Ausschüsse den Alleingang der Bundesregierung – eine Abstimmung mit den Ländern über die Kriterien zur Gewährung der Prämie habe es bislang nicht gegebenen.

Wie auch bereits der WWF fordert die Ausschussempfehlung, dass finanzielle Unterstützungen für den Wald eine klare Lenkungswirkung haben müssen.

Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz bei WWF Deutschland, kommentiert:

„Die Ausschussempfehlung ist ein klares Signal, dass die Ausgabe öffentlicher Steuermittel nicht pauschal und nach dem Gießkannenprinzip erfolgen darf. Der WWF appelliert eindringlich, dieser Empfehlung zu folgen. Steuermittel sind dazu da, zu steuern.

Das ist bei der Wald-Flächenprämie nicht erkennbar. Gerade angesichts der dramatischen Waldschäden ist es wichtig, gezielt diejenigen zu unterstützen, bei denen bestehenden Förderinstrumente nicht ausreichend wirken und die deshalb die zusätzlichen Fördergelder konkret benötigen.

Und: wir müssen vor allem die Ursache der erheblichen Waldschäden bearbeiten. Viele Wälder müssen sich in ihrer Struktur verändern, damit sie besser an die Folgen des Klimawandels angepasst sind. Auch deshalb ist es wichtig, dass die nicht verausgabten Mittel dieser Flächenprämie unmittelbar in einen WaldBiodiversitätsFonds fließen.

Und – auch darauf geht die Empfehlung ein – wir brauchen tatsächlich einen langfristigen Ansatz, um Ökosystemleistungen zu honorieren. Aber: diese Honorierung darf nicht pauschal erfolgen, sondern sie muss gezielt zu einer ökologischen Aufwertung unserer Wälder beitragen.“

Kontakt
Rebecca Gerigk
Pressesprecherin, Berlin
Tel: 030311777428

Quelle
WWF
Stand: 27.11.2020

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In der Aufnahme von Lukas Marty

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Abwracken ohne Prämie? Energiewende in Gefahr
Abwracken ohne Prämie? Energiewende in Gefahr

29/30.11.2020

  • Erste bayerische Bürgerwindkraftanlage vor dem Aus?

Vielen Windkraftanlagen droht in den kommenden Jahren der Abriss, warnt der BUND Naturschutz. Damit sei die Energiewende in Bayern massiv in Gefahr. Grund hierfür ist das Auslaufen des zwanzigjährigen Vergütungszeitraums für die Stromproduktion.

„Wir fordern von der Bayerischen Staatsregierung und der CSU bei der Novelle des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) den Weiterbetrieb der Windkraftanlagen in Bayern zu sichern“, so der BN Landesvorsitzende Richard Mergner. Der Deutsche Bundestag diskutiert aktuell die Gesetzesvorlage zur Novellierung 2021 des EEG. Dies soll auch den Weiterbetrieb alter Anlagen regeln, die bis 2000 in Betrieb gingen, und deren Vergütungszeitraum nun am 31. Dezember 2020 abläuft.

Der Entwurf der Bundesregierung sieht vor, als Vergütung den Jahresbörsenpreis anzubieten. Dieser Wert wird nächstes Jahr bei deutlich unter 4 Cent/kWh liegen. Damit können Windenergieanlagen nicht mehr ihre laufenden Kosten decken. Es würden dann in den kommenden Jahren hunderte von Windenergieanlagen in Bayern abgeschaltet, anstatt neue in Betrieb zu nehmen.
Das kommende Jahrzehnt wird entscheiden, ob das Klimaschutzziel von Paris mit der 1,5 Grad Celsius Grenze der globalen Erderwärmung eingehalten wird. Der Beitrag Bayerns zu diesem globalen Ziel muss Klimaneutralität, Halbierung der Energieverbräuche und 100 Prozent Erneuerbare Energie bis zum Jahr 2040 sein. Dies erfordert einen dynamischen Zubau der installierten elektrischen Leistung von Wind- und Sonnenstrom um mehr als den Faktor fünf“, so Mergner. Das erfordere den Bau neuer Windenergieanlagen, Modernisierung und Repowering bestehender Windenergieanlagen. Auch der Weiterbetrieb älterer Windenergieanlagen, wenn diese technisch noch intakt sind, sei nötig.

„Für den weiteren Betrieb müssen die laufenden Kosten gedeckt werden können. Mit den geplanten Regelungen des neuen EEG2021 sehen wir einen gesicherten Weiterbetrieb von Windstrom hier aus der Bürger-Windenergieanlage Sellanger bei Selbitz nicht. Der erneuerbare Strom wird zwar dringend benötigt, aber Windkraftwerke ebenso wie in Zukunft unrentable Biogas- oder Solaranlagen würden abgeschaltet“, so der BN-Landesbeauftragte Martin Geilhufe.

In Bayern sind heute ca. 12,5 Millionen Kilowatt elektrischer Leistung Fotovoltaik installiert, vier Fünftel hiervon auf Dächern. Aus Sicht des BUND Naturschutz muss das Ziel für Bayern ca. 60 Millionen Kilowatt sein.
Auch die von der CSU durchgesetzte Abstandsregel für Windenergieanlagen erschwert den Zubau von Anlagen an naturverträglichen und regionalplanerisch geprüften Standorten.
In Bayern stehen heute ca. 1150 Windenergieanlagen mit in Summe ca. 2,5 Millionen Kilowatt elektrischer Leistung, aus Sicht des BUND Naturschutz benötigen wir mehr als 10 Millionen Kilowatt. Langfristig kann dies durch ca. 2000 bis 2500 große und moderne Anlagen erzielt werden. Kurz- und mittelfristig aber ist für die Erreichung unserer Klimaziele erforderlich, die bestehenden Anlagen weiter zu betreiben. Das Erneuerbare Energie Gesetz sieht seit 2000 eine 20-jährige Dauer einer kostendeckenden Vergütung vor. Für Altanlagen, die vor 2000, oder in 2000, in Betrieb genommen wurden, läuft die Vergütung mit Ende des Jahres 2020 aus. Das kann bedeuten, dass diese, auch wenn sie noch technisch voll funktionsfähig sind, aus betriebswirtschaftlichen Gründen abgeschaltet werden müssen.

„An dem vom BUND Naturschutz als Pionier- und Bürger-Anlage gebauten-Windkraftwerk Sellanger bei Selbitz im Landkreis Hof kann man exemplarisch darlegen, warum in Bayern kein Zubau, sondern ein Abbau von Strom aus Windenergie droht. Für den notwendigen Klimaschutz wäre dies eine Katastrophe. Diese Windenergieanlagen würden abgeschaltet, obwohl sie technisch noch voll funktionsfähig sind. Um eine abgeschriebene, 20 oder mehr Jahre alte Windenergieanlage in Bayern wirtschaftlich weiter betreiben zu können, sind – je nach Güte des Standorts – zwischen 4 und 5 Cent pro Kilowattstunde Stromerlös nötig. Auch wenn die Windenergieanlage steuerlich abgeschrieben ist, verursacht der Weiterbeitrieb durch Pacht, Wartung, Geschäftsführung, Reparatur, etc., Kosten. Können diese Kosten nicht durch Erlöse gedeckt werden, werden viele Betreiber nach dem Auslaufen der EEG-Vergütung gezwungen, die Anlagen rückzubauen, weil ein wirtschaftlicher Betrieb auf Basis des heute sehr niederen Börsenpreises nicht mehr möglich ist,“ so Wolfgang Degelmann, Geschäftsführer der Kreisgruppe Hof des BUND Naturschutz.

Dieses Schicksal wird in Bayern in den kommenden Jahren viele Anlagen ereilen, wenn es nicht zu einem schnellen und ambitionierten Handeln der Politik kommt. Gefragt ist ein EEG 20+, eine geringfügiger abgesenkte Vergütung, die trotzdem einen wirtschaftlichen Betrieb der Altanlagen zum Nutzen des Klimas weiter ermöglicht, ohne die Betreiber der Anlagen zu bereichern. Man braucht die Preise nur an die Güte des Standortes anpassen – Erfahrungen darüber konnte ja in den letzten 20 Jahren durch den Betrieb der Anlagen genügend gesammelt werden – und es würde zu keiner Ungleichheit bzw. Ungerechtigkeit beim Erlös für den umweltfreundlichen Strom kommen“, so Degelmann weiter.


Quelle
BUND NATURSCHUTZ IN BAYERN E.V. (BN)
Dr.-Johann-Maier-Straße 4
93049 Regensburg
Tel. 09 41 / 2 97 20 0
Fax 09 41 / 2 97 20 30
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27.11.2020

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NABU: Europas Meeresschutz hat versagt
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NABU: Europas Meeresschutz hat versagt

29/30.11.2020

Krüger: Europa hat gute Schutzvorschriften für die Meere, doch die Umsetzung ist mangelhaft und wird von den EU-Mitgliedsstaaten vernachlässigt
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Berlin – In seinem gestern veröffentlichten Sonderbericht zur Meeresumwelt kritisiert der Europäische Rechnungshof verfehlte Meeresschutzziele und fordert mehr Engagement und Finanzmittel für den Schutz mariner Arten und Lebensräume.

Meeresschutzgebiete seien die „Schatzkammern“ der Meere, so der Rechnungshof. NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: „Mit seinem Sonderbericht legt der Europäische Rechnungshof den Finger in die Wunde: Europa hat gute Schutzvorschriften für die Meere, doch die Umsetzung ist mangelhaft und wird von den EU-Mitgliedsstaaten vernachlässigt. Das Ziel, einen guten Zustand der Meere zu erreichen, wurde 2020 krachend verfehlt.“
 
Der Bericht benennt insbesondere zwei Stellschrauben, deren Relevanz auch der NABU immer wieder betont: Eine bessere, wirkungsvollere Fischereipolitik und der wirksame Schutz in Schutzgebieten.
„In der Gemeinsamen Fischereipolitik der EU hat sich besonders Artikel 11 nicht bewährt, mit dem gemeinsame Fischereiregulierungen in Meeresschutzgebieten festgelegt werden. Das Verfahren ist zu kompliziert und zu langwierig. Zu häufig werden Schutzmaßnahmen von einzelnen Staaten blockiert. Aus dem Topf des Europäischen Meeres- und Fischereifonds fließen gerade einmal sechs Prozent in Erhaltungsmaßnahmen. Das ist zu wenig, um die Meere zu retten, die Fischerei zu reformieren und Wiederherstellungsmaßnahmen zu fördern“, so Krüger. Der NABU fordert gemeinsam mit seinem Dachverband Birdlife International mindestens 25 Prozent des zukünftigen Meeres- und Fischereifonds für den Naturschutz zu reservieren.
 
„Bei den Meeresschutzgebieten offenbart der Sonderbericht des Rechnungshofes das Totalversagen der Meerespolitik“, so Krüger weiter. „Sie bieten kaum Schutz für seltene und bedrohte Arten wie Schweinswale oder Seetaucher. Fischerei, Schifffahrt, Rohstoffabbau und Großprojekte wie der Fehmarnbelttunnel – all das ist heute in Schutzgebieten möglich. Die Managementpläne der Schutzgebiete werden von den sogenannten Nutzerressorts, den Landwirtschafts-, Verkehrs- oder Wirtschaftsministerien in Bund und Ländern immer wieder verwässert. Effektive Maßnahmen werden verzögert oder vollständig verhindert. Genau deshalb werden deutsche und europäische Umweltziele verfehlt.“ Helfen könnte laut Krüger der aktuelle Prozess zur Fortschreibung der marinen Raumordnung, der auch in Deutschland läuft und bis Sommer 2021 abgeschlossen werden soll. „Der gute Umweltzustand von Nord- und Ostsee muss das erklärte Ziel der Raumordnung sein. Wir müssen den kumulativen Druck auf die Natur verringern und Flächen aus der Nutzung nehmen. Es ist an der Zeit, dass die Bundesregierung, aber auch die Länder, den Schutz der Meere als gemeinsame Zukunftsaufgabe verstehen. Genau das fordert auch der Bundesrechnungshof“, betont Krüger.
 
Hintergrund:
Der Meeresschutz in Europa ist insbesondere in der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) aus dem Jahr 1992 sowie in der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie von 2008 geregelt. Beide fordern einen guten Zustand unserer Meere, einschließlich ihrer Arten und Lebensräume. Bislang wurden die Ziele der beiden Richtlinien nicht erreicht. In der deutschen Nordsee etwa erreicht nur knapp die Hälfte der nach FFH-Richtlinie geschützten Lebensraumtypen den geforderten günstigen Erhaltungszustand; in der Ostsee ist es kein einziger. Keines der deutschen Meeresschutzgebiete bietet echten Schutz, indem zumindest in Kernzonen jegliche Nutzungen ausgeschlossen sind. Auch das sieht der Europäische Rechnungshof als typisches Defizit. Der aktuelle Prozess zur Neugestaltung der Meeresraumordnung könnte dies jedoch ändern.

