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2023-03
Bayerns Wälder durch Trockenheit massiv gefährdet
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Bayerns Wälder durch Trockenheit massiv gefährdet

20.03.2023

  • Tag des Waldes am 21. März

Wälder im Freistaat sterben großflächig ab,
Situation im Frankenwald besonders dramatisch. BN fordert Gegensteuern mit wirksamen bayerischen Klimaschutz und mehr Waldverjüngung. Staatsregierung muss für höhere Abschussquoten sorgen.
Zum Tag des Waldes weist der BUND Naturschutz in Bayern auf die verheerenden Auswirkungen der ungewöhnlichen Trockenheit für Bayerns Wälder hin. In vielen Regionen gab es in den letzten Monaten nur geringe Niederschläge und der Schnee blieb oft aus. So sind die Grundwasserstände vielerorts extrem niedrig und die Waldböden trocknen aus. Den Wäldern geht es nach den gehäuften Trockenjahren seit 2015 sehr schlecht: Millionen Bäume sind in den letzten Jahren abgestorben, vor allem Fichten und Kiefern. Allein im Frankenwald ist in wenigen Jahren ein Viertel der Bäume abgestorben, das sind 10.000 Hektar Kahlflächen (siehe Foto).

„Ein riesiger Verlust an Lebensraum, Wasserrückhalt, CO2-Speicher und natürlich auch für die Waldbesitzer“, beklagt der BN-Vorsitzende Richard Mergner. „Allein Bäume zu umarmen und auf Regen zu hoffen, wird Bayerns Wälder nicht retten. Um das fortschreitende ‚Waldsterben 2.0‘ in Bayerns Wäldern zu stoppen, fordern wir von der Staatsregierung, dass sie wirksame Klimaschutzmaßnahmen umsetzt. Das windelweiche Klimaschutzgesetz, welches letztes Jahr verabschiedet wurde, leistet keinen ausreichenden bayerischen Beitrag zum Schutz unseres Klimas und unserer Wälder. Das haben etliche Expert*innen bestätigt“.

Besonders erschreckend ist, dass in vielen von der Klimakrise bedrohten nadelbaumdominierten Wäldern keine Waldverjüngung nachwächst. Dabei wäre hier eine Verjüngung mit klimaresilienteren Baumarten wichtig, vor allem mit Eichen, Tannen oder Buchen, die die Wälder schattig und kühl halten. „Weil oben der Wald stirbt und unten nichts nachwächst, muss die Staatsregierung endlich handeln und die seit Jahrzehnten bestehenden Defizite bei der Jagd endlich beseitigen“, so Ralf Straußberger, Wald- und Jagdreferent des BN. „Wo zu viele Hirsche und Rehe die Waldverjüngung auffressen, müssen sie auf ein Maß reduziert werden, dass die Waldverjüngung wieder wachsen kann.“ Der BN fordert ein ökologisches Gleichgewicht zwischen Reh- und Hirschbeständen und deren Lebensraum, dem Ökosystem Wald, herzustellen.
 

Foto: Waldsterben 2.0 im Frankenwald - Trockenheit und Hitze brachten bislang tausende Hektar Wald im Frankenwald zum Absterben. Aus Waldlandschaften werden Steppen infolge der Klimakrise (Aufnahme v. 2022) Fotograf: Ralf Straußberger, BN

Quelle
BUND NATURSCHUTZ IN BAYERN E.V. (BN)
Dr.-Johann-Maier-Straße 4
93049 Regensburg

Für diese Information trägt ausnahmslos der/die Autor*in/Urheber*in die redaktionelle Verantwortung. Die kommunizierten Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers*in, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

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Die Wilden Bienchen von Prislich
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Die Wilden Bienchen von Prislich

24/25.03.2023


Ein innovatives Artenschutz- Umweltbildungsprojekt des Artenschutz in Franken® und dem Kindergarten Prislich "Kinderglück" das vom DRK - Kreisverband Ludwigslust e.V. und der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt wird.


Wildbienen - die unbekannten Bestäuber

Prislich/Mecklenburg-Vorpommern.Eigentlich haben die meisten von uns in ihrem Leben schon einmal Wildbienen gesehen. Doch bewusst als solche wahrgenommen werden diese Tiere kaum. Vielfach werden sie gar mit Wespen oder Fliegen verwechselt. Und hier zeigt sich auch bereits ein elementares Problem. Aufgrund einer weitverbreiteten Unkenntnis werden „die Wildbiene“ und deren Ansprüche an ihre Lebensräume nicht erkannt.
Wildbienen - für uns Menschen ungemein wichtig

Wir Menschen sind darauf angewiesen, dass unsere (Kultur) -Pflanzen bestäubt werden. Wildbienen spielen hierbei eine weitaus größere Rolle als bislang angenommen. Doch Wildbienen sichern nicht nur die Ernteerträge in der Landwirtschaft. Da sie häufig in enger Symbiose mit „ihrer Wildpflanze“ leben, sichern die kleinen Insekten auch das Überleben zahlloser Wildpflanzen.


Wildbienen – häufig im Bestand gefährdet

Doch viele unserer Wildbienenarten in Deutschland sind zwischenzeitlich akut in ihrem Bestand bedroht. Gerade auch durch eine zunehmend industrielle Landbewirtschaftung mit einem immensen Pestizideinsatz sowie der Zerstörung wichtiger Lebensräume haben wir Menschen zahlreiche Wildbienenarten bereits nahe an den Rand des Aussterbens gebracht. Je intensiver die Bewirtschaftungsformen und je umfangreicher Bewirtschaftungs-flächen werden, desto stärker hängt der Ertrag der Landwirtschaft auch von Wildbienen ab.

Je mehr Lebensräume wir mit unserem Handeln in unserem Umfeld beeinträchtigen gefährden wir nicht nur eine faszinierende Insektengruppe. Nein mehr noch, wir setzen mit diesem Tun gar eine der (auch und gerade für den Menschen) wichtigsten Ökosysteme aufs Spiel.




In der Aufnahme
  •     Wildbienenstation kurz nach Fertigstellung der Montage, hier noch mit Montagestabis gesichert.
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Bäume auf den Acker: 1,8 Millionen Euro für mehr Biodiversität
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Bäume auf den Acker: 1,8 Millionen Euro für mehr Biodiversität

23/24.03.2023

  • Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Bundesumweltministerium

Berlin/Bonn.
Agroforstsysteme sind wichtige Bestandteile einer klimaresilienten Landbewirtschaftung. Sie kombinieren den Anbau von Ackerfrüchten oder Grünland mit Bäumen und Sträuchern auf einer Bewirtschaftungsfläche. Überdies wirken sie sich positiv auf die biologische Vielfalt, den Erosionsschutz, die Kohlenstoffbindung im Boden und die Reduzierung von Stoffausträgen in Grund- und Oberflächenwasser aus.

Das Bundesumweltministerium fördert daher gemeinsam mit dem Bundesamt für Naturschutz zwei Agroforstprojekte im Bundesprogramm Biologische Vielfalt: Das Projekt „SEBAS“ setzt mit rund 1,4 Millionen Euro Bundesfördermitteln in Brandenburg verschiedene Maßnahmen um. Außerdem startet das „Netzwerk Demonstrationsbetriebe Agroforstwirtschaft“ mit einer zweijährigen Planungsphase für eine mögliche bundesweite Umsetzung und erhält dafür 430.000 Euro. Seit dem 1. Januar 2023 sind Agroforstsysteme erstmalig als Nutzungsform auf landwirtschaftlichen Flächen in Deutschland anerkannt, rechtlich geregelt und werden aufgrund ihrer vielfältigen ökologischen Synergieeffekte zudem im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik gefördert.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Agroforstsysteme sind ein gutes Instrument im Kampf gegen Klimakrise und Artenaussterben. Auf diesen Flächen stärken wir sowohl die biologische Vielfalt als auch den Natürlichen Klimaschutz. Gesunde Böden mit vielfältigen Strukturen bilden den Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten, binden Kohlenstoff  und speichern es für lange Zeit. Die beiden neuen Projekte unterstützen damit auch die Ziele, unseres Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz.“

BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm: „Agroforstsysteme sind zukunftsweisende landwirtschaftliche Produktionssysteme, die die biologische Vielfalt schützen und fördern. Wenn Bäume, Sträucher und verschiedene Ackerfrüchte für mehr Strukturreichtum und Nahrungsvielfalt in der Kulturlandschaft sorgen, profitieren davon vor allem die Insekten, aber auch Vögel und Säugetiere. Ich freue mich, dass gleich zwei neue Projekte im Bundesprogramm Biologische Vielfalt diese nachhaltige Form der Landnutzung fördern und bekannter machen. Denn um Agroforstsysteme in Deutschland zu etablieren, braucht es vor allem konkrete Erfahrung in der landwirtschaftlichen Praxis und die Erprobung der seit Anfang 2023 erstmals möglichen Förderung durch Bund und Länder.“

Hintergrund
Projekt „SEBAS (Förderung der biologischen Vielfalt durch Agroforstwirtschaft)“

Auf vier agroforstwirtschaftlich genutzten Flächen im Süden und Osten Brandenburgs arbeiten Praxis- und Forschungspartner im Projekt SEBAS eng zusammen: Die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg ist vor allem für die Koordination des Vorhabens und das Datenmonitoring zuständig. Der Deutsche Fachverband für Agroforstwirtschaft (DeFAF) e.V. ist vorrangig in der Öffentlichkeitsarbeit und Wissenschaftskommunikation aktiv, der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) e.V. bearbeitet vor allem das Themenfeld der Landschaftsanalyse.

Das Projekt soll Aufschluss darüber geben, inwieweit bereits einfach strukturierte Agroforstsysteme die Biodiversität in intensiv genutzten Agrarlandschaften erhalten bzw. mittelfristig sogar wieder erhöhen können. Im Fokus der Untersuchungen stehen neben den Auswirkungen der veränderten Landnutzung auf Böden, Wasserhaushalt und betriebswirtschaftlicher Effizienz vor allem die möglichen Vorteile für Insekten wie Laufkäfer, Wildbienen, Tagfalter, Wanzen und Kurzfühlerschrecken.

Neben den Mitteln aus dem Bundesprogramm Biologische Vielfalt erhält SEBAS eine Förderung von der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg.
Projekt „Bäume auf den Acker – Biologische Vielfalt durch ein erstes Netzwerk Demonstrationsbetriebe Agroforstwirtschaft"

Das Projekt „Bäume auf den Acker“ setzt sich zum Ziel, ein bundesweites Netzwerk von Demonstrationsbetrieben zur Agroforstwirtschaft zu bilden. Denn landwirtschaftliche Betriebe benötigen zunächst Sensibilisierung, Aufklärung und Beratung bezüglich der Potenziale von Agroforstsystemen und den Chancen, die sich standortangepasst für ihren Betrieb ergeben. In dem Projekt sollen mindestens 15 Betriebe in ganz Deutschland zur Agroforstwirtschaft individuell beraten werden. Darüber hinaus sind Vorträge und Informationsveranstaltungen für interessierte Landwirt*innen geplant. Ziel ist es, nicht nur über Agroforstsysteme zu informieren, sondern auch Erfahrungsaustausch zu ermöglichen und auch Multiplikator*innen zu gewinnen, die das Wissen über die positiven Auswirkungen von Agroforstsystemen weitertragen. Darüber hinaus wird im Projekt umfassendes Bildungs- und Lehrmaterial zur Biodiversitätsförderung in Agroforstsystemen entwickelt.

Die VRD Stiftung für Erneuerbare Energien startet mit einer zweijährigen Planungsphase, deren Ergebnisse in einem Folgeprojekt genutzt werden sollen, das bundesweite Netzwerk der Agroforstbetriebe aufzubauen.


In der Aufnahme © Christian Böhm
  • Agroforstgehölzstreifen aus Pappel mit vorgelagertem Blühstreifen in Brandenburg.


Quelle
Bundesamt für Naturschutz
Konstantinstraße 110
53179 Bonn

Stand
17.03.2023

Für diese Information trägt ausnahmslos der/die Autor*in/Urheber*in die redaktionelle Verantwortung. Die kommunizierten Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers*in, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

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Die Wilden Bienchen von Karstädt
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Die Wilden Bienchen von Karstädt

23/24.03.2023


Ein innovatives Artenschutz- Umweltbildungsprojekt des Artenschutz in Franken® und dem Kindergarten Karstädt "Spatzennest" das vom DRK - Kreisverband Ludwigslust e.V. und der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt wird.


Wildbienen - die unbekannten Bestäuber

Karstädt/Mecklenburg-Vorpommern.Eigentlich haben die meisten von uns in ihrem Leben schon einmal Wildbienen gesehen. Doch bewusst als solche wahrgenommen werden diese Tiere kaum. Vielfach werden sie gar mit Wespen oder Fliegen verwechselt. Und hier zeigt sich auch bereits ein elementares Problem. Aufgrund einer weitverbreiteten Unkenntnis werden „die Wildbiene“ und deren Ansprüche an ihre Lebensräume nicht erkannt.
Wildbienen - für uns Menschen ungemein wichtig

Wir Menschen sind darauf angewiesen, dass unsere (Kultur) -Pflanzen bestäubt werden. Wildbienen spielen hierbei eine weitaus größere Rolle als bislang angenommen. Doch Wildbienen sichern nicht nur die Ernteerträge in der Landwirtschaft. Da sie häufig in enger Symbiose mit „ihrer Wildpflanze“ leben, sichern die kleinen Insekten auch das Überleben zahlloser Wildpflanzen.

Wildbienen – häufig im Bestand gefährdet

Doch viele unserer Wildbienenarten in Deutschland sind zwischenzeitlich akut in ihrem Bestand bedroht. Gerade auch durch eine zunehmend industrielle Landbewirtschaftung mit einem immensen Pestizideinsatz sowie der Zerstörung wichtiger Lebensräume haben wir Menschen zahlreiche Wildbienenarten bereits nahe an den Rand des Aussterbens gebracht. Je intensiver die Bewirtschaftungsformen und je umfangreicher Bewirtschaftungs-flächen werden, desto stärker hängt der Ertrag der Landwirtschaft auch von Wildbienen ab.

Je mehr Lebensräume wir mit unserem Handeln in unserem Umfeld beeinträchtigen gefährden wir nicht nur eine faszinierende Insektengruppe. Nein mehr noch, wir setzen mit diesem Tun gar eine der (auch und gerade für den Menschen) wichtigsten Ökosysteme aufs Spiel.



In der Aufnahme
  •     Wildbienenstation kurz nach Fertigstellung der Montage, hier noch mit Montagestabis gesichert.
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Riesiger Erfolg: Die Vjosa ist Nationalpark
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Riesiger Erfolg: Die Vjosa ist Nationalpark

22/23.03.2023

++ Heute wurde die Vjosa in Albanien zu Europas erstem Wildfluss-Nationalpark ausgerufen ++ EuroNatur, Riverwatch und viele weitere Partner haben jahrelang auf diesen Tag hingearbeitet ++ Auch der Aoos auf griechischer Seite sowie die Nebenflüsse der Vjosa und ihr Delta müssen großflächig unter Schutz gestellt werden ++

Gemeinsame Pressemittelung von EuroNatur, Riverwatch, EcoAlbania und MedINA

Radolfzell, Wien, Tepelena
. Heute Vormittag haben Albaniens Premierminister Edi Rama und die Umwelt- und Tourismusministerin Mirela Kumbaro in einer feierlichen Zeremonie in Tepelena die Vjosa zum Wildfluss-Nationalpark erklärt. Mit dem heutigen Tag sind die gesamte Vjosa in Albanien von der griechischen Grenze bis in die Adria sowie ihre Hauptzuflüsse – insgesamt ein Flusssystem von über 400 Kilometer Länge – als Nationalpark ausgewiesen. Das ist einzigartig in Europa.
Nach über zehn Jahren unermüdlichen Einsatzes für den Erhalt eines der letzten großen unverbauten Wildflüsse in Europa freuen sich EuroNatur, Riverwatch, EcoAlbania und viele weitere Naturschützerinnen und Flussaktivisten über diesen großen Meilenstein. Am Ziel sind die Flussschützer jedoch noch nicht.

„Wir haben gemeinsam mit unseren Partnern lange für diesen Tag gekämpft, vor Gerichten, mit Petitionen sowie in Gesprächen mit den Regierungsverantwortlichen und der lokalen Bevölkerung. Heute können wir feiern“, sagt Annette Spangenberg, Leiterin Naturschutz bei EuroNatur. „Nun werden wir uns weiter dafür einsetzen, dass auch die anderen freifließenden Nebenflüsse und das Delta unter Schutz gestellt werden, um so das gesamte, einzigartige Flussökosystem der Vjosa dauerhaft zu bewahren.“


„Dieser Wildfluss Nationalpark ist nicht nur ein Meilenstein für die Vjosa und Albanien, sondern für den Flussschutz in ganz Europa. Erstmals wird damit ein Schutzkonzept etabliert, das ein ganzes Flusssystem schützt und nicht nur einzelne Flussabschnitte“, sagt Ulrich Eichelmann, Geschäftsführer von Riverwatch. „Das Konzept des Wildfluss-Nationalparks sollte Vorbild für andere Flüsse in Europa sein, etwa für die Moraca in Montenegro oder die Neretva und Una in Bosnien-Herzegowina. Die Vjosa ist Europas erster Wildfluss-Nationalpark, aber er sollte nicht der einzige bleiben. Heute geht ein wichtiges Signal von Albanien an ganz Europa.“

„Die Ausrufung des Vjosa-Wildfluss-Nationalparks ist der Höhepunkt der zehnjährigen Bemühungen einer breiten Gruppe von Akteuren. Heute setzt nicht nur die Zivilgesellschaft, sondern auch Albanien mit der Ausweisung des Nationalparks einen neuen Standard im Naturschutz. Zum ersten Mal wird ein rund 400 Kilometer langer natürlicher Flusslauf geschützt, was eine einzigartige Initiative für Europa und die Welt darstellt", sagt Olsi Nika, Geschäftsführer von EcoAlbania.

„Nun ist auch für Griechenland die Zeit reif, sich für einen Wildfluss-Nationalpark einzusetzen. Der größte Teil des Flussgebiets des Aoos auf griechischem Gebiet liegt innerhalb der Grenzen des bestehenden Nationalparks Nord-Pindos. Ein kleiner Teil jedoch zwischen dem Nationalpark und der Grenze zu Albanien ist bis heute ungeschützt, so dass fast 70 Flusskilometer Bedrohungen ausgesetzt sind, beispielsweise durch Wasserkraftwerke", sagt Alexandra Pappa, Projekt-Managerin Flüsse bei MedINA. „Der institutionelle Schutz des Aoos in seiner Gesamtheit ist der Weg zur Schaffung des ersten grenzüberschreitenden Wildfluss-Nationalparks in Europa mit bemerkenswerten Vorteilen für Mensch und Natur".


Hintergrundinformationen:


  •     Über die Vjosa/den Aoos: Die Vjosa in Albanien ist einer der letzten großen Wildflüsse in Europa außerhalb Russlands. Sie fließt von den Bergen in Griechenland, wo sie Aoos genannt wird, bis zur Adriaküste in Albanien. Die Vjosa und ihre Nebenflüsse bilden ein Ökosystem mit einer beträchtlichen biologischen Vielfalt von nationaler und globaler Bedeutung. Doch auch ökonomisch bietet die Region Perspektiven. Der Ökotourismus an der Vjosa und ihren Nebenflüssen nimmt seit einigen Jahren beständig zu, das Potential von Aktivitäten wie Rafting wurde erkannt und ausgebaut.
  •     Wildfluss-Nationalpark: Der Zusatz Wildfluss spiegelt den Charakter des Schutzgebietes wider. Hierbei handelt es sich um einen Nationalpark, der ausschließlich Flüsse schützt und zwar großflächig, d.h. ganze Flusssysteme. Flüsse zählen weltweit zu den am stärksten bedrohten Lebensraumtypen. Wie gefährdet sie sind, zeigt das Beispiel der wandernden Fischarten in Europa. Seit 1970 sind deren Bestände (z.B. Aal, Äsche, Stör) um 94 Prozent zurückgegangen, vor allem als Folge von Flussbegradigungen und Staudammbauten.
  •     Die Kampagne „Rettet das Blaue Herz Europas“ dient dem Schutz von Flüssen mit besonders hohem Naturwert auf der Balkan-Halbinsel, die von mehr als 3.400 Wasserkraft-Projekten bedroht werden. Die Kampagne wird von den internationalen Naturschutzorganisationen Riverwatch und EuroNatur koordiniert und gemeinsam mit Partnerorganisationen in den Balkanländern umgesetzt. Der lokale Partner in Albanien ist EcoAlbania, in Griechenland MedINA. Weitere Informationen unter https://balkanrivers.net/de.
  •     Die Kampagne wird unter anderem unterstützt von der Manfred-Hermsen-Stiftung. Auch das Outdoor-Unternehmen Patagonia hat unseren Einsatz für den Vjosa-Nationalpark stark unterstützt. Weitere Partner, die sich für den Schutz des grenzüberschreitenden Flusses Vjosa/Aoos eingesetzt haben, sind IUCN ECARO, Pindos Perivallontiki und der Green Tank aus Griechenland, Tour du Valat, Wetlands International sowie die MAVA-Stiftung.


In der Aufnahme
  • Keine geschlossene Wasserdecke, sondern ein Gewirr aus Hauptstrom, Rinnsalen, Sandbänken und Inseln: So sieht ein naturbelassener Fluss (hier der Mittellauf der Vjosa) aus. © Gregor Subic


Quelle
EuroNatur - Stiftung Europäisches Naturerbe
Westendstraße 3
78315 Radolfzell


Stand
15.03.2023

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Die Wilden Bienchen von Conow
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Die Wilden Bienchen von Conow

22/23.03.2023


Ein innovatives Artenschutz- Umweltbildungsprojekt des Artenschutz in Franken® und dem Kindergarten "Bullerbü" Conow das vom DRK - Kreisverband Ludwigslust e.V. und der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt wird.

Wildbienen - die unbekannten Bestäuber

Conow/Mecklenburg-Vorpommern. Eigentlich haben die meisten von uns in ihrem Leben schon einmal Wildbienen gesehen. Doch bewusst als solche wahrgenommen werden diese Tiere kaum. Vielfach werden sie gar mit Wespen oder Fliegen verwechselt. Und hier zeigt sich auch bereits ein elementares Problem. Aufgrund einer weitverbreiteten Unkenntnis werden „die Wildbiene“ und deren Ansprüche an ihre Lebensräume nicht erkannt.

Wildbienen - für uns Menschen ungemein wichtig

Wir Menschen sind darauf angewiesen, dass unsere (Kultur) -Pflanzen bestäubt werden. Wildbienen spielen hierbei eine weitaus größere Rolle als bislang angenommen. Doch Wildbienen sichern nicht nur die Ernteerträge in der Landwirtschaft. Da sie häufig in enger Symbiose mit „ihrer Wildpflanze“ leben, sichern die kleinen Insekten auch das Überleben zahlloser Wildpflanzen.

Wildbienen – häufig im Bestand gefährdet


Doch viele unserer Wildbienenarten in Deutschland sind zwischenzeitlich akut in ihrem Bestand bedroht. Gerade auch durch eine zunehmend industrielle Landbewirtschaftung mit einem immensen Pestizideinsatz sowie der Zerstörung wichtiger Lebensräume haben wir Menschen zahlreiche Wildbienenarten bereits nahe an den Rand des Aussterbens gebracht.

Je intensiver die Bewirtschaftungsformen und je umfangreicher Bewirtschaftungs-flächen werden, desto stärker hängt der Ertrag der Landwirtschaft auch von Wildbienen ab. Je mehr Lebensräume wir mit unserem Handeln in unserem Umfeld beeinträchtigen gefährden wir nicht nur eine faszinierende Insektengruppe. Nein mehr noch, wir setzen mit diesem Tun gar eine der (auch und gerade für den Menschen) wichtigsten Ökosysteme aufs Spiel.



In der Aufnahme
  • Wildbienenstation kurz nach Fertigstellung der Montage, hier noch mit Montagestabis gesichert.
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NABU: Abwehrkräfte des Waldes stärken
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NABU: Abwehrkräfte des Waldes stärken

21/22.03.2023

Krüger: Klimakrise setzt unseren Wäldern massiv zu / Dreiklang aus striktem Schutz, ökologischem Waldumbau und nachhaltiger Nutzung notwendig
_______________________________________

Berlin
– Der diesjährige Internationale Tag des Waldes (21.3.) steht unter dem Motto “Wälder und Gesundheit”. Dazu kommentiert NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger:

“Im Wald finden wir Erholung und kommen zur Ruhe. Die frische, saubere Waldluft, sein angenehmes Klima, seine Farben und Geräusche stärken unsere Gesundheit, doch unsere Wälder selbst sind krank. Trockenheit, Wassermangel und Schädlingsbefall setzen ihnen massiv zu. Und ihr Zustand wird von Jahr zu Jahr schlechter. Das bedroht uns selbst!
Um die Abwehrkräfte unserer Wälder zu stärken, braucht er Schutz und Erholung. Konkret heißt das: Nachhaltig bewirtschaften, Ressourcen schonen, Pestizide minimieren, ökologische umbauen und wertvolle Gebiete strikt schützen.”

Im seinem Grundsatzprogramm Wald zeigt der NABU, wie der Zustand der Wälder in Deutschland verbessert werden kann und wie der „Wald der Zukunft“ gestaltet werden muss. Demnach braucht es einen Dreiklang aus striktem Schutz, naturschutzorientiertem Management und einer nachhaltigen, ressourcenschonenden Nutzung der Wälder.

Eine ganz besondere Bedeutung nehmen alte Wälder ein, betont Birte Cordts, NABU- Referentin für Waldnaturschutz und nachhaltige Waldnutzung: “Ein alter Wald ist kein kranker Wald – im Gegenteil: Viel Totholz sorgt für Kühlung, speichert Wasser und hält das Ökosystem Wald und seinen Artenreichtum lebendig. Bei der Nutzung des Waldes gilt der Grundsatz: Weniger ist mehr. So wie wir selbst Ruhe im Wald finden, sollten auch wir den Wald in Ruhe lassen. Konkret bedeutet das: Weniger Holzentnahme, Aufbau der Holzvorräte und nachhaltige Bewirtschaftung. Geben wir dem Wald die Chance, sich auf natürliche Weise anzupassen, anstatt ihn durch höhere Holzeinschläge weiter unter Druck zu setzen, ist er bestens gegen die Klimaextreme gewappnet.”

Hintergrund
Neben intensiver, naturferner Bewirtschaftung und hoher Pestizidbelastung macht die Klimakrise dem Ökosystem Wald und seiner biologischen Vielfalt zunehmend zu schaffen. Sehr junge, naturferne Wälder und eine geringe Vielfalt an Baumarten machen den Wald dabei besonders anfällig für extreme Trockenheit und erhöhen die Waldbrandgefahr. Indirekt birgt der Temperaturanstieg weitere Gefahren.

Wärmeliebende Insekten und bestimmte Krankheiten können sich schneller und häufiger ausbreiten. Borkenkäfer, können sich bei warmen Temperaturen besser und schneller vermehren. Hinzu kommt, dass Schutzmaßnahmen bisher zu wenig Wirkung entfalten. 67 Prozent der Wälder in Deutschland liegen in Schutzgebieten unterschiedlicher Kategorien. Nur rund drei Prozent sind jedoch vor forstlichen Maßnahmen geschützt.


Quelle
NABU (Naturschutzbund Deutschland) e.V.
Charitéstraße 3
10117 Berlin

Stand  17.03.2023   


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In der Aufnahme von Bernhard Schmalisch


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Flüssig-Gasinfrastruktur in der Ostsee zerstört Ökosysteme
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Flüssig-Gasinfrastruktur in der Ostsee zerstört Ökosysteme

20/21.03.2023

  • Ostseeschutzallianz warnt vor verheerenden Auswirkungen für die Meeresnatur

Die in der Ostseeschutzallianz MV kooperierenden Umweltverbände BUND, NABU und WWF warnen vor der Umsetzung
der geplanten Errichtung von festen Gas-Terminals mit großen Regasifizierungseinheiten sowie einer weiteren Gas-Pipeline durch den Greifswalder Bodden und Seetrassen durch die Ostsee.
„Sowohl der Bau als auch der langdauernde Betrieb werden zur Zerstörung empfindlicher und geschützter Lebensräume, zur Dauerbelastung bedrohter Meeressäugetiere, Rast- und Zugvögel sowie nicht zuletzt der Fischwanderrouten und des bedeutendsten Heringslaichgebietes der westlichen Ostsee führen. Für diesen Naturraum und seine Funktionsfähigkeit trägt Mecklenburg-Vorpommern die Verantwortung und steht in der Pflicht, die dort ausgewiesenen Meeresschutzgebiete auch tatsächlich landes- und EU-rechtskonform zu schützen“, sagt NABU-Landesgeschäftsführerin Dr. Rica Münchberger.

Studien zeigen sehr klar auf, dass durch die bestehenden und geplanten Vorhaben zur Anlandung von LNG deutlich mehr Gas-Kapazitäten geschaffen würden, als benötigt werden. Deutschland hat bereits 2022 LNG über Frankreich, die Niederlande und Belgien importiert und kann das auch zukünftig fortsetzen. Ein Bedarf an weiteren Anlagen im Küstenraum Mecklenburg-Vorpommerns besteht nicht. Weitere Studien belegen zudem, dass es in absehbarer Zeit zu einer LNG-Knappheit auf dem Weltmarkt kommen könnte. Nicht die Anlandungsinfrastruktur, sondern die LNG-Verfügbarkeit wird damit zum Flaschenhals bei der Versorgung Deutschlands und Europas mit Gas.

Ein weiterer Ausbau der auf LNG ausgerichteten Infrastruktur trägt zudem dazu bei, die globale Erderhitzung zu verstärken, indem die notwendige Abkehr von klimaschädlichen Energieträgern auf Kosten von Natur, Umwelt und Menschen erheblich in die Zukunft verschoben wird. „Rechtlich sind die Zerstörungen und Beeinträchtigungen durch die geplanten LNG-Vorhaben unhaltbar. Der geplanten Belastung der insgesamt vier Europäischen Natura 2000 -Schutzgebiete steht nachweislich kein begründeter nationaler Bedarf gegenüber. Die prognostizierten Anlande- und Durchflussmengen von Flüssiggas sind nicht mit den Klimaschutzzielen Deutschlands vereinbar. Sie behindern stattdessen die notwendigen Schritte der Energiewende und zementieren die Nutzung fossiler Energieträger. Durch das geplante Projekt sind Lock-in-Effekte zu erwarten, welche die fossile Abhängigkeit Deutschlands und auch Osteuropas verlängern. Auch sicherheitspolitische Redundanzen überzeugen hier nicht“, sagt BUND-Geschäftsführerin Corinna Cwielag.

Eine Auseinandersetzung mit diesen Fakten fehlt in der Planung des Vorhabens vollständig, sind sich die Vertreter der Ostseeschutzallianz einig. Stattdessen soll dieser so schwerwiegende zerstörerische Eingriff in das Ökosystem wider besseres Wissen in Kauf genommen werden.

„Wir haben die schwindende Biodiversität und den fortschreitenden Klimawandel als planetare Krisen, die wir gemeinsam und schnell lösen müssen. Der Wille, der in der fehlgeleiteten Beschleunigung zur LNG-Infrastruktur erkennbar ist, muss nun als Booster für erneuerbare und grüne Infrastruktur eingesetzt werden. Die Behördenleitungen müssen das Ermöglichungs-Mind-Set auf das überragende öffentliche Interesse für den Klima- wie auch den Naturschutz konzentrieren“, sagt der Leiter des WWF-Büros Ostsee, Dr. Finn Viehberg.


Quelle
WWF

Stand:
17.03.2023

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In der Aufnahme von Klaus Sanwald


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Hummelhotline startet wieder
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Hummelhotline startet wieder

19/20.03.2023


  • Sie möchten lernen, die hübschen Hummeln im Garten besser zu unterscheiden?

