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2022-01
Aus für die Fledermaus?
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Aus für die Fledermaus?

24/25.01.2022

Deutschland. Die Diskussion um den Wandel in unserem Land hin zu mehr regenerativer Energieerzeugung nimmt mehr und mehr an Fahrt auf.

Diese Veränderung wird gerade auch die uns nachfolgende Generation betreffen, denn diese wird sich in einer anderen Welt wiederfinden als das, was vorherige Generationen noch erleben durften. Es steht auch für uns vollkommen außer Frage das wir uns mit der Erzeugung der Energie anders aufstellen müssen, wenn es gelingen soll auch unsere Art, erfolgreich in die Zukunft zu führen.

Was wir vermissen, ist eine ausgeglichene Diskussion über die Stärken, jedoch auch die Risiken und Schwächen die von dieser Erzeugungsform gerade für die Artenvielfalt ausgehen. Dabei wollen wir ganz bewusst nicht allein auf die Windkraft blicken denn auch unausgereifte, gar artenferne Freiflächen Fotovoltaikanlagen können negative Auswirkungen auf die Biodiversität ausüben. Hier gibt es jede Menge an Potential, Potenzial das genutzt werden kann - nein unbedingt genutzt werden muss, wenn wir auch eine vielfach, wohl übersehene Herausforderung meistern wollen.

Die Erhaltung der Biodiversität in unserem Land ... Denn während beim Klimawandel prinzipiell nachgeschärft werden kann, werden wir eine Art die wir auf unserem Planeten gerade auch durch unser nachlässiges Wirken verloren haben nie mehr entstehen lassen können. Das Ergebnis einer Jahrmillionen alten natürlichen Evolution haben wir in wenigen Jahrzehnten ausgelöscht. Mit dem Niedergang der Biodiversität geben wir auch unmittelbar die Zukunft unserer Kinder aus der Hand.

  • Denn der Verlust an Ressourcen macht nicht am Wort Energie fest - hiervon sind wir fest überzeugt!

In vielfältigen Projektreihen
sind wir bemüht den konkreten Schutz der Artenvielfalt zu fokussieren. Bewusst begleitet werden diese Maßnahmen vielfach von Umweltbildungsmaßnahmen, die den Buben und Mädchen hochwertiges Wissen über die Ansprüche der (vielfach unbekannten) uns begleitenden Arten an die Hand geben möchten.

Unter anderem setzen wir derzeit verschiedene Fledermausschutzprojekte um, denn diese anzusprechende Art, die förmlich für die breite Gesellschaft nicht sichtbar und damit kaum im täglichen Leben existent ist, muss teilweise mit hohen Bestandsrückgängen zurechtkommen und kämpft zunehmend ums Überleben.

Vor dem eigentlichen Projektstart, den wir auch umweltpädagogisch begleiten, war es für uns wichtig zu erfahren ob die uns nachfolgende Generation überhaupt noch etwas mit dem Wort Fledermaus anzufangen vermag.

•        Kennen die Kinder dieses Tier überhaupt noch?
•        Und was bietet sich besser an, als die Vorschüler ihre "Fledermäuse" zu Papier bringen zu lassen?


In den kommenden Wochen und Monaten werden wir regelmäßig von unseren Kooperationsprojekten hier auf unseren Seiten berichten. Begleiten Sie uns ...

In der Aufnahme
•    Kinderzeichnung aus einer projektbegleitenden Kita ... Wie sehen Vorschüler Fledermäuse?
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Die Graugans (Anser anser)
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Die Graugans (Anser anser)

23/24.01.2022

Deutschland. Wie fast alle Gänsearten zählt auch die Graugans zu den klügsten unter allen heimischen Vogelarten.Als Ursprungsrasse aller unserer Hausgänse legen die monogam lebenden Tiere ihre Nistbereiche bevorzugt in Geländestrukturen mit hohem Wasseranteil an.
Ausgepolstert mit Gänsedaunen nimmt es die bis zu 9 weißen Eier für die Dauer von 27 – 30 Tagen auf. Behütet von beiden Eltern wachsen die Junggänse etwa 58 Tage heran bis sie fliegen können. Die Gänsefamilie bleibt in der Regel langfristig zusammen und bildet teils große Schwärme.

Die Nahrung der Graugans besteht aus grünen Pflanzenteilen und Sämereien.Durch diese Form der Nahrungsaufnahme kommt es immer wieder zu sicher vermeidbaren Kontroversen zwischen der Landwirtschaft und dem Artenschutz.

Ein „Gänsemanagement“ wäre daher auch in der Region Maintal eine anzustrebende Lösung, fordert jedoch jede Gruppierung auf sich an diesem Prozess zu beteiligen.


In der Aufnahme von Klaus Sanwald
  • Graugänse im Flug
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Wolf in der Region Traunstein darf nicht abgeschossen werden!
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Erfolg für BN-Klage: Wolf in der Region Traunstein darf nicht abgeschossen werden!

22/23.01.2022

Verwaltungsgericht bewilligt Eilantrag. Gericht legt in der Begründung klar dar, dass der Abschuss unrechtmäßig ist. BN nimmt die Ängste und Sorgen der Weidetierhalter sehr ernst - Herdenschutz muss gestärkt werden.

Der BUND Naturschutz in Bayern begrüßt die heutige Entscheidung des Verwaltungsgerichts, die Allgemeinverfügung der Regierung von Oberbayern zur Entnahme des Traunsteiner Wolfes auszusetzen – der entsprechende Eilantrag des BN vertreten durch die Kanzlei Baumann Rechtsanwälte (Dr. Franziska Heß) ist heute bewilligt worden. Mehr noch: In der ausführlichen Begründung des Gerichts steht klar, dass die Abschussgenehmigung nicht rechtens wäre.

Der BN-Vorsitzende Richard Mergner kommentiert: „Wir sind sehr froh und erleichtert über diese Entscheidung. Dass das Gericht schon jetzt so deutlich unsere Argumente bestätigt, zeigt, wie klar die Sachlage ist. Die Begründung für den Abschuss des Wolfes war wirklich an den Haaren herbeigezogen. Der Wolf hat keinerlei Interesse an Menschen gezeigt. Die Behauptung der Regierung von Oberbayern und Ministerin Kaniber, dass er eine Gefahr für die Bevölkerung darstellt, war nicht haltbar! Das hat das Gericht nun bestätigt.“

Gleichwohl macht sich der BUND Naturschutz für einen effektiven und fairen Herdenschutz stark und fordert die Staatsregierung auf, die Deckelung der Förderung für wolfsabweisende Zäune auf 13 Euro unverzüglich wieder aufzuheben. „Der Schutz der Weidetiere vor dem Wolf muss der Staatsregierung das Geld wert sein. Es kann nicht sein, dass die Weidetierhalter kurz vor der nächsten Weidesaison damit konfrontiert werden, dass sie nun doch mit einem großen Teil der Herdenschutzkosten alleine gelassen werden", kritisiert Beate Rutkowski, stellvertretende Landesvorsitzende und Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Traunstein.

Weitere Forderungen des BN sind:

  •     Flächendeckende Herdenschutzförderung in Bayern, zumindest für Schaf- und Ziegenhaltung.
    Auch die laufenden Kosten für den Herdenschutz müssen gefördert werden. Unterhalt des Herdenschutzes ist sehr aufwendig, insbesondere in schwierigem Gelände wie z. B. auf Almen und Alpen.
  •     Auch eine Förderung der Behirtung muss angedacht werden. Diese bringt dem Weidetierhalter neben dem Schutz vor Wölfen noch viele weitere Vorteile.  

Quelle
BUND NATURSCHUTZ IN BAYERN E.V. (BN)
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21.01.2022

Für diese Information trägt ausnahmslos der/die Autor*in/Urheber*in die redaktionelle Verantwortung.Die kommunizierten Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers*in, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

Artenschutz in Franken® - wir engagieren uns für die Erhaltung der Vielfalt in der Bundesrepublik Deutschland und darüber hinaus - im Sinne uns nachfolgender Generationen.


In der Aufnahme von Johannes Rother

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Der Braunbär (Ursus arctos)
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Der Braunbär (Ursus arctos)

21/22.01.2022

Wie zahlreichen anderen Prädatoren gleich widerfuhr auch dem Europäischen Braunbären das „Schicksal“ in Deutschland in „Freier Wildbahn“ durch den Menschen ausgerottet zu werden. Über Jahrhunderte hinweg wurden diese Tiere von unserer Spezies gnadenlos verfolgt, bis auch der letzte Braunbär niedergestreckt wurde!

In Bayern wurde der letzte Braunbär 1835 bei Ruhpolding erschossen – doch halt nicht ganz denn nach rund 170 bärenlosen Jahren tauchte im Freistaat Bayern wieder ein Braunbär in Bayern auf.
Und wer gedacht hätte das wir in unserem Land mit einem Braunbären nun besser umgehen könnten als unsere Vorfahren … der sah sich getäuscht.

  • Denn auch dieses Einzeltier wurde am 26. Juni 2006 gegen 04:50 in der Nähe des Spitzingsees erschossen!

15 Jahre später (2021) konnte in Bayern und hier im Landkreis Garmisch-Partenkirchen erneut ein Braunbär bestätigt werden. Es steht wohl Außerfrage das in den kommenden Jahren und Jahrzehnten von Norditalien oder Slowenien kommend auch weitere Braunbären auch den Weg nach Bayern finden werden.

Wie es diesen Tieren dann gehen wird? … in jedem Fall wäre der Prädator Braunbär für die Biodiversität in unserem Land ein Gewinn. Eine Bereicherung für das Ökosystem wäre ihre Präsenz allemal … wie weitsichtig die Spezies Mensch in 200 bärenfreien Jahren geworden ist, wird sich zeigen.

Einer Art die es sich anmaßt über allen anderen Arten zu stehen, sollte es doch ein Leichtes sein, Innovationen zu entwickeln wie der Umgang mit einer „untergeordneten“ Art, noch dazu, wenn es sich um wenige Einzeltier/e handelt, stattfinden kann. Wir sprechen über eine zunehmend digitalisierte Welt und wenn wir diese moderne Technik auch entsprechend nutzen würden dann wäre eine „Wildtierkontrolle“ sicherlich auch hier effektiv möglich.

Die letzte „Lösungskugel“ könnte dann für alle Zeit im Lauf bleiben … werden wir es schaffen, diesen Weg zu bestreiten?


In der Aufnahme von Klaus Sanwald
  • Braunbär
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Der Auerochse oder Ur (Bos primigenius)
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Der Auerochse oder Ur (Bos primigenius)

20/21.01.2022

Rund 250 000 Jahre ist es her, da wurde der Auerochse / Ur (bos primigenius), der auch als Stammvater/Mutter aller Hausrinder gilt, erstmals in Deutschland nachgewiesen.

Im Jahre 1627 gelang es unserer Spezies tatsächlich erneut eine Art, die vormals sehr zahlreich in Europa anzutreffen, war zu eliminieren! Hier starb nachweislich das letzte Tier – die Art war erloschen, oder besser war vom Menschen ausgelöscht worden.

Geblieben ist ein von uns Menschen gestaltetes Denkmal das auch heute noch an das letzte „Urtier“ erinnert.
Der Auerochse erreicht eine Körperlänge von bis zu 3,10 Meter ein Gewicht von bis zu einer Tonne, sowie eine Körperhöhe von über 180 cm. Sein bevorzugter Lebensraum waren vermutlich lockere , lichte ( Ur ) Wälder mit offener Weidefläche. Hier fanden sie die Nahrung die sie brauchten; Eicheln, Gräser und Kräuter.

Sein Niedergang hing nicht „nur“ mit der direkten Jagd auf diese Art, sondern auch mit dem Wandel seiner bevorzugten Lebensräume zusammen. Denn bereits im Mittelalter wurden Habitatstrukturen die der Auerochse zum Überleben benötigte zu menschlichen Bewirtschaftungsflächen umgewandelt.

  • Eine Art die vormals bei unseren Urvätern als unbezwingbar galt war „bezwungen“!
  • Was für eine „Leistung“?

Im Jahre 1921 wurde der Auerochse in Form des „Heckrindes“ das dem Aussehen des Auerochsen wohl recht nahe kam in einem Rückzüchtungsversuch „wiederbelebt“. Auf diese Rückzüchtung gehen unsere „modernen Auerochsen“ wie wir sie nun erleben zurück.


In der Aufnahme von Klaus Sanwald

  • Rückgezüchteter Auerochse
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Der Buntspecht (Dendrocopos major)
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Der Buntspecht (Dendrocopos major)

19/20.01.2022

  • Der Buntspecht ist die häufigste „schwarzweiße Spechtart“ Europas.

Das Rückenkleid zeigt zwei relativ große ovale Schulterflecken in weiß, sowie Bänderungen in gleicher Farbschattierung. Im Gegensatz zum Weichen hat der männliche Buntspecht rote Unterschwanzdecken und einen roten Hinterkopffleck.

Seine Körpergröße liegt bei etwa 22cm und ein Gewicht von bis zu 100 Gramm.Im zeitigen Frühjahr zimmern beide Spechtpartner, bevorzugt jedoch häufig das Männchen, ihre Niströhre in Nadel- oder Laubbäumen.
In diese häufig 25 cm – 35 cm tiefe Nisthöhle legt der weibliche Buntspecht 5 – 6 Eier und erbrütet diese 12 – 13 Tagen.Sie werden mit, am / im Holz lebenden Insekten gefüttert. Laute Ruffolgen der Jungvögel verleiten die Alttiere zu wahren Meisterleistungen bei der Nahrungsbeschaffung,müssen sie über 150 Mal täglich mit Nahrung ans Nest kommen um den Hunger der kleinen Buntspechte stillen zu können.

Nach etwa 22 Tagen verlassen die Jungbuntspechte das Nest, halten sich jedoch sehr gerne noch einige Tage in direktem Nestumgriff aus. Besonders erwähnenswert ist die Tatsache, dass Buntspechte alljährlich eine neue Brutröhre zimmern und dabei als „Nistplatzschaffer“ für viele andere Baumhöhlen bewohnende Tierarten fungiert.


In der Aufnahme von Klaus Sanwald
  • Buntspecht - Veränderungen im Ökosystem Wald lassen auch für diese Spezies die Herausforderungen merklich ansteigen.
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Massive Umweltprobleme durch Pestizideinsatz in Bayern
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Massive Umweltprobleme durch Pestizideinsatz in Bayern

18/19.01.2022

Zur Veröffentlichung des Pestizidatlas 2022: BUND Naturschutz in Bayern und Berufsimkerbund fordern mehr Aktivitäten des bayerischen Landwirtschaftsministeriums zur Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes auf Bayerns Äckern. Bienen besonders gefährdet. BN und Berufsimkerbund fordern Verbot aller Neonikotinoide.
Anlässlich der Vorstellung des Pestizidatlas 2022 vom BUND Bundesverband und der Heinrich Böll Stiftung kritisiert der BN Bayern, dass die bayerische Staatsregierung die Halbierung des Pestizideinsatzes nur sehr halbherzig angeht. In der Stellungnahme der Staatsregierung zum Volksbegehren Artenvielfalt „Rettet die Bienen“ hatte die Staatsregierung angekündigt, den Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln bis 2028 um die Hälfte reduzieren zu wollen. „Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber hat es nach nunmehr zweieinhalb Jahren nicht geschafft, eine valide Zahlenbasis vorzulegen. Wir wissen noch nicht mal, wie viele Pestizide in Bayerns Landwirtschaft überhaupt zum Einsatz kommen!“, kritisiert der BN-Vorsitzende Richard Mergner in diesem Zusammenhang.

Es fehlt auch der im Mai 2020 angekündigte Aktionsplan zu Forschung, Förderung, Schule und Beratung, um Reduktionsstrategien in einzelnen Bereichen mit entsprechender Zeitangabe herauszuarbeiten. “Ohne diesen Aktionsplan bleibt die Halbierung in Bayern eine vollmundige Ankündigung der Staatsregierung und ein Zugeständnis an die Pestizidhersteller”, so Mergner weiter.

Eine wirksame Strategie zur Pflanzenschutzmittelreduktion benötigt eine neutrale pflanzenbauliche Beratung. Diese wurde jedoch an den Landwirtschaftsämtern abgebaut, kritisiert die BN-Agrarreferentin Marion Ruppaner: “Die Beratung wird den Chemiefirmen überlassen, die ihre Empfehlungen auch im landwirtschaftlichen Wochenblatt veröffentlichen und so schon fast eine Berichtsmonopolstellung haben”.