Meeresoffensive 2020
www.nabu.de/natur-und-landschaft/meere/lebensraum-meer/27738.html
 
Zum aktuellen Meeresraumordnungsprozess
www.NABU.de/MRO
 
Sonderbericht des Europäischen Rechnungshofes
www.eca.europa.eu/Lists/ECADocuments/SR20_26/SR_Marine_environment_DE.pdf
 

Für Rückfragen:
Dr. Kim Detloff, NABU-Leiter Meeresschutz,
Mobil +49 (0)152.09202205, E-Mail: Kim.Detloff@NABU.de
 
Dr. Anne Böhnke-Henrichs, Stellv. Leiterin und Referentin Meeresschutz,
Mobil +49 (0)173.5357500, E-Mail: Anne.Boehnke@NABU.de

Quelle
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NABU-Pressestelle
Julian Bethke | Britta Hennigs | Katrin Jetzlsperger | Silvia Teich
Tel. +49 (0)30.28 49 84-1538 | -1722 | -1534 | -1588
Fax: +49 (0)30.28 49 84-2000 | E-Mail: presse@NABU.de
NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 113/20 | 27. NOVEMBER 2020
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Umwelt/Meere

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In der Aufnahme von Ulrich Rösch

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Zwischen Trockenheit und Hochwasser
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Zwischen Trockenheit und Hochwasser

29/30.11.2020

  • Klimawandel stellt Wasserwirtschaft vor große Herausforderungen

„Die Herausforderung, unsere Wasserwirtschaft robust und langfristig an die Folgen des Klimawandels anzupassen, ist riesig.
Es sind große Anstrengungen nötig, um auf der einen Seite Trockenheit und Dürre und auf der anderen Seite Starkregen und Hochwasser managen zu können“, sagte Umweltminister Franz Untersteller heute (25.11.) anlässlich des Webforums zum Klimawandel der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA).
Wasser als Nahrungsmittel, als Lebensraum und als Wirtschaftsfaktor sei vom Klimawandel in besonderem Maß betroffen und bedroht, führte Untersteller aus. Der Klimawandel führe verstärkt zu Nutzungskonflikten, etwa zwischen der Landwirtschaft und der Trinkwasserversorgung. So führe beim lebenswichtigen Trinkwasser der Klimawandel durch die dadurch verursachten trockenen Sommer bereits jetzt vereinzelt zu zeitweisen Versorgungsengpässen.

Die Wasserwirtschaft im Süden Deutschlands habe deshalb schon sehr früh auf die Anzeichen des Klimawandels reagiert, betonte der Minister. So arbeite Baden-Württemberg bereits seit über 20 Jahren im Projekt „Klimaveränderung und Konsequenzen für die Wasserwirtschaft“ (KLIWA) mit. Gemeinsam mit Bayern, Rheinland-Pfalz und dem Deutschen Wetterdienst befasse man sich darin intensiv mit den möglichen Auswirkungen der Klimaveränderung auf den Wasserhaushalt und die Ökologie der Flussgebiete.

Eine besondere Rolle bei der Klimaanpassung wies Untersteller auf dem Webforum den Kommunen zu: „Kommunen stehen besonders in der Verantwortung die Klimaanpassung voranzutreiben. Zentrale Aufgaben der Daseinsvorsorge wie beispielsweise die öffentliche Trinkwasserversorgung, die Abwasserentsorgung oder der präventive Hochwasserschutz liegen in ihrer Zuständigkeit. Als Schlüsselakteure bei der Entwicklung von Anpassungsmaßnahmen werden Kommunen vom Land unterstützt.“

In Baden-Württemberg erhalten Städte und Gemeinden beispielsweise vom Land einen Zuschuss von 70 Prozent der Kosten zur Erstellung kommunaler Starkregengefahrenkarten mit nachfolgender Risikoanalyse und darauf aufbauendem Handlungskonzept. Auch Maßnahmen zur Strukturverbesserung der Wasserversorgung werden als Anpassungsmaßnahme an den Klimawandel gefördert.

Mit dem Masterplan Wasserversorgung, für den derzeit die Daten erhoben werden, unterstützt das Land zudem die Kommunen, ihre Wasserversorgung vor dem Hintergrund des Klimawandels zukunftssicher aufzustellen, damit die Bevölkerung auch weiterhin mit Trinkwasser von guter Qualität und ausreichender Menge versorgt werden kann.

Darüber hinaus hat das Land das Programm KLIMOPASS aufgelegt, das insbesondere Kommunen, aber auch kommunale Unternehmen beim Einstieg in die Anpassung an den Klimawandel und bei der Umsetzung konkreter Anpassungsmaßnahmen unterstützt.
Ergänzende Informationen

Das LAWA-Webforum zum Klimawandel wird von der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser (Ausschuss Klimawandel) zusammen mit dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg ausgerichtet.

2018 hatte die Umweltministerkonferenz die Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser gebeten, den ständigen LAWA-Ausschuss Klimawandel einzurichten, um die Anpassungsstrategien des Bundes und der Länder im Bereich Wasserwirtschaft besser miteinander abzustimmen.


Quelle
Ministerium für Umwelt, Klima und
Energiewirtschaft Baden-Württemberg
Kernerplatz 9
70182 Stuttgart

Telefon: +49 711 126-0
Telefax: +49 711 126-2881
poststelle@um.bwl.de
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In der Aufnahme von Klaus Sanwald

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Digitale Hilfe für Städte im Klimanotstand
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Digitale Hilfe für Städte im Klimanotstand

29/30.11.2020

Deutsche Bundesstiftung Umwelt fördert Projekt des Instituts für Systemische Energieberatung

Landshut. Als erste deutsche Stadt hat Konstanz den Klimanotstand beschlossen. Seitdem werden bei allen Entscheidungen die Lösungen bevorzugt, die sich positiv auf Klima-, Umwelt- und Artenschutz auswirken.

Mehr als 70 Gemeinden und Städte folgten dem Beispiel und riefen ihrerseits den Klimanotstand aus. In dieser Lage könnte ihnen ein Projekt des Instituts für Systemische Energieberatung (Landshut) zugutekommen: ein digitales Werkzeug als Bewertungshilfe für kommunale umwelt- und klimaschonende Beschlüsse.

Das Vorhaben wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) fachlich und finanziell mit rund 113.000 Euro gefördert.

„Es wird Zeit gegenzusteuern“

„Nachdem die Folgen des Klimawandels wie Dürre und Starkregenereignisse auch in Deutschland bereits spürbar sind, wird es Zeit gegenzusteuern“, sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. „Viele Städte und Gemeinden sind schon auf dem richtigen Weg. Eine wirkungsvolle Methode, um vor Beschlüssen mögliche Klimaauswirkungen zu kennen, kann deshalb eine große Unterstützung  sein“, so Bonde weiter. Die Digitalisierung biete entsprechende Chancen. Mit einem Datenbank-basierten Werkzeug seien neben Klimafolgen überdies die langfristigen Kosten von Entscheidungen besser einzuschätzen.

Drei Kommunen in Bayern beteiligt

„Das von uns zu entwickelnde Instrument soll für Städte und Gemeinden ein Werkzeug sein, um mögliche positive und negative Klimafolgen von bevorstehenden Entscheidungen rasch zu erfassen“, sagt Projektleiterin Prof. Dr. Petra Denk vom Institut für Systemische Energieberatung. Die Landshuter Einrichtung beteiligt drei unterschiedlich große Kommunen in Bayern am Projekt: Erlangen (111.000 Einwohnerinnen und Einwohner), Pfaffenhofen an der Ilm (26.000) und Wolfratshausen (19.000). Nach Denks Worten berechnet das Werkzeug nicht nur die Belastung durch Kohlendioxid (CO2) beim Kauf zum Beispiel von Heizungstechnik, sondern schätzt auch den gesamten CO2-Ausstoß im Lebenszyklus des Produktes.

Unterschiedliche Kategorien abdecken

Das nun neu zu entwickelnde Instrument soll eine Bewertung nach Kategorien wie Beschaffung, Bauwesen und Mobilität ermöglichen. Für jede Kategorie werden Denk zufolge Unterkategorien entwickelt „mit Klimaschutz-Alternativen für eine geringere CO2-Belastung; ebenso soll eine Abschätzung der Mehrkosten erfolgen“. So können die Klimaauswirkungen verschiedener Energieträger für Heizungstechnik wie Öl oder Pellets im Vergleich dargestellt werden. „Dieses Werkzeug versetzt Städte und Gemeinden also in die Lage, unkompliziert Beschlüsse verstärkt auf Klimaschutz auszurichten und umweltfreundliche Entscheidungen zu treffen“, so Denk.

Ansprechpartner bei fachlichen Fragen zum Projekt (AZ 35628): Prof. Dr. Petra Denk, Tel. 0871|506274



In der Aufnahme
Grüne Sache: Das Institut für Systemische Energieberatung in Landshut entwickelt ein digitales Werkzeug, mit dem Kommunen Umweltfolgen bewerten können, bevor Beschlüsse gefasst werden. © Antje Deepen-Wieczorek/piclease


Quelle
Deutsche Bundesstiftung Umwelt
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: +49 541 9633 0
Telefax: +49 541 9633 190
E-Mail: info@dbu.de
26.11.2020 |

Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

Artenschutz in Franken® - wir engagieren uns für die Erhaltung der Vielfalt in der Bundesrepublik Deutschland und darüber hinaus - im Sinne uns nachfolgender Generationen.

A.i.F - A.i.F -A.i.F - A.i.F - A.i.F -A.i.F - A.i.F - A.i.F -A.i.F - A.i.F - A.i.F -A.i.F - A.i.F - A.i.F -A.i.F
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Wolfspopulation in Westpolen trotz Wachstum noch nicht sicher
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Wolfspopulation in Westpolen trotz Wachstum noch nicht sicher

29/30.11.2020

  • Eine jetzt veröffentlichte Langzeitstudie über die Ausbreitung der Wölfe in Westpolen macht deutlich, dass trotz kontinuierlich wachsender Zahlen in Westpolen und Deutschland das langfristige Überleben dieser Population noch nicht sicher ist.

Die Studie mit dem Titel „Recovery of wolves and their ecology in Western Poland 2001-2019“ fasst die Entwicklung der Wölfe in Westpolen seit 2001 zusammen. Wichtige Erkenntnis ist, dass die Subpopulation in Westpolen noch verletzlich ist, da sie sich relativ weit von der Quellpopulation in Nordostpolen entfernt befindet.

Auch wird deutlich, dass in der Anfangsphase der Besiedlung von 2001 bis 2005 50 Prozent der Ansiedlungsversuche in neuen Gebieten nach ein bis zwei Jahren gescheitert sind. Erst nachsieben Jahren strengem Schutz der Wölfe waren vier Fünftel der Besiedlungsversuche auch über zwei Jahre hinaus erfolgreich, wie eine Betrachtung der Jahre 2006 bis 2009 zeigt.
Bis 2019 ist die Zahl der Wölfe im westlichen Polen und nahe der Grenze zu Deutschland von einigen wenigen Einzeltieren auf 95 Rudel gestiegen. Das durch den IFAW (International Fund for Animal Welfare) und die Naturschutzstiftung EuroNatur finanzierte Wolfsmonitoring, von der polnischen Naturschutzorganisation Association for Nature Wolf (AfN Wolf) durchgeführt, zeigt, dass nach und nach geeignete Habitate besetzt wurden. Die anfängliche Besiedlung lief langsamer und Territorien lagen weiter voneinander entfernt. Ab etwa 2012 verringerte sich der Abstand der Territorien von bis zu 260 Kilometer auf durchschnittlich 25 Kilometer. Dass die Wölfe in Westpolen gute Habitatbedingungen vorfinden, bestätigte auch eine Analyse, die einen Anteil von 99 Prozent Wildtieren in der Nahrung der Wölfe nachwies. Ein weiteres Wachstum der Population ist zu erwarten, bis alle geeigneten Habitate besiedelt sind.

