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2025-06
Stele der Biodiversität® - Oberschwappach
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Stele der Biodiversität® - Oberschwappach

10/11.06.2025

  • Projekt in der Umsetzungsphase

Ein innovatives Artenschutz- Umweltbildungsprojekt des Artenschutzes in Franken® und Turmstationen Deutschland e.V. sowie der Gemeinde Knetzgau, das unabhängig von der Deutschen Postcode Lotterie, der Petra und Matthias Hanft-Stiftung für Tier- und Naturschutz  und der Steuerkanzlei Bauerfeind aus München unterstützt wird.

Oberschwappach / Bayern. Vormals als artenschutzrelevant vollkommen uninteressant einzustufen, kann es mit Aufgabe der Nutzung alter Trafostationen gelingen den Ansatz "Erhaltung der Vielfalt" in die Fläche zu bringen. Das entsprechende Wissen vorausgesetzt können die kleinen Baukörper zu einem Hotspot der Biodiversität, in einer zunehmend ausgeräumten Umwelt heranwachsen.

In der Aufnahme
  • Am 26.05.2025 zeigte sich der Baukörper in dieser farbigen Grundgestaltung ... in wenigen Tagen starten die Arbeiten zur grafichen Projektausarbeitung.
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Wichtig scheint lediglich das freie Schussfeld - Hege und Pflege Fehlanzeige?
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„Wichtig ist das freie Schussfeld – Eingriffe in den Heckensaum auch während der Fortpflanzungszeit“

09/10.06.2025

  • Wenn der Mensch eingreift, bleibt die Natur oft auf der Strecke. Und doch tun wir es – wieder und wieder. 

Besonders sichtbar wird das in /an den Feldern und Wäldern, wo Hecken unseren Mitgeschöpfen und uns eigentlich Schutz bieten sollen – und es auch tun würden, wenn man sie denn ließe.
In den letzten Jahren lässt sich ein beunruhigender Trend beobachten: Immer häufiger werden sogenannte „Schussfenster“ in den Heckensaum geschlagen, teils sogar während der sensibelsten Zeit des Jahres – der Fortpflanzungszeit. Es geht um Sichtachsen für die Jagd, um freie Schussfelder. Und es geht – angeblich – um Hege und Pflege. Doch was bleibt von dieser „Pflege“, wenn das Leben, das man vorgibt zu schützen, im selben Atemzug zerstört wird?

Die Hecke ist viel mehr als nur ein grüner Streifen am Feldrand.
Für unzählige Tierarten – vom Zaunkönig bis zum Feldhasen – ist sie Lebensraum, Rückzugsort, Brutplatz. Gerade während der Fortpflanzungszeit herrscht dort reges Treiben: Vögel bauen Nester, Jungtiere werden aufgezogen, Insekten nutzen die Blütenvielfalt zur Nahrungssuche. Es ist eine Zeit, in der Störungen gravierende Folgen haben können. Ein einmal verlassenes Nest bleibt meist verlassen. Ein verängstigtes Muttertier kehrt nicht mehr zurück.

Und trotzdem wird geschnitten. Radikal.
Unter dem Vorwand, den Wildbestand „besser beobachten“ oder „gezielter regulieren“ zu können. Doch was dabei oft übersehen – oder stillschweigend in Kauf genommen – wird: Auch gefährdete Arten, viele davon bereits auf der Roten Liste, verlieren so ihren ohnehin knappen Lebensraum. Wenn der Heckensaum zur Schneise wird, bleibt kein Ort zum Verstecken, kein Raum für Nachwuchs. Der Verlust dieser Arten wird leise geschehen – aber endgültig.

Man fragt sich unweigerlich: Was ist das für eine „Hege“, bei der im Frühjahr mit der Motorsäge Lebensräume geöffnet werden, nur damit im Herbst besser geschossen werden kann? Wo bleibt da die Verantwortung gegenüber dem, was nicht Zielscheibe ist, sondern schützenswertes Leben? Es wirkt oft, als werde unter dem Deckmantel der Wildpflege eine andere Priorität gesetzt – die des Jagderfolgs. Der Schuss muss sitzen, die Sicht muss frei sein, der Wildkörper ideal positioniert. Und alles andere? Nebensache.

Dabei schreiben uns Gesetze eigentlich etwas anderes vor. Die Bundesnaturschutzgesetze untersagen massive Eingriffe in Gehölze während der Fortpflanzungszeit. Doch auch hier finden sich Schlupflöcher, Ausnahmen, Grauzonen. Wenn etwas der „guten fachlichen Praxis“ dient oder „nicht erheblich“ ist, scheint vieles plötzlich erlaubt.

Aber ist es wirklich vertretbar, in einer Zeit, in der Biodiversität weltweit schwindet, selbst noch Hand an jene kleinen Rückzugsorte zu legen, die vielen Arten das Überleben ermöglichen? Wäre es nicht gerade jetzt unsere Aufgabe, den Heckensaum zu bewahren – als grüne Ader in einer intensiv genutzten Landschaft, als Zeichen von Respekt vor der Natur?

Es braucht kein Jägerlatein, um zu erkennen, dass der Schutz der Artenvielfalt nicht mit dem Freischneiden von Sichtachsen vereinbar ist. Es braucht nur ein wenig Nachdenken. Und vielleicht auch etwas Demut – vor dem Leben, das sich nicht wehren kann.



Fazit
Wenn "Wichtig das freie Schussfeld ist", dann ist der Preis dafür ein stiller, schleichender Verlust – einer, der auf lange Sicht nicht nur die Tierwelt betrifft, sondern auch uns. Denn wer Lebensräume zerstört, sägt am Fundament des ökologischen Gleichgewichts. Und wer das im Namen der „Pflege“ tut, hat den Sinn von echter Hege vielleicht längst vergessen.


In der Aufnahme
  •     Beispielgebend sieht es also aus wenn "Profis" während der Setz- und Brutzeit Schussfenster öffnen ... mit Abscheu wenden wir uns von diesen "Profis" ab!
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Im Schatten des Wassers – Wie der Klimawandel die Feuersalamanderlarven bedroht
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Im Schatten des Wassers – Wie der Klimawandel die Feuersalamanderlarven bedroht

08/09.06.2025

  • Tief in den schattigen Schluchten der Mittelgebirge, in klaren Bächen und Quellrinnen, beginnt jedes Frühjahr ein stilles Drama, das nur wenigen bekannt ist: die Geburt der Feuersalamander. 

Was in früheren Zeiten ein natürlicher und sicherer Kreislauf des Lebens war, wird heute zu einem gefährlichen Balanceakt. Die Larven des Feuersalamanders (Salama ndra salamandra) kämpfen ums Überleben – in einer Welt, die sich rasant verändert.
Ein Leben beginnt im Wasser
Feuersalamander sind einzigartige Amphibien. Anders als viele ihrer Verwandten legen die Weibchen keine Eier ins Wasser, sondern bringen voll entwickelte Larven lebend zur Welt – meist in kühlen, sauerstoffreichen Bächen und Quellgebieten. Die Larven beginnen ihr Leben als reine Wasserwesen, ausgestattet mit Kiemenbüscheln und Jagdinstinkt. Ihr Ziel: wachsen, überleben, und irgendwann an Land gehen. Doch dieses uralte Entwicklungsmodell gerät unter Druck. Der Klimawandel verändert die Lebensgrundlage der Feuersalamanderlarven – und das dramatisch.

Trockenheit – Wenn die Kinderstube austrocknet
Zunehmend häufige und längere Trockenperioden führen dazu, dass Quellbäche und Kleingewässer frühzeitig austrocknen. Für die Salamanderlarven bedeutet das den Tod. Anders als Frösche können sie keine anderen Gewässer aufsuchen – sie sind an kühle, strukturreiche Fließgewässer gebunden. In manchen Regionen Deutschlands sind mittlerweile bis zu 80 % der ursprünglichen Larvenhabitate im Sommer trocken, lange bevor die Larven ihre Umwandlung zum Landtier abgeschlossen haben. Ein ganzer Jahrgang kann dadurch verlorengehen.

Erwärmung – Ein unsichtbarer Feind
Doch selbst wenn Wasser vorhanden ist, lauert eine andere Gefahr: steigende Temperaturen. Feuersalamanderlarven sind kälteangepasst. Ihre Entwicklung verläuft bei kühlem Wasser langsam, aber stabil. Steigt die Wassertemperatur über bestimmte Schwellen (über 16–18 °C), gerät ihr Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht. Das kann zu Entwicklungsstörungen, erhöhtem Energieverbrauch und letztlich zu höherer Sterblichkeit führen. Gleichzeitig sinkt mit steigender Temperatur der Sauerstoffgehalt im Wasser, was die Larven zusätzlich belastet. In flachen, durch Sonneneinstrahlung aufgeheizten Bachläufen kann sich daraus eine tödliche Falle entwickeln.

Neue Feinde: Krankheiten auf dem Vormarsch

Ein weiteres Risiko bringt der Klimawandel indirekt mit sich: die Ausbreitung von Krankheitserregern. Der aus Asien eingeschleppte Pilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal), auch „Salamanderpest“ genannt, ist hochinfektiös und fast immer tödlich für Feuersalamander. Warme, feuchte Bedingungen begünstigen seine Verbreitung. Junge, geschwächte Larven, die durch klimabedingte Stressfaktoren ohnehin schon belastet sind, haben kaum eine Chance gegen diesen Erreger. Ganze Populationen sind in Westeuropa bereits erloschen.