Besonderes Problem in Bayern ist der Einsatz von in der EU bereits verbotenen Neonikotinoiden im Zuckerrübenanbau. Mittels Notfallzulassung wurden das bienengiftige Insektizid Thiametoxam als Beizmittel beispielsweise auf mehr als 15.000 ha Zuckerrübenfeldern im Einzugsbereich der Ochsenfurter Südzuckerfirma ausgebracht. „Das Eintreten von Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber für eine befristete Zulassung des Neonikotinoidwirkstoffs Thiamethoxan in Unterfranken war ein Fehler“, kritisiert Richard Mergner. „Auch wenn Zuckerrübenflächen keine direkt bienenattraktive Kultur sind, kann es dennoch auf den Flächen zur Aufnahme von Guttationswasser durch die Bienen kommen.“

Auch Annette Seehaus Arnold, Präsidentin des deutschen Berufs-und Erwerbsimkerbundes kritisiert: „Es hat sich gezeigt, dass die vorgegebenen Schutzmaßnahmen, wie ein ausreichender Abstand zu attraktiven Blühflächen, nur unvollständig umgesetzt wurden und durch Bodenerosion Neonikotinoidrückstände auf benachbarte Äcker und in Kleingewässer gelangt sind. Neonikotinoide greifen bei Insekten in das zentrale Nervensystem ein. Nicht nur die sogenannten Schädlinge, sondern auch wichtige Insekten wie Honigbienen und Wildbienen werden durch sie getötet oder geschädigt. Sie schwächen das Immunsystem von Bienen, stören ihre Orientierung und beeinträchtigen die Fortpflanzung. Damit wird auch die wichtige Bestäubungsleistung beeinträchtigt und Nahrungsketten für Feldvögel gestört.“

Im April 2018 hat die EU ein Freilandverbot für die Wirkstoffe Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam erlassen. Ihr Einsatz ist nun nur noch im Gewächshaus erlaubt. Der BUND Naturschutz fordert ein dauerhaftes Verbot aller Neonikotinoide ohne Schlupflöcher.

Download des Pestizidatlas unter https://www.bund.net/fileadmin/user_upload_bund/publikationen/umweltgifte/umweltgifte_pestizidatlas_2022.pdf



Quelle
BUND NATURSCHUTZ IN BAYERN E.V. (BN)
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Fax 09 41 / 2 97 20 30
info@bund-naturschutz.de
12.01.2022

Für diese Information trägt ausnahmslos der/die Autor*in/Urheber*in die redaktionelle Verantwortung.Die kommunizierten Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers*in, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

Artenschutz in Franken® - wir engagieren uns für die Erhaltung der Vielfalt in der Bundesrepublik Deutschland und darüber hinaus - im Sinne uns nachfolgender Generationen.

In der Aufnahme von Bernhard Schmalisch
  • Anthomyia pluvialis complex female

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Natur meets Technology® - Geretsried
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Natur meets Technology® - Geretsried

17/18.01.2022

Geretsried / Bayern.
Artenschutz in Franken®,der Evangelische Kindergarten und und der Förderverein evangelischer Kindergarten e.V. engagieren sich in hoch moderner Form für die Erhaltung der Artenvielfalt und der Vermittlung von lebendigen Umweltbildungseinheiten. Unterstützt werden wir dabei von der Deutschen Postcode Lotterie.

Die Einbindung moderner Technik kann und soll das Interesse der uns nachfolgenden Generation zur Erhaltung der Biodiversität wecken.
Ein Hightech Format ... das Element hat es wortwörtlich in sich ... modernste Technik bringt Liveaufnahmen aus einer Nisthilfenspezialentwickung auf einem Monitor der in der Kita installiert wurde.

Damit wird es den Kindern direkt möglich sonst verborgenes Reproduktionsverhalten verschiedener Vogelarten direkt erleben zu können. Hier werden die Kinder direkt an das zunehmend wichtiger werdende Thema Artenschutz herangeführt ...


In der Aufnahme:
  • Im Januar 2022 wurden die Arbeiten welche den Blitzschutz umfassen abgeschlossen ... ein sehr anspruchsvolles Projekt bei dem vielfache Projektschritte exakt ineinander greifen müssen!
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NABU: Waldvögel zieht es in Gärten und Parks
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NABU: Waldvögel zieht es in Gärten und Parks

16/17.01.20222

Mehr als 146.000 Menschen haben ihre Sichtungen bei der „Stunde der Wintervögel“ bereits gemeldet
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Berlin – Bei der „Stunde der Wintervögel“, die am langen Wochenende vom 6. bis 9. Januar stattfand, haben inzwischen mehr als 146.000 Menschen ihre Vogelsichtungen dem NABU und seinem bayerischen Partner, dem LBV, gemeldet. Von über 103.000 Beobachtungspunkten, wie Gärten, Parks und Balkonen, wurden über 3,7 Millionen Vögel gesichtet.

Diese Zahlen werden noch deutlich steigen, denn bis zum 17. Januar können Vogelfreundinnen und -freunde noch nachmelden. Erste Trends bei der diesjährigen Winterzählung zeichnen sich jetzt schon ab. „Es wurden etwa 36 Vögel und neun verschiedene Arten pro Garten gemeldet. Damit liegen die Zahlen leicht über denen des Vorjahres, aber deutlich unter dem Durchschnitt aus den elf Jahren, in denen unsere Mitmachaktion bereits stattgefunden hat“, so Leif Miller, NABU-Bundesgeschäftsführer. „Die Rangliste führt wie in vielen Jahren der Haussperling an. Als zweithäufigstes wurde die Kohlmeise gesichtet. Dann folgen Blaumeise, Amsel und Feldsperling.“
Mit 1,04 liegt der Grünfink nur knapp über seinem Vorjahreswert von 0,9 Vögeln pro Garten. Bei der Art kam es vermehrt zu Todesfällen durch den Befall mit einzelligen Erregern (Trichomonaden). „Grünfinken wurden zwar dieses Jahr etwas häufiger als 2021 beobachtet. Die Zahlen liegen aber immer noch weit unter dem Aktionsdurchschnitt von knapp zwei Vögeln pro Beobachtung“, so Miller. „Die Art scheint sich nur langsam zu erholen.“ Die Blaumeisen liegen erfreulicherweise über den Werten von 2021. Vermutlich konnten Verluste durch das in den Frühjahren 2020 und 2021 aufgetretene „Blaumeisensterben“, das durch das Bakterium Suttonella ornithocola verursacht wurde, teilweise durch vermehrte Bruten ausgeglichen werden. „Möglich ist aber auch, dass durch Zuzug aus anderen Gebieten mehr Vögel beobachtet werden konnten“, so Miller, „Hier werden die Ergebnisse der nächsten Vogelzählung im Mai weitere Erkenntnisse liefern.“ Die Zahlen der Amseln haben sich im Vergleich zum Vorjahr etwas verbessert, liegen aber auch noch leicht unter dem Aktionsdurchschnitt. Der Art hatte das Usutu-Virus zwischenzeitlich zugesetzt.
 
Auffällig bei der diesjährigen Zählaktion war, dass vor allem typische Waldarten wie Eichelhäher, Buntspecht und Kernbeißer häufiger beachtet wurden. Vermutlich sind sie wegen des Wetterumschwungs und vielleicht auch aufgrund einer geringeren Menge an Baumsamen besonders häufig in die Gärten und an die Futterstellen gekommen. Andere Arten, die auch als Wintergäste zu uns kommen und häufig in größeren Trupps unterwegs sind, wie Wacholderdrossel, Erlenzeisig und Schwanzmeise, wurden sowohl im Vergleich zum Vorjahr als auch im Aktions-Mittel weniger beobachtet. Auch der Seidenschwanz liegt, wie bereits im letzten Jahr, unter seinem Aktionsdurchschnitt. Dies könnten Folgen der milderen Winter in den Brutgebieten dieser Vögel in Nord- und Osteuropa sein. Miller: „Durch sich immer schneller verändernde Wetterbedingungen verändert sich auch das Zugverhalten. Es ist sehr wichtig, diese Entwicklungen weiter genau zu beobachten. Beim Arten- und Naturschutz gibt es also weiterhin viel zu tun.“
 
Die „Stunde der Wintervögel“ fand bereits zum zwölften Mal statt. Beobachtungen können noch bis 17. Januar gemeldet werden: per App unter www.NABU.de/vogelwelt, unter www.stundederwintervoegel.de oder unter www.NABU.de/onlinemeldung.
 
Die nächste Vogelzählung finden vom 13. bis 15. Mai mit der „Stunde der Gartenvögel“ statt.

 Quelle
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NABU-Pressestelle
12.01.2022
 
Für diese Information trägt ausnahmslos der/die Autor*in/Urheber*in die redaktionelle Verantwortung.Die kommunizierten Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers*in, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

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In der Aufnahme von Bernhard Schmalisch

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Natur meets Technology® - Bremen / Huchting
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Natur meets Technology® - Bremen / Huchting

15/16.01.2022


Ein innovatives Artenschutz- Umweltbildungsprojekt des Artenschutz in Franken® und der Kindergruppe He, du da e.V., das von der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt wird.

Bremen.Die Einbindung modernen Technik kann und soll das Interesse der uns nachfolgenden Generation zur Erhaltung der Biodiversität wecken.
Ein Hightech Format ... das Element hat es wortwörtlich in sich ... modernste Technik bringt Liveaufnahmen aus einer Nisthilfenspezialentwickung auf einem Monitor der in der Kita installiert wurde.

Damit wird es den Kindern möglich sonst verborgenes Reproduktionsverhalten verschiedener Vogelarten direkt erleben zu können. Hier werden die Kinder direkt an das zunehmend wichtiger werdende Thema Artenschutz herangeführt ...


In der Aufnahme
  • Vor wenigen Tagen wurde die Trägerkonsole, Blitzschutz und elektrische Vorabeiten installiert.
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Nationalpark sucht Umweltpraktikanten für 2022
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Nationalpark sucht Umweltpraktikanten für 2022

  • Bewerbungsfrist ist der 15. Januar - Programm der Commerzbank fördert Großschutzgebiete in ganz Deutschland

Ludwigsthal/Neuschönau. „Ich durfte viele Aufgaben übernehmen, bei denen ich nicht nur selbst viel lernen und wachsen konnte, sondern auch wirklich das Gefühl hatte, jeden Tag etwas Sinnvolles zu schaffen.“, sagt Lea Gerhäußer nach ihrem Commerzbank-Umweltpraktikum im Nationalpark Bayerischer Wald im vergangenen Sommer.

Gemeinsam mit vier weiteren Studenten hat sie für mehrere Monate den normalen Uni-Alltag gegen ein Praktikum in der Umweltbildung des ältesten Nationalparks in Deutschland getauscht.
Umweltpraktikum lockt mit vielfältigen Aufgaben

Bis zum 15. Januar 2022 werden nun erneut, insgesamt fünf Commerzbank-Praktikanten für die kommenden Sommermonate gesucht. „Es können sich grundsätzlich alle Studenten, unabhängig von ihrer jeweiligen Fachrichtung bewerben. Sie sollten aber eine große Begeisterung für die Natur und Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mitbringen“, sagt Josef Wanninger, der Leiter des Sachgebiets Umweltbildung im Nationalpark. „Die Commerzbank-Praktikanten können sich auf spannende Monate in unserem Umweltbildungs-Team freuen. Dabei können sie nicht nur viel über unsere Waldwildnis lernen, sondern auch eigenständig Führungen und Aktivitäten für Familien und Kinder organisieren. Das ist eine einzigartige und sehr praxisnahe Möglichkeit Erfahrungen zu sammeln“, so Wanninger.

Die fünf künftigen Commerzbank-Praktikanten können ihre Zeit im Nationalpark entweder als dreimonatiges freiwilliges Praktikum absolvieren oder auch als sechsmonatiges Pflichtpraktikum im Rahmen ihres jeweiligen Studienfachs. Vor allem im Waldspielgelände bei Spiegelau, im Wildniscamp am Falkenstein und im Jugendwaldheim bei Schönbrunn am Lusen werden sie tätig sein.

Über 70 Praktikumsplätze in ganz Deutschland

Die Commerzbank entlohnt diesen Einsatz mit einem Praktikumsendgeld. Der Nationalpark stellt für die gesamte Zeit des Praktikums eine Unterkunft für die Freiwilligen.

Neben dem Nationalpark Bayerischer Wald profitieren noch 26 weitere deutsche Großschutzgebiete vom Engagement der Commerzbank. Deutschlandweit können so über 70 Praktikumsplätze angeboten werden. Bewerben können sich die Studenten noch bis zum 15. Januar, ausschließlich online unter www.umweltpraktikum.com. Weitere Informationen erhalten Interessierte aber auch unter www.nationalpark-bayerischer-wald.de.

Bilder zur Mitteilung
  • Commerzbank-Praktikanten betreuen im Nationalpark unter anderem Kindergruppen – wie hier im Waldspielgelände. (Foto: Irene Gianordoli/Nationalpark Bayerischer Wald)


Quelle
Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald
Stabsstelle Koordination und Kommunikation
Freyunger Straße 2
94481 Grafenau
Pressemitteilung Nr. 88/2021
Datum: 23.12.2021

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Wildkatze (Felis silvestris)
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Wildkatze (Felis silvestris)

  • Als im Bestand Stark gefährdet so zeigt sich die Wildkatze bei uns hier in Bayern.

Es liegt schon 150 bis 200 Jahre zurück, da war die Wildkatze in nahezu ganz Deutschland verbreitet. Kaum zu glauben doch 1935 da fand sich im Freistaat Bayern keine einzige Wildkatze mehr. Ursächlich für diesen Niedergang war eine rückzugslose Verfolgung der Wildkatze, aber auch gravierende Lebensraumveränderung durch den Menschen. Das „Raubtier“ Wildkatze wurde ausgelöscht!
Nun rund 90 Jahre später ist die Wildkatze in einigen Bereichen Bayern wieder anzutreffen. Das liegt auch an Auswilderungen, die in den 1980er-Jahren stattgefunden hatten und so können wir das Säugetier aktuell wieder im Steigerwald, dem Bayerwald, dem Frankenwald aber auch in der Rhön oder der Fränkischen Schweiz u. a. antreffen.
Die Wildkatze scheint in ganz Deutschland vornehmlich im Wald anzutreffen sein. Einige wenige Nachweise gelangen jedoch außerhalb des Waldes.

Doch wie soll der Wald aussehen, um sich als Wildkatzenlebensraum beweisen zu können. Idealerweise sollten es strukturreiche Mischwälder sein um für Wildkatzen als attraktiv zu erscheinen. Dabei ist es nicht nachteilig, wenn sich darin Zahleiche Versteckmöglichkeiten wiederfinden. Auch klimatische Faktoren spielen eine nicht unerhebliche Rolle. Denn gerade die Wildkatzenjungen sind tatsächlich sehr empfindlich, wenn es um Nässe und Kälte geht. Auch Lagen mit hohen und langandauernden Schneemengen werden kaum frequentiert. So sind es vornehmlich warme und trockene Bereiche welche die Wildkatze als geeignet empfindet.

Als ein Richtwert, wenn es um Wildkatzenreviere geht, stellt die Zahl 1.000 dar. Denn um 1.000 Hektar können Wildkatzenreviere umfassen, manchmal auch mehr. Mit der Paarung der Wildkatzen, die in der Regel von Mitte Januar bis Ende März stattfindet, startet das Reproduktionsjahr. Die Jungen werden dann vielfach in den Monaten März bis Juni geboren und sind nach etwa 90 – 100 Tagen nach der Geburt selbstständig. Meist wirft die Kätzin um die 3 bis 4 Jungtiere. Während die Jungtiere mit Katzenmilch versorgt werden ernähren sich die Alttiere vornehmlich von Mäusen aber auch von Amphibien, Insekten oder auch von Vögeln etc. Als tägliche Nahrungsmenge eines Alttiers werden um die 180 Gramm / 200 Gramm benannt.

Um Wildkatzen zu fördern, sollten sich im Waldbau ein hoher Totholzanteil (stehend und liegend) angestrebt werden, ohne dabei die strukturreichen Waldrandbereiche zu vernachlässigen. Mit störungsfreien Strukturen kommt man den Ansprüchen der Wildkatze weiter entgegen. Auch strukturreiche Wanderkorridore sind hinsichtlich des genetischen Populationsaustausches von mit entscheidender Rolle.


In der Aufnahme von Klaus Sanwald
  • Wildkatze


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09.01.2022
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Besonderer Meeresbewohner auf Juist gefunden
Bild zum Eintrag (1062361-160)
Besonderer Meeresbewohner auf Juist gefunden

12/13.01.2022

  • Das Nationalpark-Jahr begann mit einer besonderen Entdeckung auf Juist: Ein Strandwanderer fand einen 80 cm langen Mondfisch.

Ein aufmerksamer Strandspaziergänger hat dem Juister Nationalpark-Ranger Markus Großewinkelmann am Donnerstag (06.01.22) den Fund eines Mondfisches gemeldet. Dieser ungewöhnlich aussehende Meeresbewohner gehört zur Ordnung der Kugelfischverwandten. Mondfische können bis zu 3,30 m lang und 2,3 t schwer werden. Damit zählen sie zu den größten und schwersten Knochenfischen, die die Weltmeere bewohnen.

Das lässt erahnen, warum der lateinische Name „Mola mola“ so viel bedeutet wie „Mühlstein“. Ein ausgewachsener Mondfisch wäre mit diesen Maßen sogar deutlich größer und schwerer als ein Mühlstein. Die meisten Individuen bleiben aber deutlich kleiner. „Der gestrandete Mondfisch auf Juist ist mit 80 cm Länge und einem Durchmesser von Rücken- bis Bauchflossenspitze von 110 cm ein eher kleineres Exemplar“, berichtete Großewinkelmann, nachdem er das Tier vermessen hatte.
Weltweit verbreitet sind Mondfische im Freiwasser der wärmeren Meere, aber Strömungen verdriften sie gelegentlich in die Nordsee vor Deutschland oder den Niederlanden. Wassertemperaturen unter 6 Grad überleben die Mondfische zumeist nicht. Auf der niederländischen Nachbarinsel Ameland wurde erst Anfang Dezember 2021 ein Mondfisch gemeldet. Es ist also nicht vollkommen außergewöhnlich, dass an unseren Stränden diese besonderen Fische angespült werden, der Fund ist trotzdem ein besonderes Erlebnis. „Es lohnt sich immer, bei Spaziergängen im Nationalpark die Augen offen zu halten, um Ungewöhnliches zu entdecken“, empfiehlt der Ranger.

