Strandpieper

10. Zugvogeltage: Der Countdown läuft!
Vom 13. bis zum 21.
Oktober 2018 finden zum 10. Mal die Zugvogeltage im Nationalpark
Niedersächsisches Wattenmeer statt. Anlässlich dieses Jubiläums wird in
einem „Zugvogel-Countdown“ von Januar bis Oktober jeden Monat eine
typische Zugvogelart des Wattenmeeres vorgestellt. Den Anfang macht der
Strandpieper.
Der Strandpieper - ein winterlicher Salzwiesenbewohner mit Sinn für Feinkost
von Thorsten Krüger
Wer in den Wintermonaten an die Küste fährt, hat gute Chancen, einen „heimlichen Star“ unter den vielen Zugvogelarten des
Nationalparks „Niedersächsisches Wattenmeer“ zu Gesicht zu bekommen:
den Strandpieper. Für eine Besonderheit kommt die Art allerdings in
recht schlichtem Federkleid daher und lebt überdies ziemlich verborgen.
Der etwa bachstelzengroße Vogel ist oberseits einfarbig braungrau
gefärbt und die eigentlich helle Unterseite des Gefieders ist mit einer
dichten, verwaschen braun-grauen Strichelung versehen. Eine gute Tarnung
für einen Vogel, der an den felsigen Küsten Skandinaviens zu Hause ist
und in Felshöhlungen auf Seetang brütet.
Sein schlanker, spitz zulaufender Schnabel verrät, dass er sich überwiegend von kleinen Tieren ernährt. Alljährlich im Herbst macht
sich der Strandpieper auf den Weg Richtung Wattenmeer, denn im immer
kälter und dunkler werdenden Brutareal gibt es für ihn nichts mehr zu
holen. Im UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer hingegen findet der
Strandpieper auch im Winter noch ausreichend Nahrung, jedoch nicht dort,
wo man ihn wegen seines deutschen Namens vermuten würde, sondern vor
allem in naturnahen Salzwiesen. Hier suchen die Pieper nach Flohkrebsen,
besonders gerne an der Wattkante sowie an Rändern von Prielen, sobald
diese von Prielrandflora der unteren Salzwiese flankiert werden. Damit
ist der Strandpieper etwas Besonderes: Ein Singvogel, der in Prielen
kleine Krebse sucht, das ist einzigartig im gesamten Nationalpark. Die
Salzwiesen müssen allerdings in jedem Fall unbeweidet sein, damit die
Pieper in ihnen Nahrung finden. Nur dann bieten sie den Vögeln Schutz
vor Feinden, wie z. B. Merlin und Kornweihe, und in den natürlichen
Prielen den Krebsen gute Lebensbedingungen.
Der Strandpieper ist aus einem weiteren Grund ein besonderer Gast: Er ist die einzige Brutvogelart Nordeuropas,
die in keiner anderen Region brütet. Für die Vögel dieser sogenannten
fennoskandischen Population stellt das Wattenmeer das wichtigste
Überwinterungsgebiet dar. Dabei ist es innerhalb von Deutschland vor
allem das niedersächsische Wattenmeer, das die meisten Strandpieper
aufnimmt. Eine neue Studie hat ergeben, dass es etwa 12.000 bis 15.000
Individuen sein dürften, die sich in den naturbelassenen Salzwiesen des
Nationalparks aufhalten. Allein auf Borkum und Spiekeroog wurden über
1.800 Strandpieper gezählt.
Ihr verborgenes Leben in den Salzwiesen bringt es mit sich, dass man Strandpieper nur selten sieht. Am ehesten bekommt
man etwas von ihrer Anwesenheit mit, wenn sie fliegend Ortswechsel
vornehmen oder durch einen Greifvogel aufgescheucht werden. Dann rufen
sie oft laut und deutlich „piiest, piiest“ – freilich ein Laut, der wohl
nur dem geübten Ohr auffällt. Wenn hoch auflaufendes Wasser die
Salzwiesen überflutet, werden die sich dort aufhaltenden Strandpieper
gewissermaßen herausgedrückt, bis an die Deiche, wo sie dann gut zu
beobachten sind. Darüber hinaus gibt es immer wieder einzelne
Strandpieper, die sich an Hafenbecken aufhalten und dort mitunter völlig
frei auf Buhnen oder Dalben sitzen. Nicht selten suchen sie auch
salzwiesennahe, winters leerstehende Campingplätze auf. Dann haben die
vielen Ornithologie-Interessierten gute Chancen, sie bei der
Nahrungssuche oder beim Bad in einer Regenwasserpfütze zu studieren.
Pünktlich zu den 10. Zugvogeltagen im Oktober sind die Strandpieper wieder da und können auf den geführten
Exkursionen als nationalparktypische Vogelart erlebt werden, die in
besonderer Weise für die natürliche Dynamik des Gebietes steht.
Thorsten Krüger ist Ornithologe und Mitarbeiter an der Staatlichen Vogelschutzwarte am Standort Oldenburg.
In der Aufnahme
- Strandpieper. Foto: Thorsten Krüger
Quelle / Foto
Nationalpark Wattenmeer
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.