„Die Population in Westpolen entwickelt sich weiterhin positiv“, so Andreas Dinkelmeyer vom IFAW-Deutschland. „Es ist aber auch deutlich, dass sich der Trend drastisch ändern kann, wenn der Schutzstatus des Wolfes aufgehoben wird oder potenzielle Lebensräume zerstört werden. Um Konflikte zu vermeiden müssen wir aktiv Prävention betreiben, nur so können wir Weidetiere schützen. Überall dort, wo dies konsequent umgesetzt wird, funktioniert das Zusammenleben mit dem Wolf.“

„Die Zunahme der Wolfspopulation in Westpolen zeigt die große Bedeutung von zusammenhängenden, naturnahen Waldgebieten. Mit dem Anwachsen der Wolfspopulation nimmt aber auch die Wahrscheinlichkeit für Kontakte zu menschlichen Nutztieren zu. Entscheidend für ein gutes Nebeneinander von Wolf und Mensch in der Kulturlandschaft ist deshalb vor allem die Unterstützung der Nutztierhalter mit konkreten und gut konzipierten Herdenschutzmaßnahmen. Das gilt für Polen ebenso wie für Deutschland. Die Bewertung und das Management von über Grenzen hinweg lebenden Populationen sollte daher letztlich auch immer grenzüberschreitend erfolgen. Die neuen Monitoring-Daten aus Westpolen sind hierfür sehr hilfreich“, sagt Magdalena Kulisch, Projektleiterin Wolf bei EuroNatur.

Rückfragen:
Anja Arning, Pressestelle EuroNatur, anja.arning(at)euronatur.org +49 (0)7732 – 927213
Andreas Dinkelmeyer, Campaigns and Communications Manager ifaw, adinkelmeyer(at)ifaw.org +49 (0)173 6227539

Quelle
EuroNatur - Stiftung Europäisches Naturerbe
Westendstraße 3
78315 Radolfzell
Deutschland
Fon: +49 (0) 7732 - 92 72 - 0
Fax: +49 (0) 7732 - 92 72 - 22
www.euronatur.org
info(at)euronatur.org
25.11.2020

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Mehr biologische Vielfalt
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Mehr biologische Vielfalt

28/29.11.2020

  • Kommunen sorgen für blumenreiche Wiesen und singende Vögel

Projekt „Blühendes Südhessen“ erhält Auszeichnung der UN-Dekade Biologische Vielfalt


„Wildblumenwiesen mit rotem Klatschmohn, blauen Kornblumen und Gänseblümchen sind der Lebensraum von kleinen aber wichtigen Lebewesen unseres Ökosystems. Wildbienen, Schmetterlinge und Singvögel tragen mit ihrer Bestäubung einen großen Teil zur Biodiversität bei.

Das Projekt „Blühendes Südhessen“ des ENTEGA NATURpur Instituts setzt sich zusammen mit hessischen Kommunen dafür ein, neue Wildblumenwiesen zu schaffen.  Ich freue mich dieses vorbildliche Engagement mit der Auszeichnung der UN-Dekade Biologische Vielfalt auszuzeichnen“, sagte Umweltministerin Priska Hinz in Wiesbaden. Die Übergabe kann aufgrund der aktuellen Corona-Verordnungen nicht wie geplant vor Ort stattfinden.
Auf freien Flächen pflanzen insgesamt 21 Kommunen heimische Wildblumenwiesen und -beete an und stellen Nisthilfen für Wildbienen und Insekten auf. „Pflanzen- und Artenreichtum sind ein wichtiger Bestandteil des Klima- und Umweltschutzes. Ziel ist es die Natur und Artenschutz zurück in den urbanen Raum zu holen“, so die Ministerin. Das Projekt soll zudem die Bevölkerung motivieren dies selbstständig umzusetzen. Die ENTEGA NATURpur Institut GmbH aus Darmstadt unterstützt die Kommunen finanziell bei der Anschaffung von Saatgut und Pflanzen bis 500 Euro, stellt die Nisthilfen sowie Infotafeln und bietet die fachliche Unterstützung. Bis Ende des Jahres sollen so 20.000 qm naturnahe und bunte Wildblumenwiesen blühen.

Matthias W. Send, Vorsitzender der Geschäftsführung ENTEGA NATURpur Institut gGmbH erklärt: "Wir verstehen uns als Impulsgeber für Klima- und Umweltschutz. Insofern freuen wir uns sehr über die Anerkennung durch die Auszeichnung der UN Dekade Biologische Vielfalt, die gleichzeitig auch das Engagement der Kommunen in Südhessen würdigt.“

Hintergrund:
Die Vereinten Nationen haben die Jahre 2011 bis 2020 zur UN-Dekade für biologische Vielfalt erklärt. Einer der zentralen Bestandteile der deutschen UN-Dekade-Aktivitäten ist der UN-Dekade-Wettbewerb, der von der Geschäftsstelle der deutschen UN-Dekade umgesetzt wird. Dabei wird in jeder Woche ein Projekt ausgezeichnet, das sich in besonderer Weise für den Erhalt der biologischen Vielfalt einsetzt.



Quelle
Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Mainzer Straße 80
65189 Wiesbaden
Telefon: +49611 815-0
E-Mail: poststelle@umwelt.hessen.de
Thema: Naturschutz & Klimaschutz
24.11.2020 Pressestelle: Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

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In der Aufnahme von Willibald Lang

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Die wilden Urwaldkäfer sind nun 16
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Die wilden Urwaldkäfer sind nun 16

28/29.11.2020

  • Interview zum Kinderbuch von Thomas Michler und Susanne Zuda

Grafenau/Freyung. Nach dem Kinderbuch „Die wilden 14“ und „Wo die wilden Biber nagen“ gibt es nun ein neues Werk von Nationalpark-Mitarbeiter Thomas Michler und Illustratorin Susanne Zuda.

Und zwar „Die wilden 16“. In dem Buch geht die abenteuerliche Geschichte der Urwaldreliktkäfer aus dem Nationalpark weiter. Im Interview erzählen die beiden, warum sie die Urwaldreliktkäfer des Nationalparks so in ihren Bann gezogen haben.
Das ist nun Ihr drittes Kinderbuch. Wann war klar, dass es eine Fortsetzung von den wilden 14 geben muss?

Thomas Michler: Weniger als ein Jahr nach der Veröffentlichung der „Wilden 14“ war mit der Entdeckung von Neomida haemorrhoidalis – also dem Urwaldreliktkäfer Nummer 15 - die Zahl 14 für die Urwaldreliktkäfer im Nationalpark bereits überholt. Da war klar, dass es eine Fortsetzung geben muss. Wichtig war uns, dass es keine neue Auflage des ersten Buches, sondern eine komplett neue Geschichte wird, die dort anfängt wo „Die Wilden 14“ endete – am Lusen.

Wer sind die beiden neuen Zeitgenossen der Urwaldkäfer?

Susanne Zuda: Neo, der Gehörnte Zunderschwamm-Schwarzkäfer, Urwaldreliktkäfer Nummer 15. Er wurde 2016 entdeckt und lebt – wie der Name schon sagt – im Holzpilz Zunderschwamm und ist mit seiner roten Farbe und den Hörnern natürlich eine Steilvorlage für ein Bilderbuch.

Thomas Michler: Und der zweite Zugang ist Urwaldreliktkäfer Grossi, der Raue Flachkäfer. Er wurde 2019 im Nationalpark entdeckt und auch er lebt auf einem Holzpilz, dem Rotrandporling. Er ist zwar optisch nicht so toll wie Neo – aber auch er hat eine ganz eigenartige und besondere Schönheit, die sich vielleicht erst bei näherem Hinsehen erschließt.

Was ist bei den wilden 16 im Vergleich zu den wilden 14 anders?

Thomas Michler: Die Geschichte ist spannender und dramatischer. Diesmal gibt es zwei parallele Handlungsstränge, was uns bei der Erstellung des Buches deutlich mehr gefordert hat als beim Vorgänger. Von Anfang an war klar, dass es diesmal eine grenzüberschreitende Geschichte sein soll und unser Nachbar-Nationalpark Šumava ein wichtiger Handlungsort wird.

Susanne Zuda: Wir verarbeiten in dem Buch auch aktuelle Themen, wie Waldsterben, und solche, die es normalerweise nicht in Kinderbücher schaffen. Wir erklären zum Beispiel, wie tote Tiere im Wald beerdigt werden. Die Illustrationen sind dadurch nochmal aufwändiger und lebendiger geworden als bei den „Wilden 14“.
Thomas Michler: Und es gibt unglaublich viele Details zu entdecken. Insgesamt haben wir uns mehr getraut und die Geschichte - aber auch die Illustrationen - sind verrückter, frecher und wilder geworden. Beim Humor haben wir uns ein bisschen von Cartoonist Gary Larson inspirieren lassen.

Dann lernen die Kinder ganz nebenbei auch viele Dinge über die Natur?

Susanne Zuda: Genau, wir wollen auf unterhaltsame Weise Wissen vermitteln. Wichtig ist uns auch, den Blick der Leser auf Unscheinbares und Verborgenes zu lenken und vor allem Wertschätzung dafür zu schaffen. Im Anhang des Buches gibt es einen Informationstext, der ist übrigens nicht nur für Kinder, sondern auch für erwachsene Leser gedacht. Dort werden Arten und Zusammenhänge erklärt.
Tomas Michler: Die meisten der Urwaldreliktkäfer haben nur einen lateinischen, bestenfalls einen komplizierten deutschen Namen wie Harzporling-Ozellenkäfer. Das wirkt auf viele Leute erst mal wenig spannend, sondern distanzierend. Viele denken sich, dass das sicher nur für Fachleute und Wissenschaftler interessant ist. Die vermenschlichende Darstellung unserer Protagonisten durch die fantasievollen Zeichnungen von Susanne, aber auch ihre Namen wie Matze, Mike oder Linus spielen eine wichtige Rolle, um eine Beziehung zu ihnen aufzubauen zu können.

Wie entstehen die Bücher?


Thomas Michler: Ich erstelle am Anfang eine Art Drehbuch, eine wilde und rudimentäre Mischung aus Fotos, Beschreibungen und ersten Textbausteinen. Das ist mein erster Vorschlag zum Inhalt und Verlauf der Geschichte und zur Aufteilung der jeweiligen Seiten. Susanne beginnt in der Regel mit dem Titelbild und zeichnet und gestaltet dann die einzelnen Doppelseiten.
Susanne Zuda: Erst dabei merken wir, ob die Ideen als Bilderbuch funktionieren oder nicht. In dieser Phase mache ich dann häufig Vorschläge, wie man Inhalte optisch darstellen kann. Wir ändern manchmal dann das ursprüngliche Drehbuch. Manchmal kommen auch ganz neue Szenen dazu, andere fallen weg und wieder andere benötigen mehr Platz.

Thomas Michler: Immer wenn eine Szene fertig gestaltet ist, kann ich daran arbeiten, die bisherigen Textfragmente auszuformulieren. Wenn Susanne dann zum Schluss den Text setzt, wird noch mal kritisch über einige Formulierungen und Sätze diskutiert.

Sollten die Forscher des Nationalparks wieder neue Urwaldkäfer finden, gibt es dann eine Fortsetzung von den wilden 16?

Thomas Michler: Ideen gibt es immer und wenn neue Urwaldkäfer gefunden werden, stehen wir natürlich unter Zugzwang, irgendwann die „Wilden 16“ fortzusetzen. Aber Urwaldkäferarten gibt es nicht in x-beliebiger Zahl. Die sind extrem selten und viele sind vom Aussterben bedroht. Konkrete Pläne für eine Fortsetzung gibt es daher noch keine, auch nicht für neue Themen. Jetzt ist erst mal eine kreative Pause angesagt, um in Ruhe Ideen sammeln und entwickeln zu können.

Das Buch im Freyunger Verlag Edition Lichtland erschienen und ab sofort für 16,80 Euro im Handel erhältlich. Herausgeber ist die Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald.

 
Bildunterschrift:
Die Schöpfer von „Die wilden 16“, Susanne Zuda und Thomas Michler, mit ihrem Werk samt dem dazugehörigen Plakat. Das wurde von einer Szene im Buch inspiriert, in der die Urwaldkäfer einen Bericht zum Waldsterben entdecken und das angehängte Bild gleich als ihre Heimat identifizieren. (Foto: Gregor Wolf/Nationalpark Bayerischer Wald)



Quelle
Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald
Stabsstelle Koordination und Kommunikation
08552 9600-132 oder 08552 9600-144
08552 9600-100
Email: pressestelle@npv-bw.bayern.de
Pressemitteilung Nr. 87/2020
Datum: 25.11.2020


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Biber – des einen Freud, des anderen Leid
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Biber – des einen Freud, des anderen Leid

28/29.11.2020

Nach der Wiedereinbürgerung Ende der siebziger Jahre breitete sich Europas größtes Nagetier in Bayern erst langsam, dann immer schneller aus. Inzwischen ist der Biber flächendeckend vorhanden. Die Bayerischen Staatsforsten nehmen auf ihren Flächen Biberschäden normalerweise in Kauf. Doch im Einzelfall muss auch eingegriffen werden.