Kein Problem: Der BN ruft auch in diesem Jahr wieder zur Mitmachaktion „Hummelhotline“ auf. Das Projekt des BUND Naturschutz und des Instituts für Biodiversitätsinformation e.V. (IfBI) läuft von Frühlingsanfang bis Ostermontag.
Trotz kühler Temperaturen sind bereits die ersten Hummeln unterwegs. Mit dem Frühlingsbeginn am 20. März startet deshalb wieder die Hummelhotline des BUND Naturschutz. Mittlerweile schon zum fünften Mal. „Ziel des Projektes ist es, mehr über die verschiedenen Hummelarten in Bayern zu erfahren und die Menschen für die Natur vor der Haustür zu begeistern“, erklärt Projektleiterin Martina Gehret.

Mitmachen ist ganz einfach: Jeder der Hummeln entdeckt, kann über WhatsApp Fotos der Tiere mit Postleitzahl und Funddatum an die Hummelhotline0151-18460163 schicken. Das Expertenteam des IfBI bestimmt umgehend die jeweilige Hummelart und sendet eine Antwort zurück. Letztes Jahr beteiligten sich 1.200 interessierte Hummelfreund*innen und schickten über 3.200 Fotos zur Artbestimmung. Insgesamt wurden 1.500 Hummeln abgelichtet und deren Art bestimmt.

Auf Platz eins der am häufigsten gemeldeten Hummelarten landete mit großem Abstand die Erdhummel (606 Tiere), danach folgten Wiesenhummel (252) und Steinhummel (197). Die Ackerhummel musste sich mit Platz 4 (196) zufriedengeben und auf den Plätzen 5 und 6 kamen Garten- (119) und Baumhummel (96). Weitaus weniger häufig wurden Kuckuckshummeln (Platz 7), Bunte Hummeln (Platz 8) und Veränderliche Hummeln (Platz 9) entdeckt. Über 110 Hummeln konnten leider nicht bestimmt werden. „Das kann an der Qualität der Fotos liegen oder auch daran, dass einige Hummelarten sich äußerlich sehr ähneln. Besonders schwierig ist die Bestimmung der sogenannten Kuckuckshummelarten, die häufig mit den Wirtsarten verwechselt werden“, so Klaus Mandery, Leiter des IfBI.

Neben den Hummelbildern wurden den Experten im letzten Jahr auch Fotos von anderen Wildbienenarten oder besonders flauschigen Fliegen zugeschickt, wie etwa von der gehörnten Mauerbiene oder von Wollschwebern. Insgesamt gibt es in Deutschland 41 verschiedene Hummelarten. Ungefähr zwei Drittel davon stehen auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten. In unseren Gärten und Parks können wir nur noch sieben Hummelarten häufig beobachten.

Leider schrumpft auch ihre Zahl dramatisch, da sich ihr Lebensraum zusehends verkleinert. Besonders leiden die Tiere unter dem fortschreitenden Flächenverbrauch, einer intensiven Landwirtschaft mit Überdüngung, pflegeleichten Schottergärten, dem Abmähen blühender Flächen und natürlich dem Klimawandel. Insgesamt führen diese Probleme zu einem Rückgang der Artenanzahl. Aus diesem Grund hat es sich der BUND Naturschutz zur Aufgabe gemacht, die flauschigen Brummer und deren Lebensräume zu schützen.

Mehr Infos unter:
https://www.bund-naturschutz.de/aktionen/welche-hummel-ist-das

Quelle
BUND NATURSCHUTZ IN BAYERN E.V. (BN)
Dr.-Johann-Maier-Straße 4
93049 Regensburg

Stand
17.03.2023

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In der Aufnahme von Klaus Sanwald
  • Steinhummel (Bombus lapidarius)


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Glyphosat-Herbizid kann Insekten direkt schädigen
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 Glyphosat-Herbizid kann Insekten direkt schädigen

18/19.03.2023

Bonn. Eine aktuell publizierte Studie der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich und des Bundesamtes für Naturschutz in der renommierten internationalen Fachzeitschrift „Science of the Total Environment“ zeigt, dass ein Glyphosat-basiertes Herbizid Florfliegenlarven stark schädigt, wenn diese es direkt über die Nahrung aufnehmen.

Bei der Testung möglicher Wirkungen von Glyphosat-basierten Herbiziden (GbH) auf Insekten wird die Aufnahme von Stoffen über die Nahrung in der Herbizidzulassung derzeit nicht überprüft, sondern die Tiere werden lediglich auf besprühte Oberflächen gesetzt. Im Freiland ist es jedoch sehr wahrscheinlich, dass Insekten GbH auch über die Nahrung aufnehmen. Die Studienergebnisse rechtfertigen daher einen neuen Blick auf die derzeitige Zulassungspraxis.
BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm: „Bislang wird lediglich diskutiert, dass Glyphosat-basierte Herbizide Amphibienlarven direkt schädigen können und Insekten dagegen nur indirekt, da Ackerbeikräuter als ihre wichtige Lebens- und Nahrungsgrundlage wegfallen. Mit der neuen Studie wird nachgewiesen, dass GbH auch direkt stark toxisch für Insekten sein können – und dies sogar bei Konzentrationen deutlich unterhalb der erlaubten Spritzmenge.“

Für die Studie wurden Florfliegenlarven als sogenannte Stellvertreterorganismen herangezogen, um die Wirkung von GbH zu testen. Die Larven der Florfliege (Chrysoperla carnea) nahmen das auf Glyphosat basierende Totalherbizid Roundup über die Nahrung (mit GbH besprühte Insekteneier) auf. Als Folge entwickelten sich die Tiere nicht weiter und starben.

Dr. Angelika Hilbeck, Projektverantwortliche vom Institut für Integrative Biologie der ETH Zürich: „Die Gefahr, die von der direkten insektiziden Wirkung von GbH nach oraler Aufnahme ausgeht, ist für die Umweltsicherheit von großer Bedeutung und offenbart eine Lücke in der behördlichen Risikobewertung, die dringend geschlossen werden sollte.“ Im Freiland ist eine Aufnahme von Stoffen über die Nahrung, ähnlich wie im Versuchsdesign, relevant. In den Zulassungsverfahren für Herbizide spielt die orale Aufnahme bei Gliederfüßern (Arthropoden), zu denen auch die Insekten gehören, hingegen keine Rolle.

GbH, die zu den weltweit am meisten genutzten Pestiziden gehören, stehen auch in engem Zusammenhang mit gentechnisch veränderten Organismen (GVO): Viele Pflanzen werden so verändert, dass sie resistent gegen Glyphosat sind. Die Studienergebnisse zeigen, wie wichtig hier eine stringente Zulassung und Risikobewertung ist – dies gilt für Pestizide ebenso wie für gentechnisch veränderte Organismen. „Nur wenn die Auswirkungen auf Insekten umfassend erforscht und relevante Effekte bei der Prüfung berücksichtigt werden, können wir die Insektenvielfalt besser schützen“, so BfN-Präsidentin Riewenherm.

Die Anwendung von Pestiziden gilt als eine der Hauptursachen für den Insektenrückgang. Studien zeigen, dass selbst in Schutzgebieten der Verlust von über drei Viertel der Insektenbiomasse unter anderem der intensiven Landwirtschaft mit ihrem hohen Pestizideinsatz zugeschrieben werden kann. Das in der „Farm to Fork Strategie“ der EU und in der EU- Biodiversitätsstrategie 2030 EU vereinbarte Ziel, das Risiko von Pestizidanwendungen um 50 Prozent zu reduzieren,  muss dringend umgesetzt werden, um weitere Biodiversitätsverluste zu verhindern.

Die Ergebnisse der veröffentlichten Studie geben Anlass zur Sorge, dass auch andere Insekten als die Florfliege durch GbH geschädigt werden und Herbizide die Biodiversität auf noch unbekannte Weise beeinträchtigen können. Riewenherm schlussfolgert: „Das BfN sieht hier weiteren dringenden Forschungsbedarf, um das Risiko für Insekten und generell die biologische Vielfalt zu prüfen.“

Dr. Jutta Klasen, Fachbereichsleiterin für Chemikaliensicherheit im Umweltbundesamt, sieht die Ergebnisse der Studie als weiteren Beleg dafür, dass auch zugelassene Pflanzenschutzmittel starke Nebenwirkungen auf den Naturhaushalt haben. „Deshalb ist es so wichtig, den Anteil der Agrarflächen zu erhöhen, die ohne Pestizide bewirtschaftet werden und die erst dadurch wieder zu Lebensräumen für Insekten, Ackerkräuter und Feldvogelarten werden“, so Klasen.
Glyphosat-Herbizide

Glyphosat ist einer der Hauptwirkstoffe in den weltweit am häufigsten verwendeten kommerziellen Herbizide, zu denen auch das in der Studie eingesetzte Roundup gehört. Die Chemikalie kommt seit den 1970er-Jahren vor allem in der Landwirtschaft zur Bekämpfung unerwünschter Beikräuter zum Einsatz. Glyphosat und seine Abbauprodukte sind inzwischen in den meisten Ökosystemen der Welt, einschließlich aquatischer Lebensräume, zu finden.

Die im Zulassungsverfahren vorgesehene Prüfung der Auswirkungen von Herbiziden auf die Umwelt weist aus wissenschaftlicher Sicht gravierende Lücken auf: Beispielsweise werden die ökologischen Auswirkungen auf Insekten und Feldvogelarten, die sich durch das Abtöten von Ackerkräutern ergeben, gar nicht betrachtet. Direkte Auswirkungen auf Arthropoden, also u.a. Insekten und Spinnentieren, werden derzeit nur mittels Kontaktexposition auf besprühten Oberflächen geprüft. Die aktuelle Studie zeigt jedoch, dass die orale Aufnahme für systemische Pestizide wie GbH − d. h. Stoffe, die in die gesamte Pflanze eindringen − von großer Bedeutung ist. Speziell in Anbausystemen mit gentechnisch veränderten Pflanzen, die gegenüber GbH tolerant sind, sind diese Herbizide und deren Abbauprodukte in den Kulturpflanzen vorhanden und werden daher von pflanzenfressenden Arthropoden aufgenommen.

Aktuell ist der Wirkstoff Glyphosat in der EU bis zum 15.12.2023 zur Verwendung in Pflanzenschutzmitteln genehmigt. Derzeit läuft das Überprüfungsverfahren zur Erneuerung der Genehmigung.

Informationen zur Veröffentlichung

Defarge N., Otto M., Hilbeck A. (2023): A Roundup herbicide causes high mortality and impairs development of Chrysoperla carnea (Stephens) (Neuroptera: Chrysopidae). Science of the Total Environment 865: 161158.

DOI: 10.1016/j.scitotenv.2022.161158


Weiterführende Informationen
Veröffentlichung in "Science of the Total Environment"


In der Aufnahme
  • Florfliege, die nach Aufnahme von Roundup in einem Entwicklungsstadium zwischen Larve und ausgewachsenem Tier gestorben ist. © Nicolas Defarge

Quelle
Bundesamt für Naturschutz
Konstantinstraße 110
53179 Bonn

Stand
15.03.2023

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NABU zur Nationalen Wasserstrategie: Fokus richtig setzen
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NABU zur Nationalen Wasserstrategie: Fokus richtig setzen

17/18.03.2023

  • Miller: Stabile und leistungsfähige Ökosysteme sind Grundvoraussetzung für nachhaltige, generationengerechte und resiliente Wasserbewirtschaftung

Berlin
– Der NABU begrüßt die Nationale Wasserstrategie, die heute im Kabinett verabschiedet wurde. Sie strebt eine Transformation des Wassersektors und einen Wandel im Umgang mit Wasser an, weil auch Deutschlands zukünftige Wassersicherheit bedroht ist.
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Es muss für alle klar sein, dass gesunde Ökosysteme die Grundlage und Voraussetzung für einen stabilen Wasserkreislauf und damit für eine zukunftsfähige Wasserwirtschaft sind. Der Schutz und die Renaturierung von Gewässerökosystemen und Auen in großem Maßstab muss die vordringlichste Aufgabe sein, um hier endlich einen Vorsprung gegenüber drohenden Klimaextremen wie Hochwasser und Dürren zu erarbeiten. Hierfür müssen in den nächsten Jahren Flächen gesichert werden und ambitionierte Ziele aufgestellt werden!“

Die vorgelegte Strategie adressiert eine große Bandbreite an Zielen, die laut NABU miteinander in Einklang gebracht werden müssen. Wird hier nicht der richtige Fokus gesetzt, besteht die Gefahr, die Wasserkrise zu verschärfen. Das zeigt sich beispielsweise auch an der Diskussion zu prioritären Nutzungen von Wasser und der Fokussierung auf die Folgen durch die Klimakrise. Die größte Herausforderung sieht der NABU daher nicht nur darin, die Wasserkrise als Ganzes in Deutschland anzuerkennen, sondern als wichtigsten Hebel gegen diese Krise ein erweitertes Systemverständnis anzunehmen – die Klima- und Naturkrise müssen gleichzeitig bearbeitet werden.

Für den weiteren Prozess ist die Einbindung aller relevanten Akteure wichtig. Zudem braucht es Anpassungen des Ordnungsrechts, wie beispielsweise die Sicherung von Flächen durch Gewässerentwicklungskorridore sowie verbindliche Vorgaben für eine wassersensible Flächenbewirtschaftung. Vor allem aber braucht es Kompromissbereitschaft und innovative Partnerschaften für einen angemessenen Ausgleich, um die Wasserwende für alle Beteiligten zu ermöglichen. Eine moderne Flurneuordnung kann hier einen wichtigen Schritt leisten, um die Interessen aller im Blick zu behalten und gleichzeitig effektive Landschaftsstrukturen – grüne Infrastrukturen – zu fördern.

NABU-Gewässerreferentin Diana Nenz: „Die Bedarfe von Ökosystemen können nicht einfach neben denen für gesellschaftliche Nutzungen gestellt werden. Immer häufiger werden – auch aus der Not heraus - Bedarfe für Ökosysteme depriorisiert gegenüber Trinkwasser, Landwirtschaft und Industrie. Darin zeigt sich, wie wenig Bewusstsein für den prekären Zustand unserer Natur herrscht. Dabei sind resiliente Gewässersysteme unsere wirkungsvollste Waffe, gegen Wassermangel, Hochwasser und Verschmutzungsgefahren, wie zuletzt die Oderkatastrophe zeigte.“

Aus den Erfahrungen der vergangenen 22 Jahre muss auch die Schlussfolgerung gezogen werden, dass die derzeit bestehende Verwaltungsausstattung sowohl finanziell, personell als auch seitens der politischen Priorisierung nicht in der Lage war, die Ziel der Wasserrahmenrichtlinie zu erreichen. Wird hier keine Anpassung erfolgen, wird auch das ambitionierte Programme der Nationalen Wasserstrategie scheitern.


Quelle
NABU (Naturschutzbund Deutschland e.V.)
10117 Berlin

Stand
15.03.2023

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In der Aufnahme von Johannes Rother

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Eine Chance für den Feuersalamader
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 Eine Chance für den Feuersalamader

17/18.03.2023

  • Machbarkeitsstudie im Auftrag des Naturschutzes zeigt Wege, um die gefährdete Amphibienart nachhaltig zu schützen.

Nürnberg/Hilpoltstein/Berlin, 02.03.2023 – Der Feuersalamander ist in Bayern auf Grund des Verlustes seiner Lebensräume ohnehin schon gefährdet. Das markante Tier lebt hauptsächlich in und um sensible Quellbereiche der Mittelgebirge sowie in alpinen Bereichen. Doch nun bedroht zusätzlich der eingeschleppte Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal) die charismatische heimische Salamanderart und könnte sogar zu ihrem Aussterben führen. Diese Gefahr abzuwenden ist eines der Ziele eines gemeinsamen Projektes der drei bayerischen Naturschutzverbände LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz), BUND Naturschutz und LARS (Landesverband für Amphibien- und Reptilienschutz).

In dessen Rahmen haben die Naturschützer und Naturschützerinnen eine Machbarkeitsstudie bei den Experten von Frogs & Friends in Auftrag gegeben, die nun zeigt: Um die genetische Vielfalt der Feuersalamander zu sichern, müssen Tiere in menschliche Obhut genommen werden. „Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren. Es geht um die Frage, welche Maßnahmen notwendig sind, um das Überleben des Feuersalamanders langfristig zu sichern“, erläutert Dr. Andreas von Lindeiner, Landesfachbeauftragter Naturschutz des LBV.
2020 wurden im Steigerwald erstmals von Bsal befallene Feuersalamander in Bayern nachgewiesen. Im Ruhrgebiet und der Eifel sowie den angrenzenden Gebieten in Belgien beziehungsweise den Niederlanden hat der Pilz Teilpopulationen bereits ausgelöscht. Im Rahmen des vom bayerischen Umweltministerium geförderten Artenhilfsprogramms (AHP) Feuersalamander haben der LBV und seine Projektpartner deshalb eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, um Möglichkeiten für das langfriste Überleben der Feuersalamander auszuloten.

Die Ergebnisse dieser Machbarkeitsstudie, die unter der Federführung der Artenschutzexperten von Frogs & Friends entstanden ist, zeigen nun: Um den Feuersalamander in Bayern vor dem Aussterben zu bewahren, müssen Tiere aus unterschiedlichen Standorten in menschliche Obhut genommen und Ex-situ, also außerhalb ihres natürlichen Lebensraumes, gehalten werden. So sollen genetisch vielfältige Zuchtstämme entstehen, die als Reservepopulation dienen. „Unser Ziel ist es, schneller zu sein als der Pilz. Also nicht erst zu reagieren, wenn die Art fast ausgestorben ist. Wir müssen proaktiv handeln, solange wir noch die Möglichkeit dazu haben“, sagt Björn Encke, Geschäftsführer von Frogs & Friends.

Die Machbarkeitsstudie hält fest, welche unterschiedlichen Haltungsmöglichkeiten und Erfahrungen es bereits gibt, woher die Tiere kommen sollten, um die bestehende Vielfalt zu erhalten und wie das Vorhaben praktisch umgesetzt werden kann. Ein Maßnahmenpaket sieht vor, in einer fünfjährigen Initialphase zuerst eine breite fachliche Expertise aufzubauen und ein Netzwerk an möglichen Standorten für die Zucht der Feuersalamander aufzubauen. Dafür sind finanzielle Mittel von knapp über einer halben Million Euro nötig. Hierfür bemühen sich die beteiligten Partner um Förderungen des Bundes und der Länder.

Zunächst sollen Feuersalamander aus drei Population entnommen und auf fünf Standorte mit unterschiedlichen Haltungsformen aufgeteilt werden. Vorgesehen ist eine Zusammenarbeit mit professionellen Institutionen wie Zoos, aber auch das Wissen von Privathalter*innen soll einfließen. „Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Feuersalamander bei einer eher trockenen, aber sehr hygienischen Haltung am besten gedeihen. Wichtig ist, dass sie unterschiedliche Milieus angeboten bekommen und so selbst wählen können, was sie gerade brauchen“, berichtet Dr. Johannes Penner von Frogs & Friends, der die Studie federführend zusammengestellt hat. Das zentrale Management könnte durch Citizen Conservation (CC) übernommen werden. Diese Initiative von Zoos und Privathaltern betreut inzwischen 17 Arterhaltungsprogramme für vom Aussterben bedrohte Tierarten.

Erste Erfahrungen konnten bereits gesammelt werden: Unter menschlicher Obhut wurden in der Quarantänestation des Nürnberger Tiergartens bereits fünf von Bsal befallene Feuersalamander aus dem fränkischen Steigerwald erfolgreich therapiert. Die geheilten Feuersalamander können nicht zurück in ihren kontaminierten Lebensraum und bleiben zunächst im Tiergarten. Eine Möglichkeit, Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu behandeln, gibt es momentan nicht. „Am Beispiel des Feuersalamanders entsteht gerade ein Modell, wie ein Netzwerk aus Experten*innen, Enthusiast*innen, öffentlichen und privaten Einrichtungen sowie Behörden nachhaltigen Artenschutz betreiben kann. Wir freuen uns sehr, Bestandteil dieses Netzwerks zu sein“, erklärt Dag Encke, Direktor des Nürnberger Tiergartens.

Als sogenannte Verantwortungsart steht der Feuersalamander unter besonderem staatlichem Schutz in Deutschland, entsprechend eindringlich ist der Appell des LBV-Biologen Dr. Andreas von Lindeiner: „Was wir brauchen, ist eine nationale Strategie zum Schutz des Feuersalamanders vor der Bsal-Epidemie. Die vorliegende Machbarkeitsstudie bildet hierfür eine exzellente Grundlage. Auf Fachebene haben wir die nötigen Partner beisammen. Was es jetzt braucht, ist ein staatliches Bekenntnis zur Verantwortung für den Feuersalamander, also ein nationales Artenhilfsprogramm, das auch die Ex-situ-Haltung beinhaltet.“

Alle Ergebnisse der Studie sind einsehbar unter lbv.de/feuersalamander-projekt sowie auf den Webseiten von BUND Naturschutz, LARS und Citizen Conservation.

Quelle
BUND NATURSCHUTZ IN BAYERN E.V. (BN)
Dr.-Johann-Maier-Straße 4
93049 Regensburg

Stand

14.03.2023

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In der Aufnahme von © Steffen Lamprecht


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Massenwanderung der Amphibien steht unmittelbar bevor
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Massenwanderung der Amphibien steht unmittelbar bevor

17/18.03.2023

Steigerwald / Bayern. Die Leit- und Schutzeinrichtungen sind installiert, die Betreuungsgruppen eingeteilt und so warten wir auf das Einsetzen milderer Temperaturen und diese haben sich für das bevorstehende Wochenende angekündigt.

  • Wie wird die diesjährige Amphibienwanderung verlaufen?
  • Werden sich die Grasfroschbestände erholen oder weiter einbrechen?
  • Wird sich Bsal auch an den Übergängen zeigen?

Diese Fragen und viele mehr werden wir wohl in 6-8 Wochen beantworten können, denn so lange wird mutmaßlichauch die diesjährige Zu- und Rückwanderung dauern. Eine Zeitspanne die vielen ehrenamtlich aktiven Menschen, die sich vielfach bei Wind und Wetter für den Schutz der Amphibien engagieren, „alles abverlangen“ wird.

Auf unserer Internetpräsenz berichten wir regelmäßig über unsere Einsätze und unsere Erfahrungen an den Übergängen, wie immer in Wort und Bild!

In der Aufnahme
Gerne wandern Amphibien in Grabensysteme bis möglichst nahe an ihre Laichgewässer heran. Es sind die amphibischen Trassen die wir deshalb bestmöglich mit unseren Partnern absichern wollen.

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LBV - Bronze, Silber und Gold: Vogelkenner*innen jetzt ausgezeichnet
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Bronze, Silber und Gold: Vogelkenner*innen jetzt ausgezeichnet

16/17.03.2023

  • LBV und Hochschule Weihenstephan-Triesdorf haben deutschlandweit erstmalig Prüfungen zur Vogelartenkenntnis durchgeführt

Artenkenner und Artenkennerinnen vom Aussterben bedroht:
Immer weniger Menschen können heimische Tiere und Pflanzen bestimmen. Dabei ist Artenkenntnis die Grundlage, um erfolgreich nachhaltigen Naturschutz zu betreiben und die biologische Vielfalt zu erhalten. Wir können nur schützen, was wir auch erkennen. Noch viel wichtiger aber: Wir können nur vermissen, was wir einmal gekannt haben.
Der LBV und die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf machen sich deshalb für mehr Artenkenntnis stark. Am 18. und 25. Februar führten wir gemeinsam mit der Hochschule nun die deutschlandweit ersten BANU-Zertifikatsprüfungen Feldornithologie auf der Niveaustufe Bronze mit 70 Naturinteressierten durch. „Über Artenkenntnis erschließen wir uns eine neue Welt, und jetzt kann man diese Kenntnis auch nachweisen“, sagt Prof. Dr. Volker Zahner, Professor für Zoologie, Tierökologie an der Hochschule Weihenstephan.

Während sich die Niveaustufen Silber und Gold vor allem an Planungsbüros, Kartierende und Behörden richten, können schon Hobby-Vogelbegeisterte mit dem Bronzezertifikat die eigene Artenkenntnis überprüfen und belegen. Bei den drei Prüfungen an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf in Freising und den LBV-Umweltstationen in Bayreuth sowie am Altmühlsee nahmen zum ersten Mal in Deutschland 70 Personen teil. Von diesen bestanden 94 Prozent und erlangten das BANU-Zertifikat Feldornithologie Bronze, zwei Drittel sogar mit Auszeichnung.

Bereits im letzten Jahr legten wir mit seinem Vogelartenkenntniskurs „Bronze“ den Grundstein für mehr Artkenntnis in der Bevölkerung. Zeitgleich entwickelte der „Bundesweite Arbeitskreis der staatlich getragenen Umweltbildungsstätten im Natur- und Umweltschutz“ (BANU) ein deutschlandweit vergleichbares Zertifizierungssystem, um Artenkenntnis messbar zu machen.

Die biologische Vielfalt geht immer weiter zurück. Es wird deshalb immer wichtiger, geschulte und kompetente Artenkenner*innen auszubilden und für die Naturschutzarbeit zu begeistern. Unter dem Motto „Wissen – Qualifizieren – Zertifizieren für Artenvielfalt“ bieten die Naturschutzakademien der jeweiligen Bundesländer bereits Fortbildungsmöglichkeiten sowie erste Zertifizierungen, wie zum Beispiel im Bereich Botanik, an.

Jetzt anmelden für LBV-Kurs Vogelartenkenntnis „Bronze“
  • https://www.lbv.de/news/details/bronze-silber-und-gold-vogelkenner-innen-jetzt-ausgezeichnet/

Nach den erfolgreichen Bronze-Prüfungen im Frühjahr sollen im Herbst 2023 zwei weitere Bronzeprüfungen und im Juni erstmalig eine Silberprüfung stattfinden. Wer sich auf diese Prüfungen vorbereiten oder seine eigenen Artenkenntnis generell ausbauen möchte, kann an den Vogelartenkenntniskursen des LBV vom 28. April bis 1. Mai in Augsburg oder vom 8. bis 11. Mai am Altmühlsee teilnehmen. Darüber hinaus bieten die einzelnen LBV-Kreisgruppen in ganz Bayern immer wieder Fortbildungsmöglichkeiten und Exkursionen an.

Quelle
Landesbund für Vogelschutz in Bayern e. V. (LBV)
Eisvogelweg 1
91161 Hilpoltstein

Stand
15.03.2023

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In der Aufnahme von Helga Zinnecker


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WWF-Bericht: Die Natur als Verbündete des Klimas
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WWF-Bericht: Die Natur als Verbündete des Klimas

16/17.03.2023

  • Klimakrise und Artensterben bedingen und verstärken sich gegenseitig

Die direkten Zusammenhänge zwischen dem Klimasystem und der Natur an Land,
in Süßwassersystemen und in den Ozeanen werden immer deutlicher. Die fortschreitende Klimakrise gefährdet die Natur, und zugleich ist eine intakte Natur wichtige Verbündete, um den Zusammenbruch des Klimas zu verhindern. Darauf verweist auch der 6. Sachstandsbericht des Weltklimarats (IPCC), das UN-Gremium, das für politische Entscheidungsträger:innen weltweit den neuesten Stand der Klimaforschung zusammenfasst.
Der WWF Deutschland und der WWF Österreich haben heute in einer Pressekonferenz den Bericht „Die Verbündete unseres Klimas: Die Rolle der Natur im sechsten IPCC-Sachstandsbericht“ in deutschsprachiger Übersetzung vorgestellt. Der WWF-Bericht beschreibt aufbauend auf der Arbeit des IPCC die miteinander verflochtenen Notlagen, die durch die vom Menschen verursachte Klimakrise und den Verlust der biologischen Vielfalt entstanden sind und das Wohlergehen heutiger und künftiger Generationen bedrohen.

„Die Erderhitzung hat weitreichende Folgen. Extreme Ereignisse wie Hitzewellen, Stürme, starke Regenfälle und Dürren, die durch den Klimawandel verschärft werden, schaden bereits heute überall auf der Welt Mensch und Natur. Deshalb ist vordringlich ein schneller Abschied von fossiler Energienutzung und der Ausbau der Erneuerbaren Energien und deren Anwendungen in allen Wirtschaftssektoren unumgänglich zur Eindämmung der Klimakrise. Darüber hinaus können auch die natürlichen Systeme der Erde eine Rolle bei der Regulierung des Klimas spielen und uns vor den schlimmsten Folgen der Erderhitzung schützen, jedoch nur, wenn wir die Fähigkeit der Natur dazu erhalten und schützen.“

Viviane Raddatz, Fachbereichsleiterin Klimaschutz und Energiepolitik, WWF Deutschland

„In den vergangenen zehn Jahren haben die Ozeane, Pflanzen, Tiere und Böden 54 Prozent der vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen absorbiert und dadurch die Erderhitzung verlangsamt", ergänzt Dr. Arnulf Köhncke, Fachbereichsleiter Artenschutz, WWF Deutschland. "Zugleich schützt uns die Natur vor den Folgen der Klimakrise. Indem zum Beispiel intakte Wälder überschüssiges Regenwasser aufnehmen, verhindern sie Erdrutsche und Schäden durch Überschwemmungen. All dies macht die Natur zu unserer Verbündeten bei der Bewältigung der Klimakrise. Doch wir sind dabei, die Natur als Verbündete zu verlieren, denn die Natur und die biologische Vielfalt schwinden aktuell schneller als je zuvor in der Menschheitsgeschichte.“

Der WWF Deutschland fordert die Bundesregierung angesichts der fortschreitenden Klima- und Biodiversitätskrise auf, endlich das zugesagte Klimaschutzsofortprogramm zu beschließen. Ebenso muss das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz verabschiedet und umgesetzt werden. Im Zuge ihrer internationalen Verpflichtungen muss sich die Bundesregierung um eine konsequente Umsetzung ihrer Biodiversitätsstrategie auf nationaler Ebene bemühen. Zugleich muss die Bundesregierung die internationale Biodiversitäts-Finanzierung ambitioniert umsetzen und erhöhen.


Hintergrund:

Der Originalbericht “Our Climate’s Secret Ally – Uncovering the Story of Nature in the IPCC AR6” ist am 14. November 2022 erstmals in englischer Sprache veröffentlicht worden und ist nun auch dem deutschsprachigen Raum zugänglich. In dieser Woche wird der IPCC- Synthesebericht, bestehend aus dem 6. Sachststandsbericht und den drei Sonderberichten “1,5 °C globale Erwärmung", “Klimawandel und Landsysteme” und “Ozeane und die Kryosphäre in einem sich wandelnden Klima” auf einer IPCC-Plenarsitzung verabschiedet. Die Veröffentlichung erfolgt am 20. März.

Quelle
WWF

Stand
14.03.2023


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In der Aufnahme von Klaus Sanwald

  • Kraniche im Flug


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"Naturnahe" Ablagefläche
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"Naturnahe" Ablagefläche

16/17.03.2023

Oberer/Nördlicher Steigerwald. „Naturnahe Ablagefläche“ – unter dieser Überschrift haben wir einen Eindruck zusammengefasst, der sich nicht „nur“ an diesem Standort finden lässt.

Soweit – so „gut“ (oder auch weniger gut) … denn was für den/die oberflächlich durch die „naturnahen Steigerforsten“ schreitende/n Besucher*innen kaum auffallen mag, den Profis auf dem Gebiet des praktischen Artenschutzes bleibt diese „Auffälligkeit“ eben nicht verborgen.
Den Profis sind traditionelle Lebens- und Reproduktionsstandorte auch der im Forst lebenden Amphibien sehr gut bekannt und so schmerzt es schon sehr wenn solche Bereiche die noch vor wenigen Jahren auch noch als Kammmolchreproduktionsbereich dokumentiert wurden mittlerweile als Holzabladestelle Verwendung finden und diese Bereiche gerade auch noch inmitten der aktuell anlaufenden Amphibienreproduktionsperiode damit in ihrer Funktion eingeschränkt werden. Es ist zwar auch immer wieder interessant über die Wertigkeit von vorhandenen Naturschutzkonzepten lesen zu können, doch sollten diese, zumindest nach unserer Auffassung auch im täglichen Leben dieser Funktion gerecht werden.