Hoffnung durch Schutz und Forschung

Trotz dieser düsteren Aussichten gibt es Hoffnung. Biologen und Naturschützer setzen sich für den Schutz der Feuersalamanderlarven ein, etwa durch:

  •         Renaturierung von Bachläufen zur Verbesserung der Wasserhaltekapazität
  •         Anlage künstlicher Quellbereiche mit konstantem Wasserzufluss
  •         Monitoringprogramme zur Beobachtung von Krankheitsausbrüchen
  •         Aufklärung der Öffentlichkeit über die Bedeutung intakter Kleingewässer

Auch genetische Untersuchungen zeigen, dass es innerhalb der Art lokale Anpassungsfähigkeiten geben könnte – manche Populationen entwickeln sich schneller oder überstehen wärmere Temperaturen besser. Solche Erkenntnisse sind Schlüssel zur langfristigen Erhaltung der Art.

Fazit: Ein Wettlauf gegen die Zeit
Die Entwicklung der Feuersalamanderlarven ist heute mehr denn je ein Wettlauf gegen Zeit und Temperatur. Wo einst ruhige Quellbäche über Jahrhunderte stabile Kinderstuben boten, bedrohen heute Hitze, Trockenheit und Krankheit das Überleben der nächsten Generation. Der Feuersalamander wird zum stillen Mahnmal für die Folgen des Klimawandels auf unsere heimische Tierwelt. Sein Schicksal zeigt, wie sensibel selbst scheinbar robuste Arten auf kleinste Veränderungen reagieren – und wie eng das Überleben von Arten mit dem Erhalt ihrer Lebensräume verknüpft ist.



In der Aufnahme von V. Greb
  •     Feuersalamanderlarve im Geburtsgewässer
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Der Star (Sturnus vulgaris) – Ein gefiederter Sänger auf Wohnungssuche ...
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Der Star (Sturnus vulgaris) – Ein gefiederter Sänger auf Wohnungssuche im Buchenwald

07/08.06.2025

  • Wenn im Frühling die Tage länger werden und die Wälder erwachen, erfüllt ein besonders lebhafter Gesang die Baumkronen: Der Star ist zurück. Kaum ein anderer heimischer Vogel vereint so viel Lebensfreude, Anpassungsfähigkeit und sozialen Charakter in einem so schillernden Federkleid wie Sturnus vulgaris. 

Doch was viele Naturliebhaber nicht wissen: Seine Reproduktion ist eng mit bestimmten Strukturen in unseren Wäldern verknüpft – insbesondere mit sogenannten Buchen-Biotopbäumen.
Der Star – Ein vielseitiger Vogel mit Charakter

Mit seinem metallisch glänzenden Gefieder, das im Sonnenlicht grünlich und violett schimmert, gehört der Star zu den auffälligsten und geselligsten Singvögeln Europas. Neben seinem äußeren Erscheinungsbild beeindruckt er durch seine außergewöhnliche Fähigkeit zur Imitation: Vom Klingelton über andere Vogelarten bis hin zum Rasenmäher – der Star integriert viele Geräusche in seinen Gesang.

Als Kulturfolger hat er sich an unterschiedlichste Lebensräume angepasst, von Parks über Obstwiesen bis hin zu offenen Waldlandschaften. Dennoch ist seine Population regional rückläufig, was unter anderem mit dem Verlust geeigneter Nistplätze zu tun hat.

Die Reproduktion – Brutzeit im Frühjahr

Die Fortpflanzungszeit des Stars beginnt in Mitteleuropa meist im April, abhängig von Wetterlage und Nahrungsangebot. Männchen besetzen frühzeitig geeignete Nistplätze, um Weibchen anzulocken. Dabei zeigen sie ein auffälliges Balzverhalten, zu dem neben Gesang auch das Präsentieren von Nistmaterial gehört.

Ein typisches Gelege umfasst 4–6 Eier, die vom Weibchen etwa zwei Wochen bebrütet werden. Nach dem Schlüpfen werden die Nestlinge von beiden Elternteilen mit Insekten und Larven gefüttert. Bereits nach drei Wochen fliegen die Jungen aus – ein erstaunlich schneller Zyklus, der eine zweite Brut im selben Jahr ermöglicht.

Buchen-Biotopbäume – Ein Schlüssel zum Bruterfolg

Entscheidend für den Bruterfolg des Stars ist das Vorhandensein von Höhlen oder Spalten als Brutplätze. Hier kommen die Buchen-Biotopbäume ins Spiel: Alte, teils abgestorbene Buchen mit Höhlungen, Astabbrüchen oder Spechthöhlen bieten dem Star ideale Nistmöglichkeiten. In Wirtschaftswäldern werden solche Bäume oft entfernt – in naturnahen Wäldern hingegen belässt man sie gezielt als Biotopbäume, also als Lebensraum für höhlenbrütende Arten.

Besonders attraktiv sind diese Bäume, wenn sie in lichtdurchfluteten Waldrändern stehen, in deren Nähe Insekten in großer Zahl vorkommen – die Hauptnahrung der Nestlinge. Studien zeigen, dass Stars bevorzugt Biotopbäume nutzen, die in artenreichen Wäldern mit strukturreicher Untervegetation stehen.

Ökologische Bedeutung und Schutz

Der Star profitiert von alten Bäumen – und der Wald profitiert vom Star. Durch seine Ernährung mit Insekten, darunter auch Forstschädlinge wie der Eichenwickler, erfüllt er eine wichtige ökologische Funktion. Sein Bestand gilt laut Roter Liste zwar nicht als akut gefährdet, doch der Rückgang von Nistplätzen und Insektenvorkommen macht ihm zu schaffen.

Der Erhalt von Buchen-Biotopbäumen ist deshalb ein zentraler Baustein im Schutzkonzept für den Star. Sie sind nicht nur Wohnraum für den schillernden Vogel, sondern auch für viele andere Arten wie Spechte, Fledermäuse und Käfer.

Fazit

Der Star ist weit mehr als ein gewöhnlicher Gartenvogel – er ist ein faszinierender Teil unserer heimischen Biodiversität. Seine Reproduktion zeigt eindrucksvoll, wie wichtig alte Bäume im Ökosystem Wald sind. Der Schutz von Buchen-Biotopbäumen bedeutet daher nicht nur Naturschutz für einen einzigen Vogel, sondern für ein ganzes Netzwerk von Arten. Wer dem Star beim Singen zuhört, hört also auch ein Lied über die Bedeutung alter Wälder – und über unsere Verantwortung, sie zu bewahren.




In der Aufnahme
  •     Buchen-Höhlenbäume bieten dem Star die Option einer erfolgreichen Reproduktion
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Zerstörung hochwertiger Lebensräume durch unsachgemäße Pflegeeingriffe in Grabensystemen
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Zerstörung hochwertiger Lebensräume durch unsachgemäße Pflegeeingriffe in Grabensystemen

06/06.2025

  • Gräben durchziehen unsere Kulturlandschaft wie ein feines Netz. Ursprünglich angelegt, um landwirtschaftliche Flächen zu entwässern, haben sich viele dieser Strukturen im Laufe der Jahrzehnte zu ökologisch wertvollen Lebensräumen entwickelt. 

Bayern. Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten haben sich in den Randbereichen und im Wasser angesiedelt – von Amphibien über Libellen bis zu seltenen Röhrichtpflanzen. Doch was einst zur Regulierung des Wasserhaushalts diente, ist heute vielerorts zu einem Rückzugsort der Biodiversität geworden.
Trotzdem werden diese Lebensräume häufig durch sogenannte „Pflegeeingriffe“ massiv beeinträchtigt – oft unter dem Deckmantel der Unterhaltungspflicht oder „Grabenpflege“, wie sie bürokratisch genannt wird. Besonders kritisch wird es, wenn diese Eingriffe ohne fachliche ökologische Begleitung erfolgen.




In der Aufnahme
  •     Naturschutzfachlich unabgestimmte Eingriffe bergen große Gefahr für die Biodiversität ... hier erkennen wir Eindrücke einer Maßnahme die die innerhalb der Vegetationsphase 2025 stattfand und die von Seiten des Artenschutz in Franken® mehr als kritisch hinterfragt dem Verantwortlichen der Maßnahme vorgelegt wurde.
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Wenn regenerative Energie auf die Biodiversität triff ...
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Wenn regenerative Energie auf die Biodiversität triff ...

05/06.05.2025

  • Schwerlastverkehr beeinträchtig eine in Deutschland vom Aussterben dedrohte Vogelart, den Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe).

Wenn regenerative Energie auf die Biodiversität trifft, offenbart sich vielfach auch ein komplexes Spannungsfeld zwischen "ökologischem Fortschritt" und ökologischen Kompromissen. 

Dies wird aktuell erneut besonders deutlich anhand der beispielgebender Beeinträchtigung sekundärer, potenzieller Fortpflanzungsräume durch den Schwerlastverkehr, der in diesem Fall zur Anlage von Transportwegen für Windkraftanlagen erforderlich ist. Ein wohl nicht optimales Projektmanagement zeigt sich hier in der Verantwortung. 

Die Einbindung der Fachbehörden wurde nach dem Ermitteln dieser Auffälligkeit umgenend auf den Weg gebracht! Wobei es zum aktuellen Zeitpukt nicht klar war weshalb die zuständigen Fachabteilungen ein solches Unterfangen zur Leitwegführung nicht effektiver impementieren konnen!
Die Vision von regenerativer Energie als Weg zur Reduktion von CO2-Emissionen und zur Förderung nachhaltiger Entwicklung steht immer wieder im Kontrast zu den direkten Auswirkungen auf lokale Ökosysteme. Der Bau von Windkraftanlagen, selbst wenn sie saubere Energie liefern, kann unerwartete ökologische Kollateralschäden verursachen. Die Anlage von Transportwegen für diese Anlagen schneidet oft durch sensible Naturräume, die als Rückzugsgebiete und Fortpflanzungsstätten für zahlreiche Tierarten dienen.