25. November 2020, Sonthofen -
"Im Revier Sulzschneider Wald des Forstbetriebs Sonthofen steht Biberberater Fritz Ebelt mit Rat und Tat zur Seite und mit seiner Hilfe konnten schon manche Probleme gelöst oder entschärft werden", bedankt sich Revierleiter Jürgen Sander, der den Staatswald im Sulzschneider Wald pflegt.
Auch hier richtete der Biber erhebliche Schäden an. So verstopfte ein Biber einen massiven Wasserdurchlass mit mehrere Tonnen Gewicht. Der wurde nach einem Starkregen unterspült und ca.15 Meter bachabwärts geschwemmt. Danach baute der Biber an dieser Stelle einen Damm, den er laufend erhöhte und so weite Waldteile und eine Zufahrt unter Wasser setzte. Nachdem sich die Biberburg im Staubereich befindet, wurde beschlossen, im Damm eine Niveauregulierung einzubauen. Damit wird die Höhe des Wasserspiegels begrenzt, ohne den Eingang zur Burg freizulegen. Der Zugang muss unter Wasser liegen, denn sonst könnten Fuchs und Dachs in die Wohnhöhle eindringen.

"Ein langes Stahlrohr mit 40 cm Durchmesser wurde so in die Dammkrone gesetzt, dass der Abfluss den maximalen Pegel des Staus begrenzt. Das Rohr ragt tief bis an den Grund der Wasserfläche hinein und es wird sich zeigen, ob die Tiere das weit vor dem Damm ablaufende Wasser bemerken. Bisher ist es nicht der Fall", beschreibt Förster Jürgen Sander die Maßnahmen. Einen positiven Nebeneffekt bietet die Maßnahme außerdem für den Hochwasserschutz: Nachdem der Biber den Damm weiterhin erhöht, staut das so vom Biber geschaffene Rückhaltebecken bei Starkregen Wasser auf. Das fließt dann verzögert und durch den Durchmesser des Rohres begrenzt langsam ab.

"Grundsätzlich akzeptieren wir das Wirken der Biber bei uns. Sie sind ja Teil der Natur und schaffen mit ihren Bauwerken auch tolle Biotope für viele andere Tier- und Pflanzenarten - meist wesentlich besser als menschliche Biotopgestalter. Circa 30 Hektar neue Wasserflächen hat er bei uns schon geschaffen", erklärt Sonthofens Forstbetriebsleiter Jann Oetting. "Wir müssen Ort und Wirkung der Biber immer zusammen mit den Naturschutzbehörden abwägen, denn auch im Wald kann der Biber Schäden anrichten. Neben den Schäden am Wegenetz sind die mühsam eingebrachten Laubhölzer und Weißtannen schmackhafter als die Fichten. Wenn wir einen Klimawald begründen, wollen wir nicht, dass Biber diesen wieder zu einem reinen Fichtenwald zurückfressen", gibt der Sonthofener Forstbetriebsleiter Jann Oetting zu bedenken.



In der Aufnahme
Über einen Meter hoch ist der Damm des Bibers. Im Hintergrund die neu geschaffene Wasserfläche mit abgestorbenen Bäumen. Ein Stahlrohr begrenzt nun die Höhe des Wasserspiegels (Foto: BaySF/Sander).


Quelle
Bayerische Staatsforsten AöR

Tillystraße 2

D-93053 Regensburg
Tel.: 0941 / 69 09-0
Fax: 0941 / 69 09-495
E-mail: info@baysf.de

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Kommunen schaffen Artenvielfalt
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Kommunen schaffen Artenvielfalt

28/29.11.2020

  •     Auszeichnung für 40 Städte, Gemeinden und Landkreise im Bundeswettbewerb „Naturstadt – Kommunen schaffen Vielfalt“
  •     Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Bundesumweltministerium und dem Bündnis "Kommunen für biologische Vielfalt"

 Berlin, Bonn, Radolfzell, 25. November 2020: Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Robert Spreter, Geschäftsführer des Bündnisses "Kommunen für biologische Vielfalt", haben heute 40 Kommunen im Rahmen des Wettbewerbs "Naturstadt - Kommunen schaffen Vielfalt" ausgezeichnet.

Die ausgewählten Kommunen erhalten jeweils ein Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro für die Umsetzung ihrer Zukunftsprojekte. Die geplanten Maßnahmen sollen Stadtnatur und die biologische Vielfalt - insbesondere Insekten - schützen und fördern, und städtisches Grün zukunftsorientiert weiterentwickeln - für unser aller Wohl.
Bundesministerin Svenja Schulze: "Stadtnatur ist wertvoll. Sie bietet Raum für Erholung und für soziales Miteinander und ist gleichzeitig wichtiger Lebensraum für zahlreiche Insekten. Naturnahe Wiesen anlegen, Bäche renaturieren oder Nisthilfen für Insekten bauen und anbringen: Die über 300 eingereichten kreativen Projektideen zeigen, wie eine nachhaltige Entwicklung von Stadtnatur aussehen kann. 40 dieser beispielhaften Projekte fördern wir deshalb gezielt mit dem Bundeswettbewerb "Naturstadt - Kommunen schaffen Vielfalt"."

Prof. Dr. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz: "Städte und Gemeinden haben einen entscheidenden Einfluss darauf, dass öffentliche Grünflächen, kommunaler Wald, Weg- und Straßenränder, Gewässer und Gräben nachhaltig gepflegt und artenfreundlich bewirtschaftet werden. Die ausgezeichneten Kommunen haben nun die Chance, mit gutem Beispiel voranzugehen und andere interessierte Städte und Gemeinden an ihren Ideen und Erfahrungen teilhaben zu lassen. Je größer die Reichweite der Zukunftsprojekte, desto größer sind auch die positiven Wirkungen auf Stadtnatur und Insektenvielfalt."

Geschäftsführer des Bündnisses "Kommunen für biologische Vielfalt" Robert Spreter: "Wo wir auch hinsehen, der Lebensraum für Insekten schwindet. Wir brauchen das Engagement von Städten, Gemeinden und Landkreisen, um die Insektenvielfalt zu erhalten. Daher freue ich mich, dass sich so viele Kommunen an unserem Wettbewerb beteiligt haben. Ich gratuliere allen ausgezeichneten Kommunen und hoffe, dass auch die anderen Ideen und Projekte umgesetzt werden."

Unter den Preisträgern sind kleine Kommunen mit bis zu 5.000 Einwohnern ebenso vertreten wie Städte mit bis zu 500.000 Einwohnern. Die ausgezeichneten Beiträge reichen von klassischen Artenschutzmaßnahmen über innovative Ideen zur Förderung von Stadtnatur bis hin zur Umgestaltung naturferner Privatgärten in insektenfreundliches Grün. Dabei integrieren sie in besonderem Maße den Schutz von Insekten und berücksichtigen zudem die Interessen der Stadtbevölkerung.

Mit ihrem Engagement zeigen die Kommunen vielfältige Ansätze, um die Ziele der im letzten Jahr beschlossenen Handlungsprogramme der Bundesregierung, dem Masterplan Stadtnatur und dem Aktionsprogramm Insektenschutz, umsetzen zu können. Dies ist ein wichtiger Beitrag, auch durch den Vorbildcharakter für andere Städten, Gemeinden und Landkreisen.

Die Umsetzung aller Zukunftsprojekte erfolgt bis Ende 2022 und wird vom Bündnis "Kommunen für biologische Vielfalt" fachlich begleitet. Ergänzend hierzu sind mehrere an Kommunen gerichtete Informationsveranstaltungen vorgesehen. Der Wettbewerb wird vom Bündnis "Kommunen für biologische Vielfalt" durchgeführt und im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert. Die Grußbotschaft und Informationen zu den 40 ausgezeichneten Projektideen finden sich unter www.wettbewerb-naturstadt.de

Weiterführende Informationen:
Bundeswettbewerb "Naturstadt - Kommunen für biologische Vielfalt"
Mit dem Wettbewerb "Naturstadt - Kommunen schaffen Vielfalt" möchte die Bundesregierung die Kommunen dabei unterstützen, neue Projekte zur Förderung von Stadtnatur und Insekten zu entwickeln und umzusetzen. Zu diesem Zweck wurden bundesweit Städte, Gemeinden und Landkreise dazu eingeladen, Projektideen zur Förderung von Stadtnatur und insbesondere zum Schutz von Insekten im Siedlungsbereich einzureichen. Besonders zur Teilnahme ermutigt wurden Kommunen, die bislang noch keine oder nur sehr wenige Projekte zum Wettbewerbsthema initiiert haben. Einsendeschluss war der 30. Juni 2020. Von einer Fachjury wurden die 40 besten Projektideen ausgewählt. Die erfolgreichen Kommunen erhalten aus Mitteln des Bundesumweltministeriums jeweils 25.000 Euro Preisgeld für die Umsetzung ihrer Projektideen.

Mehr zum Wettbewerb und zu den ausgezeichneten Projektideen unter: www.wettbewerb-naturstadt.de

Bundesprogramm Biologische Vielfalt:
Die Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) wird seit 2011 durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt unterstützt. Gefördert werden Vorhaben, denen im Rahmen der NBS eine gesamtstaatlich repräsentative Bedeutung zukommt oder die diese Strategie in besonders beispielhafter Weise umsetzen. Die geförderten Maßnahmen tragen dazu bei, den Rückgang der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen und mittel- bis langfristig in einen positiven Trend umzukehren. Sie dienen dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung sowie der Entwicklung der biologischen Vielfalt und gehen über die rechtlich geforderten Standards hinaus. Akzeptanzbildende Maßnahmen der Information und Kommunikation tragen dazu bei, das gesellschaftliche Bewusstsein für die biologische Vielfalt zu stärken.

Weitere Informationen zum Bundesprogramm: www.biologischevielfalt.de/bundesprogramm.html

Mehr zum Bündnis "Kommunen für biologische Vielfalt": www.kommbio.de

Mehr über die Arbeit des BMU im Bereich "Stadtnatur und Insektenschutz": https://www.bmu.de/stadtnatur/


Quelle
Bundesamt für Naturschutz
Konstantinstr. 110
53179 Bonn
Telefon: 0228 / 8491-0
Telefax: 0228 / 8491-9999
E-Mail: info@bfn.de

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Wisent-Auswilderung trotz Hindernissen
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Wisent-Auswilderung trotz Hindernissen

27/28.11.2020

  • WWF und Tierpark Berlin bringen erneut gefährdete Wildrinder zurück in ihre Heimat – in den Kaukasus

Ein wuchtiger Schädel, ein kräftiger Vorderkörper und bis zu einer Tonne Gewicht – es ziehen wieder urige Wisente durch den Kaukasus. Vor über 90 Jahren wurde der letzte Wisent im Kaukasus erschossen und die Tierart somit in ihrem natürlichen Lebensraum ausgerottet.

Nun ist es erneut gelungen, fünf weitere Wisente aus europäischen Zoos wohlbehalten in den Norden Aserbaidschans – in die Auswilderungsstation im Shahdag-Nationalpark – zu transportieren. Darunter befindet sich mit dem im Zoo Berlin geborenen Wisentbullen Beppo (2) auch ein waschechter Berliner.
„Durch ihren großen Nahrungsbedarf üben Wisente einen beachtlichen Einfluss auf die Vegetation aus“, erläutert WWF-Experte Aurel Heidelberg die Wichtigkeit der Großpflanzenfresser für die Natur. „Dank ihnen entstehen im Wald offene Flächen und damit Lichtungen und Sonneneinstrahlung bis zum Boden. Dies wiederum unterstützt eine natürliche Dynamik und die Strukturierung der Bergwälder mit Nischen für viele Tier- und Pflanzenarten.“ Die Wiederansiedlung der Wisente leistet also einen maßgeblichen Beitrag für den Erhalt der biologischen Vielfalt im Kaukasus. In diesem Jahr hätte die weltweite Pandemie den wilden Wisenten jedoch beinahe einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ursprünglich war die große Reise für das Frühjahr 2020 geplant, doch aufgrund der, durch das Corona-Virus verursachten, unsicheren Lage musste die gesamte Aktion verschoben werden. Doch nun konnten – gerade noch rechtzeitig vor der großen Winterkälte – die fünf zotteligen Riesen am 23. November 2020 endlich ihre weite Reise antreten.