Artenschutz in Franken®
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Vom 13. bis zum 21.
Oktober 2018 finden zum 10. Mal die Zugvogeltage im Nationalpark
Niedersächsisches Wattenmeer statt. Anlässlich dieses Jubiläums wird in
einem „Zugvogel-Countdown“ von Januar bis Oktober jeden Monat eine
typische Zugvogelart des Wattenmeeres vorgestellt. Den Anfang macht der
Strandpieper.
Der Strandpieper - ein winterlicher Salzwiesenbewohner mit Sinn für Feinkost
von Thorsten Krüger
Wer in den Wintermonaten an die Küste fährt, hat gute Chancen, einen „heimlichen Star“ unter den vielen Zugvogelarten des
Nationalparks „Niedersächsisches Wattenmeer“ zu Gesicht zu bekommen:
den Strandpieper. Für eine Besonderheit kommt die Art allerdings in
recht schlichtem Federkleid daher und lebt überdies ziemlich verborgen.
Der etwa bachstelzengroße Vogel ist oberseits einfarbig braungrau
gefärbt und die eigentlich helle Unterseite des Gefieders ist mit einer
dichten, verwaschen braun-grauen Strichelung versehen. Eine gute Tarnung
für einen Vogel, der an den felsigen Küsten Skandinaviens zu Hause ist
und in Felshöhlungen auf Seetang brütet.
Sein schlanker, spitz zulaufender Schnabel verrät, dass er sich überwiegend von kleinen Tieren ernährt. Alljährlich im Herbst macht
sich der Strandpieper auf den Weg Richtung Wattenmeer, denn im immer
kälter und dunkler werdenden Brutareal gibt es für ihn nichts mehr zu
holen. Im UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer hingegen findet der
Strandpieper auch im Winter noch ausreichend Nahrung, jedoch nicht dort,
wo man ihn wegen seines deutschen Namens vermuten würde, sondern vor
allem in naturnahen Salzwiesen. Hier suchen die Pieper nach Flohkrebsen,
besonders gerne an der Wattkante sowie an Rändern von Prielen, sobald
diese von Prielrandflora der unteren Salzwiese flankiert werden. Damit
ist der Strandpieper etwas Besonderes: Ein Singvogel, der in Prielen
kleine Krebse sucht, das ist einzigartig im gesamten Nationalpark. Die
Salzwiesen müssen allerdings in jedem Fall unbeweidet sein, damit die
Pieper in ihnen Nahrung finden. Nur dann bieten sie den Vögeln Schutz
vor Feinden, wie z. B. Merlin und Kornweihe, und in den natürlichen
Prielen den Krebsen gute Lebensbedingungen.
Der Strandpieper ist aus einem weiteren Grund ein besonderer Gast: Er ist die einzige Brutvogelart Nordeuropas,
die in keiner anderen Region brütet. Für die Vögel dieser sogenannten
fennoskandischen Population stellt das Wattenmeer das wichtigste
Überwinterungsgebiet dar. Dabei ist es innerhalb von Deutschland vor
allem das niedersächsische Wattenmeer, das die meisten Strandpieper
aufnimmt. Eine neue Studie hat ergeben, dass es etwa 12.000 bis 15.000
Individuen sein dürften, die sich in den naturbelassenen Salzwiesen des
Nationalparks aufhalten. Allein auf Borkum und Spiekeroog wurden über
1.800 Strandpieper gezählt.
Ihr verborgenes Leben in den Salzwiesen bringt es mit sich, dass man Strandpieper nur selten sieht. Am ehesten bekommt
man etwas von ihrer Anwesenheit mit, wenn sie fliegend Ortswechsel
vornehmen oder durch einen Greifvogel aufgescheucht werden. Dann rufen
sie oft laut und deutlich „piiest, piiest“ – freilich ein Laut, der wohl
nur dem geübten Ohr auffällt. Wenn hoch auflaufendes Wasser die
Salzwiesen überflutet, werden die sich dort aufhaltenden Strandpieper
gewissermaßen herausgedrückt, bis an die Deiche, wo sie dann gut zu
beobachten sind. Darüber hinaus gibt es immer wieder einzelne
Strandpieper, die sich an Hafenbecken aufhalten und dort mitunter völlig
frei auf Buhnen oder Dalben sitzen. Nicht selten suchen sie auch
salzwiesennahe, winters leerstehende Campingplätze auf. Dann haben die
vielen Ornithologie-Interessierten gute Chancen, sie bei der
Nahrungssuche oder beim Bad in einer Regenwasserpfütze zu studieren.
Pünktlich zu den 10. Zugvogeltagen im Oktober sind die Strandpieper wieder da und können auf den geführten
Exkursionen als nationalparktypische Vogelart erlebt werden, die in
besonderer Weise für die natürliche Dynamik des Gebietes steht.
Thorsten Krüger ist Ornithologe und Mitarbeiter an der Staatlichen Vogelschutzwarte am Standort Oldenburg.
In der Aufnahme
- Strandpieper. Foto: Thorsten Krüger
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