Mondfische sind friedliche Meeresbewohner, die sich hauptsächlich von gallertartigen Lebewesen wie Quallen oder Salpen ernähren. Diese Vorliebe macht sie besonders anfällig für das „Fressen“ von Plastikmüll, da sie – ähnlich wie Schildkröten – Plastiktüten mit Quallen verwechseln. Dezimiert hat das den Bestand dieser Fischart glücklicherweise noch nicht, da sie eine enorm hohe Vermehrungsrate hat. Ein Mondfischweibchen kann pro Laichvorgang bis zu 300 Millionen Eier ablegen. Für reichlich Nachwuchs ist damit erst einmal gesorgt. Trotzdem muss alles dafür getan werden, den Lebensraum dieser und anderer wundervoller Meeresbewohner von Plastik und anderem Müll zu befreien.

In der Aufnahme
  • Am 6.1.2022 wurde dieser 80 cm lange Mondfisch am Strand von Juist gefunden. Foto: Markus Großewinkelmann


Quelle
Nationalpark Wattenmeer
07.01.2022 |

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Ein flinker Wassermarder - Der Fischotter (Lutra lutra)
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Der Fischotter (Lutra lutra) - Ein flinker Wassermarder

11/12.01.2022

Der Fischotter (Lutra lutra) gehört innerhalb der Ordnung der Raubtiere zur Familie der Marderartigen. Er ist der längste (100-140 cm Gesamtlänge, mit Schwanz) und nach dem Dachs der zweitschwerste einheimische Marder.

Die Männchen (auch Rüden genannt) sind mit ihren 8-12 kg schwerer als die Weibchen (auch Fähen genannt) mit ca. 4-8 kg Körpergewicht.
Der Fischotter ist der am besten an das Leben im Wasser angepasste Marder in unseren Breiten. Um im Medium Wasser wendig und flink zu sein, hat er einen stromlinienförmigen Körper, kurze Beine und Schwimmhäute zwischen den Zehen. Die kräftigen Vibrissen (Schnurrhaare) helfen ihm bei der Jagd.

Auch das Herz und die Lunge des wendigen Marders sowie der Stoffwechsel und die Blutkörperchen haben sich an eine leistungsfähige Jagd unter Wasser angepasst. Sein sehr dichtes Fell (mehr als 50.000 Haare pro cm 2 – der Mensch hat 120 Haare pro cm 2 ) hilft im, auch ohne eine Fettschicht, wie sie Meeressäger meist haben, nicht auszukühlen. Die dichte Unterwolle verhindert, dass Wasser auf die Haut gelangt. An Land können die Tiere sogar auf dem Eis schlafen, indem sie sich "zusammenringeln".


In der Aufnahme von Klaus Sanwald
  • Fischotterrüde
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Wiesenpieper (Anthus pratensis)
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Wiesenpieper (Anthus pratensis)

  •     Wieder einer mehr der ums Überleben kämpft …

Bayern. Während sich der rund 14,5 Zentimeter große Wiesenpieper (Anthus pratensis) in Deutschland als im Bestand als: Stark gefährdet - zeigt, sind wir in Bayern bereits einen „Schritt weiter“ … hier lautet dessen Status: Vom Aussterben bedroht!

Auch die Aussichten zur Erhaltung dieses Tieres zeigen sich als sonderlich günstig, wir werden es, wenn alles so weiterläuft wie bisher wohl mittelfristig als Brutvogelart verlieren!
Aber weshalb dieser gerade in den letzten Jahrzehnten so gravierende Rückgang?

Es ist die immense Veränderung, die sich in seinem Lebensraum aufgrund einer sich mehr und mehr wandelnden Landbewirtschaftung zeigt. Es ist die immense Beeinträchtigung und Zerstörung seiner Überlebensräume. Dazu zählen neben einer zunehmenden Intensivierung der Landwirtschaft und damit auch Intensivierung der Häufigkeit der Mahdfrequenz des Feuchtgrünlandes auch dessen Entwässerung, ein ständig zunehmender Einsatz von Düngemitteln und auch Bioziden und nicht zu vergessen die in unseren Augen leidige „Grabenpflege“. Aber auch ein sich verändertes Freizeitverhalten der breiten Gesellschaft hierlassen hier deutliche Spuren.

All diese Veränderungen führen dazu das der Wiesenpieper immer weniger geeignete Brutplätze, jedoch auch immer wenige Nahrung findet. Als typischer Bewohner von sehr extensiv bewirtschaftetem, gehölzarmen gerne feuchtem Grünland, das idealerweise nicht gedüngt wird und eine deckungsreiche Krautschicht aufweisen sollte, werden seine Lebensräume von uns Menschen immer weiter eingeschränkt. Sein Nest legt er gerne ab etwa Anfang / Mitte April in einer gerne selbst gescharrten Bodenmulde an. Gegen Ende April startet er mit dem eigentlichen Brutgeschäft.


Und wie kann es gelingen, diesem Tier eine Perspektive zu eröffnen?


Die Erhaltung und Gestaltung von Lebensräumen, die sich in der Erhaltung von ungedüngtem und sehr extensiv genutztem Grünland das zwischen den Schnitten eine hohe Ruhephase zeigt wäre ein erster wichtiger Schritt. Ein Mahdmanagement zähle ebenso dazu wie der Verzicht von „Grabenpflegemaßnahmen“. Die Anlage von Altgrasstreifen oder ggf. auch Bodenmulden wären hilfreich. Auch der Schutz des Wiesenpiepers in seinen Überwinterungsgebieten (Südwest- und Westeuropa / Nordafrika sowie rund um das Mittelmeer) zählt dazu.



In der Aufnahme von Klaus Sanwald
  • Wiesenpieper

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10.01.2022
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Eichelhäher ( Garrulus glandarius )
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Eichelhäher ( Garrulus glandarius )

09/10.01.2022


Mit einer geschätzten Brutvogelpaardichte von rund 200.000 Brutpaaren, ist der Eichelhäher in Bayern noch regelmäßig anzutreffen. Allein der Name sagt schon viel über den bevorzugten Lebensraum aus.
Im April beginnt der bunte Vogel sein Moosnest zu errichten.Hier hinein legt er seine karikierten 7 Eier ab und bebrütet diese 17 Tage. Nach etwa 20 Tagen verlassen die Junghäher das Nest leben jedoch noch mit den Altvögeln weiter zusammen.

Durch seine Nahrungsaufnahme, sowie der Ablage dergleichen finden Prozesse statt, die es Pflanzen ermöglichen innerhalb kurzer Zeit Standortvorteile aufzuschlüsseln und neue Areale zu erschließen.Durch diese Möglichkeiten gelingt es dem Eichelhäher bislang vielfach "unberührte"  Sektionen mit seinem Lebensraum , der auch uns sehr wertvoll erscheint zu "überziehen".


In der Aufnahe von Helga Zinnecker
  • Eichelhäher mit Erdnuß an einer Futterstelle
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Elster ein natürlicher Indikator sich verändernder Lebensräume
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Elster ein natürlicher Indikator sich verändernder Lebensräume

09/10.01.2022


Gerne werden Elstern als Schädlinge tituliert die auch die Nester von kleineren und größeren Singvögeln „ausplündern“. Doch die eigentliche Problematik zeigt sich nicht im Verhalten der Elstern, sondern im Verhalten einer ganz anderen Spezies – dem Menschen.

Diese Spezies hat sich nicht mit dem „Plündern“ von Nestern aufgehalten, im ist es gelungen ganze Ökosysteme zu verändern und das nicht zum Vorteil von Elster & Co.
Elstern geraten in urbanen Bereichen vermehrt in den Fokus des Menschen, auch deshalb, weil ihr Lebensraum in der freien Feldflur mehr und mehr zerstört wird.
Eine viel zu intensive Landwirtschaft mit all ihren negativen Folgen für zahllose Wildtiere, Flächenversiegelungen, Vergrämungen, Vergiftungen und auch Abschüsse sowie weitere negative Aspekte verdrängen diese Tiere aus ihrem angestammten Biotop.

Die Tiere die ausweichen können, weichen aus und erschließen Sekundärhabitate mehr oder minder erfolgreich. So auch die Elster die sich zunehmend dem Lebensraum Stadt zuwendet da dieser für diese Art zunehmend attraktiver wird. Oder sollen wir besser formulieren, ein Bereich vorhanden ist der ihnen ein effektiveres Überleben eröffnet.

Elstern sind somit auch Indikatoren welche uns konkret aufzeigen welche Fehler wir Menschen in ihrer und unserer Umwelt machen. Wäre es nicht dringlich an der Zeit Primärhabitate erneut in eine auch für die Elstern attraktive Form zu bringen anstatt über Tiere zu schimpfen die letztendlich nichts anderes tun als den Versuch der Arterhaltung zu starten.



Eine Überpopulation ist in einem sich selbst regulierenden, natürlichen Ökosystem nicht möglich das hier vielfältige Akteure zusammenwirken. Auch Elstern haben natürliche Fressfeinde die in einem funktionierenden Ökosystem vorhanden sind.



In der Aufnahme von Helga Zinnecker
  • Elster an einer Futterstelle.
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Bund erhöht Schutz für Heuschrecken und artenreiche Wälder
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Bund erhöht Schutz für Heuschrecken und artenreiche Wälder

08/09.01.2022

  • Gemeinsame Pressemitteilung mit Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz

Berlin/Bonn.Ein neues Projekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt soll in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz das Überleben der Laubholz-Säbelschrecke in Deutschland sichern. Über diese Heuschreckenart ist bislang wenig bekannt, da sie sehr versteckt lebt.

Das Projekt „ELSA – Entwicklung naturnaher Eichenwälder für die Laubholz-Säbelschrecke und andere gefährdete Insektenarten“ soll die bestehenden Wissenslücken schließen. Das Vorhaben der Universität Trier wird vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministeriums (BMUV) in Höhe von 396.000 Euro gefördert.
BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm: „Um die Laubholz-Säbelschrecke schützen und erhalten zu können, müssen wir ihre Lebensraumansprüche und Ökologie besser kennen. Im Projekt ELSA werden jetzt die notwendigen Wissensgrundlagen gesammelt und gezielte Schutzmaßnahmen entwickelt, damit wir nicht nur diese Heuschreckenart, sondern auch ihren Lebensraum langfristig erhalten können.“

Die Laubholz-Säbelschrecke lebt gut versteckt in der Kronenschicht von Eichen- und Eichen-Hainbuchenwäldern. Ihr Gesang liegt im Ultraschallbereich und ist für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbar, was den Nachweis ihrer Vorkommen zusätzlich erschwert. Im Projekt werden deshalb verschiedene Nachweismethoden und -zeiten für ein Monitoring getestet sowie mit Hilfe von Nischenmodellierung potenziell geeignete Lebensräume identifiziert und überprüft. Außerdem werden die Auswirkungen von bisherigen Naturschutzmaßnahmen auf die Laubholz-Säbelschrecke untersucht.

Nach derzeitigem Wissensstand bevorzugt die Laubholz-Säbelschrecke wärmebegünstigte, artenreiche Eichen- und Eichen-Hainbuchenwälder. Deutschland hat eine besondere Verantwortung für die Art, denn hier liegt der Schwerpunkt ihrer weltweiten Verbreitung. In Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz werden die für den Schutz der Heuschrecke notwendigen Informationen gesammelt. Vom Schutz der Laubholz-Säbelschrecke profitieren auch viele andere Tier- und Pflanzenarten desselben Lebensraums, zum Beispiel Mittelspecht, Waldlaubsänger oder Hirschkäfer. Zudem sollen aus früheren Untersuchungen bekannte Vorkommen der Art in einem ihrer deutschen Verbreitungsschwerpunkte (Rheinland-Pfalz und südliches Nordrhein-Westfalen) geprüft und ihre Lebensraumansprüche analysiert werden.

Ziel des Projekts der Universität Trier ist es auch, in Kooperation mit Naturschutzbehörden, Forstämtern und Privatwaldbesitzern geeignete Habitate für die Art zu schaffen, aufzuwerten und besser miteinander zu vernetzen. Auf ausgewählten Flächen ist dazu ein geeigneter Umbau von ehemaligen Fichtenforsten hin zu artenreichen Eichenwäldern geplant. Zudem sollen existierende Bewirtschaftungspläne von Schutzgebieten auf ihre Eignung für die Art überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Die Erkenntnisse aus dem Projekt sollen schließlich in einem Leitfaden für den Schutz der Laubholz-Säbelschrecke zusammengefasst werden.
Zehn Jahre Bundesprogramm Biologische Vielfalt – #10jahrebpbv

Seit zehn Jahren unterstützt das Bundesprogramm Biologische Vielfalt die Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS). Am 15. Februar 2011 wurde die Förderrichtlinie des größten deutschen Förderprogramms für den Naturschutz veröffentlicht. Seit Programmstart konnten 137 Projekte mit insgesamt 355 Teilprojekten in die Förderung gebracht und über 250 Mio. € für die Ziele des Programms zur Verfügung gestellt werden.“ Gefördert werden Vorhaben zum Schutz von Arten, Lebensräumen und Ökosystemleistungen, denen im Rahmen der NBS eine gesamtstaatlich repräsentative Bedeutung zukommt oder die diese Strategie in besonders beispielhafter Weise umsetzen. Neue Projektideen können jederzeit eingereicht werden. Die geförderten Maßnahmen tragen dazu bei, den Rückgang der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen und mittel- bis langfristig in einen positiven Trend umzukehren. Sie dienen dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung sowie der Entwicklung der biologischen Vielfalt und gehen über die rechtlich geforderten Standards hinaus. Akzeptanzbildende Maßnahmen der Information und Kommunikation tragen dazu bei, das gesellschaftliche Bewusstsein für die biologische Vielfalt zu stärken.

In der Aufnahme
  • Laubholz-Säbelschrecke (Barbitistes serricauda) Männchen
© Slobodan Ivkovic


Quelle
Bundesamt für Naturschutz (BfN)
Konstantinstr. 110
53179 Bonn
  • 29.12.2021

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Brasiliens Savanne stirbt
Brasiliens Savanne stirbt

  • Cerrado: 8.531 Quadratkilometer zerstört in zwölf Monaten

08/09.01.2022

Berlin, 07.01.2022: Der brasilianische Cerrado hat zwischen August 2020 und Juli 2021 8.531 Quadratkilometer seiner Vegetation verloren. Das ist die größte zerstörte Fläche seit 2016 und ein Anstieg von 7,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das hat das brasilianische Institut für Weltraumforschung (INPE) bekanntgegeben.

Der WWF sieht den Hauptgrund der Zerstörung in der stetig zunehmenden Sojaproduktion, für die immer größere Flächen der Savanne gerodet und abgebrannt würden.
„Der Cerrado ist die artenreichste Savanne der Erde. Fünf Prozent aller Arten der Welt sind hier zuhause. Umso dramatischer ist es, dass dieses Naturparadies nun im Rekordtempo zerstört wird. Die Verantwortung dafür liegt nicht nur in Brasilien, denn das auf den gerodeten Flächen produzierte Soja geht in den Export. Auch für unsere maßlose Fleischproduktion in Deutschland und Europa werden lebenswichtige Ökosysteme nach und nach vernichtet. Das heizt die Klimakatastrophe und den Artenschwund weiter an“, sagt Roberto Maldonado, Brasilien-Referent beim WWF Deutschland.

Die Europäische Union arbeitet derzeit an einem Gesetzesvorschlag, der die Entwaldung für nach Europa exportierte Güter stoppen soll. In dem im November veröffentlichten Entwurf der Europäischen Kommission sind jedoch viele Ökosysteme, wie Grassavannen und damit Teile des Cerrado, von der Regelung ausgenommen. Der WWF kritisiert, dass der Raubbau an der Natur so nicht gestoppt, sondern nur verlagert würde. Im Cerrado drohe sich die Zerstörung noch zu beschleunigen. Die brasilianische Savanne ist für die EU der wichtigste Lieferant für Soja, das bei uns vor allem als Futtermittel in der Massentierhaltung Verwendung findet. Im Jahr 2018 stammten 23 Prozent der EU-Einfuhren aus Südamerika aus dem Cerrado. Ganze 70 Prozent des in die EU importierten Sojas, das mit Naturzerstörung in Verbindung gebracht wird, konzentrierte sich auf diese Region.

Dementsprechend richten sich die Forderungen des WWF auch an die EU und Deutschland: „Die neue Bundesregierung hat sich ambitionierte Klima- und Umweltschutzziele gesetzt. Mit dem Vorschlag der Europäischen Kommission bietet sich jetzt die große Chance, das Ruder herumzureißen und für den Umweltschutz weltweit einzustehen. Dafür müssen aber dringend alle Ökosysteme von Anfang an in das Gesetz einbezogen werden. Es muss grundsätzlich gelten: Für Produkte, die nach Europa eingeführt werden, darf die Umwelt nicht zerstört werden“, fordert Roberto Maldonado.