Der Berliner Wisentbulle wurden dabei von vier Kühen begleitet, die im Rahmen des internationalen Projekts aus dem Zoo Rostock, dem Tiergarten Bernburg und dem belgischen Wildtierpark Domaine de Grottes de Han vor einigen Monaten in den Tierpark Berlin gezogen waren. Die nächsten Monate wird die Wisent-Herde sich in einem umzäunten Areal an die neue Heimat gewöhnen, bevor die Tiere im kommenden Frühjahr am Fuße des Kaukasus-Gebirges ausgewildert werden. „Um ihren Aufenthaltsort nachvollziehen zu können, wurden die Wisente mit modernen GPS bzw. Sende-Halsbändern ausgestattet. So werden die Tiere auch aus der Ferne auf ihrem neuen Lebensweg begleitet “, erklärt Tierpark Kurator Dr. Florian Sicks.

„Es ist uns sehr wichtig, dieses Projekt – trotz aller Hürden vor denen wir aktuell stehen – auch in diesem Jahr unterstützen. Auch wenn aktuell andere Themen die Nachrichten dominieren, benötigen bedrohte Tierarten auch in diesen Zeiten unsere Hilfe“, verkündet Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. Das Projekt ist eine gemeinsame Initiative des aserbeidschanischen Umweltministeriums, dem WWF, der EAZA (europäischer Verband der Zoos und Aquarien) sowie nationalen Partnern vor Ort. Die Finanzierung wurde unter anderem durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) über die KfW-Entwicklungsbank sichergestellt.


Hintergrund:
Der Wisent wurde 1927 in der Natur durch den Menschen gänzlich ausgerottet, als die letzten Wisente im Kaukasus erschossen wurden. Nur Dank weniger Tiere in der Obhut zoologischer Einrichtungen, konnte diese Tierart vor dem endgültigen Aussterben gerettet werden. Um das weitere Überleben der Art zu sichern, wurde im August 1923 durch die Initiative europäischer Zoodirektoren und Wissenschaftler die „Internationale Gesellschaft zur Erhaltung des Wisents“ im Zoo Berlin gegründet. Diese gemeinsamen Bemühungen sind somit der Vorläufer der heutigen Erhaltungszuchtprogramme für viele bedrohte Tierarten. Bereits seit 1872 zählen Wisente zum Tierbestand des Zoo Berlin. Auch der Tierpark trägt seit seiner Eröffnung 1955 beachtlich zur Erhaltungszucht der Wisente bei. Bis heute wurden in den Zoologischen Gärten Berlin über 200 Wisente geboren. Der Wisent gilt laut der Weltnaturschutzunion (IUCN) als gefährdete Tierart.


Kontakt
Roland Gramling
Pressesprecher, Berlin
Tel: 030311777425


Quelle
WWF
Stand: 25.11.2020


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In der Aufnahme von Klaus Sanwald

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Natur meets Technology® - Kita Teldauer Spatzen
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Natur meets Technology®

27/28.11.2020

  • Die Einbindung moderner Technik kann und soll das Interesse der uns nachfolgenden Generation zur Erhaltung der Biodiversität wecken.

Vorderhagen / Mecklenburg-Vorpommern.
Ein innovatives Artenschutz- Umweltbildungsprojekt des Artenschutz in Franken®, der DRK Kita "Teldauer Spatzen" und des Fördervereins der Kindertagesstätte Teldau e.V. , das von der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt wird.

Ein Hightech Format ... das Element hat es wortwörtlich in sich ... modernste Technik bringt Liveaufnahmen
aus einer Nisthilfenspezialentwickung auf einem Monitor der in der Kita installiert wurde. Damit wird es den Kindern möglich sonst verborgenes Reproduktionsverhalten verschiedener Vogelarten direkt erleben zu können. Hier werden die Kinder direkt an das zunehmend wichtiger werdende Thema Artenschutz herangeführt ...
Eine (modulare) Nisthilfen- Spezialentwicklung wurde exakt auf die Bedürfnisse von verschiedenen Höhlenbrütern zugeschnitten. Der Brutraum bietet beste Vorraussetzungen für eine erfolgreiche Fortpflanzung für Kohlmeise & Co. Das Nistelement ist in der Lage bewusst verschiedene Vogelarten anzusprechen. Inhaltlich wird hier ein optimales Mikroklima vorgehalten das den Jungtieren und den brütenden Altvögeln zuträglich ist. Gleichfalls wurde es prädatorensicher ausgelegt. Spezialkameras bringen das Innenleben der Einheit auf einen Monitor in der Kita.

Die "Äste des Baums" tragen Futtersäulen um die Kinder mit den verschiedenen Vogelarten sich sich auf Futtersuche begeben hautnah erleben und bestimmen zu können. Auch diese werden mittels Spezialcams erfasst und damit ist es möglich selektiv an die einzelnen Arten heranzuzoomen und diese störungsfrei ganz aus der Nähe zu erleben ..


In der Aufnahme
  • Wenige Tage nach der Montage des "Umweltbaums" wurde der Nistkasten bereits intensiv frequentiert ... Kohlmeisen verwenden diesen zum sicheren Übernachten .. und so können die Kinder und die Erwachsenen breits zu diesem frühen Zeitpunkt rege dabei sein wenn sich Wildtiere daran machen als Kulturfolger aufzutreten ...
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Ab 2021: Kaunersteig soll nach Murenabgang wieder freigegeben werden
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Ab 2021: Kaunersteig soll nach Murenabgang wieder freigegeben werden

 27/28.11.2020

Seit 2019 ist der Kaunersteig im Nationalpark Berchtesgaden gesperrt. Im Frühjahr 2019 löste sich in Folge des schneereichen Winters
im unteren Teil eine Mure. Diese verschüttete den Steig an mehreren Stellen und beschädigte Sicherungen. Bis heute wurde der Weg mit der Nummer 492 nicht wieder zur Begehung freigegeben: Zu groß war das Risiko, dass Wanderer durch Steinschlag in Gefahr geraten.

Mit einer innovativen Methode zum Sicherheitsmanagement begutachteten Nationalpark-Mitarbeiter kürzlich den Steig und den Abgangsbereich der Mure. Mit einem Ergebnis: Der Steig soll 2021 nach Durchführung einiger Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen wieder frei gegeben werden.

„Eine Restgefahr wird natürlich bleiben, aber die ist bei Unternehmungen im alpinen Gelände immer gegeben“, betont Lorenz Köppl, Wegereferent im Nationalpark Berchtesgaden. Um die Gefahren durch Muren, Steinschläge oder Felsstütze objektiv einschätzen zu können, haben Experten aus Österreich eine innovative und praxisnahe Methode entwickelt: R.A.G.N.A.R. (Risiko Analyse Gravitativer Naturgefahren im Alpinen Raum) analysiert Georisiken vor dem Hintergrund des „vertretbaren Risikos“. Diese Methode kam nun im bayerischen Alpenraum erstmals am Kaunersteig zum Einsatz. In Österreich ist sie bereits etabliert und wird auch juristisch als geeignetes Verfahren zur Dokumentation der Verkehrssicherungspflicht angesehen.

Aus verschiedenen Faktoren wie beispielsweise der Aufenthaltsdauer im Gefahrenbereich, der geschätzten Anzahl der Begehungen pro Jahr sowie der DAV-Schwierigkeitsklassifizierung ermittelt die Methode ein objektives Naturgefahrenrisiko. „Die Einbeziehung empirischer Daten hilft uns, die Gefahrenlage einzuordnen, unabhängig von subjektiven Empfindungen. Damit stellen wir sicher, dass wir die Gefahr weder über- noch unterschätzen“, erklärt Lorenz Köppl. Und ergänzt: „Das Ergebnis der Beurteilung nach RAGNAR dient sozusagen zur Objektivierung des alpinen Hausverstandes. Ein Wanderer, der einen rot klassifizierten Weg wie zum Beispiel den Kaunersteig begeht, der nimmt ein gewisses Risiko in Kauf. Dieses Risiko besteht bei Unternehmungen im alpinen Gelände immer. Nach der Freigabe des Kaunersteiges wird es aber nicht höher sein als auf anderen Steigen“, so der Experte.

Doch bevor der Kaunersteig zu Beginn der Wandersaison 2021 wieder frei gegeben werden kann, sind umfangreiche Maßnahmen erforderlich. „Direkt nach dem Murenabgang 2019 war sehr viel loses Material im Steilgelände gelegen, darunter auch große Steine“, erinnert sich Markus Lochner, Waldarbeiter im Revier Königssee. „Nach dem letzten Winter hat sich der Bereich schon deutlich ausgeputzt, viel loses Geröll ist seitdem abgegangen“, erklärt Lochner. „Und es kommt auch schon die erste Vegetation zurück, was den Bereich langsam stabilisiert“. Lochners Fotodokumentationen haben ergeben, dass sich die Situation am Kaunersteig nach jedem Starkregen verbessert, da loses Gesteinsmaterial abgeht und sich der Bereich damit selbstständig reinigt. Auch der bevorstehende Winter wird weitere Entspannung bringen, sind sich Köppl und Lochner sicher.

Im Frühjahr 2021 sollen die Sanierungsarbeiten beginnen: „Wir werden den Steigverlauf an einer Stelle geringfügig ändern“, erläutert Lochner. „Die neue Wegführung wird die Steinschlagbahn dann nur noch zweimal kreuzen, einmal weniger als vorher. Außerdem werden wir weitere lose Steine entfernen, Seilversicherungen einbauen sowie Stufen und Trittbügel erneuern.“ Zusätzliche Schilder sollen Wanderer auf die Gefahr durch Steinschlag aufmerksam machen. „Diese Schilder werden wir sowohl direkt an der Gefahrenstelle als auch bereits auf der Gotzenalm und auf Salet anbringen, damit Wanderer schon vor den Einstieg in den Steig informiert sind“, ergänzt Köppl. „Aber eines muss jedem bewusst sein: Im Kaunersteig werden vor allem nach jedem Winter oder bei Starkregen weiterhin Steine abgehen, so wie bei jedem anderen alpinen Steig im Nationalpark auch. Wir tun, was wir können, aber ein Restrisiko bleibt. So sind die Berge.“ Das Sanierungskonzept wird die Nationalparkverwaltung beim geplanten Frühjahrstreffen der alpinen Vereine zu Erholungseinrichtungen im Nationalpark vorstellen. Die ursprünglich für Herbst 2020 geplante Veranstaltung musste coronabedingt verschoben werden.

 

In der Aufnahme:
Direkt nach dem Murenabgang am Kaunersteig im Frühjahr 2019 war die Sturzbahn angefüllt mit losem Gesteinsmaterial. Nach mehreren Arbeitseinsätzen der Königssee-Waldarbeiter sowie einigen Starkregen-Ereignissen und Schneefällen, die zusätzlich loses Material zu Tal transportiert haben, hat sich die Situation am Kaunersteig etwas entspannt.

Credit: Nationalpark Berchtesgaden



Quelle
Nationalparkverwaltung Berchtesgaden
Stabsstelle Kommunikation
Carolin Scheiter
Doktorberg 6, 83471 Berchtesgaden
Telefon: +49 8652 9686-130
Telefax: +49 8652 9686-40
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www.nationalpark-berchtesgaden.bayern.de
Pressemitteilung 20.11.2020
 

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»Europadiplom« für Nationalpark Berchtesgaden bis 2030 verlängert
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»Europadiplom« für Nationalpark Berchtesgaden bis 2030 verlängert

 26/27.11.2020

Das „Europäische Diplom für geschützte Gebiete“, kurz: Europadiplom, ist eine vom Europarat vergebene Auszeichnung für natürliche und naturnahe Gebiete von internationaler Bedeutung und europäischem Interesse.

Die Einführung des Diploms fand im Jahr 1965 statt. Zuerst verliehen wurde das Europadiplom an Schutzgebiete in Belgien, Frankreich und im Vereinigten Königreich.

Seit 1990 ist der Nationalpark Berchtesgaden Träger der begehrten Auszeichnung, die der Europarat in regelmäßigen Abständen überprüft und neu verleiht. Neben dem Nationalpark Berchtesgaden sind bisher nur acht weitere Schutzgebiete in Deutschland mit diesem begehrten Prädikat ausgezeichnet.