Vielfach ist mutmaßlich einfach ein fehlendes Wissen über Lebensräume und Arten, die wir hier erkennen. Und damit macht es in unseren Augen kaum mehr Sinn, Berichte zu lesen, die sich mit der Wertigkeit von Naturschutzkonzepten in diesem Bereich befassen.

Und somit „versuchen wir und das zu schenken“, denn hier gilt es ohne Frage mit offenen und professionellen Augen des praktischen Artenschutzes durch die Forste zu schreiten dann wird sehr rasch klar, was hier gesehen oder eben auch nicht gesehen wird.


In der Aufnahme
  • Auf den ersten Blick kaum etwas besonderes ... beim zweiten Hinsehen aber eben doch ... Ablagefläche über traditionellem wertvollem Amphibienreproduktionsstandort.
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NABU fordert ehrgeizige Schritte beim EU-Gesetz zur Bodengesundheit
NABU fordert ehrgeizige Schritte beim EU-Gesetz zur Bodengesundheit

15/16.03.2023

  • Krüger: EU-Kommission muss ambitionierten Gesetzesvorschlag vorlegen, um fortschreitende Degradierung unserer Böden aufzuhalten und umzukehren

Berlin/Brüssel -
In einem offenen Brief an die EU-Kommission fordert die Soil Health Coalition – ein Zusammenschluss von Akteurinnen und Akteurinnen aus Landwirtschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft – ein ehrgeiziges und fortschrittliches EU-Bodengesundheitsgesetz (Soil Health Law). Zu den Mitzeichnern gehören neben dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) das Europäische Umweltbüro (EEB) sowie weitere namhafte Organisationen und Unternehmen.
NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: “Die Gesundheit unserer Böden hängt unmittelbar mit unserer eigenen Gesundheit zusammen. Böden sind nicht alles aber ohne gesunde Böden ist alles nichts. Doch unsere Böden leiden seit Jahrzehnten. Dass die EU-Kommission sie mit dem EU-Bodenschutzgesetz wieder in einen guten Zustand bringen möchte, ist ein wichtiger und logischer Schritt. Zurecht erfährt das Vorhaben breite Unterstützung aus allen Teilen der europäischen Öffentlichkeit. Die Kommission muss nun die Chance ergreifen, ein wirksames und ehrgeiziges Gesetz vorzulegen, das die fortschreitende Degradierung unserer Böden aufhält und umkehrt.”

In ihrem Schreiben äußert die Koalition die Sorge um den Gesundheitszustand der europäischen Böden, der sich rapide verschlechtert. Ein ehrgeiziges Bodenschutzgesetz sei die Grundvoraussetzung für erfolgreichen Klimaschutz, die Wiederherstellung der Natur und Artenvielfalt, eine gute Wasserversorgung sowie die Ernährungssicherung. Das Gesetz wäre unverzichtbar für den Übergang hin zu einem nachhaltigen und zukunftsfähigen Lebensmittelsystem in Europa.

Konkret fordert das Bündnis, ehrgeizige Ziele mit verbindlichen Umsetzungsmechanismen und einem umfassenden Monitoring festzulegen, um die Gesundheit der Böden zukünftig sicherzustellen. Darüber hinaus brauche es strenge Anforderungen an die nachhaltige Nutzung des Bodens sowie ein verbindliches "Netto-Null-Flächenverbrauch"-Ziel. Bei der Gestaltung und Umsetzung des Gesetzes bietet das Bündnis seine fachliche Expertise und Unterstützung an.

Simon Krämer, NABU-Experte für Ernährungssysteme und Bodenpolitik: “Ein ambitioniertes EU-Bodenschutzgesetz ist nicht nur ökologisch notwendig, sondern auch ökonomisch sinnvoll. Denn während die Kosten für Natur, Klima, Gesellschaft und Wirtschaft durch den Verlust der Ökosystemleistungen unserer Böden exponentiell steigen, wird es immer günstiger, die Bodengesundheit umfassend zu überwachen und zu schützen. Auch wird es zunehmend wirtschaftlicher, die Regenration der Böden in die landwirtschaftliche Produktion miteinzubeziehen. Gesunde Böden sind im Interesse aller. Die EU-Kommission ist nun aufgefordert, einen ehrgeizigen Gesetzesvorschlag vorzulegen.”

Hintergrund: Die Soil Health Law Coalition
Die Soil Health Law Coalition bringt Akteure aus dem gesamten europäischen Agrar- und Lebensmittelsystem zusammen, die für den Schutz und die Wiederherstellung der Gesundheit der europäischen Böden eintreten. Dazu gehören Vertreterinnen und Vertreter aus Landwirtschaft, Wissenschaft, Start-ups, die Finanz- und Beratungsbranche, Organisationen der Zivilgesellschaft, Verbände der Gesundheits- und Wasserversorgung, Lebensmittelindustrie und Einzelhandel sowie Bürgerinnen und Bürger.

Hintergrund: Leistungen und Zustand unserer Böden
Gesunde Böden sind die Grundlage unserer Ernährungssicherung und die Voraussetzung der biologischen Vielfalt an Land. Gleichzeitig sind sie ein wichtiger Verbündeter für die Bekämpfung der Klimakrise. Ihre Humusschicht speichert und filtert Wasser, stellt wichtige Nährstoffe bereit und bindet CO2. So entzieht zum Beispiel eine neu gebildete Tonne Humus der Atmosphäre etwa 1,8 Tonnen CO2. Die Realität in der aktuellen Landnutzung sieht jedoch anders aus: Viele der wertvollen Ökosystemdienstleistungen, die Böden erbringen, werden zerstört oder sogar umgekehrt. So speichern selbst die meisten deutschen landwirtschaftlich genutzten Böden heute kein CO2, sondern emittieren im Schnitt 0,19 Tonnen CO2 pro Hektar und Jahr. Eine Trendumkehr in der Entwicklung der Gesundheit unserer Böden ist nun schnellstmöglich notwendig, um die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen erreichen zu können.


Quelle
NABU (Naturschutzbund Deutschland e.V.) 10117 Berlin

Stand 13.03.2023

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Der Goldgelbe Zitterling (Tremella mesenterica)
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Der Goldgelbe Zitterling

15/16.03.2023

Bayern.
Den Goldgelben Zitterling finden wir bevorzugt an totem Laubholz und zwar nahezu das ganze Jahr über, wobei schon auffällt das uns dieses bei länger anhaltender feuchter oder nasser Witterung gelingt.
Der Pilz scheint unter anderem Buche und Eschen zu bevorzugen.

Bernhard Schmalisch ist es gelungen einige interessante Aufnahmen von diesem Pilz zu erstellen, die wir Ihnen natürlich nicht vorenthalten möchten.


In der Aufnahme von Bernhard Schmalisch

•    wächst gerne solitär, Der Goldgelbe Zitterling (Tremella mesenterica)
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Projekt "Glücksbringer" 2023
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Projekt "Glücksbringer" 2023

  • Neue Sekundärhabitae für die Steigerwald-Mehlschwalben

Burgwindheim / Bayern. Ein Projekt der Initiative Artenschutz im Steigerwald, welches von der Gemeinde Burgwindheim unterstütz wurde, möchte angestammte Mehlschwalbenlebensräume sichern helfen. Auch heute in unserer schnelllebig gewordenen Zeit, fasziniert die alljährliche Rückkehr der Schwalben viele Mitmenschen.

Denn wie bei kaum einer anderen Spezies wird ihr Erscheinen im April direkt mit den bevorstehenden Sommermonaten in Verbindung gebracht. Selbst als Glücksbringer galt der Vogel vor allem in der bäuerlich geprägten Kulturlandschaft.

So soll sie dem Volksglauben nach Mensch und Vieh vor Krankheiten und anderem Schaden bewahren. Ursprüngliche Reproduktionsorte an steilen Felswänden wurden mit dem Auftauchen des Menschen und der damit einher gehenden Bauaktivität gegen Nistplätzen an und ihn Gebäuden ausgetauscht. So konnten sich diese sympathischen Tiere, als so genannter Kulturfolger sehr lange Zeit an die von uns veränderten Lebensräume anpassen und davon nachhaltig profitieren.
Alle  Schwalbenarten Mitteleuropas nisten heute bis auf wenige Ausnahmen in der Nähe des Menschen.

Heute jedoch sind Flächenversiegelung, Aufgabe der Stallungen damit verbundener Nahrungsmangel, extreme Veränderungen in den Lebensräumen mit ursächlich für teils erhebliche Bestandsrückgänge unserer heimischen Schwalbenarten. So steht eine, wohl die bekannteste Vertreterin unserer Schwalbenarten die Mehlschwalbe , die als so genannte Gebäudebrüter in die Kategorie der besonders schützenswerten Arten fällt, nicht ohne Grund seit 2002 auf der Vorwarnliste bedrohter Vogelarten.

Ihre Lehmnester klebt sie im Gegensatz zu der anderen bekannten Schwalbenart, der Rauchschwalbe die in Gebäuden brütet, an Gebäudefassaden.


Dies stört in der modernen Zeit viele Menschen ist doch hier, vor allem während der Fütterungszeit mit „Schwalbendreck“ zu rechnen.  Um dies zu vermeiden, werden Drähte gespannt und „Flatterbänder“ angebracht.  Anders verhielt es sich an der Burgwindheimer Gemeindescheune.  Hier erbrüteten 5 – 7 gern gesehene Mehlschwalbenpaare   lange Zeit ihren Nachwuchs. Der Nistbereich liegt hier an frei unterständigen Holzbalken, an welchen die Schwalben ihre Nester anklebten.

In den vergangenen Jahren konnte erkannt werden, dass diese Lehmnester regelmäßig förmlich von den Balken abbrachen.

Die kleinen Mehlschwalben die zu dieser Zeit bereits in den Nestern das Licht der Welt erblickt hatten, verendeten durch diesen Sturz hierbei kläglich. So wurde jüngst kurzerhand ein Projekt auf den Weg gebracht das den Burgwindheimer Glücksbringern in Zukunft „unter die Flügel“ greifen wird. Die Montage spezieller, auf die Vorliebe der zur Koloniebildung neigender Mehlschwalben, ausgelegten  Kunstnester. Durch Schrauben fest an die Holzbalken der Gemeindescheune montiert werden sie zukünftig die kleinen „Steigerwald“ Mehlschwalben davor bewahren  in den Tod zu stürzen. So zeigt dieses Projekt auf, wie übergreifende Artenschutzprojekte in einer intakten ländlichen Umgebung.


In der Aufnahme
  • Im März 2023 wurde das Projekt weiter optimiert und mit zahlreichen weiteren Sekundärhabitaten ausgestattet. Gerade rechtzeitig bevor wir die Mehlschwalben zurückerwarten.
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EU-weites Bündnis fordert Bodenschutz mit Wumms
EU-weites Bündnis fordert Bodenschutz mit Wumms

14/15.03.2023

  • Offener Brief an EU-Kommission zur EU-Gesetzesinitiative für Bodengesundheitsgesetz

Die Europäische Kommission arbeitet an einem Gesetzesvorschlag für den Bodenschutz in Europa. Der Entwurf für die EU-Richtlinie zum Bodenschutz soll voraussichtlich im Juni 2023 vorliegen. Ein Bündnis aus über 280 Landwirt:innen, Wissenschaftler:innen, Verbänden, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Unternehmen wendet sich nun in einem offenen Brief an die Kommission.

Gemeinsam unterstreichen sie, wie notwendig ein schlagkräftiger und verbindlicher Rechtsrahmen zum besseren Bodenschutz ist. Zu den zeichnenden Verbänden zählen der Naturschutzbund Deutschland, der BUND und der WWF.
„Wir brauchen Bodenschutz mit Wumms. Europas Böden verschwinden unter Beton oder verwehen im Wind. Anstatt Treibhausgase zu binden setzen sie Treibhausgase frei. Sie sind mit Schadstoffen belastet und verlieren an biologischer Vielfalt. Die Kommission geht davon aus, dass 60 bis 70 Prozent der Böden in der EU in keinem guten Zustand sind. Dieser verheerenden Entwicklung muss die Europäische Union entschiedener als bisher entgegenwirken. Das gelingt nur mit einem starken Gesetzesrahmen, der Bodengesundheit verbindlich definiert und mit messbaren Indikatoren hinterlegt“, sagt Michael Berger, Referent für nachhaltige Landwirtschaft und Bodenschutz beim WWF.

Den Mitgliedsstaaten müssen mit der EU-Richtlinie verbindliche Ziele gesetzt werden zur Förderung der Bodengesundheit und zur nachhaltigeren Nutzung des Bodens, argumentieren die Zeichnenden des offenen Briefes. Dazu zählt ein bindendes „Null-Nettoflächenverbrauch“-Ziel gegen den grassierenden Flächenfraß in der EU. „Die Siedlungs- und Verkehrsfläche in Deutschland ist im vierjährigen Mittel der Jahre 2018 bis 2021 durchschnittlich um 55 Hektar pro Tag gewachsen. Es braucht zusätzlichen Druck auf die Regierungen der Mitgliedsstaaten für eine Trendwende. Die EU-Kommission hat es in der Hand, mit einer schlagkräftigen Richtlinie diese Trendwende in Gang zu setzen und somit unsere Böden, unser Naturkapital, unsere Existenzgrundlage zu schützen“, unterstreicht Michael Berger.

Im November 2021 hat die EU-Kommission ein Gesetz zur Bodengesundheit angekündigt. Die öffentliche Konsultation dazu endete im Oktober 2022. Voraussichtlich im Juni 2023 wird die Kommission ihren Entwurf für eine EU-Richtlinie vorlegen.

Quelle
WWF

Stand: 13.03.2023

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Von Gottesanbeterinnen und Grabschrecken
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Von Gottesanbeterinnen und Grabschrecken

14/15.03.2023

  • Helga und Hubertus Zinnecker stellen uns zwei neue Naturfilme zur Verfügung.

Gerne haben wir diese beiden Filme als Verlinkung dauerhaft auf unsere Internetseite genommen. Bei Interesse können Sie ja mal einen oder auch mehrere Blicke hineinwerfen.

Zu finden sich diese hier:

In der Darstellung
Layout der neuen Videos die Helga und Hubertus erstellt haben
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Fledermausschutz - Pfarrkiche zu Schlüsselfeldt / GT-Elsendorf 2023
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Fledermausschutz  - Pfarrkiche zu Schlüsselfeldt / GT-Elsendorf 2023

14/15.03.2023

Ein innovatives Artenschutz- Umweltbildungsprojekt des Artenschutz in Franken® und der Kuratie St. Laurentius Elsendorf das von der Stadt Schlüsselfeld, den Fachbehörden sowie der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt wird.

Das es sehr wohl gelingen kann Bauwerksanierung und konkreten Artenschutz in Verbindung zu bringen zeigt abermals ein sich in der Umsetzung befindliches Fledermausschutzprojekt das wir hier kooperativ umsetzen.
Mehr und mehr Lebensräume gehen infolge artenschutzferner Sanierungsmaßnahmen verloren und mit ihnen verlieren wir mehr und mehr Tierarten, die sich über viele Jahrhunderte hinweg in enger Koexistenz zum Menschen bewegten.

Mit diesem Projekt möchten wir auch aufzeigen wie es ohne Probleme gelingen kann Bauwerksicherung, Denkmalschutz und Artenschutz in Einklang zu bringen.
 


In der Aufnahme
  • Die Baukörpersanierungen laufen derzeit nach Plan und auch von unserer Seite wurde die Entwicklung der Projektinformation zwischenzeitlich abgeschlossen. In einigen Wochen wird die Infoeinheit welche den Besucher*innen den Projektinhalt näher vermittelt, rechts neben dem Fenster der Sakristei anbegracht werden.
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Julische Alpen neue Heimat für seltene Luchse
Julische Alpen neue Heimat für seltene Luchse

13/14.03.2023

  • WWF unterstützt Auswilderungsprojekt der italienischen Forstpolizei und des Luchsprojekts Italien

Langer Backenbart, geflecktes Fell, Haarbüschel an den Ohren – dank in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts begonnener Wiederansiedlungsprojekte ist der Eurasische Luchs auch wieder in den Alpen beheimatet – allerdings nicht im italienischen Teil.

Das Projekt „ULyCA2“ des Luchsprojekts Italien der Universität Turin und der italienischen Forstpolizei, das von zahlreichen öffentlichen Stellen, Verbänden, Zoos und auch vom deutschen WWF unterstützt wird, soll das ändern. Vorgestern wurde ein erstes junges Luchsweibchen im italienischen Teil der Julischen Alpen freigelassen, ein weiteres Tier - ein sechsjähriges Weibchen - soll in Kürze folgen.* Insgesamt sollen bis zu fünf Tiere ausgewildert werden. In vielen europäischen Ländern ist der Luch gefährdet, in Deutschland sogar vom Aussterben bedroht.
Die Luchse sind Anfang März aus der Schweiz in Tarvisio (Region Friaul-Julisch Venetien) eingetroffen. Sowohl das junge Weibchen als auch das sechsjährige Tier stammen aus dem Schweizer Kanton Jura und wurden dort im Februar eingefangen. Ein weiteres Weibchen und ein Männchen, die später freigelassen werden, wurden in den rumänischen Karpaten gefangen. Ihr Freilassungsort befindet sich in einem abgelegenen Teil des Tarvisio-Waldes an der Grenze zu Slowenien, etwa 30 Kilometer von einer wiederangesiedelten Luchspopulation in den slowenischen Alpen entfernt. Ziel des Projekts ist, dass slowenische und italienische Luchse so bald wie möglich zusammenkommen und einen neuen, vitalen Populationskern bilden. Die Türen der Transportboxen wurden jeweils am frühen Abend geöffnet. Die Freilassung wird von Experten der Carabinieri Forestali, der regionalen Forstbehörde und des Progetto Lince Italia der Universität Turin überwacht.

Der Programmleiter Wildtiere des WWF Deutschland, Moritz Klose, sagte: „Mit dem Projekt kommen wir dem Ziel, dass der Luchs in Mitteleuropa wieder flächendeckend in geeignete Lebensräume zurückkehren kann und seine Vorkommen miteinander vernetzt sind, ein Stück näher. Damit kann eine wichtige Verknüpfung zwischen den Luchspopulationen der Dinariden und der Westalpen geschaffen werden.“

Der Luchs starb Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts in den Alpen aus, aufgrund der Zerstörung seines Lebensraums, des drastischen Rückgangs der Beutetiere, von denen er sich ernähren konnte, und der direkten Verfolgung durch den Menschen, der ihn als „Schädling“ betrachtete. In den 1970ern begann seine Wiederansiedlung in den Alpen. Mittlerweile gibt es hier wieder rund 200 Exemplare. Der Luchs ist weiterhin eine stark gefährdete Art, die unter anderem durch Wilderei und Verkehrsunfälle bedroht ist. Er ernährt sich hauptsächlich von mittelgroßem Säugetieren z.B. Rehen und Gämsen. Für Menschen ist er harmlos; sie bekommen ihn nur selten zu Gesicht.

In Deutschland gibt es zurzeit zwischen 160 bis 200 erwachsene Luchse. Damit gilt der Luchs hierzulande nach wie vor als vom Aussterben bedroht. Nach erfolgreichen Wiederansiedlungen im Harz, Bayerischen Wald und Pfälzerwald wurden jüngst neue Projekte zur Bestandstützung und Vernetzung bestehender Vorkommen in Deutschland gestartet. So werden unter Beteiligung des WWF in den nächsten Jahren in Thüringen und Baden-Württemberg mehrere Luchse aus Nachzuchten und Wildfängen aus Rumänien freigelassen.

Korrektur: Im ersten Absatz hieß es in einer früheren Version (vom 11. März 2023): "Vorgestern wurde ein erstes junges Luchsweibchen im italienischen Teil der Julischen Alpen freigelassen, gestern (10.3.23) folgte ein zweites Tier – ein sechsjähriges Weibchen." Das zweite Tier wurde noch nicht entlassen, die Freilassung soll in Kürze erfolgen.

Quelle
WWF

Stand: 11.03.2023

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Taubenschwänzchen im Spätwinter
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Taubenschwänzchen im Spätwinter

13/14.03.2023

Bedburg / Nordrhein-Westfalen.
Gestern war hier noch kalter Schneesturm und heute ist es ein wenig wärmer mit Regen.

Vorige Woche stellte meine Frau  Frühlingsblumen im Topf vor unser Haus.Beim hinstellen kam schon eine Biene und umkreiste die Blüten.Heute traute ich meinen Augen nicht. Da flog ein Taubenschwänzchen im Schwebflug an die Blumen.
Das Taubenschwänzchen ist ein Wanderfalter (Schmetterling) und kommt aus dem Mittelmeerraum zu uns. Der Langstreckenflieger kann eine Reisegeschwindigkeit von bis zu 80 Km/h erreichen.

Nach der Eiablage schlüpfen nach zwei Wochen die Raupen. Am Labkraut fressen sich die Raupen dick und fett. Nach etwa zwei Wochen schlüpft aus den Puppen das fertige Taubenschwänzchen und wird bis zu vier Monate alt.

Stimmt seine Umgebung, bleibt es seinem Revier treu und zieht nicht mehr um.
 
Quelle /
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Gewässer und Naturschutz im Erftkreis
Flora-Fauna-Artenschutz
Naturschutzökologie

Rolf Thiemann
Naturschutzberater
Eisvogelweg 1
50181 Bedburg


Stand 09.03.2023

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Verkehrssicherung an der Ruine Stollburg
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Verkehrssicherung an der Ruine Stollburg

13/14.03.2023

Ebrach
– Sie prägten Jahrzehnte das Bild an der Ruine Stollburg, nun werden sie zum unkalkulierbaren Risiko für die Besucherinnen und Besucher und müssen weichen.  

„Nachdem die vergangenen Dürrejahre den Bäumen an der Stollburg arg zugesetzt haben, sind die Wipfel von einigen Bäumen irreparabel geschädigt. Das Entfernen der Bäume ist die einzige praktikable Möglichkeit dieses Risiko zu beseitigen, da ein Rückschnitt aufgrund der besonderen Geländesituation nicht sicher durchführbar ist“, so Revierleiter Julian Brosche.
Insbesondere Belange des Naturschutzes wurden im Vorfeld eingehend mit den zuständigen Fachstellen erörtert. Die naturnahe Waldbewirtschaftung und die vom Forstbetrieb ausgewiesenen Trittsteine sichern genügend Strukturen, sodass die Fällung einzelner Bäume im Rahmen der Verkehrssicherung keine negativen Folgen für die Tier- und Pflanzenwelt an der Stollburg haben.

Trittsteine sind Flächen von 0,2 bis 20 Hektar, auf welchen im Forstbetrieb seit teilweise über fünfzehn Jahren keine Nutzung mehr stattfindet. Hier kann sich die Natur frei entfalten. Die Trittsteine sind ein zentraler Baustein des Naturschutzkonzepts des FB Ebrach. Zwei davon finden sich in unmittelbarer Nähe zur Ruine Stollburg.  

Die gefällten Bäume wandern natürlich nicht in den Ofen, sondern dienen als liegendes Totholz noch viele Jahre zahlreichen Insekten, Pilzen und Moosen als Nahrung und damit letztendlich dem Waldökosystem. Hier kann man nun in den kommenden Jahren dem natürlichen Zerfall dieser Bäume zusehen. 

Quelle/Aufnahme
Bayerische Staatsforsten AöRā€Ø
Tillystraße 2ā€Ø
D-93053 Regensburg

Stand
04. März 2023

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Deutsche Wildtier Stiftung schreibt mit 50.000 Euro dotierten Forschungspreis aus
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Deutsche Wildtier Stiftung schreibt mit 50.000 Euro dotierten Forschungspreis aus

12/13.03.2023

Hamburg / Die Blockhalden-Wolfsspinne lebt in einem einzigarten Lebensraum, den Robert Klesser ab 2017 genauer erforschen konnte. Carina Siutz hat zwei Jahre später gezeigt, dass gut gefüllte Vorratskammern beim Feldhamster für mehr Nachwuchs sorgen. Beide konnten ihre Studien mit Hilfe des Forschungspreises der Deutschen Wildtier Stiftung umsetzen.

Zum 1. März schreibt die Stiftung ihren mit 50.000 Euro dotierten Forschungspreis zum 15. Mal aus. Bis zum 31.Mai 2023 können sich Forscher bewerben, die sich mit wildtierbezogenen Fragestellungen beschäftigen.
Der aktuelle Forschungspreisträger der Deutschen Wildtier Stiftung ist Fledermausforscher Dr. Simon Ripperger. Er studiert das soziale Lernen von Fledermäusen, um herauszufinden, wie die Tiere Informationen zum Beispiel über ihre Sommer- und Winterquartiere von Generation zu Generation weitergeben.

In Eberswalde in Brandenburg stattete Ripperger dafür vierzig Große Mausohren (Myotis
myotis) mit Sendern aus, um ihre Flugwege aufzuzeichnen. Gleichzeitig nahm er mithilfe akustischer Geräte ihre Kommunikationslaute auf. So erhofft er sich Antwort auf die Frage: Fliegen die Jungtiere den erfahreneren Weibchen in die Quartiere hinterher – oder müssen die Muttertiere sie erst durch Interaktion dazu motivieren?

Rippbergers vollautomatisiertes Tracking-Sensornetz erlaubt, das Sozialverhalten in Fledermauskolonien minutiös zu dokumentieren – und am Ende Rückschlüsse auf
den Kommunikationsfluss zu ziehen.

Einen aktuellen Beitrag über das Forschungsprojekt von Simon Ripperger finden Sie unter: https://www.deutschewildtierstiftung.de/aktuelles/die-wanderungen-der-grossen-mausohren.


Quelle
Deutsche Wildtier Stiftung
Christoph-Probst-Weg 4
20251 Hamburg

Stand 01.03.2023

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In der Aufnahme von Artenschutz in Franken®
  • Großes Mausohrmännchen im Paarungsquartier


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Tarnung ist (fast) alles
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Tarnung ist (fast) alles

12/13.03.2023

Hier mal ein Beispiel, das man nicht immer alles in der Natur zu sehen bekommt.
Meistens sind nur Hinweise wie Kot, Federn, Haare oder Laute zu erkennen. Tiere können sich hervorragend der Umgebung anpassen und mit dem Umfeld verschmelzen.

Finden Sie das Tier welches Rolf Thiemann hier aufgenommen hat?



 Quelle / Aufnahme
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Gewässer und Naturschutz im Erftkreis
Flora-Fauna-Artenschutz
Naturschutzökologie

Rolf Thiemann
Naturschutzberater
Eisvogelweg 1
50181 Bedburg

Stand 10.03.2023

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Stele der Biodiversität® - Heldburg - Medienspiegel
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Stele der Biodiversität® - Heldburg

12/13.03.2023

Ein innovatives Artenschutz- Umweltbildungsprojekt des Artenschutz in Franken® und der Stadt Heldburg das von der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt wird.

Heldburg/Thüringen.Vormals als artenschutzrelevant vollkommen uninteressant einzustufen,kann es mit Aufgabe der Nutzung der Baukörper gelingen den Ansatz "Erhaltung der Vielfalt" in die Fläche zu bringen.

Das entsprechende Wissen vorausgesetzt können die Baukörper zu einem Hotspot der Biodiversität, in einer zunehmend ausgeräumten Umwelt heranwachsen.
Denn wenn (selbst in noch geeigneten Nahrungsstrukturen) keine geeigneten Reproduktionsräume vorhanden sind, ist die Erhaltung der Artenvielfalt gelichfalls zum Scheitern verurteilt.

Ein Projekt des Artenschutz in Franken® und der Stadt Heldburg das von der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt wird., setzt hier an und gestaltet Bauwerke die sich in einem geeigneten Umfeld befinden so um, das sie sich zukünftig als "Kinderstube der Biodiversität" bewähren können.


In der Aufnahme
  • Am 09.03.2023 berichtet die Tageszeitung „Freies Wort Hildburghausen“ in ihrer Ausgabe über das Projekt.
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NABU: Deutschland hängt bei Schutzgebieten an Land hinterher
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NABU: Deutschland hängt bei Schutzgebieten an Land hinterher

11/12.03.2023

Miller: Deutschland muss konkrete Erhaltungsmaßnahmen angehen / Es braucht Schutz in der Natur, statt Schutz auf dem Papier
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Berlin
– 30 Prozent der Land- und Meeresflächen sollen bis 2030 unter Schutz gestellt werden – so hat es die Weltnaturkonferenz in Montreal beschlossen. Das nun verabschiedete internationale Meeresschutzabkommen untermauert das Vorhaben. Und mit der EU-Biodiversitätsstrategie soll das Ziel auch in Deutschland Realität werden. Doch an Land hat Deutschland bislang zu wenig Flächen ausgewiesen, kritisiert der NABU. Auch die Qualität der Gebiete lässt stark zu wünschen übrig.
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: “Während sich Deutschland auf globaler Ebene für das 30-Prozent-Ziel stark macht, geht es bei den eigenen Schutzgebieten nicht voran. Hier muss Deutschland seinen Worten endlich Taten folgen lassen und Schutzgebiete auswiesen und melden, die den europäischen Kriterien genügen. Gleichzeitig müssen die bestehenden Schutzgebiete deutlich besser gemanagt werden. Dafür muss Deutschland endlich konkrete Erhaltungsmaßnahmen angehen, um vom Schutz auf dem Papier zu einem Schutz in der Natur zu kommen. Nur so können wir es schaffen, die Natur und Artenvielfalt wiederherzustellen und langfristig zu schützen.”

Beim Schutzgebiets-Management fordert der NABU klare Erhaltungs- und Weiterentwicklungsziele, eine gut ausgestattete Verwaltung sowie ein einheitliches Monitoring. Um das 30-Prozent-Ziel zu erreichen, brauche es noch in diesem Jahr einen Aktionsplan Schutzgebiete als Teil der Nationalen Biodiversitätsstrategie. Dieser sollte einen effizienten Auswahlmechanismus für Flächen in Deutschland beinhalten, der den Kriterien der EU-Biodiversitätsstrategie entspricht bzw. bis 2030 dahin weiterentwickelt werden kann. Darüber hinaus sind klare Pläne nötig, die die Schutzgebietsziele für alle Flächen festschreiben. Nicht zuletzt brauche es ein einheitliches und transparentes Monitoring sowie ein angepasstes und effektives Management.

Hintergrund: Deutschland und die EU-Biodiversitätsstrategie
Bis zum 28. Februar mussten alle EU-Mitgliedstaaten an die Europäische Kommission geeignete Flächen melden, um das Ziel der EU-Biodiversitätsstrategie zu erreichen. Deutschland hat diese Frist – wie viele weitere EU-Mitgliedsstaaten – verstreichen lassen. Bislang sind lediglich 15,5 Prozent der deutschen Flächen an Land als Gebiete des europäischen Naturschutzgebietsnetzes Natura-2000 ausgewiesen. Die erfüllen bislang nicht alle die Kriterien, weshalb aktuell zwei Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland laufen.

Je nach Kategorie gelten 37 Prozent der deutschen Landflächen als Schutzgebiete. Bei einigen Schutzgebietskategorien (etwa Landschaftsschutzgebiete) sind die Anforderungen so niedrig, dass sie als Schutzgebiete nach europäischen Kriterien gelten. Um 30 Prozent effektiven Schutz zu erreichen, muss Deutschland noch nicht geschützte Gebiete mit hoher Biodiversität ausweisen und Lücken im Schutzgebietsnetz schließen, die den genetischen Austausch bislang verhindern. Darüber hinaus muss Deutschland laut EU bis 2030 zehn Prozent unter “strikten Schutz” stellen. Auf diesen Flächen ist eine wirtschaftliche Nutzung praktisch ausgeschlossen. Aktuell liegen jedoch nur etwa 0,6 Prozent innerhalb „strikter Schutzgebiete”.