Im Cerrado hat sich die landwirtschaftlich genutzte Fläche nach Angaben von MapBiomas in den letzten 36 Jahren nahezu verfünffacht, auf mittlerweile rund 230.000 Quadratkilometer. Das entspricht der Größe Gr0ßbritanniens. Auf dieser Fläche findet heute fast die Hälfte der nationalen Produktion von Soja und Zuckerrohr sowie ein Großteil der Baumwolle statt. Die Bedeutung des Bioms geht aber weit über die Produktion von Agrarrohstoffen hinaus: Der Cerrado speist acht der zwölf wichtigsten Wassereinzugsgebiete Brasiliens und bewässert 40 Prozent der Landesfläche. Seine Zerstörung bedroht mittelfristig so auch die Energie- und Nahrungsmittelversorgung des südamerikanischen Staates.


Quelle
WWF
Stand: 07.01.2022
 
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Wenn Konzepte nachhaltig enttäuschen
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Wenn Konzepte nachhaltig enttäuschen

06/09.01.2022

Nördlicher/Oberer Steigerforst. Ernüchterung und Entäuschung macht sich in unseren Reihen und weit darüber hinaus breit.

Mehr und mehr festigt sich in unseren Augen der Eindruck das der Ansatz eines tatsächlich tragfähigen Konzeptes zur Verbesserung der Habitat Strukturen in den nach eigenen Aussagen "nachhaltig bewirtschafteten Wäldern" nicht greift.
Nun in den Wintermonaten starten wir regelmäßig in die Forsten (von Wäldern sprechen wir hier nicht mehr) um deren Entwicklung ohne "störendes Blattwerk" aus erster Hand miterleben zu können.

Es ist schon ernüchternd was aus einem vormals doch sehr Waldnahen Bereich in wenigen Jahren geworden ist. Fast meinen wir einen fremden Bereich eingetreten zu sein. Wo sich vor wenigen Jahrzehnten Altbäume in doch beachtlicher Anzahl zeigten sind diese nun verschwunden und zurück blieben in unseren Augen sehr irritierende Anblicke. Seit nunmehr 10 Jahren stehen auch diese Bereiche in einem A.i.F Monitoring um das anzutreffende Artenspektrum konkret erfassen zu können.

Auf keinen Fall stehen wir vom Artenschutz in Franken® für so eine „nachhaltige Waldbewirtschaftung“ zur Verfügung, wir lehnen diese nachdrücklich und voller Überzeugung ab!



In der Aufnahme
  • So monoton und reduziert zeigt sich der Steigerforst bereits an vielen Stellen ... für uns sicherlich kein Vorbild wie eine naturnahe Waldbewirtschaftung aussehen sollte.Es bedarf sicherlich der Ausweisung eines Großschutzgebietes um diesen in unseren Augen unerträglichen Anblicken entfliehen zu können.
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Steigerforst Wasserfälle
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Steigerforst Wasserfälle

04/05.01.2022

Steigerforst
(auf den Namen Wald verzichten wir vom Artenschutz in Franken® ja seit geraumer Zeit ganz bewusst in Sektoren die in unseren Augen aufgrund der Bewirtschaftungsform dieses Statut verloren haben) ... die Regenfälle der vergangenen beiden Tage hatten die Pegel der Bäche anschwellen lassen.

Auch in manchen Steiger-Forstabteilungen selbst konnte dieser Anstieg sehr gut mitverfolgt werden und aus kleinen Forstbächlein werden rasch schnellfließende Bäche. An mancher Stelle tritt an markant strukturell geformten Abschnitten auch eine Gegebenheit in Erscheinung die an kleine Wasserfälle erinnert.

Hohe Bodenverdichtung, die vielfach von freigeräumten Trassen in den Steigerforsten herrühren, führt gleichfalls an zahlreichen Stellen zu einem sehr starken abfließen des Niederschlags. Auch diese Prozesse konnten in den letzten Jahren zunehmend, auch bildgebend dokumentiert werden.

So "spektakulär" diese Bilder auch aussehen mögen, für uns vom Artenschutz in Franken® reihen sich diese in Prozesse ein die nach unserer Auffassung dem vormalig als Wald bezeichneten Bereichen nicht zuträglich sind.

Der ehemalige Wald verliert seine Seele und sein Herz ...durch eine gezielte Entwicklung könnten dieser Bereiche zu einem ökologischen Hotspot heranwachsen, doch aktuell sind sie in unseren Augen lediglich Strukturen um Wasser möglichst rasch aus dem Steigerforst abzuleiten ... doch nach dem Steigerforst treffen diese rasch abgeführten Wassermassen auf die Hauptwasseradern der Region und können hier zu Problemen führen ...



In der Aufnahme
  • Steigerforst - Wasserfälle im Nördlichen Steigerwaldbereich
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Tote Wölfe in der Dübener Heide
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Tote Wölfe in der Dübener Heide

04/05.01.2022

  • Zwei tote Wölfe wurden in der vergangenen Woche im sachsenanhaltischen Teil der Dübener Heide gefunden.

Am Mittwoch wurde zwischen Reinharz und Meuro ein illegal geschossenes junges weibliches Tier in einem Teich entdeckt. Der Fund wurde von der unteren Naturschutzbehörde dem Wolfskompetenzzentrum Iden (WZI) gemeldet, der Fall von der Polizei aufgenommen und der Kadaver zur pathologischen Untersuchung ins
Institut für Zoo- und Wildtierforschung Berlin transportiert.

Der illegale Abschuss streng geschützter Tiere ist eine Straftat, es wurde Anzeige erstattet.
Der zweite tote Wolf wurde dem WZI am Donnerstag gemeldet. DiesesTier starb bei einem Verkehrsunfall an der B100 zwischen Gräfenhainichen und Radis. Auch hier handelt es sich um ein junges weibliches Tier, das jedoch erst in diesem Jahr geboren wurde.

Seit dem Jahr 2000 wurden in Deutschland 675 Wölfe tot aufgefunden.Knapp 85 % davon wurden überfahren oder illegal geschossen.Verkehrstod und illegaler Abschuss sind bei Wölfen somit die häufigsten bekannten, von Menschen verursachten Todesarten. Sie stellen einen starken Eingriff in die natürlichen Regulations-
mechanismen der Population dar, weil dadurch Rudelstrukturen
zerstört und die Territorien instabil werden.

Quelle
Landesamt für Umweltschutz
06116 Halle (Saale)

Nr.: 18/2021 Halle (Saale), 20.12.2021

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In der Aufnahme von Andreas Gehrig

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Bestände von Wiesenpieper, Baumpieper und Neuntöter erholen sich
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Bestände von Wiesenpieper, Baumpieper und Neuntöter erholen sich

04/05.01.2022

  • Schutzprogramme des Hessischen Umweltministeriums in Rhön und Vogelsberg zeigen Wirkung

„Die Bergwiesen der Rhön sind Rückzugsorte für viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten wie Arnika, Silberdistel, Wiesenpieper oder Wachtelkönig. Dieser Lebensraum ist jedoch aufgrund einer intensiven Bewirtschaftung stark zurückgegangen.

Diese Entwicklung müssen wir umkehren und den Artenreichtum sicherstellen, denn biologische Vielfalt bereichert auch unser Leben. Bei einem Spaziergang über die Wiesen des Eube-Plateaus, der Wasserkuppe oder des Buchschirms in der Rhön liegt der Gesang von Wiesenpiepern in der Luft über den blüten- und insektenreichen Wiesen“, berichtet Umweltministerin Priska Hinz heute in Wiesbaden.

Das Hessische Umweltministerium fördert das Berggrünland in den hessischen Mittelgebirgsregionen und hat unter anderem das LIFE-Projekt „Hessische Rhön – Berggrünland, Hutungen und ihre Vögel“ 2017 gemeinsam mit dem UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ins Leben gerufen.

Eine aktuelle Erhebung, die projektbegleitend von einem Fachbüro im Sommer 2021 durchgeführt wurde zeigt schon erste Erfolge: Seit dem Start in 2017 sind rund 7 Hektar Borstgrasrasen, über 40 Hektar Bergmähwiesen und rund 14 Hektar naturnaher Kalktrockenrasen dazugekommen. Auf über 26 Hektar konnte außerdem der Zustand dieser seltenen Berggrünlandflächen durch Gehölzpflege und Einsaat von regional gewonnenem Saatgut deutlich verbessert werden. Vergleichbare Erfolge wurden im Vogelsberg im Rahmen eines Naturschutzgroßprojektes erzielt.

Wenn sich Lebensräume verbessern, macht sich das auch gleich bei den darin lebenden Tier- und Pflanzenarten bemerkbar. Die Bestände der seltenen Vogelarten Wiesenpieper, Baumpieper und Neuntöter haben sich deutlich verbessert: Die Brutreviere beim Wiesenpieper sind im Projektgebiet von 34 auf 76 gestiegen, beim Baumpieper hat sich die Anzahl der Brutreviere von 95 auf 115 verbessert und beim Neuntöter entwickelten sich die Brutreviere von 95 auf 138. „Diese Zahlen bestärken uns darin, mit dem LIFE-Projekt weiterzumachen und ich hoffe, dass wir die gute Entwicklung in enger Zusammenarbeit mit den beteiligten Landwirtinnen und Landwirten sowie den Fachbehörden noch einmal deutlich steigern können“, so Hinz.

Hintergrund LIFE-Projekt „Hessische Rhön – Berggrünland, Hutungen und ihre Vögel:

Das von der EU geförderte LIFE-Projekt wird vom Landkreis Fulda umgesetzt, ist auf 6 Jahre angelegt und hat einen Gesamtetat von rund 6,5 Millionen Euro. Der Anteil des Landes Hessen beträgt 2,6 Millionen Euro.

Das schon jetzt erfolgreiche Projekt soll ab 2022 um zwei Jahre verlängert werden. Die dazu notwendigen Personalkosten von rund 700.000 Euro stellt das Hessische Umweltministerium entsprechend bereit. Außerdem konnten in diesem Jahr mit Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" (GAK) zusätzliche Flächen für das Projekt erworben werden. Neben den staatlichen Mitteln beteiligt sich auch der NABU am Ankauf von Flächen.


Quelle
Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Mainzer Straße 80
65189 Wiesbaden

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In der Aufnahme von Rolf Thiemann

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(..) sauberes Wasser als Lebensgrundlage zu erhalten ...
Bild zum Eintrag (1062130-160)
Eder: „Wir müssen alles daransetzen, sauberes Wasser als Lebensgrundlage zu erhalten“

04/05.01.2022

  • Monitoringbericht zeigt: Temperatur in Süddeutschland um 0,3 Grad in den vergangenen fünf Jahren gestiegen / Grundwasser-Pegelstände sinken

Die Grundwasserneubildung nimmt aufgrund der Klimakrise ab. An über 80 Prozent der Messstellen in Süddeutschland sinkt der Pegel seit der Jahrtausendwende kontinuierlich. Besonders drastisch sind diese in den vergangenen fünf Jahren gesunken.

Das ist nur eines der Ergebnisse eines Monitoringberichtes der Kooperation „Klimaveränderung und Konsequenzen für die Wasserwirtschaft (KLIWA)“ der Länder Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz sowie des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Diese veröffentlicht alle fünf Jahre einen Bericht über die fortschreitenden Veränderungen im Wasserhaushalt.
„Der Bericht zeigt erneut, welche drastischen Auswirkungen die Klimakrise auf uns alle hat“, so Klimaschutzministerin Katrin Eder anlässlich des aktuellen KLIWA-Berichtes. „Sauberes Wasser ist für uns alle lebensnotwendig, deshalb müssen wir alles daransetzen, diese Lebensgrundlage dauerhaft zu erhalten.“

In Rheinland-Pfalz ist die mittlere jährliche Grundwasserneubildung in den vergangenen 15 Jahren gegenüber dem langjährigen Mittel um circa 25 Prozent zurückgegangen, wie die Daten zeigen. „Schreitet die Erderhitzung weiter voran, müssen wir auch für die kommenden Jahre mit einer geringeren jährlichen Grundwasserneubildungsrate rechnen. Dies bedeutet nicht nur weniger Wasser, sondern auch weniger sauberes Wasser. Denn die sinkenden Pegel führen dazu, dass Nährstoffe wie Nitrat weniger verdünnt werden und somit die Nitratkonzentration im Grundwasser ansteigen kann“, so Eder.

Temperatur steigt vor allem im Winterhalbjahr

Der Bericht zeigt außerdem, dass die Lufttemperatur in den drei beteiligten Bundesländern der KLIWA-Kooperation seit Beginn der Auswertungen im Jahr 1931 um inzwischen 1,4 bis 1,8 Grad angestiegen ist. In Rheinland-Pfalz sind es 1,6 Grad. Alleine in den vergangenen fünf Jahren bedeutet dies einen Anstieg um 0,3 Grad gegenüber den fünf Jahren zuvor. Die Erwärmung fällt dabei im Winter stärker aus als im Sommer.

Mit den Jahren 2018, 2020 und 2019 lagen die drei wärmsten Jahre seit Beobachtungsbeginn in den vergangenen fünf Jahren. Neun der zehn wärmsten Jahre sind im 21. Jahrhundert zu verzeichnen.

Die Klimakrise wirkt sich auch auf Hoch- und Niedrigwasser aus. Die Expertinnen und Experten verzeichnen immer mehr Extremwetterereignisse: sowohl mit markanten Niedrigwasserabflüssen wie im Jahr 2018 als auch mit vielen Starkregenereignissen, die oft mit anschließenden Hochwassern enorme Schäden verursachen. Die Zahlen zur Hochwasserkatastrophe in diesem Jahr sind im aktuellen Bericht noch nicht eingerechnet, der Berichtzeitraum geht bis 2020.



Hintergrund:

  • Das Kooperationsvorhaben KLIWA der Länder Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz sowie des Deutschen Wetterdienstes (DWD) besteht seit 1999, mit dem Ziel die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserwirtschaft in Süddeutschland zu untersuchen. Das Monitoring ist neben der Langzeitbetrachtung und den in die Zukunft gerichteten Szenarioberechnungen eine elementare Säule der Klimaanpassung.
 
In der Aufnahme
  • Grundwassermessstelle; © LfU

Quelle
Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz
Postfach 31 60
55021 Mainz

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Klimawandel taut Zugspitze auf
Glauber: Klimawandel taut Zugspitze auf

03/04.01.2022

  • Permafrost droht bis 2040 zu verschwinden

Bereits in 20 Jahren könnte der Permafrost, der Eiskern, im Inneren der Zugspitze verschwunden sein. Das zeigt die aktuelle Permafrost-Studie von der Zugspitze. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonte dazu heute in München: "Bayern verliert sein ewiges Eis.

Der Klimawandel schreitet mit großen Schritten auch in unseren sensiblen Alpen voran. Der Permafrost ist der Kitt der Berge. Geht der Permafrost verloren, verlieren die Berge zusätzlich an Stabilität. Auch außen schmilzt das Eis. Die Tage der Gletscher in Bayern sind gezählt.
Der letzte bayerische Alpengletscher könnte schon in zehn Jahren verschwunden sein." Die 22 Meter tief im Berg installierten Temperaturfühler zeigen, dass sich das Gipfelinnere in den vergangenen 10 Jahren um ein halbes Grad von minus 1,14 °C auf minus 0,73 °C erwärmte. Setzt sich dieser Trend ungebremst fort, könnte die 0 °C-Grenze und damit das Ende des Permafrosts in etwa 20 Jahren erreicht werden. Ein Rückgang des Permafrosts macht Hänge weniger stabil, eine Zunahme von Geogefahren wie Steinschlag, Setzungen und Rutschungen wären die Folge. Auf der Zugspitze wird dieser Entwicklung bereits heute mit Sicherheitszuschlägen bei Bauten und einer intensivierten Baugrundüberwachung Rechnung getragen. Die Studie zu "Permafrost und Böden im Bereich der Zugspitze" wurde vom Bayerischen Landesamt für Umwelt veröffentlicht.

Speziell in der Klimaregion Alpen droht durch den Klimawandel ein überdurchschnittlich hoher Temperaturanstieg. "Unsere Gletscher sind ein Fieberthermometer für den Zustand unseres Klimas. Mit einer klaren Anzeige: Die Temperatur steigt stark an. Im Alpenraum könnte ohne Klimaschutz die Durchschnittstemperatur bis Ende des Jahrhunderts sogar um maximal 5,1°C steigen. Konsequenter Klimaschutz ist deshalb der einzig richtige Weg. Wir setzen in Bayern auf unser neues Klimaschutzgesetz 2.0. Mit dem neuen Klimaschutzgesetz ziehen wir den Rahmen für unser ambitioniertes Ziel, bis 2040 in Bayern klimaneutral zu sein. Mit dem neuen Klimaschutzgesetz, dem begleitenden Maßnahmenpaket und einer jährlichen Klimamilliarde zur Finanzierung sind wir gut aufgestellt", so Glauber. Aktuell befindet sich der vom Kabinett verabschiedete Gesetzentwurf in der Verbändeanhörung.

In Bayern gibt es nur wenige Permafrost-Gebiete. Umso bedeutender ist die Entwicklung des Permafrostes in der Zugspitze als wichtiger Indikator für den Klimawandel in Bayern. Um die Temperaturen im Inneren des Zugspitzgipfels permanent messen zu können, haben Geologen des Bayerischen Landesamtes für Umwelt 2007 den Berg von Süd nach Nord durchbohrt und 16 Temperaturfühler im Bohrloch installiert. Seitdem messen diese Sensoren stündlich die Gesteinstemperaturen.

