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„Seevogel des Jahres 2018“
Bild zum Eintrag (97612-160)
Seevogel des Jahres 2018

Der Sandregenpfeifer – Daten & Fakten


Ordnung: Charadriiformes – Regenpfeiferartige
Familie: Charadriidae – Regenpfeifer
Art: Sandregenpfeifer (Charadrius hiaticula LINNAEUS 1758)
Unterarten: Ch. h. hiaticula, Ch. h. tundrae und Ch. h. psammodroma
Verbreitung: In gemäßigten und borealen Zonen sowie Tundren Europas und Asiens verbreitet. Ch. h. hiaticula erreicht die südlichste Ausdehnung des Brutgebiets der Art im Nord- und Ostseeraum sowie auf den britischen Inseln. Ch. h. tundrae brütet von Nord-Skandinavien bis ins östliche Sibirien (überwintert vom südlichen Kaspischen Meer bis Indien und Süd-Afrika). Ch. h. psammodroma brütet von Nordost-Kanada über Grönland und Spitzbergen bis Island und Färöer (überwintert in Südwest-Europa bis ins südliche Afrika). Europäische Brutgebiete v.a. im Norden, mitteleuropäische Populationen kleiner. Winterquartiere in weiten Teilen Afrikas, in Vorderasien und in Westeuropa. Zu unterscheiden ist der Amerikanische Sandregenpfeifer (Semipalmated Plover, Charadrius semipalmatus), der in den USA und Kanada brütet und in Mittel- bis Südamerika überwintert. In Nordost-Kanada kommt es zur Hybridisierung mit Charadrius hiaticula.

Lebensraum: Brütet auf weitgehend vegetationslosen Flächen (Sand und Kies, schüttere Salzwiesen), bevorzugt küstennah, in Deutschland fast ausschließlich direkt an Nord- und Ostsee (60% im Wattenmeer, davon 2/3 in Schleswig-Holstein und 1/3 in Niedersachsen). Hier bevorzugt er dynamische Küstenlebensräume mit Stränden, Strandwällen, Nehrungshaken und Primärdünen, aber auch Naturschutzköge mit entsprechendem Management. Nördliche Populationen brüten in der Zwergstrauchtundra. Durchzügler rasten in großer Zahl im Wattenmeer. Im Binnenland sind sie deutlich seltener anzutreffen, dort meistens an Binnengewässern und in Lebensräumen mit Schlammflächen, auch in Kiesgruben.

Bestand: Weltbestand 415.000-1,4 Mio. Individuen (2015). Brutbestand in Europa aktuell 140-213 Tsd. BP (2015), Trend abnehmend. In Deutschland 950-1.100 BP (2005-09).