Kürzlich wurde dem Nationalpark Berchtesgaden nach intensiver Prüfung das Europadiplom bis zum Jahr 2030 zuerkannt. Im offiziellen Schreiben zur Verlängerung empfiehlt der Europarat Maßnahmen wie beispielsweise eine weiterhin konsequente Umsetzung des Konzepts zum naturnahen Waldumbau in der Pflegezone sowie Forschungen zum Klimawandel.

Europaweit tragen 73 Gebiete in 29 Staaten die Auszeichnung. Nationalparkleiter Dr. Roland Baier (l.) und Ulf Dworschak (r.), Leiter des Sachgebiets Naturschutz und Planung, freuen sich über die Verlängerung des Europadiploms.

 

In der Aufnahme
Europadiplom Verlängerung
Bildnachweis (Credit: Nationalpark Berchtesgaden):


Quelle
Nationalparkverwaltung Berchtesgaden
Stabsstelle Kommunikation
Carolin Scheiter
Doktorberg 6, 83471 Berchtesgaden

Telefon: +49 8652 9686-130
Telefax: +49 8652 9686-40
pressestelle@npv-bgd.bayern.de
www.nationalpark-berchtesgaden.bayern.de
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Nr.: 44/20 - PDF-Download
Pressemitteilung 17.11.2020

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Neuer US-Präsident Biden: Hoffnungsträger für die Klimapolitik?
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Neuer US-Präsident Biden: Hoffnungsträger für die Klimapolitik?

02/03.12.2020

Osnabrück. Selten zuvor hat die Wahl eines neuen US-Präsidenten eine solche Euphorie in der internationalen Klimapolitik ausgelöst wie jetzt das Votum für Joe Biden und seine designierte Stellvertreterin Kamala Harris. Aber sind die Hoffnungen berechtigt?

Und: Bedeutet Biden die Rückkehr zur Devise „Make Climate Great Again?“ Diesen und anderen Fragen widmet sich der nächste DBUdigital Online-Salon der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) morgen, 3. Dezember, von 18 bis 19:30 Uhr – mit hochkarätigen Gästen und unter Moderation von DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. Mehr als 200 Teilnehmende haben sich bereits registriert, weitere Anmeldungen sind möglich.
Der DBUdigital Online-Salon ist in Zeiten der Coronapandemie mittlerweile zu einem echten DBU-Markenzeichen geworden – geboren aus der Idee, frische Impulse für aktuelle Debatten in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zu liefern, noch dazu mit herausragenden Gästen und Persönlichkeiten. Zu den heiß diskutierten Themen zählt in diesen Tagen der Ausgang der Präsidentenwahl in den Vereinigten Staaten von Amerika – und die möglichen Auswirkungen auf die globale Klimapolitik. Denn nach langer Hängepartie steht fest, dass Joe Biden neuer und 46. Präsident der USA wird.

John Kerry künftiger US-Sonderbeauftragter für Klimapolitik

Weltweit große Erwartungen an eine Neuausrichtung beim Klima-, Umwelt- und Artenschutz weckte Biden mit der Nominierung John Kerrys zum künftigen US-Sonderbeauftragten für Klimapolitik – und seiner Ankündigung, den von seinem Vorgänger Donald Trump vollzogenen Austritt aus dem Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 rückgängig zu machen. Über mögliche Folgen dieses Machtwechsels debattieren morgen Bastian Hermisson, der Büroleiter der Heinrich-Böll-Stiftung in Washington DC, Dr. Brigitte Knopf, die Generalsekretärin des wissenschaftlichen Think Tanks „Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC)“, sowie Prof. Dr. Dirk Messner, der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA).

UBA-Präsident: Der amerikanische Alleingang wird ein Ende haben

UBA-Präsident Messner stimmen die ersten Signale Bidens hoffnungsfroh: „Der angekündigte Wiedereintritt der USA in das Übereinkommen von Paris ist ein wichtiger Schritt, um die Klimaschutzziele noch zu erreichen. Ich bin zuversichtlich, dass der amerikanische Alleingang innerhalb der G7 und G20 mit der neuen Administration ein Ende haben wird.“ Nach Messners Ansicht erwächst aus dieser Erkenntnis aber zugleich eine gewisse Verpflichtung: „Das Thema Subventionsabbau für fossile Energieträger und internationale Anstrengungen für einen angemessenen CO2-Preis könnten gemeinsame Anstrengungen der EU und USA werden.“ DBU-Generalsekretär Alexander Bonde sieht in der Wahl Bidens und Harris‘ eine „vollkommen neue, positive Lage“ für die weltweite Klimapolitik. Ein neugewählter US-Präsident allein sei jedoch noch keine Lösung der Klimakrise. Es müsse jetzt darum gehen, „wo die Europäische Union und Deutschland gemeinsam mit den USA in der internationalen Klimapolitik voranschreiten können“, so Bonde. „Wir müssen uns hierzulande fragen, welche Hausaufgaben wir dabei selbst zu bewältigen haben und mit welchen konkreten Strategien wir Biden und die USA in den aktiven, internationalen Klimaschutz einbinden und unterstützen können.“

 „Verstärkt über einen Preis für den Ausstoß von Kohlendioxid reden“

Dass es nicht ausreicht, sich beim Klimaschutz allein auf die Vereinigten Staaten zu verlassen, gibt auch MCC-Generalsekretärin Knopf zu bedenken. Entscheidend werde sein, „was Biden tatsächlich von seinen Klimaplänen umsetzen kann“. Für Knopf steht im Übrigen fest, lediglich ein maximales Erderwärmungsziel von 1,5 oder 2 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu formulieren, zeitigt noch keine Erfolge. Knopf: „Wir müssen deshalb verstärkt über einen Preis für den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) reden.“ Es sei aber „ein erster guter Schritt“, dass in Deutschland die CO2-Bepreisung im Wärme- und Verkehrssektor ab 2021 mit einer Kalkulation von 25 Euro pro ausgestoßener Tonne CO2 starte.

Schwerer Schaden für die Demokratie

Der Washingtoner Büroleiter der Heinrich-Böll-Stiftung weist unterdessen auf die politischen Altlasten hin, die Biden von seinem Vorgänger Trump erben wird. Bastian Hermisson: „Unter der Trump-Präsidentschaft hat die Demokratie in den Vereinigten Staaten schweren Schaden erlitten – auch befeuert durch die Polarisierung und Spaltung der Gesellschaft. Was wir hier erleben, ist im Grunde die Geburt von zwei Parallelwelten – basierend auf unterschiedlichen Faktenlagen in einem jeweils separaten Medien-Universum.“ Das heiße auch: „Es gibt keine gemeinsame Grundlage für einen politischen Diskurs, weder innerhalb der Zivilgesellschaft noch unter den demokratischen Institutionen bis hin zu den Medien.“ Mithin: eine schwere Bürde für eine wirksame Klimaschutzpolitik.

Massive Zunahme an Extremwetter-Ereignissen in den USA

Was Hermisson Mut macht: Die US-Bevölkerung signalisiere „große Unterstützung“ für die Entwicklung erneuerbarer Energien und nachhaltiger Infrastruktur. Selbst die Mehrheit der Republikaner, also der Trump-Partei, erkenne, „dass die Zukunft der Energiewirtschaft den erneuerbaren Energien und im Verkehrssektor der Elektromobilität gehört“. Nach Hermissons Worten hat die „massive Zunahme an Extremwetter-Ereignissen“ in den USA – wie etwa die Hurrikans an der Golfküste, Waldbrände im Westen, Überflutungen im Mittleren Westen des Landes – zu einem größeren Bewusstsein für das Thema Klimawandel in den Vereinigten Staaten beigetragen. Hermisson: „Ähnlich wie in Europa die Aktivistinnen und Aktivisten von Fridays for Future erweisen sich in den USA mehr und mehr Jugendbewegungen als treibende Kraft politischer Veränderungen.“ Aufmerksamkeit errege dort besonders das „Sunrise Movement“, ein Zusammenschluss junger Menschen – „übrigens nicht nur im Kampf gegen den Klimawandel, sondern auch gegen soziale Ungerechtigkeit und Rassismus“, so Hermisson. Diese gesellschaftliche Entwicklung werde von dem in den USA politisch anvisierten „Green New Deal“ widergespiegelt: Das Vorhaben sehe einerseits enorme Investitionen in nachhaltige Infrastruktur auf allen Ebenen vor, sei andererseits „zugleich gekoppelt mit einer sozialpolitischen Komponente sowie der Auseinandersetzung mit Rassismus und systematischer Diskriminierung von bestimmten Bevölkerungsschichten“.

Lebenswirklichkeit der US-Bevölkerung teils dramatisch verändert

Mit Blick auf die US-Klimapolitik stimmen drei Faktoren optimistisch, so Hermisson. Positiv sei etwa „die Dynamik der amerikanischen Wirtschaft, die sich die Minderung von Emissionen zum Ziel gesetzt hat“. Die Biden-Präsidentschaft könne diese Transformation noch beflügeln. Außerdem traue er der künftigen US-Regierung zu, Klimapolitik in allen Ministerien oben auf die Agenda zu setzen. Dafür spreche die Ernennung John Kerrys zum US-Sonderbeauftragten für Klimapolitik. Und drittens? Die Einstellung innerhalb der Bevölkerung wandle sich rasant, weil deren Lebenswirklichkeit sich wegen der Folgen des Klimawandels teils dramatisch verändere oder gar schon verändert habe. Hermisson: „Plötzlich fragen sich die Menschen: Wo kann ich noch mein Haus bauen? Was kann ich als Landwirt noch pflanzen?“

Für eine interessante Debatte im DBUdigital Online-Salon dürfte gesorgt sein. Wer dabei sein möchte, kann sich noch anmelden: https://www.dbu.de/550artikel38838_2440.html

In der Abbildung
Eine Wahl und ihre Folgen: Im DBUdigital Online-Salon „Make climate great again?“ diskutieren hochkarätige Gäste mit DBU-Generalsekretär Alexander Bonde darüber, ob der designierte US-Präsident Joe Biden eine Neuausrichtung in der internationalen Klimapolitik auf den Weg bringen kann.
© Deutsche Bundesstiftung Umwelt


Quelle
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02.12.2020

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Stele der Biodiversität - Lechtingen
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Stele der Biodiversität  - Lechtingen

26/27.11.2020


Ein innovatives Artenschutz- Umweltbildungsprojekt des Artenschutz in Franken® und dem Windmühle Lechtingen e.V. das von der Audi Stiftung für Umwelt und der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt wird.

Lechtingen/Wallenhorst - Niedersachsen.Vormals als artenschutzrelevant vollkommen uninteressant einzustufen,kann es mit Aufgabe der Nutzung alter Trofostationen gelingen den Ansatz "Erhaltung der Vielfalt" in die Fläche zu bringen.

Das entsprechende Wissen vorausgesetzt können die kleinen Baukörper zu einem Hotspot der Biodiversität, in einer zunehmend ausgeräumten Umwelt heranwachsen.

Denn wenn (selbst in noch geeigneten Nahrungsstrukturen) keine geeigneten Reproduktionsräume vorhanden sind, ist die Erhaltung der Artenvielfalt gelichfalls zum Scheitern verurteilt.

Ein Projekt des Artenschutz in Franken® und dem Windmühle Lechtingen e.V. das von der Audi Stiftung für Umwelt und der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt wird, setzt hier an und gestaltet Bauwerke die sich in einem geeigneten Umfeld befinden so um, das sie sich zukünftig als "Kinderstube der Biodiversität" bewähren können.



In der Aufnahme
  • Am 23.11.2020 wurde die Stele der Biodiversität mit ihren Informationseinheiten ausgestattet.
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Mit gemeinsamer Strategie die Revitalisierung des Auwalds beschleunigen
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Umweltminister Günther: »Mit gemeinsamer Strategie die Revitalisierung des Auwalds beschleunigen«

26/27.11.2020

  • Autorenpapier schlägt übergreifenden Ansatz für Rettung des Auwalds vor

Mit einem Strategiepapier zur Zukunft des Auwalds will das Sächsische Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft die Revitalisierung des Leipziger Auensystems beschleunigen.