Quelle
Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz
Rosenkavalierplatz 2,
81925 München
Pressemitteilung Nr. 201/21
Datum: 17.12.2021


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Photovoltaik-Pflicht für alle Neubauten
Photovoltaik-Pflicht für alle Neubauten

03/04.01.2022

Umweltministerin Thekla Walker: „Das Jahr 2022 bringt neuen Schub für klimafreundlichen Solarstrom made in Baden-Württemberg“

Die Solar-Offensive in Baden-Württemberg nimmt im kommenden Jahr 2022 nochmals ordentlich Fahrt auf. Schon zum 1. Januar müssen auf allen neuen Nicht-Wohngebäuden wie Firmendächern oder Hallen Photovoltaik-Anlagen installiert werden, ebenso wie über Parkplätzen ab einer Größe von 35 Stellplätzen. Ab 1. Mai 2022 sind auch die privaten Häuslebauer gefordert.
„Bis zum Jahr 2040 will Baden-Württemberg klimaneutral sein – fünf Jahre früher als der Bund. Die Photovoltaik ist neben der Windenergie ein wesentlicher Bestandteil, um die erneuerbaren Energien auszubauen, Versorgungssicherheit zu schaffen und um unsere Klimaschutzziele zu erreichen“, erklärt Umweltministerin Thekla Walker zur Photovoltaik-Pflicht, die 2022 in mehreren Stufen startet. Zum Januar 2023 gilt die PV-Pflicht dann auch bei umfassenden Dachsanierungen von Bestandsgebäuden.
Sonnenstrom ist Stütze der Energiewende

„Baden-Württemberg ist Sonnenland“, betont Ministerin Walker. „Sonnenstrom ist schon heute die Stütze der Energiewende in Baden-Württemberg und wir nehmen hier bereits heute bundesweit eine Spitzenposition ein.“

Ministerin Thekla Walker unterstreicht die Notwendigkeit der PV-Pflicht: „Der Klimawandel macht an keiner Grenze halt. Wir alle müssen ein Interesse daran haben, den CO2-Ausstoß zu begrenzen. Nur mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung wird es uns gelingen, die Klimakrise zu stoppen. Vorrangiges Ziel ist dabei der schnelle Ausstieg aus den fossilen Energieträgern und der massive Ausbau der Erneuerbaren Energien.“

Die Ministerin betont dabei, dass das „kleine Kraftwerk auf dem Dach“ nicht nur dem Klima hilft, sondern am Ende noch Geld spart. Denn der gewonnene Strom aus Sonnenenergie kann selbst verwendet oder verkauft werden.
Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie im Land: Photovoltaik liegt an der Spitze

Baden-Württemberg hat sich mit dem novellierten Klimaschutzgesetz vom Sommer 2021 das ambitionierte Ziel gesetzt, bis spätestens 2040 klimaneutral zu sein und damit fünf Jahre früher als der Bund und zehn Jahre früher als die EU. Bereits 2030 soll eine Treibhausgasreduktion um mindestens 65 Prozent gegenüber 1990 erfolgen.

Zum Erreichen dieses Ziels braucht es die Energiewende. Die Photovoltaik liegt in Baden-Württemberg bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien an der Spitze im Land mit einer neu installierten Leistung von mehr als 600 MW Peak allein im Jahr 2020 – im Vergleich zu 2019 somit ein Zubau-Plus von fast 40 Prozent und gegenüber 2018 sogar mehr als eine Verdopplung der jährlichen Zubau-Rate.

Quelle
Ministerium für Umwelt, Klima und
Energiewirtschaft Baden-Württemberg
Kernerplatz 9
70182 Stuttgart
30.12.2021

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Goldammer (Emberiza citrinella)
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Goldammer (Emberiza citrinella)

03/04.01.2022

Als weit verbreiteter Bewohner unseres Landes können wir die Goldammer antreffen.  Goldammern erreichen Körperlängen von bis zu 18cm , ein Gewicht von bis zu 30 Gramm und eine Spannweite von bis zu 26,5 cm.

Häufig sieht man die Goldammer in den Baumreihen der Flurwege wo sie besonders im Frühjahr ihren markanten Gesang vorträgt.In den milden Winter der vergangenen Jahre verblieb sie häufig in den Brutgebieten
Bereits im Februar beginnen männliche Goldammern mit dem Balzgesang um die Weibchen auf sich aufmerksam und sich die Konkurrenten vom Schnabel zu halten.

Im April beginnt die Brutsaison dieser Spezies, wobei meist in der niederen Vegetation ein Napfnest angelegt und in gleiches 4 – 5 gut getarnte Eier gelegt werden.Nach rund 14 Tagen Brutdauer schlüpfen die Jungammern. Nach weiteren 15 Tagen verlassen die fast erwachsenen Jungvögel dann das Nest.2 – 3 Jahresbruten kann die Goldammer im Jahr bewältigen. Die Jungvögel werden mit Insekten gefüttert, die Altvögel ernähren sich außerhalb der Brutzeit von Insekten, Beeren und Samen.



In der Aufnahme von Klaus Sanwald
  • Goldammer
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Erlenzeisig (Spinus spinus)
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Erlenzeisig (Spinus spinus)

02/03.01.20222

Erlenzeisige findet man nahezu in fast ganz Europa. Sein Lebensraum sind gerne die Hoch- und Mittelgebirge mit ihren Beständen an Tannen- Fichten und teils Kiefernwälder.

Er erreicht eine Körperlänge zwischen 11 und 12 Zentimtern und ein Gewicht bis 15 Gramm.Etwa ab Mai beginnt die Paarungszeit bzw. die jährliche Brutsaison.Man muss schon sehr genau hinsehen wenn man das kleine Nest des Erlenzeisigs entdecken will. Noch dazu es häufig gerne sehr hoch in den ( Fichten ) Bäumen liegt.


In der Aufnahme von Klaus Sanwald
  • Erlenzeisig
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Die "Wilden Bienchen" von Schaephuysen I
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Die "Wilden Bienchen" von Schaephuysen I

02/03.01.2022


Ein innovatives Artenschutz- Umweltbildungsprojekt des Artenschutz in Franken®, der Kita Fliegenpilz, der Gemeinde Rheurdt, des Vereins für Gartenkultur und Heimatpflege Schaephuysen e.V., und Turmtranformation dass von der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt wird.

Nordrhein-Westfalen/Schaephuysen.Wildbienen - die unbekannten Bestäuber
Eigentlich
haben die meisten von uns in ihrem Leben schon einmal Wildbienen gesehen. Doch bewusst als solche wahrgenommen werden diese Tiere kaum. Vielfach werden sie gar mit Wespen oder Fliegen verwechselt. Und hier zeigt sich auch bereits ein elementares Problem. Aufgrund einer weitverbreiteten Unkenntnis werden „die Wildbiene“ und deren Ansprüche an ihre Lebensräume nicht erkannt.
Wildbienen - für uns Menschen ungemein wichtig
Wir Menschen sind darauf angewiesen, dass unsere (Kultur) -Pflanzen bestäubt werden. Wildbienen spielen hierbei eine weitaus größere Rolle als bislang angenommen. Doch Wildbienen sichern nicht nur die Ernteerträge in der Landwirtschaft. Da sie häufig in enger Symbiose mit „ihrer Wildpflanze“ leben, sichern die kleinen Insekten auch das Überleben zahlloser Wildpflanzen.

Wildbienen – häufig im Bestand gefährdet
Doch viele unserer Wildbienenarten in Deutschland sind zwischenzeitlich akut in ihrem Bestand bedroht. Gerade auch durch eine zunehmend industrielle Landbewirtschaftung mit einem immensen Pestizideinsatz sowie der Zerstörung wichtiger Lebensräume haben wir Menschen zahlreiche Wildbienenarten bereits nahe an den Rand des Aussterbens gebracht. Je intensiver die Bewirtschaftungsformen und je umfangreicher Bewirtschaftungs-flächen werden, desto stärker hängt der Ertrag der Landwirtschaft auch von Wildbienen ab. Je mehr Lebensräume wir mit unserem Handeln in unserem Umfeld beeinträchtigen gefährden wir nicht nur eine faszinierende Insektengruppe. Nein mehr noch, wir setzen mit diesem Tun gar eine der (auch und gerade für den Menschen) wichtigsten Ökosysteme aufs Spiel.


In der Aufnahme
  •     Neben der Wildbienenwand die als Fortpflanzungsbereich für verschiedene Wildbienenarten fungieren soll kommt der Anlage von Nahrungsflächen eine weitere wichtige Aufgabe zu.Und so ist es auch nicht verwunderlich das sich die bislang wenig insektenfreundlichen Strukturen rund um den Baukörper zukünftig als Nahrungshotspot inmitten urbaner Gesatltungsräume zeigen sollen.In dieser Form sollen sich in diesem Jahr die Flächen rund um den Baukörper entwickeln.
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Stele der Biodiversität® - Wollstegge - erste Besiedler ...
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Stele der Biodiversität® - Wollstegge ... Habaitate werden erschlossen ..

02/03.01.2022


Ein innovatives Artenschutz- Umweltbildungsprojekt des Artenschutzes in Franken® und Turmstationen Kreis Borken-Coesfeld e.V. das von der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt wird.

Wollstegge / Nordrhein - Westfalen. Vormals als artenschutzrelevant vollkommen uninteressant einzustufen, kann es mit Aufgabe der Nutzung alter Trafostationen gelingen den Ansatz "Erhaltung der Vielfalt" in die Fläche zu bringen. Das entsprechende Wissen vorausgesetzt können die kleinen Baukörper zu einem Hotspot der Biodiversität, in einer zunehmend ausgeräumten Umwelt heranwachsen.

In der Aufnahme
  • Ende Dezember konnten erste Kotspuren unterhalb des Habitats vorgefunden werden ... diese geben Rückschlüsse auf die Tiere welche das das Quartier annehmen. Feldsperlinge nutzen beispielsweise gerne die Spalten um sich zur sicheren Übernachtung und zum Schutz vor Witterung und Fressfeinden hier zurückzuziehen. Vielfach fungieren diese Tiere auch als wichtige Wegweiserarten für nachfolgende Spezies da sie mit ihrem Verhalten, ihrem Kot und Geruch auf interessante Strukturen verweisen. Davon wiederum profitieren andere Spezies so auch Fledermäuse.
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Der Bergfink (Fringilla montifringilla)
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Der Bergfink  (Fringilla montifringilla)

01/02.01.2022

Bergfinken sind in unseren Breiten typische Wintervögel. Sie weichen in strengen Wintern in die wärmeren Gefilde aus.Auch die Pflanzung von Vogelbeerbüschen scheint sich bewährt zu haben, konnten wir einige dieser flinken Gesellen doch bei der Ernte der roten Beerenkörper beobachten.
Bergfinken ereichen Körperlängen von bis zu 15 Zentimetern und werden 36 Gramm schwer. Ihr typischer Lebensraum sind die Nadel- und Birkenwälder der nördlichen Hemisphäre.

Im Mai wird mit der Paarung, im frühen Juni mit der Eiablage begonnen.Meist werden 5 - 7 Eier in ein Moosnest ( kein Höhlenbrüter ) gelegt und hier 14 Tage erbrütet. Weitere 14 Tage später verlassen die Jungfinken den Nistplatz um weitere 10 Tage von den Eltern mit Insekten , Larven und Spinnentieren versorgt zu werden.Bergfinken sind unseren Buchfinken und deren Schwarmverhalten äußerst ähnlich.


In der Aufnahme von Klaus Sanwald
  • Bergfink
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Gewinner und Verlierer 2021
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Gewinner und Verlierer 2021

01/02.01.2022

WWF zu Artensterben 2021: Dorsch-Apokalypse, Muschelsterben und Elefantenwilderei / Lichtblicke bei Luchsen, Panzernashörnern und Bartgeiern

Der WWF Deutschland macht stellvertretend für tausende bedrohte Tierarten im Jahr 2021 auf einige Verlierer im Tierreich aufmerksam: Afrikanischen Waldelefanten, Eisbären, Laubfröschen, Kranichen oder Fischarten wie Stör und Dorsch geht es immer schlechter.

Demnach finden sich von den mehr als 142.500 in der Internationalen Roten Liste erfassten Tier- und Pflanzenarten über 40.000 in Bedrohungskategorien - mehr als jemals zuvor. Die Naturschutzorganisation WWF warnt angesichts der neuen Zahlen vor einer „katastrophalen Zuspitzung des weltweiten Artensterbens“. Rund eine Million Arten könnten innerhalb der nächsten Jahrzehnte aussterben. Der WWF spricht daher vom „größten Artensterben seit dem Ende der Dinosaurierzeit“. 
Doch auch 2021 gibt es Lichtblicke, wie die Jahresbilanz des WWF zeigt. Nämlich dort, wo Menschen intensiv am Natur- und Artenschutz arbeiten. Eine der seltensten Katzen der Welt, der Iberische Luchs, hat es genauso auf die Gewinnerliste geschafft, wie die nepalesischen Panzernashörner und Vögel wie Großtrappe oder Bartgeier. Eine echte Überraschung stellte der Fund von Jungtieren des Siam-Krokodils in Kambodscha dar. In einem Schutzgebiet wurden das erste Mal seit über zehn Jahren lebende Jungtiere der extrem seltenen Süßwasserkrokodile gesichtet.

„Beim Artenschutz geht es längst nicht mehr nur um die Beseitigung eines Umweltproblems, sondern um die Frage, ob die Menschheit nicht irgendwann auf der Roten Liste in einer Gefährdungskategorie landet und zum Verlierer ihrer eigenen Lebensweise wird“, warnt Eberhard Brandes, Geschäftsführender Vorstand beim WWF Deutschland. „Ist die Erde krank, werden es auch die Menschen. Denn wir sind für unser eigenes sicheres und gesundes Leben auf vitale Ökosysteme und Artenvielfalt angewiesen – etwa beim Kampf gegen die Klimakrise. Zugleich zeigen die Gewinner der Liste, dass es noch Chancen für den Artenschutz gibt: Wenn wir wirkungsvolle Naturschutzmaßnahmen umsetzen, können wir Pflanzen, Tiere und schließlich auch das Klima schützen.“


Verlierer 2021

Afrikanische Waldelefanten: 2021 ist offiziell, was viele Naturschützer schon ahnten: Der Afrikanische Waldelefant, der in den Regenwäldern Zentral- und Westafrikas lebt, wird auf der Roten Liste als „vom Aussterben bedroht“ geführt. Die Bestände brachen um mehr als 86 Prozent innerhalb von 31 Jahren ein. Die „Gärtner des Waldes“ spielen eine entscheidende Rolle beim Walderhalt und damit für den Klimaschutz.

Haie und Rochen: Laut der Internationalen Roten Liste gilt seit 2021 ein Drittel aller Hai- und Rochenarten als bedroht. Die Überfischung ist der Hauptgrund für den Rückgang der Bestände, aber auch Lebensraumverlust und die Klimakrise sind für die prekäre Situation verantwortlich.

Eisbären: Die Sommer der vergangenen Jahre brachten über den arktischen Landmassen Rekordtemperaturen. Einem neuen Bericht zufolge verläuft die Klimaerhitzung in der Arktis dreimal so schnell wie im globalen Durchschnitt. 2035 könnte der arktische Ozean erstmalig im Sommer komplett eisfrei sein. Laut Studien würden nachfolgend bis 2100 die meisten Eisbärpopulationen zusammenbrechen.

Grauer Kranich: Ursprünglich war der größte in Deutschland heimische Vogel über weite Teile Europas verbreitet. Schon einmal wäre er hierzulande fast ausgestorben Durch die Klimakrise fallen in Deutschland nun vermehrt seine Nistplätze trocken. Das Insektensterben wiederum führt zu Nahrungsengpässen für die Küken. Auch 2021 wuchsen in den meisten Brutgebieten Deutschlands zu wenige Jungvögel auf, um die Population langfristig zu sichern.

Laubfrosch: Dem kleinen Laubfrosch und anderen Amphibien geht es an den Kragen: Durch neue Siedlungen oder Industriegebiete verlieren sie ihr Zuhause. Straßen und Autobahnen werden zu Todesfallen. Laut der Roten Liste Deutschland 2021 ist jede zweite der heimischen Amphibienarten in ihrem Bestand gefährdet. Nur der Schutz der letzten Rückzugsorte dieser Arten, wie etwa Feuchtgebiete und naturnahe Wälder, kann hier noch helfen.

Edle Steckmuschel: Die größte im Mittelmeer lebende Muschel (Pinna nobilis) kann 90 cm und bis zu 20 Jahre alt werden. Doch in den vergangenen Jahren sind laut einem aktuellen WWF-Report in manchen Mittelmeerregionen Spaniens, Italiens oder Frankreich die Vorkommen (beinahe) komplett verschwunden. Auslöser des Massensterbens ist ein Parasit, der sich mit warmen Strömungen ausbreitet. Die Erderhitzung könnte dafür sorgen, dass sich dieser Vorgang verstärkt und in anderen Gegenden des Mittelmeers fortsetzt, da warmes Wasser die Entwicklung des Parasiten unterstützt. Wärmeres Wasser könnte zudem, so die Befürchtung, direkt schädlich für den Fortpflanzungserfolg der Muschel sein.