Quelle
NABU (Naturschutzbund Deutschland) e.V.
Charitéstraße 3
10117 Berlin

Stand
 07.03.2023   

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In der Aufnahme von Klaus Sanwald

  • Gänsesäger beim Putzen


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NABU: Oderausbau gestoppt
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NABU: Oderausbau gestoppt

11/12.03.2023

  • Krüger: Ausbau der Oder wäre Ausdruck einer dramatisch falschen Politik

Berlin – Erst kurz vor dem Jahreswechsel hat der NABU dem deutsch-polnischen Grenzfluss Oder den Dinosaurier des Jahres verliehen.
Damit machte der Umweltverband auf die schlechte Situation in vielen deutschen Flüssen aufmerksam. Jetzt hat das Oberste Verwaltungsgericht in Polen den Oderausbau gerichtlich gestoppt. Ein großer Erfolg für den Umweltschutz. NABU-Präsident Jörg-Andres Krüger zeigt sich erleichtert:

“Klimakatastrophe und Naturkrise verbieten jede weitere Naturzerstörungen entlang von Flüssen. Der Schaden solcher Projekte für die Allgemeinheit ist immer größer als der beabsichtigte wirtschaftliche Nutzen für einige wenige. Wie aufwändig die spätere Reparatur solcher Politikfehler ist, sehen wir täglich an der Havel, einem der größten Flussrenaturierungsprojekte in Europa.

Dort hat der NABU über Jahrzehnte mit viel Geduld, Geld und Engagement wertvolle Natur an einem von Menschen zerstörten Fluss wiederhergestellt. Die Vielfalt der Arten zu Wasser, an Land und in der Luft ist dadurch regelrecht explodiert. Wenn man diesen Aufwand betrachtet, ist es völlig unverständlich, warum in Polen weiter auf eine folgenreiche Zerstörung gesetzt wurde, die erst jetzt vor Gericht gestoppt wurde.”
Hintergrund:

Das Oberste Verwaltungsgericht Polens bestätigte in seinem Beschluss vom 07.03.2022 vollumfänglich den vorangegangenen Beschluss des Woiwodschaftsverwaltungsgerichts in Warschau vom 9. Dezember 2022, in dem die einstweilige Aussetzung der sofortigen Vollziehbarkeit der von der Generaldirektion für Umweltschutz (GDOŚ) am 16. August 2022 erlassenen Umweltentscheidung zum Oderausbau bis zum Abschluss des gerichtlichen Hauptverfahrens angeordnet wurde.

In seiner Begründung des Beschlusses hat Polens Oberstes Verwaltungsgericht auch die Einschätzung der klagenden polnischen und deutschen Umweltverbände vollumfänglich bestätigt, dass die einstweilige Aussetzung der sofortigen Vollziehbarkeit der Umweltentscheidung eindeutig und unzweifelhaft bedeutet, dass der Vorhabensträger die Bauarbeiten an der Oder mit sofortiger Wirkung einzustellen hat. Eine gegenteilige Rechtsinterpretation würde dazu führen, dass der Rechtsschutz wirkungslos wäre, denn gerichtliche Entscheidungen wären nur noch Fassade, damit verbunden würde auch gegen die EU-Richtlinie zur Umweltverträglichkeitsprüfung verstoßen.

Abzuwarten bleibt nun, ob der Vorhabensträger des Oderausbaus auf polnischer Seite, der staatliche Wasserwirtschaftsbetrieb „Polnische Gewässer“ (Państwowe Gospodarstwo Wodne Wody Polskie) und das ihm unterstellte Regionale Amt für Wasserwirtschaft Stettin (RZGW Szczecin), sich an den Beschluss des Obersten Verwaltungsgerichts halten wird.

Die polnischen Verbände Klub Przyrodników, EKO-UNIA und Stepnicka Organizacja Turystyczna, stellvertretend für die polnische Koalition zur Rettung der Flüsse (Koalicja Ratujmy Rzeki), sowie der DNR, der BUND Brandenburg und der NABU, stellvertretend für das deutsche „Aktionsbündnis Lebendige Oder“, hatten, verbunden mit einem Antrag auf einstweilige Aussetzung der sofortigen Vollziehbarkeit, Klage eingereicht gegen die Umweltentscheidung der Generaldirektion für Umweltschutz (GDOŚ) vom 16. August 2022, in der der Oderausbau abschließend genehmigt und die sofortige Vollziehbarkeit des Ausbaus abschließend bestätigt wurde.

Die polnischen und deutschen Verbände begründeten die Klage damit, dass der Oderausbau zur Zerstörung der Unterwasserdünen und Verlandung der Uferbereiche (Buhnenfelder, Parallelgerinne) und damit verbunden zu massivem Habitatverlust insbes. für die Fische und zur Schädigung der Selbstreinigungskraft der Oder führen würde, ferner zur Wasserspiegelabsenkung und damit zur Entwässerung der Auen. Dies wurde vor kurzem ausgerechnet von dem dem Vorhabensträger übergeordneten Ministerium für Infrastruktur selber eingestanden.

Die Verbände wiesen darauf hin, dass diese Schäden zur Zerstörung der Kohärenz des EU-Schutzgebietssystems „Natura 2000“ führen würden, ferner der Oderausbau – anders als im deutsch-polnischen Abkommen behauptet – den Hochwasserschutz nicht verbessern, sondern sogar verschlechtern würde. Schlussendlich habe die Generaldirektion für Umweltschutz in ihrer abschließenden Entscheidung völlig unberücksichtigt gelassen, so die Verbände, dass die Daten zur Größe der Fischpopulation vor dem massiven Fischsterben letztes Jahr ermittelt wurden, sodass im Ergebnis das zusätzliche Risiko des Oderausbaus für die Fischpopulationen gar nicht abschätzbar gewesen sei für die Behörde.

Das Woiwodschafts-Verwaltungsgericht hatte in seinem Beschluss vom 9. Dezember 2022 dem Antrag der Verbände auf Aussetzung der sofortigen Vollziehbarkeit bis zum Abschluss des Hauptverfahrens vollumfänglich stattgegeben.

Trotz dieses Gerichtsbeschlusses hatte der Vorhabensträger des Oderausbaus, der dem polnischen Ministerium für Infrastruktur unterstellte staatliche Wasserwirtschaftsbetrieb „Polnische Gewässer“ (PGW Wody Polskie) und das ihm unterstellte Regionale Amt für Wasserwirtschaft Stettin (RZGW Szczecin), die Bauarbeiten an der Oder nicht eingestellt.

Gegen den Beschluss des Woiwodschaftsverwaltungsgericht hatte sowohl der Vorhabensträger des Oderausbaus, der staatliche Wasserwirtschaftsbetrieb „Polnische Gewässer“, als auch die Genehmigungsbehörde, die Generaldirektion für Umweltschutz (GDOŚ) in Warschau, Beschwerde eingelegt, die nun am 7. März vom Obersten Verwaltungsgericht Polens abgewiesen wurde.

Tatsächlich ist der Oderausbau aber nicht nur auf polnischer, sondern auch auf deutscher Seite geplant.


Das deutsch-polnische Abkommen von 2015 ist die rechtliche Basis des Oderausbaus. In ihm wird der Oderausbau als angeblich notwendig für die Verbesserung der Wassertiefe der Oder für die Eisbrecher im Kampf gegen Eishochwasser und damit als Hochwasserschutzprojekt behauptet. Die polnischen und deutschen Verbände wiesen anhand der amtlichen Daten zu den Eisbrechereinsätzen sowie anhand der amtlichen Planungsdokumente zum Oderausbau nach, dass die Eisbrecher sowohl heute als auch in Zukunft ihre Arbeit sicher verrichten können und der Oderausbau unnötig ist für die Eisbrecher.

"Das deutsch-polnische Abkommen soll tatsächlich den Oderausbau für die Binnenschifffahrt ermöglichen. Das Eisbrecher-Hochwasserschutz-Argument wurde nur erfunden, weil das Binnenschifffahrtsargument rechtlich nicht stichhaltig genug war, um den Oderausbau gegenüber dem EU-Umweltrecht legitimieren zu können. Diese Eisbrecher-Mystifizierung ermöglichte es der polnischen Regierung obendrein, bei der Weltbank, die keine Kredite für Schifffahrtsprojekte, wohl aber für Hochwasserschutzprojekte vergibt, einen Kredit für den Oderausbau zu erhalten. All dies wurde ausgerechnet von denjenigen Entscheidungsträgern, die das deutsch-polnische Abkommen selber entwarfen, vollumfänglich zugegeben." Das Interview, in dem die Entscheidungsträger all dies zugaben, war Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit von Angehörigen der Stepnicka Organizacja Turystyczna, der EKO-UNIA und des NABU mit Investigativjournalist*innen der Gazeta Wyborcza.


Quelle
NABU (Naturschutzbund Deutschland e.V.) 10117 Berlin

Stand
10.03.2023

Für diese Information trägt ausnahmslos der/die Autor*in/Urheber*in die redaktionelle Verantwortung. Die kommunizierten Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers*in, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

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In der Aufnahme von Klaus Sanwald

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Die Rauchschwalbenkids von Bruckmühl
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Die Rauchschwalbenkids von Bruckmühl

11/12.03.2023

  • Ein innovatives Gemeinschaftsprojekt bringt sich für die Erhaltung von Lebensräumen und Reproduktionsstätten der Rauschwalbe ein.

Ein Projekt des Artenschutz in Franken® und dem Bauernhofkindergarten Lindenbaum in Bruckmühl, das von der Deutschen Postcode Lotterie und Kunze Vermietung & Service GmbH unterstützt wird.

Bayern. Der Rückgang der Artenvielfalt nimmt immer bedrohlichere Ausmaße an. Auch bei unseren Schwalbenarten wird der Bestandsschwund immer deutlicher.

Brütende Rauchschwalben werden zur Seltenheit und selbst auf den Bauernhöfen wird der Zugvogel immer seltener angetroffen.Neben Nahrungsmangel sind es auch fehlende, geeignete Brutmöglichkeiten welche zu diesem Rückgang beitragen.
In einem Gemeinschaftsprojekt versuchen wir hier in 2021 / 2022 sichtbare Zeichen zum Schutz der Rauschwalben zu setzen.

Im März 2023 wurden weitere Nistmodulreihen installiert ... denn bereits in wenigen Wochen erwarten wir die Rauschwalben in unseren Stallungen zurück.


In der Aufnahme
  • Mit der Montage der Projekt Infoeinheit setzen wir einen weiteren Projektbaustein.
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Luchsweibchen Desari zurück im Tiergarten Nürnberg
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Änderungen im Tierbestand

10/11.03.2023

  • Luchsweibchen Desari zurück im Tiergarten Nürnberg

Nach fast drei Jahren in der Schweiz ist das Luchsweibchen Desari jetzt wieder zurück im Tiergarten. Die Karpatenluchsin lebt gemeinsam mit dem Männchen Yuri auf der Anlage neben den Sibirischen Tigern.

Wer Desari beobachten möchte, muss meist den Kopf in den Nacken legen: Sie ist eine gute Kletterin und hält sich gerne hoch oben in den Baumkronen auf. Einen guten Blick hat man häufig auch von der Plattform oberhalb der Luchsanlage gegenüber des Tropenhauses.
Desari kam erstmals im September 2018 in den Tiergarten, gemeinsam mit ihrem Zwillingsbruder Dayon. Auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms EEP (EAZA ex situ-Programm) wechselte sie Anfang 2020 in den Natur- und Tierpark Goldau in der Schweiz. Für Desari kam das Weibchen Sansa in den Tiergarten und mit Yuri ist vor etwa einem Jahr auch ein neues Männchen eingezogen. Yuri und Desari sind reine Karpatenluchse, eine Unterart des Eurasischen Luchses, und passen genetisch gut zusammen. Aus diesem Grund haben die Weibchen vor kurzem die Zoos getauscht und Sansa hat Desaris Platz in Goldau eingenommen. Das neue Nürnberger Luchs-Pärchen soll nun für Nachwuchs sorgen und damit zum Erhalt dieser hierzulande stark gefährdeten Tierart beitragen.

Ausgestorben und wiederangesiedelt

Wegen seiner weiten Verbreitung, die sich bis nach Nordostasien erstreckt, stuft die Weltnaturschutzunion (IUCN) den Eurasischen Luchs (Lynx lynx) aktuell als global "nicht gefährdet" ein. Er gilt allerdings in weiten Teilen Europas als ausgestorben und konnte nur lokal wiederangesiedelt werden. In Deutschland und der Schweiz wird der Luchs deshalb auf der nationalen Roten Liste als "stark gefährdet" beziehungsweise als "vom Aussterben bedroht" aufgeführt.

In Deutschland galt der Luchs noch Ende des 19. Jahrhunderts als ausgestorben. Ende 2020 gab es laut Bundesamt für Naturschutz wieder rund 190 wildlebende Eurasische Luchse in Deutschland. Das größte Vorkommen liegt im Harz und erstreckt sich bis Nordhessen. Die Population geht auf eine Auswilderung von 24 Luchsen aus Zoos und Wildparks Anfang der 2000er Jahre zurück. Ein zweites Vorkommen befindet sich im Bayerischen Wald. Die dortigen Tiere sind aus dem Sumava-Gebirge in Tschechien zugewandert. Im Pfälzerwald hat sich aus einem 2016 gestarteten Wiederansiedlungsprojekt ein drittes Vorkommen entwickelt. Hier wurden Luchse aus der Schweiz und aus der Slowakei angesiedelt.

Gute Kletterer mit Pinselohren

Der Luchs ist die größte Katze Mitteleuropas und zählt mit dem Wolf und dem Bären zu den drei großen Beutegreifern der europäischen Tierwelt. Luchse leben hauptsächlich in dichten Wäldern und sind dämmerungs-und nachtaktiv. Charakteristisch sind die Haarpinsel an den spitzen Ohren und der kurze Schwanz. Luchse gelten als gute Kletterer. Das Verhalten von Luchsin Desari ist deshalb nicht ungewöhnlich: Auch in der Natur erklimmen sie Bäume und schlafen manchmal sogar in hochgelegenen Astgabeln.

In der Aufnahme
  • Desari ist eine gute Kletterin und hält sich gerne hoch oben in den Baumkronen auf. Foto: Tom Burger

Quelle
Tiergarten Nürnberg
Am Tiergarten 30
D-90480 Nürnberg

Stand
23Feb '23

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NABU zum Meeresschutz: Hohe See top, Deutsche Küste flop?
NABU zum Meeresschutz: Hohe See top, Deutsche Küste flop?

07/08.2023

Krüger: Je näher das Meer an Deutschland ist, desto schwerer fällt der Bunderegierung der Schutz

Berlin – Das am Wochenende verkündete UN-Abkommen zum Schutz der Hohen See ist ein bahnbrechender Erfolg für den Schutz der biologischen Vielfalt. Fast 60 Prozent der Weltmeere bekommen endlich Regeln und Schutz.

Das Bundesumweltministerium unter Ministerin Lemke hat hierbei eine führende Rolle eingenommen und diesen Erfolg maßgeblich mitgestaltet. Doch wie gut gelingt der Meeresschutz vor der eigenen Haustür? NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger schaut mit Sorge auf die deutschen Küsten:   
“International ist die Bundesregierung Vorreiter in Sachen Natur- und Meeresschutz. An den deutschen Nord- und Ostseeküsten sehen wir leider gegenläufige Entwicklungen. Mit der Umsetzung der EU-Notverordnung, dem Aussetzen von Umweltprüfungen, dem geplanten Bau von LNG-Terminals oder auch Windparks in Meeresschutzgebieten sowie der Debatte um CCS werden hier zeitgleich zum Finale der UN-Verhandlungen bestehende Schutzstandards reduziert. Da fehlt eine ganzheitliche Logik für den Schutz von Klima und Biodiversität.“

NABU-Meeresschutzexperte Kim Detloff ergänzt: „Das UN-Abkommen ist ein Riesenerfolg. Doch warum sind Meere international schützenswert, bei sektoralen Entscheidungen der Bundesregierung aber nur Wirtschaftsraum. Dort werden erst Schutzgebiete ausgewiesen und anschließend durch Infrastrukturprojekte zerstört? Es ist an der Zeit, die Naturschutzpolitik in Deutschland grundlegend zu ändern. Der Schutz der biologischen Vielfalt ist der Schutz unserer Lebensgrundlagen. Was wir in der Meerespolitik prioritär ändern müssen, das zeigt unser 10-Punkte-Plan Meeresschutz. Darüber hinaus brauchen wir eine Wiederherstellungsoffensive für die Natur und ein Biodiversitätsgesetz, welches alle Ressorts und Wirtschaftssektoren dazu verpflichtet ihren Beitrag gegen das Artensterben zu leisten. Mindestens 30 Prozent der Fläche Deutschlands müssen für die sogenannte grüne Infrastruktur gesichert werden.“

Hintergrund:


Erstmalig werden die Weltmeere jenseits nationaler Hoheitsgebiete durch ein Abkommen der Vereinten Nationen geschützt. Das hilft auch Umsetzung der Beschlüsse der CBD COP 15, 30 Prozent der Meere wirksam unter Schutz zu stellen. Darüber hinaus sollen wirtschaftliche Aktivitäten auf der sogenannten Hohen See auf ihre Umweltverträglichkeit geprüft und Gewinne daraus fair zwischen den Ländern des globalen Südens und Nordens geteilt werden.

Die Meere produzieren die Hälfte des Sauerstoffs auf der Erde, binden ein Drittel des vom Menschen verursachten Kohlendioxids. Doch Nord- und Ostsee geht es schlecht, ein Drittel der Arten steht auf der roten Liste, Ökosystemleistungen gehen verloren. Seit 2021 läuft ein Vertragsverletzungsverfahren der Europäischen Kommission gegen Deutschland, weil Schutzgebiete nicht ausreichend rechtlich gesichert und geschützt werden.

Die 10 Punkte des NABU für den Schutz der Meere: https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/meere/lebensraum-meer/32968.html


Quelle
NABU (Naturschutzbund Deutschland) e.V.
Charitéstraße 3
10117 Berlin

Stand
07.03.2023   

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Vom „Umweltnotruf Nordbayern“ zum Kompetenzzentrum im Natur- und Umweltschutz
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Vom „Umweltnotruf Nordbayern“ zum Kompetenzzentrum im Natur- und Umweltschutz

07/08.03.2023

  • Meilensteine aus 50 Jahren Naturschutzarbeit in Franken:

Seit 50 Jahren hat der BUND Naturschutz (BN)
eine professionelle Niederlassung in Nordbayern. Viele entscheidende Impulse gingen von hier für die bayerische Natur- und Umweltpolitik aus. Es wurden viele Erfolge erzielt, aber es gibt noch viel zu tun.
Anlässlich des Jubiläums „50 Jahre Landesfachgeschäftsstelle des BUND Naturschutz in Nürnberg“ zieht der Ehrenvorsitzende des BUND Naturschutz, Hubert Weiger, eine positive Bilanz: „Ohne den BN gäbe es heute in Nordbayern Atomkraftwerke in Viereth bei Bamberg und in Kahl am Main, eine Raffinerie bei Forchheim, ein neues Kohlekraftwerk in Erlangen und 5 weitere Müllverbrennungsanlagen allein in den fränkischen Regierungsbezirken. Die Geschäftsstelle Nordbayern hat in den 1980ern und 90ern einen zentralen Beitrag zur Verbreitung der ökologischen Landwirtschaft geleistet. Auch die Rettung des Grünen Bandes und seine Entwicklung zum längsten Biotopverbund Deutschlands wären ohne den engagierten Einsatz des BN nicht möglich gewesen.

Die ersten Bürgerwindkraftanlagen Bayerns im Landkreis Hof und Bamberg gehen auf die Initiative der Geschäftsstelle Nordbayern des BN zurück. Die Zusammenlegung der bis dahin getrennten Geschäftsstellen in Nürnberg und München zur Landesfachgeschäftsstelle in Nürnberg 1991 hat dem Gesamtanliegen des Natur- und Umweltschutzes in Bayern einen neuen Schub verliehen. Unser Einsatz hat sich gelohnt, auch wenn viele qualitative Fortschritte durch das exorbitante, quantitative Wachstum, an dem unser Wirtschaftssystem krankt, zunichte gemacht wurden. Neben der globalen Klima- und Biodiversitätskrise ist nach wie vor in Bayern insbesondere der Flächenverbrauch das größte ungelöste Umweltproblem. Der BN konnte zwar einige Landschaften vor zerstörerischen Bauprojekten retten, aber insgesamt ist die Inanspruchnahme des nicht vermehrbaren Bodens nach wie vor fast ungebremst.“

Der BN-Landesvorsitzende Richard Mergner erklärt: „Die kongeniale Zusammenarbeit zwischen den Aktiven in den nordbayerischen Kreis- und Ortsgruppen und den Hauptamtlichen in der Landesfachgeschäftsstelle ist eine Erfolgsgeschichte. Hubert Weiger hat als hauptamtlicher Mitarbeiter der ersten Stunde und späterer Landesbeauftragter entscheidend dazu beigetragen.“

Bis in die 1970er Jahre hinein war der BN in Nord- und Ostbayern eher schwach vertreten gewesen. 1973 eröffnete er in Stein bei Nürnberg die Geschäftsstelle für Nordbayern (seit 1976 in Nürnberg) und bestellte Hubert Weiger – anfangs noch als erster Zivildienstleistender im Natur- und Umweltschutz in Deutschland – zum hauptamtlichen Beauftragten für Nordbayern. Fortan wurde von hier aus die bayerische Natur- und Umweltpolitik entscheidend geprägt:

Eine der ersten Aktionen war die Einrichtung eines Umweltnotrufes, in dessen ersten acht Monaten seines Bestehens über 1000 Anrufe eingingen.

Man arbeitete intensiv mit Bürgerinitiativen zusammen. In fast allen Landkreisen Nordbayerns wird in den folgenden drei bis vier Jahren eine Kreisgruppe des BUND Naturschutz gegründet. Mitte der 1980er Jahre folgte die Gründung von Ortsgruppen auf Gemeindeebene.

Die Region Nürnberg-Fürth-Erlangen wird zu einem neuen Aktionsschwerpunkt des BN, so zum Beispiel das Engagement für die Erhaltung des Reichswalds. Verhindert werden konnte beispielsweise der Neubau des Rangierbahnhofs, ein Autobahnkreuz am Tiergarten, ebenso wie das Großkraftwerk Franken III bei Erlangen oder die Ostspange zum Flughafen Nürnberg. Auch heute noch muss der Reichswald Jahr für Jahr gegen zahleiche Bauvorhaben verteidigt werden und der Naturschutz musste auch so manche Niederlage verbuchen: Zwischen 2005 und 2011 wurden zahlreiche Bauprojekte durchgesetzt und rund 22 Hektar Bannwald gerodet – viele weitere Vorhaben sind in Planung. Seit 1973 feiert der BN das Reichswaldfest, das sich heuer ebenfalls zum 50. Mal jährt, um die Erfolge zu feiern, auf die Bedrohungen aufmerksam zu machen und die Bedeutung des Waldes für die Stadt und die Bürger zu verdeutlichen.

1979verabschiedet der BN in Hof das erste umfassende Grundsatzprogramm für alle Bereiche des Natur- und Umweltschutzes. Der Kernenergie erteilt er darin eine klare Absage. Auch wenn das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld gebaut wurde, konnten jedoch AKWs in Kahl und Viereth verhindert werden. Ebenso stand der BN bei der erfolgreichen Verhinderung der WAA in Wackersdorf in der ersten Reihe. Viele Aktionen und Strategien im WAA-Widerstand wurden in der Landesfachgeschäftsstelle in Nürnberg geplant. Außerdem konnte das Kohlekraftwerk Franken 3 sowie bayernweit 16 Müllverbrennungsanlagen verhindert und stattdessen ein System der Abfallvorsortierung durchgesetzt werden.

Die Delegiertenversammlung in Hof spricht sich auch gegen den Ausbau des Rhein-Main-Donau-Kanals aus. Die Kanalbauarbeiten zwischen Nürnberg und Kelheim, vor allem die Zerstörung des Altmühltals, sowie die weitere Kanalisierung zwischen Straubing und Degendorf rufen seit Mitte der 1970er Jahre immer stärkere Kritik hervor. Bundesdeutsche und österreichische Naturschutzverbände sammeln unter Federführung des BN 1982 fast eine Million Unterschriften gegen den Weiterbau – eine der größten Umweltpetitionen in Deutschland überhaupt. Dennoch einigt sich die schwarz-gelbe Bundesregierung Ende 1982 mit dem Land Bayern auf die Fertigstellung des Projekts. Trotz fortgesetzter Proteste und Gerichtsklagen wird 1992 das letzte Teilstück des Rhein-Main-Donau-Kanals eröffnet. Seitdem engagierte sich der BN für die Erhaltung des letzten frei fließenden Donauabschnitts innerhalb Deutschlands zwischen Straubing und Vilshofen, was 2013 mit einem Kompromiss zu einem sanften Ausbau ohne Staustufen zu einem Erfolg geführt werden konnte.

Erbitterte Auseinandersetzungen gab es um Straßenbau und Autobahnprojekte. Oftmals musste man dabei wie bei der B4 (Blaukehlchentrasse Erlangen), Westumfahrung Würzburg & Nürnberg, Spange Feucht, der A70, A60, A73 oder A71 Rückschläge einstecken. Oftmals war man aber auch erfolgreich, wie bei der B303 (Fichtelgebirgsautobahn), der B2-Süd in Nürnberg oder dem Autobahnzubringer Nürnberg Ost.

Weitere erfolgreiche Kampagnen, die das Gesicht Bayerns verändert haben, waren die gegen das Waldsterben, für die Erhaltung der innerdeutschen Grenze als das „Grüne Band“ und gegen die grüne Gentechnik, weshalb Bayern heute immer noch gentechnikfrei ist. Erfolgreiche Initiativen wurden für den ökologischen Landbau, für naturnahe Wälder, für den Garten als Lebensraum und für die Bürgerenergie von der Landefachgeschäftsstelle aus koordiniert.

Heute arbeiten fast 40 Mitarbeiter*innen in der Landesfachgeschäftsstelle Nürnberg.

In der Aufnahme
BUND Naturschutz - Landesfachgeschäftsstelle Nürnberg,
Foto: Natascha Winter, BN

Quelle
BUND NATURSCHUTZ IN BAYERN E.V. (BN)
Dr.-Johann-Maier-Straße 4
93049 Regensburg

Stand 07.03.2023

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Rumäniens Urwälder verschwinden – EU-Kommission muss eingreifen
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Rumäniens Urwälder verschwinden – EU-Kommission muss eingreifen

10/11.03.2023

++ Investigative Recherchen decken skandalöse Machenschaften in der Forstbranche auf ++ EuroNatur fordert strengen Urwaldschutz in Rumänien und ein Handeln der EU-Kommission ++

Radolfzell, Bukarest.
Journalistinnen und Reporter von rund 40 internationalen Medienunternehmen haben im Rahmen des Rechercheprojekts „Deforestation Inc.“ über mehrere Monate die Machenschaften der vermeintlich nachhaltigen Holzindustrie untersucht.

Dramatisch ist nicht nur die Situation in tropischen Regenwaldgebieten, sondern auch in Europa. So etwa in den rumänischen Karpaten, wo Wälder von unschätzbarem Wert für die Biodiversität unseres Kontinents und das Weltklima großflächig zerstört werden. Die international tätige Stiftung EuroNatur hat gemeinsam mit ihren Partnern Agent Green und Client Earth bereits vor drei Jahren den Anstoß für ein Vertragsverletzungsverfahren der EU-Kommission gegen Rumänien gegeben.
„Es ist von großer Bedeutung, dass das Thema durch diese investigative Recherchearbeit internationale Aufmerksamkeit erhält“, sagt Annette Spangenberg, Leiterin Naturschutz bei EuroNatur. „EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius muss dafür sorgen, dass das Vertragsverletzungsverfahren nach fast drei Jahren Stillstand und fortgesetzten Abholzungen in ökologisch wertvollen Wäldern Rumäniens nun endlich vor den Europäischen Gerichtshof kommt. Alle Fakten liegen seit Jahren auf dem Tisch, worauf wartet die Kommission noch?“

Brisant ist das Thema auch im Zusammenhang mit dem aktuellen Entscheidungsprozess zur Reform der Erneuerbare-Energie-Richtlinie der EU, bei der es auch um die Frage fortgesetzter Subventionen und anderer Anreize für die Stromgewinnung aus Holzbiomasse geht. „Die EU darf weiteren Anreizen für die industrielle Verfeuerung von Wald-Biomasse nicht zustimmen. Sonst öffnet sie Tür und Tor für die Zerstörung vieler unserer letzten Ur- und Naturwälder und liefert gleich den passenden grünen Anstrich dazu“, sagt Annette Spangenberg. „Die EU hat es mit der aktuell im Trilog-Prozess befindlichen Überarbeitung der Erneuerbare-Energie-Richtlinie in der Hand, hier endlich gegenzusteuern.“


Hintergrundinformationen:


  •     „Deforestation Inc.“: Das Recherche-Projekt #deforestationinc wurde vom International Consortium for Investigative Journalists (ICIJ) geleitet. An den neunmonatigen Recherchen waren 140 Journalisten aus der ganzen Welt beteiligt. Zu den an den Recherchen beteiligten Medien gehören in Deutschland u.a. Spiegel, NDR, WDR und die Süddeutsche Zeitung. Das Projekt konzentriert sich auf die weltweit fortschreitende Entwaldung und fokussiert sich unter anderem auf den fragwürdigen Handel mit Nachhaltigkeitszertifikaten, auf den illegalen Handel mit Edelholz und auf die rumänische Holzmafia. Alle Rechercheergebnisse werden international veröffentlicht.

  •     In Rumänien gibt es noch mehr als 500.000 Hektar potentieller Ur- und Naturwälder, mehr als in jedem anderen EU-Mitgliedstaat (außerhalb Skandinaviens). Etwa 300.000 Hektar dieser wertvollen Wälder befinden sich in Natura 2000-Gebieten. Hier sind Verschlechterungen für geschützte Lebensräume und Arten EU-rechtlich verboten. Dennoch schreiten die Abholzungen in nach EU-Recht-geschützten Ur- und Naturwäldern Rumäniens weiter voran. Viele geschützte Tiere, wie Bären, Wölfe, Schwarzstörche, Eulen, Spechte, Fledermäuse und Käfer sind auf diese Wälder angewiesen. Die Kampagne „SaveParadiseForests“ setzt sich für den Schutz der Ur- und Naturwälder der Karpaten ein, besonders in Rumänien. Sie wird von den NGOs EuroNatur (Deutschland) und Agent Green (Rumänien) gemeinsam durchgeführt.

In der Aufnahme
  • Abholzungsfläche in den Karpaten: Hier standen einst ökologisch wertvolle Wälder.
© Matthias Schickhofer/EuroNatur

Quelle
EuroNatur - Stiftung Europäisches Naturerbe
Westendstraße 3
78315 Radolfzell

Stand
02.03.2023

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Leitfaden für Naturschutz und Tourismus in Biosphärenreservaten
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Leitfaden für Naturschutz und Tourismus in Biosphärenreservaten

09/10.03.2023

  • Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Bundesumweltministerium

Berlin/Bonn. Wie können Naturschutz und Tourismus in Biosphärenreservaten besser kooperieren und Synergien zum Vorteil von Mensch und Natur schaffen?