Der Schwerlastverkehr, der solche Wege nutzt, hinterlässt wortwörtlich u.a. häufig auch tiefe Spuren in Landschaften, die bisher unberührt blieben. Dies verändert nicht nur die physische Struktur der Umwelt, sondern stört auch die Lebenszyklen vieler Pflanzen und Tiere, die auf diese Rückzugsgebiete angewiesen sind. Die Fragmentierung der Lebensräume kann dazu führen, dass Populationen isoliert werden, was langfristig die genetische Vielfalt verringern und womöglich gar das Überleben gefährdeter Arten gefährden kann.

Trotz dieser Herausforderungen bietet der Konflikt zwischen regenerativer Energie und Biodiversität auch Chancen für Innovation und Kompromisse. Durch sorgfältige Planung und ökologische Bewertungen können Transportwege und Standorte von Windkraftanlagen so gestaltet werden, dass sie minimale Auswirkungen auf sensible Ökosysteme haben. Die Integration von naturschutzorientierten Maßnahmen und technologischen Lösungen zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks sind entscheidend, um die langfristige Nachhaltigkeit von regenerativen Energieprojekten sicherzustellen.

Insgesamt erfordert das Zusammenspiel von regenerativer Energie und Biodiversität ein ausgewogenes Herangehen, das ökologische, soziale und ökonomische Aspekte berücksichtigt. Nur durch eine ganzheitliche Betrachtung und den Dialog zwischen Wissenschaft, Politik und der Gesellschaft können wir sicherstellen, dass die Energie der Zukunft nicht auf Kosten der Vielfalt und Resilienz unserer natürlichen Umwelt errichtet wird.






In der Aufnahme von Rolf Thiemann

Alles nur „Augenwischerei“?

Vielfach wird sich gerühmt das man sensibler Stelle des Landes (erneut) Pflanzen und Tierarten vorfindet, die anderswo bereits dem Aussterben gewidmet sind. Dabei spielt an die Anlage von Naturflächen, wenn auch sehr klein und in geringer Anzahl vorhanden sind, eine mitentscheidende Rolle. Einige wurden erfolgreich besiedelt. Was ich aber diese Woche erfahren musste, macht mich traurig und wütend zugleich. Da werden unweit neue Windräder gebaut und die Baufahrzeuge fahren 5 Meter neben dem potenziellen Steinschmätzer Fortpflanzungsort vorbei.

Das Paar hat den Steinhaufen nach 3 Tagen verlassen!


Es staubt extrem, die Wiese ist voll mit feinem Staub bedeckt. Keine Biene, Schmetterling geschweige ein Vogel weit und breit. Da müsste doch sicherlich eine biologische Baubegleitung mit an Bord sein, die so etwas im Blick haben sollte.

Das geht doch gar nicht!!!!

Hätten die Baufahrzeuge einen kleinen Umweg gemacht, wäre die Wiese und der Steinhaufen noch funktional. Tagelanges vorbeifahren und Einstauben hat die Tiere vertrieben. So viel zu dieser sauberen Energieform, wenn man noch nicht mal beim Bau artenschutzrechtliche Belange in den Griff bekommt. Gerade wenn diese Form der Energieerzeugung vorrangig behandelt wird, kann man doch erwarten das die Verantwortlichen alles im Blick haben und alles dafür tun, das beim Bau nichts zu Schaden kommt.
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„Wenn Kulturfolger erwachen: Der majestätische Schlupf des Hirschkäfers“
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„Wenn Kulturfolger erwachen: Der majestätische Schlupf des Hirschkäfers“

04/05.06.2025

  • Der Hirschkäfer (Lucanus cervus) ist eine faszinierende Kreatur, die sowohl für die Biodiversität als auch als bedrohte Art von großer Bedeutung ist. 

Dieser majestätische Käfer, bekannt für sein imposantes Geweih, spielt eine Schlüsselrolle im Ökosystem der Laubwälder Europas.
Bedeutung für die Biodiversität:

Der Hirschkäfer ist ein wichtiger Bestandteil der Biodiversität in seinen Lebensräumen. Als Saprophag, der sich von abgestorbenem Holz ernährt, trägt er zur Zersetzung organischer Substanz bei und unterstützt somit den Nährstoffkreislauf im Wald. Sein Larvenstadium, das mehrere Jahre im Holz verbringt, ist ein integraler Teil dieses Prozesses und dient zugleich als Nahrungsquelle für andere Tiere wie Vögel und kleine Säugetiere. Darüber hinaus fungiert der Hirschkäfer als Indikator für die Gesundheit von Laubwäldern. Sein Vorkommen weist auf intakte ökologische Bedingungen hin, da er spezifische Anforderungen an Lebensraumqualität und strukturelle Vielfalt stellt.

Bedrohung und Herausforderungen:

Trotz seiner ökologischen Bedeutung ist der Hirschkäfer stark bedroht. Die Hauptursachen für seinen Rückgang sind Habitatverlust durch intensive Forstwirtschaft, Fragmentierung der Wälder und Verlust alter Bäume mit Höhlenstrukturen, die für die Fortpflanzung und Entwicklung der Käfer essentiell sind. 

Zusätzlich spielt die Lichtverschmutzung eine Rolle, da sie die natürlichen Fortpflanzungsverhalten stört, da die Käfer Lichtquellen fälschlicherweise als Orientierungspunkte wahrnehmen.Klimawandel und zunehmende Trockenheit sind ebenfalls Faktoren, die die Lebensräume des Hirschkäfers beeinträchtigen können, insbesondere in südlicheren Regionen seines Verbreitungsgebiets.

Schutzmöglichkeiten:

Zum Schutz des Hirschkäfers und seiner Lebensräume sind verschiedene Maßnahmen entscheidend:


  •     Erhaltung und Schaffung von Lebensräumen: Das Sicherstellen der Verfügbarkeit alter, strukturreicher Laubwälder mit totem und halb totem Holz ist von zentraler Bedeutung. Dies umfasst den Schutz und die Wiederherstellung von Höhlenbäumen sowie die Förderung naturnaher Waldwirtschaftsansätze.

  •     Management und Monitoring: Regelmäßiges Monitoring der Populationen und ihrer Lebensräume ist entscheidend, um frühzeitig Veränderungen zu erkennen und geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

  •     Bewusstseinsbildung und Bildung: Öffentlichkeitsarbeit und Bildungsprogramme sind wichtig, um das Bewusstsein für den Schutz des Hirschkäfers zu schärfen und die Bedeutung intakter Waldökosysteme zu vermitteln.

Schlupfzeit und Lebenszyklus:


Der Hirschkäfer durchläuft einen bemerkenswerten Lebenszyklus, der eng mit den Jahreszeiten und den klimatischen Bedingungen verbunden ist. Die Eiablage erfolgt im Sommer, meist in Totholzstrukturen, wo die Larven mehrere Jahre fressen, bevor sie sich verpuppen. Die adulten Käfer schlüpfen im Frühsommer, typischerweise zwischen Mai und Juli, und leben nur wenige Wochen als erwachsene Tiere, hauptsächlich zur Fortpflanzung und Verbreitung.

Insgesamt ist der Hirschkäfer ein Symbol für die Notwendigkeit des Naturschutzes und der nachhaltigen Waldnutzung. Seine Erhaltung erfordert gemeinsame Anstrengungen auf allen Ebenen, um die Vielfalt der europäischen Wälder und die wertvollen ökologischen Dienstleistungen zu bewahren, die sie bieten.


In der Aufnahme von B.Franz
  • Hirschkäfermännchen am 22.05.2025
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Große Wiesenameise – Verloren im Meer der industriellen Landbewirtschaftung
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Große Wiesenameise – Verloren im Meer der industriellen Landbewirtschaftung

03/04.06.2025

  • Die Große Wiesenameise (Formica pratensis) ist ein stiller Zeuge einer längst verlorengehenden Landschaft: artenreiche Wiesen, strukturreiche Feldränder und naturnahe Weideflächen. 

Doch diese Lebensräume verschwinden zunehmend – und mit ihnen die letzten Rückzugsorte für eine Tierart, die im ökologischen Gefüge eine wichtige Rolle spielt. Die industrielle Landbewirtschaftung hat das Landschaftsbild in den vergangenen Jahrzehnten radikal verändert – mit dramatischen Folgen für die Große Wiesenameise.
Die Große Wiesenameise – ein unterschätzter Baumeister der Natur

Als bedeutender Bodenbelüfter, Schädlingsregulator und Samenverbreiter trägt die Große Wiesenameise wesentlich zur Stabilität ökologischer Systeme bei. Ihre kuppelförmigen Nester, die oft über viele Jahre hinweg gepflegt werden, sind Lebensraum für zahlreiche weitere Insektenarten. Doch gerade diese Nester sind es, die unter dem Druck moderner Landwirtschaft zu verschwinden drohen.

Industrielle Landwirtschaft als Bedrohung

Monokulturen, intensiver Maschineneinsatz und regelmäßige Bodenbearbeitung prägen heute weite Teile der Agrarlandschaft. Blütenreiche Wiesen werden zu einheitlichen Produktionsflächen, auf denen weder Strukturvielfalt noch Rückzugsräume für Tiere erhalten bleiben. Die Lebensräume der Großen Wiesenameise werden dabei nicht nur zerstört – sie werden regelrecht ausgelöscht. Großflächiges Mähen oder das Walzen von Wiesen vernichtet aktive Nester, die sich oft nur wenige Zentimeter unter der Oberfläche befinden.

Fehlender Nistplatzschutz und Vernachlässigung der Pflege

Neben der direkten Bedrohung durch Maschinen und Pestizide leidet die Große Wiesenameise vor allem unter mangelndem Nistplatzschutz. Viele ihrer Kolonien sind auf extensiv bewirtschaftete oder ungenutzte Flächen angewiesen – etwa an Böschungen, Wegrändern oder brachliegenden Wiesen. Doch diese werden immer seltener oder aus wirtschaftlichen Gründen „aufgeräumt“, was die letzten Rückzugsorte zusätzlich reduziert.