Dorsch, Stint und Co: Für zahlreiche, auch vom Menschen genutzte Fischarten geht es bergab. So kam es in der westlichen Ostsee zu einer wahren Dorsch-Apokalypse. Der Bestand ist zusammengebrochen. Der Kipppunkt, nachdem er sich durch die schädlichen Auswirkungen langjähriger Überfischung und der Klimakrise nicht mehr erholen kann, ist überschritten. Auch Wanderfischarten, die lange Strecken zwischen Meer und Bächen zurücklegen, geht es schlechter. Dabei waren Lachs, Stör und Huchen früher bei uns weit verbreitet. Durch Ausbau und Begradigung von Flüssen, Wasserkraftwerke, schlechte Wasserqualität und Überfischung sind die Bestände der europäischen Wanderfische seit 1970 um 93 Prozent eingebrochen. Durch die Elbvertiefung ist besonders der Stint bedroht.

Gewinner 2021


Iberischer und Eurasischer Luchs: Comeback für eine der seltensten Katzen der Welt: Eine aktuelle Zählung ergab, dass sich die Population des Iberischen Luchses, der nur in Spanien und Portugal beheimatet ist, in den vergangenen 18 Jahren mit nun 1.111 Tieren mehr als verzehnfacht hat. Auch seinem Verwandten, dem Eurasischen Luchs in Deutschland geht es besser: Hierzulande leben mittlerweile etwa 130 ausgewachsene Tiere und 59 Junge. Trotzdem bleibt die Art auf strenge Schutzmaßnahmen und Wiederansiedlungen angewiesen.

Panzernashorn: Seit vielen Jahren arbeitet der WWF zusammen mit der Regierung und anderen Organisationen in Nepal daran, Panzernashörner und ihren Lebensraum zu schützen. Die Bemühungen scheinen sich nun ausgezahlt zu haben. Der Nashorn-Bestand ist im Vergleich zur letzten Schätzung 2015 um 16 Prozent gewachsen und hat sich seit der ersten Zählung 2005 fast verdoppelt. Die Bestände litten in der Vergangenheit vor allem unter Lebensraumverlust und der Jagd auf ihr Horn.

Großtrappe in Deutschland: Durch intensive Landwirtschaft sind die Vögel in vielen Ländern ausgestorben oder akut bedroht. 2021 konnten jedoch 347 Tiere in Brandenburg und Sachsen-Anhalt gezählt werden, im Jahr 1997 gab es gerade einmal noch 57 Tiere. Die Bestände in Deutschland sind damit auf dem höchsten Stand seit 40 Jahren. Mit bis zu 17 Kilogramm gehören Großtrappen zu den schwersten flugfähigen Vögeln der Welt.

Siam-Krokodil in Kambodscha: Anfang September 2021 gelang einem Forscher-Team des WWF und des kambodschanischen Umweltministeriums ein sensationeller Fund: Auf einer Feldmission wurden acht Jungtiere des vom Aussterben bedrohten Siam-Krokodils in Ost-Kambodscha entdeckt. Das Besondere: Es ist die erste nachgewiesene Fortpflanzung in der Natur dieser bedrohten Süßwasserkrokodile in dieser Region seit über zehn Jahren.

Bartgeier: 2021 war für die Bartgeier ein absolutes Erfolgsjahr. Im gesamten Alpenraum gab es einen Zuwachs von 50 Junggeiern – darunter sechs Jungvögel, die ausgewildert wurden. In den Alpen fliegen damit wieder über 300 Bartgeier. Das internationale Wiederansiedlungsprogramm, das vor über dreißig Jahren startete, ist also auf guten Wegen.

Quelle
WWF
Stand: 29.12.2021

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In der Aufnahme von Artenschutz in Franken®
  • Auch heimische Fledermausarten zeigen sich vielfach akut im Bestand bedroht ... Lebensraumzerstörung, Klimawandel und Nahrungsmangel sind auf der Liste der Urheber lediglich einige der Top`s ... in der Aufnahme eine Mopsfledermaus.

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Maiszünsler (Ostrinia nubilalis)
Bild zum Eintrag (1061974-160)
Maiszünsler (Ostrinia nubilalis)

01/02.01.2022

Bernhard Schmalisch
hat uns einige Aufnahmen dieses Kleinschmetterlings, dessen Flügelspannweite zwischen etwa 3 und 3,5 Zentimeter beträgt, zugesendet.

In der Aufnahme von Bernhard Schmalisch
  • Maiszünsler (Ostrinia nubilalis)
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Sternenhimmel statt Böller und Raketen
Bild zum Eintrag (1061970-160)
Sternenhimmel statt Böller und Raketen

31.12.21/01.01.22

Im Nationalpark Wattenmeer sind Feuerwerke tabu. Dafür bietet das Weltnaturerbe zum Jahreswechsel einen besonders stimmungsvollen Sternenhimmel – nachhaltig und kostenlos.


Silvester steht vor der Tür und viele Menschen möchten das Neue Jahr in einem besonderen Rahmen begrüßen. Für die einen gehört dazu ein schönes Essen im Familien- oder Freundeskreis, Musik, Spiele und knallende Sektkorken um Mitternacht. Andere lassen es gern lauter krachen – mit einem Feuerwerk aus Böllern und leuchtenden Raketen.

Jedes Jahr entzündet sich erneut die Diskussion, ob Feuerwerk angesichts der nachteiligen Auswirkungen auf Mensch und Tier, Natur und Umwelt noch zeitgemäß ist. Für den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer erübrigt sich die Debatte: Zum Schutz der wild lebenden Tiere sind Feuerwerke innerhalb des Nationalparks streng verboten.
Dafür bietet das Schutzgebiet abseits der großen Siedlungsbereiche ein unbezahlbares Lichtspektakel: Bei klarem dunklem Nachthimmel entfaltet sich über dem Wattenmeer ein faszinierendes Sternenzelt. In diesem Jahr wurden die Inseln Spiekeroog im niedersächsischen und Pellworm im schleswig-holsteinischen Wattenmeer von der International Dark Sky Association als erste Sterneninseln in Deutschland ausgezeichnet. Aber auch andere Wattenmeer-Inseln und wenig besiedelte Küstenabschnitte laden dazu ein, staunend zu beobachten, wie ein Stern nach dem anderen am Firmament erscheint. „Dieses einzigartige Erlebnis direkt vor unserer Haustür gibt es völlig kostenlos, ohne Lärm und Luftverschmutzung, ohne Müll und Verletzungsgefahr“, fasst Imke Zwoch, Sprecherin der Nationalparkverwaltung, die Pluspunkte gegenüber dem Feuerwerk zusammen.

Initiator der Sterneninsel-Auszeichnung ist der renommierte Astrophysiker Dr. Andreas Hänel. Während einer nächtlichen Exkursion auf Spiekeroog zeigte sein Messgerät eine perfekte Dunkelheit an, die er bisher weltweit nur an ganz wenigen Orten gemessen hatte. Sein persönlicher Tipp: Für die kommende Silvesternacht gibt es besonders gute Aussichten, da der Himmel in diesem Zeitraum – zwei Tage vor Neumond – besonders dunkel ist.

Für Zugvögel ist der Sternenhimmel – neben ihrem Magnetsinn – eine wesentliche Orientierungsquelle. Die meisten Vögel ziehen nachts. Auch sie profitieren von einem natürlichen Sternenhimmel, der nicht durch künstliche Lichtquellen (Lichtverschmutzung) beeinträchtigt wird. Das Wattenmeer ist für Abertausende Gänse, Enten, Watvögel und Singvögel ein überlebenswichtiges Rastgebiet. „Die Vögel, die hier überwintern, brauchen jetzt bei Kälte und knappen Nahrungsreserven besonders viel Ruhe“, erklärt Imke Zwoch. „Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen, dass Feuerwerk erhebliche, teilweise sogar lebensbedrohliche Auswirkungen auf die Tiere hat.“ Oftmals kommen sie danach tagelang nicht zur Ruhe und nehmen keine Nahrung zu sich. Auch direkte stressbedingte Todesfolgen wurden festgestellt. „Der Verzicht auf Böller und Raketen – freiwillig auch außerhalb des Nationalparks – ist ein wichtiger Beitrag zum Schutz unserer Zugvögel, die uns tagsüber mit ihren kunstvollen Flügen am Himmel erfreuen“, so Imke Zwoch. „Und das gemeinsame Erleben des stillen Sternenhimmels in der Silvesternacht ist für Menschen in Feierlaune mal ein ganz anderes Event als das altgewohnte Feuerwerk – eine echte win-win-Situation.“


In der Aufnahme
  • Schöner als jedes Feuerwerk: Der Sternenhimmel über dem Wattenmeer, hier auf Spiekeroog. © Andreas Hänel


Quelle
© 2021 Nationalpark Wattenmeer
29.12.2021 |

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Ringeltaube (Columba palumbus)
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Ringeltaube (Columba palumbus)

31.12.21/01.01.22

  • Die häufigste unserer Wildtaubenarten ist die Ringeltaube.

Sie erreicht eine Körperlänge von rund 33 cm und zeigt sich in ihrer Farbgebung Männchen / Weibchen gleich.Bereits Mitte Februar  ( wenn sie überhaupt noch wegziehen ) sind die Ringeltauben balzend in den Wäldern und Parkanlagen unserer Heimat anzutreffen. Einfaches Reisignest wird in hohen Bäumen gebaut, aber auch in Hecken oder Gebäuden.
Die 3 – 6 Eier werden rund 17 Tage bebrütet.Etwa 21 Tage nach dem Schlupf fliegen die Jungtauben aus und werden von den Altvögeln noch etwa 2 – 4 Wochen mit vorverdauten Sämereien gefüttert, wobei Alttauben auch Beeren, etc. zu sich nehmen.


In der Aufnahme von Klaus Sanwald
  • Ringeltaube
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Den Tieren zuliebe: Kein Feuerwerk im Nationalpark
Bild zum Eintrag (1061951-160)
Den Tieren zuliebe: Kein Feuerwerk im Nationalpark

31.12.21/01.01.22

  • Böller und Raketen können vor allem für Auerhühner lebensbedrohlich werden

Neuschönau/Lindberg. Die Natur des Nationalparks zieht traditionell auch zum Jahreswechsel viele Besucher an. Auch wenn heuer coronabedingt der Verkauf von Feuerwerkskörpern untersagt ist, richtet die Nationalparkverwaltung an alle Nationalparkbesucher und Anwohner mit Restbeständen eine große Bitte.

Denn: Die Tierwelt wünscht sich in der harten Winterzeit einen entspannten Jahreswechsel. Daher muss man im Interesse der Natur im Nationalpark jedes Jahr auf Raketen und Böller verzichten.
Vor allem in den Höhenlagen des Nationalparks, aber auch in tiefer gelegenen Regionen des Schutzgebiets, leben viele störungsempfindliche Tierarten, etwa das gefährdete Auerhuhn. Das gleißende Licht von Feuerwerk und der laute Knall von Böllern lässt die Tiere panikartig flüchten. Besonders bei niedrigen Temperaturen verlieren Auerhühner dann dramatisch an Energie – nicht selten das sichere Todesurteil für die Vögel. Deshalb bittet die Nationalparkverwaltung alle Parknachbarn und Wanderer, Rücksicht auf die Natur zu nehmen.

In der Aufnahme
  • Feuerwerk lässt viele Tierarten wie das sensible Auerhuhn panikartig flüchten. Der daraus resultierende Energieverlust der Vögel kann tödlich sein. (Foto: Karl-Heinz Schindlatz)


Quelle
Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald
Pressemitteilung Nr. 89/2021
Datum: 27.12.2021

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Die im Dunkel, die sieht man nicht ... Schaephuysener Nachtleben
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Die im Dunkel, die sieht man nicht ...

31.12.21/01.01.22


Ein innovatives Kooperationsprojekt des Artenschutz in Franken®, des Vereins für Gartenkultur und Heimatpflege Schaephuysen e.V., der Baumsiedlung Schaephuysen, der Gemeinde Rheurdt und Turmtransformation, das von der Deutschen Postcode Lotterie gefördert wird.

Schaephuysen / Nordrhein-Westfalen. Tagaktive Insekten stehen glücklicherweise seit geraumer Zeit wieder im Fokus des gesellschaftlichen Interesses. Leisten diese kleinen Bestäuber doch unbezahlbare Leistungen innerhalb des Ökohaushalts. Doch dabei werden leider häufig nachtaktive Insekten übersehen, welche eine nicht weniger wertvolle Nische im Ökosystem ausfüllen, doch von uns Menschen nicht bewusst wahrgenommen werden. Das möchten wir mit diesem wertvollen, kooperativen Artenschutz-Umweltbildungsprojekt bewusst ändern!
In den vergangenen 27 Jahren sind laut einer Studie rund 75 Prozent der fliegenden Insekten in der Bundesrepublik Deutschland verschwunden. Dieses schockierende Ergebnis umfasst sowohl die von uns als Gesellschaft bewusst wahrgenommenen Schmetterlinge & Co. als auch die nachtaktiven und damit kaum wahrgenommenen Insektenarten.

Und ohne ein radikales Umdenken könnten schon in einer menschlichen Generation der ökologische Kollaps drohen. Denn Insekten sind nicht „nur“ hochwertige Bestäuber, sie sind Nahrungsgrundlage für eine ganze Nahrungskette, an deren Schluss auch die Spezies Mensch steht. Wenn das intakte Ökosystem kollabiert dann wird es für den Menschen nahezu unmöglich, die Kontrolle über eine aus den Fugen geratene Natur zu gelangen. „Schädlinge“ werden sich ohne regulative Raubinsekten deren Namen ein Großteil unserer Gesellschaft nicht kennt unkontrolliert entwickeln. Pandemische Aspekte die wir aktuell alle in unserem Tageslauf spüren werden womöglich zunehmen.

In der Dämmerung, wenn die tagaktiven Insekten verschwunden sind, tritt die tierische Nachtschicht auf den Plan, um sich am süßen Blüten- oder Fruchtsaft zu laben. Die Nacht gehört den nachtaktiven Schwärmern, Faltern und Spannern. Doch gerade in den urbanen, ausgeräumten Gärten finden die Tiere keine geeigneten Lebensräume mehr vor. Ihre Futter- und Fortpflanzungsräume sind nahezu verschwunden. Auch kommunale, sterile Flächen die sich als grüne Wüsten entpuppen werden dem Anspruch zur Erhaltung der Artenvielfalt nicht gerecht.

So möchten wir exemplarisch eine aktuell artenferne Verkehrsinsel die mit kurz geschnittenem Rasen und zwei Eichen bestanden ist in eine Oase für das Schaephuysener Insektennachtleben verwandeln. Dabei sollen im Detail Bereiche entstehen, die mit speziellen Nahrungspflanzen für nachtaktive Insekten ausgestattet sind. Ferner sollen Bereiche gestaltet werden in welchen sich die Arten während des Tages zurückziehen und auch den Winter im entsprechenden Stadium überdauern können.

Ein Entnahmemanagement wird dafür sorgen, das immer die Strukturen vorhanden sind, welche von den anzusprechenden Arten vorhanden sind. Auch an die Prädatoren der nachtaktiven Insektenarten wie z. B. den kulturfolgenden Fledermäusen wird gedacht und an den beiden Eichen die auf der Verkehrsinsel stehen clusterbildende Spezialhabitatstrukturen geschaffen. Das Projekt möchte über seine Gestaltungsform ganz bewusst unsere Mitbürger und vor allem die uns nachfolgende Generation erreichen. Mit entsprechenden Umweltbildungseinheiten in regionalen Kitas und der Entweichung ganz eigener Informationseinheiten, die auch multimedial gestaltet werden (Smartphone- und Tablet Generation) und damit Infos über das Internet abbilden sind wir für eine „moderne Gesellschaft“ bestens gerüstet.

Ein nachgeschaltetes 7 Jahres Monitoring wird Aufschlüsse über die Entwicklung des Projekts aufzeigen. Die Ergebnisse werden wir auf entsprechenden Internetseiten öffentlich publizieren. Gleichfalls sehen wir das Projekt als wegweisend an uns möchten das es als Multiplikator fungiert. Deshalb stehen wir der breiten Gesellschaft auch gerne informierend und beratend zur Seite.

Ein zugegeben nicht alltägliches Projekt, bei dem nicht „nur“ der Projekttitel das Interesse der breiten Bevölkerung auf sich ziehen soll.



In der Aufnahme: von links Gisbert Meerkamp, Mitarbeiter und Stefan Sonfeld von der Bürgergemeinschaft Baumsiedlung, vor wenigen Tagen wurden die "Grundsteine" gelegt.
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Unternehmen übernehmen Verantwortung für die biologische Vielfalt
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Unternehmen übernehmen Verantwortung für die biologische Vielfalt

  • Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz

Berlin/Bonn

In dem Projekt „Unternehmen Biologische Vielfalt – UBi“ werden Maßnahmen und Werkzeuge entwickelt, um bei unternehmerischen Entscheidungen künftig die Biodiversität mit zu berücksichtigen, branchenspezifische Ansätze zu entwickeln und die internationale Kooperation zu stärken.