Im Zuge des von Umweltminister Wolfram Günther angestoßenen Prozesses zur systematischen Rettung des Auwalds haben dreizehn Fachleute aus Wissenschaft, Behörden und Verbänden in einem drei Monate dauernden Prozess das Papier erstellt. Federführend dabei ist das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig.
Umweltminister Günther: »Der Auwald ist eine einzigartige Landschaft inmitten einer wachsenden Großstadt. Klimawandel und umfangreiche wasserbauliche Maßnahmen der zurückliegenden Jahrzehnte bedrohen dieses wertvolle Ökosystem. Wir müssen handeln. Darüber besteht Einigkeit. Mit dem Papier haben wir zum ersten Mal einen umfassenden ökologischen und bereichsübergreifenden Ansatz für die Revitalisierung des Leipziger Auensystems in der Hand. Damit haben wir jetzt die Chance, die vielen verschiedenen Interessenträger rund um den Auwald hinter einer gemeinsamen Strategie zu versammeln, sprich, Verbände, die beteiligten Kommunen, Landkreise, Landestalsperrenverwaltung, forstliche Nutzer, Landwirtschaft und die vielen anderen Nutzerinnen und Anrainer in und um den Auwald. Ich freue mich darauf, auf Grundlage des Strategiepapiers die Gesundung des Auwalds zu gestalten – gemeinsam mit den regionalen Akteurinnen und Akteuren und mit der fachlichen Begleitung der Autorengruppe.«

Unter der Überschrift »Dynamik als Leitprinzip« beschreibt das Papier in zehn Thesen die ökologischen Grundprinzipien für den Erhalt der Leipziger Auenlandschaft und ihrer Ökosystemleistungen. Zudem diskutiert das Papier spezifische Herausforderungen für einzelne Lebensräume und formuliert Bedingungen für eine erfolgreiche Revitalisierung. Das Papier listet mehr als 70 Maßnahmen für die Revitalisierung auf. Neben Sofortmaßnahmen wie Deichentwidmungen, Änderungen im Steuerregime von Auslassbauwerken oder der Anbindung von Altarmen finden sich im Papier auch Maßnahmen, die komplexe planungsrechtliche Voraussetzungen haben beziehungsweise zunächst mit Anrainern und lokalen Interessenträgern abgestimmt werden müssen.

Die Autorinnen und Autoren des Papiers fordern den Vorrang für Naturschutz und Wiederherstellung der ökologischen Leistungsfähigkeit der Auen und treten für einen systemischen Ansatz ein, der die Themen Landnutzung und ökologischer Hochwasserschutz ebenso einschließt wie die Auswirkungen des Klimawandels, die touristische Nutzung des Auwalds und das Thema Abwassermanagement.

Das Papier liefert die Basis für die Realisierung und Bewertung von Sofortmaßnahmen, für ein Gesamtumsetzungskonzept sowie für die Einrichtung eines Naturschutzgroßprojekts im Leipziger Auensystem.

Umweltminister Günther dankte den Autorinnen und Autoren des Papiers und sprach sich dafür aus, an den notwendigen innerbehördlichen Abstimmungsprozess rasch die Diskussion mit Interessenträgern und Betroffenen in und um den Auwald über konkrete Maßnahmen anzuschließen.

Das Papier ist unter folgendem Link abrufbar:
https://www.ufz.de/export/data/global/245354_DP_9_2020_Wirthetal.pdf

Quelle
Sächsische Staatskanzlei Archivstraße 1
01097 Dresden
Telefon:     +49 351 564-0
Telefax:     +49 351 564-10999
E-Mail:      info@sk.sachsen.de
23.11.2020, 14:32 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

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Artenschutz in Franken® - wir engagieren uns für die Erhaltung der Vielfalt in der Bundesrepublik Deutschland und darüber hinaus - im Sinne uns nachfolgender Generationen.

In der Aufnahme von Caspar von Zimmermann

A.i.F - A.i.F -A.i.F - A.i.F - A.i.F -A.i.F - A.i.F - A.i.F -A.i.F - A.i.F - A.i.F -A.i.F - A.i.F - A.i.F -A.i.F
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Ministerpräsident Markus Söder muss das Anbindegebot ...
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Ministerpräsident Markus Söder muss das Anbindegebot endlich wieder herstellen

26/27.11.2020

  • Der Flächenfraß, das „Anbindegebot“, dessen Lockerung und die damit drohende noch stärkere Zersiedelung waren in den Jahren 2015 bis 2019 beherrschende Themen der Landespolitik. Auf Druck von Naturschützern erklärte Ministerpräsident Söder damals, das gelockerte Gebot werde wieder einkassiert. Doch das ist bis heute nicht geschehen.

Das sogenannte „Anbindegebot“ und das „Riedberger Horn“ waren in den Jahren 2015 - 2019 beherrschende Themen der Landespolitik. Ausgelöst durch die Umfragen und später den Wahlschock der CSU, die in der Landtagswahl im Oktober 2018 über 10% Stimmenverluste hinnehmen musste, versprach der Ministerpräsident Dr. Markus Söder Besserung. Er erklärte, die Herausnahme des Riedberger Horns aus der Schutzzone des Alpenplans werde rückgängig gemacht und die erst wenige Jahre vorher durchgesetzte Verwässerung des Anbindegebotes wieder einkassiert.

Das war ein großer Erfolg von zivilgesellschaftlichen Bündnissen für den Schutz des Riedberger Horns und des Volksbegehren gegen den Flächenfraß. Bei der letzten Sitzung des bayerischen Bündnisses zum Flächensparen am 9.11.2020, dem auch der BUND Naturschutz angehört, wurde bekannt, dass das gelockerte Anbindegebot weiter gilt und angewandt werden soll.
So soll das umstrittene Gewerbegebiet Teublitz im Landkreis Schwandorf nach der immer noch geltenden verwässerten Regel genehmigt werden. Auch das geplante und vom BN vor Gericht beklagte Interkommunale Gewerbegebiet Argental im Landkreis Lindau wurde so genehmigt. Das geplante und ebenso seit Jahren bekämpfte Interkommunale Gewerbegebiet Interfranken im Landkreis Ansbach könnte – nach gerichtlichem Stopp – doch noch genehmigt werden. Die zur Streichung des Paragrafen nämlich nötige Änderung des Landesentwicklungsprogrammes (LEP) wird seit zwei Jahren verschleppt. Nach Rückfragen in der Bündnissitzung wurde mitgeteilt, dass das Bay. Wirtschaftsministerium zunächst für Frühjahr 2021 eine Ministerrunde zur geplanten LEP-Fortschreibung plant und dann die üblichen Anhörungen stattfinden sollen.

„Wozu braucht es noch eine Ministerrunde, wenn die Zusage des Ministerpräsidenten seit zwei Jahren vorliegt, den Paragrafen zu streichen? Das geplante Gewerbegebiet Teublitz im Landkreis Schwandorf, das Gewebegebiet Argental im Landkreis Lindau, das Gewerbegebiet Interfranken im Landkreis Ansbach und ähnliche Ausnahmeprojekte dürfen auf dieser Basis nicht umgesetzt werden. Notfalls braucht es eine vorgezogene LEP-Änderung für diesen Punkt, so wie es beim Riedberger Horn wenige Wochen vor der Landtagswahl gemacht wurde. Wir nahmen den Ministerpräsidenten beim Wort. Er muss es auch halten“, so Martin Geilhufe, Landesbeauftragter des BN.
Das Anbindegebot im Landesentwicklungsprogramm

Das Anbindegebot besagte bis 2018, dass neue Siedlungen nur angebunden an bestehende Siedlungen ausgewiesen werden dürfen. Damit setzt diese für die Kommunen verbindliche Vorschrift zentral den §141 der Bayerischen Verfassung um: „Es gehört zu den vorrangigen Aufgaben von Staat, Gemeinden und Körperschaften des öffentlichen Rechts, (…) kennzeichnende Orts- und Landschaftsbilder zu schonen und zu erhalten.“ Das Anbindegebot hat jahrzehntelang dazu beigetragen, dass die Städte und Dörfer in Bayern – anders als z. B. im Rhein-Maingebiet oder in Norditalien - noch weitgehend zusammenhängend existieren und schlimmste Zersiedelungen der Landschaft vermieden, zumindest gebremst wurden.

Es wurde am 9. November 2017 trotz erheblichen Widerstandes im Rahmen einer Fortschreibung des Landesentwicklungsprogrammes auf Betreiben der CSU im Landtag geändert und trat am 1.3.2018 in Kraft. Über 10.000 Menschen hatten sich im November 2016 noch mit einer Petition an den Bayerischen Landtag gewandt, die Änderung nicht vorzunehmen: „Mit der aktuellen Fortschreibung des Landesentwicklungsprogramms droht eine Amerikanisierung der Landschaft, mit vielen neuen Gewerbegebieten auf der Grünen Wiese und Siedlungsbändern entlang von Autobahnen und großen Bundesstraßen. Das Vorhaben ist dazu geeignet, die Reste intakter bayerischer Kulturlandschaft dem ruinösen Wettbewerb der Kommunen um Ge-werbeansiedlungen zu opfern“, so der damalige Landesvorsitzende des BUND Naturschutz (BN), Hubert Weiger, bei der Übergabe der Petition.

Mit der Änderung des Landesentwicklungsprogrammes wurden zusätzliche Ausnahmen möglich: Nun durften generell Gewerbegebiete an den Ausfahrten aller vierspurigen Straßen entstehen. Wenn Gemeinden sich bei der Gewerbegebietsausweisung zusammentaten, dürfen Sie überall auf der grünen Wiese ausweisen. Auch Freizeiteinrichtungen oder Hotels durften auf der grünen Wiese abseits der Orte entstehen.

Die Proteste aus der Gesellschaft, einem breiten Fachbündnis aus Planern, Architekten, Heimatpflegern und Naturschützern in der Initiative „Das bessere LEP für Bayern“, aus SPD und Bündnis 90-Die Grünen und die Landtagswahlergebnisse von Ende 2018 trugen dazu bei, dass die Lockerungen wieder zurückgenommen wurden. So zumindest die Ankündigung von Ministerpräsident Markus Söder.
 
Für Rückfragen
Tom Konopka
Regionalreferent für Mittel- und Oberfranken
Tel. 09 11 / 8 18 78 24
tom.konopka@bund-naturschutz.de



Quelle
BUND NATURSCHUTZ IN BAYERN E.V. (BN)
Dr.-Johann-Maier-Straße 4
93049 Regensburg
Tel. 09 41 / 2 97 20 0
Fax 09 41 / 2 97 20 30
info@bund-naturschutz.de
23.11.2020


Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

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In der Aufnahme von Ulrich Rösch

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Naturnahe Grabensysteme in der Entwicklung
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Naturnahe Grabensysteme in der Entwicklung

25/26.11.2020

Oberer/Nördlicher Steigerwald.
Da anscheinend kaum mehr eine Vorstellung darüber besteht über was wir eigentich unter dem Ökosystem naturnahes Graben- Wegrandstreifen verstehen und damit mit unseren Worten wohl nur unzureichend beschreiben können haben wir einige Aufnahmen mitgebracht welche diese Bereiche sichtbar werden lassen.

Hier sei jedoch angemerkt das diese Bereiche eine Entwicklung durchlaufen die es effektiv zu managen gilt um sie in ihrer Funktion zu erhalten. Mit den landläufig als Pflegeeingriff bezeichneten Arbeiten am Grabensystem hat das jedoch nichts zu tun.


In der Aufnahme
  • Wegrand - Grabensysteme und Randstreifen die sich als wertvolles Ökosystem finden wollen.
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Nachhaltige Grabenpflege im "naturnahen" Wirtschaftswald
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Nachhaltige Grabenpflege im "naturnahen" Wirtschaftswald

Teil II

25/26.11.2020

Oberer/Nördlicher Steigerwald
. Gar als "Pflegeeingriff" werden Maßnahmen an Grabensystemen bezeichnet.

  • Was wird denn hier gepflegt?

Der Wasserablauf im, nach eigenen aussagen naturnah bewirtschafteten Wald, den sich "die Natur" immer wieder versucht in eine naturnahe Form zu bringen? Die Artenvielfalt wird hier in jedem Fall wohl nicht gemeint sein denn nach einem solchen "Pflegeeingriff" ist ein großer Teil der vormals hier lebenden Vielfalt nicht mehr präsent.

  • Und abermals bemüht sich "die Natur" uns zu zeigen wie eine Naturnähe auszusehen hat.

Bis zum nächsten "nahturnahen Pflegeeingriff" ....


In der Aufnahme
  • Ein als Pflegeeingriff bezeichneter Eingriff in das Ökosystem Waldgraben ...
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Dünner (Steiger) - Wald und jetzt .... Teil IIII
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Dünner (Steiger) - Wald und jetzt .... Teil IIII

25/26.11.2020


Wir beobachten stetig wie sich auch die Waldstruktur des Nördlichen und Oberen Steigerwaldes zunehmend verändert.