Zudem fehlt es an gezielter Nistplatzpflege. Ohne eine angepasste Mahd, die Rücksicht auf den Neststandort nimmt, oder ohne das Belassen von Strukturen wie Totholz und Steinen, verschwinden die Nester zunehmend. Die Folge: sinkende Populationszahlen und eine zunehmende Isolation verbliebener Vorkommen.

Schutz und Perspektiven

Der Schutz der Großen Wiesenameise muss dort ansetzen, wo ihre Lebensräume entstehen und erhalten werden: in der Landschaft. Dazu gehören:

  •     Erhalt extensiver Wiesenflächen, die nur selten und spät im Jahr gemäht werden,

  •     gezielte Nistplatzpflege in Absprache mit Naturschutzbehörden,

  •     Schulungen für Landwirte und Flächenbewirtschafter, um auf die Lebensweise dieser Art aufmerksam zu machen,

  •     und die Ausweisung von Schutzgebieten, in denen eine rücksichtsvolle Nutzung Vorrang hat.

Nur durch ein Umdenken in der Landbewirtschaftung – hin zu mehr Naturnähe und Artenvielfalt – kann das Überleben der Großen Wiesenameise gesichert werden.

Fazit

Die Große Wiesenameise steht exemplarisch für viele Arten, die im Schatten industrieller Landwirtschaft zunehmend verdrängt werden. Ihr Verschwinden ist ein stilles Alarmsignal für den Zustand unserer Kulturlandschaften. Es ist Zeit, wieder Raum zu schaffen – für Wiesen, für Vielfalt und für die leisen Helfer im Gras.



In der Aufnahme
  • Förmlich unsichtbar und damit vielfach verloren dem Geschehen in der zunehmend industriell geformten Landbewirtschaftung ausgeliefert, zeigen sich zahllose Nistplätze der Großen Wiesenameise (Formica pratensis).
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Gefährdung von Jungvögeln durch freilaufende Hauskatzen und Hunde
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Gefährdung von Jungvögeln durch freilaufende Hauskatzen und Hunde

  • 02/03.06.2025

Die Gefährdung von Jungvögeln durch freilaufende Hauskatzen und Hunde ist ein bedeutendes ökologisches Thema, das sowohl in städtischen als auch ländlichen Gebieten weitreichende Auswirkungen hat. 

Während Katzen und Hunde als Haustiere geschätzt werden, können ihre Jagdgewohnheiten erhebliche negative Effekte auf die Vogelpopulationen haben.
Auswirkungen auf Jungvögel

  •     Prädationsdruck: Freilaufende Hauskatzen und Hunde stellen eine direkte Bedrohung für Jungvögel dar, indem sie diese jagen und fressen. Besonders betroffen sind Nestlinge, die noch nicht flugfähig sind und sich nicht verteidigen können.

  •     Nestraub: Katzen und Hunde können Nestlinge aus ihren Nestern rauben, selbst wenn sie von ihren Eltern bewacht werden. Dies führt oft zum Tod der Jungvögel oder zu deren Verletzung.

Verbreitung und Häufigkeit

  •     Städtische Gebiete: In städtischen Gebieten sind freilaufende Katzen häufig anzutreffen, was zu einer regelmäßigen Prädation auf städtische Vogelpopulationen führt.

  •     Ländliche Gebiete: Auch in ländlichen Gebieten sind Hauskatzen und Hunde präsent. Hier sind besonders bodenbrütende Vogelarten gefährdet, da ihre Nester leichter zugänglich sind.

Ökologische Folgen


  •     Verlust der Biodiversität: Durch den Beutefang von Katzen und Hunden kann die lokale Biodiversität beeinträchtigt werden, da bestimmte Vogelarten stark dezimiert werden können.

  •     Ökosystemdienstleistungen: Vögel spielen eine wichtige Rolle in Ökosystemen, von der Bestäubung bis zur Regulation von Schädlingen. Ihr Rückgang kann daher weitreichende ökologische Folgen haben.

Lösungsansätze und Maßnahmen

  •     Verantwortungsvolle Haustierhaltung: Haustierbesitzer sollten ihre Katzen drinnen halten oder zumindest kontrollieren, um die Jagd auf Wildtiere zu minimieren.

  •     Naturschutzmaßnahmen: Förderung von Schutzmaßnahmen für Vogelnester, wie etwa erhöhte Plattformen oder geschützte Bereiche, um die Gefahr durch Haustiere zu verringern.

  •     Bildung und Aufklärung: Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Auswirkungen freilaufender Haustiere auf die Umwelt und die Notwendigkeit, verantwortungsbewusst mit Haustieren umzugehen.

Fazit

Die Gefährdung von Jungvögeln durch freilaufende Hauskatzen und Hunde ist ein komplexes Problem mit weitreichenden ökologischen Konsequenzen. Ein ganzheitlicher Ansatz, der sowohl den Schutz der Tierwelt als auch das Wohlergehen von Haustieren berücksichtigt, ist erforderlich, um dieses Problem anzugehen und die harmonische Koexistenz von Menschen, Haustieren und der natürlichen Umwelt zu fördern.


In der Aufnahme von Bernhard Schmalisch
  • Nicht "nur" freilaufende Hauskatzen erlegen viele Jungvögel. Auch Hunde die frei laufen und wie dieser Terrier, einen kaum unter Kontrolle zu bekommenden Jagdtrieb haben. Sowohl freilaufende Hauskatzen, wie auch in geringerem Maß Hunde, haben Einfluss auf die Vogelpopulation. Nah der Brut, im Mai, ist bei den Haltern besondere Umsicht und Kontrolle nötig.
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Das faszinierende (Über) - Leben der Kaulquappen im großen Teich
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Das faszinierende (Über) - Leben der Kaulquappen im großen Teich

01/02.06.2025

In einem großen Teich entfaltet sich ein wahres Wunder des Lebens:
die Kaulquappen. Diese kleinen Geschöpfe, die am Anfang ihrer Existenz noch nichts weiter als winzige Eier sind, durchlaufen eine erstaunliche Entwicklung, die eng mit den Überlebensstrategien zahlreicher Amphibienarten verknüpft ist.
Jede Kaulquappe beginnt ihre Reise als winziger Punkt im Wasser, oft unbemerkt und doch voller Potenzial. Sie durchlaufen eine metamorphe Veränderung, die von ihrer Umgebung stark beeinflusst wird. Das Wasser, reich an Nährstoffen und manchmal auch bedrohlichen Gefahren, ist ihr Zuhause und ihre einzige Welt während dieser frühen Lebensphase.

Die Überlebensstrategien der Kaulquappen sind vielfältig und komplex.
Sie müssen sich gegen Fressfeinde verteidigen, Nahrung finden und gleichzeitig die Bedingungen ihres Lebensraums überwachen. Die Fähigkeit, sich an wechselnde Umweltbedingungen anzupassen, ist entscheidend für ihr Überleben und das Fortbestehen ihrer Art.

Die Natur belohnt Anpassungsfähigkeit und Widerstandskraft. Kaulquappen entwickeln Mechanismen, um Raubtiere zu täuschen oder zu entkommen. Ihre Farbe und Form kann sich an ihre Umgebung anpassen, was ihnen hilft, sowohl als Jäger als auch als Gejagte zu überleben.

Doch das Leben im Teich ist nicht ohne Herausforderungen.
Veränderungen in der Wasserqualität, menschliche Eingriffe und Klimawandel stellen ernsthafte Bedrohungen dar. Das fragile Gleichgewicht, das das Überleben zahlreicher Amphibienarten sichert, wird zunehmend durch diese Einflüsse gefährdet.

Die Geschichte der Kaulquappen ist eine Erinnerung an die Komplexität und Schönheit der Natur. Sie zeigt, wie eng verbunden das Leben dieser kleinen Wesen mit ihrem Lebensraum ist und wie wichtig es ist, diesen Lebensraum zu schützen und zu bewahren. Möge ihr Überlebenskampf uns alle daran erinnern, wie zerbrechlich und kostbar das Leben in all seinen Formen ist.

Alles Wesentliche über Kaulquappen

Was sind Kaulquappen?
Kaulquappen (auch „Tadpoles“ genannt) sind die Larvenform von Amphibien, insbesondere von Fröschen, Kröten und Molchen. Sie schlüpfen aus Eiern, die im Wasser abgelegt werden, und leben anfangs ausschließlich im Wasser.

Entwicklung: Vom Ei zum Frosch

Die Entwicklung einer Kaulquappe verläuft in mehreren Stadien:

  •     Ei
    – Wird meist in Gelegen im Wasser abgelegt.
    – Enthält ein sich entwickelndes Embryo.

  •     Kaulquappe (Larvenstadium)
    – Schlüpft nach wenigen Tagen bis Wochen.
    – Besitzt Kiemen zum Atmen, einen langen Schwanz zur Fortbewegung und ein einfaches Verdauungssystem.

  •     Metamorphose
    – Vorder- und Hinterbeine wachsen.
    – Lungen entwickeln sich, die Kiemen bilden sich zurück.
    – Der Schwanz wird langsam abgebaut.
    – Übergang zum Landleben als Jungfrosch oder -kröte.

Lebensweise

  •     Nahrung
    – Anfänglich: Algen, Pflanzenreste, Detritus.
    – Später auch tierische Nahrung wie kleine Insektenlarven (je nach Art).

  •     Fortbewegung
    – Durch kräftige Schwanzbewegungen.
    – Einige Arten sind schnelle Schwimmer, andere verstecken sich am Gewässergrund.

  •     Feinde
    – Fische, Wasservögel, Libellenlarven, größere Amphibienarten.
    – Auch Austrocknung des Gewässers ist eine große Gefahr.

Lebensraum

  •     Standort
    – Teiche, Tümpel, Seen, langsame Fließgewässer.
    – Besonders beliebt: sonnige, pflanzenreiche, fischfreie Kleingewässer.