Dieses neue „UBi“-Projekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt führt die seit 2013 bestehende Verbändeplattform „Unternehmen Biologische Vielfalt“ fort und wird jetzt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) aus Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz in Höhe von rund 4,4 Millionen Euro gefördert.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Wer die biologische Vielfalt schützt, trägt auch zum Überleben des Menschen und der Erde bei, wie wir sie kennen. National wie auch international brauchen wir dafür die Unterstützung aller gesellschaftlichen Akteure. Deshalb ist es auch bei unternehmerischen Entscheidungen nicht nur in der Lebensmittelbranche wichtig, den Schutz und die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt mitzudenken und sich dafür zu engagieren. Wir wollen deshalb mit dem Projekt den Dialog zwischen Wirtschaft und Naturschutz vertiefen, innovative Maßnahmen, Initiativen und Tools entwickeln und so den notwendigen Wandel zum Schutz der Biodiversität voranbringen.“

BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm: „Unternehmen brauchen die biologische Vielfalt als unverzichtbare Wirtschaftsgrundlage. Die biologische Vielfalt braucht jedoch auch das Engagement der Unternehmen für eine nachhaltige und naturverträgliche Nutzung unserer Ressourcen. Da verschiedene Branchen aber ganz unterschiedliche Rahmen- und Produktionsbedingungen aufweisen, ist es notwendig, nicht nur branchenübergreifende, sondern auch branchenspezifische Instrumente zu entwickeln ‒ die Lieferkette in der Modeindustrie ist beispielsweise eine andere als die in der Bauindustrie. Diese speziellen Anforderungen werden im Projekt UBi berücksichtigt.“

Das Projekt „Unternehmen Biologische Vielfalt – UBi“ wird vom Global Nature Fund und der Bodensee-Stiftung zusammen mit der Biodiversity in Good Company Initiative e.V., der Deutschen Industrie- und Handelskammer Service GmbH und dem Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production durchgeführt. Damit wird nicht nur die seit 2013 bestehende Verbändeplattform „Unternehmen Biologische Vielfalt“ fortgeführt, sondern auch die Plattform https://www.german-business-for-biodiversity.de, über die weitere Biodiversitäts-Selbstverpflichtungen der Wirtschaftsakteure für das post-2020 Biodiversitätsrahmenwerk der nächsten Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD-COP 15) gesammelt werden sollen.

Um die Unternehmen dabei zu unterstützen, den Schutz der biologischen Vielfalt in ihr Umwelt- oder Nachhaltigkeitsmanagement zu integrieren, werden Instrumente wie ein Leitfaden und ein Online-Selbstcheck zur Verfügung gestellt sowie Schulungen angeboten. Für fünf Branchen sollen branchenspezifische Biodiversitäts-Checks erarbeitet werden. Zudem wird mit der Unterstützung der „Food for Biodiversity“-Initiative die Lebensmittelbranche als ein besonders wichtiger Sektor für den Erhalt der biologischen Vielfalt adressiert. Dies kann auch weitere Branchen inspirieren und motivieren, ebenfalls eine Initiative für Biodiversität zu starten. Das Projekt befördert außerdem Positivbeispiele, die veranschaulichen, wie Naturschutzmaßnahmen in Unternehmen verstetigt werden können, z.B. zum Thema „Naturnahe Firmengelände“.

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer Service GmbH wird mit verschiedenen Öffentlichkeitsmaßnahmen, Schulungen und Angeboten die Industrie- und Handelskammern als wichtige Multiplikatoren und Meinungsbildner für die Unternehmen zum Thema biologische Vielfalt vorbereiten und das Thema bundesweit verbreiten.

Die Ergebnisse des Projektes werden sowohl in die europäischen als auch internationalen Prozesse und Aktivitäten eingebracht und sollen insgesamt den Schutz der biologischen Vielfalt als Bestandteil wirtschaftlichen Handels selbstverständlich machen.

Der Verein „Food for Biodiversity“ unterstützt das Vorhaben durch Drittmittel.
Zehn Jahre Bundesprogramm Biologische Vielfalt – #10jahrebpbv


Seit zehn Jahren unterstützt das Bundesprogramm Biologische Vielfalt die Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS). Am 15. Februar 2011 wurde die Förderrichtlinie des größten deutschen Förderprogramms für den Naturschutz veröffentlicht. Seit Programmstart konnten 137 Projekte mit insgesamt 355 Teilprojekten in die Förderung gebracht und über 250 Mio. € für die Ziele des Programms zur Verfügung gestellt werden. Gefördert werden Vorhaben zum Schutz von Arten, Lebensräumen, Ökosystemleistungen und Stadtnatur (neuer Förderschwerpunkt), denen im Rahmen der NBS eine gesamtstaatlich repräsentative Bedeutung zukommt oder die diese Strategie in besonders beispielhafter Weise umsetzen. Neue Projektideen können jederzeit eingereicht werden. Die geförderten Maßnahmen tragen dazu bei, den Rückgang der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen und mittel- bis langfristig in einen positiven Trend umzukehren. Sie dienen dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung sowie der Entwicklung der biologischen Vielfalt und gehen über die rechtlich geforderten Standards hinaus. Akzeptanzbildende Maßnahmen der Information und Kommunikation tragen dazu bei, das gesellschaftliche Bewusstsein für die biologische Vielfalt zu stärken.

In der Aufnahme
  • Mann zeigt auf Pinnwand
    Dialogforum UBi 2021
    © Frank Nürnberger für die 'Biodiversity in Good Company' Initiative



Quelle
Bundesamt für Naturschutz
Konstantinstraße 110
53179 Bonn
22.12.2021

Für diese Information trägt ausnahmslos der/die Autor*in/Urheber*in die redaktionelle Verantwortung. Die kommunizierten Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers*in, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

Artenschutz in Franken® - wir engagieren uns für die Erhaltung der Vielfalt in der Bundesrepublik Deutschland und darüber hinaus - im Sinne uns nachfolgender Generationen.

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„Stele der Biodiversität®“ - Standort Wils in Sachsen-Anhalt
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 „Stele der Biodiversität®“ - Standort Wils in Sachsen-Anhalt

30/31.12.2021


Ein Projekt des Artenschutzes in Franken® und dem Naturpark Unteres Saaletal e. V., das von der Gemeinde Salzatal und der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt wird.

Wils / Sachsen - Anhalt. Viele (Wild) - Tier- und Pflanzenarten fanden und finden sich als bevorzugt ursprüngliche Fels- und Höhlenbewohner, seit vielen Jahrhunderten als sogenannte Kulturfolger in und an von Menschenhand geschaffenen Gebäuden (Kunstfelsen) wieder. Hierzu zählen auch zahlreiche Säugetier- Vogel- und Insektenarten, welche die Gebäude vielfach intensiv als Brutplätze, Sommerquartiere oder auch als Versteckmöglichkeiten nutzen.

Viele der früher häufigen „Allerweltsarten“ unserer Dörfer und Städte sind heute bereits sehr selten geworden oder gar verschwunden ...
Aufgrund von (vielfach artenfernen) Sanierungen sowie dem Abriss vieler potenziell geeigneter (alter) Gebäude, ist seit geraumer Zeit ein starker Rückgang der gebäudebewohnenden Arten zu verzeichnen. Zahlreiche Arten sind bereits fast gänzlich aus unserem Umfeld verschwunden! Dadurch findet unverkennbar eine erschreckende Verarmung der Artenvielfalt in unserer Umwelt statt. Durch den markanten Schwund der Artenvielfalt gerät auch das Wissen über die Ansprüche und die Verhaltensmuster unserer „kulturellen wilden Wegbegleiter“ in Vergessenheit.

Aus diesem Grund ist es in unseren Augen und gerade im Interesse der uns nachfolgenden Generationen, also unserer Kinder und Enkelkinder von größter Bedeutung diesen kulturfolgenden Spezies auch in Zukunft geeignete Quartiere und damit Überlebensräume vorzuhalten.


In der Aufnahme
  • Am 22.12.2021 wurde die Projetinformation am Bauwerk angebracht ...
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Kulturerbe gerät durch Klimawandel ernsthaft in Gefahr
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Kulturerbe gerät durch Klimawandel ernsthaft in Gefahr

29/30.12.2021

Osnabrück/Bamberg/Berlin. Gerade zur Weihnachtszeit sind Kirchen, Münster und Dome zentrale Stätten der christlichen Kultur. Doch solche Bauwerke sind ernsthaft bedroht: Der Klimawandel ist nicht nur für Mensch und Umwelt eine Gefahr, sondern zunehmend auch für Gotteshäuser, historische Parks und Bauten.

Rechtzeitige Anpassungen zum Schutz vor Zerfall sind daher unabdingbar. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert deshalb solche Vorhaben und engagiert sich für den Kulturbereich als vierte Säule der Nachhaltigkeit.
„Ein großes Risiko sind in Zukunft vor allem extreme Wetterlagen“, sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. Ereignisse wie die Flutkatastrophe 2021 im Ahrtal und Teilen Nordrhein-Westfalens, bei der auch viele Kirchen, Baudenkmale, Archive und Museen stark geschädigt und zum Teil unwiederbringlich zerstört wurden, nehmen aufgrund des vom Menschen gemachten Klimawandels voraussichtlich zu. Bonde: „Auch der Kulturerbe-Sektor steht deshalb vor enormen Klima-Herausforderungen.“ Vorsorge etwa durch bessere Frühwarnsysteme, Risikoanalysen sowie Nutzung von Umwelt- und Wetterdaten werden nach Bondes Worten eine immer größere Rolle spielen. Der DBU-Generalsekretär weiter: „Innovative Erhaltungs- und Schutzkonzepte sind dann genau so wichtig wie Anpassungsstrategien an nicht mehr aufzuhaltende klimatische Veränderungen.“ Die DBU setze sich aufgrund dieser Entwicklung „für einen erweiterten Nachhaltigkeitsbegriff“ ein: neben dem Dreiklang von sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Faktoren müsse auch die kulturelle Dimension im Blick behalten werden.

Kulturbereich als Teil globaler Klimadiskussionen

Constanze Fuhrmann, Leiterin des DBU-Referats Umwelt und Kulturgüter, hofft darauf, dass Grundsatzdokumente wie die Ziele der Vereinten Nationen (UN) für nachhaltige Entwicklung künftig mehr Wirkung erzielen. „Denn die UN betonen die Rolle von Kulturerbe und fordern verstärkte Anstrengungen zum Schutz des kulturellen Erbes.“ Das müsse zu mehr Beachtung des Themas im globalen Klimadiskurs führen. Ein erstes Signal in diese Richtung setzt die DBU mit einem Projekt, das vom Internationalen Rat für Denkmalpflege (Icomos) International koordiniert sowie von Icomos Deutschland, der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation (Unesco) und dem Weltklimarat (IPCC) fachlich unterstützt wird. Die Ergebnisse sollen in die IPCC-Berichterstattung einfließen.

Heiße und regenarme Sommer schaden historischen Bauwerken und Parkanlagen

Nicht nur Hochwasser, auch Wetterextreme wie heiße und regenarme Sommer machen dem Kulturerbe zu schaffen. Fuhrmann: „Während einst zu hohe Feuchtigkeit in Innenräumen historischer Gebäude häufig großen Schaden anrichtete, wird zunehmend trockene Luft zu einem großen Problem.“ Betroffen sind nach ihren Worten besonders Kirchen und Schlösser, da es hier oft keine ausreichende Klimatisierung gibt. Viele historische Materialien wie Leinwandgemälde, Tapeten und Wandmalereien reagieren sehr empfindlich auf diese Veränderungen, so Fuhrmann. Und: „Die Schäden reichen von Rissen bis zu komplettem Substanzverlust.“ Diese Wechselwirkungen finden nach ihren Worten sowohl in der Praxis als auch in der Forschung noch zu wenig Beachtung. Deshalb fördert die DBU ein vom Kompetenzzentrum für Denkmalwissenschaften der Universität Bamberg koordiniertes Projekt, um Schadensphänomene aufgrund geringer Feuchtigkeit zu analysieren und Handlungsempfehlungen abzuleiten.

„Außerdem sind bereits jetzt schon zahlreiche historische Parks und Gärten von Extremwetterlagen wie anhaltender Trockenheit betroffen“, so Fuhrmann. Von 2017 bis 2019 kam es etwa aufgrund von Hitze und Orkanen in Deutschland zu massiven Schädigungen der Baumbestände. Ein sogenannter Parkschadensbericht soll bald einen Überblick verschaffen. „Denn bislang existieren lediglich Einzelberichte; die parkpflegenden Institutionen benötigen jedoch eine übergreifende Analyse“, so Fuhrmann. Mit DBU-Förderung will die Technische Universität Berlin nun erstmalig eine umfassende Bestandsaufnahme von Schäden an Gehölzen vornehmen, die aufgrund von Klimawandel in historischen Parks und Gärten in Deutschland in den vergangenen Jahren entstanden sind.

Klimaschutz fördern durch Gebäudesanierung und Parkpflege

Ein Lichtblick: „Der Erhalt von Kulturerbe kann selber zum Klimaschutz beitragen“, sagt Fuhrmann, insbesondere bei Bausubstanz und historischen Parkanlagen. Die DBU-Expertin weiter: „Jahrhunderte alte Bauwerke sind meist per se nachhaltig, da ihr gesamter Lebenszyklus nur einen minimalen Fußabdruck hinterlässt.“ Aus Fuhrmanns Sicht ist ein Mentalitätswandel notwendig. „Das heißt auch, verschieden Vorgaben und Regularien seitens UN, Denkmalschutz und anderen Institutionen etwa für den Erhalt eines authentischen Kulturerbes in Einklang zu bringen mit klimapolitischen Notwendigkeiten“, so die DBU-Referatsleiterin. Allein schon deshalb, weil das Kulturerbe seinen Beitrag zur Minderung der Klimakrise leistet – so wie die Welterbestätte in Potsdam mit ihren rund 50.000 Altbäumen: Allein deren Erhalt zahlt sich laut Berechnungen der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg für Umwelt und Natur aus, weil rund 175.000 Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid dann nicht freigesetzt werden.

In der Aufnahme
Das bezaubernde Lächeln der Reglindis im Naumburger Dom trügt: Denn wegen der Auswirkungen des Klimawandels ist das Kulturerbe in Deutschland und anderswo durch Hitze, Stürme und Starkregen zunehmend in Gefahr. © Constanze Fuhrmann/DBU


Quelle
Deutsche Bundesstiftung Umwelt
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
21.12.2021 |
 

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Streng geschützte Zwergschwäne aus NABU-Projekt geschossen
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Streng geschützte Zwergschwäne aus NABU-Projekt geschossen

29/30.12.2021

Jagdliche Aktivitäten bedrohen seltene Wintergäste
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Berlin/Hannover – Im Zuge des Projektes „Zwergschwan: Schutzkonzept für eine bedrohte Zugvogelart in Deutschland“ im Bundesprogramm Biologische Vielfalt hat das Michael-Otto-Institut im NABU vergangene Woche nahe Meppen im Landkreis Emsland Zwergschwäne besendert und diese auf offenen Wasserflächen im Naturschutzgebiet (NSG) Dersuweer Moor freigelassen.

Die Wasserflächen, auf denen die Zwergschwäne freigelassen wurden, sind für die Art wichtige Schlafgewässer und die Tiere sollten sich dort ungestört wieder mit ihren Artgenossen zusammentun können.
Am darauffolgenden Wochenende zeigten die Senderdaten einiger Zwergschwäne plötzlich auffällige Muster, die auf eine massive Störung im NSG schließen ließen. Zwei der Sender konnten in einem bewohnten Gebiet von Meppen lokalisiert werden. Dort wurden dann am Sonntag im Beisein der Polizei die beiden Tiere tot und mit Schussverletzungen, die auf jagdliche Aktivitäten zurückzuführen sind, in einem Anhänger geborgen.
 
Der Zwergschwan ist gelistet im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie und eine Art, für deren Schutz Deutschland eine besondere Verantwortung trägt. Zwergschwäne dürfen in der EU nicht bejagt werden. Es werden jedoch immer wieder Verdachtsfälle bekannt, dass Zwergschwäne Opfer von illegalen Abschüssen werden. Der aktuelle Vorfall wurde bei der Polizei zur Anzeige gebracht.
 
Dazu NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Das Töten von streng geschützten Arten ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat. Diese muss mit aller Konsequenz verfolgt werden. Wir dürfen nicht zulassen, dass durch das illegale Töten der Bestand geschützter Arten zusätzlich unter Druck gerät.“
 
Auch Dr. Holger Buschmann, Landesvorsitzender des NABU Niedersachsen, zeigt sich empört über diesen Vorfall: „Es kann nicht sein, dass streng geschützte und bedrohte Arten wie der Zwergschwan in einem Naturschutzgebiet geschossen werden!“ Vorbehaltlich der strafrechtlichen Ermittlungen, die den genauen Hergang noch offenlegen müssen, sieht Dr. Buschmann dennoch schon jetzt die Politik – im speziellen Landwirtschafts- und Umweltministerium, welche ebenfalls Fördergeber des Zwergschwan-Projektes sind – in der Pflicht, solche Situationen durch Änderungen im niedersächsischen Jagdgesetz zukünftig zu vermeiden. „Dazu gehört, dass auch der Höckerschwan, der mit Zwerg- und Singschwan verwechselt werden kann, als jagdbare Art aus dem Jagdgesetz gestrichen werden muss. Ähnliche Fälle zwischen schwer zu unterscheidenden Gänsearten wie Bläss- und Zwerggans bestätigen diese Problematik.“
 
Hintergrund zum Projekt
Rund die Hälfte der in Nordwesteuropa beheimateten Zwergschwäne rastet jedes Jahr auf dem Zug in die Überwinterungsgebiete in Deutschland und eine zunehmende Anzahl verbringt mittlerweile den ganzen Winter hier. Seit einigen Jahren sind massive Bestandsrückgange dieser Art zu verzeichnen, die Ursachen dafür sind noch unklar. Aus diesem Grund wurde im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt ein Projekt initiiert, das die Gründe für diesen Abwärtstrend aufdecken und ein Schutzkonzept entwickeln soll.