Immer wieder wird kommuniziert das die Wälder dichter und älter werden ... der Anteil des Altholzes soll gar zunehmen und so ist es für uns immer wieder spannend die "Zunahme" auch in Aufnahmen zu dokumentieren. Nun da die Bäume (oder besser Bäumchen) ihr Laub weitestgehend verloren haben ist wohl der beste Zeitpunkt diese Veränderung auch zu belegen.
Nun es gilt schon ganz genau hinzusehen wenn diese Zunahme des Altholzes erkannt werden soll. In unseren Augen kann dort wo wir uns über mehrer Stunden bewegt haben und rund 12 Kilometer an Wegstrecke hinter uns gebracht haben, eine solche Zunahme nicht erkannt haben.

Eventuell setzen wir das Alter des "Altholzes" auch falsch an .... oder wir bewegen uns nicht an den richtigen Stellen ... und das wollen wir ändern denn wir werden flächig dokumentieren und das über die kommenden Monate hinweg ... dannn werden wir erkennen ob wir falsch lagen ...

Mehr Eindrücke zum "Dünnen-Steigerwald" ....



In der Aufnahme
  • Mehr und mehr verändert der Obere-Nördlichere Steigerwald sein Gesicht ... ... nach den Vorgaben unserer Organisation wie sich ein der Natur naher Wirtschaftswald aussehen muss hat das in unseren Augen seit geraumer Zeit überhaupt nichts mehr zu tun!
  • Wenn die Natur eine solche Entwicklung präferiern würde dann würden Waldabteilungen die seit Jahrzehnten unter strengem Schutz stehen gleichartig aussehen ... aber komischerweise sehen diese eben nicht so aus!
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Wilhelma stärkt Pantanal-Nothilfe und Projekt für Riesengürteltiere
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Waldbrände: Wilhelma stärkt Pantanal-Nothilfe und Projekt für Riesengürteltiere

25/26.11.2020

Die Corona-Pandemie hält die Welt in Atem. Sonst wären dieses Jahr wohl die Flächenbrände das globale Thema Nummer Eins. Denn 2020 brennt es dauerhaft an allen Ecken und Enden. Die Buschbrände in Australien, die Waldbrände an der Westküste der USA und der brennende Regenwald in Südamerika: Die größten Hotspots haben auf mehreren Kontinenten eine Verwüstung von nie gekanntem Ausmaß erreicht und Millionen von Hektar zerstört.

Die Wilhelma in Stuttgart trägt jetzt mit einer Nothilfe-Spende dazu bei, die aktuelle Umweltkatastrophe im Pantanal im Südwesten Brasiliens einzudämmen. Zudem geht sie vor Ort eine Kooperation ein, um das Überleben der Riesengürteltiere langfristig zu sichern.
Das weltgrößte Feuchtgebiet hat eine herausragende Bedeutung für die Artenvielfalt. Doch liegt diese Region mit den Dimensionen von Großbritannien bereits zu einem Viertel in Asche – und es lodert weiter. In der stärksten Dürre seit 50 Jahren blieben die Überschwemmungsgebiete des Rio Paraguay selbst während der jüngsten Regenzeit trocken. Die Heimat von mehr als 120 Säugetier-Arten, wie Jaguar, Puma und Ozelot, aber auch des bereits vom Aussterben bedrohten Riesenotters, steht auf dem Spiel. Hinzu kommen hunderte Vogelarten sowie ungezählte Spezies von Fischen, Reptilien und Amphibien. Während die berühmten blauen Hyazinth-Aras der Feuersbrunst davonfliegen können, kommen die Bodenbewohner entweder direkt im Flammenmeer um oder verlieren ihre Lebensgrundlage. Über 2000 Pflanzenarten sind ebenso in Gefahr.

Die Wilhelma nimmt nun umgerechnet 25.000 Dollar aus ihrem Artenschutz-Budget und Spenden ihrer Gäste in die Hand, um den Kräften vor Ort in dem Naturschutzgebiet die nötigsten Arbeitsmittel zu finanzieren: persönliche Schutzausrüstung für die Brandbekämpfer, wie Feuerwehr-Helme, feuerbeständige Kleidung und Wasserrucksäcke, sowie veterinärmedizinische Ausrüstung für die Tiernotrettung. Eine Partnerin ist die Federal University of Mato Grosso, deren Tierklinik verletzte Jaguare, Tapire und Ameisenbären behandelt. Es fehlt an den absoluten Grundlagen, weil die brasilianische Umweltbehörde Ibama stark unterfinanziert ist.

"Große Gemeinschaftsaufgabe"

Als Zoologisch-Botanischer Garten ist die Wilhelma selbst ein herausragender Hort der Artenvielfalt: Sie hegt und pflegt in Stuttgart rund 1200 Tierarten sowie 8500 Pflanzenarten und -sorten. Die historische Parkanlage verfügt außerdem über 160 Baumarten. „Unser Anspruch ist es, nicht nur die Vielfalt bei uns durch die Erhaltungszucht zu bewahren und unseren Gästen Umweltthemen nahezubringen“, sagt Direktor Dr. Thomas Kölpin, „sondern wir wollen gemeinsam mit unseren Unterstützerinnen und Unterstützern auch vor Ort die ursprünglichen Lebensräume der Tiere und Pflanzen schützen. Wir hoffen auf Mitstreitende, denn alleine kann das niemand leisten. Das ist eine große Gemeinschaftsaufgabe.“ Dazu gehört es auch, die lokalen Konflikte zwischen Mensch und Tier zu mindern. So töten Imker in Brasilien Riesengürteltiere, weil diese sich unter anderem von ihren Bienenvölkern ernähren. Die Wilhelma startet deshalb jetzt eine Zusammenarbeit mit dem gemeinnützigen Giant Armadillo Conservation Project (GACP). Das Programm hilft den Imkern, ihre Bienen vor den Übergriffen des Gürteltiers zu schützen. Überdies ist geplant, den Honig zu zertifizieren und international zu vermarkten, um der einheimischen Bevölkerung so einen auskömmlichen Lebensunterhalt  zu ermöglichen, der die Natur nicht ausbeutet. So soll auch die Brandrodung eingedämmt werden, mit der sich die Bauern langfristig ihrer eigenen Existenzgrundlage berauben. (kni)
Pressefotos

In der Aufnahme
- Das Team der Tierklinik der Federal University of Mato Grosso zeigt einen geretteten Ameisenbären, den es gerade an seinen verbrannten Pfoten verarztet hat.
Foto: Patricia Medici


Quelle
Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart
Lieferanschrift: Wilhelma 13, 70376 Stuttgart
Postanschrift: Postfach 50 12 27, 70342 Stuttgart

Telefon: +49 (0)711 / 54 02 0
Fax: +49 (0)711 / 54 02 22 2

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Nachhaltige Grabenpflege im "naturnahen" Wirtschaftswald
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Nachhaltige Grabenpflege im "naturnahen" Wirtschaftswald

24/25.11.2020

Oberer/Nördlicher Steigerwald. Abermals ist es uns gelungen eindrucksvolle Impressionen aus einem "naturnahen" (oder was manche unter naturnah verstehen) Wirtschaftswald bildgebend festzuhalten.

Trockenheit in Deutschlands Wäldern - Baumsterben .. Waldsterben .. war da nicht etwas?
War da nicht etwas ... Waldtrockenheit? - Nie davon gehört ... und noch immer wird mit in unseren Augen solch sinnlosen und artzerstörerischen Maßnahmen dafür gesorgt das Regenwasser schnell aus den naturnahen (wenn die Natur gewollt hätte das Wasser rasch abfließt dann hätte sie im Wald wohl auch Gräben angelegt und diese ausgebaggert) Wäldern abläuft ...

Und so wir als das gemacht was über Jahrzehnte gemacht wurde .. es wird gebaggert und davon berichtet das wir uns hier in einem naturnah bewirtschafteten Wald befinden .. gut das man uns davon berichtet hat denn sonst hätten wir es tatsächlich nicht gemerkt ....


In der Aufnahme
  • Wo sich noch bis vor wenigen Tagen ein sich findendes Ökosystem befand wurde dieses abermals eliminiert ... Grabenpflege nennt sich ein solcher Einsatz ... doch ob ein solcher Ansatz zu einer Waldbewirtschaftung passt die sich die Naturnähe auf die "Fahne geschrieben" hat? Hier ist es nach unserem Verständnis an der Zeit ein mögliches vorhandenes Naturschutzkonzept dringlich nachzuschärfen denn Grabensysteme sind mehr als nun Rinnen die Wasser aus dem Wald ableiten!
Artenschutz in Franken®  
Nachhaltige Grabenpflege im naturnahen Wirtschaftswald
Bild zum Eintrag (1039121-160)
Nachhaltige Grabenpflege im "naturnahen" Wirtschaftswald -Teil II mit umfangreicher Diashow-Dokumentation!

24/25.11.2020

Oberer/Nördlicher Steigerwald. Abermals ist es uns gelungen eindrucksvolle Impressionen aus einem "naturnahen" (oder was manche unter naturnah verstehen) Wirtschaftswald bildgebend festzuhalten.

Und obwohl wir in den vergangenen Jahrzehnten doch schon das eine oder andere "Interessante" und "Unglaubliche" in naturnah und nachhaltig bewirtschafteten Waldabteilungen gesehen und dokumentiert haben, sind wir tatsächlich noch immer von dem was manch andere unter naturnah zu verstehen ist überrascht.

Eine Überraschung war es auch das gerade diese Waldabteilung, die sich in den Sommermonaten als Oase auch für die "Spanische Flagge "  - Art der Vorwarnliste in Bayern - siehe auch den wichtigen Hinweis zur Artpräsenz auf den Seiten der LfU https://www.lfu.bayern.de/natur/natura_2000/ffh/tier_pflanzenarten/doc/schmetterlinge.pdf - so eindrucksvoll hervorgetan hatte als "Überraschungsort der Nachhaltigkeit im naturnahen Wirtschaftswald" ausgewählt wurde.

Hier ist die "Überraschung" nach unserer Meinung sehr gut "gelungen" ... wir sind sprachlos.. obwohl wir das eigentlich sehr selten sind ... hier wäre es wohl wichtig und richtig gewesen vor solchen in unseren Augen unsäglichen und sinnlosen Einsätzen auch einmal auf die Seiten der LwF unter https://www.lwf.bayern.de/mam/cms04/biodiversitaet/dateien/spanische_flagge.pdf ... zu sehen und nachzulesen welche Schutzmaßnahmen hier erforderlich sind diese Art in naturnahen Wäldern zu sichern …

Zusammenfassend können wir vermelden ... surprise - surprise ... "Überraschung" gelungen ... doch sehen Sie selbst und lassen auch Sie sich überraschen, was in einem naturnahen Wirtschaftswald so alles an Naturnähe umgesetzt wird!


In der Aufnahme
Zusammengefasst ... Überraschung gelungen ... besonders die Spanische Flagge und mit ihr zahlreiche Arten werden sich über diese gelungene Überraschung freuen ... in den Augen des Artenschutz in Franken® ein Zeichen das hier kein Fingerspitzegefühl zur Arterhaltung vorhanden scheint denn sonst wäre dieser "Pflegeeingriff" in ganz anderer Form generiert worden und hätte dem Ansatz einer naturnahen Waldbewirtschaftung zum Vorteil gereicht ...
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Dünner (Steiger) - Wald und jetzt .... Teil III
Bild zum Eintrag (1039110-160)
Dünner (Steiger) - Wald und jetzt .... Teil III

24/25.11.2020


Wir beobachten stetig wie sich auch die Waldstruktur des Nördlichen und Oberen Steigerwaldes zunehmend verändert.

Immer wieder wird kommuniziert das die Wälder dichter und älter werden ... der Anteil des Altholzes soll gar zunehmen und so ist es für uns immer wieder spannend die "Zunahme" auch in Aufnahmen zu dokumentieren. Nun da die Bäume (oder besser Bäumchen) ihr Laub weitestgehend verloren haben ist wohl der beste Zeitpunkt diese Veränderung auch zu belegen.
Nun es gilt schon ganz genau hinzusehen wenn diese Zunahme des Altholzes erkannt werden soll. In unseren Augen kann dort wo wir uns über mehrer Stunden bewegt haben und rund 12 Kilometer an Wegstrecke hinter uns gebracht haben, eine solche Zunahme nicht erkannt haben.

Eventuell setzen wir das Alter des "Altholzes" auch falsch an .... oder wir bewegen uns nicht an den richtigen Stellen ... und das wollen wir ändern denn wir werden flächig dokumentieren und das über die kommenden Monate hinweg ... dannn werden wir erkennen ob wir falsch lagen ...

Mehr Eindrücke zum "Dünnen-Steigerwald" ....


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