  •     Umweltansprüche
    – Sauberes, sauerstoffreiches Wasser.
    – Kein oder nur geringer Fischbesatz (Fische fressen Kaulquappen!).
    – Vegetation zum Schutz und zur Nahrungsaufnahme.

Ökologische Bedeutung

  •     Nahrungskette
    – Kaulquappen sind wichtige Beute für viele Tiere.
    – Sie selbst helfen, Algenwachstum zu kontrollieren.

  •     Indikatoren für Umweltqualität
    – Amphibienlarven reagieren sensibel auf Umweltgifte, Dünger oder chemische Belastung.
    – Ihr Vorkommen zeigt ein gesundes Ökosystem an.

Gefährdung und Schutz

Bedrohungen

  •     Lebensraumverlust durch Bebauung, Landwirtschaft, Trockenlegung.
  •     Pestizide, Düngemittel, Verschmutzung.
  •     Klimawandel: Frühere Trockenphasen, geringere Wasserstände.
  •     Eingeschleppte Fressfeinde wie Fische in Biotopen.

Schutzmaßnahmen


  •     Erhalt und Renaturierung von Kleingewässern.
  •     Schaffung fischfreier Laichgewässer.
  •     Umweltbildung und Amphibienschutzprogramme.
  •     Keine Entnahme von Kaulquappen aus der Natur (in vielen Ländern verboten).



Nachdenklicher Ausblick
Kaulquappen verkörpern mehr als nur ein Zwischenstadium im Leben eines Frosches – sie sind ein Sinnbild für Wandel, Anpassung und die Zerbrechlichkeit von Ökosystemen. Wenn sie sterben, bleibt es oft unbemerkt – doch mit ihnen stirbt ein Teil des natürlichen Gleichgewichts. Ihr Schutz ist nicht nur eine biologische Notwendigkeit, sondern auch eine ethische Verpflichtung.

In der Aufnahme
  • Kaulquappenschwarm in einem Teichkörper
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"Klimawald Karl – Die traurige Heldengeschichte einer kleinen Edelkastanie"
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"Klimawald Karl – Die traurige Heldengeschichte einer kleinen Edelkastanie"

31.05/01.06.2025

  • Im Herbst des Jahres 2024, als der Klimaschutz in aller Munde war und Bäume schneller gepflanzt wurden als Versprechen gemacht werden konnten, geschah etwas ganz Besonderes: 

Auf einer Forstfläche am Rande eines Wanderwegs wurde er "geboren" – Karl, die kleine Edelkastanie.
Karl war kein gewöhnlicher Baum. Er hatte große Träume. Er wollte Schatten spenden, CO₂ binden, Biodiversität fördern und später einmal stolze Kastanien tragen, mit denen Kinder spielen und Eichhörnchen sich streiten würden. Kurz: Er wollte ein richtiger Klimawaldbaum werden – mit Stamm, Krone und Ökoprestige.

Doch Karls Start ins Leben war, nun ja … suboptimal. -Eine Geburt im Hasendraht-Gestell


Kaum war Karl mit einem kleinen, klumpigen Wurzelballen in den Waldboden gerammt worden, umschloss man ihn mit einem Hasendrahtgestell, das vermutlich schon zwei Weltkriege und einen verrosteten Kaninchenstall hinter sich hatte. Als Krönung wurde ein schiefer Holzstock daneben in den Boden gesteckt, der aussah, als hätte ihn ein betrunkener Gartenzwerg platziert.

Das große Fressen

Schon in der ersten Woche kam der erste Besucher: Rudi, das Reh mit dem schiefen Geweih. "Oh, frisches Grün!", dachte sich Rudi, schob das morsche Drahtgestell mit der Nase zur Seite wie ein Vorhang im Theater – und nahm sich einen herzhaften Biss von Karls oberstem Blatt.

„Aua!“, rief Karl. Aber keiner hörte ihn. Außer vielleicht der Wind. Und der summte nur etwas melancholisch durch das Gebüsch.

In Woche zwei kamen die Insekten. Eine kleine Armee aus gefräßigen Käfern, die Karls verbliebene Blätter als All-you-can-eat-Buffet betrachteten. Es dauerte nicht lange, bis Karl mehr Loch als Blatt war. Die anderen Setzlinge ringsherum murrten. „Der Klimawandel macht uns alle fertig“, stöhnte eine kleine Buche neben ihm. Karl jedoch versuchte, optimistisch zu bleiben. „Ich bin halt biodiv… biodi… wie war das noch mal? Na, eben wichtig!“, sagte er sich.

Der Sommer der Entscheidungen


Als der (Früh) - Sommer kam, wurde es trocken. Sehr trocken. Das Gießteam – bestehend aus zwei überforderten Ehrenamtlichen und einem lecken Wassertankanhänger – kam irgendwann im Juli. Einer der beiden bemerkte Karl kurz: „Oh, schau mal, der da lebt noch!“, sagte er.

„Lass ihn mal stehen. Vielleicht wird das noch ein Baum.“

Karl nahm's sportlich. Zwar war sein Stöckchen inzwischen von einem Specht als Klopfstelle missbraucht worden und sein Drahtgestell diente einer Schnecke als Kletterpark, aber irgendwie hielt er sich. Ein kleines, zerfressenes Blatt streckte er trotzig der Sonne entgegen wie eine grüne Faust des Widerstands.


Fazit: Ein Held aus Holz

Heute, im Frühling 2025, lebt Karl noch immer. Klein, krumm, angeknabbert – aber lebendig. Der rostige Hasendraht ist mittlerweile komplett zusammengebrochen, der Stützstock liegt daneben wie ein umgefallener Zauberstab. Und doch steht er da, der kleine Karl, als Symbol für all das, was diese Klimawälder so menschlich macht: gute Absicht, schlechte Umsetzung, aber ein unverwüstlicher Wille zum Überleben.

Manche sagen, Karl ist nur ein Baum. Andere nennen ihn: Das Wunder der Forstpflanzung.

Moral von der Geschichte:
Vielleicht braucht ein echter Klimawald weniger Förderformulare, aber mehr Gießkannen. Weniger Draht und Stöckchen, aber mehr Menschen, die hinschauen, zuhören – und vielleicht, ab und zu, einem kleinen Baum wie Karl einfach mal sagen:
„Du machst das ganz großartig.“


In der Aufnahme 
  • "Karl - die Edelkastanie"
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Zerstörung von Ameisennestern entlang der Forststraßen
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Zerstörung von Ameisennestern entlang der Forststraßen

30/31.05.2025

  •     Nördlicher / Oberer Steigerwald. Die Zerstörung von Ameisennestern entlang der Forststraßen durch Grabenpflegemaßnahmen ist ein Thema von zunehmender Bedeutung und birgt tiefgreifende ökologische und ethische Überlegungen.

Ameisen spielen eine entscheidende Rolle im Ökosystem, nicht nur als Bestäuber, sondern auch als Bodenverbesserer und Beutetiere für zahlreiche andere Tierarten. Ihre Nester, oft sorgfältig unter Wurzeln oder Steinen angelegt, sind fragil und stark von der Umgebung abhängig.
Forststraßen dienen der Zugänglichkeit und Pflege von Waldflächen, aber ihre Anlage und Wartung können unweigerlich zu Beeinträchtigungen des Lebensraums führen. Grabenpflegemaßnahmen, die zur Vermeidung von Wasserstauungen und zur Sicherstellung der Entwässerung durchgeführt werden, können diese sensiblen Nester zerstören. Ameisenkolonien sind häufig in feuchten, gut durchlüfteten Böden zu finden, die oft genau dort liegen, wo Gräben angelegt werden müssen.

Die Konsequenzen dieser Eingriffe sind vielschichtig.
Abgesehen von der direkten physischen Zerstörung der Nester führen sie oft zu einer Unterbrechung des natürlichen Verhaltensmusters der Ameisenpopulation. Dies kann Auswirkungen auf die Populationsdichte haben und sogar die lokale Biodiversität beeinflussen. Einige Ameisenarten sind spezialisierte Nischenbewohner und ihre Entfernung kann sich auf andere Arten auswirken, die von ihnen abhängig sind.

Ein nachdenklicher Blick auf diese Problematik erfordert eine Abwägung zwischen menschlichen Bedürfnissen und dem Schutz der Natur. Kann man die Notwendigkeit der Grabenpflege mit Maßnahmen kombinieren, die den Erhalt von Ameisenpopulationen berücksichtigen? Dies könnte durch gezielte Untersuchungen vor Beginn der Arbeiten erfolgen, um wichtige Lebensräume zu identifizieren und zu schützen. Technologische Fortschritte könnten auch dabei helfen, diese Prozesse weniger invasiv zu gestalten.

Darüber hinaus regt diese Problematik zum Nachdenken über unsere Rolle als Verwalter der Natur an. Wie können wir ökologische Verantwortung und wirtschaftliche Notwendigkeiten in Einklang bringen? Welche langfristigen Auswirkungen haben unsere Entscheidungen auf das ökologische Gleichgewicht? Diese Fragen erfordern eine ganzheitliche Betrachtung, die über kurzfristige Gewinne hinausgeht und langfristige ökologische Stabilität anstrebt.


In einer Zeit, in der der Schutz der Biodiversität zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist es entscheidend, solche Diskussionen zu fördern und nachhaltige Lösungen zu finden, die die natürlichen Lebensräume respektieren und bewahren. Unsere Handlungen heute werden die Landschaften von morgen formen, und die Ameisenkolonien entlang der Forststraßen sind eine Erinnerung daran, wie empfindlich und komplex die Natur ist, der wir uns verpflichtet fühlen sollten.