Zur Klärung der Lebensraumansprüche und spezifischer Gefährdungen von Zwergschwänen werden Zwergschwäne mit GPS-Sendern ausgestattet. Hierzu liefern auch großräumige Habitatanalysen mit Hilfe von Fernerkundungsdaten wertvolle Erkenntnisse. Über die Besenderung ist es auch möglich, den Tieren auch in die arktischen Brutgebiete zu folgen und einzigartige Einblicke in das Brutgeschehen der Zwergschwäne zu erlangen.


Das Projekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt „Zwergschwan: Schutzkonzept für eine bedrohte Zugvogelart in Deutschland“ wird federführenddurch das Michael-Otto-Institut im NABU geleitet. Verbundpartner sind: Dachverband Deutscher Avifaunisten e.V.(DDA), Kuno e.V., Naturschutzstiftung Landkreis Emsland, Niedersächsische Ornithologische Vereinigung e.V. (NOV), Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V. (OAMV), Ornithologische Arbeitsgemeinschaft für Schleswig-Holstein und Hamburge.V. (OAGSH), Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein und Wildfowl and Wetlands Trust (WWT).

Fördergeber sind: Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mittelndes Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) sowie Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz, Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung Schleswig-Holstein und Naturschutzstiftung Landkreis Emsland.
 

 Quelle
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NABU-Pressestelle
NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 146/21 | 22. DEZEMBER 2021

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In der Aufnahme von Ulrich Rösch

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Rekordsumme für bedrohte Panzerechsen
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Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) - Rekordsumme für bedrohte Panzerechsen

"Zootier des Jahres"-Kampagne bringt mehr als 150.000 Euro ein.

28/29.12.2021

Berlin/Landau (ots)

Ein Rekord-Erfolg für den Artenschutz: Die "Zootier des Jahres" - Kampagne 2021 konnte erstmals mehr als 150.000 Euro erbringen. "Wir sind überwältigt, dass die diesjährige Kampagne diese unglaubliche Summe eingebracht hat", sagt Dr. Arne Schulze, Geschäftsführer der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP).

"Es ist die mit Abstand höchste Fördersumme, die wir seit Beginn unserer Kampagne im Jahr 2016 erreichen konnten." Die gesammelten Mittel fließen nun in effektive Schutzmaßnahmen für hochbedrohte Krokodilarten auf Kuba, auf den Philippinen, auf Borneo und in Nepal.
Viele Krokodilarten gelten als gefährdet und sechs Arten werden von der Weltnaturschutzunion IUCN sogar als "von der Ausrottung bedroht" eingestuft. Denn Menschen dringen bis heute immer weiter in die Lebensräume der Krokodile vor und töten sie, weil sie die Tiere als Gefahr für sich und ihre Haustiere ansehen. Ihr Fleisch und die Eier werden verzehrt, die Moschusdrüsen der Krokodile werden zur Parfümherstellung genutzt und weil Krokodile Fische fressen, gelten sie darüber hinaus als Konkurrenten der Fischer.

Zusätzlich dezimiert der Lebensraumverlust, etwa durch den Bau von Dämmen, sowie die zunehmende Wasserverschmutzung die Krokodilbestände. An den Rand der Ausrottung brachte die Krokodile jedoch insbesondere die wachsende Nachfrage nach ihrer Haut, weil die Modeindustrie anfing, daraus Handtaschen, Schuhe, Koffer, Gürtel und andere Waren herzustellen.

Dabei übernehmen Krokodile eine wichtige Rolle bei der Gesunderhaltung ihres Lebensraumes. Als große Prädatoren stehen sie an der Spitze der Nahrungspyramide und sind entscheidend für das ökologische Gleichgewicht. Da sie unter anderem Aas fressen, reinigen sie die Gewässer und anliegende Landflächen von Kadavern. Wenn sie jagen, haben sie es besonders auf schwache, verletzte und kranke Tiere abgesehen. Sie regulieren die Bestände räuberischer Welse oder Piranhas, die sich ihrerseits von für den Menschen bedeutenden Speisefischen ernähren. Zudem sind sie wahre "Ökosystemingenieure", da sie Mangrovenwälder formen und erhalten, indem sie massive Unterwasserhöhlen und -kanäle ausgraben, die Wasserdynamik und essenzielle Mikrolebensräume schaffen, die wiederum Artenvielfalt ermöglichen.

Die bereits jetzt erkennbaren, negativen Auswirkungen auf die Ökosysteme in den Heimatländern der Krokodile machen ihren Schutz daher besonders wichtig.

Ausschlaggebend für den Erfolg der diesjährigen "Zootier des Jahres"-Kampagne war die enge Zusammenarbeit mit den zoologischen Gärten und deren rege Beteiligung. Mit ihrer guten Öffentlichkeitsarbeit betrieben sie wichtige Lobbyarbeit für die stark bedrohten Panzerechsen.

Neben ihrem Bildungsauftrag züchten Zoos zudem gefährdete Tierarten im Rahmen wissenschaftlich geführter Nachzuchtprogramme. Etwa das Philippinenkrokodil - eine mittelgroße Krokodilart, die in ihrem Heimatland, den Philippinen, von der Ausrottung bedroht ist.

Auf den Philippinen leben nur wenige genetisch getestete Tiere in den Zuchtstationen, wodurch der Europäische Zoobestand besonders wertvoll für den Arterhalt wurde, denn reinerbige Tiere sind eine Grundvoraussetzung für die Wiederansiedlung. Die Haltung der Tiere ist aufwendig und kompliziert. Hinzu kommt, dass Philippinenkrokodile erst mit 10 - 15 Jahren geschlechtsreif werden, was eine lange Generationsdauer zur Folge hat. Dies bedeutet, dass es viele Jahre dauert, bis eine stabile Population in menschlicher Obhut aufgebaut ist und an eine Wiederansiedlung gedacht werden kann. Seit Beginn der Zuchtbemühungen in Europa konnte die Anzahl durch Nachzuchterfolge in verschiedenen Zoologischen Gärten von anfangs 15 auf mittlerweile 51 Tiere erhöht werden.

Ende Dezember 2020 war es dann erstmals soweit: zwei Philippinenkrokodilnachzuchten aus dem Kölner Zoo, Partner der diesjährigen Kampagne, traten die Reise in ihr ursprüngliches Heimatland an. Sie werden auf den Philippinen ihren Beitrag dazu leisten, eine reinerbige Philippinenkrokodilpopulation zu gründen, mit dem Ziel der Wiederansiedlung im Siplas Naturschutzgebiet.

Mit der finanziellen Unterstützung durch die "Zootier des Jahres"-Kampagne werden dafür neue, sogenannte "soft-release"-Anlagen und eine weitere Nachzuchtstation direkt in dem Schutzgebiet gebaut. Zudem soll ein Zentrum für Umweltbildung, sowohl für Einheimische als auch für Touristen, entstehen und ein Konzept für nachhaltigen Tourismus in der Region umgesetzt werden.

Auch dieses Jahr schlüpften im Zoo Köln vier Philippinenkrokodile. Die jungen Krokodile werden etwa im Alter von zwei Jahren ebenfalls auf den Philippinen wiederangesiedelt, um dort die lokalen Populationen weiter zu stärken.

"Das ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, wie von Zoos koordinierte Erhaltungszuchtprojekte aktiv zu In-situ-Schutzmaßnahmen beitragen oder, wie in diesem Fall, überhaupt erst möglich machen", sagt der Kölner Aquariumsleiter Prof. Dr. Thomas Ziegler, der auch Regionaler Vorsitzender der IUCN "Crocodile Specialist Group" in Europa ist. Durch die gezielte Kombination von Nachzucht in menschlicher Obhut und gleichzeitiger Vorbereitung optimaler Lebensbedingungen im Ursprungshabitat, wird so das bestmögliche zum Schutz bedrohter Arten umgesetzt. "Ganz im Sinne des "One Plan Approaches", der das effektive Zusammenwirken von In-situ- und Ex-situ-Maßnahmen und Expertengruppen empfiehlt."

Auch das nächste "Zootier des Jahres" wird die ZGAP wieder zusammen mit ihren Kampagnenpartnern, dem Verband der Zoologischen Gärten, der Deutschen Tierpark-Gesellschaft, der Gemeinschaft der Zooförderer und weiteren Tiergärten, Zoos und Verbänden Anfang des Jahres, genauer am 26. Januar 2022, im Zoo Landau
verkünden.

Bildunterschrift:

  • Krokodilnachwuchs im Kölner Zoo 2021 (Philippinenkrokodile) / Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/129318 / Die Verwendung dieses Bildes ist für redaktionelle Zwecke unter Beachtung ggf. genannter Nutzungsbedingungen honorarfrei. Veröffentlichung bitte mit Bildrechte-Hinweis.

Bildrechte:
    Thomas Ziegler
Fotograf:
    Thomas Ziegler

Quelle
Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) e.V.
Bundespressehaus (Büro 4109) Schiffbauerdamm 40
10117 Berlin
 
16.12.2021 – 11:46

Original-Content von: Verband der Zoologischen Gärten (VdZ), übermittelt durch news aktuell

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Die Wilden Bienchen von Willmars
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Die Wilden Bienchen von Willmars

28/29.12.2021

Bayern/Willmas
.Ein innovatives Artenschutz- Umweltbildungsprojekt des Artenschutz in Franken® und des Kindergartens Flohkiste und des Diakonievereins Willmars e.V. das von der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt wird.

Wildbienen - die unbekannten Bestäuber

Eigentlich haben die meisten von uns in ihrem Leben schon einmal Wildbienen gesehen. Doch bewusst als solche wahrgenommen werden diese Tiere kaum. Vielfach werden sie gar mit Wespen oder Fliegen verwechselt. Und hier zeigt sich auch bereits ein elementares Problem. Aufgrund einer weitverbreiteten Unkenntnis werden „die Wildbiene“ und deren Ansprüche an ihre Lebensräume nicht erkannt.
Wildbienen - für uns Menschen ungemein wichtig
Wir Menschen sind darauf angewiesen, dass unsere (Kultur) -Pflanzen bestäubt werden. Wildbienen spielen hierbei eine weitaus größere Rolle als bislang angenommen. Doch Wildbienen sichern nicht nur die Ernteerträge in der Landwirtschaft. Da sie häufig in enger Symbiose mit „ihrer Wildpflanze“ leben, sichern die kleinen Insekten auch das Überleben zahlloser Wildpflanzen.


In der Aufnahme
  •     Am 21.12.2021 wurde die Wildbienenstation installiert ... hier noch mit den Montagestabilisatoren.
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NABU-Negativpreis Dinosaurier des Jahres 2021: Emden ist überall
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NABU-Negativpreis Dinosaurier des Jahres 2021: Emden ist überall

27/28.12.2021

Krüger: In Emden und ganz Deutschland wird Natur zubetoniert - bis 2050 ist eine Fläche in der Größe des Saarlands von Versiegelung bedroht
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Berlin/Emden - Mit dem Negativpreis 'Dinosaurier des Jahres' zeichnet der NABU bereits zum 29. Mal die Umweltsauerei des Jahres aus. Preisträger 2021 ist das Baugebiet Conrebbersweg in der Stadt Emden in Niedersachsen. Es wurde von der NABU-Jury stellvertretend für die Naturzerstörung durch Bodenversiegelung in ganz Deutschland ausgewählt. Emden hat eine seit vielen Jahren stagnierende Bevölkerungsentwicklung.

Die Einwohnerzahl ist zuletzt knapp unter die Marke von 50.000 gefallen. Für ein großes Baugebiet wird jetzt artenreiches Feucht- und Nassgrünland mit fast flächendeckendem Schutzstatus vernichtet. Auf der Fläche finden sich zahlreiche stark gefährdete Pflanzen- und Vogelarten, darunter Wiesenpieper, Feldschwirl und Kiebitz. Mehr als zwei Drittel des 75 Hektar großen Gebietes sollen versiegelt werden. Es liegt zudem einen Meter unter dem Meeresspiegel. Angesichts der zunehmenden Starkwetterereignisse droht damit nach der Bebauung weiteres Ungemach.
NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: „Wer an Emden und die Nordseeküste denkt, hat vermutlich Wind, Natur und plattes Land in saftigem grün vor Augen. Betonpolitik erwartet an dieser Stelle wohl kaum jemand. Jetzt soll ein landesweit bedeutsames Gebiet für den Biotopschutz zugunsten eines großes Baugebietes unwiederbringbar zerstört werden. Der 'Dinosaurier des Jahres 2021' geht deshalb nach Emden an den Conrebbersweg. Wir verleihen ihn stellvertretend für die grassierende Bodenversiegelung in ganz Deutschland. Denn Emden ist überall. In fast jeder Kommune der Bundesrepublik werden aktuell Flächenversiegelungen geplant, rund 50 Hektar sind das bundesweit pro Tag. Diese Entwicklung lässt sich nicht unendlich fortsetzen. Deshalb fordern wir von der Bundesregierung eine stärkere Priorisierung der Flächennutzung und eine Reduktion des Flächenverbrauch auf netto Null bis 2030.“
Die Bundesregierung wollte den Flächenfraß in Deutschland bis 2020 auf 30 Hektar pro Tag reduzieren. Dieses Ziel wurde dann Anfang des Jahres 2018 um zehn Jahre nach hinten, auf das Jahr 2030 verschoben. Erst im Jahr 2050 wird im Klimaschutzplan der Bundesregierung nun das Ziel eines "netto Null"-Flächenverbrauchs angepeilt. Bis dahin würden, nach diesen Plänen von heute, weitere 250.000 bis 260.000 Hektar an zusätzlicher Fläche versiegelt. Das entspricht umgerechnet mehr als 350.000 Fußballplätzen oder der Größe des Saarlands.

Natur, Landwirtschaft und Bebauung - vielerorts herrscht großer Wettbewerb ums Land. Die Bundesregierung plant in den Ballungsgebieten den Neubau von 400.000 Wohnungen pro Jahr, soviel realisierte die letzte Regierung in der gesamten Legislatur. Dem stehen rund zwei Millionen leerstehende Wohnungen in ländlichen Regionen und eine durch den demographischen Wandel eher sinkende Bevölkerungszahl gegenüber. Das verdeutlicht die hohe Komplexität bei der Flächenversiegelung, bei der soziale Aspekte, die Verfügbarkeit von Arbeit, aber auch Fragen von Infrastruktur und Verkehr zu berücksichtigen sind. Flächen sind daher möglichst nachhaltig und effektiv zu nutzen. Bei der sogenannten Innenverdichtung wird beispielsweise geprüft, welche Flächen sich innerhalb eines Ortes noch für Bebauung, Aufstockung, Umbau oder Verdichtung anbieten. Gleichzeitig ist auf ausreichend unversiegelte Fläche in den Orten zu achten, auf denen beispielsweise Wasser versickern oder verschattende Bepflanzung stehen kann. Baulandmobilisierung in den Außenbereichen von Ortschaften bedeutet hingegen weitere Flächenversiegelung. Zwar werden dabei oft Ausgleichsmaßnahmen vorgesehen, die den Verlust an Biodiversität kompensieren sollen.

Ein qualitativer Ausgleich der zerstörten Flächen wird jedoch nur selten und wenn, dann erst nach vielen Jahren erreicht. Die Ampelkoalition hat das Problem erkannt und im Koalitionsvertrag angekündigt das Baugesetzbuch dahingehend überprüfen zu wollen, unter anderem soll der umstrittene §13b gestrichen werden, der die Außenbebauung vereinfacht. Der NABU regt zusätzlich an, Wachstumsfehlanreize für Ortschaften aufgrund der Hauptansatzfaktoren des Finanzausgleichs auf Landesebene zu reduzieren.

Mit dem „Dinosaurier des Jahres“, eine 2,6 Kilogramm schweren Nachbildung einer Riesenechse, zeichnet der NABU seit 1993 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus, die sich durch besonders rückschrittliches öffentliches Engagement in Sachen Natur- und Umweltschutz hervorgetan haben. Seit 2020 werden nicht mehr Personen, sondern konkrete Projekte als Umweltsauerei des Jahres ausgezeichnet. Preisträger 2020 war das Autobahnprojekt A26 Ost.

Aufnahme von NABU/Klemens Karkow
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Quelle:
NABU-Pressestelle
NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 154/21 | 21. DEZEMBER 2021
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27/28.12.2021

Bayern / Oberelsbach.
Ein innovatives Artenschutz- Umweltbildungsprojekt des Artenschutz in Franken® und des Kommunalen Kindergarten des Marktes Oberelsbach das vom Markt Oberelsbach und der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt wird.

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