Antworten auf diese Frage gibt ein neuer Leitfaden des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr (dwif) e.V. und des Dachverbands der Nationalen Naturlandschaften (NNL) e.V. Praxisbeispiele zeigen, dass Biosphärenreservate zur regionalen Wertschöpfung im Tourismus und damit zum wirtschaftlichen Wohlergehen der Bevölkerung beitragen und die ökonomischen Strukturen vor Ort fördern können. Das Leitfaden-Projekt wurde vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Biosphärenreservate sind für den Naturschutz von großer Bedeutung. Gleichzeitig stellen gesunde Natur und Landschaft attraktive Angebote für Tourismus und Erholung dar, die immer mehr Menschen in Deutschland nutzen. Durch bewusstes Reise- und Freizeitverhalten kann der Tourismus zum Schutz der Natur beitragen. Gute Beispiele zeigen, dass eine Kooperation zwischen Naturschutz und Tourismus für beide Seiten und auch die Regionalentwicklung einen Mehrwert bietet.“

BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm: „Der neue Leitfaden zeigt anschaulich, wie wichtig die strategische Kooperation von Naturschutz und Tourismus ist. Wenn nachhaltige Tourismusangebote die Präferenzen von Gästen aufgreifen, sind diese auch gerne bereit, nachhaltige Produkte zu kaufen oder nachhaltige Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen und dafür auch mehr Geld auszugeben. Das kann zum Beispiel ein nachhaltiges regionales Gericht sein oder eine Naturerlebnis-Kanutour.“

Das Beispiel des „Biosphären-Frühstücks“ in der Biosphärenregion Berchtesgadener Land illustriert, wie die erfolgreiche Verbindung zwischen Schutzgebietsstrategien und nachhaltiger Tourismus- und Regionalentwicklung gelingt: Dort wurde 2022 ein besonderes regionales Lebensmittelangebot geschaffen. Die beteiligten Gastgewerbebetriebe bieten ihr Frühstück aus qualitativ hochwertigen Erzeugnissen aus der Biosphärenregion an und dürfen dafür u.a. mit einer Kreidetafel mit Biosphären-Logo werben. Dem Angebot liegen Kriterien für Qualität und Regionalität zugrunde.

Der Leitfaden „Synergien zwischen Naturschutz und Tourismus in Biosphärenreservaten – Wertschöpfung gemeinsamen erzielen und strategisch kooperieren“ ist das Ergebnis eines dreijährigen Forschungs- und Entwicklungsvorhabens. Das Vorhaben hatte sich anhand von vier Fallstudien mit den Themen „Wertschöpfungsketten“, „Zahlungsbereitschaft“ und „Kooperationsstrukturen“ befasst. Beteiligt waren die Biosphärenreservate Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und Halligen, Schwarzwald, Schwäbische Alb und Bliesgau. Damit zeigen diese Biosphärenreservate exemplarisch, wie sie ihrer Rolle als Modellgebiete nachhaltiger Entwicklung gerecht werden.
Hintergrund

In Deutschland gibt es derzeit 16 UNESCO-Biosphärenreservate, deren Fläche etwa drei Prozent der Landesfläche ausmacht. Weltweit bilden 738 UNESCO-Biosphärenreservate aus 134 Staaten ein einmaliges Weltnetz. Das UNESCO-Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB) wurde 1970 eingerichtet und ist das erste globale Programm, das sich mit Mensch-Umwelt-Beziehungen beschäftigt. Biosphärenreservate sind international repräsentative Modellregionen, in denen Lebens- und Wirtschaftsweisen modellhaft erprobt werden.

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und das Bundesamt für Naturschutz (BfN) engagieren sich seit vielen Jahren im MAB-Programm. Der Vorsitz des Deutschen MAB-Nationalkomitees liegt beim BMUV. Als Geschäftsstelle des Deutschen MAB-Nationalkomitees unterstützt das BfN die deutschen Biosphärenreservate in ihrer stetigen Weiterentwicklung.

In der Aufnahme

  • Betreiber von Gästehäusern mit Schiefertafeln - Das "Biosphären-Frühstück": seit 2022 ein besonderes Angebot im Berchtesgadener Land © Biosphärenregion Berchtesgadener Land

Quelle
Bundesamt für Naturschutz (BfN)
Konstantinstr. 110
53179 Bonn

Stand 06.03.2023

Für diese Information trägt ausnahmslos der/die Autor*in/Urheber*in die redaktionelle Verantwortung.Die kommunizierten Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers*in, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

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Ochsenau: LBV hat Klage eingereicht
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Ochsenau: LBV hat Klage eingereicht

09/10.03.2023

  • Die in Landshut geplante Bebauung der Ochsenau gefährdet wertvollste geschützte Lebensräume

Die Ochsenau im Osten von Landshut ist eine Magerrasen-Fläche mit einer einzigartigen, gut dokumentierten Artenvielfalt. Mit fast 50 Hektar ist sie die mit Abstand größte unter den wenigen verbleibenden Magerrasenflächen entlang der Isar und als Lebensraum von europäischer Bedeutung zu schützen.

Doch Bauvorhaben mit mehreren ungeklärten Fach- und Rechtsfragen gefährden derzeit das Kleinod.
Diese betreffen die Europäische FFH-Richtlinie, die Ausgleichbarkeit der Maßnahmen und die Vorbildfunktion des Staates. Nachdem unsere Forderungen, alle Planungen aufgrund der offenkundigen Rechtsunsicherheit zu stoppen, sowohl beim staatlichen Bauamt Landshut als auch der Regierung von Niederbayern ignoriert wurden, haben wir jetzt Klage beim Verwaltungsgericht Regensburg eingereicht.

In Schreiben an das Staatliche Bauamt Landshut und die Höhere Naturschutzbehörde der Regierung von Niederbayern, haben wir im Sommer 2022 verschiedene naturschutzrechtliche Fragen aufgeworfen, die aus Sicht der Naturschützer*innen bislang unzureichend geklärt waren. Die geplante Bebauung verstößt nach Einschätzung des LBV gegen die Europäische Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, einer Schutzkategorie von allerhöchstem Rang. "Die Ochsenau ist als zusammenhängendes Ökosystem zu sehen. Es kann nicht angehen, dass einige der wertvollsten Bereiche im Hinblick auf eine mögliche Bebauung bisher nicht als FFH-Gebiet gemeldet wurden.

Durch das Bauvorhaben werden die wertvollsten Teile der Ochsenau samt ihrer FFH-relevanten Lebensraumtypen zerstört“, erklärt LBV-Geschäftsführer Helmut Beran. „Die Planenden hoffen, dass die einmalige Artenvielfalt auf dem Rest der unbebauten Fläche und auf den vorgeschriebenen Ausgleichsflächen erhalten bleibt. Das ist fachlich nicht nachvollziehbar, und damit ist die Rechtmäßigkeit einer geplanten Bebauung nicht gegeben“, so Beran.



Der Bau in der Ochsenau betrifft Vögel aber auch Klein- und Bodenlebewesen

Dabei geht es auch um die grundsätzliche Frage, ob diese Eingriffe überhaupt ausgeglichen werden können. Für uns legt die derzeitige Faktenlage nahe, dass die Ausgleichsmaßnahmen unwirksam bleiben werden. „Die Standorte der Ausgleichsflächen sind mit den betroffenen einzigartigen Flächen des Isartales überhaupt nicht vergleichbar. Ein Verlust der Biotope in der Ochsenau ist deshalb überhaupt nicht ausgleichbar. Betroffen wären nicht nur mobile Arten wie Vögel, sondern vor allem eine einzigartige Vielfalt an Klein- und Bodenlebewesen (siehe Hintergrundinformation), die teilweise vom Aussterben bedroht sind“, so Dr. Christian Stierstorfer von der LBV-Bezirksgeschäftsstelle Niederbayern.

Dem LBV geht es nicht zuletzt auch um die Vorbildfunktion des Staates, die genauso auch im Naturschutzrecht vorgeschrieben ist. Ökologisch besonders wertvolle Grundstücke im Eigentum von Staat und Gemeinden sollen demnach vorrangig den Zielen des Naturschutzes und der Landschaftspflege dienen.

„Der Staat verliert enorm an Glaubwürdigkeit, wenn er Flächen wie die Ochsenau, die sich im Eigentum der öffentlichen Hand befinden, selbst aktiv zerstört. Wie soll man von privaten Grundstücksbesitzern die Einhaltung von Naturschutzgesetzen verlangen, wenn dies staatliche Stellen offenkundig nicht tun“, sagt LBV-Geschäftsführer Beran.

Hintergrundinformation

Die Ochsenau wurde vor etwa 20 Jahren nur teilweise an die EU als FFH-Gebiet gemeldet, obwohl die gesamte Fläche eindeutig als von EU-Recht geschützte Biotopfläche kartiert ist und dieser geschützte Lebensraum im gesamten Naturraum nur äußerst spärlich erhalten geblieben ist. Alle anderen Magerrasen-Flächen zusammen sind kleiner als die Ochsenau. Diese ist der einzige lebensfähige Rest von Kalkmagerrasen im ganzen unteren Isartal. Wir haben uns daher bereits Ende 2021 an die EU-Kommission gewandt. Im Sommer 2022 haben wir das staatliche Bauamt Landshut und die Regierung von Niederbayern angeschrieben, mit der Bitte, die Planungen vorerst zu stoppen.

Entlang der Isar gab es bis Mitte des letzten Jahrhunderts eine durchgehende Achse von Kalkmagerrasen. An Standorten, an denen die Isar Schotter und Sand ablagerte und auf denen vergleichsweise trockene Bedingungen herrschten, entstanden wertvolle Lebensräume. Heute sind diese Lebensräume und ihre Bewohner so gut wie verschwunden. Mehr als ein Dutzend Arten, die in Bayern vom Aussterben bedroht sind, kommen hier vor. Der Naturwissenschaftliche Verein Landshut hat zur Ochsenau umfangreiches Datenmaterial gesammelt.

Durch die geplante Bebauung sind europarechtlich geschützte Lebensraumtypen von der Zerstörung bedroht. Zudem besteht die begründete Gefahr, dass auch die verbleibenden Magerrasen im bestehenden FFH-Gebiet durch die Baumaßnahmen und die vollständige Veränderung ihres Zuschnitts und ihrer Umgebung erheblichen und dauerhaften Schaden nehmen würden, was einen klaren Verstoß gegen europäisches Recht bedeuten würde.


In der Aufnahme
  • Der Steppengrashüpfer hat in der Ochsenau sein einziges bayerisches Vorkommen südlich der Donau.
© J. Beck


Der Steppengrashüpfer hat in der Ochsenau sein einziges bayerisches Vorkommen südlich der Donau. Der Deutsche Sandlaufkäfer hat sein deutschlandweit größtes Vorkommen in der Ochsenau. Die Kleine Wolfsfliege lebt entlang großer Flussläufe. In Deutschland sind mittlerweile etwa zwei Drittel aller historisch belegten Vorkommen erloschen. In Bayern gilt die Art als vom Aussterben bedroht (Rote Liste 1).

Die unter Artenschutz stehende Gruppe der Rötlinge sind Pilze sehr alter Wiesenstandorte und Zeigerarten der besten Magerrasen bundesweit. Im Gebiet der Ochsenau sind sie artenreich vertreten. Einige von ihnen wurden nur im geplanten Baugebiet gefunden.


Quelle
Landesbund für Vogelschutz in Bayern e. V. (LBV)
Landesgeschäftsstelle: Eisvogelweg 1
91161 Hilpoltstein

Stand
01.03.2023

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Einigung im UN-Verhandlungsmarathon zum Schutz der Hohen See
Einigung im UN-Verhandlungsmarathon zum Schutz der Hohen See: Ein Tag zum Jubeln

08/09.03.2023

  • WWF: Rechtslücken für die Hälfte des Planeten geschlossen

In den frühen Morgenstunden kamen heute die Verhandlungen der Vereinten Nationen zum internationalen Abkommen zum Schutz der Hohen See nach dramatischer Verlängerung zu einem erfolgreichen Abschluss. Die UN-Staaten haben dem Vertragstext grundsätzlich zugestimmt.

Der zweiwöchige, geopolitische Krimi liefert nun einen Mechanismus, mit dem unter anderem Meeresschutzgebiete auch auf der Hohen See ausgewiesen werden können. Nur so können die international vereinbarten Schutzziele erreicht und der dramatische Verlust der Lebensvielfalt noch in diesem Jahrzehnt aufgehalten werden.
„Zum „Paris-Moment“ für das Klima gesellt sich heute der „New York-Moment“ für die Meere. Für den WWF ist es ein Tag zum Jubeln. Die Staatengemeinschaft hat erhebliche Meinungsverschiedenheiten zu Gunsten der Natur und unserer Zukunft auf diesem Planeten schlussendlich überwunden. Der größte Lebensraum der Erde kann mit diesem Abkommen besser geschützt werden. Außerdem sind wir dem Ziel, mindestens 30 Prozent der weltweiten Meere bis 2030 unter Schutz zu stellen, einen entscheidenden Schritt nähergekommen“, so Karoline Schacht, Meeresschutzexpertin beim WWF Deutschland.

Die Hohe See beherbergt den größten zusammenhängenden Lebensraum der Erde. Gleichzeitig gehören zwei Drittel der Weltmeere niemandem, weil sie außerhalb nationaler Hoheitsbefugnisse der Küstenstaaten liegen. Hier gelten nur wenige Regeln und deshalb ist die Hohe See so anfällig für die massive Ausbeutung. Nach geltendem Seerecht können hier alle Länder praktisch nach Belieben fischen, navigieren, und wissenschaftliche Forschung betreiben. Es gibt über 20 internationale Organisationen, die auf der Hohen See jeweils für die Regelung einzelner Sektoren oder Meeresregionen zuständig sind, sie alle verfolgen aber nicht den Schutz der Artenvielfalt. Das Abkommen hilft nun, die rechtlichen Lücken in diesem Flickenteppich zu schließen, um zu einer besseren Zusammenarbeit zu kommen und die kumulativen Auswirkungen dieser Aktivitäten auf Hoher See zu verringern.

Neben den Regelungen um die Ausweisung von Meeresschutzgebieten auf der Hohen See galten in New York insbesondere die Leitplanken für Umweltverträglichkeitsprüfungen für menschliche Aktivitäten sowie die Verteilung von Gewinnen aus dem Nutzen von marinen genetischen Ressourcen als entscheidende Knackpunkte während der zweiwöchigen Verhandlungen.

Die Einigung von New York ermöglicht nun, das größte Reservoir der biologischen Vielfalt unserer Erde international verbindlich zu schützen und die globale Gerechtigkeit dabei im Blick zu halten. Sie schafft ein Verfahren, um miteinander vernetzte Meeresschutzgebiete in Regionen auszuweisen, die außerhalb nationaler Hoheitsgewässer liegen. Auch „blaue Korridore“ für weit wandernde Walarten werden damit ermöglicht.

Außerdem schreibt das Abkommen vor, die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die Hohen See zu bewerten und dabei mögliche kumulative Effekte und Wechselwirkungen mit der Klimakrise zu berücksichtigen. Deutschland und die EU hatten sich in New York für diese Aspekte stark gemacht.

„Das Hohe-See-Abkommen ist ein riesiger Erfolg. Es schließt gefährliche Rechtslücken und zeigt uns, dass ein Richtungswechsel im internationalen Naturschutz gelingen kann, durch den der weltweite Artenschwund an Tempo verliert. Der Vertrag muss von allen Ländern zügig angenommen und umgesetzt werden. Auf Worte müssen jetzt Taten folgen“, erklärt Karoline Schacht.

Zum Hintergrund:


Die fünfte Regierungskonferenz (IGC5) zur Aushandlung eines rechtsverbindlichen Abkommens wurde im vergangenen August vertagt, weil zu viele Fragen ungeklärt waren. Sie wurde vom 20. Februar bis zum 5. März 2023 im UN-Hauptquartier in New York wieder aufgenommen.

Die Staaten haben dem Vertragstext grundsätzlich zugestimmt, aber es gibt noch technische Fragen wie Grammatik und Textkonsistenz sowie die Übersetzung in die sechs UN-Sprachen, die auf einer offenen informellen Arbeitsgruppe und einer halbtägigen Konferenz geklärt werden müssen, damit der Vertrag förmlich angenommen werden kann. Er wird dann zur Unterzeichnung ausgelegt.

Für die Gesundheit und Funktionalität der Meere spielt die Hohe See eine entscheidende Rolle. Sie ist der größte Lebensraum auf unserem Planeten, Hunderttausende von Arten sind auf sie angewiesen. Als CO2-Senke mildert sie die Auswirkungen der Klimakrise und liefert gleichzeitig Sauerstoff. Auch für die Fischerei ist sie von großer Bedeutung. Die Ozeane leiden allerdings immens unter Überfischung und illegaler Fischerei, Zerstörung von Lebensräumen, Plastik- und Lärmverschmutzung sowie zunehmender Versauerung. Rund 25 Prozent der in der Hohen See bekannten Arten sind bereits bedroht.

Quelle
WWF

Stand
05.03.2023


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„Wildkatzenwälder von morgen“
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 „Wildkatzenwälder von morgen“

08/09.03.2023

Zum Start des sechsjährigen Großprojektes „Wildkatzenwälder von morgen“ überreichen Bundesumweltministerin Steffi Lemke und die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz Sabine Riewenherm heute den Förderbescheid an den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

Der BUND Naturschutz in Bayern setzt das Projekt im Freistaat um. Ziel ist es, die Wiederausbreitung der Wildkatze zu fördern und gleichzeitig Wälder als artenreiche und klimarobuste Lebensräume zu gestalten.
Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz und vom Bayerischen Naturschutzfonds gefördert.

Bundesumweltminister Steffi Lemke erklärt dazu: „Gesunde Wälder sind artenreiche Lebensräume und natürliche Klimaschützer – sie zu erhalten und zu entwickeln ist angesichts der akuten Doppelkrise von Artenaussterben und Klimakrise wichtiger denn je. Ich freue mich, dass im Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ ganz unterschiedliche Akteur*innen bundesweit zusammenarbeiten, um klimarobustere Wälder von morgen entstehen zu lassen.“

Der BN-Vorsitzende Richard Mergner sagt: „Die vielfältigen Lebensräume der Europäischen Wildkatze sind Refugien der Artenvielfalt. Wo es der Katze gefällt, fühlen sich auch andere bedrohte Tiere wie Bechsteinfledermaus, Feuersalamander und Mittelspecht wohl. Zusammen mit Partner*innen vor Ort werten wir daher Wälder, Waldränder, Lichtungen und Wiesen am Wald auf. Um unser Vorhaben umzusetzen, kooperieren unsere Landesverbände mit Waldnutzenden sowie Entscheidungsträger*innen aus Forst, Landwirtschaft, Jagd, Grundbesitz, Verwaltung, Kommunen und Kirche“.

Die Europäische Wildkatze ist in Deutschland im Aufwind. Sie konnte in den letzten Jahrzehnten vielerorts wieder nachgewiesen werden, wo sie lange als ausgestorben galt. Doch noch immer fehlt sie in vielen Regionen Bayerns. Die Wildkatze gilt als Art Nationaler Verantwortlichkeit und wird in der Roten Liste als gefährdet eingestuft. Als sogenannte Verantwortungsarten gelten beispielsweise solche Arten, die wie die Wildkatze ihr europäisches Verbreitungszentrum in Deutschland haben und für deren Schutz Deutschland daher eine besondere Verantwortung trägt.

Die Tiere haben konkrete Anforderungen an ihren Lebensraum: Wildkatzen benötigen unaufgeräumte Wälder mit Totholz und Gebüsch, die ihnen als Versteckmöglichkeit und zur Jungenaufzucht dienen. Sie bevorzugen zudem strukturreiche Waldränder und angrenzende offene Flächen mit Deckung für die Mäusejagd. Zusätzlich müssen in wildkatzengerechten Wäldern Gefahrenquellen minimiert werden, um Unfälle der geschützten Art zu vermeiden.

Nicht nur Wildkatzen profitieren von strukturreichen, laubholzgeprägten Wäldern. Die Wildkatzenwälder von morgen sind besser vor Stürmen und Austrocknung geschützt, robuster gegenüber dem Klimawandel und wiederstandfähiger gegen das Artensterben.

Das Projekt wird gemeinsam von dem BUND-Bundesverband, der BUNDjugend sowie zehn BUND-Landesverbänden umgesetzt. Neben dem BUND Naturschutz beteiligen sich die BUND-Landesverbände Baden-Württemberg, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter www.bund.net/wildkatzenwaelder und www.biologischevielfalt.bfn.de/bundesprogramm/projekte/

Quelle
BUND NATURSCHUTZ IN BAYERN E.V. (BN)
Dr.-Johann-Maier-Straße 4
93049 Regensburg

Stand 07.03.2023


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In der Aufnahme von Johannes Rother

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Ökolandbau spart der Gesellschaft in Bayern Millionen Euro ...
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 Ökolandbau spart der Gesellschaft in Bayern Millionen Euro an Umweltkosten

08/09.03.2023

  • Eine Langzeitstudie der TU München zeigt: Ökologische Landwirtschaft verringert die Folgekosten für die Umwelt allein in Bayern schon jetzt um über 300 Millionen Euro im Jahr.

Beim angestrebten Ökoanteil von 30 Prozent summieren sich die Einsparungen auf etwa 750 Millionen Euro. Der BUND Naturschutz fordert die Umstellung auf mindestens 50 Prozent Ökolebensmittel in staatlichen und kommunalen Einrichtungen und Herabsetzung der Mehrwertsteuer.
Die Studie der TU München hat die Umwelt- und Klimawirkungen von 80 ökologisch und konventionell bewirtschafteten landwirtschaftlichen Betrieben über einen Zehnjahreszeitraum untersucht. Der Vergleich zeigt die deutlich positiven Umweltauswirkungen des Ökolandbaus auf. Umgerechnet auf die Umweltfolgekosten durch Treibhausgasemissionen, Stickstoffbelastung, Pestizideinsatz u.a. spart die ökologische Bewirtschaftung zwischen 750 und 800 Euro pro Hektar ein. Beim derzeitigen Anteil von 13 Prozent Ökolandbaufläche in Bayern sind das etwa 300 Millionen Euro Kosteneinsparung. Bei einem Ökoanteil von 30 Prozent, der in Bayern laut Volksbegehren bis 2030 umgesetzt sein muss, wären es satte 750 Millionen Euro Einsparung – jedes Jahr.  

Der BN-Landesvorsitzende Richard Mergner erklärt: „Die Studie macht klar, dass sich jeder Euro, den wir für die möglichst schnelle Erreichung des 30-Prozent-Ziels einsetzen, am Ende auszahlt.“ Zur Erreichung dieses Ziels fordert der BN, die Umstellung auf den Ökolandbau rascher und nachhaltig voranzubringen. „Der Freistaat muss beispielsweise einen verbindlichen Rahmen schaffen, damit auf allen Ebenen in Bayern, staatlich wie kommunal, mindestens die Hälfte der Lebensmittel aus ökologischer Landwirtschaft kommt. Das muss für Veranstaltungen wie für Kantinen gelten, von der Polizei bis zur Staatskanzlei. Auch in Ausbildung und Forschung muss der Schwerpunkt auf den Ökolandbau gesetzt werden. Mit dem Anteil von 13 Prozent Ökolandbauanteil der Betriebe hinkt Bayern weit hinter Baden-Württemberg oder Mecklenburg-Vorpommern hinterher, wo fast der doppelte Prozentanteil der landwirtschaftlichen Betriebe auf Ökolandwirtschaft umgestellt ist.“

Barbara Scheitz, Geschäftsführerin der Molkerei Andechs plädiert in diesem Zusammenhang für eine Anpassung der Mehrwertsteuer: „Die sichere Bewirtschaftung der Bio-Bauernbetriebe sowie die klima- und umweltpolitisch notwendige Erweiterung unserer ökologischen Anbauflächen könnte sofort stabilisiert und gesteigert werden, wenn die aktuelle Mehrwertsteuer von derzeit sieben Prozent für Bio-Lebensmittel auf ‚Null-Prozent‘ gesetzt wird. Die Forderung: die nachhaltige Zukunftswirtschaft ‚mit Steuern steuern!‘ Unsere Bio-Landwirtschaft erspart uns allen teure Umweltbelastungs-Folgekosten in vielen Lebensbereichen!“  

Für die Studie wurden Betriebspaare aus vier Regionen in ganz Deutschland untersucht, davon zehn Betriebspaare, d.h. zwanzig Betriebe aus Südbayern (siehe hier: http://www.pilotbetriebe.de/pilotbetriebe.php). Studienleiter Prof. Dr. Kurt-Jürgen Hülsbergen erklärt: „Ökologisch bewirtschaftete Flächen verursachen 50 Prozent weniger Treibhausgasemissionen. Die Erträge im ökologischen Pflanzenanbau sind zwar niedriger als im konventionellen Pflanzenbau. Die Studie zeigt aber auch, dass Biolebensmittel hinsichtlich des Energieeinsatzes und der Treibhausgasemissionen im Vergleich zu konventionell erzeugten Produkten um etwa 20 Prozent günstiger abschneiden.“ Die Studie habe außerdem dargelegt, dass weitere Ertragssteigerungen im Ökolandbau erzielt werden können, wenn verbesserte Anbauverfahren zum Einsatz kommen. Um die Ertragspotenziale zu nutzen, sind stärkere Investitionen in die Forschung erforderlich, so Hülsbergen.
 
Thomas Lang, 2. Vorsitzender der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e.V (LVÖ) betont: „Die Studie hat gezeigt, dass der Umbau der Landwirtschaft hin zum ökologischen Landbau auch eine ökonomische Notwendigkeit ist. Die durch die intensive Landwirtschaft verursachten Umweltschäden betragen allein in Deutschland jedes Jahr 90 Milliarden Euro - diese Kosten sind in den Produkten nicht eingepreist! Der Öko-Landbau kann diese Kosten erheblich abdämpfen und fördert Artenvielfalt, fruchtbare Böden, sauberes Wasser und Klimaschutz. Bio-Landwirtschaft ist die Landwirtschaft der Zukunft, auch international gesehen. Sogar der französische Rechnungshof fordert in einem Bericht aus dem Jahr 2022 eine massive Förderung des Ökolandbaus"

Helmut Steber, Betriebsleiter einer der untersuchten Biobetriebe in Bayern, erklärt zum Abschluss: „Ich bin wirklich dankbar für diese Studie. Sie zeigt, dass wir Biobauern auf dem richtigen Weg sind und einen erheblichen gesellschaftlichen Beitrag leisten. Nicht nur was die Umweltkosten angeht, durch die enorme Treibhausgaseinsparung auf den ökologisch bewirtschafteten Flächen sichern wir auch die Lebensgrundlagen der zukünftigen Generationen.“

Quelle
BUND NATURSCHUTZ IN BAYERN E.V. (BN)
Dr.-Johann-Maier-Straße 4
93049 Regensburg

Stand
02.03.2023

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In der Aufnahme von Johannes Rother


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Eine Chance für den Feuersalamander
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Eine Chance für den Feuersalamander

07/08.03.2023

  • Machbarkeitsstudie im Auftrag des Naturschutzes zeigt Wege, um die gefährdete Amphibienart nachhaltig zu schützen

In Rahmen des Projekts Feuersalamander haben LBV, BN und LARS eine Machbarkeitsstudie bei den Experten von Frogs & Friends
in Auftrag gegeben, die nun zeigt: Um die genetische Vielfalt der Feuersalamander zu sichern, müssen Tiere in menschliche Obhut genommen werde:
Keine Zeit mehr verlieren: Feuersalamander akut bedroht

Der Feuersalamander ist in Bayern auf Grund des Verlustes seiner Lebensräume ohnehin schon gefährdet. Das markante Tier lebt hauptsächlich in Laub- und Mischwäldern mit natürlichen Quellbereichen der Mittelgebirge sowie in alpinen Bereichen. Doch nun bedroht zusätzlich der eingeschleppte Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal) die charismatische heimische Salamanderart und könnte sogar zu ihrem Aussterben führen.

Diese Gefahr abzuwenden ist eines der Ziele eines gemeinsamen Projektes der drei bayerischen Naturschutzverbände LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz), BUND Naturschutz und LARS (Landesverband für Amphibien- und Reptilienschutz). In dessen Rahmen haben wir eine Machbarkeitsstudie bei den Experten von Frogs & Friends in Auftrag gegeben, die nun zeigt:

Um die genetische Vielfalt der Feuersalamander zu sichern, müssen Tiere in menschliche Obhut genommen werden. Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren. Es geht um die Frage, welche Maßnahmen notwendig sind, um das Überleben des Feuersalamanders langfristig zu sichern.


Machbarkeitsstudie zeigt: Wir müssen schneller sein als der Pilz

2020 wurden im Steigerwald erstmals von Bsal befallene Feuersalamander in Bayern nachgewiesen. Im Ruhrgebiet und der Eifel, sowie den angrenzenden Gebieten in Belgien beziehungsweise den Niederlanden hat der Pilz Teilpopulationen bereits ausgelöscht.

Im Rahmen des vom bayerischen Umweltministerium geförderten Artenhilfsprogramms (AHP) Feuersalamander haben wir zusammen mit unseren Projektpartnern BN und LARS deshalb eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, um Möglichkeiten für das langfriste Überleben der Feuersalamander auszuloten.

Die Ergebnisse dieser Machbarkeitsstudie, die unter der Federführung der Artenschutzexperten von Frogs & Friends entstanden ist, zeigen nun: Um den Feuersalamander in Bayern vor dem Aussterben zu bewahren, müssen Tiere aus unterschiedlichen Standorten in menschliche Obhut genommen und Ex-situ, also außerhalb ihres natürlichen Lebensraumes, gehalten werden.

So sollen genetisch vielfältige Zuchtstämme entstehen, die als Reservepopulation dienen. Unser Ziel ist es, schneller zu sein als der Pilz. Also nicht erst zu reagieren, wenn die Art fast ausgestorben ist. Wir müssen proaktiv handeln, solange wir noch die Möglichkeit dazu haben.

In der Aufnahme
  • Typischer Lebensraum der Larven des Feuersalamanders: Kalktuffquellen
 © Julia Römheld


Quelle
Landesbund für Vogelschutz in Bayern e. V. (LBV)
Landesgeschäftsstelle: Eisvogelweg 1
91161 Hilpoltstein

Stand
02.03.2023

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Entschlammung Westerharter Weihern abgeschlossen
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Buxheimer Wald: Entschlammung Westerharter Weihern abgeschlossen

06/07.03.2023

03. Februar 2023, Ottobeuren – Der nächste Schritt zum langfristigen Erhalt der Westerharter Weiher im Staatswalddistrikt Buxheim ist gemacht: die Entschlammung des westlichen Westerharter Weihers wurde von der Firma Max Wild durchgeführt. Das Teichrosenfeld und das im östlichen Bereich vorhandene Röhricht wurden dabei selbstverständlich erhalten.

Der abgeschobene und an die Teichränder verlagerte Schlamm wird sich in den nächsten Wochen noch um ein Drittel bis zur Hälfe absetzen und in den kommenden Frostnächsten weiter entwässern. Auf diesen Flächen werden sich Pflanzengesellschaften der Ufer- und Flachwasserzone wie Rohrkolben, Schilfrohr und Schwertlilien entwickeln und die bereits bestehenden Schilfröhrichte zwischen den beiden Weihern ergänzen. Sobald es im März wärmer wird, beginnt der Aufstau.

 „Damit stellen wir sicher, dass die laichenden Amphibien wieder rechtzeitig einen wertvollen Lebensraum zur Verfügung haben“, freut sich Manfred Wiblishauser, 1. Vorsitzender des Bezirksfischereivereins Memmingen e.V.
Die Arbeiten gehen damit planmäßig vonstatten: Nachdem die Weiher im Herbst abgelassen wurden, konnte sich der Schlamm über den Winter setzen. Nach dem Abschieben des Schlamms steht nun als nächster Schritt die Ertüchtigung der bestehenden Dämme durch den Forstbetrieb Ottobeuren der Bayerischen Staatsforsten an.