In der Aufnahme

  •         Ohne Rücksicht auf Verluste ... obwohl der Nistplatz der Ameisen bekannt war wurden hier "Pflegemaßnahmen" am Grabensystem durchgeführt. Was die "Pflegemaßnahmen" nicht schaffen erledigen dann die schweren Maschinen die im Fort mit dem Holztransport befasst sind. Naturschutzkonzept? ... war da was?
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Der Kernbeißer - Ein faszinierender Vogel mit einzigartigen Eigenschaften ...
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Der Kernbeißer (Coccothraustes coccothraustes): Ein faszinierender Vogel mit einzigartigen Eigenschaften

29/30.05.2025

  • Der Kernbeißer, wissenschaftlich bekannt als Coccothraustes coccothraustes, ist eine bemerkenswerte Vogelart, die in den gemäßigten Regionen Eurasiens beheimatet ist. 

Diese kräftigen Vögel zeichnen sich durch ihr auffälliges Erscheinungsbild und ihre spezialisierte Ernährungsweise aus, die sie zu wichtigen Akteuren in ihren Lebensräumen macht.
Morphologie und äußere Merkmale

Der Kernbeißer ist durch sein beeindruckendes Erscheinungsbild leicht zu erkennen. Er ist etwa so groß wie eine Amsel, jedoch viel gedrungener und mit einem kräftigen, kegelförmigen Schnabel ausgestattet. Dieser Schnabel ist besonders robust und ermöglicht es dem Kernbeißer, selbst die härtesten Samen zu knacken, was zu seinem Namen "Kernbeißer" geführt hat. Das Federkleid ist überwiegend gelblich mit schwarzen Flügeln und einem markanten schwarzen Gesicht.

Verbreitung und Lebensraum

Der Lebensraum des Kernbeißers erstreckt sich über weite Teile Eurasiens, von den Wäldern Skandinaviens bis zu den gemäßigten Regionen Asiens. Sie bevorzugen Laub- und Mischwälder sowie Parks und Gärten mit ausreichendem Baumbestand. Besonders im Winter sind sie oft in größeren Schwärmen anzutreffen, wenn sie auf der Suche nach Nahrung sind.

Ernährung und spezialisierte Anpassungen

Die Ernährung des Kernbeißers ist hochspezialisiert auf Samen und Früchte, insbesondere auf harte Nahrung wie die Kerne von Bucheckern und anderen Baumfrüchten. Ihr kräftiger Schnabel ermöglicht es ihnen, diese harten Schalen zu durchdringen und an die darin enthaltenen Nährstoffe zu gelangen. Diese Anpassung hat sie zu wichtigen Verbreitern von Baumsamen gemacht und spielt eine Rolle in der Regeneration und Verbreitung von Wäldern.

Verhalten und Fortpflanzung

Während der Fortpflanzungszeit im Frühling zeigt der Kernbeißer ein auffälliges Balzverhalten. Männchen und Weibchen bilden stabile Paarbindungen und bauen gemeinsam ein Nest aus Zweigen, das in der Regel hoch in einem Baum platziert wird. Die Weibchen legen eine kleine Anzahl von Eiern, aus denen nach etwa zwei Wochen die Jungen schlüpfen. Beide Eltern kümmern sich um die Aufzucht der Nestlinge.

Ökologische Bedeutung und Schutzstatus

Obwohl der Kernbeißer nicht als gefährdet gilt, steht er dennoch unter Beobachtung aufgrund der Veränderungen in seinen Lebensräumen durch menschliche Eingriffe. Ihre Rolle als Samenverbreiter und ihre Abhängigkeit von intakten Waldökosystemen machen sie zu Indikatoren für die Gesundheit dieser Lebensräume.


Fazit

Der Kernbeißer ist ein faszinierendes Beispiel für die Anpassungsfähigkeit und die spezialisierten Eigenschaften von Vögeln in gemäßigten Wäldern. Sein kräftiger Schnabel und sein soziales Verhalten machen ihn nicht nur zu einem interessanten Objekt der Forschung, sondern auch zu einem wichtigen Bestandteil der ökologischen Vielfalt in Eurasien. Der Schutz ihrer Lebensräume ist entscheidend für ihr langfristiges Überleben und trägt zur Erhaltung der Biodiversität bei.





In der Aufnahme von Klaus Sanwald
  • Kernbeißer im Portrait
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Maiglöckchen (Convallaria majalis) - Ein Maiglöckchen-Märchen
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Ein Maiglöckchen-Märchen

28/29.05.2025


  • Es war einmal, tief verborgen im Herzen eines dichten Waldes, ein besonderes Maiglöckchen. 

Diese Blume war nicht nur schön anzusehen, sondern trug auch eine geheimnisvolle Kraft in sich, die das Leben im Wald beeinflusste.
Die Legende besagt, dass jedes Maiglöckchen im Morgentau erblühte, wenn die ersten Sonnenstrahlen des Frühlings den Boden berührten. Seine weißen, glockenförmigen Blütenblätter öffneten sich langsam, als ob sie die Energie der Sonne einfingen, um sie in den Wald zu strahlen. Die Tiere des Waldes wussten um diese magische Zeit und versammelten sich jedes Jahr voller Erwartung um das erste Maiglöckchen, das blühte.

In den Tiefen des Waldes lebte eine alte Eule namens Hespera, die über die Geheimnisse der Pflanzen und Blumen wachte. Sie kannte die Legenden und Geschichten, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Eines Tages, als der Frühling sich in voller Pracht entfaltete, kam eine junge Füchsin namens Lysandra zu ihr. Sie war neugierig auf die Legende des Maiglöckchens und bat Hespera, ihr mehr darüber zu erzählen.

Hespera, die weise Eule, begann zu erzählen: "Das Maiglöckchen symbolisiert die Reinheit und die Wiedergeburt des Frühlings. Seine Blüten sind nicht nur schön anzusehen, sondern haben auch eine heilende Kraft. In vergangenen Zeiten wurden die Blätter und Blüten des Maiglöckchens verwendet, um Tränke herzustellen, die Krankheiten heilen und böse Geister vertreiben sollten."

Lysandra lauschte gespannt und fragte: "Aber warum blüht das Maiglöckchen nur im Frühling?"

Hespera antwortete: "Das Maiglöckchen ist eine Pflanze, die das Erwachen der Natur symbolisiert. Seine Blüten sind so zart und rein wie der erste Hauch des Frühlingswindes. Es ist ein Zeichen der Hoffnung und des Neubeginns für alle Lebewesen im Wald."

Während die Tage wärmer wurden und die Blumenpracht im Wald zunahm, begannen die Tiere, das Maiglöckchen als Symbol der Einheit und des Zusammenhalts zu betrachten. Es war nicht nur eine Blume, sondern ein Verbindungsglied zwischen den Jahreszeiten und den Geschöpfen des Waldes.

So lebte das Maiglöckchen weiter in den Geschichten und Herzen der Waldbewohner, jedes Jahr erblühend, um die Magie des Frühlings und die Wunder der Natur zu feiern. Und die Legende des Maiglöckchens wurde weitererzählt, von Generation zu Generation, als Erinnerung an die Schönheit und die Geheimnisse der Natur.




In der Aufnahme
  • So schön das Maiglöckchen auch sein mag, so giftig ist es auch und deshalb: "Finger und sonstige Körperteile inkl. unserer Haustiere" weg. Darüber hinaus untreliegt diese Pflanze auch strengen Regelungen des Gesetzgebers!
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Die leise Reise der Blindschleiche
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Die (letzte) leise Reise der Blindschleiche

27/28.05.2025

  • Im (kühlen) Schatten eines Buchenforstes schlängelte sich eine kleine Blindschleiche durch das Laub. 

Nennen wir sie einfach Lina und war – wie alle ihrer Art – eine Meisterin der Tarnung. Ihr bronzefarben schimmernder Körper glänzte sanft in der Morgensonne, während sie auf der Suche nach Nahrung vorsichtig aus ihrem Versteck kroch.
Lina war keine Schlange, obwohl sie oft dafür gehalten wurde. Nein, sie war eine Eidechse ohne Beine – eine Blindschleiche, genauer gesagt eine Westliche Blindschleiche. Ihre Welt bestand aus weichem Waldboden, Laubhaufen, altem Totholz und sonnigen Lichtungen. 

Doch auf ihrem Weg lag heute eine breite, graue Schneise: die Forststraße.

Die Straße war kein natürlicher Teil ihres Lebensraums. Sie war hart, heiß in der Sonne – und gefährlich. Denn hier rollten schwere Maschinen, wenn Bäume geerntet wurden, und auch Wanderer und Radfahrer überquerten sie täglich. Lina spürte die Wärme des Asphalts – verlockend für ein wechselwarmes Tier wie sie, das Sonne zum Aufwärmen braucht.

Doch die Straße war trügerisch:
Kaum sichtbar, bewegt sie sich langsam, und oft wird sie einfach übersehen. Viele ihrer Verwandten waren hier schon ums Leben gekommen, von Reifen zerdrückt oder durch Unachtsamkeit verletzt. Zum Glück blieb Lina nicht unbeobachtet. In diesem Wald hatte man erkannt, wie empfindlich das Gleichgewicht war. Aufmerksame  Menschen arbeiteten zusammen, um Tiere wie Lina zu schützen.

Doch dort wo es vornehmlich um die Einnahmen aus dem Holzverkauf geht finden wir ein solches Engagement nur sehr begrenzt. Nötig wären flächige Kartierungen von Wanderwegen, die Installation sogenannter gefährdungsreduzierter Wärmeinseln, die Montage von Infoschildern und nicht zuletzt auch das Sperren von markanten Forststraßen, während sensibler Zeitspannen.

Die Blindschleiche, noch immer kaum beachtet, sollte mehr Aufmerksamkeit entgegengebracht werden, Aufmerksamkeit die sie gerade auch in Wirtschaftsforsten benötigt um hier überdauern zu können.