Kennzeichen: Kompakter, fast starengroßer Watvogel mit kurzem Schnabel. Rücken und Oberflügel sind hellbraun-graubraun gefärbt, die Unterseite weiß. Im Flug ist deutlich ein weißer Flügelstreif erkennbar. Geschlossenes, breites schwarzes Brustband. Der Kopf ist kontrastreich schwarz-weiß-braun gezeichnet. Der Schnabel verfügt über eine schwarze Spitze und ist im Prachtkleid an der Basis leuchtend orange gefärbt, ebenso die Beine. Beim Weibchen sind die schwarzen Partien blasser. Im Schlichtkleid sind die Beine matt orange, der Schnabel durchgehend dunkel und die schwarzen Gefiederpartien grau. Jungvögel sind ähnlich gefärbt, die Beine jedoch schmutzig-gelb bis bräunlich, und das Brustband ist vorne oft nicht geschlossen. Mauser bei Ch. h. tundrae zusätzlich vor, sonst hauptsächlich nur nach der Brutzeit (Prä- bzw. Postnuptialmauser). Maße: Gesamtlänge 180-200 mm, Flügelspannweite 480-570 mm, mittleres Gewicht 42-78 g. Stimme: Ruft weich flötend „dü-ip“ (mit Betonung auf der zweiten Silbe).
Brut: Einzelbrüter, meist verstreut, in optimalen Küstenhabitaten mehr als 3 BP pro Hektar möglich. Geschlechtsreif ab dem 1. Lebensjahr. Monogame Saisonehe, mehrjährige Gattentreue. Legebeginn ab April, lokal ab Mitte März, Hauptlegezeit Anfang Mai. Gelegegröße: 4 ± 1 Eier. Brutdauer: 21-28 Tage. Nestlingszeit: ca. 24 Tage. Beide Elternteile führen die Jungen. 1-2 Jahresbruten.
Bruterfolg: An unseren Küsten niedrig, genaue Angaben fehlen.
Alter/Sterblichkeit: Generationslänge: < 3,3 Jahre. Ältester Ringvogel älter als 20 Jahre 10 Monate.
Nahrung: Wirbellose wie Krebstiere, Würmer, Muscheln, Schnecken, Kopffüßer, Insekten, Spinnen (Mollusken, Arthropoden, Polychaeten); Nahrungszusammensetzung abhängig vom Aufenthaltsort. Benötigt audio-visuelle Signale zur Jagd, daher werden nur sich bewegende Tiere gefressen. Aufscheuchen der Beute durch Fußtrampeln.

Verhalten: Läuft wie alle Regenpfeifer in einer „Start-Stopp-Technik“ an der Wasserkante entlang: Nach kurzem regungslosem Verharren legt er mit schnellen Schritten eine kleine Strecke zurück, um ebenso plötzlich wieder zu stoppen. Zum Schutz von Gelege oder Küken werden Feinde durch das Imitieren von Verletzungen verleitet.
Wanderungen: Kurz- bis Langstreckenzieher. Rastvorkommen insbesondere an den Küsten, vereinzelte Durchzügler im Binnenland. Herbstzug in Deutschland von Juli bis Oktober in überwiegend süd-westliche Richtung, Frühjahrszug möglicherweise weiter östlich und in zwei Wellen: im März Brutvögel des Nord- und Ostseeraums, im Mai nordeurasische Brutvögel (Ch. h. tundrae). Winterquartier der Nordseevögel hauptsächlich in West-Europa bis Frankreich, der Ostseevögel in Südwest-Europa bis Marokko.

Gefahren: Fehlende Bruthabitate durch Mangel an natürlicher Küstendynamik und Flächenverlust durch Wasserbau / Küstenschutz; Zuwuchs freier Flächen (Sukzession) u.a. durch Eutrophierung und Pflanzungen; Überflutung der Brutplätze durch steigenden Meeresspiegel; Störung der Brutaktivitäten durch intensiven Küsten-Tourismus; Konzentration auf wenige und z.T. kleine Schutzgebiete, insbesondere dort Prädation durch Fuchs (Vulpes vulpes L.) und andere Raubsäuger.

Schutzstatus: Nach der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands (2015) vom Aussterben bedroht bei starker Abnahme über die letzten 25 Jahre. Nach HELCOM im Ostseeraum nahezu gefährdet (near threatened), Grund: teilweise starker Rückgang mancher Populationen. IUCN Red List: unbedenklich (least concern), Grund: sehr großes Verbreitungsgebiet, sehr große Population, Populationsrückgang langsam.

In der Aufnahme:

Zwischen Sand und Steinen ist das Gelege des Sandregenpfeifers fast nicht zu erkennen.
Foto: Sebastian Conradt


Quelle

VEREIN JORDSAND zum Schutz
der Seevögel und der Natur e. V.
- Geschäftsstelle -
Bornkampsweg 35
22926 Ahrensburg
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www.jordsand.de

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„Seevogel des Jahres 2018“
Bild zum Eintrag (97613-160)
In der Aufnahme:

Die Küken des Sandregenpfeifers verlassen sofort nach dem Schlüpfen das Nest.
Foto: Ralph Martin
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