Die erforderlichen wasser- und naturschutzrechtlichen Genehmigungen sind in Vorbereitung: „Wir haben den Auftrag zur Erstellung der erforderlichen Planungsunterlagen an ein regionales Ingenieurbüro vergeben“, bestätigt Forstbetriebsleiter Dr. Hermann S. Walter. Bei Vorliegen der einschlägigen Genehmigungen der Wasserrechtsbehörde und der Unteren Naturschutzbehörde könnte die Dammsanierung bereits im Herbst 2023 in enger Zusammenarbeit mit dem Bezirksfischereiverein Memmingen durchgeführt werden.

Ziel ist es, die ökologisch wertvollen Gewässer in ihrem natürlichen Zustand zu erhalten, in Teilen naturschutzfachlich weiter aufzuwerten und den vielen an Binnengewässer gebundene Tier- und Pflanzenarten langfristig einen sicheren und begehrten Lebensraum zu geben. Die Maßnahmen wurden in einem gemeinsamen Ortstermin zwischen den Bayerischen Staatsforsten als Grundbesitzer, dem Bezirksfischereiverein Memmingen e.V., der Unteren Naturschutzbehörde und dem Wasserwirtschaftsamt vorab abgestimmt.

Foto: Bezirksfischereiverein Memmingen e.V.

Quelle
Bayerische Staatsforsten AöRā€Ø
Tillystraße 2ā€Ø
D-93053 Regensburg

Stand
03.03.2023

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Wal-Highway im Ostpazifik
Wal-Highway im Ostpazifik

06/07.03.2023

  • WWF-Report: „Schutzgebiets-Netzwerk muss sichere Korridore für Wale schaffen“

Der Ozean ist von unsichtbaren Korridoren durchzogen
, auf denen Wale sensationelle Wanderungen teils über Tausende Kilometer zurücklegen. Im östlichen Pazifik, entlang der Küste von Nord- Mittel- und Südamerika, verläuft eine besonders wichtige „Wal- Highway“ mit einem Knotenpunkt in einer weiten Region um die Galapagosinseln.

Auf ihren Routen von den Polen in tropische Gewässer sind die Meeressäuger zunehmenden und sich überlappenden Risiken ausgesetzt, die hauptsächlich von der Klimakrise, zunehmendem Schiffsverkehr und Unterwasserlärm sowie Fischerei ausgehen. Dies geht aus einem Bericht des WWF und mehrerer Universitäten hervor, der die Wanderrouten anhand von Satellitenverfolgungsdaten kartiert und aufzeigt mit welchen Maßnahmen die wandernden Wale in besonders riskanten Abschnitten besser geschützt werden müssen.

Zwölf der vierzehn Großwalarten nutzen den Ostpazifik als Drehscheibe für ihre Wanderungen, darunter die besonders bedrohten Blauwale und Nordpazifischen Glattwale.
„Wale sind auf bestimmte Meereszonen im Ostpazifik angewiesen, um zu fressen, sich zu paaren, Nachwuchs zu gebären und zu säugen und um zwischen diesen verbundenen Lebensräumen zu wandern. Menschliche Aktivitäten beeinträchtigen diese Gebiete enorm und setzen die Wale unter wachsenden Stress. Für effektiven Walschutz braucht es vernetzte Meeresschutzgebiete, die über Landesgrenzen verbunden sind und auch in internationale Gewässer reichen“, sagt Heike Zidowitz, Expertin für den Schutz mariner Arten beim WWF Deutschland.

Das erfordert internationale Zusammenarbeit bei der Ausweisung von Schutzgebieten, auch bei den laufenden UN-Verhandlungen zum Schutz der Hohen See und der marinen Biodiversität. „Dort wo Strömungen besonders nährstoffreich oder ozeanografische Bedingungen besonders günstig sind, konzentriert sich das Meeresleben. Mit den blauen Korridoren für Wale schützen wir gleichzeitig viele andere wandernde Arten wie Haie, Rochen und Meeresschildkröten, weil sich deren Verbreitungsgebiete oft überschneiden. Leider wird genau dort Fischerei besonders intensiv betrieben“, so Zidowitz.  Jedes Jahr sterben weltweit schätzungsweise 300.000 Wale, Delfine und Schweinswale durch Fischereigerät.

Der WWF fordert neben Schutzgebieten auch überregionale Bemühungen den Beifang von Meeressäugern durch aktive Fischerei oder in Geisternetzen zu verringern. Ebenso sollen Schifffahrtsrouten angepasst an die Wandersaison verlegt sowie die Geschwindigkeit großer Schiffe auf den blauen Korridoren auf 10 Knoten gedrosselt werden, um das Risiko von Schiffskollisionen und die Lärmbelastung unter Wasser zu verringern.

„Die gravierende Veränderung der marinen Ökosysteme ist bereits im Gange. Es wird dringlicher die Wanderkorridore zu schützen, um das ökologische Gefüge zu erhalten. Gesunde Walpopulationen spielen eine entscheidende Rolle für die Gesundheit der Meere und sind wichtig für das globale Klima“, so WWF-Expertin Zidowitz weiter.  Wale tragen zur Düngung unserer Ozeane bei, indem ihre Ausscheidungen das pflanzliche Plankton vermehren, das schätzungsweise 40 Prozent der weltweiten Kohlenstoffemissionen bindet und mehr als die Hälfte des weltweiten Sauerstoffs produziert. Der Schutz der Walwanderrouten zahlt sich also nicht nur für die Meeressäuger aus.

Quelle
WWF

Stand
02.03.2023

Für diese Information trägt ausnahmslos der/die Autor*in/Urheber*in die redaktionelle Verantwortung. Die kommunizierten Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers*in, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

Artenschutz in Franken®
- wir engagieren uns für die Erhaltung der Vielfalt in der Bundesrepublik Deutschland und darüber hinaus - im Sinne uns nachfolgender Generationen.

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Der Biber in Bayern
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Der Biber in Franken

06/07.03.2023

  • Biberspuren im Winter

Flussauen mit Weichholzbeständen bilden den typischen Lebensraum des Bibers, doch hier traf man das Tier in den vergangenen Jahrzehnten in unserer Region nicht mehr an. Denn schon im 19. Jahrhundert waren in fast gesamt Europa nur noch Restbestände dieses Säugetieres anzutreffen.

Erst durch spezielle Schutzmaßnahmen die vor einigen Jahrzehnten eingeleitet wurden stabilisierte und erholten sich die Biberbestände allmählich. Auswilderungs- und Wiederansiedlungsversuche trugen ebenso zur Bestandserholung bei.
Mit etwa 3 Jahren ist der rund 130 cm und bis 30 Kilogramm schwere Biber Geschlechtsreif.Schon im Januar beginnen viele dieser Tiere mit der Paarung, wobei nach etwa 105Tagen in der Regel 3-4 Jungtiere geboren werden. Die Besonderheit besteht darin, dass die Jungtiere sofort nach der Geburt schwimmen können.

Hierbei ist bemerkenswert, dass sowohl die Erwachsenen und die Biberkinder die Nase als auch die Ohren unter Wasser verschließen können. Etwa 1 – 2 Jahre bleiben die Jungtiere bei ihrer Familie, dann verlassen sie den Biberbau.

Der sehr Reviertreue Biber ist vorwiegend Nacht- und Dämmerungsaktiv, hier widmet er sich seiner Nahrung, die im Sommer aus Kräutern und Feldfrüchten, jedoch auch unverholzten Ufer- und Wasserpflanzen bestehen. Da die Tiere im Winter keinen Winterschlaf halten, müssen sie auch hier fressen. Da es in dieser kalten Jahreszeit meist an geeigneten ( Sommer ) - Futterpflanzen fehlt weicht der Biber auf Rinde aus, die er an Eschen, Pappeln etc. findet.

Die so genannte Biberburg, bei welcher der Eingang steht’s unter dem Wasserspiegel zu liegen kommt erreichet Größen von bis zu 1,50 Meter. Als Baustoff dient dem Biber heimisches „Baumaterial“ welches er aus seinem unmittelbaren Umfeld bezieht, besser gesagt mit seinen ständig nachwachsenden Schneidezähnen fällt.

Stammdurchmesser bis 50cm stellen für das Tier keinerlei Schwierigkeiten dar.

In unserer vom Menschen gestalteten Kulturlandschaft wird die Rückkehr des Bibers jedoch auch mit Skepsis beäugt, da diese Spezies durch seine Lebensweise in manchen Augen auch Beeinträchtigungen für die Landwirtschaft mit sich bringen kann. Jedoch sollten wir uns Alle bemühen gemeinsam nach Lösungen zu streben, welche es dem Biber ermöglichen können geeignete Lebensräumer zurück zu erschließen.

Willkommen Daheim!

In der Aufnahme
  • Besonders in den Wintermonaten können wir Biberspuren recht gut erkennen und sind immer wieder fasziniert von dem was die Tiere nur mit ihren Zähnen leisten können.
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Abbau ökologischer Standards beschleunigt keine Genehmigungsverfahren
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NABU zu EU-Notverordnung: Abbau ökologischer Standards beschleunigt keine Genehmigungsverfahren

05/06.03.2023

  • Krüger: Abschaffung der Umweltverträglichkeits- und Artenschutzprüfungen steigert nur die Risiken

Berlin - Der Bundestag befasst sich heute im Zusammenhang mit dem Raumordnungsänderungsgesetz mit der Umsetzung der EU-Notverordnung aus dem Dezember 2022. Nach dieser von der Regierung geplanten Gesetzesänderung sollen unter anderem Umweltverträglichkeits- und Artenschutzprüfungen in Gebieten für Windenergie an Land und auf See – den sogenannten Go-to-Gebieten – abgeschafft werden, um den Ausbau der Windenergie zu beschleunigen.

Aus Sicht des NABU zeigt sich hier ein gefährlicher Trend: Zugunsten vermeintlicher Planungs- und Genehmigungsbeschleunigung werden ökologische Standards abgebaut.

NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger kommentiert: „Umweltverträglichkeitsprüfungen sind kein Verzögerungsfaktor und helfen Risiken zu reduzieren. Nun werden sie für immer mehr Vorhaben gestrichen – Umweltrisiken erhöhen sich so im Blindflug. Und auch wenn die Regierungsverantwortlichen immer wieder betonen, dem Artenschutz gerecht zu werden: Ohne Umweltverträglichkeits- und Artenschutzprüfung findet zu wenig Naturschutzvorsorge statt.

Am Ende stehen wir vor einem Scherbenhaufen namens Biodiversitätskrise. Noch offensichtlicher wird die Diskrepanz zwischen Worten und Taten, wenn man sich die Last-Minute-Änderungen der Regelungen anschaut: Zahlungen für Artenhilfsprogramme werden halbiert und auch bei Solarparks wird die Umweltverträglichkeitsprüfung abgeschafft werden.”

Die Bundesregierung ist auch auf dem Irrweg, wenn sie meint Konflikte zwischen dem Ausbau erneuerbarer Energien und dem Schutz bedrohter Arten und Lebensräume allein mit Geld lösen zu können. Wo sollen denn sinnvolle Artenschutzprojekte oder die Wiederherstellung der natürlicher Kohlenstoffsenken in Mooren, Wäldern, Seegras- und Salzwiesen stattfinden, wenn keine Räume dafür gesichert und zur Verfügung gestellt werden? Hier klafft eine Lücke in den Gesetzestexten.

Statt einseitig den Schutz der Ökosysteme zurückstellen, sollten allseits anerkannte Ausbauhemmnisse seitens der Regierung endlich angegangen werden: Dazu gehören eine Qualitätsoffensive für Verfahren, Partizipation, mehr Personal, Materialverfügbarkeit und eine kluge Standortwahl und -sicherung.

HINTERGRUND


Erst einen Tag bevor der zuständige Bundestagsauschuss über den Gesetzesentwurf beraten hat, waren noch zahlreiche Änderungen diskutiert worden. So sollen nun auch Errichtung und Betrieb von Anlagen zur Speicherung elektrischer Energie und Elektrizitätsverteilnetze mit einer Spannung unter 110 Kilovolt im überragenden öffentlichen Interesse liegen.

Bereits im vergangenen Jahr wurde das – in Fachkreisen umstrittene – LNG-Beschleunigungsgesetz erlassen, das Ausnahmen von der Pflicht zur Umweltverträglichkeitsprüfung zulässt. Die geplanten Regelungen zu den Go-to-Gebieten für Windenergie sind ein weiterer Vorstoß in diese Richtung. Um diesen Vorstoß zu ermöglichen, hatte die deutsche Regierung sich zuvor dafür eingesetzt, notwendige Änderungen auf europarechtlicher Ebene durchzusetzen und den Erlass der Notverordnung so vorangetrieben.

Die Notverordnung wurde dann ohne Beteiligung des Europäischen Parlaments in einem Sonderverfahren erlassen. Auch im deutschen parlamentarischen Prozess prägten Intransparenz und fehlende Beteiligung das Verfahren. So wurde die Umsetzung der EU-Notfallverordnung erst zwei Tage vor Beschluss des Raumordnungsänderungsgesetz in das laufende Verfahren gegeben. Daraus resultierten handwerkliche Fehler und eine praktisch nicht stattfindende Beteiligung der relevanten Stakeholder.

Ein Hoffnungsschimmer für natürlichen Klima- und Naturschutz bieten wenigstens die auf den letzten Metern eingefügten Änderungen im Raumordnungsgesetz. Entsprechende Ergänzungen tragen der hohen Relevanz von Mooren, der Stabilisierung des Wasserhaushaltes, der ökologischen Gewässerentwicklung und der Brachflächenentwicklung Rechnung.


Quelle
NABU (Naturschutzbund Deutschland) e.V.
Charitéstraße 3
10117 Berlin

Stand
03.03.2023   

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In der Aufnahme von Klaus Sanwald

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Artenschutz in Franken®  
Die Rauchschwalbenkids von Bruckmühl
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Die Rauchschwalbenkids von Bruckmühl

05/06.03.2023

  • Ein innovatives Gemeinschaftsprojekt bringt sich für die Erhaltung von Lebensräumen und Reproduktionsstätten der Rauschwalbe ein.

Ein Projekt des Artenschutz in Franken® und dem Bauernhofkindergarten Lindenbaum in Bruckmühl, das von der Deutschen Postcode Lotterie und Kunze Vermietung & Service GmbH unterstützt wird.

Bayern. Der Rückgang der Artenvielfalt nimmt immer bedrohlichere Ausmaße an. Auch bei unseren Schwalbenarten wird der Bestandsschwund immer deutlicher.

Brütende Rauchschwalben werden zur Seltenheit und selbst auf den Bauernhöfen wird der Zugvogel immer seltener angetroffen.Neben Nahrungsmangel sind es auch fehlende, geeignete Brutmöglichkeiten welche zu diesem Rückgang beitragen.
In einem Gemeinschaftsprojekt versuchen wir hier in 2021 / 2022 sichtbare Zeichen zum Schutz der Rauschwalben zu setzen.

Im März 2023 wurden weitere Nistmodulreihen installiert ... denn bereits in wenigen Wochen erwarten wir die Rauschwalben in unseren Stallungen zurück.


In der Aufnahme
  • Umweltbildung hautah erleben - ein zugegeben nicht alltägliches Artenschutzprojekt macht es möglich. Hautnah und trotzdem im sicheren Abstand können die Buben und Mädchen des Bauernhofkidergartens in Bruckmühl miterleben wie die Installation der Spezialhabitate umgesetzt wurde.
Artenschutz in Franken®  
Wenn Naturschutzprojekte ins Leere laufen.
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Wenn Naturschutzprojekte ins Leere laufen.

05/06.03.2023

  • Holzentnahme hat Vorrang.

Oberer / Nördlicher Steigerwald. Vor über 7 Jahren konnten wir mit dem Projekt „Aus die Haselmaus?“ ein kooperatives Projekt ins Leben rufen, welches uns Aufschlüsse über die Haselmausdichte im Bereich des Steigerwaldes Hand geben sollte.

In der Zwischenzeit konnten wir uns auch mit unseren regelmäßigen Quartierkontrollen einen weiterführenden Eindruck über die Präsenz der Tiere machen. Auch bevorzugte Lebensraumkulissen kristallisierten sich heraus.Recht ernüchtert sind wir von einem Teil unserer damaligen Projektpartner bzw. dessen Umgang mit den Sekundärhabitaten und Eingriffen in die gemeinsam ausgewählten Projektreferenzflächen.

Hier soll bitte auch niemand mit irgendwelchen Ausflüchten kommen das hier „Dritte“ die mit Arbeiten zur Holzentnahme befasst waren in der Verantwortung stehen. Hier ist einzig und allein der zuständige Mitarbeiter des Unternehmens, das immer wieder von gelungenen Naturschutzprojekten berichtet in die Verantwortung zu nehmen.

Wenn exakt an dieser Projektstelle bzw. Lebensraum der Tiere Holzentnahmegassen installiert werden müssen das hat dies mit Sensibilität und Weitsichtigkeit nach unserer Auffassung aber rein gar nichts mehr zu tun. Hier geht es mutmaßlich um die Holzentnahme und Profit, nicht mehr und nicht weniger.

Was müssen die Kinder die mit uns an diesem Projekt arbeiten denn von einer solchen Vorgehensweise denken?

Mehr und mehr stellt sich für uns die Frage ob es den ausführenden Organen eigentlich klar ist, was hier vor sich geht. Ohne die zeitnahe Implementierung eines Großschutzgebiets im Steigerwald wird der Ansatz eines effektiven Artenschutzgedankens hier nach unserer Auffassung hier nicht greifen, da kann alternativ geschrieben und ausgezeichnet werden was mag.


In der Aufnahme
  • So sieht also die kooperative Zusammenarbeit für machen Projektbeteiligte aus wenn es darum geht Naturschutzkonzepte nachhaltig zu gestalten!
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NABU: Großer Abendsegler im Sinkflug
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NABU: Großer Abendsegler im Sinkflug

04/05.03.2023

  • Miller: Klima- und Artenschutz müssen Hand in Hand gehen / Mehr Monitoring gefordert
_____________________________

Berlin – Der Große Abendsegler macht sich rar: Zum 50. Welttag des Artenschutzes am 3. März macht der NABU auf die bedrohte Art aufmerksam. Der Große Abendsegler ist eine Waldfledermausart und zieht zwischen Winter- und Sommerquartier 1.000 Kilometer und mehr.

„Der Große Abendsegler ist durch viele Faktoren gefährdet, eine der Hauptursachen stellen schlecht platzierte Windenergieanlagen dar. Diese Art führt unter den heimischen Fledermausarten die Schlagopferstatistik an“, so Leif Miller, NABU-Bundesgeschäftsführer.
Sowohl in Fachkreisen in Deutschland als auch in unseren Nachbarländern Frankreich und Österreich mehren sich seit Kurzem alarmierende Nachrichten zu den Beständen dieser eigentlich häufigen Art. Diese reichen von fallenden Bestandszahlen bis hin zu Komplettausfällen ganzer lokaler Populationen.

Die rasante Zunahme dieser Meldungen innerhalb kurzer Zeit lässt Artenschützende aufhorchen. Miller: „Um die dringend nötige Energiewende naturverträglich zu gestalten, müssen von Windenergie betroffene Arten bereits bei der Planung umfassend berücksichtigt werden. Aus Naturschutzsicht sensible Naturräume müssen frei von Windenergieanlagen bleiben. Zusätzlich müssen konsequent wirksame Maßnahmen zur Gefährdungsminderung angewandt und Lebensraumverluste ausgeglichen werden.“

Bedrohungen für den Großen Abendsegler kommen jedoch auch aus anderen Richtungen. So gelten auch der Rückgang an Nahrungsinsekten, steigende Lichtemissionen, die Zerstörung von Quartieren und auch der Einsatz von Pestiziden in Land- und Forstwirtschaft als weitere wichtige Gefährdungsfaktoren für Fledermäuse.

Allerdings ist wie bei vielen Arten auch beim Großen Abendsegler die Datenlage zu Beständen und der Lage von Quartieren lückenhaft. “Für einen effektiven Schutz von Arten brauchen wir ein noch umfassenderes Monitoring sowie eine Zentralisierung von Daten aus Genehmigungsverfahren, um bei Infrastruktur-Projekten, Windenergieplanungen, Gebäudesanierungen oder auch in Land- und Forstwirtschaft den Artenschutz angemessen zu berücksichtigen. Klima- und Artenschutz dürfen dabei nicht getrennt voneinander betrachtet werden, sondern müssen Hand in Hand gehen“, so Miller.

Der NABU fordert in Zeiten von Klima- und zeitgleicher Biodiversitätskrise daher von der Politik eine Rückbesinnung auf die konsequente Beachtung des Artenschutzes. Dies gilt insbesondere in Bezug auf die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Planungsbeschleunigung.


Quelle
NABU (Naturschutzbund Deutschland) e.V.
Charitéstraße 3
10117 Berlin

Stand
02.03.2023   

Für diese Information trägt ausnahmslos der/die Autor*in/Urheber*in die redaktionelle Verantwortung.Die kommunizierten Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers*in, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

Artenschutz in Franken® - wir engagieren uns für die Erhaltung der Vielfalt in der Bundesrepublik Deutschland und darüber hinaus - im Sinne uns nachfolgender Generationen.

In der Aufnahme von Bodo Stratmann


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Die Wilden Bienchen von Weeze und Wemb
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Die Wilden Bienchen von Weeze und Wemb

04/05.03.2023

  • Eröffnungsveranstaltung

Ein
innovatives Artenschutz- Umweltbildungsprojekt des Artenschutz in Franken® und der Stadt Weeze, dem Gemeindeteil Wemb, das von der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt wird.

Weeze-Wemb/ Nordrhein - Westfalen. Wenn von Bienen die Rede ist, denken die meisten von uns sofort an die domestizierte Honigbiene. Dass es daneben in der Bundesrepublik Deutschland weitere ca. 560 Wildbienenarten gibt, ist den wenigsten bekannt.

Wildbienen - die unbekannten Bestäuber

Eigentlich haben die meisten von uns in ihrem Leben schon einmal Wildbienen gesehen. Doch bewusst als solche wahrgenommen werden diese Tiere kaum. Vielfach werden sie gar mit Wespen oder Fliegen verwechselt. Und hier zeigt sich auch bereits ein elementares Problem. Aufgrund einer weitverbreiteten Unkenntnis werden „die Wildbiene“ und deren Ansprüche an ihre Lebensräume nicht erkannt.



In der Aufnahme
  • Projektleiter Ulrich Francken bei der Eröffnungsveranstaltung
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Fledermausschutz - Pfarrkiche zu Schlüsselfeldt / GT-Elsendorf 2023
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Fledermausschutz  - Pfarrkiche zu Schlüsselfeldt / GT-Elsendorf 2023

04/05.03.2023

Ein innovatives Artenschutz- Umweltbildungsprojekt des Artenschutz in Franken® und der Kuratie St. Laurentius Elsendorf das von der Stadt Schlüsselfeld, den Fachbehörden sowie der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt wird.

Das es sehr wohl gelingen kann Bauwerksanierung und konkreten Artenschutz in Verbindung zu bringen zeigt abermals ein sich in der Umsetzung befindliches Fledermausschutzprojekt das wir hier kooperativ umsetzen.
Mehr und mehr Lebensräume gehen infolge artenschutzferner Sanierungsmaßnahmen verloren und mit ihnen verlieren wir mehr und mehr Tierarten, die sich über viele Jahrhunderte hinweg in enger Koexistenz zum Menschen bewegten.

Mit diesem Projekt möchten wir auch aufzeigen wie es ohne Probleme gelingen kann Bauwerksicherung, Denkmalschutz und Artenschutz in Einklang zu bringen.
 



In der Aufnahme
  • So zeigte sich die Pfarrkirche in Elsendorf Ende Februar 2023 nach Beendigung zur Sanierung der Dachhaut des Kirchenschiffes. Mit der Installation spezieller Fledermausziegel ermöglichen wir es den Tieren den Lebensraum nachhaltig frequentieren zu können. Die Erhaltung des Mikroklimas im Dachinnenraum stellen wir u.a. mit der Gestaltung eines gemauerten Firstes und dem Verzicht auf die Dachinnenraumentlüftung sicher.
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Der Walker
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Der Walker

  •     Ein Kurzfilm von Helga und Hubertus Zinnecker

03/04.03.2023


Gerne stellen wir hier auf unserer Internetpräsenz einen Kurzfilm vor, der bereits vor einigen Jahren von Helga und Hubertus Zinnecker hergestellt wurde.

Im Mittelpunkt steht der Walker der leider auch in unserem Land selten geworden ist. Dieses Zeitzeugnis ist gerade für die uns nachfolgende Generation sehr wertvoll um erkennen zu können was wir mit unserem menschen Wirken aufs Spiel setzen.


In der Aufnahme
  • Der Walker - ein Kurzfilm von Helga und Hubertus Zinnecker
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Der "Dürre Bäumchen" Steigerwald 2023
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Der "Dürre Bäumchen" Steigerwald 2023

•     Ausgedünnt und ausdruckslos


Nördlicher Steigerwald/Bayern. Wenn wir noch vor einigen Jahren vom Nördlichen und Oberen Steigerwald sprachen dann konnte der Zuhörer/in das Leuchten in unseren Augen erkennen denn dieser Wald war etwas ganz Besonderes. Er war ein Wald wie er an anderen Stellen der Republik bereits kaum mehr anzutreffen war.

Facettenreich und vielfach mit seinen alten Bäumen wunderschön anzusehen. Doch leider scheinen diese Zeiten endgültig vorbei zu sein. In den vergangenen Jahren wurden diese vormals wunderschönen Laubwälder mehr und mehr ausgelichtet und zurück blieb nun nahezu ein "Wald von der Stange" bei dessen Anblick uns zunehmend angst und bange wird.Ist dieses Gebilde aus mitteldicken und dürren Stämmchen wirklich noch der Wald den wir vor einigen Jahren als wunderschön beschrieben?

Was ist mit dem Wald, wie wir ihn kannten, geschehen?
Ganz einfach er wurde gefällt und zurück blieb eben das, was wir nun als Wald annehmen sollen! Doch so einfach ist es eben doch nicht denn es gilt nicht sich einfach mit den Gegebenheiten abzufinden. Es ist an der Zeit sich ernsthaft Gedanken darüber zu machen ob es tatsächlich gewollt ist den Steigerwald in dieser Form vorzufinden oder ob es nicht an der Zeit ist damit zunehmend intensiver auseinanderzusetzen dem Steigerwald das zuzugestehen was er braucht um seine natürliche Schönheit endlich zurück zu erhalten.

Die Schaffung eines ersten Großschutzgebiets inmitten der bewirtschafteten Flächen um dann in einigen Jahren mit eigenen Augen durch die Wälder zu gehen und diese miteinander zu vergleichen, was sich besser abbildet. Sollte man dann zur Entscheidung gekommen sein das eine natürliche Waldentwicklung für die Vielfalt der Arten und für den Menschen besser ist, dann sollte man nicht zögern einen nächsten Schritt zu gehen, der weitere Bereiche aus der Nutzung herausführt um unseren nachfolgenden Generationen die Chance zu bieten sich gleichfalls davon zu überzeugen, was das Wort Wald bedeuten kann.

Nicht einförmige Strukturen die dem Naturfreund/in die Lust am Durchschreiten der Wälder nehmen, sondern ihn und sie auf eine spannende Reise durch Wälder nehmen in welche das Leben pulsiert.

Geben wir dem Steigerwald diese Chance im Interesse der uns nachfolgenden Generationen.



In der Aufnahme

  •     Was ist aus dem vormals so wunderschönen Steigerwald geworden? An zunehmenden Stellen verliert der Wald sein Gesicht und seinen Charakter. Das ist sicherlich nicht der "Wald" den wir uns als Wald vorstellen. Er ist in unseren Augen zu einem Forst mutiert wie wir ihn an zahlreichen Stellen der Republik erkennen müssen, nicht mehr und nicht weniger.
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Die Wilden Bienchen von Ittlingen II
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Die Wilden Bienchen von Ittlingen II

03/04.03.2023

  • Montage der Wildbienenwand konnte erfolgreich abgeschlossen werden

Ein innovatives Artenschutz- Umweltbildungsprojekt des Artenschutz in Franken® und der Grundschule Ittlingen das von der  Gemeinde Ittlingen und der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt wird.


Wildbienen - die unbekannten Bestäuber  --- Ittlingen / Baden - Württemberg. Eigentlich haben die meisten von uns in ihrem Leben schon einmal Wildbienen gesehen. Doch bewusst als solche wahrgenommen werden diese Tiere kaum. Vielfach werden sie gar mit Wespen oder Fliegen verwechselt.

Und hier zeigt sich auch bereits ein elementares Problem. Aufgrund einer weitverbreiteten Unkenntnis werden „die Wildbiene“ und deren Ansprüche an ihre Lebensräume nicht erkannt.
Wildbienen - für uns Menschen ungemein wichtig
Wir Menschen sind darauf angewiesen, dass unsere (Kultur) -Pflanzen bestäubt werden. Wildbienen spielen hierbei eine weitaus größere Rolle als bislang angenommen. Doch Wildbienen sichern nicht nur die Ernteerträge in der Landwirtschaft. Da sie häufig in enger Symbiose mit „ihrer Wildpflanze“ leben, sichern die kleinen Insekten auch das Überleben zahlloser Wildpflanzen.

Wildbienen – häufig im Bestand gefährdet
Doch viele unserer Wildbienenarten in Deutschland sind zwischenzeitlich akut in ihrem Bestand bedroht. Gerade auch durch eine zunehmend industrielle Landbewirtschaftung mit einem immensen Pestizideinsatz sowie der Zerstörung wichtiger Lebensräume haben wir Menschen zahlreiche Wildbienenarten bereits nahe an den Rand des Aussterbens gebracht. Je intensiver die Bewirtschaftungsformen und je umfangreicher Bewirtschaftungs-flächen werden, desto stärker hängt der Ertrag der Landwirtschaft auch von Wildbienen ab.

Je mehr Lebensräume wir mit unserem Handeln in unserem Umfeld beeinträchtigen gefährden wir nicht nur eine faszinierende Insektengruppe. Nein mehr noch, wir setzen mit diesem Tun gar eine der (auch und gerade für den Menschen) wichtigsten Ökosysteme aufs Spiel.


In der Aufnahme
  • Vor wenigen Tagen wurde die Wildbienenwand installiert ... das Gelände um diese Wand wird in den kommenden Wochen mit, auf die Wildbienen zugeschnittene Lebensräume ergänzt.
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BUND Naturschutz kritisiert vorschnelle Standortfestlegung
BUND Naturschutz kritisiert vorschnelle Standortfestlegung

02/03.03.2023

  • Mit dem Bau des Werkes würde fruchtbarster Gäuboden geopfert und über 100 Hektar Fläche versiegelt. BN fordert, Kapazitäten in den bestehenden BMW-Werken zu prüfen und bemängelt fehlendes Verkehrskonzept.

Der BUND Naturschutz spricht sich gegen das geplante BMW-Werk am StandortIrlbach/Straßkirchen im Landkreis Straubing-Bogenaus. „Wir befürworten den Umstieg auf elektrische Antriebe als ein Baustein der Verkehrswende. Auch begrüßen wir, dass BMW einen Standort sucht, der in der Nähe der bestehenden weiteren Werke liegt. Allerdings ist der Flächenverbrauch ein genauso drängendes Thema.

Das eine gegen das andere auszuspielen ist nicht nachhaltig”, soder BN-Landesbeauftragte Martin Geilhufe. „Wir bezweifeln, dass die Möglichkeiten einer flächensparenderen Variante erschöpfend erörtert worden sind. Einfach ein neues Werk zu bauen und damit Produktionsabläufe zu optimieren, mag Kosten einsparen. Gerade ein Weltkonzern wie BMW, der Milliardengewinnen erwirtschaftet, muss aber auch im Natur- und Umweltbereich Verantwortung übernehmen.“
Andreas Molz, BN-Kreisvorsitzender im Landkreis Straubing-Bogen erklärt: „Bei einer derart großen Gewerbeansiedlung in einer Gegend, in der der Flächenverbrauch ohnehin viel zu hoch ist, stellen wir BMW folgende Fragen: Gibt es an den bestehenden Standorten Möglichkeiten zur effizienteren Flächennutzung? Werden an bestehenden Standorten durch die Entwicklung weg von Verbrennungsmotoren hin zu Elektroantrieben Kapazitäten frei, die auch genutzt werden könnten? Gibt es im näheren Umfeld Konversionsflächen, die man prüfen müsste?“

Besonders kritisch sieht der BN, dass vor der momentanen Festlegung des Standortes keinerlei Aussagen zum Verkehrskonzept vorlagen. Die BMW-Werke Dingolfing, München-Milbertshofen und auch Regensburg verfügen über gute Schienenanschlüsse, so dass der Transport zu den Werken nicht zwangsläufig über die Autobahn erfolgen müsste.