Als die Sonne langsam unterging, verschwand Lina auf der anderen Seite im Dickicht. Dort wartete feuchter Moosboden und ein alter Asthaufen – genau der richtige Ort für eine Blindschleiche, um sicher zu ruhen.

Und so war Linas leise Reise ein kleiner Sieg – nicht nur für sie, sondern für alle, die daran arbeiteten, unsere Natur zu bewahren.



In der Aufnahme
  • Westliche Blindschleiche auf einem ungesicherten Forstweg
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Unserer Spezies eine Schlangenlänge voraus ...
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Unserer Spezies eine Schlangenlänge voraus ...

26/27.05.2025

  • Es war ein stiller Morgen auf der Landstraße, als das Leben einer Ringelnatter plötzlich in einem Augenblick der Unachtsamkeit erlosch. 

Ihr schuppiges, grünbraunes Muster lag reglos auf dem Asphalt, umgeben von der Hektik des morgendlichen Verkehrs. Ein Symbol für die stille Tragödie, die sich unaufhaltsam vor unseren Augen entfaltet.
Die Ringelnatter, ein unscheinbarer Bewohner unserer Natur, der sanft durch Wiesen und Bäche glitt, fand ihr Ende durch die Räder der Menschheit. Ihre Überfahrt war nicht nur ein Verlust für ihre Art, sondern auch ein Zeichen für das größere Drama, das sich abspielt: das rasante Verschwinden der Biodiversität, das unsere Welt umgibt.

In einer Zeit, in der unsere Straßen breiter werden und unsere Städte wachsen, verlieren wir stetig die Verbindung zu den "wilden Orten" und den Kreaturen, die sie bewohnen. Die Ringelnatter war nur eine von vielen, die in der stillen Krise des Artensterbens ihren Platz verliert. Ihre Vergänglichkeit mahnt uns, dass wir als Menschen eine Verantwortung tragen, die über unser unmittelbares Umfeld hinausgeht.

Wir sind Zeugen einer Ära, in der unsere Entscheidungen über Leben und Tod auf den Straßen und in den Wäldern gleichermaßen fallen. Jede überfahrene Kreatur ist ein Stich in das Gewebe der Natur, das uns alle zusammenhält. Unsere Handlungen bestimmen das Schicksal der Ringelnatter und unzähliger anderer Spezies, deren Existenz durch unsere Entwicklung bedroht ist.

Am Ende bleibt die Frage: Welche Spuren hinterlassen wir in den Herzen derer, die nach uns kommen? Möge die Ringelnatter uns daran erinnern, dass wir nicht nur die Bewahrer unserer eigenen Welt sind, sondern auch die Wächter einer Vielfalt, die einst den Reichtum unseres Planeten ausmachte.

"Die Natur spricht eine Sprache, die jeder verstehen sollte. Ihre Stille ist lauter als jedes Wort, das wir je gesprochen haben."


Doch warum legen sich Ringelnattern eigentlich auf Straßen ab? 

Erklären lässt sich das Verhalten der Ringelnatter (Natrix natrix), sich auf Straßen oder anderen asphaltierten Flächen abzulegen, durch ihre thermophile Lebensweise erklären. Als poikilotherme (wechselwarme) Tiere sind Ringelnattern auf externe Wärmequellen angewiesen, um ihre Körpertemperatur zu regulieren. Diese Thermoregulation ist entscheidend für ihre Aktivität, ihre Verdauung, ihre Beweglichkeit und ihre Fortpflanzungsfähigkeit.

Hauptgründe im Detail:

    Thermoregulation durch Wärmeaufnahme
  •     Ringelnattern nutzen sonnenexponierte Straßen, weil sich diese Oberflächen (insbesondere Asphalt oder Beton) schneller und stärker erwärmen als die umgebende Vegetation oder der Boden. Durch das Ablegen auf der warmen Fläche können die Tiere in kurzer Zeit Wärme aufnehmen und ihre Körpertemperatur effizient steigern.

    Morgen- und Frühjahrsaktivität
  •     Besonders häufig ist dieses Verhalten in den kühlen Morgenstunden oder im Frühjahr zu beobachten, wenn die Umgebungstemperaturen niedrig sind. Straßen bieten dann eine der wenigen ausreichend warmen Flächen zur schnellen Aktivierung des Stoffwechsels.

    Energieeffizienz
  •     Durch die Nutzung künstlich erhitzter Flächen sparen die Tiere Energie, da sie ihre Körpertemperatur schneller und mit geringerem Risiko erreichen können, als z. B. durch langes Sonnenbaden auf unsicheren Freiflächen.

    Verhaltensökologische Fehlanpassung
  •     Aus verhaltensökologischer Sicht ist dieses Verhalten eine evolutionär konservierte Strategie, die ursprünglich auf sonnenbeschienene Felsen oder Böschungen ausgelegt war. Straßen ähneln diesen Strukturen in ihren thermischen Eigenschaften – jedoch mit dem Nachteil, dass sie heute stark vom Menschen genutzt werden. Die Tiere erkennen den Unterschied nicht und fallen häufig dem Straßenverkehr zum Opfer.

Fazit:
Das Ablegen auf Straßen durch die Ringelnatter ist ein thermoregulatorisches Verhalten, das durch ihre ektotherme Physiologie bedingt ist. Straßen fungieren als künstliche Wärmeinseln, werden von den Tieren aber nicht als Gefahrenquelle erkannt. Dieses Verhalten ist damit ein Beispiel für eine anthropogene ökologische Falle.





In der Aufnahme
  • Nur noch "eine Schlangenlänge voraus" so zeigt sich die Biodiversität ... ein Teil dieser Biodiversität ist auch unsere Spezies ... letztendlich wird auch diese, unsere Spezies jenen Weg beschreiten, den uns die Ringelnatter aufgrund unseres Wirkens vorangegangen ist!
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Der Glanz des (Früh) - Sommers ...
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Ich bin der Glanz des Sommers – ein Goldglänzender Rosenkäfer

25/26.05.2025

Ich bin Cetonia aurata, doch die meisten kennen mich als den Goldglänzenden Rosenkäfer. 

Wenn die Sonne über den Gärten tanzt und das Licht in warmen Strahlen durch die Blätter fällt, dann bin ich in meinem Element. Mein Panzer schimmert in metallischem Grün, manchmal mit einem Hauch von Gold, Kupfer oder Blau – als hätte jemand mich aus Edelstein geformt.
Ich liebe den Duft der Blüten, besonders den von Rosen, Holunder und Wildblumen. In ihren duftenden Herzen finde ich Nahrung – süßen Blütenstaub und Nektar, der mich stärkt und meine Flügel trägt. Viele halten mich für schwerfällig, doch ich fliege flink und zielstrebig – oft mit einem Summen, das wie ein Lied aus der Tiefe des Gartens klingt.

Ich bin kein Schädling, auch wenn man mich manchmal so nennt. Ich bin ein Helfer. Meine Kinder – die Larven – leben verborgen in altem Holz, Kompost und verrottendem Pflanzenmaterial. Dort zersetzen sie, was vergangen ist, und machen Platz für neues Leben. Wir sind kleine Räder im großen Getriebe der Natur.

Manchmal sehe ich, wie Menschen mich entdecken – ein Kind, das staunt, ein Gärtner, der innehält. Dann weiß ich, dass mein Glanz nicht nur mir Freude bringt, sondern auch euch. Vielleicht bin ich klein, doch in meinem goldenen Panzer trage ich ein Stück Sommer in die Welt hinaus.

Wenn du mich das nächste Mal siehst, wie ich auf einer Blüte ruhe oder durch die Luft schwirre, dann denke daran: Ich bin mehr als nur ein Käfer. Ich bin ein Bote des Lichts, ein kleiner Gärtner der Natur – und ein lebendiger Schatz der warmen Tage.


In der Aufnahme von Bernhard Schmalisch
  •     Gemeiner Rosenkäfer (Cetonia aurata)
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„Grünfinken in Not: Ein stilles Sterben im heimischen Garten“
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„Grünfinken in Not: Ein stilles Sterben im heimischen Garten“

24/25.05.2025

  • Die heimtückische Krankheit Trichomonas gallinae rafft seit Jahren massenhaft Grünfinken dahin – ein Alarmzeichen für unser Ökosystem.

Der Grünfink (Chloris chloris), ein charakteristischer Singvogel mit seinem gelbgrünen Gefieder und dem markanten Gesang, ist bedauerlicherweise häufig Opfer der Krankheit Trichomonas gallinae. Diese parasitäre Infektion betrifft nicht nur Grünfinken, sondern auch andere Vogelarten, insbesondere in urbanen und ländlichen Regionen Europas.

Krankheitsverlauf und Auswirkungen auf den Grünfinken


Trichomonas gallinae ist ein einzelliger Parasit, der im Verdauungstrakt von Vögeln lebt und zu schweren Entzündungen und Geschwüren führt, besonders im Rachen und in der Speiseröhre. Infizierte Vögel zeigen Symptome wie Müdigkeit, Apathie, Schwierigkeiten beim Schlucken und Atembeschwerden. Diese Symptome können zu einem schnellen Verlust an Gewicht und Energie führen, was letztendlich zum Tod durch Dehydrierung und Erschöpfung führt, wenn die Infektion nicht behandelt wird.
Verbreitung und Ursachen

Trichomonas gallinae verbreitet sich hauptsächlich durch direkten Kontakt zwischen Vögeln, insbesondere beim Füttern der Jungen, und durch kontaminierte Wasser- und Futterquellen. Die Krankheit kann saisonale Ausbrüche haben, besonders während der Brutzeit, wenn Vögel anfälliger sind.

Auswirkungen auf die Population

Der Grünfink, der oft in Schwärmen und in der Nähe menschlicher Siedlungen lebt, ist anfällig für Massenausbrüche von Trichomonose. Diese Krankheit hat in den letzten Jahren in einigen Regionen Europas zu signifikanten Rückgängen der Grünfinkenpopulation geführt. Besonders betroffen sind Gebiete mit intensiver Vogelfütterung, wo die Krankheit leichter von einem Vogel zum nächsten übertragen werden kann.

Bekämpfungsmaßnahmen und Forschung

Der Schutz und die Erhaltung des Grünfinken erfordern eine umfassende Überwachung der Krankheitsprävalenz und effektive Bekämpfungsmaßnahmen. Veterinäre und ornithologische Organisationen setzen sich aktiv für die Entwicklung von Impfstoffen und die Aufklärung der Öffentlichkeit über hygienische Praktiken bei der Vogelfütterung ein, um die Verbreitung von Trichomonas gallinae einzudämmen.
Schlussfolgerung

Das Sterben von Grünfinken aufgrund der Trichomonas gallinae-Infektion ist ein bedauerliches Phänomen, das die fragile Balance der Vogelpopulationen in Europa gefährdet. Eine kontinuierliche Überwachung, Forschung und Zusammenarbeit auf internationaler Ebene sind entscheidend, um diese Krankheit zu bekämpfen und die Zukunft dieser ikonischen Singvögel zu sichern.

In der Aufnahme von Bernhard Schmalisch
  • Hier ist gut zu sehen, dass das Gefieder gesträubt ist, besonders im Kopfbereich durch die vergeblichen Fressversuche etwas verklebt. Schnabel schmutzig, später fängt er noch an zu sabbern. Versucht auch zu fressen, würgt, bekommt nix herunter. Tag später ist er meist tot. So ist im Allgemeinen der Verlauf.
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Die Kreuzotter (Vipera berus) ...
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Die Kreuzotter (Vipera berus) – Eine faszinierende und schützenswerte Giftschlange Europas

23/24.05.2025

  • Die Kreuzotter (Vipera berus) ist eine der bekanntesten und zugleich am meisten missverstandenen Schlangenarten Europas. 

Als einzige heimische Giftschlange in vielen Regionen Mitteleuropas spielt sie eine wichtige Rolle im ökologischen Gleichgewicht und steht gleichzeitig unter zunehmendem Schutzbedarf. In diesem Aufsatz werden Lebensweise, Merkmale, Verbreitung sowie Gefährdung und Schutz der Kreuzotter näher beleuchtet.
Aussehen und Merkmale
Die Kreuzotter ist leicht an ihrem markanten Zickzackband auf dem Rücken zu erkennen, das sich deutlich vom restlichen Körper abhebt. Die Grundfärbung variiert je nach Individuum und Geschlecht: Männchen sind oft grau mit schwarzem Muster, Weibchen eher bräunlich. Es gibt aber auch komplett schwarze (melanistische) Exemplare. Die Kreuzotter erreicht eine Länge von etwa 50 bis 90 Zentimetern. Trotz ihrer geringen Größe verfügt sie über ein wirksames Gift, das sie zur Jagd auf Beutetiere einsetzt.

Lebensraum und Verbreitung
Die Kreuzotter ist in großen Teilen Europas verbreitet – von Nordspanien über Großbritannien bis weit in den Osten Russlands. Sie bewohnt vor allem strukturreiche Landschaften wie Moore, Heidegebiete, lichte Wälder, Waldränder sowie alpine Lagen. Wichtig für ihr Überleben sind Rückzugsorte wie Steinhaufen, dichtes Gestrüpp oder verlassene Tierbauten, die ihr Schutz vor Fressfeinden und klimatischen Extrembedingungen bieten.

Lebensweise und Ernährung
Als dämmerungs- und tagaktive Jägerin ernährt sich die Kreuzotter hauptsächlich von Kleinsäugern wie Mäusen, Eidechsen, Fröschen und gelegentlich auch von jungen Vögeln. Sie lauert ihrer Beute auf und tötet sie durch einen gezielten Giftbiss. Menschen gegenüber verhält sich die Kreuzotter zurückhaltend und flüchtet meist bei Annäherung. Bisse sind selten und verlaufen in der Regel nicht lebensbedrohlich, können jedoch ärztliche Behandlung erfordern.

Fortpflanzung
Kreuzottern sind lebendgebärend – eine Besonderheit unter Schlangen. Die Weibchen bringen im Spätsommer etwa 5 bis 15 Jungtiere zur Welt. Die Jungen sind von Anfang an selbstständig und giftig. Die Paarungszeit findet im Frühjahr statt, wobei es unter den Männchen oft zu beeindruckenden Kommentkämpfen um die Weibchen kommt.

Gefährdung und Schutz
Trotz ihrer weiten Verbreitung gilt die Kreuzotter in vielen Regionen als gefährdet. Hauptursachen sind der Verlust geeigneter Lebensräume durch Landwirtschaft, Urbanisierung und Straßenbau. Auch Klimaveränderungen wirken sich negativ aus, da sie die Fortpflanzung und Überwinterung erschweren. Zudem werden Kreuzottern aufgrund ihrer Giftigkeit oft grundlos getötet. In Deutschland und vielen anderen Ländern steht die Kreuzotter unter Naturschutz. Schutzmaßnahmen umfassen die Renaturierung von Moor- und Heidelandschaften, die Einrichtung von Schutzzonen sowie Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung.

Fazit
Die Kreuzotter ist eine faszinierende und ökologisch wertvolle Reptilienart, die Respekt, aber keine Angst verdient. Als Teil unserer heimischen Fauna trägt sie zum Gleichgewicht der Natur bei und ist ein wichtiger Indikator für den Zustand unserer Ökosysteme. Ihr Schutz erfordert ein verantwortungsbewusstes Miteinander von Mensch und Natur sowie den Erhalt ihrer Lebensräume. Nur so kann ihr Fortbestand langfristig gesichert werden.




In der Aufnahme von Klaus Sanwald
  •     Kreuzottern
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Der Tod lauert auf den Forststraßen ... Blindschleiche in Gefahr
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Der Tod lauert auf den Forststraßen ... Blindschleiche in Gefahr

22/23.05.2025

  • Die Westliche Blindschleiche (Anguis fragilis) ist eine faszinierende Echsenart, die oft mit Schlangen verwechselt wird, aber tatsächlich zur Familie der Schleichen gehört.

Hier ist ein weiterführendeer Bericht über sie und ihre Gefährdung, insbesondere wenn sie sich zum Aufwärmen auf Waldwege niederlässt:
Beschreibung und Lebensweise der Westlichen Blindschleiche

Die Westliche Blindschleiche ist in Europa heimisch und zeichnet sich durch einen langgestreckten, schlangenähnlichen Körper aus, der jedoch keine Extremitäten aufweist. Sie kann eine Länge von bis zu 40 cm erreichen und hat eine glatte, glänzende Haut in verschiedenen Brauntönen. Anders als Schlangen besitzt sie bewegliche Augenlider und eine Zunge, die nicht gespalten ist. Diese Echse ist tagaktiv und lebt bevorzugt in feuchten Habitaten wie Laubwäldern, Gärten und Hecken. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Insekten, Spinnen und Würmern, die sie mit ihrer schnellen Zungenbewegung einfängt.

Gefährdung der Westlichen Blindschleiche

Obwohl die Westliche Blindschleiche keine direkte Bedrohung durch Prädation hat, ist sie in ihrem Bestand stark gefährdet. Ein bedeutender Grund dafür ist ihr Verhalten, sich zum Aufwärmen auf Forstwege niederzulassen. Dieses Verhalten ist besonders problematisch aus mehreren Gründen:

  •         Prädation durch Haustiere und Wildtiere: Wenn die Blindschleichen sich auf offenen Wegen aufwärmen, werden sie leicht zur leichten Beute für Haustiere wie Hunde und Katzen sowie für verschiedene Wildtiere wie Raubvögel und Füchse.

  •         Menschliche Aktivitäten: Forstwege werden häufig von Menschen frequentiert, sei es für Spaziergänge, Fahrradfahren oder Forstarbeiten. Diese Aktivitäten können direkt zur Zerstörung von Lebensräumen führen oder die Blindschleichen stören, vertreiben und vielfach töten.

  •         Verlust von Lebensraum: Die zunehmende Fragmentierung und Zerstörung ihrer Lebensräume durch menschliche Entwicklung wie Urbanisierung und Landwirtschaft tragen ebenfalls zur Bedrohung der Populationen bei.


Schutzmaßnahmen und Erhaltungsanstrengungen

Um den Rückgang der Westlichen Blindschleiche zu verlangsamen und ihre Lebensräume zu schützen, sind folgende Maßnahmen wichtig:

  •         Naturschutzgebiete und Schutzgebiete: Einrichtung von Schutzgebieten, die speziell auf die Bedürfnisse der Blindschleichen zugeschnitten sind und in denen ihre Lebensräume erhalten bleiben.

  •         Bewusstseinsbildung: Aufklärung der Öffentlichkeit über die Bedeutung des Schutzes dieser Art und über die negativen Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf ihre Lebensräume.

  •         Habitatmanagement: Pflege und Wiederherstellung von Lebensräumen, einschließlich der Schaffung von Verbindungskorridoren zwischen bestehenden Habitaten, um die Populationen zu stabilisieren.


Insgesamt ist die Westliche Blindschleiche ein Beispiel dafür, wie menschliche Aktivitäten und der Verlust von Lebensräumen eine ansonsten robuste Art gefährden können. Durch gezielte Schutzmaßnahmen und bewusstes Handeln können wir dazu beitragen, ihre Zukunft zu sichern.


In der Aufnahme
  •     In höchster Gefahr befand sich diese Blindschleiche ... jährlich finden wir unzählige Tiere, gerade auf den Forststraßen wo sie von Fahrzeugen aller Art überrolt werden! Dieses Tier hatte Glück, wir nahmen diese vom Fahrweg und brachte sie in Sicherheit.
Artenschutz in Franken®