„BMW bekennt sich als führendes Unternehmen zur Nachhaltigkeit. Nachhaltigkeit beginnt für uns bei der Standortwahl“, so Molz. Im Vorfeld der angekündigten Informationsveranstaltung vor Ort noch in dieser Woche fordert der BN höchstmögliche Transparenz.


Quelle
BUND NATURSCHUTZ IN BAYERN E.V. (BN)
Dr.-Johann-Maier-Straße 4
93049 Regensburg

Stand
01.03.2023

Für diese Information trägt ausnahmslos der/die Autor*in/Urheber*in die redaktionelle Verantwortung.Die kommunizierten Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers*in, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

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Von Biotopbäumen und "verlorenen Naturschutzkonzepten"
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Von Biotopbäumen und "verlorenen Naturschutzkonzepten"

02/03.03.2023

Nördlicher/Oberer Steigerwald. Wenn es um den Zustand der "Wälder" im Steigerwald in Nordbayern geht dann sind uns wortwörtlich keine Wege zu weit.

Seit vielen Jahrzehnten sind uns die Wälder in diesem Bereich sehr gut bekannt und so verfolgen wir seit geraumer Zeit eine in unseren Augen mehr als bedenkliche Entwicklung die für uns aber rein gar nichts mehr mit einer naturnahen Bewirtschaftungsform zu tun hat.
Obwohl wir eigentlich gar nicht mehr überrascht sein sollten, wenn es darum geht wie auch mit Biotopbäumen verschiedener Stadien umgegangen wird, so sind wir es dennoch immer wieder aufs Neue. Es schmerzt tatsächlich wie mit solchen Bäumen umgegangen wird, mehr noch, wenn schon ein Naturschutzkonzept vorhanden ist in dem immer wieder betont wird wie gut hier alles geregelt ist und wie naturnah hier alles abläuft dann soll im Idealfall so sind wir der Überzeugung auch danach gehandelt werden.

Es geht dabei auch von unserer Seite nicht darum "jede Kleinigkeit" die an mancher Stelle doch große Wunden hinterlässt, zu erfassen, es geht einzig und allein die Qualität des Waldes herunterzusetzen. Wurden vormals solche Bäume ohne Frage im Wald belassen so finden wir diese in den vergangenen Jahren auch regelmäßig an den Forsttrassen vor. Ist es denn tatsächlich schon soweit das selbst diese Biotopbäume zu Geld gemacht werden müssen, dann sollte auch darüber nachgedacht werden ein Naturschutzkonzept anzupassen und sich dann womöglich auch mit dem Gedanken anzufreunden das dieses Konzept einfach nicht gelingt.

Die Ausweisung eines Großschutzgebiets und nicht "eingestreute Steinchen" sind nach unserer Auffassung das was die Wälder hier im Steigerwald dringlicher denn je benötigen.



In der Aufnahme
  • "Interessanter Umgang" mit Biotopbäumen ... zunehmend fallen uns solche Vorgänge auf. Unterstützen können wir einen solchen Umgang sicherlich nicht!
Artenschutz in Franken®  
Stele der Biodiversität® - Rosendahl
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Stele der Biodiversität® -  Rosendahl

02/03.03.2023

  • Anlieferung der ersten Sekundärhabitate

Ein innovatives Artenschutz- Umweltbildungsprojekt des Artenschutzes in Franken® und Turmstationen Kreis Borken-Coesfeld e.V. das von der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt wird.

Rosendahl / Nordrhein - Westfalen. Vormals als artenschutzrelevant vollkommen uninteressant einzustufen, kann es mit Aufgabe der Nutzung alter Trafostationen gelingen den Ansatz "Erhaltung der Vielfalt" in die Fläche zu bringen.

Das entsprechende Wissen vorausgesetzt können die kleinen Baukörper zu einem Hotspot der Biodiversität, in einer zunehmend ausgeräumten Umwelt heranwachsen.

          

In der Aufnahme
  • Anlieferung der ersten Sekundärhabitate ... Ende Februar wurden die ersten Habitate geliefert, die wir in den kommenden Monaten in das Bauwerk eingeben lassen werden. Spezielles Fledermaus UP- Quartier nach der Anlieferungskontrolle
Artenschutz in Franken®  
WWF feiert Artenschutzerfolge aus 50 Jahren CITES-Abkommen ...
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WWF feiert Artenschutzerfolge aus 50 Jahren CITES-Abkommen zum Weltartenschutztag

01/02.03.2023

  • Vikunja und Nilkrokodil sind erfolgreiche Beispiele für Schutz bedrohter Arten vor Übernutzung/WWF warnt vor Bedrohung von Artenschutzerfolgen durch Wilderei und Schmuggel

Am Weltartenschutztag am 3. März feiert das Washingtoner Artenschutzabkommen CITES (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) sein fünfzigstes Jubiläum. Der WWF nennt das Abkommen „eine Erfolgsgeschichte der internationalen Umweltdiplomatie“.

 Am 3. März 1973 verpflichteten sich die Vertragsstaaten, bedrohte Tier- und Pflanzenarten vor der Übernutzung durch unkontrollierten internationalen Handel zu schützen. Mit Erfolg: Die Bestände des Vikunja und Nilkrokodils etwa haben sich nach Aufnahme in das Abkommen in vielen Regionen wieder erholt. Gleichzeitig weist der WWF auf Herausforderungen durch den illegalen Tigerhandel hin und fordert konkrete Maßnahmen, um die Strafverfolgung zu stärken.

"Damit wir auch künftig Erfolge für den Artenschutz feiern können, müssen die Vertragsstaaten die Schwächen des CITES-Abkommen ausbessern. Dazu gehört, entschlossener gegen Wilderei vorzugehen und illegalen Handelspraktiken einen Riegel vorzuschieben. Andernfalls fallen unsere Artenschutz-Erfolge der Kriminalität zum Opfer."


Dr. Arnulf Köhncke, Fachbereichsleiter Artenschutz beim WWF Deutschland

Zu den Erfolgen des CITES-Abkommen zählen zum Beispiel Nilkrokodile und Vikunjas, eine südamerikanische Kamelart. Letztere standen wegen hoher Nachfrage nach ihrem Fell und Fleisch in den 1960er Jahren kurz vorm Aussterben. Um das Vikunja vor der wirtschaftlichen Übernutzung zu schützen, nahmen die Vertragsstaaten es 1975 in Anhang I des Abkommens auf. Dank des damit erfolgten internationalen Handelsverbots haben sich die Bestände wieder erholt. Heute streifen rund 500.000 Vikunjas durch die Anden, und ihre Wolle kann nachhaltig wirtschaftlich genutzt werden. Auch das Nilkrokodil ist in einigen Ländern Afrikas nicht mehr komplett vom Handel ausgeschlossen. Noch in den 1970er Jahren waren die Bestände aufgrund der Beliebtheit von Krokodilleder stark dezimiert.
 
Weniger Grund zum Feiern haben laut WWF Tiger sowie afrikanische Elefanten und Nashörner. Zwar ist der kommerzielle internationale Handel von Tigerprodukten seit den 1980er Jahren verboten. Dennoch landen laut Schätzungen des Artenschutznetzwerks TRAFFIC jedes Jahr mindestens 150 Tiger als Bettvorleger, Amulette oder vermeintliche Medizin auf dem internationalen Markt. Grund dafür ist die Zunahme von Wilderei und Schmuggel. Ähnlich sieht es bei Elefanten-Elfenbein und Nashorn-Horn aus – der internationale Handel ist seit langem komplett untersagt, aber der Schmuggel und die Wilderei reißen nicht ab. „Wenn wir nicht konsequenter gegen den illegalen Handel mit diesen bedrohten Tier-Ikonen und die Wilderei vorgehen, setzen wir unsere Erfolge beim Schutz dieser Arten aufs Spiel“, warnt Köhncke.
 
In den kommenden Jahren kommt es laut WWF entscheidend darauf an, Beschlossenes umzusetzen. Dazu gehört, den internationalen Handel von Haien und Rochen einzuschränken. Die Vertragsstaaten haben sich auf der letzten Konferenz dazu verpflichtet, 60 Hai- und 37 Rochenarten in Anhang II des Abkommens aufzunehmen. „Damit sich die Bestände erholen können, braucht es eine rasche Umsetzung. Haie und Rochen wachsen sehr langsam, einige Arten erreichen die Geschlechtsreife erst mit 30 Jahren“, so Köhncke. Derzeit gilt ein Drittel der über 1.200 Hai- und Rochenarten vor allem wegen Überfischung als bedroht.
 
Hintergrund:
Das Washingtoner Artenschutzabkommen CITES (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) reguliert seit dem 3. März 1973 den internationalen Handel mit gefährdeten Tier- und Pflanzenarten und ist eines der bedeutendsten internationalen Naturschutzabkommen. Über 180 Vertragsstaaten treffen sich alle drei Jahre auf der CITES- Vertragsstaatenkonferenz. Zuletzt fand diese im November 2022 in Panama statt.

Quelle
WWF

Stand
27.02.2023

Für diese Information trägt ausnahmslos der/die Autor*in/Urheber*in die redaktionelle Verantwortung. Die kommunizierten Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers*in, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

Artenschutz in Franken® - wir engagieren uns für die Erhaltung der Vielfalt in der Bundesrepublik Deutschland und darüber hinaus - im Sinne uns nachfolgender Generationen.

In der Aufnahme von Klaus Sanwald

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NABU: Runter vom Gas für die Liebe
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NABU: Runter vom Gas für die Liebe

01/02.03.2023

  • Amphibien auf den Straßen unterwegs / Helfende am Krötenzaun gesucht

Berlin – Nasses, mildes Spätwinterwetter hat die Lurche in Liebesstimmung versetzt: In vielen Regionen Deutschlands sind Frösche, Kröten, Molche und Unken seit Tagen bereits unterwegs. „Der angekündigte Kälteeinbruch am Wochenende wird die Wanderung zwar erst einmal stoppen.

Aber sobald es nachts mehr als fünf Grad Celsius warm wird, kommen die Tiere aus den Winterquartieren und begeben sich zu ihren Laichgewässern, um sich zu paaren“, sagt Sascha Schleich, stellvertretender Sprecher des NABU-Bundesfachausschusses Feldherpetologie und Ichthyofaunistik. „Dabei werden leider jedes Jahr viele Amphibien auf unseren Straßen getötet".
Der NABU bittet darum Autofahrerinnen und Autofahrer, auf Amphibienwanderstrecken höchstens 30 Stundenkilometer zu fahren. Die Strecken sind durch entsprechende Hinweise ausgeschildert. Langsames Fahren kann vielen Tieren das Leben retten. Denn sie sterben nicht nur unter Autoreifen, sondern auch wenn Fahrzeuge sehr schnell unterwegs sind. „Große Geschwindigkeit erzeugt einen so hohen Luftdruck, dass die inneren Organe von Fröschen, Kröten und Molchen platzen oder durch den Mund nach außen gestülpt werden.

Die Tiere verenden qualvoll“, so Schleich. Vorsichtige Fahrweise ist auch wegen der vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer wichtig, die im Einsatz sind. Schleich: „Warnschilder und Tempolimits müssen unbedingt beachtet werden, auch weil die Einsätze in der Dämmerung stattfinden, wenn die meisten Tiere unterwegs sind.“ Der Höhepunkt der Wanderungen wird aufgrund der regional sehr schwankenden Temperaturen aber erst in einigen Wochen erwartet.

Seit vielen Jahren kämpfen Naturfreundinnen und -freunde gegen den Amphibientod an unseren Straßen. Sie stellen Fangzäune auf, tragen Kröten über die Straße und legen Ersatzlaichgewässer an. Für diese ehrenamtliche Arbeit sind zahlreiche Helferinnen und Helfer nötig. Der NABU informiert darum unter www.NABU.de/Kroetenwanderung über das bundesweite Wandergeschehen. Dort gibt es neben aktuellen Meldungen über besondere Ereignisse und seltene Arten auch eine bundesweite Datenbank, die über den Standort von Krötenzäunen und Aktionen informiert. Wer mithelfen möchte, findet hier Einsatzmöglichkeiten.

  • Aktuelle Infos zur Krötenwanderung: www.NABU.de/Kroetenwanderung
  • Schutzzaundatenbank: www.amphibienschutz.de
  • Artenporträts: www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/amphibien-und-reptilien/amphibien/artenportraets/


Quelle
NABU (Naturschutzbund Deutschland) e.V.
Charitéstraße 3
10117 Berlin

Stand
24.02.2023

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In der Aufnahme von Helga Zinnecker


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Fachtagung „Windkraft und Vogelschutz"
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„Windkraft und Vogelschutz – Die neue Rechtslage in Deutschland“

01/02.03.2023

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir möchten Sie heute auf  die Fachtagung „Windkraft und Vogelschutz – Die neue Rechtslage in Deutschland“ aufmerksam machen, die  am 27. März 2023 in der Brandenburgischen Akademie „Schloss Criewen“ stattfinden wird.



Quelle
Brandenburgische Akademie "Schloss Criewen"
c/o Internationalpark Unteres Odertal GmbH
Park 3, Schloss
D - 16303 Schwedt / OT Criewen
phone: +49 3332 838 841
fax: +49 3332 838 848
www.brandenburgische-akademie.de


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NABU: Brachflächen sind entscheidend für Ernährungssicherung
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NABU: Brachflächen sind entscheidend für Ernährungssicherung

28.02./01.03.2023

  • Miller: Fokus auf Flächen ignoriert Bestäubungsleistung, Bodengesundheit, Nährstoff- und Wasserkreisläufe und Klimaschutz

________________________________________

Berlin
– Wiederholt entfachen unter dem Vorwand der globalen Ernährungssicherung einige Stimmen eine agrarpolitische Diskussion. Entgegen vielen Empfehlungen sollen demnach Brachen für die landwirtschaftliche Produktion freigegeben werden. NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller kritisiert den falschen Fokus der Diskussion:

“Wenn wir die Diskussion über Brachflächen ehrlich führen wollen, dann müssen wir darüber sprechen, wie wir langfristig Bedingungen für gute Ernteerträge schaffen. Da geht es nur scheinbar um die Menge der Flächen. Entscheidend sind vielmehr natürliche Faktoren wie Bestäubung, Bodengesundheit, Nährstoff- und Wasserkreisläufe bis hin zum Klimaschutz. Die aktuelle Diskussion beschäftigt sich nur mit der Maximierung der Flächen. Das geht am Thema vorbei.”
Hintergrund
Selbst wenn alle Brachflächen in der EU bewirtschaftet würden, würden sich die weltweiten Getreideernten um weniger als 0,5 Prozent erhöhen. Das hätte kaum Auswirkungen auf die Getreidepreise. Die Freigabe der Brachen in Deutschland hat somit keinen nennbaren Effekt auf die weltweite Ernährungskrise, die vor allem auf die steigenden Preise zurückzuführen ist. Der Verlust der Artenvielfalt hingegen würde sich verschärfen, die Ökosysteme weiter destabilisieren und somit auf Kosten für die Landwirtschaft wichtiger Umweltleistungen (Bestäubung, natürliche Schädlingsbekämpfung, Erosionsschutz) gehen und langfristig wiederum die Produktivität der deutschen Landwirtschaft gefährden

In Deutschland sind zurzeit ungefähr ein bis zwei Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche Brachen. Diese Flächen sind unverzichtbar, um das Artensterben aufzuhalten. Viele wissenschaftliche Studien zeigen sogar, dass mindestens zehn Prozent der Fläche notwendig wären, um den Biodiversitätsverlust zu stoppen.

Derzeit werden nur rund 30 Prozent der zur Verfügung stehenden Ackerflächen für die direkte menschliche Ernährung genutzt. Der Rest der Fläche wird für Futter- und Energiepflanzen verbraucht – gemessen an der Ernährungsfrage handelt es sich dabei um vergleichsweise ineffiziente Flächennutzungen. Aus der Ukraine wurden zuletzt überwiegend Futtermittel nach Deutschland importiert.
Die Gemeinsame EU-Agrarpolitik (GAP) legt fest, wie die europäische Agrarförderung von 2023 bis 2027 verteilt werden. Eine Voraussetzung für die landwirtschaftlichen Betriebe, die Basisprämie zu erhalten, ist die Stilllegung von vier Prozent der Ackerfläche. Infolge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine hat das Bundeslandwirtschaftsministerium diese Regelung bis Ende 2023 ausgesetzt.


Quelle
NABU (Naturschutzbund Deutschland) e.V.
Charitéstraße 3
10117 Berlin

Stand
28.02.2023   


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In der Aufnahme von Bernhard Schmalisch

  • Gewöhnliche Goldfurchenbiene (Halictus tumulorum)


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Artenschutz in Franken®  
Amsel ( Turdus merula )
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Amsel ( Turdus merula )

28.02./01.03.2023

  • Vormals typischer Waldvogel ist die Amsel nun als häufiger Stadtvogel in den Parkanlagen anzutreffen.

Im zeitigen Frühjahr beginnen die schwarzen Amselmännchen
mit ihrem wundervollen Gesang, welchen sie von hoher Warte aus vortragen.Amseln erreichen eine Körpergröße von etwa 26 cm. Das Napfnest wird an allen möglichen Standorten platziert. In welches das Weibchen Anfang April ihre rund 6 hellblauen, mit leichten rötlichen Flecken gesprenkelten Eier ablegt.
Nach einer Brutzeit von etwa 15 Tagen schlüpfen die Jungamseln, welche das Nest nach etwa 15 Tagen verlassen.

Bevorzugte Nahrung der Jungvögel sind Regenwürmer, die Altvögel ernähren sich vor allem von Beeren und Weichtieren. Im Frühwinter suchen die Schwarzdrosseln wie die Amseln auch genannt werden, gerne menschliche Futterstellen auf.



In der Aufnahme von Helga Zinnecker

  • Amselmännchen
Artenschutz in Franken®  
Natur meets Technology® - Planebruch
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Natur meets Technology® - Planebruch

28.02./01.03.2023

  • Einbringung der Trägerkonsole und Erdverkabelung erfolgreich abgeschlossen.


Planebruch / Brandenburg. Artenschutz in Franken®, der Kita "Storchennest" Cammer und der Förderverein Planebruch e.V.  engagieren sich in hoch moderner Form für die Erhaltung der Artenvielfalt und der Vermittlung von lebendigen Umweltbildungseinheiten. Unterstützt werden wir dabei von der Deutschen Postcode Lotterie.

Die Einbindung moderner Technik kann und soll das Interesse der uns nachfolgenden Generation zur Erhaltung der Biodiversität wecken.
Ein Hightech Format ... das Element hat es wortwörtlich in sich ... modernste Technik bringt Liveaufnahmen aus einer Nisthilfenspezialentwickung auf einem Monitor der in der Kita installiert wurde.

Damit wird es den Kindern möglich sonst verborgenes Reproduktionsverhalten verschiedener Vogelarten direkt erleben zu können. Hier werden die Kinder direkt an das zunehmend wichtiger werdende Thema Artenschutz herangeführt ...



In der Aufnahme
  • Montierte Trägerkonsole mit vorbereiteter Erdverkablung
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Der Hirschkäfer - Ein Kurzfilm von Helga und Hubertus Zinnecker
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Der Hirschkäfer

  • Ein Kurzfilm von Helga und Hubertus Zinnecker

27/28.02.2023


Gerne stellen wir hier auf unserer Internetpräsenz einen Kurzfilm vor, der bereits vor einigen Jahren von Helga und Hubertus Zinnecker hergestellt wurde.

Im Mittelpunkt steht der Hirschkäfer der leider auch in unserem Land selten geworden ist. Dieses Zeitzeugnis ist gerade für die uns nachfolgende Generation sehr wertvoll um erkennen zu können was wir mit unserem menschen Wirken aufs Spiel setzen.


In der Aufnahme

  • Der Hirschkäfer - ein Kurzfilm von Helga und Hubertus Zinnecker
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Erste Ergebnisse aus dem Gams-Monitoring in den Bayerischen Alpen
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Erste Ergebnisse aus dem Gams-Monitoring in den Bayerischen Alpen

27/28.02.2023

Regensburg
– Im Sommer 2021 starteten die Bayerischen Staatsforsten ein großangelegtes Gams-Monitoring, um die Situation und die Entwicklung der Population im bayerischen Alpenraum künftig noch besser beurteilen zu können.

Das Monitoring ist als langfristiges Projekt angelegt, alle sieben Gebirgsforstbetriebe der Bayerischen Staatsforsten nehmen an den wissenschaftlich begleiteten Erhebungen teil. Bereits in der Vergangenheit haben einige Gebirgsforstbetriebe der Bayerischen Staatsforsten selbstständige Zählungen der Gamsbestände vorgenommen, welche nach einer erfolgreichen Pilotphase vereinheitlicht wurden.
Ziel der Zählungen ist es, die Bestände über die Zeit zu dokumentieren, um zu sehen, wie es um das Symboltier der Alpen steht und wie sie sich entwickeln. Im Vergleich zu den ersten Zählungen 2020 wurden sowohl 2021 als auch 2022 jeweils mehr Gämsen gezählt als im Vorjahr:

Jahr             Gams-Zählunge                  Bemerkungen
2020            1.654                                  Pilotzählung

2021             1.873
   
2022             2.060
    
Diese Ergebnisse legen den Schluss nahe, dass sich die Bestände keineswegs negativ entwickeln. Mit den ersten aussagekräftigen Interpretationen der Ergebnisse wird 2025 gerechnet.

Unter anderem beobachten und zählen fachkundige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Forstbetriebe in den Sommermonaten an rund 100 Beobachtungspunkten im gesamten bayerischen Alpenraum die Gämsen: „Wir freuen uns, dass wir jetzt das zweite Jahr in Folge mehr Gämsen sehen“, so Reinhardt Neft, Vorstand der Bayerischen Staatsforsten.  „Wir wissen, dass die Zahlen nur einen Bruchteil der wirklichen Populationsgröße darstellen. Die Steigerung ist für mich aber ein Indiz, dass es den Tieren gut geht und ihre Population stabil ist. Gleichzeitig dürfen wir die Belange des Bergwaldes nicht aus dem Blick verlieren.“ Unterstützung bekommen die Bayerischen Staatsforsten vom schweizer Wildbiologen Dr. Flurin Filli, der die Zählungen wissenschaftlich begleitet.

Seit Jahrtausenden hat die Gams in den bayerischen Alpen ihren Lebensraum. Und seit über 270 Jahren tragen Försterinnen, Förster, Berufsjägerinnen und Berufsjäger die Verantwortung für einen großen Teil der bayerischen Alpen. Verantwortung für die Pflege und Erhaltung der Bergwälder sowie für das Gamswild und seinen Lebensraum gehen damit schon seit vielen Generationen eng Hand in Hand. Die Jagd dient hier insbesondere dazu, die vielfältigen Nutz- und Schutzfunktionen der Wälder für die Gesellschaft zu gewährleisten. Heute ist über die Hälfte der alpinen Flächen im Freistaat den Bayerischen Staatsforsten zur Bewirtschaftung übertragen. Der verantwortungsvolle Umgang mit der faszinierenden Wildart Gams ist für die Bayerischen Staatsforsten Auftrag und Anliegen zugleich.

Hintergrundinformationen:

Egal ob „Gämse“, „Gemse“, „Gamswild“ oder „Krickelwild“ – hinter all diesen Namen steckt ein Tier: die Gams. Zu finden ist sie vor allem im Alpenraum und in den europäischen Hochgebirgen. Weit verbreitet ist das Gamswild auch im bayerischen Alpenraum - auf den Flächen der Bayerischen Staatsforsten. Dank ihres gut entwickelten Seh- und Geruchssinns können sie Feinde bereits frühzeitig wahrnehmen und aufgrund ihrer exzellenten Kletterfähigkeiten flink ausweichen.Die Weibchen werden Geiß genannt. Sie und die Jungtiere leben in Rudelverbänden mit bis zu 30 und mehr Tieren, Gamsböcke dagegen sind die meiste Zeit im Jahr Einzelgänger. Die Gams erreicht ein Stockmaß von ca. 85 cm und eine Rumpflänge von ca. 110-140 cm. Geißen werden bis zu 20 Jahre alt, Böcke bis zu 15 Jahre.

Aussehen und Merkmale:
Die Tiere wechseln ihr Fell (»Decke«) zweimal im Jahr, wobei das Sommerkleid deutlich kürzer und heller als die dunkle Winterdecke ist. Vom Maul (»Äser«) bis zum Ohr (»Lauscher«) verläuft beidseitig ein schwarzer Streifen, »Zügel« genannt, und auch der im Sommer sichtbare Aalstrich am Rücken, die Läufe und die Bauchseiten sind dunkel bis schwarz gefärbt. Dank ihrer spreizbaren Hufe (»Schalen«) ist die Gams wie gemacht für große und weite Sprünge am Berg, talwärts schafft sie Sprints mit Geschwindigkeiten von bis zu 45 km/h! Beide Geschlechter tragen Hörner, sogenannte Krucken. Diese sind typischerweise im oberen Bereich nach hinten gebogen (»gehakelt«) und können bis zu 25 cm lang werden. Mittels der jährlichen Wachstumsschübe lässt sich das Alter der Gams bestimmen.

Lebensraum & Vorkommen:
In den bayerischen Alpen ist die Gams daheim. Man kann sie in den felsigen Regionen oberhalb der Waldgrenze, aber auch im oberen Waldgürtel antreffen. Im Sommer zieht sie sich in die Matten- und Latschenkiefernregionen zurück. Ihre Ausbreitung erstreckt sich über den gesamten europäischen Alpenraum.

Ernährung:
Nahrung findet die Gams vor allem auf weitläufigen Almen und Matten, wo sie gleichzeitig ein weites Sichtfeld auf mögliche Bedrohungen hat. Tagsüber ruht sie im Bereich der Baumgrenze oder in noch höheren Lagen, die ihr als »Rückzugsräume« dienen. Gräser, Kräuter, Moose, Flechten, Kiefernnadeln und junge Waldbäume bzw. deren Knospen zählen zum Nahrungsspektrum der Gams. Sie gehört zu den Wiederkäuern.

Fortpflanzung:
Die Brunft findet in den Wintermonaten, je nach Region von Ende Oktober bis Mitte Dezember, statt. Dabei liefern sich die Böcke in dieser Zeit heftige Verfolgungsjagden, die zum Teil im Schnee stattfinden. Nach einer Tragzeit von ca. 6,5 Monaten wird das Jungtier (»Kitz«) geboren. Die »Setzzeit« (die Zeit, in der die Jungen geboren werden) erstreckt sich in der Regel von Mai bis Juni. Besonders interessant: Bereits wenige Stunden nach der Geburt kann das Kleine seiner Mutter selbst in schwieriges Gelände folgen!

Weitere Informationen:
  • https://www.gams-erleben.de/
  • https://www.wildtierportal.bayern.de/wildtiere_bayern/085402/index.php



Quelle
Bayerische Staatsforsten AöRā€Ø
Tillystraße 2ā€Ø
D-93053 Regensburg

Stand
24. Februar 2023

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Stele der Biodiversität® - Gemmingen / GT -Stebbach
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Stele der Biodiversität® - Gemmingen / GT -Stebbach

27/28.02.2023

  • Eine Stele der Biodiversität erhält seine Wildbienenstation

Ein innovatives Artenschutz- Umweltbildungsprojekt des Artenschutzes in Franken® und der Gemeinde Gemmingen / Stebbach das von der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt wird.

Gemmingen / Baden - Württemberg. Vormals als artenschutzrelevant vollkommen uninteressant einzustufen, kann es mit Aufgabe der Nutzung alter Trafostationen gelingen den Ansatz "Erhaltung der Vielfalt" in die Fläche zu bringen.

Das entsprechende Wissen vorausgesetzt können die kleinen Baukörper zu einem Hotspot der Biodiversität, in einer zunehmend ausgeräumten Umwelt heranwachsen.
Mit der Installation der Wildbienenstation am 23.02.2023 konnten wir den vorletzten Entwicklungsbaustein erfolgreich implementieren



In der Aufnahme
  • Wildbienenstation - hier noch mit Sicherungselementen
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Winterfütterung - Vogelarten an den Futterstellen
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Winterfütterung - Vogelarten an den Futterstellen

26/27.02.2023

Bayern
. In der uns umgebenden, zunehmend leergeräumten Umwelt wird es auch für zahlreiche Vogelarten immer schwieriger ihr Auskommen zu finden. Von einer erfolgreichen Fortpflanzungsphase möchten wir hier erst gar nicht sprechen.

Wenn die Lebensräume nicht einmal mehr ihre eigenen Spezies versorgen können, wie traurig muss es dann in unserer Umwelt bereits aussehen?


Nicht weniger traurig ist die Tatsache das es noch immer Mitmenschen gibt welche auch noch finden das gerade innerhalb einer zunehmend industriell geprägten Land- und Forstwirtschaft alles in Ordnung ist. Es ist eben nichts mehr in Ordnung ... die Ökosysteme stehen kurz vor dem Kollaps und mit ihnen verlieren die uns noch begleitenden Wildvogelarten ihre Überlebensräume.
Auf unseren Referenzflächen beobachten wir die Entwicklung im Ökohaushalt sehr intensiv und über bereits viele Jahrzehnte hinweg. Dabei erkennen wir, dass zahlreiche Wildvogelarten immense Probleme haben eine erfolgreiche Jungvogelaufzucht auf den Weg zu bringen.

Von uns Menschen leergeräumte und förmlich sterile Lebensräume sind kaum mehr in der Lage ihre Wildtierarten zu versorgen und zwar so zu versorgen das die Arten sich vital zeigen und nicht den Eindruck erwecken als "fallen sie gleich von der Stange".

War die Ganzjahresfütterung noch vor wenigen Jahrzehnten umstritten, so können wir ohne Frage darauf antworten: ja die Ganzjahresfütterung mit ganz speziellem Futter macht sehr wohl Sinn. An zahlreichen Standorten ist diese Fütterung bereits der Garant einer erfolgreichen Reproduktionsperspektive.


In der Aufnahme von Helga Zinnecker

•    Buntspecht an mit Insekten gefütten Futterknödeln
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BN ehrt Alois Glück mit der bayerischen Naturschutzmedaille
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BN ehrt Alois Glück mit der bayerischen Naturschutzmedaille

26/27.02.2023

  • Der BUND Naturschutz hat dem CSU-Politiker Alois Glück im Kulturforum Klosterkirche in Traunstein die Bayerische Naturschutzmedaille für sein langjähriges Engagement im Natur- und Umweltschutz verliehen.

Der BN-Ehrenvorsitzende Prof. Dr. Hubert Weiger betonte in der Laudatio unter anderem seinen Einsatz für den Schutz des Bayerischen Bergwaldes und der Alpen.
Alois Glück, ehemaliger Abgeordneter und Präsident des Bayerischen Landtags, ist seit über 50 Jahren Mitglied im BUND Naturschutz in Bayern. Er hat sich über dieses seltene Mitgliedschaftsjubiläum hinaus zahlreiche Verdienste im Bereich des Umwelt- und Naturschutzes erworben und beeinflusste seit den 1970er Jahren stark die Umweltpolitik der Bayerischen Staatsregierung.

Der BN-Ehrenvorsitzende Prof. Dr. Hubert Weiger nannte diesbezüglich in seiner Laudatio beispielhaft den auch von Alois Glück auf den Weg gebrachten Beschluss des Bayerischen Landtags zum Schutz der Bergwälder von 1984: „Lange bevor wir wussten, wie massiv der Klimawandel unsere Wälder bedroht, hat Alois Glück erkannt, dass die bayerischen Bergwälder dringend saniert und konsequent geschützt werden müssen. So haben Sie den sogenannten Bergwaldbeschluss herbeigeführt, wonach es grundsätzlich keine Rodungen mehr in Bergwäldern für Freizeiteinrichtungen geben soll. Eine weitsichtige und kluge Entscheidung, ohne die die Situation im Alpenraum heute noch dramatischer wäre, als sie jetzt ist. Sie waren auch der erste bayerische Landespolitiker, der nicht nur konsequent die Schaffung eines eigenen Ausschusses für Landesentwicklung und Umweltfragen mit anschob, sondern 1974 bis 1988 dann auch der erste Vorsitzende dieses Gremiums wurde.“
 
Alois Glück ging in seiner Dankesrede auch auf die Gründung des bayerischen Umweltministeriums ein: „Auch dem BUND Naturschutz in Bayern ist es zu verdanken, dass die Zusammenhänge im Naturhaushalt, die Bedeutung der Artenvielfalt und die Erkenntnisse der Ökologie ins politische Bewusstsein gelangten. Durch den Widerstand der wachsenden Naturschutzbewegung, allen voran des Bund Naturschutz, wurde Naturschutz und Umweltschutz zunehmend auch ein Konfliktthema in der politischen Debatte. Die Politik musste darauf reagieren. Deshalb wurde 1970 in Bayern das Ministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen gegründet, Es war nicht nur das erste Umweltministerium in Deutschland, sondern auch das erste in Europa und weltweit.“

Beate Rutkowski, Vizevorsitzende des BN und Kreisgruppenvorsitzende aus Traunstein betonte in ihrer Begrüßung das Wirken des Preisträgers vor Ort: „Alois Glück hat auch direkt vor Ort viel bewegt. So war er maßgeblich daran beteiligt, dass der Geigelstein in den Chiemgauer Alpen 1991 als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde. In seiner unverwechselbaren diplomatischen Art hat er dabei zwischen den verhärteten Fronten der Befürworter und Gegner vermittelt und den Geigelstein vor diversen Bergbahnprojekten bewahrt.“

Der BN-Vorsitzende Richard Mergner sagte zum Abschied: „In Alois Glücks Zeit als Parlamentarier oder auch als Leiter des runden Tisches nach dem Volksbegehren Artenvielfalt haben wir vom BUND Naturschutz immer die Gewissheit gehabt: Da sitzt jemand, dem die bayerische Natur wirklich am Herzen liegt. Dafür ein besonderer Dank!“

Die Bayerische Naturschutzmedaille wird seit dem ersten Europäischem Naturschutzjahr 1970 an Persönlichkeiten und Organisationen verliehen, die sich in herausragender Weise für den Natur- und Umweltschutz verdient gemacht haben.

Quelle / Aufnahme
BUND NATURSCHUTZ IN BAYERN E.V. (BN)
Dr.-Johann-Maier-Straße 4
93049 Regensburg


Stand
25.02.2023

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Artenschutz in Franken® - wir engagieren uns für die Erhaltung der Vielfalt in der Bundesrepublik Deutschland und darüber hinaus - im Sinne uns nachfolgender Generationen.


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Artenschutz in Franken®  
Artenschutz zeichnet aus - Protection of Species Award - 2023
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Artenschutz zeichnet aus - Protection of Species Award - 2023

26/27.02.2023

  • Die Steuerkanzlei Bauerfeind aus München ist Preisträgerin des Protection of Species Award 2023

Artenschutz in Franken® würdigt mit dem begehrten Preis die gemeinschaftlichen Bemühungen zur Erhaltung bundesdeutscher Biodiversität.

Burgwindheim/Würzburg/München. 24.Dezember 2022. Zum 22. Mal wurde er verliehen, der Artenschutzpreis - Protection of Spezies Award - des Verbandes Artenschutz in Franken® (A.i.F). 41 Nominierungen standen zur Bewertung an, aus welchem das AiF - Award - Gremium die schwierige Entscheidung treffen durfte, den oder die Preisträger*innen zu ermitteln.


                Ausgezeichnet wird die Steuerkanzlei Bauerfeind für das Projekt:
                            „Leuchtturm der Biodiversität – Lisberg/Triefenbach“

                                                                          
das wir mit der Steuerkanzlei Bauerfeind erfolgreich umsetzen durften.
Mit dem Steuerkanzlei Bauerfeind verbindet den Verband Artenschutz in Franken® eine langjährige und vertrauensvolle Projektzusammenarbeit.

Nachhaltiges Wirken erscheint in den Augen des Artenschutz in Franken® (A.i.F) als ein Eckpfeiler des gemeinschaftlichen Engagements. Nicht kurzfristiges Denken bringt uns gemeinsam weiter. Nein, die Basis für einen wirkungsvollen Schutz der uns umfassenden Umwelt im Sinne der uns nachfolgenden Generation findet sich ausnahmslos in einer vertrauensvollen und langjährigen Kooperation wieder.

                         Artenschutz in Franken® sagt herzlichen Glückwunsch


In der Aufnahme
  • Thomas Bauerfeind im Februar bei der Entgegennahme des Auszeichnungsequipments.
Artenschutz in Franken®  
Europas größte Flussrenaturierung wächst weiter
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Europas größte Flussrenaturierung wächst weiter

25/26.02.2023

  • NABU erhält weitere 29 Millionen Euro für sein Leuchtturmprojekt an der Unteren Havel

Berlin/Havelberg
– Bundesumweltministerin Steffi Lemke übereichte am 22. Februar zusammen mit Vertretern der Länder Brandenburg und Sachsen-Anhalt die Urkunde für die verlängerte Förderung eines der Leuchtturmprojekte des NABU, des Naturschutzgroßprojektes „Untere Havelniederung“ zwischen Pritzerbe und Gnevsdorf. Die feierliche Übergabe fand an Bord eines Havelschiffes statt.

Seit 2010 renaturiert der NABU einen rund 90 Kilometer langen Flussabschnitt. Der NABU erhält nun weitere Fördermittel in Höhe von rund 29 Millionen Euro und wird die Renaturierung der Unteren Havel bis zum Jahr 2033 verlängern. Damit erreicht Europas größte Flussrenaturierung noch einmal größere Ausmaße. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) im Programm „chance.natur - Bundesförderung Naturschutz“ sowie von den Ländern Brandenburg und Sachsen-Anhalt gefördert und vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) fachlich begleitet.
Die Förderung ermöglicht eine deutliche Erhöhung des bisher bewilligten Maßnahmenumfangs. Zusätzlich möglich werden unter anderem der Anschluss von zehn Flutrinnen und acht Altarmen, die Absenkung von Uferverwallungen in zwölf Abschnitten, die Initialisierung von 86 Hektar Auenwald und der Wiederanschluss von 157 Hektar Aue. Im Zusammenspiel bringen diese Maßnahmen wirksame Verbesserungen für die Natur, zum Beispiel eine steigende Wasserqualität, neue Lebensräume für erhöhte Artenvielfalt, natürlichen Hochwasserschutz und die Verbesserung der Klima-Resilienz.

NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Hier an der Havel wird weiterhin Naturschutzgeschichte geschrieben. Auf das bisher Erreichte sind wir als NABU sehr stolz und blicken mit großer Freude auf die nächsten zehn Jahre. Mit der Aufstockung der Förderung sichern wir noch mehr dieser besonderen Flusslandschaft und festigen ihren Status als internationales Renaturierungsvorbild. Gemeinsam mit den Fördergebern zeigen wir an der Havel eindrucksvoll, dass die Renaturierung unserer Flüsse im Einklang mit vielfältigen Anliegerinteressen möglich ist.“

Brandenburgs Umweltstaatssekretärin Anja Boudon: „Das bundesweit beispielhafte Projekt trägt durch eine intensive Vernetzung von Fluss und Aue dazu bei, den Rückgang der noch vorhandenen Vielfalt wildlebender Arten in einem der größten binnenländischen Feuchtgebiete aufzuhalten. Damit wird die Situation gefährdeter Arten und Biotope verbessert und überlebensfähige Populationen von Arten gesichert, für die Brandenburg eine besondere Verantwortung trägt. Das Projekt steht so ganz im Zeichen der EU-Biodiversitätsstrategie 2030 und leistet gleichzeitig einen Beitrag zum natürlichen Klimaschutz, indem unter anderem bis Projektende 175 Hektar Auenwald gepflanzt werden.“

Sachsen-Anhalts Umweltstaatssekretär Dr. Steffen Eichner betont: „Die Erfolgsgeschichte zur Renaturierung der Unteren Havelniederung wird fortgesetzt. Die Verlängerung dieses wichtigen Naturschutzgroßprojektes bis 2033 bei gleichzeitig erhöhten Fördermitteln ist ein starkes Signal und eine Bestätigung der bislang erfolgreichen Arbeit. Im engen Schulterschluss mit dem NABU stellen der Bund sowie die Länder Brandenburg und Sachsen-Anhalt die Weichen für mehr Naturschutz und natürlichen Hochwasserschutz in diesem bedeutenden Flussgebiet.“

Hintergrund
Die Untere Havelniederung ist das größte und bedeutsamste Feuchtgebiet im Binnenland Mitteleuropas. Allerdings verursachten Flussausbaumaßnahmen ab Ende des 19. Jahrhunderts weitreichende ökologische Schäden. Zwischen 2005 und 2009 plante der NABU das umfassende Renaturierungsprojekt; seit 2010 finden die Rück- und Umbauten statt, um den Fluss wieder so naturnah wie möglich zu gestalten.

Die Dimensionen des Projekts sind immens, es ist das größte seiner Art in Europa. Beide Projektphasen sind dank der finanziellen Unterstützung des Bundes im Förderprogramm „chance.natur – Bundesförderung Naturschutz“ sowie der Länder Brandenburg und Sachsen-Anhalt möglich. Die Erfolge der Renaturierung sind heutzutage schon deutlich sichtbar: Die Untere Havel ist wieder ein Naturparadies und Lebensraum für zahlreiche, teilweise seltene Arten wie zum Beispiel den Kampfläufer, Aal und die Sumpfdotterblume.

Seit Beginn der Baumaßnahmen 2010 konnten insgesamt 24 Kilometer Uferdeckwerk zurückgebaut, 36 Flutrinnen und acht Altarme an den Fluss angeschlossen werden. Es wurden Uferverwallungen abgesenkt, damit sich natürlicher Auenwald entwickelt. Außerdem wurden 50 Hektar Auenwald initialisiert und 746 Hektar Überflutungsgebiet zurückgewonnen.


In der Aufnahme von NABU/Klemens Karkow
  • Untere Havel bei Vehlgast

Quelle
NABU (Naturschutzbund Deutschland) e.V.
Charitéstraße 3
10117 Berlin

Stand
22.02.2023   

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50 Jahre Eisbärschutz
50 Jahre Eisbärschutz

24/25.02.2023

  • WWF: “Klimaschutz ist der wirksamste Eisbärschutz“


Das 1973 geschlossene Übereinkommen zum Schutz der Eisbären jährt sich in diesem Jahr zum 50sten Mal. Der WWF nimmt den Welttag des Eisbären am 27. Februar zum Anlass auf Erfolge und Herausforderungen hinzuweisen. 

Die Vertragsparteien - Kanada, Dänemark (Grönland), Norwegen, Russland und die Vereinigten Staaten - haben durch ihre Zusammenarbeit seit der Unterzeichnung einiges erreicht.

„Damals war die groß angelegte kommerzielle und Freizeitjagd die Hauptbedrohung für die Eisbären. Das konnte erfolgreich eingedämmt werden. Stattdessen ist die Klimakrise zu einer existentiellen Bedrohung geworden. Mit dem Meereis schmilzt den Eisbären ihr wichtigster Lebensraum unter den Tatzen weg. Bis 2050 könnten wir ein Drittel der weltweiten Eisbärpopulation verlieren, weil sie ohne Meereis nicht auf Robbenjagd gehen können“, sagt Sybille Klenzendorf, Eisbärexpertin des WWF Deutschland.

Am wichtigsten sei es daher, die globalen Treibhausgasemissionen zügig und ausreichend zu reduzieren. Die enge Zusammenarbeit der fünf Eisbärenstaaten ist weiterhin notwendig, wenn es darum geht, derzeitige und künftige neue Eisbären-Habitate in der Arktis zu sichern. Immer öfter müssen Eisbären auf dem umliegenden Festland mehrere Monate auf das wieder zufrierende Eis warten. Konflikte zwischen Mensch und Tier werden deshalb häufiger werden.

Eisbären sind zur Robbenjagd auf das arktische Meereis angewiesen. Weibliche Bären haben zunehmend Schwierigkeiten, ihre Jungen zu ernähren.  Die Veränderungen ihres Ökosystem vollziehen sich derart schnell, dass den Eisbären kaum genügend Zeit bleibt, um sich anzupassen.
 
Doch es gibt Ausnahmen, die die enorme Anpassungsfähigkeit der polaren Bären belegen, aber nicht als Blaupause für das Überleben der Art gewertet werden können: Im südöstlichen Grönland wurde kürzlich eine der Wissenschaft bisher unbekannte Eisbären-Population entdeckt, die zum Jagen nicht nur auf Meereis angewiesen ist. Diese Eisbären nutzen im Sommer zur Jagd stattdessen das dort zur Verfügung stehende Süßwassereis, das von kalbenden Gletschern ins Meer abgegeben wird. „Es ist ein einzelnes, begrenztes Klimarefugium. Diese Population hat sich auf faszinierende Weise angepasst.

Doch in weiten Teilen der Arktis stehen Eisbären keine Gletscher zum Ausweichen zur Verfügung. Und die grönländischen Gletscher sind ja selbst von der Klimakrise betroffen. Die einzig langfristige Lösung ist besserer Klimaschutz“, so Klenzendorf. Ein Schmelzen der Eisschilde an den Polen würde zu einem deutlichen Anstieg des Meeresspiegels führen. Dadurch seien ganze Küstenregionen dem Untergang geweiht. „Erst verschwindet das Eis, dann stirbt der Bär und schließlich trifft es auch die Menschen“, sagt Sybille Klenzendorf, „deshalb sei es existenziell alles zu tun, um die Erderhitzung auszubremsen.“
 
Die Arktis hat sich in den letzten vier Jahrzehnten fast viermal so schnell erwärmt wie der globale Durchschnitt. Die sommerliche Meereisausdehnung in der Arktis schrumpft um durchschnittlich 13 Prozent pro Jahrzehnt. Aktuelle Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass gesunde Eisbärenpopulationen nicht in der Lage sein werden, langfristig in Gebieten zu überleben, in denen das Meereis für einen Großteil des Jahres verschwindet, und dass die weltweite Eisbärenpopulation bis 2050 mit hoher Wahrscheinlichkeit um ein Drittel zurückgehen wird.

Quelle
WWF

Stand
24.02.2023


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Naturschutz und Freizeitfischerei in einem Boot
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Naturschutz und Freizeitfischerei in einem Boot

24/25.02.2023

Vilm. Die Ökosysteme von Nord- und Ostsee leiden unter starker menschlicher Nutzung und fortschreitender Klimaerwärmung. Ein nachhaltigerer Umgang mit marinen Ressourcen ist unumgänglich.

Der Dialog zwischen Freizeitfischerei und Naturschutz ist dafür ein wichtiger Schritt. Ein gemeinsames Projekt des BfN und des bekannten Freizeitfischers Jörg Strehlow soll diesen Dialog etablieren.
Im Mittelpunkt des Projektes steht die ökosystemgerechtere Gestaltung der Freizeitfischerei in den Naturschutzgebieten der so genannten ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) von Nord- und Ostsee, also jenseits des Küstenmeeres. So sollen nachhaltige, umwelt- und tierschutzgerechte Ansätze für Angelnde entwickelt und zusammen mit Verbänden, Gewerbetreibenden und Freizeitfischern vertieft werden.

BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm sagt: „Unser Anliegen ist es, in den von uns verwalteten Meeresschutzgebieten eine achtsame, naturnahe und verantwortungsbewusste Angelfischerei zu fördern. Das gelingt dann, wenn das Verständnis bei der Freizeitfischerei für die Funktionsweise und den Schutz der küstenfernen Meereslebensräume noch weiter verbreitet wird. Dieses Wissen und Handeln wirkt weit über die Schutzgebiete hinaus und betrifft auch andere sensible Meereslebensräume".

"Wir möchten gemeinsam mit Kapitänen, Fischguides, Bootsvermietern und der angelnden Basis zeigen, dass modernes Angeln fischgerecht und nachhaltig sein kann. Schon heute sind umweltfreundliche Köder und schonende Fangmethoden einem Großteil der Angelszene wichtig. Ein guter Ansatz, um maßvoll und bewusst, auch in besonders sensiblen Lebensräumen, einzelne Fischarten zum Verzehr zu fangen", erklärt der Lüneburger Angelexperte und Redakteur Jörg Strehlow, der das Projekt leitet.

Darüber, wie sich eine ökosystemgerechtere Freizeitfischerei gestalten lässt, sollen Filme, Internetbeiträge, Broschüren und Vorträge informieren. Mittelfristig sind Seminare, Fortbildungen und eventuell Zertifizierungen zur nachhaltigen Angelfischerei geplant.

In der Aufnahme
  • Freizeitangler auf einem Kutter im Fehmarnbelt
© Jörg Strehlow


Quelle
Bundesamt für Naturschutz (BfN)
Konstantinstr. 110
53179 Bonn

Stand
21.02.2023

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Das alljährliche Sterben hat wieder begonnen!
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Das alljährliche Sterben hat wieder begonnen!

23/24.02.2023

  • Erste Amphibien verlassen ihre Winterquartiere und sind bereits unterwegs zu ihren Fortpflanzungsstätten

Bayern. Die doch milde Witterung der vergangenen Tage hat Amphibien aus ihrer Winterstarre erwachen lassen. Seit 2 Tagen erkennen wir zunehmende Aktivitäten innerhalb einer einsetzenden Laichplatzzuwanderung.
Die ersten Tiere sind bereits wieder getötet worden und so setzt sich das unsägliche Sterben einer zunehmend im Bestand gefährdeten Artenfamilie ungehindert fort.

Noch stehen an zahlreichen Bereichen keine mobilen Leiteinrichtungen und so gelangen die Tiere ohne Schutz auf die mobilen Achsen der menschlichen Mobilität und hier unter deren Räder. Abertausende Tiere lassen so alljährlich ihr Leben.

So ist es an der Zeit das die nächsten, angekündigt kälteren Tage genutzt werden, um die Installation der Amphibienschutzzäune voranzubringen. Nachfolgend dieser Maßnahme startet auch Artenschutz in Franken® mit der Betreuung der Übergänge.

In der Aufnahme:
Seit Jahren immer wieder das gleiche Bild … getötete Amphibien … als Gesellschaft scheinen wir leider noch immer nicht erkannt haben das die Zeit nicht nur für uns begleitende Arten abläuft. Auch für unsere Spezies selbst wird es knapp … mit jeder Art die wir an unserer Seite verlieren, verlieren wir auch einen wertvollen Teil zur Sicherung unseres Überlebens.
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LBV fordert Raumordnungsverfahren für geplante BMW-Batteriefabrik
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LBV fordert Raumordnungsverfahren für geplante BMW-Batteriefabrik

23/24.02.2023

  • Kommunaler Bebauungsplan wird möglichen Umweltauswirkungen des Großprojektes keineswegs gerecht

Hilpoltstein, 21.02.2023
– Der bayerische Naturschutzverband LBV (Landesbund für
Vogel- und Naturschutz) fordert in der Diskussion um die Ansiedlung einer BMW-
Batteriefabrik im niederbayerischen Irlbach (Lkr. Straubing-Bogen) die Durchführung eines Raumordnungsverfahrens.

 „Ein Projekt dieser Größenordnung hat Auswirkungen auf eine Vielzahl von Schutzgütern, wie zum Beispiel Boden und Wasser, Siedlungsstruktur sowie Land- und Forstwirtschaft, und zieht weiteren Flächenverbrauch im Umfeld nach sich. Es kann daher nicht sein, dass ein Eingriff von bis zu 200 Hektar lediglich in einem kommunalen Bebauungsplan ohne Berücksichtigung überregionaler Auswirkungen abgehandelt wird.
Hier ist aus Sicht des LBV ein Raumordnungsverfahren zwingend erforderlich“, verdeutlicht LBV-Geschäftsführer Helmut Beran. „Im Gegensatz zu einem Bebauungsplan
müssen bei einem Raumordnungsverfahren Auswirkungen des Bauvorhabens auf
Belange des Immissionsschutzes, Natur und Landschaft, Land- und Forstwirtschaft,
Erholung, Boden und Wasser, Verkehr, Siedlungsstruktur und gewerbliche
Wirtschaft untersucht werden.

Bei der geplanten Größe des Eingriffs in dieLandschaft sollten daher unbedingt alle diese Belange berücksichtigt werden“.Der LBV kritisiert den geplanten massiven Flächenbrauch durch die Batteriefabrik, auchweil diese die Absicht der Staatsregierung konterkariert, den Flächenverbrauch im Freistaat bis 2030 auf fünf Hektar pro Tag zu reduzieren.

Aus Sicht des LBV müssen alternative Standorte in das Prüfverfahren aufgenommen werden, dazu zählen auch Industriebrachen genauso wie bereits bestehende Standorte von BMW. Ebenso muss geprüft werden, ob das gesamte Vorhaben auch flächensparender gebaut werden kann.„Offensichtlich ist es immer noch billiger, neue Flächen zu bebauen, statt Flächenrecycling zu betreiben.

Dem muss der Gesetzgeber einen Riegel vorschieben“, erklärt LBV- Geschäftsführer Beran. „Der geplante Bau der Batteriefabrik ist ein Paradebeispiel einer
nicht-nachhaltigen Entwicklung.“

Von den Planungen im Gäuboden sind allerbeste landwirtschaftliche Böden betroffen,
was aus Sicht des LBV den Konkurrenzkampf um landwirtschaftliche Flächen in der Region weiter verschärfen wird. „Durch diesen drohenden massiven Flächenverbrauch verliert der Gäuboden sein Gesicht und es geht Landschaft und Heimat verloren“, so Beran.

„Die Tatsache, dass am Standort Irlbach für den Bau der Fabrik mit nur wenigen
Eigentümern verhandelt werden müsste, kann nicht das für die Standortauswahl
ausschlaggebende Argument sein. Der LBV erwartet, dass bei der Standortsuche alle
rechtlichen Vorgaben und Verfahrensschritte eingehalten werden. Aus der geplanten
BMW-Batteriefabrik in Irlbach darf kein zweites Teslawerk Grünheide werden“, mahnt der
LBV-Geschäftsführer.

Quelle
Landesbund für Vogelschutz in Bayern e. V. (LBV),
Landesgeschäftsstelle: Eisvogelweg 1
91161 Hilpoltstein.

Stand
21.02.2023

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In der Aufnahme von Johannes Rother


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Fischereipolitik muss Schubkraft für Meeresschutz entfalten
Fischereipolitik muss Schubkraft für Meeresschutz entfalten

22/23.02.2023

  • EU-Kommission fordert nationale Maßnahmenpläne für den Umbau zu einer nachhaltigen, ökosystembasierten Fischerei / WWF: „Trennung von Fischerei- und Umweltpolitik endlich überwinden“

Die Europäische Kommission
hat heute ihren Aktionsplan zum Schutz und zur Wiederherstellung mariner Ökosysteme für eine nachhaltige und widerstandsfähige Fischerei, ihre Mitteilung über die Energiewende im Fischerei- und Aquakultursektor der EU sowie ihre Bewertung der Umsetzung der Gemeinsamen Fischereipolitik (GFP) seit der letzten Reform im Jahr 2013 veröffentlicht.
Heike Vesper, Geschäftsleiterin Transformation beim WWF Deutschland, sagt dazu: „Aus gutem Grund wurden die Veröffentlichungen heute gebündelt:  Es gibt keine nachhaltige Fischerei, solange wir uns nicht mit den Auswirkungen der Fischerei auf die Meeresökosysteme und das Klima befassen.  Wir müssen uns klarmachen: Fischerei ist der größte Treiber für den Verlust von Biodiversität in den Ozeanen. Eine wirksame Kontrolle der Fischereiaktivitäten einzuführen ist das A und O zum Schutz mariner Artenvielfalt“.  Überfischung, Beifang und zerstörerische Fangmethoden wie Grundschleppnetze lassen Fischbestände seit Jahren schrumpfen und bringen die Meeresökosysteme und ihre Biodiversität in Gefahr. Der WWF begrüßt daher, dass der vorgelegte Aktionsplan auf konkrete Maßnahmen pocht, um die jahrzehntelange Trennung zwischen Fischerei- und Umweltpolitik zu überwinden und das Umsetzungsdefizit zu beenden.

Die EU-Kommission hat die Mitgliedsstaaten aufgefordert, bis Ende März 2024 nationale Fahrpläne mit konkreten Maßnahmen für den Umbau zu einer nachhaltigen und ökosystembasierten Fischerei vorzulegen. Angesichts der im Koalitionsvertrag festgeschriebenen Meeresoffensive und der “Leitbildkommission zur Zukunft der Ostseefischerei” sieht der WWF die Bundesregierung in besonderer Pflicht.  „Fischereiminister Özdemir und Umweltministerin Lemke müssen gemeinsam dafür Sorge tragen, dass Fischereimanagement nicht länger abgekapselt und ohne Verantwortung für die durch Fischerei verursachte Zerstörung der Meeresumwelt betrieben wird.“, betont Heike Vesper.

Dabei kommt es laut WWF besonders darauf an, für wirklichen Schutz in Meeresschutzgebieten zu sorgen, also die Nutzung und Befischung hier zu beschränken. Gezogenes, grundberührendes Fanggerät, wie zum Beispiel die zerstörerische Grundschleppnetzfischerei, bei der schwere Metallketten den Meeresboden verwüsten, muss rasch eingedämmt werden. Bedrohte Arten wie Haie, Rochen oder Schweinswale sollen besser vor Fischerei geschützt werden   Grundvorrausetzung für das Gelingen dieser Schutzmaßnahmen und entscheidend, um die Verpflichtungen des Kunming-Montreals Abkommens zum Schutz der biologischen Vielfalt zu erreichen, ist aus WWF-Sicht jedoch die wirksame Kontrolle der Fischerei: „Nur wenn bekannt ist, wieviel Fisch einer Art jedem Bestand tatsächlich entnommen wird, kann Überfischung gestoppt und in Zukunft verhindert werden.  Um die Bedrohung empfindlicher und geschützter Arten im Meer zu unterbinden, braucht es Fischereikontrolle, die Rückwürfe von Fisch und Meerestieren auf See effektiv kontrollieren und verhindern kann“, verdeutlicht Heike Vesper, Leiterin Transformation des WWF Deutschland.  Über das entsprechende EU-Gesetzespaket, die sogenannte Fischereikontroll-Verordnung, wird in der EU seit langem verhandelt. Der WWF warnt vor Gesetzeslücken, die die Wirksamkeit der Verordnung und die Ziele des Aktionsplans untergraben. 

Quelle
WWF

Stand:
21.02.2023

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Niedersachsen muss als letztes Bundesland Einsatzdaten ...
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Nach NABU-Klage: Niedersachsen muss als letztes Bundesland Einsatzdaten zu Pestiziden liefern

22/23.02.2023

  • Miller: Anspruch auf Transparenz beim Einsatz von Pestiziden für ganz Deutschland durchgesetzt / Bundesweite digitale Datenbank muss folgen


Berlin/Oldenburg – Niedersachsen gibt die vom NABU angefragten Einsatzdaten für Pestizide frei – das teilte die niedersächsische Landwirtschaftskammer in einem Schreiben an das Verwaltungsgericht Oldenburg mit. Damit kommt auch das letzte Bundesland seiner Auskunftspflicht laut Umweltinformationsgesetz beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln nach.

Bis zuletzt hatte sich die Landwirtschaftskammer Niedersachsen geweigert, die Daten herauszugeben, wogegen der NABU geklagt hatte. Mit dem Einlenken der Landwirtschaftskammer endet zugleich der seit 2021 anhängige Rechtsstreit. Ein großer Erfolg für mehr Transparenz.
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „In ganz Deutschland muss offengelegt werden, wo und in welchem Umfang Pestizide eingesetzt werden. Dass mit Niedersachsen nun auch das letzte Bundesland Pestizideinsatzdaten übermittelt, bestätigt das Recht auf Umweltinformationen und ist zugleich ein großer Erfolg für den Schutz unserer Natur und Artenvielfalt. Im digitalen Zeitalter ist es allerdings nahezu grotesk, dass es keine zentrale und digitale Datenbank zur Erfassung von Einsatzdaten gibt. Es ist beschämend, dass sich Verwaltungen und Behörden bei der Erfüllung ihrer Informationspflicht stapelweise mit größtenteils handschriftlichen Aufzeichnungen in Papierform beschäftigen müssen. Diese Zettelwirtschaft muss aufhören. Die Bundesregierung muss endlich die im Koalitionsvertrag versprochene bundeseinheitliche, digitale Datenbank einführen. Nun ist sie einmal mehr dazu aufgefordert, ihrem Versprechen auch nachzukommen.”

Dr. Verena Riedl, Teamleiterin Biodiversität: “Die Einsatzdaten helfen nicht nur dabei zu bewerten, wo die Risiken von Pestiziden besonders hoch sind. Sie bilden auch die Grundlage, anhand derer man Fortschritte bei der Erreichung von Reduktionszielen messen kann. Was besonders die in diesem Verfahren angefragten Einsatzdaten aber so bedeutend und wichtig macht ist, dass sie einen großen Datensatz zur Pestizidbelastung von Kleingewässern ergänzen. Ein so ausführlicher Datensatz aus Gewässerbelastungen in Kombination mit den Pestizidanwendungen auf den umliegenden Feldern und Äckern ist weltweit einmalig. Es eröffnet die Möglichkeit viele Fragestellungen zu beantworten und bestehende Risikominderungsmaßnahmen zu verbessern.”

Hintergrund
Der NABU fordert seit langem, dass Einsatzdaten von Pflanzenschutzmitteln bundesweit dauerhaft gesichert, ausgewertet und für Umweltverträglichkeitsprüfungen für Gesellschaft und Wissenschaft verfügbar gemacht werden. Ausschlaggebend für die Anfragen zum Pestizideinsatz war eine im Juni 2021 vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) veröffentlichte Studie, die bundesweit viel zu hohe Pestizidbelastungen von Kleingewässern belegt. Die festgelegten Grenzwerte werden in 81 Prozent der untersuchten Bäche überschritten, teils sogar um mehr als das 100-fache. Besonders gefährdet sind empfindliche Insekten wie Köcherfliegen und Libellen, die deutlich niedrigere Grenzwerte bräuchten.

Mitte September 2021 hat der Verband erstmals in insgesamt zwölf deutschen Flächenländern Einsicht in die Aufzeichnungen zu Pestizidanwendungen (2018, 2019 und 2021) beantragt. Alle Bundesländer kamen diesen Anträgen nach, nur Niedersachsen verweigerte als einziges Bundesland die Datenerhebung und die Herausgabe. Dagegen klagte der NABU mit Erfolg.

Nach jahrelangem Pestizidstreit, hat bereits der Verwaltungsgerichtshof Mannheim im Juni 2021 in zweiter Instanz den Informationsanspruch von NABU Baden-Württemberg und Landeswasserversorgung auf Herausgabe der Pestizid-Einsatzdaten bestätigt. Es wurde somit schon 2021 geklärt, dass ein klares Informationsrecht besteht - und das gilt nicht nur in Baden-Württemberg sondern bundesweit.


Quelle
NABU (Naturschutzbund Deutschland) e.V.
Charitéstraße 3
10117 Berlin

Stand  
21.02.2023   


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In der Aufnahme von Willibald Lang


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